AT400328B - Verfahren zur beherrschung des aufrollens einer papier- oder ähnlichen bahn - Google Patents
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Description
AT 400 328 B
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beherrschung des Aufrollens einer Papier- oder ähnlichen Bahn, in weichem die Bahn aufgerollt wird, indem die herzustellende Rolle an ihrer kreiszylindrischen Außenfläche von wenigstens zwei Stützelementen getragen wird, von denen in Zulaufrichtung als erstes eine Tragwalze verwendet wird, über deren Sektor die Bahn zum Aufrollen gebracht wird und die Tragwalze von unten her 5 einen die Rolle tragenden Rolienspalt bildet und als zweites Stützelement ein Tragriemen verwendet wird, über dessen Spannung die Traglinienbelastung einstellbar ist, wobei durch die Programmierung und Steuerung der Verfahrensschritte hauptsächlich eine gegebene Linienbelastungsverteilung im Rollenspalt als Funktion des Rollenradius entsteht und die übrigen Stütz- und Linienbelastungen der Rolle in vorgegebenen Grenzen bleiben, wohingegen auf der gegenüberliegenden, oberen Seite der Rolle in bezug auf die io Tragrolle ein Anpreßelement, vorzugsweise ein Anpreßrolle eingesetzt wird, durch weiches die Rolle ihrerseits stabil in ihrer Aufrollage gehalten wird, wobei der Radius der sich bildenden Rolle und/oder eine andere entsprechende Größe mit einem oder mehreren Meßgebern gemessen wird, von denen abgegebene Meßsignale in das Aufrollregelungssystem gespeist werden.
Beim Anfertigen von Papierrollen, die unter Abstützung um Umfang aufgerollt werden, gab es bei 15 großen und schweren Rollen das Problem der inneren Schäden. Diese Schäden entstanden insbesondere unter der Oberflächenschicht der Rolle. Die üblichsten Schäden bestanden in Kreppfalten und Bahnrissen quer zur Bahnrichtung. Als Hauptgrund für die Schäden wurde hoher Spaltdruck zwischen Rolle und Tragwaize aufgrund des Eingengewichtes der Rolle oder zu hohe Anpreßwalzenbelastung festgestellt.
Solche Verfahren zum Aufrollen einer Papierhahn mit den genannten Nachteilen sind aus der DE-OS 3 so 347 733, der GB-PS 2 147 279, der AT-PS 369 341 oder der DE-OS 3 614 436 bekannt.
Es ist festgestellt worden, daß zur Erzielung einer qualitativ einwandfreien Rolle mit einem Tragwalzenroller die Linienbelastung zwischen Rolle und Tragwalze ca. 1...4 kN/'m betragen sollte, ln diesem Linienbelastungsbereich kann in allgemeinen die gewünschte Wickelspannungsverteilungrealisiert werden.
Bei Verwendung einer Tragwalze kleinen Durchmessers wird bei großen Rollen der genannte Linienbe-25 lastungsbereich in der Endphase des Rollens überschritten, wobei der Berührungsdruck das für eine Druckpapierrolle erträgliche Niveau übersteigt, was auf dem schmalen Spaltbereich zwischen Rolle und Walze beruht. Dieses Problem wurde in an sich bekannter Weise versucht, durch Vergrößern der Tragwalze zu eleminieren, was die Herstellungs- und Betriebskosten des Rollers erhöht.
Es ist auch eine Tragwalze mit weicher Oberfläche bekannt, an der sich die Spaltfläche vergrößert, 30 aber es besteht dabei der Nacheil des dynamischen Bildungsproblems zweier Flächen und der Wärmeentwicklung während des Aufrollens.
Die betreffenden Problem wurden auch versucht zu lösen, indem die Last auf verschieden große oder schräggestellte Tragwalzen verteilt wurde. Das Verteilen der Last auf die Walzen verringert nicht den Maximaldruck, sondern erhöht in Abhängigkeit von Durchmesser und Schrägstellung den Druck zwischen 35 der Rolle und einer der beiden Tragwaizen. Die gleichmäßigste Rollendruckverteilung wird erreicht mit gleich großen und unter der Rolle symmetrisch angeordneten Tragwalzen in einer Konstruktion nach US-PS 4 456 190.
