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Einleitung
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Die
Erfindung betrifft ein sprengwirkungshemmendes Doppelfenster mit
einem Außenfenster und
einem Innenfenster, das aus einem Blendrahmen und aus einem Flügelrahmen
mit einer Füllung besteht,
der mittels Halteelementen in dem Blendrahmen beweglich gelagert
ist, wobei der Blendrahmen mittels Verankerungselementen in einer
Befestigungsposition derart verankerbar ist, dass das Doppelfenster
eine Gebäudeöffnung in
einer Ansichtsfläche
eines Gebäudes
verschließt
und dass das Außenfenster
und das Innenfenster einen Zwischenraum begrenzen, der über einen
dauerhaft offenen Verbindungsquerschnitt mit der Umgebungsluft vor dem
Außenfenster
in Verbindung steht.
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Unter
Doppelfenster im Sinne der vorliegenden Anmeldung sollen neben Fenstern
an sich auch Türen
oder ähnliche,
eine Gebäudeöffnung verschließende Elemente
verstanden werden. Bei den Bauwerksteilen, die die Gebäudeöffnung begrenzen, kann
es sich beispielsweise um klassisches, aus einzelnen Steinen bestehendes
Mauerwerk, Bauteile aus Beton, Stahl, Holz oder andere Baustoffe
handeln. Das Innenfenster solcher Doppelfenster ist im allgemeinen
mittels eines Flügelrahmens
in einem Blendrahmen drehbar gelagert, wobei der Flügelrahmen
sowohl als Drehflügel
mit vertikaler Drehachse, als Kipp- oder Klappflügel mit horizontaler Schwenkachse
oder z.B. als kombinierter Dreh-Kippflügel ausgebildet sein kann.
Alternativ kann unter Flügelrahmen
aber auch ein Schiebeflügel
eines Schiebefensters verstanden werden.
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Sprengwirkungshemmende
Doppelfenster der eingangs beschriebenen Art sind beispielsweise aus
der
DE 34 20 883 C2 und
aus der
DE 34 32 021 C2 bekannt.
Jeweils vor dem Innenfenster, das einen Blendrahmen und einen darin
beweglich gelagerten Flügelrahmen
aufweist, ist eine fest stehendes Außenfenster vorgesehen. Der
Zwischenraum zwischen den beiden Verglasungen steht über feste
Verbindungsquerschnitte zwischen Außenfenster und Fensterlaibung
mit der Umgebungsluft in Verbindung, so dass bei geöffnetem
Flügelrahmen
in einem gewissen Rahmen durch das Doppelfenster Umgebungsluft in
das Innere des Gebäudes
und Luft aus dem Innern nach Außen
zirkulieren kann.
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Das
Doppelfenster hat die Aufgabe, die Auswirkung einer Detonation – beispielsweise
durch einen Sprengstoffanschlag – auf der Außenseite
des Gebäudes
derart abzumildern, dass in dem Gebäude befindliche Personen möglichst
keinen Schaden erleiden. Zunächst
erfolgt bei einer Detonation durch die vergleichsweise geringen
Verbindungsquerschnitte zwischen dem Außenfenster und der Fensterlaibung
ein verzögerter
Druckausgleich zwischen der Umgebungsluft und dem Zwischenraum zwischen
Außen-
und Innenfenster. Die Verglasung des Außenfensters ist bei den bekannten
Doppelfenstern nicht sprengwirkungshemmend ausgeführt und
kann durch eine Druckspitze einer Detonation zerstört werden,
wodurch diese Druckspitze schon weitgehend abgebaut wird.
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Die
Innenfenster der bekannten Doppelfenster sind jeweils mit einer
Panzerverglasung und speziell verstärkten Blend- und Flügelrahmen
versehen, die durch die Detonation nicht beschädigt werden. Im Innenraum des
Gebäudes
befindliche Personen kommen so nicht durch umherfliegende Glassplitter oder
Rahmenteile zu Schaden.
