DE3816777A1 - Verfahren zur steuerung eines papieraufrollers - Google Patents
Verfahren zur steuerung eines papieraufrollersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beherrschung
eines Aufrollers einer Papier- oder ähnlichen Bahn, in welchem
die Bahn aufgerollt wird, indem die herzustellende Rolle
an ihrer kreiszylindrigen Außenfläche von wenigstens zwei
Stützelementen getragen wird, von denen in Zulaufrichtung als
erstes eine Tragwalze verwendet wird, über deren Sektor die
Bahn zum Aufrollen gebracht wird und die Tragwalze von unten
her einen die Rolle tragenden Rollspalt bildet und auf der
gegenüberliegenden Seite der Tragwalze oberhalb der Rolle ein
Anpreßelement, zweckmäßig Anpreßwalze, angewendet wird, mit
dem seinerseits die Rolle stabilisiert in ihrer Aufrollage
gehalten wird.
Beim Anfertigen von Papierrollen, die unter Abstützung
am Umfang aufgerollt werden, gab es bei großen und schweren
Rollen das Problem der inneren Schäden. Diese Schäden ent
standen insbesondere unter der Oberflächenansicht der Rolle.
Die üblichsten Schäden bestanden in Kreppfalten und Bahn
rissen quer zur Bahnrichtung. Als Hauptgrund für die Schäden
wurde hoher Spaltdruck zwischen Rolle und Tragwalze aufgrund
des Eigengewichts der Rolle oder zu hohe Anpreßwalzenbelastung
festgestellt.
Es ist festgestellt worden, daß zur Erzielung einer
qualitativ einwandfreien Rolle mit einem Tragwalzenroller die
Linienbelastung zwischen Rolle und Tragwalze ca. 1 . . . 4 kN/m
betragen sollte. In diesem Linienbelastungsbereich kann im
allgemeinen die gewünschte Wickelspannungsverteilung reali
siert werden.
Bei Verwendung einer Tragwalze kleinen Durchmessers
wird bei großen Rollen der genannte Linienbelastungsbereich
in der Endphase des Rollens überschritten, wobei der Berüh
rungsdruck das für eine Druckpapierrolle erträgliche Niveau
übersteigt, was auf dem schmalen Spaltbereich zwischen Rolle
und Walze beruht. Dieses Problem wurde in an sich bekannter
Weise versucht, durch Vergrößern der Tragwalze zu eliminieren,
was die Herstellungs- und Betriebskosten des Rollers
erhöht.
Aus der FI-Anmeldung Nr. 843184 ist eine Tragwalze mit
weicher Oberfläche bekannt, an der sich die Spaltfläche ver
größert, aber es besteht dabei der Nachteil des dynamischen
Bildungsproblems zweier Flächen und der Wärmeentwicklung
während des Aufrollens.
Die betreffenden Probleme wurden auch versucht zu
lösen, indem die Last auf verschieden große oder schrägge
stellte Tragwalzen verteilt wurde. Das Verteilen der Last auf
die Walzen verringert nicht den Maximaldruck, sondern erhöht
in Abhängigkeit von Durchmesser und Schrägstellung den Druck
zwischen der Rolle und einer der beiden Tragwalzen. Die
gleichmäßigste Rollendruckverteilung wird erreicht mit gleich
großen und unter der Rolle symmetrisch angeordneten Trag
walzen in einer Konstruktion nach US-PS 44 56 190.
Die Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
darin, ein Steuerungsverfahren für eine Rollvorrichtung mit
Außenumfangsunterstützung zu schaffen, in dem der Rollvorgang
selbst vom Änderungswechsel bis zur vollen Rolle in beherrschter
Weise abläuft.
Eine zusätzliche Aufgabe der Erfindung besteht darin,
ein Verfahren zur Regelung und Beherrschung der Rollung zu
schaffen, in dem neue Regelparameterkombinationen effektiv
nutzangewendet werden können derart, daß die im vorstehenden
genannten Ziele erreicht werden.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
in der Schaffung eines Rollsteuerungsverfahrens, mit dessen
Anwendung der Durchmesser und das Gewicht der herzustellenden
Rolle bei Bedarf gegenüber an sich bekannten mit umfangsstützenden
Rollern versehenen Rollen vergrößert werden können.
