DE10220832C1 - Gebäudeabschluss in sprengwirkungshemmender Ausführung - Google Patents

Gebäudeabschluss in sprengwirkungshemmender Ausführung

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Abstract

Mit einem sprengwirkungshemmend ausgeführten Gebäudeabschluß (10), der eine Füllung (3) sowie diese im wesentlichen ringsum umfassende Rahmenelemente (1, 2) aufweist, ist eine Öffnung in einem Gebäude verschließbar. An mindestens zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Gebäudeabschlusses (10) ist jeweils zwischen den Rahmenelementen (1, 2) und Widerlagerflächen, die jeweils mit einer die Öffnung begrenzenden Laibung (L) kraftschlüssig verbunden sind, jeweils mindestens ein Dämpfungselement (7) angeordnet, das im Falle einer senkrecht zu der durch die Füllung (3) definierten Ebene auf den Gebäudeabschluß (10) einwirkenden Kraft unter Verformung eine Dämpfungswirkung entfaltet. Dabei sind die Widerlagerflächen innerhalb der Laibung (L) angeordnet und senkrecht zu dieser ausgerichtet. Um eine Standfestigkeit auch bei hohen Druckbelastungen zu erreichen und des weiteren eine sowohl hinsichtlich des Bauaufwandes als auch der Montage einfache Konstruktion zu erhalten, wird vorgeschlagen, daß mindestens ein Dämpfungselement auf jeder der gegenüberliegenden Seiten zwischen einander zugewandten Widerlagerflächen, die bei entgegengesetzten Richtungen der auf den Gebäudeabschluß (10) einwirkenden Kraft wirksam sind, angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen sprengwirkungshemmend ausgeführten Gebäudeabschluß, mit dem eine Öffnung in einem Gebäude verschließbar ist und der eine Füllung sowie diese im wesentlichen ringsum umfassende Rahmenelemente aufweist, wobei an mindestens zwei ein­ ander gegenüberliegenden Seiten des Gebäudeabschlusses jeweils zwischen den Rahmenele­ menten und Widerlagerflächen, die jeweils mit einer die Öffnung begrenzenden Laibung kraftschlüssig verbunden sind, jeweils mindestens ein Dämpfungselement angeordnet ist, das im Falle einer senkrecht zu der durch die Füllung definierten Ebene auf den Gebäudeabschluß einwirkenden Kraft unter Verformung eine Dämpfungswirkung entfaltet, wobei des weiteren die Widerlagerflächen innerhalb der Laibung angeordnet und senkrecht zu dieser ausgerichtet sind.
Unter Gebäudeabschluß im Sinne der vorliegenden Anmeldung sollen insbesondere Fenster oder Türen, aber auch sonstige flächige Abschlußelemente wie z. B. Fassadenelemente, ver­ standen werden. Bei Fenstern kommen sowohl öffenbare als auch fest geschlossene sowie solche mit einer durchsichtigen oder einer undurchsichtigen Füllung versehene Varianten in Frage. Rahmenelemente sind daher im Sinne der vorliegenden Anmeldung so definiert, daß sie entweder mit der die zu verschließende Öffnung begrenzenden Laibung oder mit der Fül­ lung kraftschlüssig verbunden sind. Im Falle eines öffenbaren Gebäudeabschlusses in Form eines Fensters oder einer Tür sind die Rahmenelemente daher die Schenkel sowohl des Blend­ rahmens als auch des beweglich darin gelagerten Flügelrahmens. Im Falle eines starren Ge­ bäudeabschlusses ist häufig der Blendrahmen einerseits direkt mit der Füllung und anderer­ seits mit der Laibung der zu verschließenden Öffnung verbunden.
