DE2537589B2 - Verfahren zum kontinuierlichen Färben von aus synthetischen Fasern bestehendem, flächigem Textilgut im wesentlichen in Strangform - Google Patents

Verfahren zum kontinuierlichen Färben von aus synthetischen Fasern bestehendem, flächigem Textilgut im wesentlichen in Strangform

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Eltz Hans-Ulrich Von Der Dipl-Chem Dr 6000 F
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Description

25
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Färben von aus synthetischen Fasern bestehendem, flächigem Textilgut im wesentlichen in Strangform, bei dem das Textilgut unter Hochtemperatur-Bedingungen in einem Druckbehälter mit einer Hochtemperatur-Färoeflotte imprägniert und dann der aufgebrachte Farbstoff fixiert wird.
Ein solches Verfahren ist beispielsweise durch die DE-OS 1610 906 bekannt Be: diesem bekannten Verfahren, weiches das Durchlaufen eines Textilstranges von mindestens zwei hintereinanderliegenden Behandlungsbädern vorsieht, kann der Strang nicht gleichmäßig imprägniert werden, da er aufgrund der Förderart einem ständigen Zug in Längsrichtung ausgesetzt ist Faltenbildungen mit daraus resultierenden, ungleichmäßigen Färbungen sind unvermeidlich.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, bei einem kontinuierlichen Färbeverfahren, bei dem das Textilgut im wesentlichen in Strangform vorliegt, eine gleichmäßigere Färbung des Textilgutes zu gewährleisten.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Textilgut in ausgebreiteter Form und in trockenem Zustand mit der Färbeflotte folulardiert wird, anschließend zu einem Strang zusammengefaßt und nach spannungsarmen Durchlaufen eines weiteren Färbebades mit durch das Textilgut zirkulierender Flotte und nach wenigstens teilweiser Fixierung des Farbstoffs aus dem Druckbehälter in eine unter atmosphärischem Druck stehende Verweilkammer abgezogen wird, wo die Endfixierung des Farbstoffs auf dem wieder in breiter Form vorliegenden Textilgut unter Einwirkung von feuchter Wärme erfolgt
Gegenüber dem Färbeverfahren nach der DE-OS 16 10 906 resultiert die Überlegenheit des erfindungsgemäßen Verfahrens in der besonderen Führung des Textilguts, wobei insbesondere die Einfahrung und Imprägnierung mit Färbeflotte in breiter Form in den <,-, bzw, im Druckbehälter sowie die weitere Durchdringung und UmspUlung mit Färbeflotte in spannungsarmen Zustand und in Strangform eine gleichmäßigere Durchfärbung zuwege bringt Vorteilhaft erspart die unmittelbare Hochtemperatur-Imprägnierung der trokkenen Ware eine Vornetzung derselben. Außerdem erlaubt die Foulardierung besonders kleine Flottenverhältnisse und bedeutet intensiven Farbstoffauftrag, infolgedessen gute Farbstoffausnutzung sowie geringeren apparativen Aufwand. Zugleich ist damit eine geringere Abwasserbelastung gegeben. Erst dann wird das Textilgut in die raumsparende Strangform zusammengefaßt, wobei die Ware beim Weitertransport unter diesen Bedingungen aufgrund des sehr kurzen Flottenverhältnisses ein inniges Durchquetschen nach der Art eines Walkprozesses erfährt Hierbei zieht unter den dabei herrschenden Hochtemperatur-Bedingungen bereits ein bedeutender Teil des Farbstoffes auf das Textilgut auf. Schließlich verläßt der Strang den Druckkessel.
Die Imprägnierung des in breiter Form ankommenden Textilguts wird unter leicht erhöhtem Druck und bei Temperaturen über 100" C vorgenommen. Dies wird durch Klotzen auf einem Foulard ausgeführt, der in einem druckdichten Behälter untergebracht ist, den das Textilgut z. B. über ein Walzenschloß betritt Hierauf wird das ursprünglich voll ausgebreitete Textilgut zu einem dichten Strang zusammengepreßt Eine intensive Durchdringung der Ware mit der Färbeflotte ist das Ergebnis.
An den Klotzvorgang schließt sich ein Durchflutungsprozeß an. Während dieser Phase der Behandkingsoperation hat der Farbstoff Gelegenheit, das strangförmige Textilgut zu durchdringen und auf die Ware aufzuziehen, wodurch im allgemeinen eine Erschöpfung der Imprägnierflotte an dem Farbstoff erreicht wird. Außerdem kommt es während dieses Behandlungsvorganges zu einer wenigstens teilweisen Fixierung des Farbstoffes.