Zur Erreichung der im vorstehenden und weiter unten
deutlich werdenden Ziele ist für die Erfindung im wesentlichen
charakteristisch, daß das Verfahren aus einer Kombination
folgender Phasen besteht:
- (a) der Radius der sich bildenden Rolle und/oder eine andere entsprechende Größe wird mit einem oder mehreren Meßgebern gemessen, von denen abgegebene Meßsignale in das Aufrollrege lungssystem gespeist werden;
- (b) aufgrund der im Speicher des Regelungssystems gespeicherten, bei den verschiedenen Radien oder dergleichen der herzu stellenden Bahn für deren Unterstützungsgeometrie und Statik zu berücksichtigenden Tabellen- und/oder Funktionswerte, und von den in der im vorstehenden beschriebenen Phase (a) ge messenen Daten gesteuert, werden in dem Regelungssystem Rege lungssignale gebildet;
- (c) mit genannten Regelungssignalen wird ein von der genannten Tragwalze der herzustellenden Rolle aus gesehen im benach barten Viertel befindliches Riementragelement geregelt, das derart ausgeführt wird, daß es bei größeren Radien der sich bildenden Rolle an deren Außenumfang in dessen Richtung einen Tragsektor hat, der mehrere Male so lang ist wie der Walzen tragspalt;
- (d) die in der im vorstehenden genannten Phase (c) erzielte Regelung der Traglinienbelastung wird durch Regelung der Spannung des genannten Tragelements ausgeführt; und
- (e) die Durchführung der genannten Phasen (a)-(d) wird programmiert und gesteuert derart, daß hauptsächlich eine geeignete Linienbelastungsverteilung des Rollenspaltes als Funktion des Rollenradius verwirklicht wird sowie derart, daß sich die übrigen Stütz- und Traglinienbelastungen in solchen vorausbestimmbaren Grenzen halten, die ein im wesentlichen störungsfreies Aufrollen und eine einwandfreie Qualität der Rolle ermöglichen.
In der im vorstehenden genannten Phase (a) ist mit der
dem Rollenradius entsprechenden Größe im allgemeinen eine
Größe gemeint, die die Phase des Rollfortgangs und deren
Geometrie widergibt, wie z. B. Rollengewicht, Rollendichte,
aufgerollte Papiermenge, Höhe der Hülsenschlösser und/oder
Papiergeschwindigkeit zusammen mit der Rollzeit. Die genannten
Größen können mit verschiedenen, an sich bekannten Meß
gebern und Systemen gemessen werden. Auch die Regelungs
tabellen und/oder -funktionen können anstelle des Rollen
durchmessers auch als Funktion anderer, als der genannten
Größen in den Speicher des Systems eingegeben werden.
Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf
einige in den Figuren der beigefügten Zeichnung dargestellte
Ausführungsbeispiele, auf deren Einzelheiten die Erfindung
jedoch nicht beschränkt ist, ausführlich beschrieben.
Fig. 1 zeigt schematisch eine mit dem erfindungs
gemäßen Steuerungssystem beherrschte Roll
vorrichtung während der Endphase des Rollens
sowie das Regelungssystem schematisch als
Blockschema.
Fig. 2A, 2B und 2C zeigen die Geometrie der Rollen
unterstützung bei wachsendem Rollendurchmesser
in verschiedenen Phasen des Aufrollens.
Fig. 3 zeigt verschiedene, mit der Geometrie und
Statik der Rollvorrichtung und der Rollen
unterstützung verbundene wesentliche Größen.
Fig. 4 zeigt im Prinzip die Verteilungen der Trag
spaltdrücke in Richtung des Rollenumfangs.
Fig. 5 zeigt graphisch einige vorteilhafte Steuerungsparamter
als Funktion des Rollen
durchmessers.
In Fig. 1, 2A, 2B, 2C und 3 ist in schematischer Seitenansicht
ein vorteilhaftes Beispiel einer Rollvorrichtung,
ihrer Geometrie, und der Statik der Rollenunterstützung
gezeigt, die mit dem erfindungsgemäßen Steuerungsverfahren
während der einzelnen Phasen des Aufrollens beherrscht wird.
