CH688908B5 - Vorrichtung und Verfahren fuer das kontinuierliche Faerben von Maschenware in Schlauchform. - Google Patents
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Description
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Beschreibung
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zum kontinuierlichen, homogenen Färben von Maschenware in Schlauchform.
Alle bisher bekannten, entsprechenden Verfahren sind mit dem Nachteil behaftet, insbesondere beim Färben in tiefen Tönen, unegale Färbungen zu liefern. Die erfindungsgemässe Vorrichtung, bzw. das erfindungsgemässe Verfahren liefert nun auch in tiefen Tönen einwandfrei homogene Färbungen auf Maschenware in Schlauchform.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung besteht aus einer Tauchvorrichtung (1) für das Substrat (S), einer Druckluft-Düsenkombination (2) zum Ballonieren des schlauchförmigen Substrats (S), einem Quetschwerk (3), Umlenkrollen (4) um das breit-flächenförmige Substrat (S) in den Dämpfer (D) zu führen, einem beheizten Schlitzkanal (5) am Eingang zum Dämpfer (D) Umlenkrollen (6) im Anfixierbereich (Di) des Dämpfers (D), einem mit turbulenzfrei fliessenden Flotte gefüllten, eine Unterflotten-Umlenkwalze (8) enthaltenden Tauchtrog (7) mit Oberlauf (7b), Führungsrollen (9a), einer weiteren Druckluft-Dü-senkombination (10) zum Ballonieren des Substrats (S) und Führungsrollen (9b) im Egalisier-Bereich (D2) des Dämpfers (D) und weiteren Umlenkrollen (11, 11a) im Fertigfixier-Bereich (D3) des Dämpfers (D), sowie einem Wasserschloss (12) am Austritt des Substrats (S) aus dem Dämpfer (D). Die Zahlen, bzw. Buchstaben in Klammer beziehen sich auf die Figur.
Der erste Teil der genannten Vorrichtung, mit Tauchvorrichtung (1), Düsenkombination (2) zum Ballonieren, Quetschwerk (3) und Umlenkrollen (4), entspricht bekannten Vorrichtungen für denselben Zweck. Die Tauchvorrichtung (1) kann auch z.B. als Tauchtrog mit einer oder mehreren Unterflottenwal-zen ausgeführt sein. Die Düsenkombinationen (2) und (10) sind schwenkbar, so dass der Grad der Bal-lonierung des schlauchförmigen Substrats den optimalen Bedingungen angepasst werden kann.
Imprägniert wird im allgemeinen auf eine Trockengewichtszunahme von 80 bis 250%. Die Rollen des Quetschwerks sind aus einem weichen Material mit Shorehärten zwischen 30 und 60°. Um eine so hohe Trockengewichtszunahme (bis zu 250%) zu erreichen, wird der Färbeflotte vorzugsweise ein geeignetes Hilfsmittel zugesetzt. Bevorzugt wird hier ein Egalisiermittel, das ein Copolymerisat auf Acrylamid-Basis in Organosol-Form ist (Handelsprodukt z.B. «Sansapol Pb, flüssig). Damit werden auch die mechanische Markierung durch das Quetschwerk und eventuelle, durch die Mercerisierung bedingte Unregelmässigkeiten im Substrat weitgehend kompensiert, ohne dass ein nachteiliges, zu schnelles Ausdrainieren der Flotte befürchtet werden muss. Ein solches Hilfsmittel entfaltet seine vorteilhafte Wirkung schon bei geringen Einsatzmengen. Diese liegen im allgemeinen zwischen 0,05 und 0,8 g/l, vorzugsweise zwischen 0,1 und 0,5 g/l Färbeflotte.
Die Temperatur im Dämpfer (D) liegt im allgemeinen zwischen 98 und 102°C, die Atmosphäre ist mit Wasserdampf gesättigt. Um zu verhindern, dass Wasserdampf am kälteren Substrat und im Grenzbereich zwischen Kaltluft und Dampf beim Eintreten in den Dämpfer (D), durch den Einlass (5) in Breitform (den Schlitzkanal), kondensiert und auf der Imprägnierung des Substrats (S) Inhomogenitäten durch Kondenswasserbildung hervorruft, ist der Schlitzkanal von unten, an der Rinne (13) ein- oder beidseitig beheizt, so dass dort eventuell auftretendes Kondenswasser unmittelbar weggetrocknet und die Bildung von Kondenswassertropfen verhindert wird.
