DD271321A1 - Verfahren zur herstellung von kalkstickstoff - Google Patents
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Abstract
Erfindungsgemaess wird ein Verfahren zur Herstellung von Kalkstickstoff durch Azotierung von Calciumcarbid zur Verfuegung gestellt, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man das Carbidmahlgut bestehend aus Calciumcarbid ggf. unter Zusatz von Kalkstickstoff und/oder Calciumfluorid in verdichteter Form in den Ofen einbringt. Auf diese Weise werden die bei der Azotierung auftretenden Anbackungen an der Drehofenwand verhindert und die Azotierausbeute erhoeht.
Description
Anwendungsgebiet der Erfindung
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Kalkstickstoff durch Azotierung von Calciumcarbid in Drehofen.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Die Azotierung von technischem Calciumcarbid im Drehofen unter Zusatz von Kalkstickstoff und geringen Mengen eines Calciumhalogenide, wie z. B. Jalciumfluorid oder Calciumchlorid ist bekannt (vgl. hierzu Ullmann's Enzyklopäais der technischen Chemie Band 9 [1975] S.0o-9b). Beim technisch praktizierten Trostberger Drehofenverfahren wird dabei das Calciumcarbid mit etwa 25-30Gew.-% Kalkstickstoff und 0,5-1 Gew.-% Flußspat in Rohrmühlen auf etwa 90% unter 0,09mm vermählen, das entstehende Mahlgut mit Stickstoff in einen erweiterten Drehofenkopf eingeblasen und bei 1000-1150°C mit Stickstoff . umgesetzt. Hierbei ist es aber nicht zu vermeiden, daß Reaktionsgut an den Wänden des Drehofens anbackt. Dec halb ist ein erheblicher manueller Aufwand erforderlich, um diese Anbackungen von der Drehofenwand abzustoßen. Dabei treten nicht nur beträchtliche Personal- und Reparaturkosten auf, sondern es müssen auch merkliche Azotierausbeuteverluste hingenommen werden.
Zwar hat man versucht, Anbackungen durch Einsatz einer gezielt engen Carbidkörnung von 0,075-3 mm (wobei mehrere Zerkleinerungs- und Siebschritte nötig sind) sowie durch Zusatz von 1-2Gew.-% Calciumchlorid, durch abgestufte Wärmeleitfähigkeit der Drehofenausmauerung und besondere Steuerung der Stickstoffdosierung gemäß dem Knapsack-Verfahren weitgehend zu vermeiden. Das Verfahren hat sich jedoch aufgrund des großen Aufwands sowie des bei der nachfolgenden Kalkstickstoff-Derivate-Produktion störenden Calciumchlorid-Gehaltes nicht bewährt. Es wurde auch schon vorgeschlagen, Preßlinge aus feingemahlenem Carbid zur Azotierung zu verwenden. Auch dieser Vorschlag hat aufgrund des zusätzlich nötigen Aufwands (Brikettpresse, Förderorgane für Briketts, Zwischenlagerung und Absiebung der Briketts) und des infolge zu hoher Verdichtung (zur Erzielung bruchfester transportabler Preßlinge) auftretenden Restcarbids im Inneren der Preßlingu keinen Eingang in die Praxis gefunden.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung eines verbesserten Verfahrens zur Herstellung von Kalkstickstoff durch Azotierung von Calciumcarbid in Drehofen, welches die genannten Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, das es ohne großen technischen Aufwand ermöglicht, die t j: 'J°r Azotierung auftretenden Anbackungen an der Drehofenwand zu verhindern.
Diese Aufgabe wiro erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man das Carbidmahlgut bestehend aus Calciumcarbid ggf. unter Zu itz von Kalkstickstoff und/oder Calciumfluorid in verdichteter Form in den Drehofen einbringt.
Es i.i't sich nämlich überraschenderweise gezeigt, daß mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens Anbackungen an der Drehofenwand weitgehend vermieden werden. Außerdem konnte festgestellt werden, daß sich die Azotierausbeute um etwa 1 % erhöht, was u. a. auf den gleichmäßigeren Ofengang zurückzuführen ist und ebenfalls nicht vorhersehbar war.