Die Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Steuerungsverfahren für eine Roilvor-richtung mit Außenumfangsunterstützung zu schaffen, in dem der Rollvorgang selbst vom Änderungswech-40 sei bis zur vollen Rolle in beherrschter Weise abläuft.
Eine zusätzliche Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Regelung und Beherrschung der Rollung zu schaffen, in dem neue Regelparameterkombinationen effektiv nutzangewendet werden können, derart daß die im vorstehenen genannte Ziele erreicht werden.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung eines Rollsteuerungsverfah-45 rens, mit dessen Anwendung der Durchmesser und das Gewicht der herzustellenden Rolle bei Bedarf gegenüber an sich bekannten mit umfangsstützenden Rollen versehenen Rollen vergrößert werden können.
Zur Erreichung der im vorstehenden und weiter unten deutlich werdenden Ziele ist für die Erfindung im wesentlichen charakteristisch, daß durch das Abspeichern von verschiedenen Radien der zu bildenden Rolle im Speicher des Steuerungssystems in Form von Tabellen- und/oder Funktionsdaten, die die so Abstützgeometrie und die Statik der Rolle berücksichtigen, und durch das Steuern durch die gemessenen Rollendurchmesserdaten im Steuerungssystem Regelungssignale erzeugt werden, mittels derer das Tragriemenelement gesteuert wird, welches relativ zum Tragelement im angrenzenden Viertel der zu bildenden Rolle angeordnet ist und mit größeren Radien der zu bildenden Rolle, an deren Außenumfang in dessen Richtung einen Tragsektor hat, der mehrere Male so lang ist wie der Walzentragspalt. 55 Gegenüber den Verfahren des Standes der Technik wird also erfindungsgemäß als Element zum Tragen der Rolle von unten, zusätzlich zu einem Tragrollenspalt einen Tragriemen verwendet, welcher mit größeren Radien der Rolle in Richtung ihres Umfanges eine mehrere Male längere Tragezone und eine Linienbelastung des Trageriemens aufweist, die durch die Einstellung der Spannung des Trageriemens 2
AT 400 328 B eingestellt wird. Dadurch kommt es zu einer vorteilhaft geänderten Abstützungsgeometrie und einer verbesserten Linienbelastungsverteilung.
Beim Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung können statt dem Rollenradius auch entsprechende Größen gemessen werden. Im allgemeinen ist damit eine Größe gemeint, die die Phase des Rollfortgangs 5 und deren Geometrie wiedergibt, wie z.B. Rollengewicht, Rollendichte, aufgerollte Papiermenge, Höhe der Hülsenschlösser und/oder Papiergeschwindigkeit zusammen mit der Rollzeit. Die genannten Größen können mit verschiedenen, an sich bekannten Meßgebern und Systemen gemessen werden. Auch die Regelungstabellen und/oder -funktionen können anstelle des Rollendurchmessers auch als Funktion anderer, als der genannten Größen in den Speicher des Systems eingegeben werden. io Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf einige in den Figuren der beigefügten Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiele, auf deren Einzelheiten die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist, ausführlich beschrieben.
Fig.1 zeigt schematisch eine mit dem erfindungsgemäßen Steuerungssystem beherrschte Rollvorrichtung während der Endphase des Rollens sowie das Regelungssystem schematisch als Blockschema. Fig. 75 2A, 2B und 2C zeigen die Geometrie der Rollenunterstützung bei wachsendem Rollendurchmesser in verschiedenen Phasen des Aufrollens. Fig. 3 zeigt verschiedene, mit der Geometrie und Statik der Rollvorrichtung und der Rollenunterstützung verbundene wesentliche Größen. Fig. 4 zeigt im Prinzip die Verteilungen der Tragspaltdrücke in Richtung des Rollenumfangs. Fig. 5 zeigt graphisch einige vorteilhafte Steuerungsparameter als Funktion des Rollendurchmessers. 