DE19749212A1 - Verfahren zum kontinuierlichen Färben von cellulosischen Rundstrick- und Rundwirkwaren mit Reaktivfarbstoffen - Google Patents
Verfahren zum kontinuierlichen Färben von cellulosischen Rundstrick- und Rundwirkwaren mit ReaktivfarbstoffenInfo
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Description
Kontinuierliche Verfahren zum Färben von Flachgeweben nach Klotzmethoden
mit Reaktiv-, Direkt-, Küpen- oder Dispersionsfarbstoffen sind in der Technik
etabliert und liefern bei richtiger Ausführungsform immer gute Ergebnisse. Bei
einwandfreiem Maschinenpark und standardisierten Farbstoffen ist ein
gleichmäßiges Warenbild gewährleistet. Anders dagegen beim Färben von
Rundstrick- oder Rundwirkwaren. Die Ausziehfärberei nach dem
diskontinuierlichen Färbeprinzip ist heute die meist verwendete Färbemethode
zum Färben von Rundstrick- und Rundwirkware. Doch sowohl kontinuierliche als
auch halbkontinuierliche Verfahrensweisen zum Färben solcher Materialien sind
mit deutlichen Nachteilen, was das Warenbild angeht, behaftet. So kommt es
beim halbkontinuierlichen Färben von Rundstrick- und Rundwirkwaren mit
faserreaktiven Farbstoffen (Reaktivfarbstoffen) nach dem Klotz-Kaltverweil-
Verfahren beispielsweise zu Bugmarkierungen durch das Ablegen der
imprägnierten Ware in Kästen. In der Folge wird die Qualität des
fertigkonfektionierten Artikels stark gemindert. Außerdem bewegen sich die
Fixierzeiten im Stundenbereich, was an die Disposition besondere Anforderungen
stellt. In kontinuierlicher Weise lassen sich Rundstrick- und Rundwirkwaren zwar
nach einem Pad-Steam-Verfahren färben; dieses ist jedoch ebenso von
Nachteilen infolge Faltenbildung, ungenügender Farbausbeute, uneinheitlichem
Warenbild und Zweiseitigkeiten der Färbung nicht frei. Darüberhinaus werden
Markierungen durch ablaufende Flotte beobachtet.
Weiterhin ist aus den EP-A-0 014 919 und EP-A-0 078022 bekannt, textile
Warenstränge in Jet-Färbeanlagen einer Naßveredlung, insbesondere zum Färben,
Färben, zu unterziehen. Bei diesem Vorgang wird das chargen- oder stückweise
zu einem Strang zusammengefaßte und an den Düsen vorbeigeführte Textilgut
entweder mit Hilfe der über das Düsensystem gleichsinnig zirkulierenden
Behandlungsflotte in Umlauf versetzt, oder die Fortbewegung desselben
geschieht mittels eines aus den Düsen unter Überdruck auf das Fasermaterial
gerichteten Gasstromes bzw. Dampf/Luft-Gemisches. Hauptmerkmal dieser
Arbeitstechnik ist es, daß die Ware in einer in sich geschlossenen Endlosform
durch die kinetische Energie des tangentialen Düsenstrahls durch das Aggregat
hindurch befördert wird, wobei während der unterschiedlichen
Behandlungsstufen Gas- und Flüssigkeitsströmung alternieren oder kombiniert
werden können, was einen nahtlosen Übergang von einem Färbeschritt zum
anderen ohne Warenstillstand und unter isothermischen Bedingungen erlaubt.
Bei der in der EP-A-0 078 022 beschriebenen diskontinuierlichen Färbemethode,
die auf Basis der aerodynamischen Fortbewegung des textilen Stranges
ausgelegt ist, wird das Fasermaterial partienweise in den Färbejet eingebracht;
dort wird die Färbeflotte in der Weise auf das Material aufgebracht, daß sie in
zerstäubter Form in den umgewälzten Gasstrom injiziert wird, wobei das
Textilgut und die vom Material nicht aufgenommene Behandlungsflotte immer
von neuem zirkuliert. Der Auftrag der gesamten Flottenmenge erfolgt über
mehrere Warenumläufe verteilt, und durch die laufende Rezirkulation der
Überschußflotte wird eine gleichmäßige Ausbreitung der Flotte sowohl auf dem
und als auch im Strang und damit eine ausgezeichnete Egalität des
Behandlungsergebnisses erreicht. Nach Beendigung der Färbeoperation wird das
im Stück gefärbte Material dem Jet wieder entnommen.
Gemäß dieser Druckschrift soll die dort beschriebene Färbeweise auch
kontinuierlich durchführbar sein, doch werden keine technischen Angaben für
die kontinuierliche Durchführbarkeit offenbart. Sämtliche Angaben in dieser
Literaturstelle bezüglich praktischer Handhabung bleiben stets auf die
diskontinuierliche Prozeßführung bezogen.
In der EP-A-0 132 604 wird indessen über eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum kontinuierlichen Behandeln von langgeführten, nicht in sich geschlossenen
Warensträngen berichtet, bei dem der Vorschub des Textilgutes ebenfalls nach
dem Jet-Prinzip abwechselnd durch hydraulischen und aerodynamischen
Antrieb erfolgt. Im Zuge seiner Passage durchläuft das strangförmige
Textilmaterial eine Reihe von hintereinander angeordneten Maschineneinheiten
mit gegebenenfalls abweichender Zielsetzung, d. h. unter Anwendung von
wahlweise unterschiedlichen Behandlungsmitteln bzw.
