DE4439908A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Aufwickeln von bahnförmigem Material - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Aufwickeln von bahnförmigem MaterialInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1 sowie auf eine Vorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 7.
Ein solches Verfahren sowie die zugehörige Vorrichtung
eignen sich insbesondere für Aufwickelvorrichtungen bei der
Herstellung von Kunststoffolien, beschichteten, insbeson
dere klebstoffbeschichteten Folien und Papieren. Dabei wird
die Folienbahn dem auf einer Hülse erzeugten Wickel je nach
Art der Wickelvorrichtung über eine Anlege- oder eine
Kontaktwalze zugeführt und auf die auf einer Wickelwelle
aufgeschobenen Hülse aufgewickelt.
Bei einer als Zentralwickler bekannten Vorrichtung wird die
Folienbahn über eine Anlegewalze dem auf der angetriebenen
Wickelwelle sitzenden Wickel zugeführt, um eine gleichmä
ßige Führung der zu wickelnden Folienbahn zu gewährleisten.
In der Regel wird dabei ein Spalt zwischen der Anlegewalze
und dem Wickel eingehalten und durch eine stetige Nachfüh
rung der Anlegewalze bei zunehmendem Wickeldurchmesser auf
eine gleichbleibende Spaltbreite eingeregelt. Bei einer
anderen Ausführung einer solchen Vorrichtung wird anstelle
der Anlegewalze die Wickelwelle nachgeführt, während die
Anlegewalze stationär gelagert ist.
Bei einer als Oberflächenwickler bekannten Vorrichtung mit
einer Wickel- oder Kontaktwalze wird diese Walze angetrie
ben und gegen den Wickel gepreßt, welcher mittels Rei
bungskontakt mitangetrieben wird. Eine solche, auch als
Kontaktwickler bekannte Vorrichtung, eignet sich weniger
für empfindliches Bahn- bzw. Folienmaterial, ist jedoch für
hohe Wickel-Geschwindigkeiten besser geeignet.
Bei Vorrichtungen für große Folien- bzw. Wickelbreiten
biegt sich die Wickelwelle mit zunehmendem Wickeldurch
messer durch das Gewicht des Wickels durch. Die Durch
biegung ist abhängig vom Verhältnis zwischen dem Gewicht
des Wickels sowie der Länge und dem Durchmesser der Wickel
welle. Bei einem beispielsweise relativ kleinen Wickelwel
len-Durchmesser von 74 mm und einer Folien- bzw. Wickel
breite von beispielsweise 2000 mm und mehr ist die Durch
biegung derart stark, daß sich über die gesamte Wickel
breite keine gleichmäßige Berührungslinie des Wickels zur
Kontaktwalze ergibt. Die Folge ist nicht nur eine ungünsti
ge Rollengeometrie des Wickels, sondern es besteht auch das
Risiko von Lufteinschlüssen zwischen den Windungen der
Folienbahn sowie von Faltenbildung. Bei mit Klebstoff
beschichteten Bahnen führen solche Lufteinschlüsse sogar zu
Ausschußrollen.
Bei Wickelvorrichtungen mit einer Kontaktwalze werden die
Kontaktwalze und der Wickel gegeneinander gepreßt. Bei
großem Anpreßdruck wird dadurch eine weitere Durchbiegung
der Wickelwelle verursacht, so daß sich aus der gewichtsmäßigen
Durchbiegung und aus der durch den Anpreßdruck
verursachten Durchbiegung eine in Richtung und Ausdehnung
resultierende Durchbiegung ergibt.
Infolge der sich beim Drehen der Wickelwelle umlaufenden
Durchbiegung ist eine einwandfreie und feste Wickelbildung
nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zu schaffen, um qualitativ hochstehende
Wickel zu erzeugen. Insbesondere sollen auf langen Wickel
wellen feste Wickel von bahnförmigem Material ohne Falten
bildung und ohne Lufteinschlüsse erzielt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeich
nenden Merkmale der Ansprüche 1 und 7 gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Lösung wird der Durchbiegung
der Wickelwelle entgegengewirkt. Dies kann dadurch erreicht
werden, daß die Wickelwelle im Bereich ihrer beiden Enden
innerhalb ihrer Lager unterstützt oder an hervorstehenden
Enden außerhalb ihrer Lager belastet wird.
