CH686885A5 - Verfahren und Vorrichtung zum Aufwickeln von bahnfoermigem Material. - Google Patents
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Description
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Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie auf eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
Ein solches Verfahren sowie die zugehörige Vorrichtung eignen sich insbesondere für Aufwickelvorrichtungen bei der Herstellung von Kunststoffolien, beschichteten, insbesondere klebstoffbeschichteten Folien und Papieren. Dabei wird die Folienbahn dem auf einer Hülse erzeugten Wickel je nach Art der Wickelvorrichtung über eine Anlege- oder eine Kontaktwalze zugeführt und auf die auf einer Wik-kelwelle aufgeschobenen Hülse aufgewickelt.
Bei einer als Zentralwickler bekannten Vorrichtung wird die Folienbahn über eine Anlegewalze dem auf der angetriebenen Wickelwelle sitzenden Wickel zugeführt, um eine gleichmässige Führung der zu wickelnden Folienbahn zu gewährleisten. In der Regel wird dabei ein Spalt zwischen der Anlegewalze und dem Wickel eingehalten und durch eine stetige Nachführung der Anlegewalze bei zunehmendem Wickeldurchmesser auf eine gleichbleibende Spaltbreite eingeregelt. Bei einer anderen Ausführung einer solchen Vorrichtung wird anstelle der Anlegewalze die Wickelwelle nachgeführt, während die Anlegewalze stationär gelagert ist.
Bei einer als Oberflächenwickler bekannten Vorrichtung mit einer Wickel- oder Kontaktwalze wird diese Walze angetrieben und gegen den Wickel ge-presst, welcher mittels Reibungskontakt mitangetrieben wird. Eine solche, auch als Kontaktwickler bekannte Vorrichtung, eignet sich weniger für empfindliches Bahn- bzw. Folienmaterial, ist jedoch für hohe Wickel-Geschwindigkeiten besser geeignet.
Bei Vorrichtungen für grosse Folien- bzw. Wickelbreiten biegt sich die Wickelwelle mit zunehmendem Wickeldurchmesser durch das Gewicht des Wickels durch. Die Durchbiegung ist abhängig vom Verhältnis zwischen dem Gewicht des Wickels sowie der Länge und dem Durchmesser der Wickelwelle. Bei einem beispielsweise relativ kleinen Wickelwellen-Durchmesser von 74 mm und einer Folien- bzw. Wickelbreite von beispielsweise 2000 mm und mehr ist die Durchbiegung derart stark, dass sich über die gesamte Wickelbreite keine gleichmässige Berüh-rungsiinie des Wickels zur Kontaktwalze ergibt. Die Folge ist nicht nur eine ungünstige Rollengeometrie des Wickels, sondern es besteht auch das Risiko von Lufteinschlüssen zwischen den Windungen der Folienbahn sowie von Faltenbildung. Bei mit Klebstoff beschichteten Bahnen führen solche Lufteinschlüsse sogar zu Ausschussrollen.
Bei Wickelvorrichtungen mit einer Kontaktwalze werden die Kontaktwalze und der Wickel gegeneinander gepresst. Bei grossem Anpressdruck wird dadurch eine weitere Durchbiegung der Wickelwelle verursacht, so dass sich aus der gewichtsmässigen Durchbiegung und aus der durch den Anpressdruck verursachten Durchbiegung eine in Richtung und Ausdehnung resultierende Durchbiegung ergibt.
Infolge der sich beim Drehen der Wickelwelle umlaufenden Durchbiegung ist eine einwandfreie und feste Wickelbildung nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, um qualitativ hochstehende Wickel zu erzeugen. Insbesondere sollen auf langen Wickelwellen feste Wik-kel von bahnförmigem Material ohne Faltenbildung und ohne Lufteinschlüsse erzielt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 7 gelöst.
Durch die erfindungsgemässe Lösung wird der Durchbiegung der Wickelwelle entgegengewirkt. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die Wik-kelwelle im Bereich ihrer beiden Enden innerhalb ihrer Lager unterstützt oder an hervorstehenden Enden ausserhalb ihrer Lager belastet wird.