Behandlungsbedingungen vorzugsweise für den Naßbehandlungsvorgang. Es
sind hier, deutlich durch Wareneinlaß sowie Warenauslaß voneinander getrennt,
separate und verschiedenartige Behandlungsstufen vorgesehen. Obwohl dieses
Arbeitsprinzip der mehrfachen Einwirkung von flüssigen Behandlungsmitteln auf
den Warenstrang jedem gewünschten Vorhaben bzw. Verlauf anpaßbar sein
soll, dient es ausschließlich für Wasch- und Reinigungszwecke mit dem Ziel,
den sogenannten Verdünnungsfaktor zwischen zwei aufeinander folgenden
Naßbehandlungsstufen. z. B. die Nachbehandlung von bereits gefärbtem
Fasermaterial, die mittels der zweckmäßig entgegengesetzt zur Ware
strömenden Flotte vorgenommen wird, zu verbessern. Die hierbei durchgeführte
Zwischenspeicherung des aus einer vorgängigen Naßbehandlung ankommenden
feuchten Textilgutes dient vor allem der Entwässerung, um die Wirksamkeit der
jeweiligen Behandlungsvorgänge zu erhöhen. Ein echtes Färbeverfahren samt
Farbstoff-Fixierung auf kontinuierlicher Grundlage wird daher durch diese Schrift
weder vorgestellt noch nahegelegt.
Die aus der EP-A-0 078 022 geschöpften günstigen Erfahrungen hinsichtlich der
Fortbewegung von strangförmigen Textilien in Jet-Vorrichtungen mittels eines
Gasstromes sowie die dabei mögliche Applikation von Behandlungsmitteln bei
gleichzeitiger Bereitstellung der notwendigen physikalischen Bedingungen durch
das den Warentrieb besorgende Gas ließen dagegen die Nutzung dieses
aerodynamischen Systems auch für den vollkontinuierlichen Betrieb möglich
erscheinen.
So wird in der EP-A-0 310 013 ein Verfahren zum kontinuierlichen Färben von
strangförmigem Textilgut mittels Düsenfärbemaschinen beschrieben, bei dem
der Vorschub für den Transport der Ware über die Bewegungsenergie eines
umgewälzten Gasstroms mittels eines Düsensystems erfolgt. Die
zugrundeliegende Aufgabe bestand darin, die Auftragsbedingungen für das
Farbmittel so zu gestalten, daß mit einem möglichst einmaligen, möglichst
minimalen Flottenauftrag und möglichst unter isothermischen Bedingungen eine
gleichmäßige Färbung auf vollkontinuierliche Weise erzielt wird. Die
Flottenmenge wird dabei so bemessen, daß die gesamte aufgebrachte Flotte im
Warenstrang verbleibt und auch bei der nachfolgenden Fixierung keine
überschüssige, migrierende Flotte auftritt. Doch ist dieser Prozeß für
Reaktivfarbstoffe technisch nicht realisierbar, weil die während des einmaligen,
minimalen Farbstoffauftrags erzeugten Markierungen im weiteren Verlauf des
beschriebenen isothermen Prozesses, entgegen den Aussagen der Schrift, nicht
mehr ausegalisieren; denn da die Farbstofflösung bereits alle zur Fixierung von
Reaktivfarbstoffen notwendigen Chemikalien enthält, setzt nach der isothermen
Imprägnierung der Fixierprozeß sofort ein. Beim Weitertransport durch Gas oder
Gas/Dampfgemische steht für ein Egalisieren keine weitere migrierende Flotte
zur Verfügung, und einmal erzeugte Unegalitäten werden nicht mehr
ausgeglichen. Des weiteren kommt es während des aerodynamischen
Transports des Warenstranges durch ein thermisch aufbereitetes Gas zu einem
"Verblasen" aufgebrachter Farbstofflösung und damit zu lokalen
Konzentrationsunterschieden mit der Folge von Unegalitäten auf der gefärbten
Ware. Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens ist es, daß die Ware nach einer
Düsenpassage nur abgelegt wird und nicht in überschüssiger Behandlungsflotte
schwimmt; durch den Wareneigendruck werden Markierungen erzeugt, die
ebenfalls unter den Prozeßbedingungen irreversibel fixiert werden.
Es stellte sich deshalb die Aufgabe, ein kontinuierliches Verfahren zum Färben
von Rundstrick- und Rundwirkwaren aus natürlichen oder modifizierten
hydroxygruppenhaltigen oder natürlichen oder modifizierten oder synthetischen
carbonamidgruppenhaltigen Fasermaterialien mit wasserlöslichen Farbstoffen,
vorzugsweise Reaktivfarbstoffen, zu finden, das die vorstehend genannten
Nachteile, vornehmlich die Bildung von Bugfalten- und Ablaufmarkierungen,
vermeidet und eine gute Fixierung des Farbstoffes bei guter Durchfärbung
ermöglicht.
Mit der vorliegenden Erfindung wurde diese Aufgabe gelöst.
Die Erfindung betrifft somit ein kontinuierliches Verfahren zum Färben von
Rundstrick- und Rundwirkwaren aus natürlichen oder modifizierten
hydroxygruppenhaltigen oder natürlichen, modifizierten oder synthetischen
carbonamidgruppenhaltigen Fasermaterialien mit wasserlöslichen Farbstoffen,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Ware im Verlaufe des
Färbeprozesses mit einer gegebenenfalls Hilfsmittel enthaltenden wäßrigen
Farbstofflösung imprägniert, den Flottengehalt der Ware auf bis zu
400 Gew.-%, bezogen auf das Warengewicht, bevorzugt auf 150 bis
350 Gew.-%, mittels einer für Schlauchware üblichen, bevorzugt ring- bis
ovalförmigen, Abquetschvorrichtung reduziert und anschließend die
flottenhaltige Ware einem Egalisier- und Fixierprozeß für den auf die Ware
aufgebrachten Farbstoff unterwirft, indem der Warenstrang mittels der
strömenden Färbeflotte bei einem Flottenverhältnis von bis 1 : 10, wie 1 : 6 bis
1 : 10 und insbesondere 1 : 7 bis 1 : 10, kontinuierlich durch die Maschineneinheit
transportiert wird.
Die Durchführung des Färbeverfahrens erfolgt bevorzugt in einer Jet-Maschine,
und bevorzugt werden die Behandlungsflotten (Ausgangs-Farbstofflösung, eine
die Farbstoffixierung auf dem Fasermaterial bewirkende Lösung und ein
Gemisch dieser Lösungen) auf die Ware über Venturi- oder Jet-Düsen (im
nachfolgenden allgemein "Jetdüsen" genannt) aufgebracht (aufgedrückt), wobei
die Behandlungsflotten die Ware über die Jetdüsen durch die Färbeanlage
transportieren.