Bei einer Vorrichtung mit einer Kontaktwalze wird durch die
erfindungsgemäße Lösung eine geradlinige Berührungslinie
erzielt. Diese gewährleistet eine gleichmäßige und ver
zugsfreie Wicklung ohne Faltenbildung und ohne Luftein
schlüsse sowie eine damit verbundene hochstehende Qualität.
Bei einer Vorrichtung mit einer vom Wickel beabstandeten
Anlegewalze wird durch die erfindungsgemäße Lösung ein
paralleler Luftspalt erzielt, der eine einwandfreie Wickel
bildung ohne Deformierung des Wickels gewährleistet.
Die abhängigen Ansprüche beziehen sich auf bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung.
Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Das Prinzip einer eine Kontaktwalze aufweisenden
Wickelvorrichtung für bahnförmiges Material, mit
einer durch Belastung durchgebogenen Wickelwelle,
als Stand der Technik,
Fig. 2 das Prinzip einer Wickelvorrichtung wie in Fig. 1,
bei der jedoch der Durchbiegung der Wickelwelle
durch eine beiderends innerhalb der Lager angrei
fende Unterstützungskraft gemäß der Erfindung
entgegengewirkt wird,
Fig. 3 das Prinzip einer Wickelvorrichtung wie in Fig. 2,
bei der der Durchbiegung der Wickelwelle durch
eine beiderends außerhalb der Lager angreifende
Belastungskraft gemäß der Erfindung entgegen
gewirkt wird,
Fig. 4 eine Wickelvorrichtung in Frontalansicht, teil
weise im Querschnitt, nach dem in Fig. 2 gezeigten
Prinzip,
Fig. 5 eine Wickelvorrichtung in Frontalansicht, teil
weise im Querschnitt, nach dem in Fig. 3 gezeigten
Prinzip,
Fig. 6 eine Wickelvorrichtung nach dem in den Fig. 2 und
4 gezeigten Prinzip mit Blick auf die Innenseite
einer Lagerstütze, mit einer vom Wickel beab
standeten Anlegewalze und einer das Gewicht des
Wickels durch Unterstützung kompensierenden
Kompensationseinrichtung, mit einer die Kompen
sationskraft steuernden Steuereinrichtung,
Fig. 7 eine Wickelvorrichtung in Seitenansicht mit einer
an den Wickel angepreßten Kontaktwalze und einer
das Gewicht des Wickels und die Anpreßkraft der
Kontaktwalze durch Unterstützung kompensierenden
Kompensationseinrichtung, deren Wirkungsrichtung
stufenweise manuell einstellbar ist, mit einer die
Kompensationskraft steuernden Steuereinrichtung,
Fig. 8 eine Wickelvorrichtung wie in Fig. 7, jedoch mit
einer die Kompensationskraft regelnden Regelein
richtung,
Fig. 9 eine Wickelvorrichtung wie in Fig. 8, jedoch mit
stufenlos verstellbarer Kompensationsrichtung,
Fig. 10 ein an einer Wickelwelle angreifendes, in seiner
Wirkungsrichtung stufenweise verstellbares
Abstützelement mit zwei Abstützzylindern,
Fig. 11 ein an einer Wickelwelle angreifendes, in seiner
Wirkungsrichtung stufenlos verstellbares Abstütz
element mit zwei Abstützzylindern,
Fig. 12 ein Kräftediagramm der auf die Wickelwelle ein
wirkenden Kräfte am Anfang eines entstehenden
Wickels,
Fig. 13 wie Fig. 12, jedoch bei zunehmendem Wickel,
Fig. 14 wie Fig. 13, jedoch bei weiter zunehmendem Wickel
und
Fig. 15 wie Fig. 14, jedoch bei vollem Wickel.
