DE1101381B - Verfahren zur Herstellung von Kalkstickstoff im Drehrohrofen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kalkstickstoff im Drehrohrofen

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Publication number
DE1101381B
DE1101381B DES62410A DES0062410A DE1101381B DE 1101381 B DE1101381 B DE 1101381B DE S62410 A DES62410 A DE S62410A DE S0062410 A DES0062410 A DE S0062410A DE 1101381 B DE1101381 B DE 1101381B
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DE
Germany
Prior art keywords
calcium cyanamide
carbide
rotary kiln
calcium
production
Prior art date
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Pending
Application number
DES62410A
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Ing Thomas Fischer
Dr-Ing Franz Kaess
Dr-Ing Hermann Kronacher
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
SKW Trostberg AG
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Publication date
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Publication of DE1101381B publication Critical patent/DE1101381B/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/16Cyanamide; Salts thereof
    • C01C3/18Calcium cyanamide

Description

Bei der kontinuierlichen Herstellung von Kalkstickstoff im Drehofen ist es bekannt, zur Vermeidung von Klumpenbildungen und Anbackungen an den Ofenwänden neben anderen Maßnahmen Kalkstickstoff dem Carbid zuzusetzen. Dabei wurde die Verwendung eines (gekörnten) gröberen Kalkstickstoffes, der natürlich wie jeder gekörnte Stoff auch Staub enthält, als Verdünnungsmittel für das zu azotierende staubförmige Carbid empfohlen. Wenn auch dadurch die Klumpenbildung verringert werden konnte, so war doch eine völlige Beseitigung nicht zu erzielen.
Es wurde gefunden, daß weit bessere Ergebnisse zu erzielen sind, wenn der Zugabe-Kalkstickstoff in einer größeren Feinheit als das Carbidmahlgut zur Verwendung gelangt. Hat z. B. das Carbidmaterial eine Feinheit von weniger als 70 °/0 unter 60 μ, so soll erfindungsgemäß die Feinheit des Kalkstickstoffes über 70 bis 90% unter 60 μ. betragen.
Diese feinere Verteilung des Zugabe-Kalkstickstoffes gegenüber dem Carbid hat nicht nur den Vorteil, daß die Ofenwände gewissermaßen durch Pudern mit der großen Menge des vorhandenen Kalkstickstoffstaubes mehr vor Anbackungen geschützt sind als bisher, sondern bewirkt zugleich eine merkbare Beschleunigung des Azotierprozesses; Kalkstickstoff wirkt ja bekanntlich beim Azotierprozeß auch als Katalysator. Damit wird für den Drehofenbetrieb auch nicht nur der völlige Ersatz des üblichen Calciumchloridzusatzes durch Flußspat möglich, sondern man kommt jetzt bei alleiniger Verwendung von Flußspat mit Mengen aus, wie sie sonst nur bei diskontinuierlichen Verfahrensweisen tragbar sind. Carbid und Kalkstickstoff können gemeinsam dem Drehrohrofen zugeführt werden.
Die Gewinnung eines für den geschilderten Zweck vorteilhaften feinen Kalkstickstoffes kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. Bewährt hat sich in erster Verfahren zur Herstellung
von Kalkstickstoff im Drehrohrofen
Anmelder:
Süddeutsche Kalkstickstoff-Werke
Aktiengesellschaft,
Trostberg (Obb.)
Dipl.-Ing. Thomas Fischer, Trostberg (Obb.),
Dr.-Ing. Franz Kaess, Traunstein (Obb.),
und Dr.-Ing. Hermann Kronacher, Trostberg (Obb.),
sind als Erfinder genannt worden
Linie die Verwendung windgesichteten Kalkstickstoffes, eventuell unter Zwischenschaltung einer der üblichen Mühlen. Auch die Absiebung mit Hilfe sehr feiner Siebe oder die Verwendung besonderer Feinmühlen kann in Betracht kommen.
Der Nachweis des Effektes wurde an Hand von Azotierversuchen im Labormaßstab erbracht. In einem Doppelrohr-Azotierof en wurde jeweils die gleiche Carbidprobe einmal mit feinem Zugabe-Kalkstickstoff (unter 60 μ) und zum anderen mit gröberem Zugabe-Kalkstickstoff (60 bis 200 μ) unter sonst gleichen Bedingungen azotiert. Eine Siebanalyse des verwendeten Carbids und des mit Kalkstickstoff verdünnten Mahlgutes zeigte folgende Werte (in μ):