20 In den Fig. 1, 2A, 2B, 2C und 3 ist in schematischer Seitenansicht ein vorteilhaftes Beispiel einer Rollvorrichtung, ihrer Geometrie, und der Statik der Rollenunterstützung gezeigt, die mit dem erfindungsgemäßen Steuerungsverfahren während der 'einzelnen Phasen des Aufrollens beherrscht wird. Die in den Abbildungen gezeigte Rollvorrichtung besteht aus einer hinteren Tragwalze 10, die mit Antrieb 10a ausgerüstet ist. Die Walze 10 ist mit ihren Wellenzapfen in Lagerträgern 11 gelagert, die am Ständerteil 40 25 der Vorrichtung befestigt sind, der nur schematisch dargestellt ist. Die Rollvorrichtung besteht weiter aus einer Anpreßwalze 21, die mit Antrieb 21a versehen ist. Die Anpreßwaize ist an Armen 22 befestigt, die im Gelenkpunkt 23 gelenkig fest am Ständerteil 40 der Vorrichtung angebracht ist. Die Anpreßwalze wird von Zylindern 24 belastet, die in ihrem Gelenkpunkt 25 am Ständerteil 40 befestigt sind. Die Kolbenstangen 24a der Zylinder 24 sind im Gelenkpunkt 24b an den Armen 22 befestigt. 30 Die herzustellende Rolle 30 wird von unten außer von der Tragwalze 10 vom oberen Zug des Tragriemens 15 getragen, der zwischen den Riemenwalzen 12 und 13 verläuft. Die erste Riemenwalze 12 ist mit Antrieb 12a versehen. Die Riemenwalze 12 ist mit ihrem Wellenzapfen an Trägem 14a gelagert, die ihrerseits am Zwischenstück 16 befestigt sind, das sich über Zylinder 17 und Gelenke 20a am Ständer 40 der Vorrichtung abstützt. Die zweite Tragwalze 13 ist mit ihren Wellenzapfen an Lagerträgern 14b gelagert, 35 die am teil 18 angebracht sind. Teil 18 ist über Zwischenarm 19 und Horizontalgelenk 20a und 20b am Zwischenstück 16 befestigt. Teil 18 ist an beiden Enden über ein Zylinderpaar 28 und Träger 29 am Ständerteil 40 befestigt. Die Riemenwalzen 12 und 13 sind in ihrer Lage im wesentlichen stationär und die Lage der Riemenwalze 13 verändert sie nur soviel wie zur Regelung der Spannung T des Riemens 15 nötigt ist, was weiter unten genauer beschrieben wird. 40 Hg. 1 ist eine schematische Seitenansicht und so zu verstehen, daß zur Unterstützung der einzelnen Walzen 10, 12, 13. 21 entsprechende Wellenzapfen, Träger, Arme 22, Zylinder 24 und 28 vorhanden sind, von denen in Fig. 1 nur die einen zu sehen sind.
Der Radius Rkt aer hinteren Walze 10 wurde entsprechend der Beite und Laufgeschwindigkeit der Maschine gewählt, im allgemeinen ist Rkt = 500-1000 mm, zweckmäßig 500-850 mm. Die Durchbiegung 45 des Riemens 15 und die Haltbarkeit der Lager bestimmen den Radius Rhu der Riemenwalze 12. Im allgemeinen ist Rh-π = 300-600 mm, zweckmäßig ca. 400 mm. Der Radius der zweiten Tragwalze 13 kann z.B. gleich RHti sein Der Radius Rpt der Anpreßwalze 21 wird durch den Radius der Hülse 31 sowie RCT und Rhti bestimmt und RPT = 100-500 mm, zweckmäßig 200-300 mm. Der Gelenkpunkt x, y der Anpreßwalze 21 und die Länge L deren Armes sind derart bestimmt, daß das Belasten und Abstützen der so Rolle 30 möglich ist. Der Abstand Di von Tragwalze 10 und Walze 12 wird durch die Hülse 31, entsprechend der genannten Walzen und der Anpreßwalze 21, bestimmt derart, daß das Belasten der Hülse (0 90) möglich ist, und Di= 10-50 mm, zweckmäßig ca. 30 mm. Der Winkel ai der Walze 12 bezüglich der Tragwalze 10 bestimmt den Durchmesser, mit dem der Riemen 15 beginnt, die Rolle 30 zu unterstützen. Ein großer positiver Winkel ai verursacht eine große Linienbelastung der hinteren Walze 10 (das Rollenge-55 wicht fällt nach hinten). Ein großer negativer Winkel ai verursacht den Bedarf, mit der Anpreßwalze 10 zuviel zu belasten. Der Winkel a? liegt im Bereich -20°<ai<20°. Der Winkel a2 der Walze 13 bezüglich der Walze 12 bestimmt zusammen mit D2 den maximalen Durchmesser 2R0 der Rolle 30. Wenn die Walze 13 während des Betriebes versetzt wird, wirkt sich a2 auch auf die Ausrichtung der Stützkraft von Riemen 15 3 ΑΤ 400 328 Β während des Betriebes und also auch auf die Form der Spannungsfunktion aus.
