CH670679A5

CH670679A5 -

Info

Publication number: CH670679A5
Application number: CH3204/85A
Authority: CH
Inventors: Heinrich Saelzer
Original assignee: Heinrich Saelzer
Priority date: 1984-08-31
Filing date: 1985-07-24
Publication date: 1989-06-30
Also published as: GB2163802B; FR2569757B1; DE3432021C2; BE903160A; US4625659A; GB8519226D0; FR2569757A1; GB2163802A; DE3432021A1

Description

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Doppelfenster oder eine Doppeltür nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so auszubilden, dass sich damit zusätzlich zu einer Sprengwirkungshemmung auch eine Sicherheit gegen Beschuss erzielen lässt und gleichwohl ein Öffnungsspalt zur Verfügung steht, der sich ohne Beeinträchtigung der Sicherheit zur Raumbelüftung mit heranziehen lässt.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Doppelfenster oder eine Doppeltür der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmalen versehen.

Durch die erfindunsgemässen beschusshemmenden Profile und ihre Anordnung wird sowohl der unmittelbare Bereich des Öffnungsspaltes wie auch darüber hinaus ein etwa noch mitgefährdeter Randbereich einer Füllung gesichert, ohne dadurch die angestrebte Raumbelüftung über den Öffnungsspalt zu beeinträchtigen.

Gemäss einer Ausgestaltung der Erfindung kann wenigstens eines der beschusshemmenden Profile aus zwei Teilen zusammengesetzt sein, von denen der eine unmittelbar an dem dem Aussenrahmen zugewandten Rahmen befestigt ist und diesen abdeckt, der andere aber den vorgenannten Teil überlappt und den Rand der Füllung übergreifend als Glashalteleiste dient. Durch diese Ausgestaltung kann der betreffende Rahmen aus Schenkeln zusammengesetzt sein, die beispielsweise aus einem einfachen Vierkanthohlprofil mit einer vorstehenden Leiste bestehen, die mit dem als Glashalteleiste ausgebildeten Profilstück die Füllung fixiert.

Vorzugsweise sind die Teile an dem einen Rahmen mit

2

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

55

60

65

dem Profil an dem anderen Rahmen durch Abstandshalter miteinander verbunden.

Durch diese Ausbildung bedarf beispielsweise der der angriffsgefährdeten Seite zugewandte Rahmen keiner unmittelbaren Verbindung mit der Laibung der Bauwerksöffnung.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 4 bis 6. Insbesondere gibt das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 6 einen wirksamen Schutz des gesamten Rahmenbereichs auch gegen einen Beschuss in beliebigem Schusswinkel.

In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemässen Fensters in Querschnittsteilstücken dargestellt. Es zeigt die Figur 1 zwei mit je einer plattenförmigen Füllung versehene Rahmen mit je einem Profil,

die Figur 2 zwei Rahmen mit je einer Füllung, von denen ein Rahmen mit einem Profil versehen ist, das aus zwei Teilen zusammengesetzt ist und die Figur 3 zwei Rahmen mit je einer Füllung, wobei die Rahmen jeweils aus einem Blend- und einem Flügelrahmen bestehen und jedem Rahmen ein Profil zugeordnet ist.

Innerhalb einer abgebrochen dargestellten Laibung 1 einer Bauwerksöffnung sind zwei Rahmen angeordnet, von denen der dem Aussenraum zugewandte mit 2 bezeichnet und der dem Innenraum zugewandte aus einem Blendrahmen 3 und einem Flügelrahmen 4 besteht, das ganze derart, dass platten-förmige Füllungen 5 und 6 in den Rahmen 2 bzw. 4 einen konstanten Abstand voneinander einhalten.

Die der angriffsgefährdeten Aussenseite des Bauwerks zugewandte Füllung 5 ist eine beschusshemmende Verglasung, während die Füllung 6, die dem nicht angriffsgefährdeten Innenraum des Bauwerks zugewandt ist, aus zwei Glaseinheiten besteht, von denen die dem Bauwerksinnern am nächsten liegende eine durchbruchhemmende Glaseinheit sein kann, wie es sich zum Beispiel für Justizvollzugsanstalten, Banken und ähnlich gefährdete Bauwerke empfiehlt.

