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Technisches
Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur farblichen Gestaltung von synthetischem, textilem Material,
dadurch gekennzeichnet, daß ein
synthetisches, textiles Material bestehend aus ggf. wenigstens einer
Polyurethankomponente sowie ungesplitteten und/oder zumindest teilweise
gesplitteten Mikrofasern und/oder Mikrofilamenten synthetischer
Polymere aus wenigstens einer Polyamidkomponente und wenigstens einer
Polyesterkomponente mit wenigstens einem Küpenfarbstoff und/oder wenigstens
einem Schwefelfarbstoff gefärbt
und/oder bedruckt wird, wobei unter Wärmeeinwirkung die Farbgebung
teilweise im sauren bis neutralen pH-Bereich mit dem/den Farbstoffen) in
deren unverküpter
Form und teilweise im alkalischen pH-Bereich unter den für den/die
jeweiligen Farbstoffe) reduzierenden Bedingungen, d.h. mit dem/den
Farbstoffen) in deren verküpter
Form, mit anschließender
Oxidation des/der Farbstoffs/Farbstoffe erfolgt.
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Textile Materialien aus Kunststoffen,
die zumindest teilweise aus ungesplitteten und/oder zumindest teilweise
gesplitteten Mikrofasern und/oder Mikrofilamenten synthetischer
Polymere aus wenigstens einer Polyesterkomponente und wenigstens
einer Polyamidkomponente mit einem Titer von bis zu einem 1 dtex
bestehen, haben aufgrund ihrer vielfältigen ausgezeichneten Eigenschaften
Verbreitung in den verschiedensten Anwendungsbereichen, beispielsweise
als Oberstoff, Einlagestoff oder Futterstoff in der Bekleidungsindustrie, der
Schuhindustrie oder im Heimtextilsektor, gefunden.
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Zur farblichen Gestaltung werden
diese textilen Materialien zumeist gefärbt und/oder bedruckt, wobei die
Farbgebung der jeweiligen Kunststoffkomponenten mit bekannten Farbmitteln,
d.h. Farbstoffen oder Pigmenten, sowie nach bekannten Färbe- und/oder
Druckverfahren erfolgt.
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Unter Farbstoffen sind gemäß der in
DIN 55944:1990 und DIN 55943:2001 festgelegten Definition farbgebende
Mittel zu verstehen, die im Anwendungsmedium löslich sind. Pigmente dagegen
sind farbgebende Mittel, die im Anwendungsmedium praktisch unlöslich sind
und üblicherweise
aufgrund ihrer korrosionshemmenden, magnetischen, elektrischen und/oder
elektromagnetischen Eigenschaften Anwendung finden.
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Die farbliche Gestaltung von textilen
Materialien der vorstehend beschriebenen Zusammensetzung gestaltet
sich oftmals schwierig und ist häufig
nur mit unbefriedigenden Ergebnissen hinsichtlich Farbtiefe, Farbechtheiten,
Reproduzierbarkeit und Gleichmäßigkeit
der Farbe sowie Festigkeitswerten, insbesondere Weiterreißkräften, möglich.
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Die Schwierigkeiten beim Färben und/oder
Bedrucken solcher synthetischen, textilen Materialien beruhen u.a.
darauf, daß diese
aufgrund der Mikrofasern und/oder Mikrofilamente im Vergleich zu
entsprechenden Materialien aus Fasern und/oder Filamenten mit einem
Titer über
1 dtex eine wesentlich größere Oberfläche aufweisen,
so daß zum
Erreichen desselben Farbtons höhere
Einsatzmengen an Farbstoff erforderlich sind. Diese Probleme sind
dem Fachmann bekannt und beispielsweise in der Broschüre „Färben von
Polyester, Polyester/Polyamid und Polyacrylnitril-Mikrofasern", 00127.00.94, der
Sandoz Chemikalien AG, Geschäftsbereich
Textil, CH-4132 Muttenz beschrieben.
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Handelt es sich bei den synthetischen,
textilen Materialien um Vliesstoffe der vorstehend beschriebenen
Zusammensetzung, wird deren Farbgebung zusätzlich dadurch erschwert, daß die Dichte
der Mikrofasern und/oder Mikrofilamente bei solchen Vliesstoffen
größer ist
als bei entsprechenden Geweben oder Gewirken, wo üblicherweise
nur eine Komponente, die Kette oder der Schuß aus Mikrofasern besteht.
Des weiteren wird die Farbgebung durch die ungleichmäßige Verteilung
der Mikrofasern und/oder Mikrofilamente im Vliesstoff erschwert.
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Die farbliche Gestaltung solcher
Vliesstoffe in hoher Farbtiefe bei guten Farbechtheiten ist daher üblicherweise
nur mit aufwendigen, kostenintensiven Verfahren möglich, die
zudem zu Lasten anderer Eigenschaften, z.B. der Festigkeitswerte
des Vliesstoffs, gehen können.
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Die
DE-OS 19956780.8 beschreibt ein
Verfahren, nach dem das Färben
von synthetischen, textilen Materialien, insbesondere Vliesstoffen,
aus Polyamid- und
Polyestermikrofasern und/oder -filamenten mit guten Farbechtheiten
gelingt. Gemäß diesem
Verfahren wird die Polyesterkomponente des Vliesstoffs mit Dispersionsfarbstoff
oder Pigmenten gefärbt
oder bedruckt, überschüssiger Farbstoff
oder Pigment entfernt und die Färbung
der Polyamidkomponente mit Hilfe von Küpenfarbstoffen, Leukoküpenfarbstoffen,
Schwefelfarbstoffen oder löslichen
Schwefelfarbstoffen vorgenommen.
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Zur Entfernung des überschüssigen Dispersionsfarbstoffs
und/oder zum Färben
der Polyamidkomponente mit Küpenfarbstoffen,
Leukoküpenfarbstoffen,
Schwefelfarbstoffen oder löslichen
Schwefelfarbstoffen werden gemäß diesem
Verfahren vergleichsweise hohe Konzentrationen an Alkali, ggf. in
Gegenwart von Reduktionsmittel eingesetzt, was dazu führen kann,
daß die
Festigkeitswerte, insbesondere die Weiterreißkräfte, des gefärbten Vliesstoffs,
insbesondere bei Vliesstoffen mit einem geringen Flächengewicht,
gegenüber
der ungefärbten
Rohware vermindert werden. Des weiteren kann das Entfernen des überschüssigen Dispersionsfarbstoff
vereinzelt zu Problemen bei der Reproduzierbarkeit solcher Färbungen
und deren Übertragbarkeit vom
Labormaßstab
auf den Produktionsmaßstab
führen.
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Nach dem in der
DE-OS 19956780.8 beschriebenen Verfahren
erfolgt die Färbung
von Polyesterkomponente und Polyamidkomponente mit verschiedenen
Farbmitteln, wobei vor der Färbung
des Vliesstoffs mit dem zweiten Farbmittel das zuerst aufgebrachte
Farbmittel teilweise wieder entfernt wird, so daß kein optimaler Nutzungsgrad
der jeweiligen Farbstoffe erzielt wird und insbesondere zum Erzielen
tiefer Färbungen
vergleichsweise hohe Mengen an Farbmittel erforderlich sind.