In Fig. 2A ist der Beginn des Aufrollens zu sehen. Die Hülse 31, auf welche die Rolle 30 gewickelt wird, wurde getragen von den Hülsenschlössern 31a in den Raum zwischen den Walzen 10,12 und 21 gebracht derart, daß diese Walzen die Tragspalte der Hülse und der im Anwachsen begriffenen Rolle bilden. Nach Fig. 2B ist der Durchmesser 2 x RK der Rolle 30 auf ca. 400-700 mm angewachsen. Dabei ist die Spaltdruckverteilung des Spaltes 10/30 in Umfangsrichtung S pkt2 und der Spaltdruck des verlängerten Spaltes 30/12,15 ist Pht2 + Ph2. womit der Riemen 15 mit seinem Teil ph2 begonnen hat, die Rolle von unten zu tragen und die Spaltlänge in Umfangsrichtung S ist gewachsen. Auch der Spalt 10/30 ist von der Länge Sk1 der Anfangssituation auf die Länge Sk2 gewachsen während der Spitzendruck pmaxki des Spaltes 10/30 auf den Druck pmaxk2 gefallen ist.
Nach Fig. 2C ist die Rolle auf ihren vollen Durchmesser 2 x R„ angewachsen, wobei die Länge des Spaltes 10/30 aufgrund des Anwachsens des Radius der Rolle 30 auf die Länge Sk3 angewachsen und der Spitzendruck auf den Druck pmaxk3 gefallen ist. Gleichzeitig ist die Länge der Tragzone der Riemeneinheit 12,15,13 auf ihre volle Länge Sh3 angewachsen und die Druckverteilung ph3 ist gleichmäßig flach.
Es ist zu betonen, daß Fig. 4 eine sehr vereinfachte Darstellung der Druckverteilung ist und die darin angeführten Werte der einzelnen Drücke und die Längen S der Tragspalte nicht unbedingt der Wirklichkeit entsprechen.
Im folgenden wird unter Hinweis auf die Eintragungen von Fig. 1 die Geometrie und Statik der Rollenunterstützung des erfindungsgemäßen Rollers beschrieben, die mit dem erfindungsgemäßen Rollersteuerungsverfahren beherrscht werden. Statisch betrachtet wird das Rollengewicht G und die Vertikalkomponente der Linienbelastung Fpt der Anpreßwalze 21 von den Vertikalkomponenten der Linienbelastung Fkt des Tragwalzenspaltes 10/30, der Linienbelastung Fht der ersten Riemenwalze 12 und der durch die Spannung T (N/m) des Riemens 15 verursachten Linienbelastung Fh getragen. Die Rolle 30 hat mit der zweiten Riemenwalze 13 keinen belasteten Spalt. Entsprechendes statisches Gleichgewicht herrscht bezüglich der Horizontalkomponenten der Linienbelastungen Fkt, Fht, Fh und Fpt. Seitens der Steuerung des Rollvorgangs werden an das System deshalb hohe Anforderungen gestellt, weil sich die Geometrie und die Statik des Systems sowie die für das Aufrollen optimalen Linienbelastungen die ganze Zeit mit dem Anwachsen des Rollenradius R ändern.
In dem erfindungsgemäßen Steuerungsverfahren wird von der Feststellung ausgegangen, daß die Dichteverteilung der Rolle 30 als Funktion des Radius R hauptsächlich die Linienbelastungsverteilung Fkt(R) der hinteren Tragwalze 10 bestimmt. Das kommt vor allem daher, daß die Bahn Wj„ gerade durch den Spalt 10/30 der hinteren Tragwalze an die Rolle 30 gebracht wird. Im allgemeinen wird eine konstante Dichte der Rolle 30 als Funktion von Radius R angestrebt. Dabei muß die Linienbelastung Fk, des Spaltes 10/30 mit Zuwachs des Radius langsam ansteigen, wie dies aus Fig. 5 hervorgeht. Bei unterschiedlichen Papiersorten muß die Linienbelastung Fkt des Spaltes 10/30 verschiedene Niveaus haben und die Steilheit der Änderungen als Funktion von Radius R muß vorteilhaft variabel sein.