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Als
nachteilig ist bei den bekannten Doppelfenstern die sehr aufwändige sprengwirkungshemmende
Konstruktion der Innenfenster – einschließlich Blend-
und Flügelrahmen – anzusehen:
Allein die bewegliche Halterung einer im Vergleich zu einer normalen
Verbundglasscheibe erheblich schwereren Panzerglasscheibe erfordert
eine deutlich stabilere – und
damit schwerere – Ausführung der
Rahmen. Hinzu kommt die Panzerung dieser Rahmen selbst, die üblicher
Weise auch wieder jeweils aus einer oder mehreren Stahlplatten oder
sehr massiven Rahmenprofilen besteht. Ein großer Aufwand ist des Weiteren auch
bei den Verriegelungen zwischen Blend- und Flügelrahmen sowie bei den Ankern
zu betreiben, die den Blendrahmen an den jeweiligen Gebäudeteilen festlegen.
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Aus
der
DE 203 07 778
U1 ist eine sprengwirkungshemmende und/oder beschusshemmende Schutzvorrichtung
zum Schutz einer Wandöffnung bekannt,
bei der es sich gleichfalls um eine Doppelfenster-Konstruktion handelt.
Das als Schutzplattenelement bezeichnete Außenfenster ist vor der Ansichtsseite
des Gebäudes
angeordnet und überlappt die
Ansichtsseite mit seinem Randstreifen. Zur Energieabsorption ist
das Schutzplattenelement über
Feder- und/oder
Dämpfungselemente
mit dem Gebäude
verbunden, wobei eine Energieaufnahme und damit ein Druckabbau im
Wege einer bewusst gewollten Verlagerung des Außenfensters auf das Gebäude zu bzw.
bei der Reflexion der Druckwelle auch von diesem weg erfolgt. Spätestens
wenn das Schutzplattenelement an der Ansichtsfläche des Gebäudes anliegt, soll die Verlagerung
beendet werden. Der zwischen dem äußeren Schutzplattenelement
und dem Zwischenraum ständig
vorhandenen Verbindungsquerschnitt kann mittels eines umlaufenden Profilrahmens
reduziert werden. Über
den Aufbau des Innenfensters ist in der
DE 203 07 778 U1 keine Aussage
getroffen.
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Aufgabe der
Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Doppelfenster vorzuschlagen,
das – bei
gleicher Sprengwirkungshemmung – konstruktiv
einfacher auszuführen,
leichter und somit letzlich preisgünstiger ist, als die bekannten
Doppelfenster.
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Lösung
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Ausgehend
von den bekannten Doppelfenstern wird nach der Erfindung vorgeschlagen,
dass nur das Außenfenster
eine sprengwirkungshemmende Panzerverglasung, das Innenfenster hingegen
lediglich eine ein Zersplittern verhindernde Verbundverglasung aufweist,
und dass die Verankerungselemente ein Herausreißen des Blendrahmens aus der Befestigungsposition
und die Halteelemente ein Herausreißen des Flügelrahmens aus dem Blendrahmen verhindern.
Unter Verbundverglasung soll dabei sowohl ein Verbund aus zwei Glasscheiben
und einer mittig zwischen diesen verklebten Folie als auch eine zumindest
einseitig mit einer Folie beklebte Glasscheibe verstanden werden.
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Der
erfindungsgemäßen Gestaltung
eines sprengwirkungshemmenden Doppelfensters liegt die Erkenntnis
zugrunde, dass bei einer Detonation vor einem der bekannten Doppelfenster
der Druckanstieg im Innern des Gebäudes aufgrund der vergleichsweise
kleinen Verbindungsquerschnitte, die das Außenfenster frei lässt, bereits
in einem Maß gedämpft wird,
das einen Schaden bei den dort befindlichen Personen nahezu ausschließt, wobei
dieser Effekt bei den bekannten Doppelfenstern mit dem Zeitpunkt
der Zerstörung
des Außenfensters
sein Ende findet.
