CH85394A - Verfahren zum Gerben tierischer Häute. - Google Patents
Verfahren zum Gerben tierischer Häute.Info
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Description
Verfahren zum Gerben tierischer Häute. Bekanntlich besitzen die zum Gerben tie rischer Häute verwendeten pflanzlichen Gerb stoffe ausnahmslos einen amorphen Charakter. Es wurde nun die überraschende Beobach tung gemacht, dass Haut auch dann in Leder verwandelt wird, wenn man sie mit der Lö sung einer wasserlöslichen, kristallinischen, organischen Sulfosäure, die Leim- oder Gela tinelösung zu fällen vermag, behandelt. Neben einer solchen Sulfosäure können auch noch andere Sulfosäuren der gleichen Art oder an dere gerbende oder nicht gerbende Stoffe zu gegen sein. Beispiel I: Man gerbt Häute in der üblichen Weise mit einer unter Zusatz von etwas Schwefel säure hergestellten, wässerigen Lösung einer wie folgt erhaltenen Sulfosäure: 50 Teile Dioxyditolylmethan von der Formel EMI0001.0001 werden bei gewöhnlicher Temperatur in 200 Teilen Schwefelsäure von 66 Bé gelöst und stehen gelassen, bis eine Probe beim Verdünnen mit Eiswasser eine klare Lösung gibt. Dann wird auf 400 Teile Eis gegossen und mit Kochsalz gesättigt. Das Natrium salz der gebildeten Sulfosäure wird dadurch in feinkristallinischer Form ausgesalzen, es wird abfiltriert, mit Kochsalzlösung gewasehen, abgepresst und getrocknet. Beispiel II: Man behandelt Häute, ohne Zusatz von Säuren, mit einer wässerigen Lösung einer wie folgt erhaltenen Sulfosäure: 268 Teile α-Dinaphtylmethan (Grabowski, Berichte der Deutschen Chem. Ges. 7, 1651) werden in 2000 Teilen i\Titroben- zol gelöst und bei 10 C mit 250 Teilen Chlorsulfonsäure versetzt. Nach beendigter Sulfierung wird in Wasser gegossen, das Nitrobenzol abgetrennt und die saure Lösung heiss mit Bariumkarbonat neutralisiert. Die Lösung des gebildeten Bariumsalzes wird noch heiss filtriert und unter Rühren bis zur be ginnenden Kristallisation eingedampft. Das ausgeschiedene Bariumsalz wird mit haltem Wasser gewaschen und durch Zusatz der berechneten Menge Schwefelsäure in die freie Sulfosäure übergeführt. Diese wird in grossen wohlgeformten Kristallen durch vorsichtiges Verdampfen bei 80 , zum Schluss im Vakuum, erhalten. Man könnte sie auch durch Fällung der konzentrierten wässerigen Lösung reit starker Salzsäure erhalten. Man kann auch Häute gerben durch Be handlung mit Sulfosäuren von 4 ³ 4'-Dioxydi- phenylmethan (Schmelzpunkt 158-160 C), oder von 4 ³ 4'-Dioxy diphenyl-dimethylmethan (Annalen 343, 85), oder von 4 ³ 4'-Dioxy-3 ³ 3' dimethyl-diphenyl-dimethylmethan (Annalen 400, 33), oder von 4 ³ 4'-Dioxy-3 ³ 3'-dimethyl- diphenylmethan, die ganz analog der im Bei spiel II benutzten Sulfosäure gewonnen wer den können. Beispiel III: Man behandelt Häute mit einer Gerb- brühe, die durch Lösen der durch Sulfierung des Kondensationsproduktes von α-Naphtol und Aceton (vergleiche Berichte 25, Referate S. 336) mit rauchender Schwefelsäure erbält- lichen Sulfosäure in Wasser bereitet ist. An Stelle des aus α-Naphtolerhaltenen Pro duktes kann man diejenigen aus m-Kresol oder p-Kresol (vergl. Annalen 388, 304) ver wenden. Die Sulfierung kann statt mit rauchen der Schwefelsäure auch mit Chlorsulfonsäure ausgeführt werden. Beispiel IV: Man behandelt Häute mit der angesäuer ten, wässerigen Lösung eines Natronsalzes, das durch mehrstündiges Behandeln von 128 Teilen 4 ³ 4'-Dioxy -3 ³ 3'-dimethyl-diphenyl- dimethylmethan mit 252 Teilen kristallisier tem Natriumsulfit, gelöst in 1000 Teilen Was ser und 100 Teilen 30 %igem Formaldehyd auf dem Wasserbad erhalten und nötigenfalls über das Bariumsalz gereinigt werden kann. Beispiel V: Man gerbt Häute mit einer wässerigen Lö sung einer Sulfosäure, die man wie folgt erhält: 228 Teile 6 ³ 6'-Dioxy-3 ³ 3'-dimethyldi- phenylmethan werden in 1200 Teilen Nitro- benzol gelöst und langsam, bei 0-5 C', mit 117 Teilen Chlorsulfonsäure versetzt. Man lässt 3-4 Stunden stehen, treibt den gelösten Chlorwasserstoff aus und extrahiert die Sulfo- säure aus ihrer Lösung in Nitrobenzol durch Schütteln mit Wasser. Aus der erhaltenen wässerigen Lösung wird die Sulfosäure durch Eindampfen und Sättigen mit Salzsäuregas abgeschieden. Beispiel FIT: Man gerbt Häute mit einer Lösung, die mit Hilfe einer wie folgt hergestellten Di- sulfosäure bereitet wird: 168 Teile p-Kresol- dialkohol werden in 1000 Teilen p-Kresol gelöst und mit 25 Teilen konz. Salzsäure ver setzt. Die Temperatur steigt etwas und nach denn Abkühlen kristallisiert das gebildete Kondensationsprodukt aus; es kann durch Zusatz von Benzin völlig gefällt werden. Aus Eisenessig umkristallisiert, hat es den F. P. 215 C. 87 Teile dieses Produktes werden in 400 Teilen Nitrobenzol suspendiert und unter Rühren und Eiskühlung mit 59 Teilen Chlor- sulfonsäure