Bei dem erfindungsgemäßen Färbeverfahren wird der Warenstrang zunächst mit
der wäßrigen Farbstofflösung in sehr kurzer Flotte imprägniert, was einem
Klotzprozeß nahe kommt; der sich daran anschließende Egalisier- und
Fixierprozeß entspricht den Methoden des Ausziehfärbeverfahrens in einem
mittleren Flottenverhältnis in der erfindungskennzeichnend bedingten Weise, so
daß eine einmal aufgebrachte Farbstofflösung auf dem textilen Schlauchmaterial
zu migrieren und egal fixieren vermag, ohne daß ein Ablöseprozeß des
Farbstoffes von der Faser eintritt oder nur in äußerst geringem Maße eintritt.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat zusätzlich den Vorteil, daß die bei
Anwendung von wasserlöslichen, insbesondere anionischen Farbstoffen
üblichen Mengen an Elektrolytsalz und bei Reaktivfarbstoffen zur Fixierung des
Farbstoffes auf der Faser erforderlichen alkalisch wirkenden Mittel deutlich
reduziert werden können.
Hydroxygruppenhaltige Fasermaterialien sind beispielsweise cellulosische
Fasermaterialien, wie die natürlichen Fasermaterialien, wie aus Baumwolle, Jute
und Leinen, und die aus cellulosischen natürlichen Materialien hergestellten
modifizierten Fasermaterialien, wie aus Regeneratcellulose, wie beispielsweise
Viskoseseide, und mit aminogruppenhaltigen Verbindungen modifizierten
Cellulosefasern, wie sie beispielsweise aus den U.S.-Patentschriften
Nrs. 5 507 840, 5 565 007 und 5 529 585, aus der europäischen
Patentanmeldungs-Veröffentlichung Nr. 0 665 311 und aus der deutschen
Offenlegungsschrift 195 19 023 bekannt sind.
Carbonamidgruppenhaltige Fasermaterialien sind natürliche Fasermaterialien,
wie Wolle und andere Tierhaare sowie Seide, des weiteren synthetische
Polyamidfasermateralien, wie Fasermaterialien aus Polyamid-6, Polyamid-11 und
Polyamid-6,6.
Farbstoffe, die in das erfindungsgemäße Färbeverfahren eingesetzt werden
können, sind alle wasserlöslichen Farbstoffe, insbesondere solche anionischer
Natur. Farbstoffe mit anionischen, d. h. sauren wasserlöslich machenden
Gruppen, sind beispielsweise die sog. Säure- und Direktfarbstoffe, wie
beispielsweise die aus Colour Index bekannten Farbstoffe
C.I. Acid Black 27 (C.I. No. 26310), C.I. Acid Black 35 (C.I. No. 26 320),
C.I. Acid Blue 113 (C.I. No. 26 360), C.I. Direct Orange 49 (C.I. No. 29 050),
C.I. Direct Orange 69 (C.I. No. 29 055), C.I. Direct Yellow 34 (C.I. No. 29 060),
C.I. Direct Red 79 (C.I. No. 29 065), C.I. Direct Yellow 67 (C.I. No. 29 080),
C.I. Direct Brown 126 (C.I. No. 29 085), C.I. Direct Red 84 (C.I. No. 35 760),
C.I. Direct Red 80 (C.I. No. 35 780), C.I. Direct Red 194 (C.I. No. 35 785),
C.I. Direct Red 81 (C.I. No. 28 160), C.I. Direct Red 32 (C.I. No. 35 790),
C.I. Direct Blue 162 (C.I. No. 35 770), C.I. Direct Blue 159 (C.I. No. 35 775),
C.I. Direct Black 162 : 1 und C.I. Direct Violet 9 (C.I. No. 27 885). Weitere Farbstoffe,
für deren Verwendung das erfindungsgemäße Verfahren geeignet ist, sind
Schwefelfarbstoffe oder Küpenfarbstoffe in ihrer wasserlöslichen Form.
Insbesondere findet jedoch das erfindungsgemäße Verfahren Anwendung zum
Färben mittels faserreaktiver Farbstoffe (Reaktivfarbstoffen). Als faserreaktive
Farbstoffe sind insbesondere solche hervorzuheben, die als faserreaktiven Rest
einen Rest der Vinylsulfonreihe besitzen, wie beispielsweise die
Vinylsulfonylgruppe oder eine Ethylsulfonylgruppe, die in β-Stellung durch einen
im alkalischen Medium eliminierbaren Substituenten substituiert ist, wie die
β-Sulfatoethylsulfonyl-, β-Acetoxyethylsulfonyl-, β-Chlorethylsulfonyl- oder
β-Thiosulfatoethylsulfonyl-Gruppe, des weiteren faserreaktive Reste aus der
Chlortriazinyl-, Fluortriazinyl-, Fluorpyrimidinyl- und Chlor-fluor-pyrimidinyl-Reihe
sowie Farbstoffe mit Kombinationen solcher Reaktivgruppen.
Die für das erfindungsgemäße Färbeverfahren einsetzbaren, oben erwähnten
Farbstoffe sind zahlreich in der Literatur beschrieben und dem Fachmann auf
diesem Gebiet geläufig; faserreaktive Farbstoffe sind beispielsweise in den
anfangs erwähnten patentamtlichen Schriften sowie in der europäischen
Patentanmeldungs-Veröffentlichung Nr. 0 513 656 beschrieben.
In dem erfindungsgemäßen Färbeverfahren können alle gängigen Rundwirk- und
Rundstrickartikel, wie Single Jersey, Henkelplüsch, Interlock, Feinripp, Piquet
und Futterstoffe behandelt werden.
Die Farbstofflösung, mit der die Schlauchware bei sehr kurzem Flottenverhältnis
imprägniert wird, kann, wie erwähnt, Hilfsmittel enthalten, wie beispielsweise
Puffersubstanzen, Netzmittel, Lauffalteninhibitoren, Egalisierhilfsmittel,
Migrierhilfsmittel und, sofern erforderlich, die Löslichkeit der Farbstoffe
erhöhende Agenzien, des weiteren die bei wasserlöslichen Farbstoffe üblichen
synthesebedingten Elektrolytsalze, wie Natriumsulfat, Natriumchlorid,
Lithiumchlorid und Kaliumchlorid. Die Ausgangs-Farbstofflösung enthält den
Farbstoff in der für die jeweilige Farbtiefe erforderlichen Menge, wie
beispielsweise in einer Menge von bis zu 150 g pro Liter.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl nach dem Prinzip des
Gleichstroms, nach dem Ware und Färbe- und Fixierflotten bzw.