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Während bei
den bekannten Doppelfenstern die eigentliche Sprengwirkungshemmung – im Sinne einer
Schutzwirkung für
die im Innern des Gebäudes befindlichen
Personen – durch
das Innenfenster erfolgt, realisiert das erfindungsgemäße Doppelfenster ein
völlig
anderes, neuartiges Konzept: Die primäre Schutzwirkung vor der Druckwelle
einer Detonation übernimmt
das Außenfenster,
das – aufgrund
seiner sprengwirkungshemmenden Ausbildung in so genanntem „Panzerglas" – durch die Druckwelle nicht zerstört wird.
Unter „Panzerglas" im Sinne der vorliegenden
Erfindung soll in der Regel ein hinreichend massives Verbundglas
aus mindestens zwei Scheiben und einer dazwischen angeordneten Folie
verstanden werden. Typische Gesamtstärken liegen bei ca. 15 bis
40 mm. Alternativ kommt aber auch eine hinreichend starke Kunststoffscheibe
z.B. aus Polykarbonat in Betracht. In diesem Fall ist die Verwendung
einer mittigen Folie nicht erforderlich.
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Das
hinter dem Außenfenster
liegende Innenfenster muss lediglich noch den – aufgrund der Belüftung durch
die Verbindungsquerschnitte unvermeidlichen, aber bereits sehr stark
geminderten – Druckanstieg
im Zwischenraum derart abfangen, dass eine Gefährdung von Personen ausgeschlossen
werden kann. Hierzu erweist sich bereits die Verwendung einer handelsüblichen
Verbundglasscheibe als ausreichend, die bei der verbleibenden Druckwelle
zwar springen, nicht aber splittern kann. Wichtig ist in diesem
Zusammenhang, dass bei Existenz mehrerer hintereinander angeordneter
Scheiben des Innenfensters zumindest die innerste als Verbundverglasung
ausgeführt
oder zumindest mit einer Folie beklebt ist. Darüber hinaus ist durch konstruktive
Maßnahmen
lediglich noch zu vermeiden, dass einerseits der Flügel des
Innenfensters aus dem Blendrahmen, oder andererseits der Blendrahmen
aus der Verankerung in seiner Befestigungsposition gerissen werden.
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Die
in Bezug auf sprengwirkungshemmend ausgebildete Fenster einschlägigen Normen,
wie z.B. die DIN EN 13124-1 (Teil 1: Stoßrohr) und 13124-2 (Teil 2:
Feldversuch) sowie in Bezug auf explosionshemmend ausgebildete Fenster
entsprechend DIN EN 13123-1 (Teil 1: Stoßrohr) und 13123-2 (Teil 2:
Feldversuch) gehen stets von der Philosophie aus, dass das Innenfenster
nach der Prüfung
im Wesentlichen unversehrt sein muss. So darf nach der Prüfung keine Öffnung im
Fenster oder zwischen dessen Flügel-
und Blendrahmen vorhanden sein, durch die ein starrer stumpfer Stab
mit einem Durchmesser von 10 mm leicht hindurch geschoben werden
kann. Auch darf von der Rückseite des
Fensters kein Teil des Rahmens oder Beschlags herausgerissen sein.