Ein Gebäudeabschluß der eingangs beschriebenen Art ist beispielsweise aus der gattungsbil­ denden deutschen Patentschrift 37 05 401 C2 bekannt. Bei der vorbekannten Konstruktion geht von der Laibungsfläche in deren Mittelbereich ein Steg aus, der dadurch gebildet wurde, daß im wesentlichen rechteckförmige Profilstücke fest mit dem die Laibung bildenden Mau­ erwerk verbunden wurden. Zwei blendrahmenartige Flansche dieses Gebäudeabschlusses ste­ hen einerseits über die beiden Oberflächenebenen der Füllung vor und überlappen anderer­ seits in etwa je zur Hälfte ihrer Länge sowohl den zuvor beschriebenen Mittelsteg als auch die Füllung selbst. Schrauben verlaufen von einem Flansch durch Bohrungen in dem Mittelsteg zu dem anderen Flansch und sind an ihren Enden jeweils mit einer Druckplatte verbunden, die sich über jeweils ein elastisches Dämpfungselement an der zugeordneten Innenseite des als Hohlprofil ausgeführten Blendrahmenflanschs abstützt.
Im Falle einer Druckwirkung auf die Füllung wird die Kraft über die der druckbeaufschlagten Seite abgewandten Druckplatte, die Schrauben sowie die auf der druckbeaufschlagten Seite angeordnete Druckplatte in das angrenzende Dämpfungselement und von diesem über eine Flanschwandung in den Mittelsteg geleitet. Eine Kraftbeaufschlagung des Mittelstegs erfolgt somit lediglich in abgeminderter Weise. In gleicher Weise wird auch bei umgekehrter Druck­ beaufschlagung im Falle einer Reflexion der Druckwelle auch diese Kraftwirkung abgemil­ dert in den Mittelsteg, d. h. die Laibung, eingeleitet.
Als Nachteil ist es bei der vorbekannten Konstruktion anzusehen, daß diese eine große Aus­ dehnung des Blendrahmens in einer Richtung senkrecht zu der Füllungsebene erfordert. Au­ ßerdem kann der Blendrahmen nicht einstückig ausgeführt werden, da aus Gründen der Mon­ tierbarkeit zumindest ein Flansch erst bei der Montage mit dem übrigen Gebäudeabschluß verbunden werden kann. Des weiteren eignet sich die in der DE 37 05 401 C2 beschriebene Konstruktion nicht ohne weiteres auch für öffenbare Gebäudeabschlüsse mit einem schwenk­ bar in einen Blendrahmen gelagerten Flügelrahmen.
Aus der DE 37 44 816 C2 ist ferner noch ein weiterer Gebäudeabschluß bekannt, bei dem der Blendrahmen einer nicht beweglichen Füllung vor einer Säule oder einem Trennungssteg ei­ ner Gebäudekonstruktion angeordnet ist. Abschnitte des Blendrahmens stützen sich dabei über Dämpfungselemente an der gegenüberliegenden Widerlagerfläche der Säule ab, wobei die Widerstandselemente als plastisch verformbare, zickzackförmig gebogene Bleche oder gleichfalls plastisch verformbare in Reihen nebeneinander angeordnete Rohrabschnitte ausge­ führt sind.
Auch diese vorbekannte Konstruktion eignet sich nicht ohne weiteres für die Anwendung im Falle eines in einem Blendrahmen schwenkbar gelagerten Flügelrahmens. Auch unter ästheti­ schen Gesichtspunkten kann diese Konstruktion oftmals nicht überzeugen, da die durch die Füllungsoberflächen definierten Ebenen sämtlich vor der am weitesten vorstehenden Ebene des die Öffnung begrenzenden Gebäudeteils angeordnet sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen sprengwirkungshemmend ausgeführten Ge­ bäudeabschluß vorzuschlagen, der sich innerhalb der Laibung der zu verschließenden Öff­ nung anordnen läßt, kostengünstig herstellbar ist und sich dabei ohne größeren Aufwand montieren läßt. Außerdem soll die erfindungsgemäße Konstruktion auch höchsten Druckbela­ stungen standhalten können.
Ausgehend von einem Gebäudeabschluß der eingangs beschriebenen Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens ein Dämpfungselement auf jeder der gege­ nüberliegenden Seiten zwischen einander zugewandten Widerlagerflächen, die bei entgegen­ gesetzten Richtungen der auf den Gebäudeabschluß einwirkenden Kraft wirksam sind, ange­ ordnet sind.