In der Fig. 1 ist eine Wickelwelle 20 mit einem darauf
angeordneten Wickel 22 im Bereich ihrer Enden 24, 26 in
Lagerstützen 28, 30 gelagert. Eine nicht dargestellte
Folienbahn wird dem Wickel 22 über eine angetriebene
Kontaktwalze 32 zugeführt, welche in Pfeilrichtung 34 unter
einem Anpreßdruck steht, um den Wickel 22 durch Reibungs
kontakt anzutreiben.
Das Gewicht des Wickels 22 und zusätzlich der Anpreßdruck
durch die Kontaktwalze 32 bewirken eine Durchbiegung der
Wickelwelle 20. Dabei wird auch der auf einer Hülse auf
gebrachte Wickel 22 derart durchgebogen, daß eine kompakte
Wicklung unmöglich ist. Die Folge ist ein verzogener Wickel
mit dem Risiko einer Faltenbildung.
Die Fig. 2 zeigt eine Lösung zur Behebung des in der Fig. 1
dargestellten Mangels. Die durch das Gewicht des Wickels 22
und durch die Anpreßkraft auf die Wickelwelle 20 ausgeübte
Biegebeanspruchung wird durch eine beidseits des für den
Wickel 22 beanspruchten Wickelraumes im Bereich der Wellen
enden 24, 26 an der Wickelwelle 20 angreifenden Kompensa
tionskraft mindestens teilweise kompensiert. Die Kompensa
tionskraft wird dabei zwischen den Lagern der Wickelwelle
20 und dem Wickelraum als Abstützkraft in Pfeilrichtung 36
auf die Wickelwelle 20 ausgeübt.
Bei einer Lösung nach der Fig. 3 wird im Unterschied zu
derjenigen nach der Fig. 2 eine Kompensationskraft jeweils
an den aus den Lagern herausragenden Enden 24, 26 der
Wickelwelle 20 als Belastungskraft in Pfeilrichtung 38 auf
die Wickelwelle 20 ausgeübt.
Sowohl bei der Lösung nach Fig. 2 als auch bei derjenigen
nach Fig. 3 wirkt die Kompensationskraft der Durchbiegung
der Wickelwelle 20 entgegen, so daß die Wickelwelle gerade
ist und ein verzugsfreier Wickel erzielt wird.
Die Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform nach dem in der Fig.
2 dargestellten Prinzip. Als Alternative ist der Wickel in
der Fig. 4 in zwei Teilwickel 22a und 22b unterteilt, von
denen jeder auf einer Wickelhülse 40a, 40b aufgebracht ist.
Die zur besseren Übersicht verkürzt dargestellte Wickel
welle 20 ist mit ihren Enden 24, 26 in Lagern 42, 44
gelagert, von denen jedes in einer der Lagerstützen 28, 30
angeordnet ist.
Zum Kompensieren der Durchbiegung der Wickelwelle 20 dient
eine Kompensationseinrichtung 46, die zwei Stützelemente
48, 50 aufweist, von denen jedes mit einem Arbeitszylinder
52, 54 bestückt ist. Die Arbeitszylinder 52, 54 dienen zum
Andrücken von Abstützrollen 56, 58 an die einen Absatz 60
aufweisende Wickelwelle 20. Da die Abstützung der Wickel
welle 20 innerhalb der Lager 42, 44 erfolgt, wird diese Art
der Abstützung als Innen-Kompensation bezeichnet.
Die Fig. 5 zeigt im Unterschied zur Fig. 4 eine Ausfüh
rungsform einer Vorrichtung mit Außen-Kompensation. Dabei
besteht die Kompensationseinrichtung aus den Teilen 46a,
46b mit je einem Arbeitszylinder 62, 64. Diese dienen dazu,
die Wickelwelle 20 an ihren aus den Lagern 42, 44 heraus
ragenden Enden 24, 26 mittels Lagerringen 66, 68 in Pfeil
richtung 70 zu belasten. Eine solche Ausführung ist dann
vorteilhaft, wenn innerhalb der Lager 42, 44 der Wickel
welle 20 für eine Kompensationseinrichtung kein Platz zur
Verfügung steht.