Bei einer Vorrichtung mit einer Kontaktwalze wird durch die erfindungsgemässe Lösung eine geradlinige Berührungslinie erzielt. Diese gewährleistet eine gleichmässige und verzugsfreie Wicklung ohne Faltenbildung und ohne Lufteinschlüsse sowie eine damit verbundene hochstehende Qualität.
Bei einer Vorrichtung mit einer vom Wickel beab-standeten Anlegewalze wird durch die erfindungsgemässe Lösung ein paralleler Luftspalt erzielt, der eine einwandfreie Wickelbildung ohne Deformierung des Wickels gewährleistet.
Die abhängigen Ansprüche beziehen sich auf bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung.
Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Das Prinzip einer eine Kontaktwalze aufweisenden Wickelvorrichtung für bahnförmiges Material, mit einer durch Belastung durchgebogenen Wickelwelle, als Stand der Technik,
Fig. 2 das Prinzip einer Wickelvorrichtung wie in Fig. 1, bei der jedoch der Durchbiegung der Wickelwelle durch eine beiderends innerhalb der Lager angreifende Unterstützungskraft gemäss der Erfindung entgegengewirkt wird,
Fig. 3 das Prinzip einer Wickelvorrichtung wie in Fig. 2, bei der der Durchbiegung der Wickelwelle durch eine beiderends ausserhalb der Lager angreifende Belastungskraft gemäss der Erfindung entgegengewirkt wird,
Fig. 4 eine Wickelvorrichtung in Frontalansicht, teilweise im Querschnitt, nach dem in Fig. 2 gezeigten Prinzip,
Fig. 5 eine Wickelvorrichtung in Frontalansicht, teilweise im Querschnitt, nach dem in Fig. 3 gezeigten Prinzip,
Fig. 6 eine Wickelvorrichtung nach dem in den Fig. 2 und 4 gezeigten Prinzip mit Blick auf die Innenseite einer Lagerstütze, mit einer vom Wickel beabstandeten Anlegewalze und einer das Gewicht des Wickels durch Unterstützung kompensierenden Kompensationseinrichtung, mit einer die Kompensationskraft steuernden Steuereinrichtung,
Fig. 7 eine Wickelvorrichtung in Seitenansicht mit einer an den Wickel angepressten Kontaktwalze und einer das Gewicht des Wickels und die Anpresskraft der Kontaktwalze durch Unterstützung kompensierenden Kompensationseinrichtung, deren Wirkungsrichtung stufenweise manuell einstell-
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bar ist, mit einer die Kompensationskraft steuernden Steuereinrichtung,
Fig. 8 eine Wickelvorrichtung wie in Fig. 7, jedoch mit einer die Kompensationskraft regelnden Regeleinrichtung,
Fig. 9 eine Wickelvorrichtung wie in Fig. 8, jedoch mit stufenlos verstellbarer Kompensationsrichtung,
Fig. 10 ein an einer Wickelwelle angreifendes, in seiner Wirkungsrichtung stufenweise verstellbares Abstützelement mit zwei Abstützzylindern,
Fig. 11 ein an einer Wickelwelle angreifendes, in seiner Wirkungsrichtung stufenlos verstellbares Abstützelement mit zwei Abstützzylindern,
Fig. 12 ein Kräftediagramm der auf die Wickelwelle einwirkenden Kräfte am Anfang eines entstehenden Wickels,
Fig. 13 wie Fig. 12, jedoch bei zunehmendem Wickel,
Fig. 14 wie Fig. 13, jedoch bei weiter zunehmendem Wickel und
Fig. 15 wie Fig. 14, jedoch bei vollem Wickel.