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Die
vorliegende Erfindung kehrt sich ganz bewusst von dieser Unversehrtheits-Philosophie
ab. Mit der Erfindung wurde nämlich
erkannt, dass nicht ein bestimmtes Ausmaß einer Beschädigung des
Innenfensters die Tauglichkeit einer Doppelfensterkonstruktion gegenüber Sprengstoffanschlägen ausmacht,
sondern das Ausmaß und
der zeitliche Verlauf eines Druckanstiegs im Inneren des Gebäudes, in dem
sich das Doppelfenster befindet, sofern des Weiteren eine Gefährdung von
evtl. in dem Raum, und zwar im Bereich hinter dem Doppelfenster,
befindlichen Personen durch Teile des Doppelfensters ausgeschlossen
ist. Als unschädlich
unter sicherheitstechnischen Aspekten ist es insofern anzusehen,
wenn z.B. der Flügelrahmen
zwar aus seiner Schließposition
verlagert wird, jedoch durch beispielsweise die Scherenglieder,
die bei einem Kippflügel
oder z.T. auch bei einem Drehflügel
den Öffnungswinkel
begrenzen, auch nach der Detonation noch in fester Verbindung mit
dem Blendrahmen steht. Eine solche Verbindungsfunktion kann beispielsweise
auch von Bändern
bzw. Angeln oder Verriegelungselementen erfüllt werden, die ein unkontrolliert
weites Entfernen des Flügelrahmens
oder von Teilen desselben von dem Blendrahmen verhindern. Auch der
Blendrahmen selbst könnte
nach der Explosion geringfügig
verlagert sein, so lange hierbei keine großen Wegstrecken und keine größeren Geschwindigkeiten
des sich bewegenden Teils auftreten.
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Das
der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Prinzip besteht darin,
dass das Innenfenster ohne Beeinträchtigung der Sicherheitseigenschaften beliebig
weit geöffnet
oder im Grenzfall sogar gänzlich
entfernt sein kann, ohne dass im Raum im Falle einer Explosion vor
dem Gebäude
ein unzulässig großer Druckanstieg
stattfindet. Dieser wird allein durch die geeignete Abstimmung des Öffnungsquerschnitts
bestimmt, der zwischen dem Außenfenster und
der Fassade bzw. der Laibung verbleibt. Eine zwingende Druckminderfunktion
hat das Innenfenster daher nach der Lehre der vorliegenden Erfindung nicht.
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Als
besonders vorteilhaft ist es anzusehen, wenn das Innenfenster eine
Doppel-Isolier-Verbundverglasung
bestehend aus jeweils einer Verbundverglasung auf beiden Seiten
eines Isolierzwischenraums aufweist. In diesem Fall wird das Fenster
einerseits sehr gut seiner Wärmedämmfunktion
gerecht und andererseits wird ein Splitterflug sowohl auf der Innenseite
des Innenfensters als auch auf dessen Außenseite verhindert. Auf bei
der Reflexion der Druckwelle und der dabei auftretende Sogwelle
können
somit keine Glassplitter über
den Zwischenraum in Bereiche vor dem zu schützenden Gebäude gelangen und dort zu Gefährdungen
führen.
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In
einer vorteilhaften Ausführung
des erfindungsgemäßen Doppelfensters
ist das Außenfenster über Distanzelemente
mit dem Blendrahmen des Innenfensters und nur mittelbar über diese
mit dem Gebäude
verbindbar. Dann muss zur Montage des Doppelfensters nur der Blendrahmen
des Innenfensters mit dem Gebäude
verbunden werden. Gegenüber
einer separaten Montage des Außenfensters
an dem Gebäude
wird der Montageaufwand so signifikant vermindert.
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Besonders
bevorzugt kommen bei einem erfindungsgemäßen Doppelfenster als Halteelemente verstärkte Bänder und/oder
Scheren zum Einsatz und/oder der Blendrahmen ist mittels verstärkter Verankerungselemente
an dem Gebäude
verankerbar. Typischerweise kann es sich hierbei um verstärkte, z.B.
aus Edelstahl gefertigte Scharnierbänder und Begrenzungsscheren
von Drehflügeln
oder Dreh-Kipp-Lagerbänder
und Dreh-Kipp-Scheren von Dreh-Kipp-Flügeln
handeln. Bei Schiebefenstern sind unter Halteelementen die Anlageflächen am Blendrahmen
für den
Schiebeflügel
gemeint. Durch die Verwendung verstärkter Halte- und/oder Verankerungselemente
kann die Konstruktion eines ansonsten konventionellen Innenfensters
prinzipiell beibehalten werden. Alternativ kann auch zur Verstärkung die
Anzahl der Halte- und/oder
Verankerungselemente erhöht
werden oder es können
zusätzliche Dämpfungselemente
zum Einsatz kommen, die die Auswirkungen einer Druckwelle auf das
Innenfenster mindern.