Die Fig. 6 zeigt eine Ansicht auf die Innenseite der Lager
stütze 28. Darin ist die Zuordnung einer vom Wickel 22
beabstandeten Anlegewalze 72 dargestellt, über welche dem
Wickel 22 eine Folienbahn 74 zugeführt wird. Diese Art des
Wicklungsvorganges wird als Spaltwicklung bezeichnet, bei
welchem sowohl die Anlegewalze 72 als auch die Wickelwelle
20 in Pfeilrichtungen 76, 78 angetrieben sind.
Da bei der Spaltwicklung die Wickelwelle 20 ausschließlich
durch das Gewicht des Wickels 22 belastet wird, ist eine
Kompensation ausschließlich in vertikaler Richtung 80
erforderlich. Dazu dient die Kompensationseinrichtung 46
mit dem stetig wirkenden Arbeitszylinder 52, durch welchen
die Wickelwelle 20 über zwei Abstützrollen 56a von unten
abgestützt wird. Die Abstützkraft läßt sich an einem
Sollwerteinsteller 82 einstellen, der über eine Steuer
einrichtung 84, 86 auf den an der Lagerstütze 28 mittels
eines Befestigungselementes 53 befestigten Arbeitszylinder
52 einwirkt.
Die Fig. 7 zeigt im Unterschied zur Fig. 6 eine Wickelvor
richtung mit einer an den Wickel 22 angepreßten Kontakt
walze 88, über welche die Folienbahn 74 zugeführt wird.
Durch das Gewicht des Wickels 22 wird eine erste Kraft in
Pfeilrichtung 90 und durch den Anpreßdruck der Kontakt
walze 88 wird eine zweite Kraft in Pfeilrichtung 92 auf die
Wickelwelle 20 ausgeübt. Daraus ergibt sich eine resultie
rende Kraft in Pfeilrichtung 94, deren Richtung sich mit
zunehmendem Wickeldurchmesser gegen die Pfeilrichtung 90
verschiebt. Um die resultierende Kraft mindestens annähernd
zu kompensieren, ist die Wirkungsrichtung des Arbeits
zylinders an einem Rastbohrungen 96 aufweisenden Kulissen
segment 98 stufenweise verstellbar.
Die Fig. 8 zeigt eine Weiterentwicklung der Ausführung nach
der Fig. 7. Dabei wird die erforderliche Kompensationskraft
durch eine Rechnereinheit 100 ermittelt und zur Ausführung
über einen Regler 102 und eine Steuerleitung 104 an ein
Stellglied 106 des Arbeitszylinders 52 weitergeleitet. Der
Regler 102 vergleicht den von der Rechnereinheit 100 über
eine Steuerleitung 108 zugeführten errechneten Wert mit
einem am Sollwerteinsteller 82 vorgegebenen Einstellwert.
Der Rechnereinheit 100 werden folgende Meßwerte zur Aus
wertung zugeführt: mittels eines ersten Druckgebers 110 die
von der Kontaktwalze 88 auf die Wickelwelle 20 ausgeübte
Anpreßkraft, mittels eines zweiten Druckgebers 112 die auf
die Lagerstütze 28 ausgeübte, vom Wickel 22 abhängige
Gewichtskraft, mittels eines Kantenfühlers 114 den Durch
messer des Wickels 22 und mittels eines berührungslos
messenden Fühlers 116 die Durchbiegung der Wickelwelle 20.
Die Rechnereinheit 100 errechnet aus den gemessenen Werten
die erforderliche, vom Arbeitszylinder 52 aufzubringende
Kompensationskraft.
Die Ausführung nach der Fig. 9 unterscheidet sich von der
jenigen nach der Fig. 8 durch eine Einrichtung 118 zur
automatischen, stufenlosen Winkelverstellung des Arbeits
zylinders 52, um der auf die Wickelwelle 20 ausgeübten
resultierenden Kraft gemäß Pfeilrichtung 94 entgegen zu
wirken. Die resultierende Kraft wurde zur Fig. 7 bereits
beschrieben.
Die Winkelverstell-Einrichtung 118 weist eine von einem
Motor 120 antreibbare Schnecke 122 auf, die über ein
Schneckenradsegment 124 den Arbeitszylinder 52 verstellt.