Die in den Abbildungen gezeigte Rollvorrichtung besteht aus
einer hinteren Tragwalze 10, die mit Antrieb 10 a ausgerüstet
ist. Die Walze 10 ist mit ihren Wellenzapfen an Lagerträgern
11 gelagert, die am Ständerteil 40 der Vorrichtung befestigt
sind, das nur schematisch dargestellt ist. Die Rollvorrichtung
besteht weiter aus einer Anpreßwalze 21, die mit Antrieb
21 a versehen ist. Die Anpreßwalze ist an Armen 22 befestigt,
die im Gelenkpunkt 23 gelenkig fest am Ständerteil 40 der
Vorrichtung angebracht ist. Die Anpreßwalze wird von Zylindern
24 belastet, die in ihrem Gelenkpunkt 25 am Ständerteil
40 befestigt sind. Die Kolbenstangen 24 a der Zylinder 24 sind
im Gelenkpunkt 24 b an den Armen 22 befestigt.
Die herzustellende Rolle 30 wird von unten außer von
der Tragwalze 10 vom oberen Zug des Tragriemens 15 getragen,
der zwischen den Riemenwalzen 12 und 13 verläuft. Die erste
Riemenwalze 12 ist mit Antrieb 12 a versehen. Die Riemenwalze
12 ist mit ihren Wellenzapfen an Trägern 14 a gelagert, die
ihrerseits am Zwischenstück 16 befestigt sind, das sich über
Zylinder 17 und Gelenke 20 a am Ständer 40 der Vorrichtung
abstützt. Die zweite Tragwalze 13 ist mit ihren Wellenzapfen
an Lagerträgern 14 b gelagert, die am Teil 18 angebracht sind.
Teil 18 ist über Zwischenarm 19 und Horizontalgelenk 20 a und
20 b am Zwischenstück 16 befestigt. Teil 18 ist an beiden
Enden über ein Zylinderpaar 28 und Träger 29 am Ständerteil
40 befestigt. Die Riemenwalzen 12 und 13 sind in ihrer Lage
im wesentlichen stationär und die Lage der Riemenwalze 13
verändert sich nur soviel wie zur Regelung der Spannung T des
Riemens 15 nötig ist, was weiter unten genauer beschrieben
wird.
Fig. 1 ist eine schematische Seitenansicht und so zu
verstehen, daß zur Unterstützung der einzelnen Walzen 10, 12,
13, 21 entsprechende Wellenzapfen, Träger, Arme 22, Zylinder
24 und 28 vorhanden sind, von denen in Fig. 1 nur die einen
zu sehen sind.
Im vorstehenden ist die Konstruktion der Rollvorrichtung
nur kurz und nur in dem Umfang beschrieben, der zum
Verständnis des erfindungsgemäßen Verfahrens nötig ist. Ein
vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Konstruktion der Roll
vorrichtung ist in einer weiteren FI-Anmeldung Nr.
der Anmelderin beschrieben, die mit der vorliegenden Anmeldung
zusammen am selben Tage eingereicht wurde.
Der Radius R KT der hinteren Walze 10 wurde entsprechend
der Breite und Laufgeschwindigkeit der Maschine gewählt. Im
allgemeinen ist R KT =500 . . . 1000 mm, zweckmäßig 500 . . . 850 mm.
Die Durchbiegung des Riemens 15 und die Haltbarkeit der Lager
bestimmen den Radius R HT 1 der Riemenwalze 12. Im allgemeinen
ist R HT1≈300-600 mm, zweckmäßig ca. 400 mm. Der Radius der
zweiten Tragwalze 13 kann z. B. gleich R HT1 sein. Der Radius
R PT der Anpreßwalze 21 wird durch den Radius der Hülse 31
sowie R KT und R HT1 bestimmt und R PT ≈100-500 mm, zweckmäßig
200-300 mm. Der Gelenkpunkt x, y der Anpreßwalze 21 und die
Länge L deren Armes sind derart bestimmt, daß das Belasten
und Abstützen der Rolle 30 möglich ist. Der Abstand D₁ von
Tragwalze 10 und Walze 12 wird durch die Hülse 31, entsprechend
der genannten Walzen und der Anpreßwalze 21, bestimmt
derart, daß das Belasten der Hülse (⌀ 90) möglich ist, und D₁≈10-50 mm,
zweckmäßig ca. 30 mm. Der Winkel a₁ der Walze 12
bezüglich der Tragwalze 10 bestimmt den Durchmesser, mit dem
der Riemen 15 beginnt, die Rolle 30 zu unterstützen. Ein
großer positiver Winkel a₁ verursacht eine große Linienbelastung
der hinteren Walze 10 (das Rollengewicht fällt nach
hinten). Ein großer negativer Winkel a₁ verursacht den Bedarf,
mit der Anpreßwalze 10 zuviel zu belasten. Der Winkel
a₁ liegt im Bereich -20°<a₁<20°. Der Winkel a₂ der Walze 13
bezüglich der Walze 12 bestimmt zusammen mit D₂ den maximalen
Durchmesser 2R o der Rolle 30. Wenn die Walze 13 während des
Betriebes versetzt wird, wirkt sich a₂ auch auf die Ausrichtung
der Stützkraft von Riemen 15 während des Betriebes und
also auch auf die Form der Spannungsfunktion aus.