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Bei synthetischen, textilen Materialien
von geringerer Qualität
kann es außerdem
vorkommen, daß sich
Fehler in der Rohware, wie beispielsweise übermäßg stark verdichtete Bereiche
von Mikrofasern und/oder Mikrofilamenten in Vliesstoffen, beim Färben mit
Dispersionsfarbstoffen nachteilig auf die Gleichmäßigkeit
der Färbung
auswirken.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
war es daher, ein Verfahren zur farblichen Gestaltung von synthetischen,
textilen Materialien bestehend aus ggf. wenigstens einer Polyurethankomponente
und aus ungesplitteten und/oder zumindest teilweise gesplitteten
Mikrofasern und/oder Mikrofilamenten synthetischer Polymere aus
wenigstens einer Polyesterkomponente und wenigstens einer Polyamidkomponente
zur Verfügung zu
stellen, gemäß dem die
farbliche Gestaltung aller Kunststoffkomponenten des synthetischen,
textilen Materials mit Farbstoffen einer Farbstoffklasse in hoher
Farbtiefe bei gutem Nutzungsgrad des eingesetzten Farbstoffs, hervorragenden
Farbechtheiten und einer guten Gleichmäßigkeit der Farbe erzielt werden
kann. Vorzugsweise soll ferner eine gute Reproduzierbarkeit der
Farbgebung sowie eine gute Übertragbarkeit
der Farbgebung vom Labormaßstab
auf den Produktionsmaßstab
erreicht werden.
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Des weiteren sollte das textile Material,
soweit es in Form eines Vliesstoffs vorliegt, zumindest keine Verschlechterung
seiner Festigkeitswerte, insbesondere Weiterrreißkräfte, gegenüber der unbehandelten Rohware
aufweisen.
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Diese Aufgabe wurde durch die Bereitstellung
des erfindungsgemäßen Verfahren
zur farblichen Gestaltung von synthetischem, textilem Material gelöst, gemäß dem ein
synthetisches, textiles Material bestehend aus ggf. wenigstens einer
Polyurethankomponente sowie ungesplitteten und/oder zumindest teilweise gesplitteten
Mikrofasern und/oder Mikrofilamenten synthetischer Polymere aus
wenigstens einer Polyamidkomponente und wenigstens einer Polyesterkomponente
mit wenigstens einem Küpenfarbstoff
und/oder wenigstens einem Schwefelfarbstoff gefärbt und/oder bedruckt wird,
wobei unter Wärmeeinwirkung
die Farbgebung
- (a) teilweise im sauren bis
neutralen pH-Bereich mit dem/den Farbstoffen) in deren unverküpter Form
und
- (b) teilweise im alkalischen pH-Bereich unter den für den/die
jeweiligen Farbstoffe) reduzierenden Bedingungen mit anschließender Oxidation
des/der Farbstoffs/Farbstoffe
erfolgt.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden sämtliche
Komponenten des zum Einsatz kommenden synthetischen, textilen Materials
mit den entsprechenden Farbstoffen gefärbt und/oder bedruckt, wobei
im sauren bis neutralen pH-Bereich wenigstens die Farbgebung der
Polyesterkomponente und im alkalischen pH-Bereich wenigstens die
Farbgebung der Polyamidkomponente erfolgt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht das synthetische, textile Material
zu wenigstens 50 Gew.-%, vorzugsweise zu wenigstens 70 Gew.-%, besonders
bevorzugt zu 100 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Flächengewicht
des textilen Materials, aus ungesplitteten und/oder zumindest teilweise
gesplitteten Mikrofasern und/oder Mikrofilamenten synthetischer
Polymere aus wenigstens einer Polyamidkomponente und wenigstens
einer Polyesterkomponente.
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Die Mikrofasern und/oder Mikrofilamente
des textilen Materials bestehen bevorzugt aus 5 bis 95 Gew.-% wenigstens
einer Polyamidkomponente und 95 bis 5 Gew.-% wenigstens einer Polyesterkomponente, besonders
bevorzugt aus 15 bis 85 Gew.-% wenigstens einer Polyamidkomponente
und 85 bis 15 Gew.-% wenigstens einer Polyesterkomponente, ganz
besonders bevorzugt aus 70 bis 30 Gew.-% wenigstens einer Polyamidkomponente
und 30 bis 70 Gew.-% wenigstens einer Polyesterkomponente.
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Die Polyamidkomponente kann bevorzugt
ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Polyamid 6, Polyamid 66 und
Polyamid 11.
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Die Polyesterkomponente kann bevorzugt
ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus Polyethylenterephthalat, Polypropylenterephthalat,
Polybutylenterephthalat, Polymilchsäure, deren Mischungen und Copolyestern,
wie sie beispielsweise in H. J. Koslowski "Chemie Faser Lexikon", Deutscher Fachverlag GmbH, 11. Auflage,
1997, S. 124 ("Polyester") beschrieben sind.
Die entsprechende Literaturbeschreibung wird hiermit als Referenz
eingeführt
und gilt als Teil der Offenbarung.
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Ebenfalls bevorzugt kann als Polyesterkomponente
ein Polyester auf Basis von Milchsäure vorliegen, wie sie beispielsweise
in der
EP 1 091 028 beschrieben
sind. Die entsprechende Beschreibung wird hiermit als Referenz eingeführt und
gilt als Teil der Offenbarung.
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Bevorzugt weisen die gesplitteten
Mikrofasern und/oder Mikrofilamente des zur Farbgebung eingesetzten
textilen Materials einen Titer von ≤ 1 dtex auf. Besonders bevorzugt
beträgt
der Titer der gesplitteten Mikrofasern und/oder Mikrofilamente 0,02
bis 0,95 dtex, ganz besonders bevorzugt 0,1 bis 0,8 dtex und am meisten
bevorzugt 0,1 bis 0,5 dtex. Der Titer der ungesplitteten Mikrofasern
und/oder Mikrofilamente beträgt bevorzugt ≥ 1 dtex, besonders
bevorzugt 1,5 bis 4 dtex.
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Für
den Einsatz in dem erfindungsgemäßen Verfahren
kommen bevorzugt solche synthetische, textile Materialien in Betracht,
die ein Flächengewicht
von 15 bis 400 g/m2, besonders bevorzugt
40 bis 300 g/m2, ganz besonders bevorzugt
50 bis 200 g/m2, aufweisen.
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Das synthetische, textile Material
kommt in dem erfindungsgemäßen Verfahren
bevorzugt in Form eines flächenförmigen Gebildes
von beliebiger Form zum Einsatz.
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Vorzugsweise kommt das textile Material
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
in Form eines Gewebes, Gewirkes, Gestricks, Vlieses oder Vliesstoffs,
vorzugsweise in Form eines Vliesstoffes, zum Einsatz.
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Sofern das textile Material in dem
erfindungsgemäßen Verfahren
in Form eines Gewebes, Gewirkes oder Gestricks eingesetzt wird,
sind ggf. übliche,
dem Fachmann bekannte Vorbehandlungsschritte erforderlich, wie z.B.
Waschen, Alkalisieren oder Entschlichten.
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Sofern das synthetische, textile
Material in dem erfindungsgemäßen Verfahren
in Form eines Vliesstoffs eingesetzt wird, kommt dieser bevorzugt
als unbehandelte Rohware zum Einsatz.
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Vorzugsweise liegt der Vliesstoff
in Form von Platten oder Bahnen, besonders bevorzugt in Form von Bahnen,
vorzugsweise analog zu fortlaufenden Stoffbahnen, vor.
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Vorzugsweise ist der Vliesstoff ein
Stapelfaservliesstoff oder Spinnvliesstoff, besonders bevorzugt
ein Spinnvliesstoff, der vorzugsweise zu flächenförmigen Gebilden wie Bahnen,
vorzugsweise analog zu fortlaufenden Stoffbahnen, verarbeitet wurde.
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Die Herstellung entsprechender Vliesstoffe
kann nach üblichen,
dem Fachmann bekannten Verfahren erfolgen, wie sie beispielsweise
in Dr. Helmut Jörder „Textilien
auf Vliesbasis (Nonwovens)",
avr-Fachbuch, P. Kepler Verlag KG, Heusenstamm 1977, Seiten 13 bis
20 beschrieben sind.
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Die Herstellung entsprechender Spinnvliesstoffe
kann bevorzugt nach Verfahren erfolgen, wie sie in der
EP 0 814 188 beschrieben sind.
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Die entsprechenden Beschreibungen
werden hiermit als Referenz eingeführt und gelten als Teil der Offenbarung.