Die Linienbelastungen Fp, und Fht der die Rolle 30 direkt berührenden Walze 21 und der ersten über Riemen 15 berührenden Riemenwalze 12 müssen innerhalb bestimmter Grenzen liegen, von denen die untere Grenze dadurch bestimmt wird, daß die Rolle 30 während des Aufrollens genügend und stabil abgestützt werden muß und die obere Grenze bestimmt wird dadurch, daß sich die Walzen 12 und 21 nicht in störendem Maße in die Rolle 30 eindrücken.
Die Lagerträger 14a und 14b der Riemenwalzen 12 und 13 sind über Hydraulikzylinderpaare 26 miteinander verbunden, deren Bewegungsrichtung die Richtung des Zuges des Riemens 15 zwischen den Walzen 12 und 13 hat. Durch Einleiten von geregeltem Druck pt in die Zylinder 26 kann die Spannung T des Riemens 15 geregelt werden. Die durch die Spannung T verursachte Druckbelastung auf den Außendurchmesser der Rolle 30 in radialer Richtung kann im Prinzip aus der Gleichung p = T/R berechnet werden, wobei auch diese Druckbelastung außer durch die Geometrieänderungseinflüsse durch den Rollendurchmesser beeinflußt wird.
In dem erfindungsgemäßen Regelungsverfahren ist wesentlich, daß die Beherrschung des Rollenunter-stützens durch die Messung des Radius R der Rolle 30 gesteuert wird, weil die Geometrie und Statik der Unterstützung und Bildung der Rolle 30 abhängig sind vom Radius R. Nach Fig. 1 wird der Radius mit einem Umdrehungszähler 131 der Tragwalze 10 und einem Umdrehungszähler 141 des Hülsenschlosses 31a gemessen, deren Signale n und r2, d.h. die Anzahl der von Walze 10 und Hülsenschioß 31a gemachten Umdrehungen vom Start des Aufrollens an, in Wandlereinheiten 130 und 140 übertragen werden, deren zur Zentraleinheit 100 geleitete Ausgangssignale Ri und R2 sind, die den Rollenradius R repräsentieren und aus denen sich direkt auch das Gewicht G der Rolle 30 ableiten läßt, wenn das Flächengewicht der aufzuwickelnden Bahn W von der Sollwerteinheit 110 in die Zentraleinheit 100 eingegeben ist. Um die Funktion sicherzustellen wird der Rollenradius R auch mit einem Meßgeber 151 4
AT 400 328 B durch Messung des Winkels a der Belastungsarme 22 der Anpreßwalze 21 gemessen, woraus sich mit Hilfe von trigonometrischen Funktionen in der Einheit 100 der Rollenradius R berechnen läßt, dessen entsprechendes Signal R3 in die Zentraleinheit 100 des Systems geleitet wird. Die Zentraleinheit 100 ist derart programmiert, daß wenn die Meßergebnisse Ri, R2 und R3 voneinander um einen bestimmten Wert abweichen, das System Fehlermeldung gibt und/oder das Aufrollen stoppt und/oder die Rollsteuerung allein auf das Steuersignal R3 überträgt. Die Signale η, r2 und a sowie die aufgrund dieser in den Einheiten 130, 140 und 150 abgeleiteten Steuersignale Ri, R2 und R3 bilden den "Rückkopplungszweig" des erfindungsgemäßen geschlossenen Systems.
Zum System gehört die Start-, Stopp- und Sollwerte inheit 110, durch welche die Funktion in bestimmtem Umfang manuell gesteuert werden kann und außerdem dem System bestimmte Sollwertdaten eingegeben werden können, wie z.B. Qualitäts- ud Dichteangaben über die aufzurollende Bahn, d.h. eine Art Sortenkarten, die als Sollwertreihen At-j in die Zentraleinheit 100 des Systems eingegeben werden, in welche auch die Steuersignale Ri, R2 gespeist sind. Die Zentraleinheit 100 ist entweder ein steuerbarer Logikrechner oder Computer, in welchem als Tabellen oder Funktionen die Werte der Regelgrößen pk und p, des Systems als Funktion des Rollenradius R für jede einzelne Sortengruppe gesondert gespeichert und z.B. mit Korrekturfaktoren auf die einzelnen Sorten der Gruppen umgerechnet sind.