Die einander zugewandten Widerlagerflächen ermöglichen es, ausgehend von einer Blend­ rahmenkonstruktion herkömmlicher Art, sehr gute sprengwirkungshemmende Eigenschaften zu erhalten, wobei gleichzeitig der Konstruktionsaufwand gering und die Montage einfach möglich ist. Es ist nicht erforderlich, daß - wie beispielsweise bei der DE 37 05 401 C2 - Flansche des Blendrahmens einen fest mit der Laibung verbundenen Mittelsteg umfassen, sondern es ist vielmehr das Charakteristikum der vorliegenden Erfindung, daß ein Teil des Blendrahmens in einen nutförmigen Bereich eingreift, der beidseitig von Widerlagerflächen begrenzt wird, die im Falle einer Kraftbeaufschlagung des Gebäudeabschlusses für eine Krafteinleitung in Gebäudebauteile sorgen. Vorteilhafterweise können dabei die Widerlager­ flächen auch bei bereits vorhandenen Gebäuden erst nachträglich installiert werden.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Gebäudeabschlusses ist darin zu sehen, daß die Füllung und sämtliche Rahmenelemente innerhalb der Laibung angeordnet sein können, so daß im Gegensatz zu der aus der DE 37 44 816 C2 bekannten Konstruktion prinzipbedingt sich keine Bauteile an Flächen seitlich der Laibung abstützen müssen. Auch lassen sich Blendrahmen herkömmlicher Konstruktion als Ausgangspunkt für den erfindungsgemäßen Gebäudeabschluß verwenden, wobei lediglich die Anordnung beispielsweise eines federartig vorstehenden Seitenteils erforderlich ist, das im montierten Zustand des Gebäudeabschlusses in eine durch die Widerlagerflächen begrenzte Nut eingreift.
Eine bevorzugte Möglichkeit zur Abstützung des Gebäudeabschlusses besteht darin, daß die Widerlagerflächen von den einander zugewandten Flanschflächen eines U-Profils gebildet sind. Insbesondere für die nachträgliche Ausrüstung bereits bestehender Gebäude mit spreng­ wirkungshemmenden Fenstern oder Türen eignet sich diese Ausführungsform sehr gut.
Die Widerlagerflächen können aber auch von Abschnitten eines L-Profils gebildet sein, die in Längsrichtung des zugeordneten Rahmenelements hintereinander und abwechselnd in entge­ gengesetzte Richtungen angeordnet sind. Die Montage ist hierbei besonders einfach, da eine "Nut" durch annähernd entgegengesetzt ausgerichtete Abschnitte von L-Profilen aus entge­ gengesetzten Richtungen erzeugt wird. In diesem Fall liegt keine durchgängige Widerlager­ fläche in der Form einer Nutlaibung vor, sondern eine Abstützung erfolgt abwechselnd auf der einen und auf der anderen Seite eines zwischen den L-Profilen angeordneten stegartigen Abschnitts der Rahmenelemente.
Ferner besteht eine Möglichkeit zur Abstützung des Gebäudeabschlusses noch darin, daß eine Widerlagerfläche von einem Absatz in der Laibung der Öffnung um die zugeordnete gegen­ überliegenden Widerstandsfläche von einem mit der Laibung verbundenen Profil gebildet ist. Diese Variante bietet sich immer dann an, wenn beispielsweise auf der Außenseite einer Fas­ sade eine Verblendung, beispielsweise ein Klinikermauerwerk vorhanden ist, das gegenüber der eigentlichen Fensterlaibung vorsteht, so daß der Gebäudeabschluß mit seinen Rahmen­ elementen von innen gegen den hierdurch gebildeten Absatz geschoben werden kann. In die­ sem Fall ist lediglich eine Fixierung der Rahmenelemente von innen, beispielsweise mit Hilfe eines L-Profils oder eines beliebigen anderen (Hohl-)Profils, notwendig.
Um eine sichere und einfache Verankerung der die Widerlagerflächen bildenden U- oder L- Profile zu erreichen, können diese mit Haltelaschen verbunden, beispielsweise verschweißt oder verschraubt sein. Die Haltelaschen sind wiederum mittels Befestigungselementen wie beispielsweise Dübeln in dem an die Öffnung angrenzenden Gebäudeteil verankerbar.