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Das Färben und/oder Bedrucken des
synthetischen, textilen Materials gemäß (a) und (b) nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden, wobei die Farbgebung
jeweils nach diskontinuierlicher, halbkontinuierlicher oder kontinuierlicher
Verfahrensweise erfolgen kann.
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Die Dauer und die Temperatur beim
Färben
des textilen Materials variiert und hängt u.a. von dem zur Farbgebung
verwendeten Verfahren und der Zusammensetzung des synthetischen,
textilen Materials ab. Die jeweils optimale Dauer und Temperatur
kann vom Fachmann durch Vorversuche ermittelt werden.
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Erfolgt zumindest eine der Farbgebungen
gemäß (a) und/oder
(b) nach einer diskontinuierlichen Verfahrensweise, wird diese vorzugsweise
gemäß dem Ausziehverfahren,
bevorzugt auf einer Düsenfärbemaschine,
Haspelkufe oder Jigger, durchgeführt.
Sofern beide Farbgebungen gemäß (a) und
(b) diskontinuierlich ohne Wechsel der Färbemaschine erfolgen, ist sowohl
eine einbadige als auch eine zweibadige Verfahrensweise möglich.
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Die Temperatur und Dauer des Färbens bei
der diskontinuierlichen Färbung
gemäß (a) und/oder
(b) nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
variieren, beispielsweise in Abhängigkeit
von der Zusammensetzung des zur Farbgebung eingesetzten textilen
Materials oder ggf. vorhandenen Zusatzstoffen, wie z.B. den sogenannten „Carriern", welche die Farbstoffaufnahme
des textilen Materials beeinflussen.
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Sofern das Färben gemäß (a) nach dem Ausziehverfahren
erfolgt, beträgt
die Färbe-Temperatur
bevorzugt 100 bis 140 °C,
besonders bevorzugt 105 bis 135 °C,
ganz besonders bevorzugt 110 bis 130 °C.
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Die Dauer des Färbens gemäß (a) nach dem Ausziehverfahren
beträgt
bevorzugt 5 bis 600 Minuten, besonders bevorzugt 10 bis 180 Minuten,
ganz besonders bevorzugt 30 bis 120 Minuten.
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Sofern das Färben gemäß (b) nach dem Ausziehverfahren
erfolgt, beträgt
die Temperatur während des
Färbens
bevorzugt 30 bis 140 °C,
besonders bevorzugt 40 bis 100 °C
und ganz besonders bevorzugt 50 bis 80 °C.
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Die Dauer des Färbens gemäß (b) nach dem Ausziehverfahren
beträgt
bevorzugt 5 bis 600 Minuten, vorzugsweise 10 bis 90 Minuten, besonders
bevorzugt 20 bis 70 Minuten.
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Wird zumindest eine Stufe der Färbung gemäß (a) und/oder
(b) nach einer kontinuierlichen Verfahrensweise durchgeführt, so
kann diese vorzugsweise gemäß dem Klotz-,
Jigger-Klotz-, Tauch-, Pflatsch (Beschichtungs-), Schaum oder Sprühverfahren
erfolgen, wie sie beispielsweise in Dr. Helmut Jörder „Textilien auf Vliesbasis
(Nonwovens)", avr-Fachbuch,
P. Kepler Verlag KG, Heusenstamm 1977, Seiten 72 bis 79 beschrieben
sind. Die entsprechende Literatur wird hiermit als Referenz eingeführt und
gilt als Teil der Offenbarung.
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Besonders bevorzugt ist das kontinuierliche
Färben
des textilen Materials gemäß (a) und/oder
(b) nach dem Klotzvertahren mit einem oder mehreren Foulard.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahren
wird das zu färbende
textile Material zunächst,
wie vorstehend beschrieben, gemäß (b) und
anschließend,
wie vorstehend beschrieben, gemäß (a) zweibadig
in einem Ausziehverfahren gefärbt,
wodurch die Reproduzierbarkeit der Färbung besonders gut ist.
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Kommt zumindest für die Stufe (a) und/oder (b)
der Farbgebung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Druckverfahren
zur Anwendung, so erfolgt das Bedrucken gemäß (a) und/oder (b) bevorzugt
nach einem Direktdruckverfahren, vorzugsweise nach einem Filmdruckverfahren,
besonders bevorzugt nach einem Rotationsfilm- oder Flachfilmdruckverfahren,
Rouleauxdruckverfahren oder dem Walzendruckverfahren, wobei das
Aufbringen des Farbstoffs/der Farbstoffe, der Base zur Einstellung
der alkalischen Bedinungen und des Reduktionsmittels beim Bedrucken
gemäß (b) gemäß dem Einphasen-
oder Zweiphasendruckverfahren durchgeführt werden kann.
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Während
beim Einphasendruckverfahren neben dem Farbstoff/den Farbstoffen
auch Base und Reduktionsmittel in der Druckpaste enthalten sind,
werden beim Zweiphasendruck das Reduktionsmittel und ggf. auch die
Base jeweils in einem weiteren Schritt nach dem Bedrucken mit dem
Farbstoff/den Farbstoffen, vorzugsweise durch Klotzen, aufgebracht.
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Das Bedrucken gemäß (a) erfolgt bevorzugt mit
einer Druckpaste, deren pH-Wert
sauer bis neutral eingestellt ist und die neben dem/den Farbstoffen)
und ggf. weiteren üblichen
Zusatzstoffen ggf. noch einen Säurespender
enthält.
Bevorzugte Säurespender
zur Einstellung des pH-Wertes im sauren pH-Bereich sind Ammoniumsulfat
oder Diammoniumphosphat.
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Das Bedrucken gemäß (a) kann ebenfalls bevorzugt
auch mit Hilfe eines Ink-Jet Druckverfahrens erfolgen, wobei der
Farbstoff/die Farbstoffe ggf. zusammen mit weiteren üblichen,
dem Fachmann bekannten Zusatzstoffen in Form einer Tinte auf das
textile Material aufgebracht wird/werden.
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Bei der Farbgebung gemäß (a) und/oder
(b) nach einem Druckverfahren können
Temperatur und Dauer während
des Aufbringens der Druckpaste oder der Tinte, die den/die jeweiligen
Küpen-
und/oder Schwefelfarbstoff(e) sowie ggf. weitere Komponenten enthält, über einen
breiten Bereich variieren, beispielsweise in Abhängigkeit von dem gewählten Druckverfahren
und der Zusammensetzung des zur Farbgebung eingesetzten synthetischen,
textilen Materials.
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Vorzugsweise beträgt die Temperatur während des
Aufbringens der Druckpaste oder Tinte gemäß (a) und/oder der Druckpaste
gemäß (b) nach
einem Druckverfahren 10 bis 30°C,
besonders bevorzugt 15 bis 25°C.
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Die Dauer des Aufbringens beträgt bevorzugt ≤ 20 Sekunden,
besonders bevorzugt ≤ 15
Sekunden und ganz besonders bevorzugt ≤ 10 Sekunden.
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Zum Färben und/oder Bedrucken des
zur Farbgebung eingesetzten synthetischen, textilen Materials gemäß (a) und/oder
(b) nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
die Küpen-
und/oder Schwefelfarbstoffe jeweils einzeln oder in Kombination
eingesetzt werden.
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Dabei können Kombinationen aus zwei
oder mehreren Küpenfarbstoffen
oder aus zwei oder mehreren Schwefelfarbstoffen oder Kombinationen
aus einem oder mehreren Küpenfarbstoffen
und einem oder mehreren Schwefelfarbstoffen zum Einsatz kommen.
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Geeignete Küpen- und Schwefelfarbstoffe
sind dem Fachmann an sich bekannt und beispielsweise in Venkatamaran „The Chemistry
of Synthetic Dyes",
Vol. 2, Kapitel 30 bis 33 (Küpenfarbstoffe)
und Kapitel 35 und 36 (Schwefelfarbstoffe), Academic Press, 1952
sowie in den jeweiligen Farbkarten der Farbstoffhersteller beschrieben.