Behandlungsflotten sich in gleicher Richtung bewegen, sowie nach dem Prinzip
des Gegenstroms, nach dem von Färbe- und Fixierflotten bzw.
Behandlungsflotten sich entgegengesetzt zur Ware durch die Kammern
bewegen, erfolgen.
Bei beiden Verfahrensweisen erfolgt der Fixierprozeß unter den für den jeweilig
ausgewählten Farbstoff und das jeweilig ausgewählte Fasermaterial üblichen
Bedingungen, wie Färbetemperatur und Zusatz geeigneter Fixierhilfsstoffe und
eventuell anderer erforderlicher Hilfsmittel, wie dies für die jeweiligen Farbstoffe
und Fasermaterialien in der Literatur zahlreich beschrieben wird und dem
Fachmann geläufig ist. So wird insbesondere beim Einsatz von faserreaktiven
Farbstoffen für die Fixierung der Farbstoffe auf dem Fasermaterial, insbesondere
auf cellulosischem Fasermaterial, eine alkalisch wirkende wäßrige Fixierflotte
eingesetzt, die im Liter bis zu 50 g Elektrolytsalz, wie Natriumchlorid,
Kaliumchlorid und/oder Natriumsulfat, und bis zu 30 g eines alkalisch wirkenden
Mittels, wie Natriumcarbonat oder Natriumhydroxyd, enthalten kann.
Vorzugsweise wird bei Reaktivfarbstoffen eine wäßrige alkalische Fixierlösung
eingesetzt, die im Liter 10 bis 30 g Natriumsulfat und 10 bis 30 g
Natriumcarbonat enthält.
Im folgenden wird das Prinzip der beiden Verfahrensweisen durch die Fig.
1a und 2 erläutert; die dort angegebenen Bezeichnungen haben folgende
Bedeutungen:
W° = zu färbende Schlauchware
W1 = gefärbte Schlauchware
A = wäßrige Farbstofflösung
B = wäßrige Fixierlösung
C = das Fixiermittel B enthaltende Farbstofflösung (Färbeflotte)
D = Flottenauslaß
E = Waren-Umlenkvorrichtung
P = Pumpe für Behandlungsflotte,
Q = Abquetschvorrichtung
V = Jetdüse
K° und K1 = Imprägnierkammern mit Farbstofflösung A
K2 bis K6 = Verweilkammern.
W° = zu färbende Schlauchware
W1 = gefärbte Schlauchware
A = wäßrige Farbstofflösung
B = wäßrige Fixierlösung
C = das Fixiermittel B enthaltende Farbstofflösung (Färbeflotte)
D = Flottenauslaß
E = Waren-Umlenkvorrichtung
P = Pumpe für Behandlungsflotte,
Q = Abquetschvorrichtung
V = Jetdüse
K° und K1 = Imprägnierkammern mit Farbstofflösung A
K2 bis K6 = Verweilkammern.
Das Prinzip der kontinuierlichen Verfahrensweise im Gleichstromprinzip wird
nachfolgend mit der Fig. 1a erläutert:
Die zu färbende Ware W° durchläuft als endloser Rundstrick- oder
Rundwirkwarenschlauch die Färbeanlage gemäß Fig. 1a, die, angeschlossen an
die Kammer K6, mit einer Waschanlage für die gefärbte Ware W1 verbunden ist.
Der Anlagenteil K1 bis K6 stellt das Prinzip einer Jet-Färbemaschine dar. Die
Schlauchware wird hierbei durch Jetdüsen (V1 bis V6) geführt und mittels
Behandlungsflotten (A, B bzw. C), die durch Pumpen P durch die Jetdüsen
getrieben werden, durch die Anlage transportiert; sie bewegt sich mit großer
Geschwindigkeit (im Bereich von 30 bis 60 m/min) und wird zwischen den
einzelnen Düsenpassagen in den Kammern (K° und K1 bis K6) in Lagen
abgelegt, in denen sie sich langsam innerhalb von etwa 5 bis 10 Minuten
fortbewegt.
Die in K° eingehende Ware W° wird in K° und K1 mit der Farbstofflösung
behandelt, wobei die vollständige Imprägnierung beim Durchgang durch V1
gewährleistet wird. K° und K1 stehen miteinander in Verbindung, sei es durch
Überlauf oder eine Leitung, so daß A von K1 nach K° zurückfließen kann. Die in
K° mit A imprägnierte Ware kann beim Übergang nach K1, sofern dies
angebracht erscheint, durch eine für Schlauchware übliche
Abquetschvorrichtung (Q°), wie beispielsweise eine ringförmige Gummilippe,
geführt werden, um den Flottengehalt zu reduzieren. Beim Übergang der
imprägnierten Ware von K1 nach K2 erfolgt eine Reduzierung des
Flottengehaltes der Ware auf etwa 150 bis 400 Gew.-%, bezogen auf das
Warengewicht, mittels solch einer für Schlauchware üblichen
Abquetschvorrichtung (Q1). Über die Jetdüse V2 wird nunmehr die Fixierflotte B
in die dies Farbstofflösung A enthaltende Ware eingepreßt (bei Einssatz der
Leukoform von Küpenfarbstoffen kann B eine ein Oxidationsmittel enthaltende
Lösung sein; beim Einsatz von faserreaktiven Farbstoffen ist dies eine ein
alkalisch wirkendes Mittel enthaltende wäßrige Lösung). Die in K2 befindliche
bzw. sich aus A und B sich bildende Flotte C wird über P3 aus K2 durch V3
nach K3 gepumpt; derselbe Vorgang wiederholt sich von K3 nach K4, von K4
nach K5 und von K5 nach K6. Auf diese Weise wird die Schlauchware intensiv
mehrmals mit der Färbeflotte C, die in allen Bereichen auf der erforderlichen
Behandlungstemperatur gehalten wird, imprägniert und vermag in den einzelnen
Kammern K2 bis K6 in ausreichender Zeit zur Fixierung des Farbstoffes auf der
Faser (bzw. Bildung und Fixierung des Farbstoffes im Fall von Küpenfarbstoffen)
zu verweilen. Durch den Ablaß D6 kann verbrauchte Flotte C aus der
Färbeanlage ablaufen bzw. entfernt werden. Die gefärbte Ware W1, auf welcher
der Farbstoff fixiert ist, wird, noch mit der Flotte C getränkt, über eine
Abquetschvorrichtung Q6 so stark wie möglich von der Flotte C befreit und
sodann in eine an diese Jetmaschine angeschlossene übliche
Strangwaschanlage geführt, wobei der Transport der Ware, analog zur Jet-
Färbemaschine, über Jetdüsen erfolgen kann, durch die die
Nachbehandlungsflotten (wie Wasser verschiedener Temperatur, wäßrige, da
Alkali neutralisierende Lösungen, Detergentien enthaltende wäßrige Lösungen)
transportiert werden.