Von der Zentraleinheit 100 des Systems ist eine Regelungssignalreihe Bi_j erhältlich, die zur Umformer- und Regeleinheit 120 geleitet wird, die z.B. aus elektromagnetischen Umformern, Druckreglern, Druckpumpen sowie Druckregelventilen besteht, wobei aus den letztgenannten die geregelten Drücke pk und pt erhalten werden. Mit dem Druck pk wird die Kraft des Entlastungszylinders 24 der Anpreßwalze 21 geregelt, d.h. die Linienbelastung Fpt, und dementsprechend wird mit dem geregelten Druck pt der die Spannung T des Riemens 15 regelnde Zylinder 26 geregelt, d.h. die Linienbelastung Fh.Außerdem ist eingetragen, daß der Druck p0 von der Einheit 120 zum Zylinderpaar 28 geleitet wird, das die Walze 13 und den Balken 18 trägt. Im allgemeinen wird der Druck p0 während des Aufrollens konstant gehalten und er wird nur im Zusammenhang mit dem Änderungswechsel geändert, d.h. zu Beginn des Aufrollens und beim Entfernen der fertigen Rolle.
Im folgenden ist eine Tabelle angeführt, in der das Rollengewicht, die Linienbelastungen Fpt, Fkt, Fht und Fh, die Drücke pk und pt und die Spannung T des Riemens 15 für Rollendurchmesserwerte 2R von 100-1500 mm in Schritten von 100 mm eingetragen sind. Die betreffende Tabelle dient zur Beschreibung eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels der Erfindung. Als aufzuwickelnde Bahn W dient SC- oder-LWC-Papier mit einer Dichte von 1200 kg/m3, die Rollenlänge beträgt 3,6 m.
Die in Tabelle 1 eingetragenen Daten sind im Speicher der programmierbaren Logik oder des Computers der Zenraleinheit 100 als Tabelle oder Funktionen gespeichert. Beim Sortenwechsel können im Speicher gespeicherte neue Tabellen oder Funktionen angewendet werden oder die Werte von vorherigen Tabellen oder Funktionen können mit bestimmten Korrekturfaktoren, die entweder dem Programm oder der Einheit 100 entnommen werden, umgerechnet werden. 5
Claims (10)
- AT 400 328 B TABELLE 1 2R G Fpt Fkt Fh, Fh pk p, T mm kg/3,6 m kN/m kN/m kN/m kN/m bar bar kN/m 100 34 1,20 1,46 1,29 0,00 41,88 95,49 20,00 200 136 1,45 1,55 1,18 0,00 32,37 95,49 20,00 300 305 1,40 1,59 1,35 0,00 32,75 95,49 20,00 400 543 1,45 1,65 1,81 0,00 33,30 95,49 20,00 500 848 1,45 1,70 1,96 0,56 33,82 95,49 20,00 600 1221 1,45 1,77 1,41 2,03 32,27 100,27 21,00 700 1663 1,45 1,85 1,29 3,27 30,65 100,27 21,00 800 2171 1,43 1,89 1,40 4,49 30,38 102,65 21,50 900 2748 1,40 1,90 1,62 5,79 31,27 107,43 22,50 1000 3393 1,40 1,95 1,83 7,30 29,00 114,59 24,00 1100 4105 1,30 2,00 1,85 9,12 28,71 124,14 26,00 1200 4886 1,10 2,03 1,94 10,97 32,88 131,30 27,50 1300 5734 0,65 2,08 1,82 12,99 41,99 137,03 28,70 1400 6650 0,01 2,12 2,20 14,53 52,30 133,69 28,00 1500 7634 0,01 3,34 2,35 16,25 49,80 123,19 25,80 Anhand vorstehender Tabelle 1 und Fig. 5 läßt sich folgendes feststellen. Das Rollengewicht G wächst naturgemäß im Quadrat mit Radius R. Wie aus der Fkl-Spalte und der Kurve geschlossen werden kann, verläuft Fkt gleichmäßig ansteigend. Damit wird eine konstante Dichteverteilung in der Rolle 30 angestrebt. Die Spannung T des Tragriemens 15 hat, unter Berücksichtigung der Festigkeit des Riemens 15, eine bestimmte obere Grenze, deren Überschreitung das System in keiner Phase zuiäßt. Die Linienbeiastung Fpt der Anpreßwalze 21 beherrscht die Rollsteuerung bei kleineren Radien R und bei größeren Radien R wird begonnen, die Linienbelastung Fpt der Anpreßwalze 21 zu reduzieren, weil das Rollengewicht G steigt. Bei erfindungsgemäßer Anwendung der Spannung des Riemens 15 als hauptsächliche Steuerungsgröße bei größeren Rollendurchmessern 2R>500 mm kann die Linienbelastung Fkt beherrscht und können