Eine besonders wirkungsvolle und über den Verlagerungsweg zuverlässig zu berechnende Möglichkeit zur Dämpfung, d. h. Energieabsorption, besteht darin, daß die Dämpfungselemen­ te in Längsrichtung des zugeordneten Rahmenelements verlaufende Blechstreifen sind, die unter entsprechender Krafteinwirkung plastisch in Form von Biegung verformbar sind. Auch wenn die Hauptdruckbelastung im Moment der positiven Druckweile beispielsweise nach einer Detonation in der Nähe eines mit den erfindungsgemäßen Gebäudeabschlüssen ausge­ statteten Gebäudes auftritt, ist es empfehlenswert, nicht nur Dämpfungselemente vorzusehen, die bei einer Krafteinleitung in diese Hauptbeaufschlagungsrichtung wirksam sind, sondern auch Dämpfungselemente für die entgegengesetzte Kraftrichtung einzusetzen, die dann wirk­ sam sind, wenn die auf den Gebäudeabschluß auftreffende Druckwelle dort reflektiert und infolge dessen auf der Belastungsseite ein Unterdruck auftritt. Sollen Dämpfungselemente in beide Kraftrichtungen vorgesehen werden, so kann ein Blechstreifen in Querrichtung betrach­ tet in drei Zonen eingeteilt sein, von denen zwei Randzonen plastisch verformbar sind, wäh­ rend der Blechstreifen im Bereich einer Mittelzone mit dem zugeordneten Rahmenelement verbunden ist. Diese Verbindung kann dadurch erfolgen, daß der Blechstreifen wannenförmig mit geneigten Seitenflächen ist und in der Mittelzone mittels eines Befestigungsprofils mit einer zugeordneten Kontaktfläche des Rahmenelements verspannt ist.
Um auch bei wenig tragfähigem Mauerwerk, wie beispielsweise bei Altbauten oder bei Wän­ den aus Hohllochziegeln, eine zuverlässige Krafteinleitung in die an die Öffnung angrenzen­ den Gebäudeteile sicherzustellen, wird vorgeschlagen, daß auf mindestens zwei gegenüberlie­ genden Seiten des Gebäudeabschlusses rechtwinklige Laschen an den Rahmenelementen be­ festigt sind, wobei jeweils mindestens ein Zugschenkel der Laschen in der Nähe der Laibung der Öffnung verläuft und jeweils mindestens ein Stützschenkel an einer Ansichtsseite des an die Öffnung angrenzenden Gebäudeteils anliegt.
Im Vergleich mit Befestigungsmitteln wie beispielsweise Ankern oder Dübeln, die eine mehr oder weniger punktuelle Krafteinleitung erfordern, kann die Krafteinleitungsfläche im Fall von Laschen leicht auf das notwendige Maß vergrößert werden, wodurch auch bei wenig be­ lastbarem Mauerwerk die Gefahr eines Losreißens oder Eindrückens ausgeschlossen wird. Die Zahl der Laschen und deren konkrete Abmessungen kann auf die Erfordernisse des Ein­ zelfalls abgestimmt werden. Auch ist es möglich, die Laschen mit beidseitigen Stützschenkeln zu versehen, um sowohl an der Innenseite als auch der Außenseite des Gebäudes eine Abstüt­ zung zu erhalten. Auf diese Weise werden die sowohl bei der positiven als auch bei der nega­ tiven Druckwelle auftretenden Kräfte sicher aufgenommen.
Der Gebäudeabschluß nach der Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungs­ beispiele, die in der Zeichnung dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Außenansicht eines sprengwirkungshemmend ausgeführten Fensters, be­ stehend aus einem Blendrahmen, einem hierin dreh-/kippbar gelagerten Flügel­ rahmen sowie einer darin angeordneten Glasfüllung;
Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie II, II durch die Rahmenelemente sowie den Verbindungsbereich zur Laibung des Gebäudeabschlusses nach Fig. 1;
Fig. 3 wie Fig. 2, jedoch mit in zwei Richtungen wirkenden Dämpfungselementen;
Fig. 4 wie Fig. 3, jedoch mit einseitigen Haltelaschen;
Fig. 5 wie Fig. 2, jedoch mit beidseitigen Haltelaschen;
Fig. 6 wie Fig. 2, jedoch mit einem innerhalb der Laibung befindlichen Absatz und
Fig. 7 wie Fig. 2, jedoch mit Widerlagerflächen an einer Eckzarge sowie einem L- Profil.