Mit der Fig. 1b wird das Prinzip einer Anlage beschrieben, bei der die
Färbeanlage gemäß Fig. 1a mit einer vorgeschalteten Anlage verbunden ist,
die in analoger Weise zur Jet-Färbemaschine durch Jetdüsen betrieben wird.
Diese vorgeschaltete Anlage mit den Kammern G°, G1, G2 und G3 dient der
Bleichung von Rundstrick- und Rundwirkware aus Rohbaumwolle, die nach dem
Bleichprozeß direkt der Färbeanlage (gemäß Fig. 1 a) zugeführt werden kann.
Analog zu den Kammern K° und K1 wird die Ware in den Kammern G° und G1,
die miteinander in Verbindung stehen, mit der Bleichlösung imprägniert, wobei
die ungebleichte Rohware (WU) über die Jetdüsen VG1, VG2 und VG3 mit den
verschiedenen Behandlungsflotten (wie der Bleichlösung GL, einer
peroxidreduzierenden Lösung GP und einer die Neutralisierung der Ware
bewirkenden essigsauren Lösung GE) gebleicht bzw. nachbehandelt wird.
Zwischen jedem Behandlungsprozeß in den einzelnen Kammern G1 bzw. G2
bzw. G3 wird beim Übergang der mit der entsprechenden Behandlungsflotte
getränkten Ware die Behandlungsflotte über eine Abquetschvorrichtung Q so
intensiv wie möglich von der Ware entfernt. Die aus G3 austretende gebleichte
Ware wird sodann in die Imprägnierkammer K°, die die Farbstofflösung A
enthält, eingeführt, und der sich daran anschließende Färbeprozeß kann analog,
wie für Fig. 1a beschrieben, ablaufen.
Das Prinzip der Färbeweise nach dem Prinzip der Gegenstrombehandlung, bei
welcher die Behandlungsflotte (Färbeflotte C) der zu färbenden Ware
entgegengeführt wird, soll mit Fig. 2 erläutert werden:
Wie in dem Verfahren gemäß Fig. 1a wird die Ware zunächst in den
Imprägnierkammern K° und K1 mit der Farbstofflösung A imprägniert und nach
Reduzierung des Flottengehaltes der Ware auf etwa 150 bis 400 Gew.-%,
bezogen auf das Warengewicht, mittels einer für Schlauchware üblichen
Abquetschvorrichtung (Q1) über den Weg der Jetdüse V2 in die Kammer K2
eingeführt. Gemäß dem Gegenstromprinzip wird die Behandlungsflotte C (wie
eine bei Reaktivfarbstoffen alkalisch wirkende, elektrolytsalzhaltige
Farbstofflösung) aus der letzten Kammer (K6) der Färbeanlage mittels einer
Pumpe (P5) in die vorhergehende Kammer (K5) übergeführt und hierbei über
eine Jetdüse (V5) auf die durch diese Jetdüse laufende Schlauchware
aufgebracht. Das für die Fixierung der Farbstoffe benötigte Agens, wie ein
alkalisch wirkendes Mittel bei faserreaktiven Farbstoffen, wird als
Behandlungsflotte B kontinuierlich in die Kammer K6 über die Jetdüse V6 auf die
Schlauchware gedrückt, wobei sich die Flotte B in K6 mit der über die
Schlauchware von K2 nach K6 mitgebrachte Färbeflotte zur Flotte C1 vermischt
(diese wird beim Austritt der Ware aus K6 von der Ware so stark wie möglich
mittels Q6 abgequetscht und läuft in K6 zurück). Mittels der an Fixieragenz B
reichen Flotte C1 werden restliche, noch nicht fixierte Farbstoffanteile fixiert.
Analog der Überführung der Flotte C1 von K6 nach K5 erfolgt in weiteren
Schritten die Überführung der Flotte C in die jeweils vorige Kammer K (so von
K5 nach K4 usw.), um über die entsprechenden Jetdüsen auf die Schlauchware
aufgedrückt zu werden und in der jeweiligen Kammer zur Fixierung des
Farbstoffes verweilen zu können. Auf diese Weise ist die aus der jeweils
vorhergehenden Kammer kommende Schlauchware bereits mit der das
Fixieragens B enthaltenden Farbstofflösung A (gleich Behandlungsflotte C)
imprägniert, wobei die jeweilige Behandlungsflotte C in der vorhergehenden
Färbekammer (Verweilkammer), beispielsweise C3, infolge der zur Ware
gegenläufigen Bewegung der Flotte C einen etwas höheren Farbstoffgehalt und
einen niedrigeren Gehalt an B besitzt als in der nachfolgenden Färbekammer,
wie beispielsweise C4. Dieser Vorgang wiederholt sich mehrmals. In K2
schließlich gelangt eine Behandlungsflotte (C4) mit nur noch geringem
Fixiermittel B, die bei K2 über D abgelassen werden kann.