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Weiterhin
liegt bei einem erfindungsgemäßen Doppelfenster
vorzugsweise ein die Panzerverglasung tragender Rahmen des Außenfensters
in einer montierten Position des Doppelfensters zumindest an zwei
einander gegenüber
liegenden Kanten der Panzerverglasung an dem Gebäude an. Eine solcherart verbreiterte
Abstützung
an dem Gebäude mindert
die Belastung des Außenfensters.
Dieses kann dann – bei
gleicher Sprengwirkungshemmung – leichter
ausgeführt
werden.
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Besonders
vorteilhafter Weise ist bei einem erfindungsgemäßen Doppelfenster das Außenfenster
mittels Tellerfederpaketen federnd mit dem Innenfenster verbunden.
Tellerfederpakete können – abhängig im
Wesentlichen nur von der Dicke der einzelnen Scheiben – gegenüber Schraubenfedern
(deren Verwendung beispielsweise aus der oben genannten
DE 34 20 883 C2 bekannt
ist) bei gleicher Baugröße deutlich
höhere
Federkonstanten realisieren. Ihre Verwendung in sprengwirkungshemmenden
Doppelfenstern ermöglicht
bei gleicher Federwirkung deutlich kleinere Federelemente. Darüber hinaus
bietet sich die Kombination von Tellerfedern mit dämpfenden
Zwischenlagen geradezu an, so dass auch eine Schwingungsanregung
des Doppelfensters vermieden wird.
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Ausführungsbeispiele
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Die
Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand von Zeichnungsfiguren,
in denen mehrere Ausführungsbeispiele
gezeigt sind, erläutert.
Diese zeigen in
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1a ein
erstes erfindungsgemäßes Doppelfenster
im geschlossenen Zustand in einer Draufsicht,
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1b in
einem Horizontalschnitt und
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1c in
einem Vertikalschnitt,
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2a das
erste Doppelfenster in einem geöffneten
Zustand in der Draufsicht,
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2b in
dem Horizontalschnitt und
-
2c in
dem Vertikalschnitt,
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3a ein
zweites erfindungsgemäßes Doppelfenster
in einem geöffneten
Zustand in einer Draufsicht,
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3b in
einem Horizontalschnitt und
-
3c in
einem Vertikalschnitt,
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4a ein
drittes erfindungsgemäßes Doppelfenster
in einem geöffneten
Zustand in einer Draufsicht,
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4b in
einem Horizontalschnitt und
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4c in
einem Vertikalschnitt.
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In
den Draufsichten (auf die Ansichtsfläche des Gebäudes) gemäß 1a, 2a, 3a und 4a sind
jeweils zugehörigen
Horizontal- und Vertikalschnitte als dicke, strichpunktierte Linien
eingezeichnet. In allen Horizontal- und Vertikalschnitten sind die
Ansichten jeweils in horizontaler und vertikaler Richtung im mittleren
Bereich der Fensterflächen abgebrochen
dargestellt und im Sinne einer ökonomischen
Darstellungsweise zusammengeschoben. Zusätzlich vereinfachend wurden
in den Schnittdarstellungen einige umlaufende Sichtkanten weggelassen.
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Das
in den 1a bis 2c gezeigte
erfindungsgemäße Doppelfenster 1 weist
ein Außenfenster 2 und
ein Innenfenster 3 auf und verschließt eine Gebäudeöffnung 4 in einer
Ansichtsfläche 5 eines nicht
weiter dargestellten Gebäudes.