Die entsprechenden Beschreibungen werden hiermit als Referenz eingeführt und
gelten als Teil der Offenbarung.
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Sofern das synthetische, textile
Material gemäß (a) und/oder
(b) nach dem Ausziehverfahren gefärbt wird, kommt bevorzugt wenigstens
ein Küpenfarbstoff
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus C.I. Vat Yellow 46, C.I. Vat Yellow
3, C.I. Vat Yellow 33, C.I. Vat Orange 1, C.I. Vat Orange 2, C.I.
Vat Orange 9, C.I. Vat Orange 11, C.I. Vat Orange 13, C.I. Vat Red
10, C.I. Vat Red 15, C.I. Vat Red 23, C.I. Vat Red 32, C.I. Vat
Violet 1, C.I. Vat Violet 9, C.I., Vat Blue 1, Vat Blue 6, C.I.
Vat Blue 14, C.I. Vat Blue 16, C.I. Vat Blue 18, C.I. Vat Blue 20,
C.I. Vat Blue 22, C.I. Vat Black 27, C.I. Vat Green 1, C.I. Vat
Green 2, C.I. Vat Green 3, C.I. Vat Green 9, C.I. Vat Green 13,
C.I. Vat Brown 1, C.I. Vat Brown 55, C.I. Vat Brown 84, C.I. Vat
Black 9, C.I. Vat Black 25, C.I. Vat Black 27, C.I. Vat Black 31,
Farbanthren® Direktschwarz
1188, Farbanthren® Schwarz RN, Farbanthren® Goldorange
3GN, Indanthren® Dunkelblau
DB, Indanthren® Dunkelblau
5508, Indanthren® und Direktschwarz 5589
zum Einsatz.
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Erfolgt die Farbgebung des synthetischen,
textilen Materials gemäß (a) und/oder
(b) nach einem kontinuierlichen Färbeverfahren oder durch ein
Druckverfahren, kommt bevorzugt wenigstens ein Küpenfarbstoff ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus C.I. Vat Yellow 2, C.I. Vat Yellow 33,
C.I. Vat Yellow 46, C.I. Vat Orange 1, C.I. Vat Orange 2, C.I. Vat
Orange 9, C.I. Vat Orange 13, C.I. Vat Red 10, C.I Vat Red 15, C.I.
Vat Red 32, C.I. Vat Violet 1, C.I. Vat Violet 9, C.I. Vat Blue
1, C.I. Vat Blue 6, C.I. Vat Blue 14, C.I. Vat Blue 16, C.I. Vat
Blue 18, C.I. Vat Blue 20, C.I. Vat Blue 22, C.I. Vat Green 1, C.I.,
Vat Green 2, C.I. Vat Green 3, C.I. Vat Green 9, C.I. Vat Green
13, C.I. Vat Brown 1, C.I. Vat Brown 3, C.I. Vat Brown 55, C.I.
Vat Brown 84, C.I. Vat Black 9, C.I. Vat Black 25, C.I. Vat Black
27, C.I. Vat Black 31, Farbanthren® Direktschwarz
1188, Farbanthren® Direktschwarz RN, Farbanthren® Goldorange
3GN, Indanthren® Rotviolett
RRN, Indanthren® Brilliantblau
RCL, Indanthren® Dunkelblau
DB, Indanthren® Dunkelblau
5508 und Indanthren® Direktschwarz 5589 zum
Einsatz.
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Bevorzugte Schwefelfarbstoffe sind
solche, die einen möglichst
geringen Sulfidgehalt, insbesondere Natriumsulfid- oder Dinatriumsulfidgehalt,
aufweisen. Entsprechende Schwefelfarbstoffe werden beispielsweise
unter den Bezeichnungen Hydron® und Stabilosol® (DyStar,
Frankfurt, Deutschland) sowie Diresul® RDT (Clariant,
Frankfurt, Deutschland) am Markt geführt und als solche auch besonders
bevorzugt in dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt.
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Vorzugsweise werden die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Einsatz kommenden Küpen- und/oder
Schwefelfarbstoffe beim Färben
gemäß Stufe
(a) und/oder (b) in Form einer wässrigen
Flotte eingesetzt, die neben dem/den jeweiligen Farbstoffen) und
ggf. weiteren Komponenten auch übliche,
dem Fachmann bekannte Zusatzstoffe, wie z.B. Dispergiermittel, Netzmittel,
Komplexbildner oder Antimigrationsmittel, enthalten kann.
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Bei Anwendung eines Druckverfahrens
werden die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Einsatz kommenden Küpen-
oder Schwefelfarbstoffe und ggf. weitere Komponenten beim Bedrucken
gemäß (a) und/oder
(b) bevorzugt in Form einer Druckpaste oder bei Anwendung des Ink-Jet-Verfahrens
gemäß (a) in Form
einer Tinte eingesetzt, die übliche,
dem Fachmann bekannte Zusatzstoffe, wie beispielsweise Verdickungsmittel,
anorganische Salze, Antimigrationsmittel, Netzmittel, Stabilisatoren,
vorzugsweise Glycerin, Laufhilfsmittel oder Hilfsmittel gegen Schablonenbelegung,
enthalten kann.
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Entsprechende Verdickungsmittel können bevorzugt
ausgewählt
werden aus der Gruppe der natürlichen
oder synthetischen Verdickungsmittel, wie beispielsweise in Ullmann's Encyclopedia of
Industrial Chemistry, Vol A26, Textile Printing, 1995, Seiten 507–512, VCH
Verlagsgemeinschaft, 69451 Weinheim beschrieben. Die entsprechende
Beschreibung wird hiermit als Referenz eingeführt und gilt als Teil der Offenbarung.
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Natürliche Verdickungsmittel können bevorzugt
ausgewählt
werden aus der Gruppe umfassend gegebenenfalls partiell abgebaute
Stärke,
Pflanzengummen, Johannisbrotkernmehl, veretherte Polysaccharide
und Alginate. Synthetische Verdickungsmittel können vorzugsweise ausgewählt werden
aus der Gruppe von wasserlöslichen
carboxygruppenhaltigen Polymerisaten, die bevorzugt aus (Meth)acrylsäure und/oder
Maleinsäurenahydrid
bestehen können.
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Bei der Farbgebung des synthetischen,
textilen Materials gemäß (a) beträgt der pH-Wert
vorzugsweise 3–7,
besonders bevorzugt 4–6.
Der jeweils optimale pH-Wert
ist u.a. abhängig
von der Art und Menge des eingesetzten Farbstoffs, von der Temperatur
und bei Anwendung eines Ausziehverfahrens von dem Flottenverhältnis.
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Zur Einstellung des sauren bis neutralen
pH-Bereiches können übliche,
dem Fachmann bekannte Reagenzien eingesetzt werden. Vorzugsweise
kommt hierzu Essigsäure,
ggf. in Kombination mit einem entsprechenden Salz, bevorzugt Natriumacetat
zum Einsatz.
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Bei der Farbgebung des synthetischen,
textilen Materials gemäß (b) liegt
der pH-Wert im alkalischen pH-Bereich. Der jeweils optimale pH-Wert
ist u.a. abhängig
von der Art und Menge des eingesetzten Farbstoffs, von der Temperatur
und bei Anwendung eines Ausziehverfahrens von dem Flottenverhältnis.
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Vorzugsweise wird wenigstens eine
Base auf der Basis eines Alkalimetalls, besonders bevorzugt eine Base
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumcarbonat
und Kaliumcarbonat, zur Einstellung des alkalischen pH-Wertes gemäß (b) eingesetzt.
Selbstverständlich
können auch
Mischungen aus zwei oder mehr verschiedenen Basen zum Einsatz kommen.