Durch die allmähliche Abnahme des Gehaltes an Fixiermittel B, wie bei der
Anwendung von faserreaktiven Farbstoffen des alkalisch wirkenden Mittels, in
den Flotten C von C1 nach C4 bzw. durch die allmähliche Zunahme des
Gehaltes an B auf der Schlauchware während des Transportes durch die
Kammern K2 nach K6 erfolgt eine gleichmäßige, uniforme Fixierung des auf die die
Schlauchware gebrachten Farbstoffes während der in den Kammern
bestehenden Verweilzeit von insgesamt 30 bis 60 Minuten.
Jede der Behandlungsflotten, sei es in der Verfahrensweise gemäß dem
Gleichstromprinzip nach Fig. 1 oder nach der Verfahrensweise gemäß dem
Gegenstromprinzip nach Fig. 2, wird in den jeweiligen Kammern K auf die für
die jeweilige Behandlung erforderliche Temperatur gehalten.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Teile sind
Gewichtsteile und Prozentangaben stehen für Gewichtsprozente, sofern nicht
anderes vermerkt. Teile stehen zu Volumenteilen wie das Kilogramm zum Liter.
Zum Färben eines Trikots aus gebleichter Baumwolle in Schlauchform mit einem
Gewicht von etwa 240 g/m2 in einer kontinuierlich arbeitenden Anlage wird die
Ware als endloser Schlauch mittels durch die Behandlungsflotte betriebene
Jetdüsen mit einer Geschwindigkeit von 40 m/min durch die Färbeanlage (s.
Fig. 1a) transportiert. Das zu färbende Material (W°) wird zunächst in einer
Imprägnierkammer (K°) mit einer wäßrigen, 60°C warmen Färbeflotte (A)
imprägniert, die im Liter 5 g des Reaktivfarbstoffes mit der Colour Index-
Bezeichnung C.I. Yellow 027, 5 g des Reaktivfarbstoffes C.I. Red 242,
16 g des Reaktivfarbstoffes C.I. Black 5, 25 g wasserfreies Natriumsulfat,
2 g eines handelsüblichen Lauffalteninhibitors und etwa 2 g eines
handelsüblichen Netzmittels enthält. Das mit der Farbstofflösung gesättigte
Material, das gegebenenfalls über eine für Schlauchware übliche
Abquetschvorrichtung, wie eine ringförmige Gummilippe, auf einen
Flottengehalt von 300%, bezogen auf das Warengewicht, reduziert werden
kann, wird durch eine Jetdüse (V1), die mittels der gleichen Färbeflotte (A)
betrieben wird, in die mit K° verbundene Kammer K1 der Färbeanlage geführt.
Die Ware wird, wie in der Kammer K°, in der in Kammer K1 befindlichen
Färbeflotte bei gleichem Flottenverhältnis in Form von Schlauchfalten abgelegt,
die sich langsam zur anderen Seite der Kammer K1 bewegen und somit in der
Färbeflotte für etwa 8 Minuten verweilen. Die mit A getränkte Ware wird
danach durch eine (weitere) Abquetschvorrichtung (Q1) auf einen Flottengehalt
von 300%, bezogen auf das Warengewicht, reduziert und über eine weitere
Jetdüse (V2) mittels einer Lösung B in die Kammer K2 der Färbeanlage
transportiert. Die Lösung B besteht aus einer 60°C warmen wäßrigen
alkalischen Lösung, die im Liter 30 g wasserfreies Natriumsulfat und 20 g
wasserfreies Natriumcarbonat enthält. Die mit der Farbstofflösung und nunmehr
zusätzlich mit der alkalischen Lösung B imprägnierte Ware durchläuft nun, in
Schlauchfalten abgelegt, die Kammer K2 und bewegt sich langsam während
etwa acht Minuten zum anderen Teil der Kammer K2. Das Flottenverhältnis von
auf der Ware nun befindlichen Färbeflotte C beträgt etwa 1 Gew.-Teil Ware zu
8 Gew.-Teilen Flotte. Nach Austreten aus der Kammer K2 wird die mit der
Färbeflotte C getränkte Ware mit Hilfe der Färbeflotte C über eine weitere
Jetdüse (V3) in die Kammer K3 überführt und verweilt dort in gleicher Weise.
Dieser Vorgang wiederholt sich zur Überführung der Ware jeweils in die
Kammern K4, K5 und K6, indem die Schlauchware aus der jeweils vorherigen
Kammer, in der sie bei gleichem Flottenverhältnis von etwa 1 : 8 verweilt, mittels
der aus dieser vorherigen Kammer entnommenen überschüssigen bzw. von der
Ware ablaufenden Färbeflotte C über eine Jetdüse in die nächste Kammer
getrieben wird, wobei die Färbeflotte jeweils auf einer Temperatur von 60°C
gehalten wird. Nach Verlassen der Kammer K6 wird die gefärbte Schlauchware
(W1), auf der die Farbstoffe fixiert sind, von der verbrauchten Färbeflotte C
soweit wie möglich abgequetscht und einer üblichen Waschanlage zugeführt,
die analog der Anlage Fig. 1a mit Kammern ausgestattet sein kann, wobei die
Ware mittels Wasser und den üblichen Nachbehandlungsflotten, die die
Schlauchware über Jetdüsen betreiben können, gewaschen und nachbehandelt
wird.
Es wird eine schwarze Färbung mit gleich guten Echtheitseigenschaften und
gleich starker Farbtiefe erhalten, die bei Anwendung unter gleichen
Färbebedingungen auch in einem diskontinuierlichen Färbeprozeß erhalten wird.