In der Fig. 1 ist eine Wickelwelle 20 mit einem darauf angeordneten Wickel 22 im Bereich ihrer Enden 24, 26 in Lagerstützen 28, 30 gelagert. Eine nicht dargestellte Folienbahn wird dem Wickel 22 über eine angetriebene Kontaktwalze 32 zugeführt, welche in Pfeilrichtung 34 unter einem Anpressdruck steht, um den Wickel 22 durch Reibungskontakt anzutreiben.
Das Gewicht des Wickels 22 und zusätzlich der Anpressdruck durch die Kontaktwalze 32 bewirken eine Durchbiegung der Wickelwelle 20. Dabei wird auch der auf einer Hülse aufgebrachte Wickel 22 derart durchgebogen, dass eine kompakte Wicklung unmöglich ist. Die Folge ist ein verzogener Wickel mit dem Risiko einer Faltenbildung.
Die Fig. 2 zeigt eine Lösung zur Behebung des in der Fig. 1 dargestellten Mangels. Die durch das Gewicht des Wickels 22 und durch die Anpresskraft auf die Wickelwelle 20 ausgeübte Biegebeanspruchung wird durch eine beidseits des für den Wickel 22 beanspruchten Wickelraumes im Bereich der Wellenenden 24, 26 an der Wickelwelle 20 angreifende Kompensationskraft mindestens teilweise kompensiert. Die Kompensationskraft wird dabei zwischen den Lagern der Wickelwelle 20 und dem Wickelraum als Abstützkraft in Pfeilrichtung 36 auf die Wickelwelle 20 ausgeübt.
Bei einer Lösung nach der Fig. 3 wird im Unterschied zu derjenigen nach der Fig. 2 eine Kompensationskraft jeweils an den aus den Lagern herausragenden Enden 24, 26 der Wickelwelle 20 als Belastungskraft in Pfeilrichtung 38 auf die Wickelwelle 20 ausgeübt.
Sowohl bei der Lösung nach Fig. 2 als auch bei derjenigen nach Fig. 3 wirkt die Kompensationskraft der Durchbiegung der Wickelwelle 20 entgegen, so dass die Wickelwelle gerade ist und ein verzugsfreier Wickel erzielt wird.
Die Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform nach dem in der Fig. 2 dargestellten Prinzip. Als Alternative ist der Wickel in der Fig. 4 in zwei Teilwickel 22a und 22b unterteilt, von denen jeder auf einer Wickelhülse 40a, 40b aufgebracht ist. Die zur besseren Übersicht verkürzt dargestellte Wickelwelle 20 ist mit ihren Enden 24, 26 in Lagern 42, 44 gelagert, von denen jedes in einer der Lagerstützen 28, 30 angeordnet ist.
Zum Kompensieren der Durchbiegung der Wik-kelwelle 20 dient eine Kompensationseinrichtung 46, die zwei Stützelemente 48, 50 aufweist, von denen jedes mit einem Arbeitszylinder 52, 54 bestückt ist. Die Arbeitszylinder 52, 54 dienen zum Andrük-ken von Abstützrollen 56, 58 an die einen Absatz 60 aufweisende Wickelwelle 20. Da die Abstützung der Wickelwelle 20 innerhalb der Lager 42, 44 erfolgt, wird diese Art der Abstützung als Innen-Kom-pensation bezeichnet.
Die Fig. 5 zeigt im Unterschied zur Fig. 4 eine Ausführungsform einer Vorrichtung mit Aussen-Kompensation. Dabei besteht die Kompensationseinrichtung aus den Teilen 46a, 46b mit je einem Arbeitszylinder 62, 64. Diese dienen dazu, die Wik-kelwelle 20 an ihren aus den Lagern 42, 44 herausragenden Enden 24, 26 mittels Lagerringen 66, 68 in Pfeilrichtung 70 zu belasten. Eine solche Ausführung ist dann vorteilhaft, wenn innerhalb der Lager 42, 44 der Wickelwelle 20 für eine Kompensationseinrichtung kein Platz zur Verfügung steht.