Der Motor 120 wird über eine Steuerleitung 126 vom Regler
102a zusätzlich zur Steuerung des Arbeitszylinders 52
gesteuert. Ein Doppelpfeil 128 bezeichnet die Verstell
richtung der den Arbeitszylinder 52 aufweisenden Kompensa
tionseinrichtung 46c.
Die zur Kompensation erforderliche, der resultierenden
Belastungsrichtung 94 entgegengesetzte Richtung kann ferner
mittels einer Sensorik nach der Bahnbreite, dem Wickel
durchmesser, der Materialdichte und der Anpreßkraft der
Kontaktwalze rechnerisch ermittelt werden.
Die vorstehend aufgeführten Parameter werden über die
Sensorik gemessen und können als Istwerte übernommen und
mit den errechneten Sollwerten verglichen werden.
Eine direkte Steuerung der Kompensationseinrichtung 46c
wird ermöglicht durch den optischen oder mechanischen
Kantenfühler 114, der den Durchmesser des Wickels 22
seitlich abtastet. Dieser Fühler kann auf einer seitlich an
der Kompensationseinrichtung 46c angeordneten nicht darge
stellten Lineareinheit geführt sein. Der zweite Fühler 116
auf dieser Einrichtung mißt die Durchbiegung des Wickels
22. Die Resultierende kann seitlich über ein Meßsystem
ermittelt werden, welches den höchsten Punkt der Exzentri
zität der durchgebogenen Wickelwelle 20 mißt. Die Kompen
sationseinrichtung wird so in der richtigen resultierenden
Kraftrichtung nachgeführt.
Der berührungslos messende Fühler 116 kann beispielsweise
einen Ultraschallfühler, einen Laser oder auch ein Poten
tiometer mit mechanischem Abtaster aufweisen.
Die Fig. 10 und 11 zeigen Detailanordnungen aus den Fig. 8
und 9, wobei jedoch anstelle von nur einem Arbeitszylinder
auf jeder Seite zwei parallel angeordnete Arbeitszylinder
52a, 52b vorhanden sind. Jeder dieser Arbeitszylinder 52a,
52b betätigt eine Abstützrolle 56a, 56b, um eine ausge
glichene Abstützkraft auf die Wickelwelle 20 auszuüben.
Aus den Fig. 12 bis 15 ist ersichtlich, wie sich die zur
Fig. 7 erläuterte resultierende Richtung 94 bei zunehmendem
Durchmesser des Wickels 22 verändert. Bei kleinem Wickel
durchmesser nach Fig. 12 ist die durch die Kontaktwalze 88
aufgebrachte Anpreßkraft in Richtung 92 dominierend. Bei
großem Wickeldurchmesser nach Fig. 15 ist hingegen das
Gewicht des Wickels 22 vorherrschend. Zur vollständigen
Kompensation der resultierenden Kräfte ist es erforderlich,
daß die Kompensationskraft der resultierenden Kraft
nachgeführt wird.
Bei einer Anordnung nach den Fig. 12 bis 15 ist die Kon
taktwalze 88 stationär gelagert. Zum Ausgleichen des
zunehmenden Durchmessers des Wickels 22 ist dabei die
Wickelwelle 20 auf verschwenkbaren Hebelarmen gelagert, die
symbolisch angedeutet und mit 130 bezeichnet sind. Die
Hebelarme sind um eine feststehende Schwenkachse 132
schwenkbar.