In Fig. 2A ist der Beginn des Aufrollens zu sehen. Die
Hülse 31, auf welche die Rolle 30 gewickelt wird, wurde ge
tragen von den Hülsenschlössern 31 a in den Raum zwischen den
Walzen 10, 12 und 21 gebracht derart, daß diese Walzen die
Tragspalte der Hülse und der im Anwachsen begriffenen Rolle
bilden. Nach Fig. 2B ist der Durchmesser 2×R K der Rolle 30
auf ca. 400-700 mm angewachsen. Dabei ist die Spaltdruckver
teilung des Spaltes 10/30 in Umfangsrichtung Sp kt2 und der
Spaltdruck des verlängerten Spaltes 30/12, 15 ist p ht2+p h2,
womit der Riemen 15 mit seinem Teil p h2 begonnen hat, die
Rolle von unten zu tragen und die Spaltlänge in Umfangsrichtung
S ist gewachsen. Auch der Spalt 10/30 ist von der Länge
S k1 der Anfangssituation auf die Länge S k2 gewachsen während
der Spitzendruck p maxk1 des Spaltes 10/30 auf den Druck
p maxk3 gefallen ist.
Nach Fig. 2C ist die Rolle auf ihren vollen Durchmesser
2×R o angewachsen, wobei die Länge des Spaltes 10/30 auf
grund des Anwachsens des Radius der Rolle 30 auf die Länge
S k3 angewachsen und der Spitzendruck auf den Druck p maxk3
gefallen ist. Gleichzeitig ist die Länge der Tragzone der
Riemeneinheit 12, 15, 13 auf ihre volle Länge S h3 angewachsen
und die Druckverteilung P h3 ist gleichmäßig flach.
Es ist zu betonen, daß Fig. 4 eine sehr vereinfachte
Darstellung der Druckverteilung ist und die darin angeführten
Werte der einzelnen Drücke und die Längen S der Tragspalte
nicht unbedingt der Wirklichkeit entsprechen.
Im folgenden wird unter Hinweis auf die Eintragungen
von Fig. 1 die Geometrie und Statik der Rollenunterstützung
des erfindungsgemäßen Rollers beschrieben, die mit dem erfindungsgemäßen
Rollersteuerungsverfahren beherrscht werden.
Statisch betrachtet wird das Rollengewicht G und die Verti
kalkomponente der Linienbelastung F pt der Anpreßwalze 21 von
den Vertikalkomponenten der Linienbelastung F kt des Tragwal
zenspaltes 10/30, der Linienbelastung F ht der ersten Riemen
walze 12 und der durch die Spannung T (N/m) des Riemens 15
verursachten Linienbelastung F h getragen. Die Rolle 30 hat
mit der zweiten Riemenwalze 13 keinen belasteten Spalt. Ent
sprechendes statisches Gleichgewicht herrscht bezüglich der
Horizontalkomponente der Linienbelastungen F kt , F ht , F h und
F pt . Seitens der Steuerung des Rollvorgangs werden an das
System deshalb hohe Anforderungen gestellt, weil sich die
Geometrie und die Statik des Systems sowie die für das Auf
rollen optimalen Linienbelastungen die ganze Zeit mit dem
Anwachsen des Rollenradius R ändern.