Die Fig. 6 zeigt eine Ansicht auf die Innenseite der Lagerstütze 28. Darin ist die Zuordnung einer vom Wickel 22 beabstandeten Anlegewalze 72 dargestellt, über welche dem Wickel 22 eine Folienbahn 74 zugeführt wird. Diese Art des Wicklungsvorganges wird als Spaltwicklung bezeichnet, bei welchem sowohl die Anlegewalze 72 als auch die Wickelwelle 20 in Pfeilrichtungen 76, 78 angetrieben sind.
Da bei der Spaltwicklung die Wickelwelle 20 ausschliesslich durch das Gewicht des Wickels 22 belastet wird, ist eine Kompensation ausschliesslich in vertikaler Richtung 80 erforderlich. Dazu dient die Kompensationseinrichtung 46 mit dem stetig wirkenden Arbeitszylinder 52, durch welchen die Wickelwelle 20 über zwei Abstützrollen 56a von unten abgestützt wird. Die Abstützkraft lässt sich an einem Sollwerteinsteller 82 einstellen, der über eine Steuereinrichtung 84, 86 auf den an der Lagerstütze 28 mittels eines Befestigungselementes 53 befestigten Arbeitszylinder 52 einwirkt.
Die Fig. 7 zeigt im Unterschied zur Fig. 6 eine Wickelvorrichtung mit einer an den Wickel 22 ange-pressten Kontaktwalze 88, über welche die Folienbahn 74 zugeführt wird.
Durch das Gewicht des Wickels 22 wird eine erste Kraft in Pfeilrichtung 90 und durch den Anpressdruck der Kontaktwalze 88 wird eine zweite Kraft in Pfeilrichtung 92 auf die Wickelwelle 20 ausgeübt. Daraus ergibt sich eine resultierende Kraft in Pfeilrichtung 94, deren Richtung sich mit zunehmendem Wickeldurchmesser gegen die Pfeilrichtung 90 verschiebt. Um die resultierende Kraft mindestens annähernd zu kompensieren, ist die Wirkungsrichtung des Arbeitszylinders an einem Rastbohrungen 96 aufweisenden Kulissensegment 98 stufenweise verstellbar.
Die Fig. 8 zeigt eine Weiterentwicklung der Ausführung nach der Fig. 7. Dabei wird die erforderli5
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che Kompensationskraft durch eine Rechnereinheit 100 ermittelt und zur Ausführung über einen Regler 102 und eine Steuerleitung 104 an ein Stellglied 106 des Arbeitszylinders 52 weitergeleitet. Der Regler 102 vergleicht den von der Rechnereinheit 100 über eine Steuerleitung 108 zugeführten errechneten Wert mit einem am Sollwerteinsteller 82 vorgegebenen Einstellwert. Der Rechnereinheit 100 werden folgende Messwerte zur Auswertung zugeführt: mittels eines ersten Druckgebers 110 die von der Kontaktwalze 88 auf die Wickelwelle 20 ausgeübte Anpresskraft, mittels eines zweiten Druckgebers 112 die auf die Lagerstütze 28 ausgeübte, vom Wickel 22 abhängige Gewichtskraft, mittels eines Kantenfühlers 114 den Durchmesser des Wickels 22 und mittels eines berührungslos messenden Fühlers 116 die Durchbiegung der Wickelwelle 20. Die Rechnereinheit 100 errechnet aus den gemessenen Werten die erforderliche, vom Arbeitszylinder 52 aufzubringende Kompensationskraft.
Die Ausführung nach der Fig. 9 unterscheidet sich von derjenigen nach der Fig. 8 durch eine Einrichtung 118 zur automatischen, stufenlosen Winkelverstellung des Arbeitszylinders 52, um der auf die Wickelwelle 20 ausgeübten resultierenden Kraft gemäss Pfeilrichtung 94 entgegen zu wirken. Die resultierende Kraft wurde zur Fig. 7 bereits beschrieben.
Die Winkelverstell-Einrichtung 118 weist eine von einem Motor 120 antreibbare Schnecke 122 auf, die über ein Schneckenradsegment 124 den Arbeitszylinder 52 verstellt.