Eine Reihe von Umlenkrollen (6a, 11a) ist schwenkbar, dies dient der Einstellung der gewünschten Spannung des Substrats (S). Die Anzahl der Umlenkrollen (6, 6a, 11, 11a) kann, falls z.B. eine längere Verweilzeit des Substrats im Dämpfer erwünscht ist, vergrössert (oder auch verringert) werden.
Im Tauchtrog (7) zirkuliert, turbulenzfrei, eine die Egalisierung fördernde Flotte, diese wird bei (7a) eingeführt und verlässt den Tauchtrog (7) beim Überlauf (7b). Diese Flotte wird in einer nicht dargestellten Vorrichtung laufend auf die gewünschte Hilfsmittel-Konzentration untersucht, nötigenfalls adjustiert, homogenisiert und wieder bei (7a) in den Tauchtrog gepumpt.
Das erfindungsgemässe Verfahren zum kontinuierlichen Färben von Maschenware in Schlauchform ist dadurch gekennzeichnet, dass man das Substrat (S) in einer geeigneten Vorrichtung (1) mit Farbstofflösung imprägniert, danach balloniert, einem Quetschwerk zuführt, in Breitform durch einen beheizten Schlitzkanal (5) in den Anfixier-Bereich (Di) eines Dämpfers (D) mit Umlenkrollen (6, 6a) leitet, im Egalisier-Bereich (Ò2) einen mit turbulenzfrei fliessender Flotte beschickten, eine Unterflotten-Umlenk-walze (8) enthaltenden Tauchtrog (7) mit Überlauf (7b) passieren lässt, zwischen Führungsrollen (9a) zwecks Ballonierung einer Druckluft-Düsenkombination (10) zuführt und schliesslich, über Umlenkrollen (9b, 11, 11a) durch den Fertigfixier-Bereich (D3) des Dämpfers zum Ausgangs-Wasserschloss (12) führt und anschliessend die Färbung fertigstellt.
Vorzugsweise wird Maschenware aus cellulosischem Material, insbesondere Baumwolle erfindungs-gemäss gefärbt. Aber auch andere schlauchförmige Maschenware, z.B. aus linearen, aromatischen Po-lyestern, Celluloseacetaten, synthetischem Polyamid oder Polyacrylonitril-Fasern und Mischungen von solchen Fasern, kann, mit den entsprechenden Farbstoffen, erfindungsgemäss gefärbt werden.
Die cellulosischen Materialien, insbesondere Baumwolle, werden vorzugsweise mit schnellfärbenden Reaktivfarbstoffen, insbesondere Fluortriazinylgruppen oder Fluor-chlorpyrimidylgruppen, aber auch mit Vinylsulfongruppen enthaltenden Farbstoffen oder mit Doppelanker-Reaktivfarbstoffen gefärbt. Dabei wird die Imprägnierung, vor der ersten Ballonierung, vorzugsweise mit einer Flotte durchgeführt, die neben dem Farbstoff(-Gemisch) und den üblicherweise verwendeten Hilfsmitteln (z.B. Oxidationsmittel, al4
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kalibeständiges Netzmittel, Weichmacher für die leichte Fortbewegung des Substrats, Komplexiermittel, Harnstoff und vor allem ein wie oben erwähntes Egalisiermittel) auch schon das für die Fixierung des Farbstoffs nötige Salz und Alkali (Soda und/oder Lauge) enthält. Die Alkalilösung für die Imprägnierflotte wird separat angesetzt und vorzugsweise im Verhältnis 1:4 (ein Teil Alkalilösung auf 4 Teile Farbstofflösung) über eine Dosierpumpe der Farbstofflösung zugemischt.
In der Anfixierzone (Di) des Dämpfers (D) ist die Verweildauer des Substrats (S), je nach Reaktivität des verwendeten Farbstoffs, etwa 3 bis 30 Sekunden, dabei soll der Farbstoff zu etwa 70% auf dem Substrat (S) fixiert werden. Danach passiert das Substrat (S) den Tauchtrog (7), der eine das Egalisieren fördernde Flotte enthält, vorzugsweise eine (konzentrierte bis gesättigte) Salzlösung (Glaubersalz, Kochsalz), oder eine Lösung, in der das Salz teilweise durch Soda oder eine Alkalilauge ersetzt ist. In manchen Fällen kann hier auch reines Wasser Verwendung finden. Die Flotte im Tauchtrog (7) wird im allgemeinen bei einer Temperatur zwischen 70 und 80°C gehalten.