In dem erfindungsgemäßen Steuerungsverfahren wird von
der Feststellung ausgegangen, daß die Dichteverteilung der
Rolle 30 als Funktion des Radius R hauptsächlich die Linien
belastungsverteilung F kt (R) der hinteren Tragwalze 10 be
stimmt. Das kommt vor allem daher, daß die Bahn W in gerade
durch den Spalt 10/30 der hinteren Tragwalze an die Rolle 30
gebracht wird. Im allgemeinen wird eine konstante Dichte der
Rolle 30 als Funktion von Radius R angestrebt. Dabei muß die
Linienbelastung F kt des Spaltes 10/30 mit Zuwachs der Radius
langsam ansteigen, wie dies aus Fig. 5 hervorgeht. Bei unter
schiedlichen Papiersorten muß die Linienbelastung F kt des
Spaltes 10/30 verschiedene Niveaus haben und die Steilheit
der Änderungen als Funktion von Radius R muß vorteilhaft
variabel sein.
Die Linienbelastungen F pt und F ht der die Rolle 30
direkt berührenden Walze 21 und der ersten über Riemen 15
berührenden Riemenwalze 12 müssen innerhalb bestimmter Grenzen
liegen, von denen die untere Grenze dadurch bestimmt
wird, daß die Rolle 30 während des Aufrollens genügend und
stabil abgestützt werden muß und die obere Grenze bestimmt
wird dadurch, daß sich die Walzen 12 und 21 nicht in störendem
Maße in die Rolle 30 eindrücken.
Die Lagerträger 14 a und 14 b der Riemenwalzen 12 und 13
sind über Hydraulikzylinderpaare 26 miteinander verbunden,
deren Bewegungsrichtung die Richtung des Zuges des Riemens 15
zwischen den Walzen 12 und 13 hat. Durch Einleiten von gere
geltem Druck p t in die Zylinder 26 kann die Spannung T des
Riemens 15 geregelt werden. Die durch die Spannung T verursachte
Druckbelastung auf den Außendurchmesser der Rolle 30
in radialer Richtung kann im Prinzip aus der Gleichung p=T/R
berechnet werden, wobei auch diese Druckbelastung außer
durch die Geometrieänderungseinflüsse durch den Rollendurch
messer beeinfluß wird.
In dem erfindungsgemäßen Regelungsverfahren ist wesent
lich, daß die Beherrschung des Rollenunterstützens durch die
Messung des Radius R der Rolle 30 gesteuert wird, weil die
Geometrie und Statik der Unterstützung und Bildung der Rolle
30 abhängig sind vom Radius R. Nach Fig. 1 wird der Radius
mit einem Umdrehungszähler 131 der Tragwalze 10 und einem
Umdrehungszähler 141 des Hülsenschlosses 31 a gemessen, deren
Signale r₁ und r₂, d. h. die Anzahl der Walze 10 und Hül
senschloß 31 a gemachten Umdrehungen vom Start des Aufrollens
an, in Wandlereinheiten 130 und 140 übertragen werden, deren
zur Zentraleinheit 100 geleitete Ausgangssignale R₁ und R₂
sind, die den Rollenradius R repräsentieren und aus denen
sich direkt auch das Gewicht G der Rolle 30 ableiten läßt,
wenn das Flächengewicht der aufzuwickelnden Bahn W von der
Sollwerteinheit 110 in die Zentraleinheit 100 eingegeben ist.
Um die Funktion sicherzustellen wird der Rollenradius R auch
mit einem Meßgeber 151 durch Messung des Winkels a der Belastungsarme
22 der Anpreßwalze 21 gemessen, woraus sich mit
Hilfe von trigonometrischen Funktionen in der Einheit 100 der
Rollenradius R berechnen läßt, dessen entsprechendes Signal
R₃ in die Zentraleinheit 100 des Systems geleitet wird. Die
Zentraleinheit 100 ist derart programmiert, daß wenn die
Meßergebnisse R₁, R₂ und R₃ voneinander um einen bestimmten
Wert abweichen, das System Fehlermeldung gibt und/oder das
Aufrollen stoppt und/oder die Rollsteuerung allein auf das
Steuersignal R₃ überträgt. Die Signale r₁, r₂ und a sowie die
aufgrund dieser in den Einheiten 130, 140 und 150 abgelei
teten Steuersignale R₁, R₂ und R₃ bilden den "Rückkopplungs
zweig" des erfindungsgemäßen geschlossenen Systems.
