DE2403195C3 - Verfahren zum Färben von Textilgut aus synthetischen Fasern - Google Patents

Verfahren zum Färben von Textilgut aus synthetischen Fasern

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DE2403195C3
DE2403195C3 DE19742403195 DE2403195A DE2403195C3 DE 2403195 C3 DE2403195 C3 DE 2403195C3 DE 19742403195 DE19742403195 DE 19742403195 DE 2403195 A DE2403195 A DE 2403195A DE 2403195 C3 DE2403195 C3 DE 2403195C3
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methylene chloride
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DE19742403195
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DE2403195B2 (de
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Manfred 6125 Zeil Schwerer
Original Assignee
Brückner-Apparatebau GmbH, 6122 Erbach
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Description

40
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben von Textilgut aus synthetischen Fasern, insbesondere aus Polyester, unter Verwendung von Methylenchlorid, das man in flüssiger Phase gleichzeitig mit der wäßrigen Farbstofflösung oder -dispersion auf das Textilgut einwirken läßt.
Bei einem bekannten Verfahren (DT-PS 10 40 501) wird das Textilgut durch eine wäßrige Lösung des Farbstoffes hindurchgeleitet und dann erhitzt, bis wenig oder kein von der Faser absorbiertes Wasser zurückgeblieben ist. Dann wird das Textilgut dem gesättigten Dampf von Halogenkohlenwasserstoffen ausgesetzt. Eine solche Zwischentrocknung bedingt nicht nur einen erheblichen apparativen Aufwand, sondern bringt bei Geweben und Gestricken mit ausgeprägter dritter Dimension (z. B. bei strukturierter Maschenware) den weiteren Nachteil einer erheblichen Migration (Wanderung des Farbstoffes) während der Zwischentrocknung mit sich. Ungünstig ist bei dem bekannten Verhältnis schließlich, daß für die Dampfbehandlung das Hantieren mit verhältnismäßig großen Mengen von Halogenkohlenwasserstoffen notwendig ist.
Es ist weiterhin ein Verfahren zum Färben von Textilgut aus synthetischen Fasern bekannt (FR-PS 41 819), bei dem man gleichzeitig mit der wäßrigen Farbstoffdispersion Halogenkohlenwasserstoffe (wie Chloroform, Trichloräthylen oder Methylenchlorid) auf das Textilgut einwirken läßt. Bei diesem Verfahren werden nur verhältnismäßig kleine Mengen an Halogenkohlenwasserstoffen benötigt. Man vermeidet ferner eine Zwischentrocknung sowie alle hiermit verbundenen apparativen und färbetechnischen Nachteile. Vorteilhaft ist schließlich, daß das Färben bei diesem Verfahren mit sehr niedriger Temperatur, etwa bei 20 bis 700C, erfolgen kann.
Bei den der Erfindung zugrundeliegenden Versuchen hat sich nun jedoch herausgestellt, daß bei Verwendung von Methylenchlorid zur Erzielung einer guten Farbausbeute eine sehr genaue Dosierung dieses Halogenkohlenwasserstoffes notwendig ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die für eine gute Farbausbeute optimale Dosierung des eingesetzten Methylenchlorids zu ermitteln.
Erfindungsgegenstand ist somit ein Verfahren zum Färben von Textilgut unter Verwendung von Methylenchlorid, das man in flüssiger Phase gleichzeitig mit der wäßrigen Farbstofflösung oder -dispersion auf das Textiigut einwirken läßt, dadurch gekennzeichnet, daß folgende Menge MMethylenchlorid eingesetzt wird:
M= a · F + b- G
wobei bedeutet:
M die Menge Methylenchlorid [ml]
F die Flottenmenge [1]
G das Warengewicht [g]
und der Faktor a einen Wert zwischen 10 und 20 und der Faktor b einen Wert zwischen 0,1 und 0,2 besitzt. Als synthetische Fasern werden vorzugsweise Polyesterfasern eingesetzt.
Vorzugsweise hat der Faktor a einen Wert von etwa 15 und der Faktor b einen Wert von etwa 0,15.
Wählt man ein Flottenverhältnis (d. h. ein Verhältnis des Warengewichtes in g zur Flottenmenge in ml) von etwa 1 :10, so liegt die Menge M des eingesetzten Methylenchlorids vorzugsweise bei etwa 30 ml pro 1 Flottenmenge.
Näheren Einblick in die Verhältnisse geben nachstehende Versuchsresultate:
Ausgehend von dem als optimal ermittelten Wert (30 ml Methylenchlorid pro 1 Flottenmenge bei einem Flottenverhältnis von 1:10) wurde zunächst das Flottenverhältnis vergrößert und dabei das Verhältnis zwischen der eingesetzten Menge Methylenchlorid (in ml) zum Warengewicht (in g) konstant gehalten. Tabelle 1 zeigt die Versuchsresultate: Mit der Verringerung des Verhältnisses Methylenchlorid (ml)/Flotte (1) verschlechtert sich die Farbausbeute stark. Dieselbe Verschlechterung ergibt sich übrigens auch, wenn man das genannte Verhältnis Methylenchlorid (ml)/F!otte (1) über den Wert von 30 ml pro 1 vergrößert.