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Anhaltspunkte für die jeweils erforderliche
Art und Menge an Base können
die jeweiligen Farbkarten der Farbstoffhersteller, beispielsweise
die Farbkarte der BASF „Indanthren
Farbstoffe – Färben von
Cellulosefasern",
MK/T 266d, Dezember 1990, Seite 12 und 20 geben. Die entsprechende
Beschreibung wird hiermit als Referenz eingeführt und gilt als Teil der Offenbarung.
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Sofern Natriumhydroxid als Base zum
Einsatz kommt und die Farbgebung gemäß (b) nach einem Ausziehverfahren
durchgeführt
wird, wird diese Base bevorzugt in einer Konzentration von 0,01
bis 0,75 mol/I eingesetzt. Für
die Farbgebung gemäß (b) nach
einem kontinuierlichen Verfahren beträgt die Konzentration an Natriumhydroxid
bevorzugt 0,2 bis 2,5 mol/I. Die vorstehend angegebenen Konzentrationen
an Natriumhydroxid können
um den entsprechenden Anteil erhöht
werden, der erforderlich ist, um Luftsauerstoff zu verdrängen, wie
beispielsweise in Textilpraxis International (1991) Heft 9, Seite
978 und 981–983
beschrieben. Die entsprechende Literaturbeschreibung wird hiermit
als Referenz eingeführt
und gilt als Teil der vorliegenden Offenbarung.
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Zum Verküpen des Farbstoffs/der Farbstoffe
bei der Farbgebung gemäß (b) wird
neben wenigstens einer Base bevorzugt wenigstens ein übliches,
dem Fachmann bekanntes Reduktionsmittel eingesetzt.
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Die Art und Menge des/der Reduktionsmittels)
ist u.a. abhängig
von der Art und Menge des eingesetzten Farbstoffs, von der Färbetemperatur
bzw. Drucktemperatur oder der Flottenaufnahme und ist so zu wählen, daß der/die
zur Farbgebung eingesetzten Farbstoffe) unter den vorliegenden Bedingungen
reduziert werden.
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Vorzugsweise wird zur Einstellung
der reduzierenden Bedingungen gemäß (b) wenigstens ein Reduktionsmittel
ausgewählt
aus der Gruppe von Schwefelverbindungen, vorzugsweise Natriumdithionit,
Sulfinsäure und
deren Derivaten, Thioharnstoffdioxid, Zuckern, vorzugsweise Glukose, α-Hydroxyketonen, vorzugsweise Hydroxyaceton
(unter der Handelsbezeichnung Rongal® 5242
am Markt geführt)
und Natriumborhydrid eingesetzt. Selbstverständlich können auch Mischungen aus zwei
oder mehr verschiedenen Reduktionsmitteln zum Einsatz kommen.
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Anhaltspunkte für die jeweils erforderliche
Art und Menge an Reduktionsmittel können die jeweiligen Farbkarten
der Farbstoffhersteller, beispielsweise die Farbkarte der BASF „Indanthren
Farbstoffe – Färben von Cellulosefasern", MK/T 266d, Dezember
1990, Seite 49 geben. Die entsprechende Beschreibung wird hiermit als
Referenz eingeführt
und gilt als Teil der Offenbarung.
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Ebenfalls bevorzugt kann zur Einstellung
der reduzierenden Bedingungen gemäß (b) elektrischer Strom, vorzugsweise
in Gegenwart eines geeigneten Mediators, wie beispielsweise in Melliand
Textilberichte, Heft 3, 2000 Seiten 195–208 beschrieben. Die entsprechende
Literaturveröffentlichung
wird hiermit als Referenz eingeführt
und gilt als Teil der Offenbarung.
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Sofern Natriumdithionit als Reduktionsmittel
zum Einsatz kommt und das Färben
gemäß (b) nach
einem Ausziehverfahren durchgeführt
wird, wird das Reduktionsmittel bevorzugt in Konzentrationen von
0,01 bis 0,1 mol/I eingesetzt. Für
das Färben
gemäß (b) nach
einem kontinuierlichen Verfahren beträgt die Konzentration an Natriumdithionit
bevorzugt 0,1 bis 0,75 mol/I. Die vorstehend angegebenen Konzentrationen
an Natriumdithionit können
um den entsprechenden Anteil erhöht
werden, der erforderlich ist, um Luftsauerstoff zu verdrängen, wie
beispielsweise in Textilpraxis International (1991) Heft 9, Seite
978 und 981–983
beschrieben. Die entsprechende Literaturbeschreibung wird hiermit
als Referenz eingeführt
und gilt als Teil der vorliegenden Offenbarung.
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Die Base(n) und das/die Reduktionsmittel
können
bei einer diskontinuierlichen Färbung
im Ausziehverfahren gemäß Stufe
(b) gleichzeitig oder in zeitlicher Abfolge zueinander dem Färbebad zugegeben
werden. Vorzugsweise wird/werden die Base(n) unmittelbar vor dem/den
Reduktionsmittel(n) dem Färbebad
zugegeben. Besonders bevorzugt wird bei einer diskontinuierlichen
Färbung
gemäß dem Ausziehverfahren
gemäß Stufe
(b) die Base(n) nach dem/den Farbstoffen) und vor dem/den Reduktionsmittel(n)
dem Färbebad
zugegeben.
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Die Base(n) und das/die Reduktionsmittel
können
bei einer kontinuierlichen Färbung
gemäß Stufe
(b) gleichzeitig oder in zeitlicher Abfolge zueinander auf das textile
Material aufgebracht werden.
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Vorzugsweise werden bei einem kontinuierlichen
Färbeverfahren
die Base(n) und das/die Reduktionsmittel gemäß Stufe (b) gleichzeitig auf
das textile Material aufgebracht. Besonders bevorzugt werden bei
einem kontinuierlichen Verfahren gemäß Stufe (b) die Base(n) und
das/die Reduktionsmittel gleichzeitig und nach dem/den Farbstoffen)
auf das textile Material aufgebracht.
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Sofern die Farbgebung gemäß (b) durch
Bedrucken des textilen Materials erfolgt, können Anhaltspunkte für die jeweils
erforderliche Art und Menge an Base und Reduktionsmittel den jeweiligen
Farbkarten der Farbstoffhersteller, beispielsweise der Farbkarte
der BASF „Indanthren® und
Solanthrene® Farbstoffe
für den Textildruck", SK/T 206d, Oktober
1998, Seiten 3–5
entnommen werden. Die entsprechende Literaturbeschreibung wird hiermit
als Referenz eingeführt
und gilt als Teil der Offenbarung.
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Beim Einphasendruck beträgt der pH-Wert
der Druckpaste bevorzugt 8–13.
Vorzugsweise wird als Base beim Einphasendruck Kaliumcarbonat eingesetzt,
wobei dessen Konzentration vorzugsweise 0,1 bis 1,5 mol/I beträgt. Als
Reduktionsmittel werden beim Einphasendruck vorzugsweise organische
Schwefelverbindungen verwendet, deren optimale Konzentration den
jeweiligen Farbkarten der Farbstoffhersteller entnommen werden kann.
Die Base und das Reduktionsmittel werden beim Einphasendruck der
Druckpaste direkt zugegeben.
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Beim Zweiphasendruck beträgt der pH-Wert
der Druckpaste zunächst
bevorzugt 4–14.
Die Verküpung des
Farbstoffs wird in einem weiteren Arbeitsschritt nach Aufbringen
der Druckpaste auf das textile Materials durchgeführt. Als
Reduktionsmittel wird beim Zweiphasendruck vorzugsweise ein Gemisch
einer oder mehrerer organischer und einer oder mehrerer anorganischer
Schwefelverbindungen verwendet.
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Als Base wird beim Zweiphasendruck
vorzugsweise Natriumhydroxid eingesetzt, wobei die Konzentration
bevorzugt 0,2–2
mol/I beträgt.
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Die Base kann entweder mit der Druckpaste,
die den Farbstoff/die Farbstoffe und weitere übliche Zusatzstoffe enthält oder
auch vor oder zusammen mit dem Reduktionsmittel auf das textile
Material aufgetragen werden. Das Reduktionsmittel wird bevorzugt
nach dem Aufbringen der Druckpaste auf das textile Material aufgebracht.