versetzt. Die gebildete Disulfo- säure scheidet sich bald in Form kleiner Nadeln aus. Beispiel VII: blau behandelt in der üblichen Weise Häute mit einer Lösung von 5 ³ 5'-Dioxy-2 ³ 2'-dinaphtylamin-7 ³ 7'-disulfosäure (erhältlich gemäss Beispiel 2 der deutschen Patentschrift Nr. 114974). Beispiel VIII: Man gerbt Häute mit einer wässerigen Lösung einer Sulfosäure, die man wie folgt erhält : 50 Teile 4 ³ 4'-Dioxybenzophenon (Anna len 218, 354) werden in 200 Teilen Sehwefel- säuremonohydrat gelöst, sodann 151) 'feile Oleum von 9-30i,'0 S0s zugefilgt. w--,ra@if die Mischung bei gewöhnlicher Temperatur ge rührt wird, bis sich eine Probe klar in Wasser löst. Die Sulfosäure wird in reiner freier Form durch Zerlegen ihres Bariumsalzes mit der berechneten Menge Schwefelsäure erhalten. Beispiel IX: Man behandelt Häute in der üblichen Weise mit einer wässerigen Lösung von Anthrachinon-2-sulfosäure in Gegenwart von Säure. An Stelle von Anthrachinon-2-sulfosäure kann auch eine wässerige Lösung von An- thrachinon-2 ³ 6-disulfosäure, oder von 1 ³ 4- Dichloranthrachinonsulfosäure, oder von Oxy- oder Nitroanthrachinonsulfosäuren oder Naph- tanthrachinonsulfosäuren, oder von den ent sprechenden Salzen in Gegenwart von Säure treten. Wenn auch Verbindungen wie die vor stehenden, welche die eingangsbezeichneten Eigenschaften aufweisen und in ihrem Molekül mehr als einen aromatischen Kern durch ein oder mehrere mehrwertige Atome oder Atom gruppen miteinander verbunden enthalten, für das beanspruchte Verfahren besonders geeignet sind, so sind doch auch andere kri stallinische, leimfällende Sulfosäuren für das selbe verwendbar. Als Beispiele solcher Snnlfo- säuren seien leimfällende Naphtol- und Naph- tylaminsulfosäuren, wie z. B. 1 ³ 4-Naphtol- sulfosäure, 2 ³ 6-Naphtolsulfosäure, 1 ³ 2 - 4 oder 2 ³ 1 ³ 5 -Naphtylamindisulfosäuren usw., genannt.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Gerben vorn Häuten, da durch gekennzeichnet, dass mann diese rnit wässerigen Lösungen von wasserlöslichen, kristallinischen, organischen Sulfosäuren, wel che Leimlösungen zu fällen vermögen, be handelt. UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die Häute mit der Lösung einer wasserlöslichen, kristal linischen aromatischen Sulfosäure behandelt, in deren Molekül mindestens zwei aroma tische Kerne durch wenigstens ein mehr wertiges Atom miteinander verbunden sind und welche Leimlösung zu fällen vermag. 2.Verfahren gemäss Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Lösung einer wasserlöslichen, kristallinischem Sulfosäure verwendet, wel che Leimlösung zu fällen vermag und in ihrem Molekül mindestens zwei aromati sche Kerne durch Kohlenstoffatome unter einander verbunden enthält. 3. Verfahren gemäss Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Häute mit der Lösung einer kri stallinischen, wasserlöslichen, von einem Diarylmethan abgeleiteten Sulfosäure, wel che Leimlösung zu fällen vermag, behan delt. 4.Verfahren gemäss Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Häute mit der Lösung einer wasserlöslichen, kristallinischen, aromati schen Sulfosäure behandelt, in deren Mole kül mindestens zwei aromatische Kerne durch wenigstens eine mehrwertige, von der CH2-Gruppe verschiedene Atomgruppe miteinander verbunden sind. 5. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man Häute mit der Lösung einer kristallinischen Naphtolsulfo- säure, welche Leimlösung zu fällen ver mag, behandelt. 6.Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass matt Häute mit der Lösung einer kristallinischen Naphtylaminr- sulfosäure, welche Leimlösung zu fällen vermag, behandelt. 7. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die Häute mit der Lösung einer Sulfosäure eines Anthra- cbinonkörpers behandelt. B.Verfahren gemäss Patentanspruch und Z-rr- terarrspruclr 3, dadurch gekennzeichnet, dal.') rnan Hüllte rnit der Lösung einer kristallinisclren,wasserlöslichen, von einem nichthydroxylierten Diarylmethan abgelei teten Sulfosäure, welche Leimlösung zu fällen vermag, behandelt. 9.Verfahren gemäss Patentanspruch und Un teranspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man Häute mit der Lösung einer wasserlöslichen, kristallinischen, aromati schen Sulfosäure behandelt, in deren Mole- kül mindestens zwei aromatische Kerne durch wenigstens eine: C (CH3) 2-Gruppe verbunden sind.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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CH85394D CH85394A (de) | 1915-04-15 | 1916-12-05 | Verfahren zum Gerben tierischer Häute. |
Country Status (1)
Country | Link |
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CH (1) | CH85394A (de) |
-
1916
- 1916-12-05 CH CH85394D patent/CH85394A/de unknown
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