Ein in den Fig. 1 und 2 gezeigter Gebäudeabschluß 10 besteht aus einem Blendrahmen 1, der auf noch näher erläuterte Weise mit dem eine zu verschließende Öffnung begrenzenden Mauerwerk verankert ist, einem in dem Blendrahmen 1 dreh-/kippbar gelagerten Flügelrah­ men 2 sowie einer Füllung 3, die als druckstabile Panzerglasscheibe aus vier Einzellagen 3.1, 3.2, 3.3 und 3.4 von Glasscheiben ausgebildet ist. Der Aufbau und die Aufnahme des Flügelrahmens 2 in dem Blendrahmen 1 sind herkömmlich, so daß nachfolgend hierauf nicht näher eingegangen werden soll. Der Flügelrahmen 2 ist durch Schwenken in Richtung des Pfeils 4 in Richtung des Innern eines Raumes öffenbar.
Die vertikalen Schenkel 1V des Blendrahmens bestehen aus Abschnitten eines im Querschnitt im wesentlichen rechtwinkligen Profils aus beispielsweise Aluminium. Die vertikalen Schen­ kel 1V sind mit Hilfe von Gewindeschrauben 5 mit einem Rechteckrohr 6 verbunden. Zwi­ schen dem Rechteckrohr 6 und dem Schenkel 1V des Blendrahmens 1 ist ein Dämpfungsele­ ment 7 angeordnet, das eine dem Innenraum zugewandte, schräg verlaufende Randzone 8 besitzt. Mit dem Ende dieser Randzone 8 stützt sich das als Blechstreifen ausgebildete Dämp­ fungselement 7 an einer Innenseite eines U-Profils 9 ab, das mit Hilfe von mehreren in dessen Längsrichtung verteilt angeschweißten Haltelaschen H verbunden ist. Die Haltelaschen H sind ihrerseits mit Hilfe von Schrauben 11 und Dübeln 12 in Bohrungen 13 des Mauerwerks 14 verankert. Um eine optisch ansprechende Konstruktion zu erhalten, ist die Laibung L mit einer Schicht aus einem Putz 15 verkleidet, der bündig mit der Oberkante des U-Profils 9 ab­ schließt und somit die Haltelaschen H sowie die Köpfe der Schrauben 11 unsichtbar verdeckt. Die Außenansicht und die Innenansicht des Gebäudeabschlusses entsprechen daher denjeni­ gen eines herkömmlichen aus Blendrahmen 1 und Flügelrahmen 2 bestehenden Fensters.
Im Falle einer Explosion außerhalb des mit dem Gebäudeabschluß 10 versehenen Bauwerks wirken Druckkräfte in Richtung der Pfeile 16 auf die Füllung 3 sowie den Blendrahmen 1 und den Flügelrahmen 2. Bei geschlossenem Fenster, d. h. einer Verriegelung zwischen Flügel­ rahmen 2 und Blendrahmen 1, wirken die Druckkräfte sämtlich über die beiden gegenüberlie­ genden vertikalen Schenkel 1V des Blendrahmens 1 auf das Rechteckprofil 6, d. h. über die Randzone 8 des Dämpfungselements 7 auf den dem Raum zugewandten vertikalen Schenkel des U-Profils 9. Übersteigt die eingeleitete Kraft ein gewisses Maß, so beginnt sich die Rand­ zone 8 des Blechstreifens plastisch zu verformen, wobei sich das Fenster entsprechend der Druckbeaufschlagung in Richtung der Pfeile 16 verlagert. Bei hinreichend großer Druckbe­ aufschlagung kommt es dazu, daß das Rechteckprofil 6 die dann in etwa rechtwinklig abge­ bogene Randzone 8 sowie der vertikale Schenkel des U-Profils 9 direkt gegeneinander "auf Block" liegen. Die Dämpfungswirkung ist dann voll ausgeschöpft und eventuell noch auftre­ tende Restkräfte müssen über das U-Profil 9 die Haltelaschen H und die Schrauben 11 in das Mauerwerk 14 eingeleitet werden.