Zum System gehört die Start-, Stopp- und Sollwertein
heit 110, durch welche die Funktion in bestimmtem Umfang
manuell gesteuert werden kann und außerdem dem System bestimmte
Sollwertdaten eingegeben werden können, wie z. B.
Qualitäts- und Dichteangaben über die aufzurollende Bahn, d. h.
eine Art Sortenkarten, die als Sollwertreihen A 1-j in die
Zentraleinheit 100 des Systems eingegeben werden, in welche
auch die Steuersignale R₁, R₂ gespeist sind. Die Zentraleinheit
100 ist entweder ein steuerbarer Logikrechner oder Computer,
in welchem als Tabellen oder Funktionen die Werte der
Regelgrößen p k und p t des Systems als Funktion des Rollen
radius R für jede einzelne Sortengruppe gesondert gespeichert
und z. B. mit Korrekturfaktoren auf die einzelnen Sorten der
Gruppen umgerechnet sind.
Von der Zentraleinheit 100 des Systems ist eine Rege
lungssignalreihe B 1-j erhältlich, die zur Umformer- und
Regeleinheit 120 geleitet wird, die z. B. aus elektromagnetischen
Umformern, Druckreglern, Druckpumpen sowie Druckregel
ventilen besteht, wobei aus den letztgenannten die geregelten
Drücke p k und p t erhalten werden. Mit dem Druck p k wird die
Kraft des Entlastungszylinders 24 der Anpreßwalze 21 geregelt,
d. h. die Linienbelastung F pt , und dementsprechend wird
mit dem geregelten Druck p t der die Spannung T des Riemens 15
regelnde Zylinder 26 geregelt, d. h. die Linienbelastung F h .
Außerdem ist eingetragen, daß der Druck p o von der Einheit
120 zum Zylinderpaar 28 geleitet wird, das die Walze 13 und
den Balken 18 trägt. Im allgemeinen wird der Druck p o während
des Aufrollens konstant gehalten und er wird nur im Zusam
menhang mit dem Änderungswechsel geändert, d. h. zu Beginn
des Aufrollens und beim Entfernen der fertigen Rolle.
Im folgenden ist eine Tabelle angeführt, in der das
Rollengewicht, die Linienbelastungen F pt , F kt , F ht und F h ,
die Drücke p k und p t und die Spannung T des Riemens 15 für
Rollendurchmesserwerte 2R von 100-1500 mm in Schritten von
100 mm eingetragen sind. Die betreffende Tabelle dient zur
Beschreibung eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels der
Erfindung. Als aufzuwickelnde Bahn W dient SC- oder LWC-
Papier mit einer Dichte von 1200 kg/m³, die Rollenlänge
beträgt 3,6 m.
Die in Tabelle 1 eingetragenen Daten sind im Speicher
der programmierbaren Logik oder des Computers der Zentraleinheit
100 als Tabelle oder Funktionen gespeichert. Beim Sor
tenwechsel können im Speicher gespeicherte neue Tabellen oder
Funktionen angewendet werden oder die Werte von vorherigen
Tabellen oder Funktionen können mit bestimmten Korrekturfaktoren,
die entweder dem Programm oder der Einheit 100 entnommen
werden, umgerechnet werden.
Anhand vorstehender Tabelle 1 und Fig. 5 läßt sich
folgendes feststellen. Das Rollengewicht G wächst naturgemäß
im Quadrat mit Radius R. Wie aus der F kt -Spalte und der Kurve
geschlossen werden kann, verläuft F kt gleichmäßig ansteigend.
Damit wird eine konstante Dichteverteilung in der Rolle 30
angestrebt.
Die Spannung T des Tragriemens 15 hat, unter Berück
sichtigung der Festigkeit des Riemens 15, eine bestimmte
obere Grenze, deren Überschreitung das System in keiner Phase
zuläßt. Die Linienbelastung F pt der Anpreßwalze 21 beherrscht
die Rollsteuerung bei kleineren Radien R und bei größeren
Radien R wird begonnen, die Linienbelastung F pt der Anpreß
walze 21 zu reduzieren, weil das Rollengewicht G steigt.