In einer zweiten Versuchsreihe (Tabelle 2) wurde umgekehrt vorgegangen, indem bei Vergrößerung des Flottenverhältnisses das Verhältnis zwischen der Menge des eingesetzten Methylenchlorids (in ml) und der Floitenmenge (in 1) konstant gehalten wurde. Auch hierbei zeigte sich mit zunehmendem Flottenverhältnis eine stark abnehmende Farbausbeute.
Aus den Tabellen 1 und 2 kann man nun folgende Schlüsse ziehen: Wäre bei den Versuchen der Tabelle 1 die Farbausbeute mit steigendem Flottenverhältnis etwa gleich geblieben, so hätte man hieraus folgern können, daß Methylenchlorid seine Wirkung fast ausschließlich in der Faser ausübt. Wäre dagegen bei den Versuchen der Tabelle 2 keine Abnahme der
Farbausbeute eingetreten, so hätte man daraus folgern können, daß das Methylenchlorid vorzugsweise in der Flotte wirkt Da sich weder das eine noch das andere bestätigte, kann man annehmen, daß das Methylenchlorid sowohl in der Faser als auch in der Flotte wirkt.
In weiteren Versuchsreihen wurde nun ermittelt, wie sich diese Wirkungsweise prozentual aufschlüsseln läßt. Ausgehend von dem ermittelten Optimum (30 ml Methylenchlorid pro 1 Flotte bei einem Flottenverhältnis von 1 :10) wurde in umfangreichen Versuchen festgestellt, daß die Farbausbeute bei Verlängerung des Flottenverhältnisses ohne nennenswerten Rückgang bleibt, wenn die Menge M (in ml) des eingesetzten Methylenchlorids etwa der Summe 15 · F + 0,15 ■ G entspricht, wobei F die Flottenmenge (in 1) und G das Warengewicht (in g) ist. Dies bedeutet mit anderen Worten, daß bei einem Flottenverhältnis von 1 :10 die Wirkung des Methylenchlorids etwa zu 50% in der Faser und zu etwa 50% in der Flotte liegt.
Tabelle 3 veranschaulicht diese Verhältnisse und zeigt wie auch bei einer Vergrößerung des Flottenverhältnisses durch Wahl der erfindungsgemäßen Menge des eingesetzten Methylenchlorids die Farbausbeute annähernd gleich gehalten wird.
Je nach der Art der Faser und des verwendeten Farbstoffes können die erwähnten Faktoren a und b von den genannten Optimalwerten etwas abweichende Werte innerhalb der genannten Grenzen annehmen.
Die obige Formel gilt grundsätzlich sowohl bei
Durchführung des Färbeverfahrens in vollgefluteten als
auch in teilgefluteten Maschinen. Wenn jedoch in
ίο teilgefluteten Maschinen das Verhältnis zwischen
Luftraum und Flottenraum größer als etwa 2 :1 wird, so
muß die Menge M des eingesetzten Methylenchlorids
um einen Faktor zwischen 1,0 und 1,2 gegenüber dem
erläuterten Formelwert vergrößert werden, um die im
Luftraum befindliche Menge Methylenchlorid in der
Flüssigkeit zu kompensieren.
Die obige Formel ist bei Artikeln, die aus zwei oder mehr verschiedenen Fasern bestehen, zu modifizieren. Im wesentlichen muß dabei die Warenmenge G durch die Teilmenge der Faser oder Fasern ersetzt werden, die nach dem beschriebenen Verfahren gefärbt werden kann.
Menge Methylenchlorid (ml)/Gewicht Ware (g) = const.
Flottenmenge
Ware
25
10
7,5
5,0
2,5
Flottenverhältnis Ware (g) Flotte (ml)
1:10 1:25
1:33
1:50
1 :100
Menge Farbstoff
(mg)
250 100
75
50
25 Farbstoff(g) Menge
— 7Z\~ Methylen-
Warc(g) Chlorid
(ml)
7,50
3,00
2,25
1,50
0,75
Methylenchlorid (ml)
Ware (g)
0,30
0,30
0,30
0,30
0,30
Methylenchlorid (ml)
30
12
stark abnehmend
Tabelle 2
Menge Methylenchlorid (ml)/Flottenmenge (1)
const.
Flottenmenge
250
250
250
250
250
Ware
25
10
7,5
5,0
2,5
Flottenverhältnis Ware (g)
Flotte (ml)
Menge Farbstoff Farbstoff (g)
'Ware(g)
Menge
Methyler.-
chlorid
1:10 1:25
i :33
1:50 1 :100
250 100 75 50 25
7,50
7,50
7,50
7,50
7,50
Methylenchlorid (ml) "Ware (g)
Methylen- Farbchlorid (ml) atis-
TiTiir beuie
0,30
0,75
1,00
1,50
3,00
30 30 30 30 30
stark abnehmend
Tabelle 3
M (ml) = 15
Flottenmenge (F)
F (1) + 0,15 · G (g)
250
250
250
250
Ware G
25,0
10,0
7,5
5,0
2.5
Flottenverhältnis Ware (g)
1 :10 1 :25 1 :35 1 :50 1 :100
Menge Farbstoff
250 100 75 50 25 Farbstoff (g)
Ware(g)
1%
1%
1%
1%
1%
Methylenchlorid
0.15 G + 15F = M (ml)
3 750 + 3,75 = 7,500 1,500 + 3,75 = 5,250 1,125 + 3.75 = '!,875 0,750 + 3,75 = 4,500 0.375 + 3,75 = 4.125
Farbausbeute
fast gleich (ganz leicht abnehmend)