die Linienbelastungen Fht und Fpt in den zulässigen Grenzen gehalten werden, die von der Geometrie der Aufrollvorrichtung und der aufzuwickelnden Bahn W bestimmt werden. Ein Vorteil besteht auch darin, daß damit bei Verwendung eines genügend langen (Shs, Fig. 4) Spaltsektors zwischen den Walzen 12 und 13 die durch die Linienbelastung Fh verursachte Flächenpressung (Ph3max. Fig. 4) zwischen dem Außenumfang der Rolle 30 und dem gespannten Riemen 15 nie größer als zulässig wird, sondern es kann in Bezug auf diese Flächenpressung immer in einem vorteilhaften sicheren Bereich gearbeitet werden. Patentansprüche 1. Verfahren zur Beherrschung des Aufrollens einer Papier- oder ähnlichen Bahn, in welchem die Bahn (W) aufgerollt wird, indem die herzustellende Rolle (30) an ihrer kreiszylindrischen Außenfläche von wenigstens zwei Stützelementen getragen wird, von denen in Zulaufrichtung (Win) als erstes eine Tragwalze (10) verendet wird, über deren Sektor die Bahn (Win) zum Aufrollen gebracht wird und die Tragwalze (10) von unten her einen die Rolle (30) tragenden Rollenspalt bildet und als zweites Stützelement ein Tragriemen (15) verwendet wird, über dessen Spannung (T) die Traglinienbelastung (Fh) einstellbar ist, wobei durch die Programmierung und Steuerung der Verfahrensschritte hauptsächlich eine gegebene Linienbelastungsverteilung im Rollenspalt (10/30) als Funktion des Rollenradius (R) (Fkt(R)) entsteht und die übrigen Stütz- und Linienbelastungen (Fht, Fh, Fpt) der Rolle (30) in vorgegebenen Grenzen bleiben, wohingegen auf der gegenüberliegenden, oberen Seite der Rolle (30) in bezug auf die Tragrolle (10) ein Anpreßelement, vorzugweise eine Anpreßrolle (21) eingesetzt wird, durch welches die Rolle (30) ihrerseits stabil in ihrer Aufrollage gehalten wird, wobei der Radius (R) der sich bildenden Rolle (30) und/oder eine andere entsprechende Größe mit einem oder mehreren Meßgebern (131, 141, 151) gemessen wird, von denen abgegebene Meßsignale (Ri, R2, R3) in das Aufrollregelungssystem (110, 100) gespeist werden, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Abspeichern von verschiedenen Radien der zu bildenden Rolle (30) im Speicher des Steuerungssystems in Form von Tabellen- und/oder Funktionsdaten die die Abstützgeometrie und die Statik der Rolle (30) berücksichtigen, und durch das Steuern durch die gemessenen Rollendurchmesserdaten (Ri, R2 und/oder R3) im 6 AT 400 328 B Steuerungssystem Regelunssignale (Β,-j) erzeugt werden, mittels derer das Tragriemenelement (12, 13, 15) gesteuert wird, weiches relativ zum Tragelement (10) im angrenzenden Viertel der zu bildenden Rolle (30) angeordnet ist und mit größeren Radien (R > Rk) der zu bildenden Rolle (30), an deren Außenumfang in dessen Richtung (s) einen Tragsektor hat, der mehrere Male so lang ist (Sh3) wie der Walzentragspalt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Verfahren das Belastungskraftelement, zweckmäßig Entlastungszylinder (25), des die Rolle oberhalb abstützenden Anpreßelementes, zweckmäßig Anpreßwalze (21), durch Steuersignal des Regelungssystems, zweckmäßig Hydraulikdruck (Pk), gesteuert wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Verfahren als unterseitiges Tragelement der herzustellenden Rolle (30) eine an der herzustellenden Rolle (30) angeordnete, von zwei Riemenwalzen (12, 13) geführte Ein- oder Mehrreimenschleife (15) verwendet wird, deren Spannung (T) aufgrund des Radius (R) der herzustellenden Rolle (30) mit Hilfe von zwischen den Welienträgern oder Wellen genannter Riemenwalzen (12, 13) angebrachen Kraftelementen, zweckmäßig mit geregeltem