Der im Beispiel 1 beschriebene Färbeprozeß kann auch mit einem
vorangehenden Bleichprozeß der Ausgangs-Rohware, sofern diese aus
ungebleichter Baumwolle besteht, verbunden werden. Hierzu führt man ein
Trikot in Schlauchform aus Rohbaumwolle mit einem Gewicht von etwa
240 g/m2 mit einer Geschwindigkeit von 40 m/min durch die kontinuierliche
Anlage (Fig. 1b), die aus der in Fig. 1a ersichtlichen Färbeanlage und der
vorgeschalteten Bleichanlage mit den Kammer G°, G1, G2 und G3 besteht. Die
Rohware (WU) wird zunächst in der Kammer G° mit einer 80°C heißen
Bleichlösung (GL) behandelt, wobei sich die Ware, analog wie im Beispiel 1 für
die Kammern K° und K1 bis K6 beschrieben, in Form von Schlauchfalten
langsam in einer Verweilzeit von etwa acht Minuten durch die Kammer 60
bewegt und nach Verlassen von G° mit der gleichen Bleichlösung GL über die
Jetdüse VG1 in die Kammer G1 transportiert wird (die wäßrige Bleichlösung GL
enthält im Liter 10 ml einer wäßrigen 33%igen Natronlauge und 10 ml einer
wäßrigen 35%igen Wasserstoffperoxidlösung). Dort verweilt die Ware in
gleicher Weise nochmals für etwa acht Minuten (die Kammern G° und G1 sind
analog wie in Fig. 1a die Kammern K° und K1 miteinander verbunden, so daß
überschüssige Lösung von G1 nach G° laufen kann); die so getränkte Ware wird
über eine für schlauchförmiges Material übliche Quetschvorrichtung (Q) auf
möglichst geringen Flottengehalt abgequetscht und sodann über eine weitere
Jetdüse (VG2) mittels einer wäßrigen, 80°C heißen Lösung GP, die im Liter
1,5 ml eines handelsüblichen peroxidreduzierenden Mittels enthält, in die
nächste Kammer (G2) transportiert. Nach einer Verweilzeit von etwa acht
Minuten in der Kammer G2 wird die Ware über eine Quetschvorrichtung (Q) so
vollständig wie möglich von der Lösung GP abgequetscht und über eine weitere
Jetdüse (VG3) mittels einer essigsauren wäßrigen Lösung (GE) (mit 1 ml
60%iger Essigsäure im Liter) in die Kammer G3 getrieben. Nach einer
Verweilzeit von etwa acht Minuten, während die Ware, wie in den vorherigen
Kammern, sich langsam, in Schlauchfalten abgelegt, in der Lösung GE in
Kammer G3 fortbewegt, wird sie von der essigsauren Lösung möglichst
vollständig abgequetscht und sodann in die Kammer K° übergeführt, die mit
einer wäßrigen Farbstofflösung A, bestehend aus 10 g des Reaktivfarbstoffes
C.I. Yellow 027, 10 g des Reaktivfarbstoffes C.I. Red 242, 32 g des
Reaktivfarbstoffes C.I. Black 5, 25 g wasserfreiem Natriumsulfat, 2 g eines
handelsüblichen Lauffalteninhibitors und 2 bis 3 g eines handelsüblichen
Netzmittels beschickt ist. Bevorzugt kann hierbei die Schlauchware in gleicher
Weise, wie zur Überführung von K° in K1 über eine durch die Färbeflotte A
betriebene Jetdüse in die Kammer K° transportiert werden. Dort verbleibt sie in
der Farbstofflösung A während einer Verweilzeit von etwa acht Minuten. Die
mit der Farbstofflösung A getränkte Schlauchware kann vor Überführung in die
Kammer K1 auf einen Gehalt an A von 300%, bezogen auf das Warengewicht,
mittels einer für Schlauchware üblichen Abquetschvorrichtung (Q°) reduziert
werden. Die Schlauchware wird sodann mittels der Färbeflotte A über die
Jetdüse V1 in die Kammer K1 überführt, um nach einer Verweilzeit von etwa
acht Minuten in der Lösung A bei gleichem Flottenverhältnis wie in K° über die
Abquetschvorrichtung Q1 mittels einer alkalischen wäßrigen Lösung B, wie in
Beispiel 1 beschrieben, über die Jetdüse V2 in die Kammer K2 transportiert zu
werden. Der weitere Färbevorgang verläuft sodann wie im Beispiel 1
beschrieben, indem die Ware mittels der alkalischen Färbeflotte C über die
verschiedenen Jetdüsen in die verschiedenen Kammern transportiert wird, die
sie jeweils in einer Verweilzeit von acht Minuten durchläuft, während die
Farbstoffe auf der Schlauchware fixiert werden. Die gefärbte Ware (W1) verläßt
sodann die Kammer K6, um in einer angeschlossenen Waschanlage in üblicher
Weise gewaschen und nachbehandelt zu werden.
Es wird eine tiefschwarze Färbung erhalten, die die gleichen
Echtheitseigenschaften besitzt wie eine unter gleichen Färbebedingungen in
diskontinuierlicher Färbeweise hergestellte Färbung.
Zur Färbung eines Jerseys in Schlauchform aus mercerisierter Baumwolle mit
einem Gewicht von etwa 220 g/m2 wird ein endloser Schlauch des Materials
mit einer Geschwindigkeit von 50 m/min durch eine kontinuierlich färbende
Färbemaschine (gemäß Fig. 2) geführt, wobei der Warenschlauch, wie bereits in
den Beispielen 1 und 1A beschrieben, durch nachfolgend beschriebene
Behandlungsflotten über Jetdüsen fortbewegt wird.