Das Außenfenster 2 weist
eine Panzerglasscheibe 6 auf, die in einem umlaufenden,
U-förmigen
Rahmen 7 aus Stahl aufgenommen ist. Das Außenfenster 7 ist
so dimensioniert, dass es auch einer Detonation solchen Ausmaßes standhalten
kann, die zur Erfüllung
der strengsten geltenden Anforderungen für sprengwirkungshemmende Fenster
nach den einschlägigen Normen
festgelegt ist. Die Stärke
der Panzerglasscheibe beträgt
z.B. 26 bis 28 mm. Das Doppelfenster 1 weist zwischen dem
Außenfenster 2 und
dem Innenfenster 3 einen dauerhaft offenen Verbindungsquerschnitt 8 auf,
durch den der Zwischenraum 9 zwischen beiden mit der Umgebung
vor dem Außenfenster 2 in
Verbindung steht.
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Das
Innenfenster 3 ist im Wesentlichen handelsüblich ausgeführt, wie
es auch in nicht in exponierter Weise von Sprengstoffanschlägen bedrohten Wohn-
und Geschäftsbauten
zum Einsatz kommt. Das Innenfenster 3 weist eine Isolier-Verbundglasscheibe 10 auf,
die in einem Flügelrahmen 11 aufgenommen
ist. Die Stärke
der beiden Verbundglasscheiben beträgt jeweils ca. 3–4 mm, d.h.
im Verbund ca. 6–8
mm. Der Flügelrahmen 11 ist
mittels Halteelementen 12 in Form von Bändern in einem Blendrahmen 13 beweglich
gelagert ist, der wiederum mittels Verankerungselementen 14 in
Form von Stahlankern die in Dübeln
angeordnet sind, in der Laibung 15 der Gebäudeöffnung 4 verankert
ist. Sowohl im Blendrahmen 13 als auch im Flügelrahmen 11 sind
Dämmelemente 16 angeordnet,
die insbesondere die Wärmedämmung. des
Innenfensters 3 verbessern.
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Gegenüber der
konventionellen Ausführung sind
die Halteelemente 12 und die Verankerungselemente 14 des
Innenfensters 3 verstärkt
ausgeführt, was
jedoch erfindungsgemäß nicht
zwingend ist. Der Rahmen 7 des Außenfensters 2 ist
mittels Tellerfederpaketen 17 an den Ecken 18 federnd
mit dem Blendrahmen 13 verbunden. Zusätzlich stabilisierend können insbesondere
bei sehr breiten und/oder sehr hohen Gebäudeöffnungen weitere (nicht dargestellte)
Tellerfederpakete an den Längsseiten 19 zwischen
den Ecken 18 angebracht werden. Die (nicht im Einzelnen
dargestellten) Federelemente bestehen jeweils aus einer gewölbten Stahlscheibe,
die auf der konkaven Seite eine Gummilage aufweist. Jedes Tellerfederpaket 17 besteht
aus zehn solcher Federelemente, die jeweils derart abwechselnd orientiert
sind, dass jeweils die konvexen Seiten benachbarter Federelemente
im metallischen Kontakt und die konkaven Seiten benachbarter Federelemente
mit den Gummilagen in Kontakt stehen.
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Die
Vertikalschnitte der 1a und 2c zeigen
darüber
hinaus eine Fensterbank 20, die auf der Unterseite 21 des
Doppelfensters 1 angebracht ist. Die Schnitte durch das
geöffnete
Doppelfenster 1 gemäß den 2b und 2c zeigen
jeweils Strömungslinien 22 der
in das Gebäude
eindringenden Umgebungsluft, sowohl im gewöhnlichen Lüftungszustand als auch im Fall
einer durch eine Detonation ausgelösten Druckwelle.
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Die 3a bis 3c zeigen
ein zweites erfindungsgemäßes Doppelfenster 23,
das sich von dem ersten Doppelfenster 1 gemäß den 1a bis 2c in
einem Detail unterscheidet: Im Gegensatz zu diesem ist das Außenfenster 24 des
zweiten Doppelfensters 23 nicht am Blendrahmen 25 des
Innenfensters 26 befestigt, sondern zu beiden Seiten 27 der
Gebäudeöffnung 28 im
Mauerwerk 29 federnd verankert. Auch hier steht der Zwischenraum 30 zwischen
Außenfenster 24 und
Innenfenster 26 über
einen umlaufenden Verbindungsquerschnitt 31 mit der Umgebung
vor dem Außenfenster 24 dauerhaft
in Verbindung.