Der Motor 120 wird über eine Steuerleitung 126 vom Regler 102a zusätzlich zur Steuerung des Arbeitszylinders 52 gesteuert. Ein Doppelpfeil 128 bezeichnet die Verstellrichtung der den Arbeitszylinder 52 aufweisenden Kompensationseinrichtung 46c.
Die zur Kompensation erforderliche, der resultierenden Belastungsrichtung 94 entgegengesetzte Richtung kann ferner mittels einer Sensorik nach der Bahnbreite, dem Wickeldurchmesser, der Materialdichte und der Anpresskraft der Kontaktwalze rechnerisch ermittelt werden.
Die vorstehend aufgeführten Parameter werden über die Sensorik gemessen und können als Istwerte übernommen und mit den errechneten Sollwerten verglichen werden.
Eine direkte Steuerung der Kompensationseinrichtung 46c wird ermöglicht durch den optischen oder mechanischen Kantenfühler 114, der den Durchmesser des Wickels 22 seitlich abtastet. Dieser Fühler kann auf einer seitlich an der Kompensationseinrichtung 46c angeordneten nicht dargestellten Lineareinheit geführt sein. Der zweite Fühler 116 auf dieser Einrichtung misst die Durchbiegung des Wickels 22. Die Resultierende kann seitlich über ein Messsystem ermittelt werden, welches den höchsten Punkt der Exzentrizität der durchgebogenen Wickelwelle 20 misst. Die Kompensationseinrichtung wird so in der richtigen resultierenden Kraftrichtung nachgeführt.
Der berührungslos messende Fühler 116 kann beispielsweise einen Ultraschallfühler, einen Laser oder auch ein Potentiometer mit mechanischem Abtaster aufweisen.
Die Fig. 10 und 11 zeigen Detailanordnungen aus den Fig. 8 und 9, wobei jedoch anstelle von nur einem Arbeitszylinder auf jeder Seite zwei parallel angeordnete Arbeitszylinder 52a, 52b vorhanden sind. Jeder dieser Arbeitszylinder 52a, 52b betätigt eine Abstützrolle 56a, 56b, um eine ausgeglichene Abstützkraft auf die Wickelwelle 20 auszuüben.
Aus den Fig. 12 bis 15 ist ersichtlich, wie sich die zur Fig. 7 erläuterte resultierende Richtung 94 bei zunehmendem Durchmesser des Wickels 22 verändert. Bei kleinem Wickeldurchmesser nach Fig. 12 ist die durch die Kontaktwalze 88 aufgebrachte Anpresskraft in Richtung 92 dominierend. Bei grossem Wickeldurchmesser nach Fig. 15 ist hingegen das Gewicht des Wickels 22 vorherrschend. Zur vollständigen Kompensation der resultierenden Kräfte ist es erforderlich, dass die Kompensationskraft der resultierenden Kraft nachgeführt wird.
Bei einer Anordnung nach den Fig. 12 bis 15 ist die Kontaktwalze 88 stationär gelagert. Zum Ausgleichen des zunehmenden Durchmessers des Wik-kels 22 ist dabei die Wickelwelle 20 auf verschwenkbaren Hebelarmen gelagert, die symbolisch angedeutet und mit 130 bezeichnet sind. Die Hebelarme sind um eine feststehende Schwenkachse 132 schwenkbar.