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De anschließende Oxidation erfolgt vorzugsweise
mit einem oder mehreren, dem Fachmann bekannten Oxidationsmitteln,
vorzugsweise in wässriger
Lösung.
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Geeignete Oxidationsmittel sind beispielsweise
Wasserstoffperoxid, Nitrobenzolsulfonat und dessen Salze, Chlorit,
Hypochlorit, Peroxodisulfat, Alkylarylsulfonate und Luftsauerstoff.
Selbstverständlich
können auch
geeignete Mischungen aus zwei oder mehr Oxidationsmitteln eingesetzt
werden.
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Ebenfalls bevorzugt kann auch Sauerstoff,
vorzugsweise Luftsauerstoff, als Oxidationsmittel eingesetzt werden.
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Der Fachmann versteht, daß das Oxidationsmittel
in Abhängigkeit
von dem entsprechenden Farbstoff auszuwählen ist.
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Die Dauer der Oxidation beträgt vorzugsweise
2 bis 30 Minuten, besonders bevorzugt 5 bis 20 Minuten. Die Temperatur
beträgt
vorzugsweise 20 bis 100°C,
besonders bevorzugt 50 bis 80°C.
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Erfolgt die Farbgebung mit Hilfe
eines kontinuierlichen Verfahren oder mit Hilfe eines Druckverfahrens, so
wird das synthetische, textile Material, vorzugsweise im Anschluß an die
Farbgebung, vorzugsweise einer Hitzebehandlung, gegebenenfalls in
Anwesenheit von Wasserdampf unterworfen, um die Färbung oder
den Druck zu fixieren.
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Bei der Farbgebung gemäß einem
kontinuierlichen Verfahren oder einem Druckverfahren erfolgt vorzugsweise
sowohl nach (a) als auch nach (b) diese Hitzebehandlung, wobei die
Hitzebehandlung bei (b) bevorzugt vor der Oxidation des Farbstoffes
erfolgt.
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Die Temperatur und Dauer der Hitzebehandlung
können
variieren. Vorzugsweise beträgt
die Dauer der Hitzebehandlung 10 Sekunden bis 60 Minuten, besonders
bevorzugt 30 Sekunden bis 5 Minuten. Die Temperatur beträgt bevorzugt
100 bis 240°C.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das gefärbte und/oder
bedruckte textile Material vor der Hitzebehandlung noch zwischengetrocknet.
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Sofern das textile Material nach
dem kontinuierlichen Färben
und/oder Bedrucken gemäß Stufe
(a) und/oder (b) getrocknet wird, beträgt die Trocknungsdauer bevorzugt
30 Sekunden bis 10 Minuten, ganz besonders bevorzugt 1 Minute bis
5 Minuten.
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Die Temperatur während des Trocknens beträgt vorzugsweise
40 bis 150 °C,
besonders bevorzugt 80 bis 130 °C.
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Eine Hitzebehandlung ohne Dampf zum
Trocknen und/oder Fixieren kann vorzugsweise mittels Konvektionstrocknung
unter Zuhilfenahme von z.B. Zylindertrockner, Strahlungstrocknung
mit I. IR-Trocknung zur Vortrocknung (Emissionsmaximum im Bereich
Wellenlänge
= 3 μm)
und II. HF-Trocknung zur Endtrocknung, Mikrowelle mit Frequenzen
von 13,56–27,12
MHz oder chemischer Verbrennungstrocknung durchgeführt werden.
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Nach dem Färben und/oder Bedrucken gemäß Stufe
(a) und (b) wird das gegebenenfalls zwischengetrocknete und/oder
hitzebehandelte textile Material in üblicher, dem Fachmann bekannten
Weise behandelt, wobei es vorzugsweise einem oder mehreren Verfahrenschritten
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Spülung,
Seifung, Neutralisation und Trocknung, unterzogen wird.
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Zum Spülen wird vorzugsweise Wasser
verwendet. Die Temperatur beträgt
vorzugsweise 10 bis 100°C,
besonders bevorzugt 15 bis 40°C.
Die Spüldauer beträgt vorzugsweise
2 bis 30 Minuten, besonders bevorzugt 5 bis 20 Minuten.
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Das Seifen erfolgt üblicherweise
mit einem oder mehreren dem Fachmann bekannten Waschmitteln, vorzugsweise
in wässriger
Lösung.
Der pH-Wert während
des Seifens beträgt
vorzugsweise 6–12,
besonders bevorzugt 8–11.
Geeignete Waschmittel sind beispielsweise in "THK – Der neue Textilhilfsmittelkatalog
2000" Deutscher
Fachverlag GmbH, Frankfurt am Main, Seiten 98 bis 109 beschrieben.
Die entsprechende Beschreibung wird hiermit als Referenz eingeführt und
gilt als Teil der Offenbarung.
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Die Dauer des Seifens beträgt vorzugsweise
2 bis 45 Minuten, besonders bevorzugt 5 bis 30 Minuten. Die Temperatur
beträgt
vorzugsweise 20 bis 100°C,
besonders bevorzugt 40 bis 70°C.
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Dem Seifen kann sich ggf. ein weiterer
Spülschritt,
vorzugsweise mit Wasser, gegebenenfalls unter Zusatz eines Säurespenders
folgen.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
gefärbten
und/oder bedruckten synthetischen, textilen Materialien zeichnen
sich durch eine hohe Farbtiefe, hervorragende Gebrauchsechtheiten,
insbesondere Waschechtheiten, Schweißechtheiten, Reibechtheiten
und Lichtechtheiten sowie durch eine sehr gute Gleichmäßigkeit
der Farbe aus.
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Des weiteren zeichnet sich diese
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzielte Farbe durch eine gute Reproduzierbarkeit sowie durch eine
gute Übertragbarkeit
vom Labormaßstab
auf den Produktionsmaßstab
aus.
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Überraschenderweise
wurde gefunden, daß sich
bei einer Farbgebung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auch bei Verwendung
von Rohware mit geringerer Qualität kaum Farbschwankungen ergeben,
so daß auch
bei diesen Materialien eine hohe Gleichmäßigkeit der Farbe erreicht
werden kann.
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Insbesondere die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
gefärbten
und/oder bedruckten Vliesstoffe zeichnen sich Im Vergleich zu nach
Verfahren gemäß dem Stande
der Technik mit Dispersionsfarbstoffen gefärbten Vliesstoffen weiterhin
dadurch aus, daß sie
gegenüber
der Rohware verbesserte oder zumindest vergleichbare Festigkeitswerte,
insbesondere Weiterreißkräfte, aufweisen.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
gefärbten
und/oder bedruckten textilen Materialien, insbesondere Vliesstoffe,
eignen sich daher bevorzugt zur Herstellung von Bekleidungsstoffen,
vorzugsweise Oberstoffen, Einlagestoffen und Futterstoffen, Futterstoffen
für Gepäckstücke, insbesondere
Taschen und Koffer, Schuhkomponenten, Fahnen, Heimtextilien, Bezugsstoffen,
medizinischen Produkten, Hygieneprodukten sowie Textilien zur Ausstattung
von Transportmitteln, insbesondere zur Innenausstattung von Transportmitteln, wobei
unter Transportmitteln im Sinne der vorliegenden Erfindung insbesondere
Kraftfahrzeuge, Schienenfahrzeuge, Wasserfahrzeuge und Flugzeuge
verstanden werden.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist daher die Verwendung eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
gefärbten
und/oder bedruckten textilen Materials zur Herstellung von Bekleidungsstoffen,
vorzugsweise Oberstoffen, Einlagestoffen und Futterstoffen, Futterstoffen
für Gepäckstücke, insbesondere
Taschen und Koffer, Schuhkomponenten, Fahnen, Heimtextilien, Bezugsstoffen,
medizinischen Produkten, Hygieneprodukten sowie Textilien zur Ausstattung
von Transportmitteln, insbesondere zur Innenausstattung von Transportmitteln.