Das dargestellte Fenster erlaubt es, durch Sprengungen hervorgerufene Druckbelastungen bis ca. 3 bar sicher abzufangen. Durch geeignete Wahl der Dicke und des Materials des Blech­ streifens des Dämpfungselements 7 sowie der Länge der Randzone 8 und des maximal mögli­ chen Verschiebewegs läßt sich die maximal von der Fensterlagerung absorbierbare Energie variieren.
Der in Fig. 3 gezeigte Gebäudeabschluß 20 stimmt vollständig mit den Merkmalen des Ge­ bäudeabschlusses 10 gemäß den Fig. 1 und 2 überein, mit Ausnahme des hier schmaler ausgeführten Rechteckprofils 26 und des Dämpfungselements 27, das beidseitig mit jeweils einer Randzone 8 versehen ist. Bei dem Gebäudeabschluß 20 findet daher eine Dämpfungs­ wirkung nicht nur bei der positiven Druckwelle statt, sondern auch nach der Reflexion dersel­ ben, wenn eine rückwärts gerichtete Verlagerung des Gebäudeabschlusses 20 relativ zu dem Mauerwerk 14 erfolgt.
Im Vergleich mit dem Gebäudeabschluß 10 nach den Fig. 1 und 2 erfolgt die Befestigung des Gebäudeabschlusses 30 gemäß Fig. 4 über rechtwinklige Laschen 31, die wiederum mit dem U-Profil 9 verschweißt sind. Die Laschen 31 besitzen einen parallel zu der Laibung L verlaufenden und unmittelbar an diese anschließenden Zugschenkel 32 und einen rechtwink­ lig hierzu verlaufenden Stützschenkel 33, der sich über ein weiteres Dämpfungselement 34 aus einem Kunststoffschaum, wie beispielsweise Moosgummi, an einer Ansichtsseite 35 des an die Gebäudeöffnung angrenzenden Mauerwerks 14 abstützt. Aus optischen Gründen ist wiederum sowohl die Laibung L als auch die hieran angrenzende Ansichtsseite 35 mit einer Schicht aus Putz 15 versehen, der die Laschen 31 nebst deren Befestigungsmitteln unsichtbar verdeckt und eine herkömmlichen Fenstern entsprechende Außen- sowie Innenansicht sicher­ stellt.
Kommt es im Falle einer Druckbeaufschlagung in Richtung der Pfeile 16 zu einer abgedämpf­ ten Verlagerung des Gebäudeabschlusses 30 in diese Richtung, so erfolgt diese zunächst als Relativbewegung zwischen dem Rechteckprofil 6 und dem U-Profil 9 unter plastischer Ver­ formung des Dämpfungselements 7. Sobald der maximale Verschiebeweg ausgenutzt ist, kommt es über das U-Profil 9 zu einer Krafteinleitung in die Laschen 31, die sich unter weite­ rer Energieabsorption über die Dämpfungselemente 34 am Mauerwerk 14 abstützen. Durch entsprechend große Dimensionierung der Stützschenkel 33 läßt sich die Krafteinleitung in das Mauerwerk 14 soweit vergleichmäßigen, daß im Gegensatz zu der Verankerung der Haltela­ schen H gemäß den Fig. 2 und 3 punktuelle Belastungsspitzen im Mauerwerk 14 vermie­ den werden. Daher ist die Konstruktion gemäß Fig. 4 insbesondere für wenig belastbares Altmauerwerk oder beispielsweise Hohllochziegel auch jüngeren Datums prädestiniert. In­ nerhalb des Zugschenkels 32 der Laschen 31 sind Langlöcher 36 angeordnet, durch die die Schrauben 11 hindurchgeführt sind. Hierdurch wird eine Verlagerung der Laschen 31 in eine Richtung parallel zur Schraubenlängsachse verhindert, nicht jedoch eine energiezehrende Verschiebung der Laschen 31 in Richtung der Zugschenkel 32.