Wie Fig. 1 zeigt, besteht der Rahmen 2 aus einem tragenden Vierkanthohlprofil 7, an dem beidseitig je ein U-Profil 8 so befestigt ist, dass jeweils ein auf den abstehenden Schenkeln aufgeklipstes U-Profil 9 mit dem jeweiligen U-Profil 8 eine Kammer bildet, die seitlich das Profil 7 sowie den Randbereich der Füllung 5 abdeckt. In der der angriffsgefährdeten Seite abgewandten Kammer 10 ist ein das Kammervolumen im wesentlichen ausfüllendes beschusshemmendes Profil 11 angeordnet.

Der Rahmen 2 ist in einem Abstand zur Laibung 1 angeordnet und begrenzt mit dieser einen Spalt 12, der eine Verbindung zwischen dem auf der angriffsgefährdeten Seite gelegenen Aussenbereich und einem Raum 13 zwischen den plattenförmigen Füllungen 5 und 6 herstellt. In Abständen angeordnete Profilstücke 14 überbrücken die Breite des Spaltes 12 und schaffen mit Hilfe von Schrauben 15 eine stabile Verankerung für den Rahmen 2 innerhalb der Laibung 1. Die Schrauben 15 durchdringen dazu in Füllungsebene das Vierkanthohlprofil 7 und das jeweilige Profilstück 14, um in ein in eine Putzschicht 16 der Laibung 1 eingelassenes und durch Schrauben 17 verankertes Profil 18 eingedreht zu werden. Die Schrauben 17 verbinden dazu ein Bandprofil 19 mit der Laibung 1, während am Bandprofil 19 das Profil 18 befestigt ist.

Der Blendrahmen 3 besteht gleichfalls im wesentlichen aus einem Vierkanthohlprofil 20, das durch in Füllungsebene eingedrehte Schrauben 21 mit der Laibung 1 verbunden ist. Ein Gelenkband 22 verbindet den Blendrahmen 3 mit dem gleichfalls im wesentlichen aus einem Vierkanthohlprofil 23 gebildeten Flügelrahmen 4. Auf der dem Zwischenraum 13 zugewandten Seite sind die Vierkanthohlprofile 20 und 23 durch paarweise angeordnete, senkrecht zur Füllungsebene

670 679

ausgerichtete und das Entstehen einer Wärmebrücke verhindernde Distanzprofile 24 und in Füllungsebene darauf aufgesetzte Abdeckprofile 25 und 26 ergänzt und vervollständigen insoweit die Teilrahmen 3 und 4.

Das Abdeckprofil 26 bildet mit einem auf der gegenüberliegenden Seite der Füllung 6 mittels Schrauben 27 am Vierkanthohlprofil 23 befestigten Winkelprofil 28 eine Nut zur Aufnahme des Randbereichs der Füllung 6. Auf der dem Zwischenraum 13 zugewandten Seite ist an dem Abdeckprofil 25 ein Winkelprofil 29 angeschraubt, das mit einem spiegelbildlich angeordneten und mit dem Winkelprofil 29 verschraubten Winkelprofil 30 eine Kammer 31 bildet. Dazu taucht ein parallel zur Füllungsebene ausgerichteter Schenkel des Winkelprofils 30 in eine in der Putzschicht 16 eingelassene U-Schiene 32 ein. Ein die Kammer 31 im wesentlichen ausfüllendes, einerseits bis in die U-Schiene 32 hineinragendes und andererseits bis zum Randbereich der Füllung 6 reichendes beschusshemmendes Profil 33 deckt somit sowohl den Querschnitt des Spaltes 12 wie auch die beiden Teilrahmen 3 und 4 gegen einen etwaigen Beschuss wirksam ab.

Das Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 unterscheidet sich gegenüber dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 im wesentlichen dadurch, dass das beschusshemmende Profil 11 durch zwei Profilteile 34 und

35 ersetzt ist, die sich überlappen und so angeordnet sind,

dass das Teil 35 als Glashalteleiste für die Füllung 5 dient. Weiterhin erstreckt sich ein am Rahmen 3 befestigtes Profil

36 im wesentlichen nur über den Bereich des Blendrahmens 3 und lässt den wesentlichen Teil des Flügelrahmens 4 selbst unabgedeckt. Schliesslich sind die Profilteile 34,35 und das Profil 36 nicht in Kammern angeordnet sondern nur an den betreffenden Rahmenteilen befestigt, wobei anstelle der in Füllungsebene ausgerichteten Abstandsprofilstücke 14 gemäss dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 senkrecht zur Füllungsebene ausgerichtete Abstandshalter 37 zwischen dem Profilteil 34 und dem Profil 36 vorgesehen sind, mit denen sie durch Schrauben 38 so fest verbunden sind, dass der Rahmen 2 mit der Füllung 5 eine ausreichende Fixierung im Abstand zur Laibung 1 erhält.