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Die Waschechtheiten der nach dem
erfindungsgemäßen gefärbten und/oder
bedruckten textilen Materialien bei 40 °C wurden nach DIN EN ISO 105
C06-A2S:1997, die
Schweißechtheiten,
sauer und alkalisch, nach DIN EN ISO 105 E04:1996, die Reibechtheiten
nach DIN EN ISO 105 X12:1996, die Lichtechtheiten nach DIN EN ISO
105 B02:1999 und die Weiterreißkräfte, in Längs- und
Querrichtung, nach DIN 53859 Teil 4:1977 bestimmt. Die entsprechenden
Beschreibungen werden hiermit als Referenz eingeführt und
gelten als Teil der Offenbarung.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand
von Beispielen erläutert.
Diese Erläuterungen
sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken
nicht ein.
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Beispiele:
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Beispiel 1:
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Ein Spinnvliesstoff mit einem Flächengewicht
von 100 g/m2, bestehend aus zum Teil gesplitteten
Mikrofilamenten aus 70 Gew.-% Polyethylenterephthalat und 30 Gew.-%
Polyamid 6 mit einem Titer von ca. 0,15 dtex wurde im Ausziehverfahren
bei einem Flottenverhältnis
von 1:30 mit 6 Gew.-%, bezogen auf das Flächengewicht des eingesetzten
Vliesstoffs, des Küpenfarbstoffs
Farbanthren® Direktschwarz
1188 (Farbchemie Braun, Wiesbaden, Deutschland) gefärbt. Die
Färbeflotte
enthielt neben dem Farbstoff die beiden Dispergiermittel 3 g/I Dekol® SN
(BASF, Ludwigshafen, Deutschland) und 2 g/I Setamol® BL
(BASF, Ludwigshafen, Deutschland). Der pH-Wert wurde mit 2 ml/I
Essigsäure
60 Gew.-%-ig und 2 g/I Natriumacetat auf 4–5 sauer eingestellt. Ausgehend
von 30°C
wurde mit einer Geschwindigkeit von 2°C/min auf 130°C aufgeheizt,
während 30
min bei 130°C
gefärbt
und mit –1,5°C auf 70°C abgekühlt. Durch
Zugabe von 20,6 ml/I 32 Gew.-%-iger Natronlauge wurde der pH-Wert
des Färbebades
dann alkalisch eingestellt und mit 5,4 g/I Natriumdithionit verküpt. Dann
wurde mit 2°C/min
von 70°C
auf 80°C
aufgeheizt, 30 min bei 80°C
gefärbt
und mit –1,5°C/min auf 60°C abgekühlt. Dann
wurde während
10 Minuten mit kaltem Wasser von 20°C im Überlauf gespült, mit
2 g/I des Oxidationsmittels Ludigol® Granulat
(BASF, Ludwigshafen, Deutschland) während 10 min bei 70°C oxidiert und
mit 1 g/I des Waschmittels Kieralon® B
(BASF, Ludwigshafen) und 2 g/I Soda bei 60°C während 15 min in einem frischen
Bad geseift. Anschließend
wurde mit kaltem Wasser von 20°C
gespült
und getrocknet.
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Beispiel 2:
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Ein Spinnvliesstoff mit einem Flächengewicht
von 100 g/m2, bestehend aus zum Teil gesplitteten
Mikrofilamenten aus 70 Gew.-% Polyethylenterephthalat und 30 Gew.-%
Polyamid 6 mit einem Titer von ca. 0,15 dtex wurde entsprechend
Beispiel 1 mit 3 Gew.-%, bezogen auf das Flächengewicht des eingesetzten
Vliesstoffs, des Küpenfarbstoffs
Indanthren® Goldgelb
RK (Dystar, Frankfurt) gefärbt,
wobei allerdings zum Einstellen des alkalischen pH-Wertes und zum
Verküpen
10,35 ml/I 32 Gew.-%-iger Natronlauge und 5,15 g/I Natriumdithionit
verwendet wurden.
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Beispiel 3:
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Ein Spinnvliesstoff mit einem Flächengewicht
von 100 g/m2, bestehend aus zum Teil gesplitteten
Mikrofilamenten aus 70 Gew.-% Polyethylenterephthalat und 30 Gew.-%
Polyamid 6 mit einem Titer von ca. 0,15 dtex wurde im Ausziehverfahren
bei einem Flottenverhältnis
von 1:30 mit 6 Gew.-%, bezogen auf das Flächengewicht des eingesetzten
Vliesstoffs, des Küpenfarbstoffs
Farbanthren® Marineblau
ARN (Farbchemie Braun, Wiesbaden, Deutschland) gefärbt. Die
Färbeflotte
enthielt neben dem vorstehend genannten Farbstoff 3 g/I des Dispergiermittels
Dekol® SN
(BASF, Ludwigshafen, Deutschland) und 2 g/I des Dispergiermittels
Setamol® BL
(BASF, Ludwigshafen, Deutschland). Durch Zugabe von 15,7 ml/I 32
Gew.-%iger Natronlauge wurde der pH-Wert des Färbebades alkalisch eingestellt
und 5,4 g/I Natriumdithionit zugegeben.
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Dann wurde mit 2°C/min auf 80°C aufgeheizt, 80 min bei 80°C gefärbt und
mit – 1,5°C/min auf
60°C abgekühlt. Dann
wurde der pH-Wert durch Zugabe von 21 ml/I Essigsäure 60 Gew.-%-ig
und sauer eingestellt und 21 ml/I Wasserstoffperoxid 30 Gew.-%-ig
zugesetzt. Ausgehend von 60°C
mit einer Geschwindigkeit von 2°C/min
auf 130°C
aufgeheizt, während
60 min bei 130°C
gefärbt
und mit -1,5°C
auf 70°C
abgekühlt.
Dann wurde während
10 Minuten mit kaltem Wasser von 20°C im Überlauf gespült, mit
2 g/I des Oxidationsmittels Ludigol® Granulat
(BASF, Ludwigshafen, Deutschland) während 10 min bei 70°C oxidiert
und mit 1 g/I des Waschmittels Kieralon® B
(BASF, Ludwigshafen, Deutschland) und 2 g/I Soda bei 60°C während 15
min in einem frischen Bad geseift. Anschließend wurde mit kaltem Wasser
von 20°C
gespült
und getrocknet.
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Beispiel 4:
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Ein Spinnvliesstoff mit einem Flächengewicht
von 100 g/m2, bestehend aus zum Teil gesplitteten
Mikrofilamenten aus 70 Gew.-% Polyethylenterephthalat und 30 Gew.-%
Polyamid 6 mit einem Titer von ca. 0,15 dtex wurde im Ausziehverfahren
bei einem Flottenverhältnis
von 1:30 mit 3 Gew.-%, bezogen auf das Flächengewicht des eingesetzten
Vliesstoffs, des Küpenfarbstoffs
Farbanthren® Marineblau
ARN (Farbchemie Braun, Wiesbaden, Deutschland) gefärbt. Die
Färbeflotte
enthielt neben dem vorstehend genannten Farbstoff 3 g/I des Dispergiermittels
Dekol® SN
(BASF, Ludwigshafen, Deutschland) und 2 g/I des Dispergiermittels,
Setamol® BL
(BASF, Ludwigshafen, Deutschland). Durch Zugabe von 15,3 ml/I 32
Gew.-%-iger Natronlauge wurde der pH-Wert des Färbebades alkalisch eingestellt
und 5,2 g/I Natriumdithionit zugegeben. Dann wurde mit 2°C/min auf
80°C aufgeheizt,
80 min bei 80°C
gefärbt
und mit – 1,5°C/min auf
60°C abgekühlt. Dann
wurde während 10
Minuten mit kaltem Wasser von 20°C
im Überlauf
gespült,
mit 2 g/I des Oxidationsmittels Ludigol® Granulat (BASF,
Ludwigshafen, Deutschland) während
10 min bei 70°C
oxidiert und mit 1 g/I des Waschmittels Kieralon® B
(BASF, Ludwigshafen, Deutschland)) und 2 g/I Soda bei 60°C während 15
min geseift. Anschließend wurde
mit kaltem Wasser von 20°C
gespült
und getrocknet.