Die Schlauchware (W°) durchläuft zunächst, in Schlauchfalten abgelegt, eine
mit einer wäßrigen, 60°C warmen Farbstofflösung A, die im Liter 30 g des
Reaktivfarbstoffes C.I. Yellow 027, 30g des Reaktivfarbstoffes C.I. Red 159,
30 g des Reaktivfarbstoffes C.I. Blue 182, 70 g wasserfreies Natriumsulfat, 2 g
eines handelsüblichen Lauffalteninhibitors und etwa 2 g eines handelsüblichen
Netzmittels enthält, gefüllte Kammer (K°). Das Material wird in K° mit der
Lösung A gesättigt und, gegebenenfalls nach Reduzierung des Flottehgehaltes
auf etwa 300%, bezogen auf das Warengewicht, mittels einer für
Schlauchware üblichen Abquetschvorrichtung über eine Jetdüse (V1) mittels der
Farbstofflösung A gleicher Zusammensetzung in die Kammer K1 getrieben (die
Kammern K° und K1 sind miteinander verbunden, so daß überschüssige
Farbstofflösung von K1 nach K° zurücklaufen kann). In der auf 60°C gehaltenen
Farbstofflösung durchläuft die in Falten gelegte Schlauchware in einer
Verweilzeit von etwa acht Minuten bei gleichem Flottenverhältnis die Kammer
K1. Die imprägnierte Ware wird mittels einer Abquetschvorrichtung Q1, wie
einer ringförmigen Gummilippe, auf einen Gehalt an Farbstofflösung von etwa
300% reduziert und sodann über eine Jetdüse (V2) in die nächste Kammer (K2)
mittels der Färbeflotte C4 transportiert. Diese Färbeflotte C4 besteht aus der im
wesentlichen bereits verbrauchten alkalischen Farbstofflösung von A, die sich
im Gegenstrom zur Schlauchware bewegt und aus den angeschlossenen
Kammern von K5 nach K4 und weiter nach K3 und wiederum aus K3
entnommen mittels V2 nach K2 gelangt. Die alkalische Farbstofflösung
(alkalische Färbeflotte C) bildet sich in der letzten, dem Färbeprozeß dienenden
Kammer (K6), indem eine alkalische, elektrolytsalzhaltige wäßrige Lösung (B)
über eine Jetdüse (V6) auf die Schlauchware aufgedrückt wird, die mit der
bereits in den vorgeschalteten Kammern K2 bis K6 befindlichen alkalischen
Farbstofflösung von A imprägniert ist, wobei die Farbstoffe bereits im
wesentlichen auf dem Material fixiert sind. Diese 60°C warme Lösung B besitzt
im Liter 30 g wasserfreies Natriumsulfat und 20 g wasserfreies
Natriumcarbonat. In Kammer K6 wird die Schlauchware durch die sich bildende
stark alkalische Lösung (C1) mit einem nur noch geringen Farbstoffgehalt
(soweit dieser überhaupt nicht ganz verbraucht ist) zur abschließenden
Fixierung der Farbstoffe in einer Verweilzeit von etwa acht Minuten
hindurchgeführt und sodann nach möglichst vollständiger Abquetschung der
Färbeflotte der mit C1 getränkten Schlauchware über eine
Abquetschvorrichtung (Q6), wie bereits im Beispiel 1 beschrieben, zu einer
üblichen Waschanlage weitergeführt.
Die in K6 gebildete alkalische Färbeflotte (C1) wird kontinuierlich über eine
Pumpe aus dieser Kammer entnommen und über eine Jetdüse (V5) auf die aus
der Kammer K4 in die Kammer K5 tretende Schlauchware aufgepreßt, wobei die
Schlauchware mittels des Strömungsdruckes der Flotte C1 weitertransportiert
wird und die Schlauchware sich langsam in einer Verweilzeit von etwa
8 Minuten durch die Kammer K5 bewegt.
Dieser Vorgang wiederholt sich mehrere Male, indem die alkalische Färbeflotte
(C2), in welcher allmählich das Alkali verbraucht wird, von K5 über die Jetdüse
V4 auf die Schlauchware nach K4 gedrückt wird, wobei die Flotten jeweils auf
einer Temperatur von 60°C gehalten werden und das Verhältnis von Flotte zu
Ware jeweils bei etwa 1 : 8 liegt.
Durch die allmähliche Abnahme des Alkaligehaltes der Flotten C von C1 nach C4
bzw. durch die allmähliche Zunahme des Alkaligehaltes auf der Schlauchware
während des Transportes durch die Kammern K2 nach K3 nach K4 etc. erfolgt
eine gleichmäßige, uniforme Fixierung der auf die Schlauchware gebrachten
Farbstoffe während einer Verweilzeit von insgesamt 40 Minuten in den
Kammern K2 bis K6.
Nach Beendigung des Färbevorganges und der Nachbehandlung der erhaltenen
Färbung (W1) in der anschließenden Waschanlage wird eine auberginefarbene
Schlauchware erhalten, die die gleichen Echtheitseigenschaften und die gleiche
Farbtiefe aufweist, wie eine unter denselben Bedingungen gewonnene Färbung
in diskontinuierlicher Färbeweise.
Claims (10)
1. Kontinuierliches Verfahren zum Färben von Rundstrick- und Rundwirkwaren
aus natürlichen oder modifizierten hydroxygruppenhaltigen oder natürlichen,
modifizierten oder synthetischen carbonamidgruppenhaltigen
Fasermaterialien mit wasserlöslichen Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Ware im Verlaufe des Färbeprozesses zunächst mit einer
gegebenenfalls Hilfsmittel enthaltenden wäßrigen Farbstofflösung
imprägniert, den Flottengehalt der Ware auf bis zu 400 Gew.-%, bezogen
auf das Warengewicht, mittels einer für Schlauchware üblichen
Abquetschvorrichtung reduziert und anschließend die flottenhaltige Ware
einem Egalisier- und Fixierprozeß für den auf die Ware aufgebrachten
Farbstoff unterwirft, indem der Warenstrang mittels der strömenden
Färbeflotte bei einem Flottenverhältnis von bis 1 : 10 kontinuierlich durch die
Maschineneinheit transportiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flottengehalt
der Ware nach deren Imprägnierung mit der Ausgangs-Farbstofflösung auf
150 bis 350 Gew.-%, bezogen auf das Warengewicht, reduziert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Egalisier- und Fixierprozeß bei einem Flottenverhältnis 1 : 6 bis 1 : 10 erfolgt.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verfahren in einer Jet-Färbemaschine durchgeführt
wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ware im Gleichstrom mit den Behandlungsflotten
geführt wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Behandlungsflotte im Gegenstrom zur Ware
geführt wird.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Färbeprozeß ein Reaktivfarbstoff eingesetzt
wird.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu färbende Ware aus cellulosischem Fasermaterial
besteht.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Behandlungsflotten über Jetdüsen auf die Ware
aufgebracht werden und die Behandlungsflotten die Ware über die Jetdüsen
durch die Färbeanlage transportieren.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ware während des Behandlungsprozesses
(Färbeprozesses) in den einzelnen Kammern der Färbeanlage in den
Behandlungsflotten abgelegt wird und in der abgelegten Form die Kammern
durchwandert.
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