Nach dem Ballonieren über dem Tauchtrog (7) wird das Substrat in die Fertigfixier-Zone (D3) geführt, wo es etwa 50 bis 150 Sekunden ve weilt, bis es über die Schleuse (8) ausgetragen und (nicht dargestellt) z.B. durch Spülen, Seifen, nochmaliges Spülen und Trocknen fertiggestellt wird. Die Durchlaufgeschwindigkeit des Substrats (S) liegt im allgemeinen bei 5 bis 50, bzw. zwischen etwa 10 und 25 Metern pro Minute. In den folgenden Beispielen bedeuten, so wie in der ganzen Beschreibung, die angegebenen Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1
Ein Baumwoll-Jersey in Schlauchform wird in die Färbeapparatur gemäss Abbildung eingebracht. Die Tauchvorrichtung (1) enthält eine wässrige Färbeflotte der folgenden Zusammensetzung:
50 g/l C.l. Reactive Red 124 (Handelsprodukt),
0,3 g/l eines handelsüblichen, anionischen Egalisiermittels, das den Flottenauftrag erhöht (Sansapol PB, flüssig),
10 g/l eines handelsüblichen Oxidationsmittels (Revatol S. Gran.),
6 g/l eines alkalibeständigen Netzmittels (Sandozin EH, flüssig),
2 g/l eines die Reibung des Substrats verringernden Weichmachers (Imacol JN, fl),
2 g/l eines Natriumpolyacrylat-Handelsproduktes (Komplexiermittel),
150 g/l Harnstoff und
2 g/l Kochsalz.
Dieser Farbflotte wird mit einer Dosierpumpe im Verhältnis 1:4 eine 20 g/l enthaltende Soda-Lösung zugemischt, diese Flotte der Tauchvorrichtung (1) zugeführt und dort auf stets gleichem Niveau gehalten.
Ballonieren bei (2) und Abquetschen (bei 3) auf ca. 150% Trockengewichtszunahme erfolgen auf übliche Weise.
Mit Hilfe der Heizung an der Rinne (13) wird der untere Teil des Schlitzkanals (5) auf etwa 110° erhitzt, wobei darauf zu achten ist, dass das Substrat die Wände des Schlitzkanals nicht berühren.
Die Transportgeschwindigkeit des Substrats (S) ist 10 Meter pro Minute, die Verweildauer in der Anfixierzone (Di) 20 Sekunden. Das Substrat (S) wird dann durch den Tauchtrog (7) geführt und, nach Verlassen desselben, auf übliche Weise durch die Düsenvorrichtung (10) balloniert. Danach passiert das Substrat (S) die Fertigfixier-Zone (D3) und die mit reinem Wasser gefüllte Schleuse (12) und wird danach auf übliche Weise kalt und heiss gespült, geseift, nochmals kalt gespült und getrocknet. Der Tauchtrog (7) wird laufend mit turbulenzfrei fliessender, gesättigter Glaubersalz-Lösung durchgespült. Die Verweildauer des Substrats (S) im Dämpfer (D), der eine gesättigte Dampfatmosphäre von 102° aufweist, ist insgesamt 150 Sekunden. Man erhält so eine perfekt egale, tiefe, brillantrote Färbung.
An Stelle des C.l. Reactive Red 124 können gemäss dem obigen Beispiel auch die angegebenen Mengen der folgenden Farbstoffe/Farbstoffgemische eingesetzt werden:
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3,2 g/l
C.l.
Reactive
Yellow 125,
Mischung
11,0 g/l
C.l.
Reactive
Red 147,
hellrot,
0,2 g/l
C.l.
Reactive
Blue 209
100 g/l
C.l.
Reactive
Black 5,
schwarz,
Mischung
0,8 g/l
C.l.
Reactive
Red 159
blaustichig rot,
0,9 g/l
C.l.
Reactive
Violet 33
120 g/l
C.l.
Reactive
Blue 225
dunkelblau,
Mischung
17 g/l
C.l.