Feinheit
über 1000
1000 bis 200
200 bis 150
150 bis 90
90 bis 60
unter 60
Mahlgut grob Mahlgut fein 109529/638
(Carbid- (Carbid-
mehl + mehl +
Carbid- KaIk- KaIk-
mehl stickstoff- stickstoff-
zusatz zusatz
"·/. 60 bis 200 μ) unter 60 μ)
O 0,2 0
25,9 34,7 18,9
5,0 4,9 2,7
24,5 10,0 5,8
36,8 11,7 10,2
7,6 38,3 62,2
In vier Doppelversuchen ergab sich übereinstimmend eine günstigere Azotierung bei dem mit feinem Zugabekalkstickstoff versetzten Carbid. Bemerkenswert ist vor allem der schnellere Umsatz, was durch den geringeren Restcarbidgehalt zum Ausdruck kommt.
Aus- Aufheiz Azotier- Ab Restcarbid unter
60 μ
gangs-
tempe-
ratur
dauer dauer kühlung bei ] °/o
bis
1050° C
Minuten im
Rohr
bis
£alk- 1,10
Nr. 200C Minuten 60 Stickstoffzusatz 0,90
280 35 60 3000C von
60 bis
200μ
2,40
A 280 30 60 300 °/o 1,45
B 300 30 60 20 2,65
C 30 20 2,20
D 3,30
2,15
Beispiel
In einem Drehofen, dessen vorderer Teil eine Länge von 3500 mm bei einem Durchmesser von 2590 mm und dessen hinterer Teil eine Länge von 10 950 mm bei einem Durchmesser von 1600 mm aufweisen, wurden 2 t/h eines Gemisches von etwa 50 % Carbid, 1 °/0 Flußspat und Rest Kalkstickstoff mit gasförmigem Stickstoff bei etwa 1000 bis 1050° C azotiert.
a) Hat man die Abmagerung des Carbids auf etwa 50% mit Hilfe von Kalkstickstoff in einer Korngröße von 0,3 bis 2 mm vorgenommen, so kommt der Ofenbetrieb wegen zu starker Anbackungen nach kurzer Zeit zum Stillstand.
b) Verwendet man Kalkstickstoff in der üblichen Versand-Feinheit, also mit etwa 10% Anteilen unter μ, so ist eine deutliche Verbesserung des Ofenganges festzustellen.
c) Benutzt man jedoch z. B. windgesichteten Kalkstickstoff mit einer Feinheit von 80 bis 90 % unter 60 μ, so erreicht man hinsichtlich der Belastbarkeit sowie der Verminderung von Klumpenbildung und Anbackungen einen weiteren Fortschritt, der sich in einer Senkung der Ofenstillstandszeit um 50 bis 100 % gegenüber b) zeigt.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Kalkstickstoff im Drehrohrofen aus feingemahlenem Carbid und gasförmigem Stickstoff unter Zugabe von Kalkstickstoffstaub, dadurch, gekennzeichnet, daß der Kalkstickstoff in größerer Feinheit als das verwendete Carbidmehl eingetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung eines durch Windsichtung aus dem Fertigkalkstickstoff abgeschiedenen Zugabematerials.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 875 943, 917 543;
Sonderdruck aus »Chemische Technologie«, Bd. 2, Carl Hanser-Verlag, München, 1950, »Carbid, Kalkstickstoff und Siliciumcarbid« von "Dr. "F. Ritter und Dr, F. Walter, Knapsack/Köln, insbesondere S. 277.
© 109 529/638 2.
DES62410A 1959-04-01 1959-04-01 Verfahren zur Herstellung von Kalkstickstoff im Drehrohrofen Pending DE1101381B (de)

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CH157060A CH383347A (de) 1959-04-01 1960-02-12 Verfahren zur Herstellung von Kalkstickstoff im Drehrohrofen
FR819433A FR1249120A (fr) 1959-04-01 1960-02-24 Procédé pour la fabrication de cyanamide calcique dans un four tubulaire tournant
US18228A US3051549A (en) 1959-04-01 1960-03-29 Continuous manufacture of calcium cyanamide

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CH (1) CH383347A (de)
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FR (1) FR1249120A (de)

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Also Published As

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CH383347A (de) 1964-10-31
FR1249120A (fr) 1960-12-23
US3051549A (en) 1962-08-28

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