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In einem neuen Bad wurde der so gefärbte Vliesstoff
mit einer Flotte, die weitere 3 Gew.-%, bezogen auf das Flächengewicht
des eingesetzten Vliesstoffs, des Küpenfarbstoffs Farbanthren® Marineblau
ARN (Farbchemie Braun, Wiesbaden, Deutschland) und 3 g/I des Dispergiermittels
Dekol® SN
(BASF, Ludwigshafen, Deutschland) und 2 g/I des Dispergiermittels,
Setamol® BL
(BASF, Ludwigshafen, Deutschland) enthielt, übergefärbt.
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Der pH-Wert dieser Flotte wurde durch
Zugabe von 2 ml/I Essigsäure
60 Gew.%-ig und 2 g/I Natriumacetat auf 4-5 sauer eingestellt. Ausgehend
von 30°C
wurde mit einer Geschwindigkeit von 2°C/min auf 130°C aufgeheizt,
während
60 min bei 130°C
gefärbt
und mit -1,5°C
auf 70°C
abgekühlt.
Dann wurde mit 1 g/I des Waschmittels Kieralon® B
(BASF, Ludwigshafen, Deutschland) und 2 g/I Soda bei 60°C während 15
min in einem frischen Bad geseift mit kaltem Wasser von 20°C gespült und getrocknet.
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Beispiel 5:
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Ein Spinnvliesstoff mit einem Flächengewicht
von 130 g/m2, bestehend aus zum Teil gesplitteten
Mikrofilamenten aus 70 Gew.-% Polyethylenterephthalat und 30 Gew.-%
Polyamid 66 mit einem Titer von ca. 0,15 dtex wurde mittels Foulard
im Klotzverfahren mit einer zimmerwarmen, wässrigen Flotte, die 60 g/I
des Küpenfarbstoffs
Farbanthren® Direktschwarz
1188 (Farbchemie Braun, Wiesbaden, Deutschland), 1 g/I des Netzmittels
Invadin® DS
(Ciba, Basel, Schweiz) und 60 g/I des Antimigrationsmittels Solidokoll® N
(Clariant, Frankfurt, Deutschland) und deren pH-Wert mit 60 Gew%-iger
Essigsäure
auf 6 eingestellt wurde, bei 20°C imprägniert.
Die Flottenaufnahme, bezogen auf das Flächengewicht des eingesetzten
Vliesstoffs, lag bei 100 Gew.-%. Anschließend wurde der so imprägnierte
Vliesstoff während
3 min bei 120°C
getrocknet und bei 210°C
während
1 min thermosoliert.
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Zum Verküpen wurde anschließend mittels
Foulard eine wässrige,
alkalische Flotte, welche 3 g/I des Dispergiermittels Dekol® SN
(BASF, Ludwigshafen, Deutschland) und 2 g/I Setamol® BL
(BASF, Ludwigshafen, Deutschland) sowie 75 ml/I 32 Gew.-%-ige Natronlauge
sowie die Reduktionsmittel 38 g/I Natriumdithionit und 45 g/I Rongal® PS
enthielt, auf den vorgefärbten
Vliesstoff bei 20°C
aufgebracht. Die Flottenaufnahme, bezogen auf das Flächengewicht
des eingesetzten Vliesstoffs, lag bei 100 Gew.-%. Dann wurde während 1
Minute mit luftfreiem Sattdampf von 102°C gedämpft.
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Anschließend wurde mit kaltem Wasser
von 20°C
gespült,
mit 5 ml/I des Oxidationsmittels Wasserstoffperoxid 30 Gew.-%-ig
während
10 min bei 70°C
oxidiert und mit 1 g/I des Waschmittels Kieralon® B
(BASF, Ludwigshafen, Deutschland) und 2 g/I Soda bei 60°C in einem
frischen Bad geseift. Anschließend
wurde mit 1 ml/I Essigsäure
(60 Gew.-%-ig) abgesäuert,
mit kaltem Wasser von 20°C
gespült
und getrocknet.
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Beispiel 6:
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Ein Spinnvliesstoff mit einem Flächengewicht
von 130 g/m2, bestehend aus zum Teil gesplitteten
Mikrofilamenten aus 70 Gew.-% Polyethylenterephthalat und 30 Gew.-%
Polyamid 66 mit einem Titer von ca. 0,15 dtex wurde mittels Rotationsfilmdruckverfahren
im Zweiphasendruck mit einer Druckpaste, die neben 800 g/kg einer
Stammverdickung – bestehend
aus 930 g/kg Wasser, ca. 30 g/kg Kernmehlether- und 40 g/kg Stärkeether-Verdickungsmittel – 40 g/kg
des Küpenfarbstoffs
Indanthren Brilliantgrün
T-FFB Colloisol flüssig ® (DyStar,
Frankfurt, Deutschland) und 160 g/kg Wasser enthielt, und deren
pH-Wert bei 7 lag, bedruckt.
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Das Bedrucken wurde bei Raumtemperatur
durchgeführt.
Es wurde eine Siebdruckschablone mit vollflächigem Bedeckungsgrad Gaze
40 verwendet. Dann wurde während
3 Minuten bei 130°C
getrocknet und bei 210°C
während
1 Minute thermosoliert. Zum Verküpen
wurde anschließend
mittels Foulard eine wässrige,
alkalische Flotte, welche 10 g/I Natriumtetraborat, 4 g/I des Netzmittels
Leophen® MC
(BASF, Ludwigshafen, Deutschland), 10 g/I Stärkeether, 55 g/I Ätznatron
und die beiden Reduktionsmittel 60 g/I Rongalit® 2PH-A (BASF,
Ludwigshafen, Deutschland) und 40 g/I Rongalit® 2PH-B,
flüssig
(BASF, Ludwigshafen, Deutschland) enthielt, auf den vorgefärbten Vliesstoff
bei 20°C
aufgebracht. Die Flottenaufnahme, bezogen auf das Flächengewicht
des eingesetzten Vliesstoffs, lag bei 100 Gew.-%. Dann wurde während 1
Minute bei 140°C
gedämpft. Anschließend wurde
mit kaltem Wasser von 20°C
gespült,
mit 5 ml/I des Oxidationsmittels Wasserstoffperoxid 30 Gew.-%-ig
während
10 min bei 60°C
oxidiert und mit 1 g/I des Waschmittels Kieralon® B
(BASF, Ludwigshafen, Deutschland) und 2 g/I Soda bei 60°C in einem
frischen Bad geseift. Anschließend
wurde mit 1 ml/I Essigsäure
60 Gew%-ig abgesäuert,
mit kaltem Wasser von 20°C
gespült
und getrocknet.
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In der nachstehenden Tabelle 1 sind
die Waschechtheiten bei 40°C
nach DIN EN ISO 105 C06-A2S:1997, die Schweißechtheiten nach DIN EN ISO
105 E04:1996, die Reibechtheiten nach DIN EN ISO 105 X12:1996, die
Lichtechtheiten nach DIN EN ISO 105 B02:1999 sowie die Weiterreißkräfte nach
DIN 53859 Teil 4:1977 der entsprechend den Beispielen 1 bis 6 gefärbten bzw.
bedruckten Vliesstoffe wiedergegeben. Ferner sind die Weiterreißkräfte nach
DIN 53859 Teil 4:1977 für
eine entsprechende unbehandelte Rohware angegeben.
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Prüfmethode A-D: Note 5 = gut
// Note 1 = schlecht
Prüfmethode
E: Note 8 = gut // Note 1 = schlecht