Die Restfixierung des Farbstoffes erfolgt in der Verweilkammer, in die das strangförmige Textilgut über eine Strangdruckschleuse eintritt Diese Verweiloperation wird grundsätzlich bei Normaldruck und bei beliebiger Temperatur vorgenommen, vorzugsweise bei einer solchen, wie sie sich durch die aus den HT-Imprägnierbehälter aufgeheizten Ware (erkaltend ab 1000C) ergibt Dabei kann der Verweilraum mit Behandlungsflotte, bevorzugt Färbeflotte, voll geflutet sein. Unter Zuhilfenahme einer mit geringerer Strömungsgeschwindigkeit strömenden Flotte wird das Textilgut im Verweilraum wieder ausgebreitet und geordnet Das nun wieder in breitem Zustand liegende Textilgut wird auf Walzen, Siebtüchern oder ähnlichen Einrichtungen weitertransportiert Bei einer Produktionsgeschwindigkeit von 30—40 m/min ist bei einer maximalen Verweilzeit von 10 Minuten ein Warenspeicher für 300—400 m Ware erforderlich.
Nach dem vorstehend geschilderten Verfahren besonders geeignete textile Flächengebilde sind Schlauchgewebe- und -gewirke, die aus synthetischen Fasern oder deren Mischungen mit natürlichen Fasern bestehen. Diese Materialien erfordern immer längere Färbe- und Fixierzeiten und höhere Färbetemperaturen als solche aus natürlichen Fasern. Verfahrensgemäß besonders brauchbar sind Fasern und Fäden aus Polyamid, Polyacrylnitril oder linearem Polyestermaterial.
Die bei einem Färbeprozeß nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren einsetzbaren Farbstoffe liegen als wasserunlösliche Produkte vor. Vorzugsweise finden Dispersionsfarbstoffe Verwendung. Derartige
Farbstoffe sind aus Colour Index 3, Anlage (1971) unter der Klassenbezeichnung »Disperse Dyes« bekannt
Beispiel
Ein Schlauchgewirk aus texturierten Polyesterfasern im breiten Zustand wird im HT-Imprägnierraum bei einer Flottenaufnahme von 100% (bezogen auf das Warengewicht) mit einer wäßrigen Flotte von 118° C geklotzt, die im Liter 20 g eines roten Dispersionsfarbstoffes der Formel ι ο
CN
CH1-CH2-CN
CH7-CH,-
l5
4 g eines Netzmittels auf Basis des Umsetzungsproduktes von 1 Mol Isotridekanol mit 5 Mol Äthylenoxid und 3 g eines nichtionogenen Emulgalors auf Basis des Umsetzungsproduktes von 1 MoI Rizinusöl mit 36 Mol Äthylenoxid enthält, zu einem Strang zusammengefaßt sowie bei denselben Temperaturbedingungen durch einen weiteren Teil der Färbeflotte geführt Von dort aus wird der Strang mit Hilfe einer Ovalhaspel über eine kegelförmige Strangdruckschleuse in die Verwei[';ammer eingebracht Im Verweilraum, dessen Innenraum mit einer Rutsche versehen ist, wird das Färbegut ausgebreitet bei Normaldruck sowie der Temperatur der mitgebrachten Färbeflotte weitere 25 Minuten sich selbst Oberlassen.
Anschließend wird das Material durch eine Ovalhaspel aus der Verweilkammer abgezogen und in zusammengefaßtem Zustand auf einer üblichen Waschanlage durch Spülen, ein reduktiv-ätzalkalisches, wäßriges Bad und weitere Spülbäder nachbehandelt

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum kontinuierlichen Färben von aus synthetischen Fasern bestehendem, flächigem Textilgut im wesentlichen in Strangform, bei dem das Textilgut unter Hochtemperatur-Bedingungen in einem Druckbehälter mit einer Hochtemperatur-Färbeflotte imprägniert und dann der aufgebrachte Farbstoff fixiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgut in ausgebreiteter Form und in trockenem Zustand mit der Färbeflotte foulardiert wird, anschließend zu einem Strang zusammengefaßt und nach spannungsarmen Durchlaufen eines weiteren Färbebades mit durch das Textilgut zirkulierender Rotte und nach wenigstens teilweiser Fixierung des Farbstoffs aus dem Druckbehälter in eine unter atmosphärischem Druck stehende Verweilkammer abgezogen wird, wo die EndfbcicruRg des Farbstoffs auf dem wieder in breiter Form vorliegenden Textilgut unter Einwirkung von feuchter Wärme erfolgt
DE2537589A 1975-08-23 1975-08-23 Verfahren zum kontinuierlichen Färben von aus synthetischen Fasern bestehendem, flächigem Textilgut im wesentlichen in Strangform Expired DE2537589C3 (de)

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