Im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 3 treten anstelle des feststehenden Rahmens 2 gemäss den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 und 2 ein Blendrahmen 39 und ein die Füllung 5 aufnehmender Flügelrahmen 40. Die Teilrahmen 39 und 40 sind über ein Gelenkband 41 so miteinander verbunden, dass zwischen ihnen ein zusätzlicher Spalt 42 verbleibt.

Die Teilrahmen 39 und 40 bestehen wiederum im wesentlichen aus je einem Vierkanthohlprofil 43 bzw. 44, die auf ihrer dem Zwischenraum 13 zugewandten Seite je mit einem Profil 45 bzw. 46 versehen sind, wobei sich die Profile 45 und 46 überlappen und somit auch den zusätzlichen Spalt 42 abdecken.

Das beschusshemmende Profil 45 ist zudem winkelförmig ausgebildet und so angeordnet, dass ein Schenkel senkrecht zur Füllungsebene in den Raum 13 ragt. Dadurch ist selbst einem im spitzen Winkel zur Füllungsebene durch den Spalt

12 gelangenden Projektil verwehrt, gänzlich durch das Fenster durchzudringen.

Die Teilrahmen 3 und 4 sind auf ihrer dem Zwischenraum

13 zugewandten Seite durch einzelne, in einer Ebene angeordnete beschusshemmende Profile 47 bzw. 48 abgedeckt, wobei ein Spalt 49 zwischen den Profilen 47 und 48 gefahrlos hingenommen werden kann, da er aufgrund der Anordnung der übrigen Profile einem Projektil nicht zugänglich ist.

Zur Erhöhung der Sicherheit gegen einen Querbeschuss

3

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

55

60

65

670 679 4

dient insbesondere auch ein am beschusshemmenden Profil 1 und den Rand der angriffsgefährdeten Seite der Laibung 48 angeschlossenes winkelförmiges Profil 50, das die Laibung abdeckt.

B

3 Blatt Zeichnungen

Claims

670 679 PATENTANSPRÜCHE

1. Doppelfenster oder -tür in einer Bauwerksöffnung, mit zwei von je einem Rahmen eingefassten plattenförmigen Füllungen (5,6), die parallel zueinander und im Abstand voneinander angeordnet und mittels des Rahmens (2,3,4) so mit der Laibung (1) der Bauwerksöffnung verbunden sind, dass mindestens ein Schenkel des dem Aussenraum zugewandten Rahmens (2) in einem Abstand zur Laibung (1) angeordnet ist und so mit ihr einen den Aussenraum mit dem Zwischenraum zwischen den Füllungen verbindenden Spalt bildet, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Zwischenraum zugewandten Rahmenflächen durch im Abstand voneinander angeordnete, beschusshemmende Profile (11,33,34, 35,36) abgedeckt sind, von denen mindestens ein Profil den Rand der dem Aussenraum zugewandten Füllung und mindestens ein Profil den Spalt abdeckt, wobei sich die beiden Profile in der Richtung senkrecht zur Rahmenebene gesehen überlappen.

2. Doppelfenster oder -tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der beschusshemmenden Profile aus zwei Teilen (34,35) zusammengesetzt ist, von denen der eine unmittelbar an dem dem Aussenraum zugewandten Rahmen (2) befestigt ist und diesen abdeckt, der andere aber den vorgenannten Teil überlappt und den Rand der Füllung (5) übergreifend als Glashalteleiste dient.

3. Doppelfenster oder -tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der dem Aussenraum zugewandte Rahmen durch einen Flügelrahmen (40) und einen Blendrahmen (39) gebildet wird, die beide auf der dem Zwischenraum (13) zugewandten Seite durch je ein beschusshem-mendes Profil (45,46) so abgedeckt sind, dass sie sich im Spaltbereich zwischen Flügelrahmen (40) und Blendrahmen (39) überlappen.