Druck (pt) belastete Hydraulikzylinder (26), geregelt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Verfahren der Radius (R) der Rolle (30) gemessen wird, indem die Umdrehungen des Hülsenschlosses (31a) der Tragwalze der Rolle (30) mit Meßgebervorrichtungen (131, 141) gezählt werden und/oder indem die Lage des Tragelementes (22) des oberseitigen Anpreßelementes der Rolle (30), zweckmäßig Anpreßwalze (21), oder eines mit dem Tragelement (22) verbundenen Teils gemessen wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß von den Drehzahlgebern (131, 141) der unterseitigen Tragwalze (10) der Rolle (30) und der Rollhülse (31a) erhaltene Signale (η, γς) in die das Verfahren anwendende Regelungseinheit (100, 130) gespeist werden, und daß das anhand des am oberseitigen Anpreßelement (21) der Rolle (30) angeschlossenen Meßgebers (151) erhaltene Signal (a) die Funktion des Systems absichert und das System bei Abweichung der genannten Meßsignale (η, γς) von einem bestimmten Wert des Ecksignals (a) Fehleranzeige gibt und/oder abstellt und/oder auf Steuerung übergeht, die nur durch das genannte sekundäre Steuersignal (a) erfolgt.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei Durchmessern 2R < 400-700 mm der herzustellenden Rolle (30) die Spannung (T) des Tragriemens (15) im wesentlichen konstant gehalten wird und daß bei Durchmessern 2R > 400-700 mm der Rolle (30) die Spannung (T) des genannten Tragriemens (15) bis zu einem bestimmten Radius erhöht wird.
- 7. Verfahrenn nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Verfahren durch die Regelung der Spannung (T) des Riementragelementes (15) die Linienbelastung (Fht) des von der auf der Seite der Tragwalze (10) liegenden Riemenwalze (12) des Tragriemens und der Rolle (30) gebildeten Tragspaltes nicht mehr als t 30% vom Mittelwert der genannten Linienbelastung abweicht.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung (T) des Riementragelementes und möglicherweise die Linienbelastung (Fpt) der Anpreßwalze (21) geregelt wird derart, daß die Linienbelastung (Fkt) der Tragwalze (10) mit dem Anwachsen des Radius (R) der Rolle (30) langsam ansteigt derart, daß die Dichteverteilung der sich bildenden Rolle (30) in Richtung des Radius (R) den Forderungen entspricht, d.h. zweckmäßig im wesentlichen konstant ist.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktion des Regelungssystems mit einer Steuer- und Sollwerteinheit (100) gesteuert wird, die eine Serie Regelsignale (Ai-,) erzeugt, mit der der Rollvorgang eingeleitet, der Änderungswechsel durchgeführt und Daten über die aufzurollende Sorte, wie Dichte und/oder Radius (R0) der fertigen Rolle, in das System eingespeist werden.
- 10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Geometrie der Teile der Aufrollvorrichtung und die Statik der Unterstützung in der Anfangsphase des Aufrollens zuerst die Rollenhülse (31) und danach die auf dieser anwachsende Rolle von unten mit von der Tragwalze (10) und der ersten Riemenwalze (12) gebildeten Spalten sowie von oben mit einem von der Anpreßwalze (21) gebildeten Spalt gestützt wird, wobei die Linienbelastungen aller drei Spalte auf eine untereinander 7 AT 400 328 B gleiche Größenordnung geregelt wird und das mit wachsender Rolle (30) und bei Überschreiten ihres Durchmessers (2R) von ca. 400-700 mm begonnen wird, die Rolle (30) von unten auch mit dem Tragriemen (15) abzustützen, dessen Spannung (T) geregelt wird und die Spannung (T) mit Anwachsen des Radius (R) der Rolle (30) erhöht wird. Hiezu 5 Biatt Zeichnungen 8
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