Die in Fig. 5 dargestellte Variante in Form eines Gebäudeabschlusses 40 unterscheidet sich von der Ausführungsform nach Fig. 4 dadurch, daß die Laschen 41 U-förmig sind, d. h. zwei Stützschenkel 43 aufweisen, die sich jeweils über Dämpfungselemente 44 an der zugeordne­ ten Ansichtsseite 35 bzw. 37 des Mauerwerks 14 abstützen. Die Dämpfungselemente 44 sind als wannenförmige Blechstreifen ausgebildet, die sich mit einem Mittelbereich an den Stütz­ schenkeln 43 und den Enden zweier Beine 46 an den Ansichtsseiten 35 bzw. 37 abstützen. Die Energieabsorption in den Dämpfungselementen 44 erfolgt durch plastische Verformung. Durch die beidseitige Anordnung von Dämpfungselementen 44 zwischen den Laschen 41 und dem Mauerwerk 14 erfolgt eine Energieabsorption sowohl zum Zeitpunkt der positiven als auch der negativen Druckwelle.
Der in Fig. 6 dargestellte Gebäudeabschluß 50 stützt sich im Bereich einer Fläche 51 seines Blendrahmens 1 über ein Dämpfungselement 52 in Form eines elastischen Moosgummistrei­ fens 53 an einem Absatz in der Laibung ab. Der Absatz besteht aus einem auf der Außenseite der Mauer 14 angeordneten Verblendmauerwerk, beispielsweise in Form von Klinkern oder aus Beton. Die im Falle einer Explosion auftretenden und in Richtung der Pfeile 16 wirken­ den Druckkräfte werden über eine innere Widerlagerfläche abgefangen, die von der Fläche 54 eines sich über die gesamte Länge des vertikalen Schenkels 1V des Blendrahmens 1 erstrec­ kenden L-Profils 55 gebildet wird. Dieses ist mit Hilfe von Schrauben 11 und Dübeln 12 in Bohrungen 13 des Mauerwerks verankert.
Zur Absorption von Energie während der positiven Druckwelle nach einer Detonation sind zwischen der Fläche 56 des Blendrahmens 1 und der Widerlagerfläche an dem L-Profil 55 Dämpfungselemente 57 angeordnet, die aus wannenförmigen Blechstreifen bestehen und nach demselben Prinzip wirksam sind, wie die bei der Ausführungsform nach der Fig. 5. Die Dämpfungselemente 57 sind bei dem Gebäudeabschluß 50 mit Hilfe von Schrauben 58 den vertikalen Schenkeln 1V des Blendrahmens verschraubt.
Schließlich ist in Fig. 7 noch eine letzte Variante in Form des Gebäudeabschlusses 70 darge­ stellt, wobei die Abstützung an der Mauer 14 von der Außenseite her über ein Eckzargenpro­ fil 71 erfolgt. Dieses ist mit einer Lasche 72 verschweißt, die mit Hilfe von Schrauben 11 und Dübeln 12 in Bohrungen 13 in der Mauer verankert ist. Die Abstützung der Laschen 72 ge­ genüber der Laibung L erfolgt dabei über Plättchen oder Klötzchen 79 aus Hartholz oder Kunststoff.
Eine Energieabsorption im Falle einer Druckbelastung in Richtung der Pfeile 16 erfolgt durch plastische Verformung des entgegengesetzt der Belastungsrichtung abgewinkelten Randstrei­ fen 73 des Eckzargenprofils 71. Die nach Ausnutzung des maximalen Verschiebeweges des Blendrahmens 1 eventuell noch vorhandene Restkraft wird über den Zugschenkel 74 und den Stützschenkel 75 des Eckzargenprofils 71 in die Ansichtsseite 35 des Mauerwerks 14 einge­ leitet. Das Eckfugenprofil 71 ist mit einer speziellen Mörtel- bzw. Klebemasse 76 hinterfüllt, wodurch eine Verbiegung desselben verhindert und trotz dessen geringer Materialstärke eine sichere Übertragung der auftretenden Kräfte gewährleistet ist.