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Färben von Textilgut aus synthetischen Fasern unter Verwendung von Methylenchlorid, das man in flüssiger Phase gleichzeitig mit der wäßrigen Farbstofflösung oder -dispersion auf das Textilgut einwirken läßt, dadurch gekennzeichnet, daß folgende Menge M Methylenchlorid eingesetzt wird:
F+ b ■ G
wobei bedeutet
M die Menge Methylenchlorid [ml]
F die Flottenmenge [1] ^
G das Warengewicht [g]
und der Faktor a einen Wert zwischen 10 und 20 und der Faktor b einen Wert zwischen 0,1 und 0,2 besitzt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Faktor a etwa einen Wert von 15 und der Faktor b etwa einen Wert von 0,15 besitzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Durchführung des Verfahrens in teilgefluteten Maschinen, bei denen das Verhältnis zwischen Luftraum und Flottenraum größer als etwa 2 :1 ist, die Menge M des eingesetzten Methylenchlorids um einen Faktor zwischen 1,0 und 1,2 gegenüber dem Wert gemäß Anspruch 1 vergrößert wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Flottenverhältnis (Warengewicht in g/Flottenmenge in ml) etwa 1:10 und die Menge M etwa 30 ml Methylenchlorid/l Flottenmenge beträgt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als synthetische Fasern Polyesterfasern eingesetzt werden.
DE19742403195 1972-11-10 1974-01-23 Verfahren zum Färben von Textilgut aus synthetischen Fasern Expired DE2403195C3 (de)

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DK248574A DK143768C (da) 1972-11-10 1974-05-07 Fremgangsmaade til farvning af tekstilmateriale bestaaende af syntetiske fibre,isaer polyesterfibre
SE7406140A SE404935B (sv) 1972-11-10 1974-05-08 Sett att ferga textilvaror av syntetiska fibrer med anvendning av metylenklorid samtidigt med en vattenhaltig fergemneslosning eller -dispersion
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