Bei erfindungsgemäßer Anwendung der Spannung des Riemens
15 als hauptsächliche Steuerungsgröße bei größeren
Rollendurchmessern 2R<500 mm kann die Linienbelastung F kt
beherrscht und können die Linienbelastungen F ht und F pt in
den zulässigen Grenzen gehalten werden, die von der Geometrie
der Aufrollvorrichtung und der aufzuwickelnden Bahn W bestimmt
werden. Ein Vorteil besteht auch darin, daß damit bei
Verwendung eines genügend langen (S hs , Fig. 4) Spaltsektors
zwischen den Walzen 12 und 13 die durch die Linienbelastung
F h verursachte Flächenpressung (p h3max , Fig. 4) zwischen dem
Außenumfang der Rolle 30 und dem gespannten Riemen 15 nie
größer als zulässig wird, sondern es kann in Bezug auf diese
Flächenpressung immer in einem vorteilhaften sicheren Bereich
gearbeitet werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Beherrschung eines Aufrollers einer
Papier- oder ähnlichen Bahn, in welchem die Bahn (W) aufge
rollt wird, indem die herzustellende Rolle (30) an ihrer
kreiszylindrigen Außenfläche von wenigstens zwei Stützele
menten getragen wird, von denen in Zulaufrichtung (W in ) als
erstes eine Tragwalze (10) verwendet wird, über deren Sektor
die Bahn (W in ) zum Aufrollen gebracht wird und die Tragwalze
(10) von unten her einen die Rolle (30) tragenden Rollspalt
bildet und auf der gegenüberliegenden Seite der Walze (10)
oberhalb der Rolle ein Anpreßelement, zweckmäßig Anpreßwalze
(21), angewendet wird, mit dem seinerseits die Rolle (30)
stabilisiert in ihrer Aufrollage gehalten wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verfahren aus einer Kombination folgender
Phasen besteht:
- (a) der Radius (R) der sich bildenden Rolle (30) und/oder eine andere entsprechende Größe wird mit einem oder mehreren Meßgebern (131, 141, 151) gemessen, von denen abgegebene Meßsignale (R₁, R₂, R₃) in das Aufrollregelungssystem (110, 100) gespeist werden;
- (b) aufgrund der im Speicher des Regelungssystems gespeicher ten, bei den verschiedenen Radien der herzustellenden Bahn für deren Unterstützungsgeometrie und Statik zu berücksich tigenden Tabellen- und/oder Funktionswerte, und von den in der im vorstehenden beschriebenen Phase (a) gemessenen Rol lendurchmesserdaten (R₁, R₂ und/oder R₃) gesteuert, werden in dem Regelungssystem Regelungssignale (B 1-j ) gebildet;
- (c) mit genannten Regelungssignalen (B 1-j ) wird ein von der genannten Tragwalze (10) der herzustellenden Rolle (30) aus gesehen im benachbarten Viertel befindliches Riementragele ment (12, 13, 15) geregelt, das derart ausgeführt wird, daß es bei größeren Radien (R<R k ) der sich bildenden Rolle (30) an deren Außenumfang in dessen Richtung (s) einen Tragsektor hat, der mehrere Male so lang ist (S h 3) wie der Walzentrag spalt;
- (d) die in der im vorstehenden genannten Phase (c) erzielte Regelung der Traglinienbelastung (F h ) wird durch Regelung der Spannung (T) des genannten Tragelements (15) ausgeführt; und
- (e) die Durchführung der genannten Phasen ((a)-(d)) wird programmiert und gesteuert derart, daß hauptsächlich eine ge eignete Linienbelastungsverteilung des Rollenspaltes (10/30) als Funktion des Rollenradius (R) (F kt (R)) verwirklicht wird sowie derart, daß sich die übrigen Stütz- und Traglinienbe lastungen (F ht , F h , F pt ) in solchen vorausbestimmbaren Grenzen halten, die ein im wesentlichen störungsfreies Aufrollen und eine einwandfreie Qualität der Rolle ermöglichen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Verfahren das Belastungskraftelement, zweckmäßig
Entlastungszylinder (25), des die Rolle oberhalb abstützenden
Anpreßelementes, zweckmäßig Anpreßwalze (21), durch Steuer
signal des Regelungssystems, zweckmäßig Hydraulikdruck (p k ),
gesteuert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß in dem Verfahren als unterseitiges Tragelement
der herzustellenden Rolle (30) eine an der herzustellenden
Rolle (30) angeordnete, von zwei Riemenwalzen (12, 13) geführte
Ein- oder Mehrriemenschleife (15) verwendet wird,
deren Spannung (T) aufgrund des Radius (R) der herzustellenden