4. Doppelfenster oder -tür nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beschusshemmenden Profile auf der einen Seite des Zwischenraumes (13) durch Abstandshalter (37) mit den beschusshemmenden Profilen an der andern Seite des Zwischenraumes (13) verbunden sind.

5. Doppelfenster oder -tür nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass auch der dem Innenraum zugewandte Rahmen durch einen Flügelrahmen (4) und einen Blendrahmen (3) gebildet wird, wobei jeder dieser Teilrahmen auf der dem Zwischenraum (13) zugewandten Seite mit einem beschusshemmenden Profil (47,48) abgedeckt ist, und dass der Spalt (49) zwischen diesen beiden beschusshemmenden Profilen durch ein an der andern Seite des Zwischenraumes (13) angebrachtes beschusshemmendes Profil (45) abgedeckt ist.

6. Doppelfenster oder -tür nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das den mit der Laibung (1) verbundenen Blendrahmen (3) des dem Innenraum zugewandten Rahmens abdeckende beschusshemmende Profil (48) derart mit einem Winkelprofil (50) verbunden ist, dass es mit ihm ein Z-Profil bildet, das die Laibung und den Rand der Aus-senwand abdeckt.

BESGHREIBUNG Eine Einrichtung dieser Art ist offenkundig vorbenutzt und in der älteren Patentanmeldung P 3 420 883.6 als spreng-wirkungshemmende Verglasung beschrieben. Dieser liegt die Aufgabe zugrunde, eine sehr hohe Sprengwirkungshemmung zu gewährleisten, ohne dass dazu extrem widerstandsfähige Glaseinheiten erforderlich sind. Durch die Öffnungen zwischen dem Rand der Glaseinheit, die der angriffsgefährdeten Seite zugewandt ist, und dem Laibungsrahmen, über die der Raum zwischen den beiden Glaseinheiten mit dem auf der angriffsgefährdeten Seite gelegenen Raum verbindbar ist, findet bei einem Sprenganschlag ein Druckausgleich statt, so dass der bei einer Explosion entstehende Druck zwar die der angriffsgefährdeten Seite zugewandte Glaseinheit dennoch zu zerstören vermag, dadurch aber die Druckspitze abgebaut wird, so dass sich der Maximaldruck auf die nachfolgenden Glaseinheiten nicht auswirken kann, zumal eine Kompression der Luft innerhalb des Raumes zwischen zwei Glaseinheiten wegen der Öffnungen nicht in einem die nachfolgenden Glaseinheiten gefährdeten Aus-mass Zustandekommen kann. Die Verglasung ermöglicht es sogar, die nicht der angriffsgefährdeten Seite zugewandten Glaseinheiten in einem schwenk- oder drehbeweglichen Rahmen anzuordnen, so dass sich diese Glaseinheiten so verstellen lassen, dass die an sich zur Druckentlastung vorgesehenen Öffnungen zur Raumbelüftung mit herangezogen werden können.

Die in der älteren Patentanmeldung beschriebene spreng-wirkungshemmende Verglasung bietet jedoch keinen ausreichend sicheren Schutz gegen einen Beschuss, da Projektile insbesondere über den Bereich der Öffnungen in den Raum zwischen den Glaseinheiten im wesentlichen ungehindert eindringen können, auch wenn die Öffnungen durch absprengbare Abdeckprofile im Normalzustand verschlossen sind. Im übrigen müssen die Öffnungen jedenfalls dann unverschlossen bleiben, wenn sie zur Raumbelüftung mit herangezogen werden sollen, sofern die nicht der angriffsgefährdeten Seite zugewandte Glaseinheit in einem schwenk-oder drehbeweglichen Rahmen angeordnet ist und diese Glaseinheit zu Lüftungszwecken in eine Offenstellung überführt wird. In diesem Fall bietet auch der Flügelrahmen einer in Offenstellung überführten Glaseinheit einem Projektil keinen Widerstand. Abgesehen davon bietet der bewegliche Flügelrahmen noch ein diesem zugeordneter feststehender Blendrahmen Sicherheit dagegen, dass ein über die Öffnungen eindringendes Projektil nicht in den zu schützenden Raum eindringt.