Beim Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung wird das Calciumcarbidmahlgut in verdichteter Form direkt in den Drehofen
eingeführt, wobei die Verdichtung in relativ weiten Grenzon variiert werden kann. Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
die Dichte des CarbidmahlguU3 auf 1,3 bis 2,0g/cm3, vorzugsweise 1,5-1,8g/cm3, einzustellen. Auf diese Weise wirdgewährleistet, daß das Carbidmahlgut zwar gut, aber nicht zu stark verdichtet wird, was zur Bildung von Restcarbid im Innern der
üblichen bekannten Vorrichtungen bestehend aus Staubbehälter, Verdichtungskolben (Hydraulik- oder Kurbelantrieb) und
entsprechend der DE-OS 3502803 sinnvoll. Das Schleusenrohr kann im Bereich des Eintrags in den Drohofen geringfügigzylindrisch erweitert sein.
als verdichteter Strang in den Drehofenkopf eingebracht. Im Bereich des vor Jeren Ofenkopfes zerfällt aar Strang bei beginnender
veibeiiäert, das Calciumcarbid verdünnt, somit die Bildung von Schmelz- bzw. Sinterzonen verhindert und der Azotiervorgangbeschleunigt. Er sollte in der Regel 30Gew.-%, vorzugsweise 25Gew.-%, nicht überschreiten.
oder teilweise in feinverteilter Form während des Azotiervorgangs in den Drehofen bspw. mit Stickstoff eingeblasen.
weiden, wodurch die Anbackungsgefahr weiter vermindert wird.
0,1 mm vorliegen sollte.
und Vermählen des Calciumcarbids auf eine Teilchengröße unter 0,1 mm, wobei ggf. noch die weiteren Komponenten
werden.
geringe Neigung zum Anbacken des Azotiergemisches an den Ofenwänden, wodurch die zum Teil sehr aufwendigen Stocher-und Sprengarbeiten entfallen können. Außerdem erhält sich die Azotierausbeute auf über 93%, so daß die Wirtschaftlichkeit des
79,3Gew.-Teile Calciumcarbid wurden mit 20,0Gew.-Teilen Kalkstickstoff und O,7Gew.-Teilen Flußspat gemeinsam auf eine
eine Dichte von 1,8g/cm3 gepreßt quasikontinuierlich in den Kopf eines 10500C heißen Kalkstickstoffdrehofens eingebrachtwurde. Gleichzeitig wurde der Drehofen mit 550-600Nm3 pro h Stickstoff beaufschlagt. Zusätzlich wurden 0,1-0,4t pro h
84,5Gew.-Teile Calciumcarbid, 14,9 Gew.-Teile Kalkstickstoff und 0,6Gew.-Teile Flußspat wurden in einer Rohrmühle gemeinsam auf eine Korngröße von 95% unter 0,1 mm vermahlen. Das auf diese Weise hergestellte Carbidmahlgut mit einem CaC2-Gehalt von 65,5% wurde in einer hydraulischen, mit oberer Totpunkt· 3gelung ausgerüsteten, Kolbenpreßschleuss von 0,89g/cm3 auf 1,65g/cm3 verdichtet m den auf 10500C vorgeheizten Kopf eines Kalkstickstoffdrehofens eingepreßt. Zusätzlich wurden je nach Innentemperatur 0,2-0,6t pro h Kalkstickstoffstaub mit 50-100 Nm3 pro h Stickst >ff eingeblasen und 500-600Nm3 pro h Azotierstickstoff. Eine mechanische Abreinigung dar Drehofenwände war nicht notwendig. Der erzeugte Kalkstickstoff hatte einen Gehalt an Restcarbid von 0,05% CaC2 u id einen N-Gehalt von 24,55%. Die Azotierausbeute betrug 93,3%.
Claims (8)
1. Vorfahren zur Herstellung won Kalkstickstoff durch Azotierung von Calciumcarbid im Drehofen, dadurch gekennzeichnet, daß man das Carbidmahlgut bestehend aus Calciumcarbid ggf. unter Zusatz von Kalkstickstoff und/oder Caloiumfluorid in verdichteter Form in den Ofen einbringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte des eingebrachten Carbidmahlgutes 1,3 bis 2,0g/cm3 beträgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte des Carbidmahlgutes 1,5 bis 18,g/cm3 beträjt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Verdichtung des Carbidmahlgutes eine Kolbenpreßschleuse verwendet.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, ladurch gekennzeichnet, daß das Carbidmahlgut noch bis zu 30 Gew.-%; vorzugsweise bis zu 2ö Gaw.-% Kalkstickstoff enthält.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich Kalkstickstoff in feinverteilter Form während des Azotiervorgangs in den Drehofen einbläst.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchengröße des eingeblasenen Kalkstickstoffs unter 0,1 mm liegt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Carbidmahlgut bis zu 2 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 1 Gew.-% Calciumfluorid, enthält.
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