Rolle (30) mit Hilfe von zwischen den Wellenträgern oder
Wellen genannter Riemenwalzen (12, 13) angebrachten Kraft
elementen, zweckmäßig mit geregeltem Druck (p t ) belastete
Hydraulikzylinder (26), geregelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß in dem Verfahren der Radius (R) der Rolle (30)
gemessen wird, indem die Umdrehungen des Hülsenschlosses
(31 a) der Tragwalze der Rolle (30) mit Meßgebervorrichtungen
(131, 141) gezählt werden und/oder indem die Lage des Trag
elementes (22) des oberseitigen Anpreßelementes der Rolle
(30), zweckmäßig Anpreßwalze (21), oder eines mit dem Trag
element (22) verbundenen Teils gemessen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß von den Drehzahlgebern (131, 141) der unterseitigen Trag
walze 10 der Rolle (30) und der Rollenhülse (31 a) erhaltene
Signale (r₁, r₂) in die das Verfahren anwendende Regelungs
einheit (100, 130) gespeist werden, und daß das anhand des am
oberseitigen Anpreßelement (21) der Rolle (30) angeschlossenen
Meßgebers (151) erhaltene Signal (a) zum Absichern der
Funktion des Systems verwendet wird derart, daß das System
bei Abweichung der genannten Meßsignale (r₁, r₂) von einem
bestimmten Wert des Ecksignals (a) Fehleranzeige gibt und/oder
abstellt und/oder auf Steuerung übergeht, die nur durch
das genannte sekundäre Steuersignal (a) erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Durchmessern 2R<400-700 mm der herzustellenden
Rolle (30) die Spannung (T) des Tragriemens (15) im wesent
lichen konstant gehalten wird und daß bei Durchmessern 2R
400-700 mm der Rolle (30) die Spannung (T) des genannten Trag
riemens (15) bis zu einem bestimmten Radius erhöht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Verfahren die Spannung (T) des Riementragelementes
(15) derart gesteuert wird, daß die Linienbelastung
(F h ) des von der auf der Seite der Tragwalze (10) liegenden
Riemenwalze (12) des Tragriemens und der Rolle (30) gebildeten
Tragspaltes in solchen Grenzen gehalten wird, die ±30%
vom Mittelwert der genannten Linienbelastung abweichen.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannung (T) des Riementragelementes und möglicherweise
die Linienbelastung (F pt ) der Anpreßwalze (21)
geregelt wird derart, daß die Linienbelastung (F kt ) der Trag
walze (10) mit dem Anwachsen des Radius (R) der Rolle (30)
langsam ansteigt derart, daß die Dichteverteilung der sich
bildenden Rolle (30) in Richtung des Radius (R) den Forderungen
entspricht, d. h. zweckmäßig im wesentlichen konstant ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Funktion des Regelungssystems mit einer Steuer-
und Sollwerteinheit (100) gesteuert wird, die eine Serie
Regelsignale (A 1-j ) erzeugt, mit der der Rollvorgang einge
leitet, der Änderungswechsel durchgeführt und Daten über die
aufzurollende Sorte, wie Dichte und/oder Radius (R o ) der
fertigen Rolle, in das System eingespeist werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Geometrie der Teile der Aufrollvorrichtung
und die Statik der Unterstützung derart ausgeführt sind, daß
in der Anfangsphase des Aufrollens zuerst die Rollenhülse
(31) und danach die auf dieser anwachsende Rolle von unten
mit von der Tragwalze (10) und der ersten Riemenwalze (12)
gebildeten Spalten sowie von oben mit einem von der Anpreß
walze (21) gebildeten Spalt gestützt wird, wobei die Linien
belastungen aller drei Spalte auf eine untereinander gleiche
Größenordnung geregelt wird und daß mit wachsender Rolle (30)
und bei Überschreiten ihres Durchmessers (2R) von ca. 400-700 mm
begonnen wird, die Rolle (30) von unten auch mit dem Trag
riemen (15) abzustützen, dessen Spannung (T) geregelt wird
und die Spannung (T) mit Anwachsen des Radius (R) der Rolle
(30) erhöht wird.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: TIEDTKE, H., DIPL.-ING. BUEHLING, G., DIPL.-CHEM. |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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8364 | No opposition during term of opposition |