Reactive
Violet 33
dunkles Violett,
4 g/l
C.l.
Reactive
Blue 114
Mischung
47 g/l
C.l.
Reactive
Red 159
pink
0,1 g/l
C.l.
Reactive
Blue 114
Beispiel 2
Auf die gleiche Art wie in Beispiel 1 werden a) Baumwoll-Jersey als Rohware (170 kg) in Schlauchform mit Nachbleiche b) Vorgebleichtes Baumwoll-Jersey (50 kg) in Schlauchform c) Modal-Viskose (50 kg) ohne Vorbehandlung, mit Seif-Nachbleiche, in Schlauchform in einer wässrigen Färbeflotte der folgenden Zusammensetzung:
6 g/l
C.l. Reactive Yellow 125 (Handelsprodukt)
78 g/l
C.l. Reactive Red 147 (Handelsprodukt)
0.15 g/l
C.l. Reactive Blue 209 (Handelsprodukt)
0.3 g/l eines handelsüblichen, anionischen Egalisiermittels, das den Flottenauftrag erhöht
(Sansapol PB, flüssig)
15 g/l eines handelsüblichen Oxidationsmittels (Revatol S. Gran.)
6 ml/l eines alkalibeständigen Netzmittels (Sandozin EH, fl.)
2 ml/l eines anionischen Gleitmittels zur Verhinderung von Lauffaltenbildung (Imacol S, fl.)
2 ml/l eines Komplexbildners für Erdalkalimetallverbindungen (Sandopur RSK fl.)
150 g/l
Harnstoff und
2 g/l
Kochsalz;
welcher mit einer Dosierpumpe im Verhältnis 1:4 eine 20 g/l enthaltende Soda-Lösung zugemischt wird, gefärbt, wobei die Warenlaufgeschwindigkeit 12 m/min und die Dämpftemperatur 94° beträgt.
Claims (3)
1. Vorrichtung für die kontinuierliche Herstellung homogen gefärbter Maschenware in Schlauchform, bestehend aus einer Tauchvorrichtung (1) für das Substrat (S), einer Druckluft-Düsenkombination (2) zum Ballonieren des schlauchförmigen Substrats (S), einem Quetschwerk (3), Umlenkrollen (4) um das breit-flächenförmige Substrat (S) in den Dämpfer (D) zu führen, einem beheizten Schlitzkanal (5) am Eingang zum Dämpfer (D), Umlenkrollen (6) im Anfixierbereich (Di) des Dämpfers (D), einem mit einer turbulenzfrei fliessenden Flotte gefüllten, eine Unterflotten-Umlenkwalze (8) enthaltenden Tauchtrog (7) mit Überlauf (7b), Führungsrollen (9a), einer weiteren Druckluft-Düsenkombination (10) zum Ballonieren des Substrats (S) und Führungsrollen (9b) im Egalisierbereich (D2) des Dämpfers (D) und weiteren Umlenkrollen (11, 11a) im Fertigfixierbereich (D3) des Dämpfers (D), sowie einem Wasserschloss (12) am Austritt des Substrats (S) aus dem Dämpfer (D).
2. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, worin der Schlitzkanal (5) für das Substrat (S) in Breitform an seiner unteren Öffnung eine beheizte Rinne (13) aufweist.
3. Verfahren zum kontinuierlichen Färben von Maschenware in Schlauchform, dadurch gekennzeichnet, dass man das Substrat (S) in einer Tauchvorrichtung (1) mit Farbstofflösung imprägniert, danach balloniert, einem Quetschwerk zuführt, in Breitform durch einen beheizten Schlitzkanal (5) in den Anfi-xierbreich (Di) eines Dämpfers (D) mit Umlenkrollen (6, 6a) leitet, im Egalisierbereich (D2) einen mit tur-
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bulenzfrei fliessender Flotte beschickten, eine Unterflotten-Umlenkwalze (8) enthaltenden Tauchtrog (7) mit Überlauf passieren lässt, zwischen Führungsrollen (9a) zwecks Ballonierung einer Druckluft-Düsenkombination (10) zuführt und schliesslich, über Umlenkrollen (9b, 11, 11a) durch den Fertigfixier-Bereich (D3) des Dämpfers zum Ausgangs-Wasserschloss (12) führt und anschliessend die Färbung fertigstellt.
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