Um nach einer Reflexion der Druckwelle die Rückverlagerung des Gebäudeabschlusses 70 innerhalb der Öffnung zu begrenzen, ist auf der Außenseite im Eckbereich des Blendrahmens 1 ein L-Profil 77 mit Hilfe von Schrauben 78 befestigt, die sich sowohl durch das Eckzargen­ profil 71 als auch durch die Laschen 72 erstrecken.

Claims (9)

1. Sprengwirkungshemmend ausgeführter Gebäudeabschluß (10, 20, 30, 40, 50, 70), mit dem eine Öffnung in einem Gebäude verschließbar ist und der eine Füllung (3) sowie diese im wesentlichen ringsum umfassende Rahmenelemente (1, 2) aufweist, wobei an mindestens zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Gebäudeabschlusses (10, 20, 30, 40, 50, 70) jeweils zwischen den Rahmenelementen (1, 2) und Widerlagerflächen, die jeweils mit einer die Öffnung begrenzenden Laibung (L) kraftschlüssig verbunden sind, jeweils mindestens ein Dämpfungselement (7, 27, 57) angeordnet ist, das im Falle einer senkrecht zu der durch die Füllung (3) definierten Ebene auf den Gebäudeab­ schluß (10, 20, 30, 40, 50, 70) einwirkenden Kraft unter Verformung eine Dämpfungs­ wirkung entfaltet, wobei des weiteren die Widerlagerflächen innerhalb der Laibung (L) angeordnet und senkrecht zu dieser ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Dämpfungselement (7, 27, 57) auf jeder der gegenüberliegenden Seiten zwischen einander zugewandten Widerlagerflächen, die bei entgegengesetzten Richtun­ gen der auf den Gebäudeabschluß (10, 20, 30, 40, 50, 70) einwirkenden Kraft wirksam sind, angeordnet ist.
2. Gebäudeabschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerlagerflächen von den einander zugewandten Flanschflächen eines U-Profils (9) gebildet sind.
3. Gebäudeabschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerlagerflächen von Abschnitten eines L-Profils gebildet sind, die in Längsrichtung des zugeordneten Rahmenelements hintereinander und abwechselnd in entgegengesetzte Richtungen an­ geordnet sind.
4. Gebäudeabschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Widerlagerfläche von einem Absatz (53) in der Laibung (L) der Öffnung und die zugeordnete gegenüber­ liegende Widerstandsfläche von einem mit der Laibung (L) verbundenen Profil (55) ge­ bildet ist.
5. Gebäudeabschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das U-Profil (9) und/oder das oder die L-Profile (78) mit Haltelaschen (H, 72) verbunden sind, die mittels Befestigungselementen in dem an die Öffnung angrenzenden Gebäude­ teil verankerbar sind.
6. Gebäudeabschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungselemente in Längsrichtung des zugeordneten Rahmenelements (1) verlau­ fende Blechstreifen sind, die unter entsprechender Krafteinwirkung plastisch in Form von Biegung verformbar sind.
7. Gebäudeabschluß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Blechstreifen in Querrichtung betrachtet in drei Zonen eingeteilt ist, von denen zwei Randzonen (8) pla­ stisch verformbar sind, während der Blechstreifen im Bereich einer Mittelzone mit dem zugeordneten Rahmenelement (1) verbunden ist.
8. Gebäudeabschluß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Blechstreifen wannenförmig mit geneigten Seitenflächen ist und in der Mittelzone mittels eines Befe­ stigungsprofils (26) mit einer zugeordneten Kontaktfläche des Rahmenelements (1) ver­ spannt ist.
9. Gebäudeabschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf mindestens zwei gegenüberliegenden Seiten des Gebäudeabschlusses rechtwinklige La­ schen (31, 41) an den Rahmenelementen (1) befestigt sind, wobei jeweils mindestens ein Zugschenkel (32, 42) der Laschen (31, 41) in der Nähe der Laibung (L) der Öffnung verläuft und jeweils mindestens ein Stützschenkel (33, 43) an einer Ansichtsseite (35, 37) des an die Öffnung angrenzenden Gebäudeteils anliegt.
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