Claims (16)
1. Verfahren zum Aufwickeln von bahnförmigem Material (74) über eine Anlege- oder Kontaktwalze (72, 88) auf einen von einer Wickelwelle (20) getragenen Wickel (22), dadurch gekennzeichnet, dass die durch das Gewicht des Wickels (22) und/oder durch eine Anpresskraft (92) auf die Wickelwelle (20) ausgeübte Biegebeanspruchung durch eine beidseits des für den Wickel (22) bestimmten Wik-kelraumes im Bereich der Wellenenden (24, 26) an der Wickelwelle (20) angreifende Kompensationskraft (36, 38) mindestens teilweise kompensiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kompensationskraft jeweils zwischen den Lagern (42, 44) der Wickelwelle 20) und dem Wickelraum als Abstützkraft (36) auf die Wik-kelwelle (20) ausgeübt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kompensationskraft jeweils an den aus den Lagern (42, 44) herausragenden Enden (24, 26) als Belastung auf die Wickelwelle (20) ausgeübt wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welchem der Wickel (22) an der Kontaktwalze (88) unter einer Anpresskraft (92) anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Anpresskraft (92) verursachte Biegebeanspruchung der Wickelwelle (20) zusätzlich mit kompensiert wird, indem die Kompensationskraft in einem zwischen der Schwerkraft (90) und der Anpresskraft (92) resultierenden Winkel (134) auf die Wickelwelle (20) ausgeübt wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch kennzeichnet, dass die Kompen-
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6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kompensationsrichtung in Abhängigkeit vom resultierenden Winkel (134) der auf die Wickelwelle (20) ausgeübten Kräfte geregelt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche, zum Aufwickeln von bahnförmigem Material (74) über eine Anlege- oder Kontaktwalze (72, 88) auf einen von einer Wickelwelle (20) getragenen Wickel (22), wobei die Wickelwelle (20) im Bereich ihrer Enden (24, 26) in je einem Lager (42, 44) gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung (46, 46a, 46b, 46c) zum Kompensieren der auf die Wickelwelle (20) durch das Gewicht des Wickels (22) und/oder durch eine auf die Wickelwelle (20) ausgeübte Anpresskraft (92) erzeugte Biegebeanspruchung Kompensationsmittel (52, 52a, 52b, 54, 56, 56a, 56b, 58, 62, 64, 66, 68) aufweist, um der Biegebeanspruchung entgegenzuwirken.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kompensationsmittel an beiden Enden (24, 26) der Wickelwelle (20) innerhalb ihrer Lagerstützen (28, 30) angreifende, durch Arbeitszylinder (52, 54) unterstützte Abstützrollen (56, 58) aufweisen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kompensationsmittel an beiden Enden (24, 26) der Wickelwelle (20) ausserhalb ihrer Lagerstützen (28, 30) angreifende, durch Arbeitszylinder (62 , 64) belastete Lagerringe (66, 68) aufweisen (Fig. 5).
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kompensationsmittel (52, 52a, 52b, 54, 56, 56a, 56b, 58, 62, 64, 66, 68) in ihrer Wirkungsrichtung auf die Wickelwelle (20) innerhalb eines vorbestimmten Winkels (134) verstellbar angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine die Kompensationsmittel enthaltende Einheit mittels eines Kulissensegmentes (98) stufenweise verstellbar angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine die Kompensationsmittel enthaltende Einheit mittels eines Schneckenradsegmentes (124) stufenlos verstellbar angeordnet ist, an welchem eine durch einen Motor (120) antreibbare Schnecke (122) angreift.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitszylinder (52, 52a, 52b, 54, 62, 64) zur Einstellung der Kompensationskraft mit einer Steuer- oder Regeleinrichtung (84, 86, 102, 106) verbunden sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Regeleinrichtung (102) mit einer Rechnereinheit (100) verbunden ist, die ihrerseits mit Messfühlern (110, 112, 114, 116) zur Erfassung der für die Kompensation erforderlichen Messwerte verbunden ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (120) über einen Regler (102a) in Abhängigkeit von einer durch eine
Rechnereinheit (100) ermittelten resultierenden Kraftrichtung (94) steuerbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein zum Messen des Durchmessers des Wickels (22) bestimmter Kantenfühler (114) und/oder ein zum Messen der Durchbiegung des Wickels (22) bzw. der Wickelwelle (20) bestimmter zweiter Fühler (116) mit der Rechnereinheit (100) verbunden sind, um die Kompensationseinrichtung (46c) direkt zu steuern.
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