Claims (16)
1. Verfahren zum Aufwickeln von bahnförmigem Material (74)
über eine Anlege- oder Kontaktwalze (72, 88) auf einen
von einer Wickelwelle (20) getragenen Wickel (22),
dadurch gekennzeichnet, daß die durch das Gewicht des
Wickels (22) und/oder durch eine Anpreßkraft (92) auf
die Wickelwelle (22) ausgeübte Biegebeanspruchung durch
eine beidseits des für den Wickel (22) bestimmten
Wickelraumes im Bereich der Wellenenden (24, 26) an der
Wickelwelle (22) angreifenden Kompensationskraft (36,
38) mindestens teilweise kompensiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kompensationskraft jeweils zwischen den Lagern (42,
44) der Wickelwelle (22) und dem Wickelraum als
Abstützkraft (36) auf die Wickelwelle (22) ausgeübt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kompensationskraft jeweils an den aus den Lagern
(42, 44) herausragenden Enden (24, 26) als Belastung
auf die Wickelwelle (22) ausgeübt wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei
welchem der Wickel (22) an der Kontaktwalze (88) unter
einer Anpreßkraft (92) anliegt, dadurch gekennzeich
net, daß die durch die Anpreßkraft (92) verursachte
Biegebeanspruchung der Wickelwelle (20) zusätzlich mit
kompensiert wird, indem die Kompensationskraft in einem
zwischen der Schwerkraft (90) und der Anpreßkraft (92)
resultierenden Winkel (134) auf die Wickelwelle (20)
ausgeübt wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch kennzeichnet, daß die Kompensationskraft in
Abhängigkeit von der Biegebeanspruchung der Wickelwelle
(20) geregelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Kompensationsrichtung in Abhängigkeit vom
resultierenden Winkel (134) der auf die Wickelwelle
(20) ausgeübten Kräfte geregelt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorstehenden Ansprüche, zum Aufwickeln von bahn
förmigem Material (74) über eine Anlege- oder Kontakt
walze (72, 88) auf einen von einer Wickelwelle (20)
getragenen Wickel (22), wobei die Wickelwelle (20) im
Bereich ihrer Enden (24, 26) in je einem Lager (42, 44)
gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Ein
richtung (46, 46a, 46b, 46c) zum Kompensieren der auf
die Wickelwelle (20) durch das Gewicht des Wickels (22)
und/oder durch eine auf die Wickelwelle (20) ausgeübte
Anpreßkraft (92) erzeugte Biegebeanspruchung Kompen
sationsmittel (52, 52a, 52b, 54, 56, 56a, 56b, 58, 62,
64, 66, 68) aufweist, um der Biegebeanspruchung
entgegenzuwirken.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kompensationsmittel an beiden Enden (24, 26)
der Wickelwelle (20) innerhalb ihrer Lagerstützen (28,
30) angreifende, durch Arbeitszylinder (52, 54) unter
stützte Abstützrollen (56, 58) aufweisen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kompensationsmittel an beiden Enden (24, 26)
der Wickelwelle (20) außerhalb ihrer Lagerstützen (28,
30) angreifende, durch Arbeitszylinder (62, 64)
belastete Lagerringe (66, 68) aufweisen (Fig. 5).
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7, 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationsmittel
(52, 52a, 52b, 54, 56, 56a, 56b, 58, 62, 64, 66, 68)
in ihrer Wirkungsrichtung auf die Wickelwelle (20)
innerhalb eines vorbestimmten Winkels (134) verstellbar
angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß eine die Kompensationsmittel enthaltende Einheit
mittels eines Kulissensegmentes (98) stufenweise
verstellbar angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß eine die Kompensationsmittel enthaltende Einheit
mittels eines Schneckenradsegmentes (124) stufenlos
verstellbar angeordnet ist, an welchem eine durch einen
Motor (120) antreibbare Schnecke (122) angreift.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Arbeitszylinder (52, 52a, 52b,
54, 62, 64) zur Einstellung der Kompensationskraft mit
einer Steuer- oder Regeleinrichtung (84, 86, 102, 106)
verbunden sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Regeleinrichtung (102) mit einer Rechnerein
heit (100) verbunden ist, die ihrerseits mit Meß
fühlern (110, 112, 114, 116) zur Erfassung der für die
Kompensation erforderlichen Meßwerte verbunden ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Motor (120) über einen Regler (102a) in
Abhängigkeit von einer durch eine Rechnereinheit (100)
ermittelten resultierenden Kraftrichtung (94) steuerbar
ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zum Messen des Durchmessers des Wickels (22)
bestimmter Kantenfühler (114) und/oder ein zum Messen
der Durchbiegung des Wickels (22) bzw. der Wickelwelle
(20) bestimmter zweiter Fühler (116) mit der Rechner
einheit (100) verbunden sind, um die Kompensationsein
richtung (46c) direkt zu steuern.
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