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Wie
anhand der Strömungslinien 32 der
bei geöffnetem
Flügelrahmen 32 in
das Gebäude
eindringenden Umgebungsluft in den Schnittdarstellungen der 3b und 3c gezeigt,
ist der Verbindungsquerschnitt 31 an den Seiten 27 durch
den Rahmen 34 des Außenfensters 24 und
das Mauerwerk 29, an Oberseite 35 und Unterseite 36 des
Doppelfensters 23 durch den Rahmen 34 des Außenfensters 24 und
den Blendrahmen 25 des Innenfensters 26 begrenzt.
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Die 4a bis 4c zeigen
ein drittes erfindungsgemäßes Doppelfenster 37,
das wiederum in einem Detail einen Unterschied zu den zuvor beschriebenen
Doppelfenstern 1, 23 aufweist: Der Rahmen 38 des
Außenfensters 39 ist
bei diesem dritten Doppelfenster 37 vor dem Innenfenster 40 in
die Laibung 41 der Gebäudeöffnung 42 eingesetzt
und mit dieser starr verschraubt. Der Rahmen 38 des Außenfensters 39 ist
aus diesem Grund zweiteilig in einem P-förmigen
Grundprofil 43 und einem Deckprofil 44 ausgeführt. Zur
Montage dieses Doppelfensters 37 wird zunächst das
Grundprofil 43 in den Seiten 45 der Laibung 41 verschraubt,
sodann die Panzerglasscheibe 46 eingesetzt und zuletzt
das Deckprofil 44 an das Grundprofil 43 angeschraubt.
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Die
Strömungslinien 47 der
bei geöffnetem Flügelrahmen 48 in
das Gebäude
eindringenden Umgebungsluft in 4c verdeutlichen,
dass der Zwischenraum 49 zwischen Außenfenster 39 und
Innenfenster 40 auch hier über einen Verbindungsquerschnitt 50 dauerhaft
mit der Umgebung vor dem Außenfenster 39 in
Verbindung steht. Der Verbindungsquerschnitt 50 ist hier
jedoch lediglich auf der Oberseite 51 und der Unterseite 52 des
Doppelfensters 37 zwischen dem Rahmen 38 des Außenfensters 39 und
der Laibung 41 ausgebildet. Auch bei dieser Bauweise kann
der Rahmen 38 des Außenfensters 39 zusätzlich stabilisierend
durch (nicht dargestellte) Tellerfederpakete an dem Blendrahmen 53 des
Innenfensters 40 abgestützt
werden.
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- 1
- Doppelfenster
- 2
- Außenfenster
- 3
- Innenfenster
- 4
- Gebäudeöffnung
- 5
- Ansichtsfläche
- 6
- Panzerglasscheibe
- 7
- Rahmen
- 8
- Verbindungsquerschnitt
- 9
- Zwischenraum
- 10
- Verbundglasscheibe
- 11
- Flügelrahmen
- 12
- Halteelement
- 13
- Blendrahmen
- 14
- Verankerungselement
- 15
- Laibung
- 16
- Dämmelement
- 17
- Tellerfederpaket
- 18
- Ecke
- 19
- Längsseite
- 20
- Fensterbank
- 21
- Unterseite
- 22
- Strömungslinie
- 23
- Doppelfenster
- 24
- Außenfenster
- 25
- Blendrahmen
- 26
- Innenfenster
- 27
- Seite
- 28
- Gebäudeöffnung
- 29
- Mauerwerk
- 30
- Zwischenraum
- 31
- Verbindungsquerschnitt
- 32
- Strömungslinie
- 33
- Flügelrahmen
- 34
- Rahmen
- 35
- Oberseite
- 36
- Unterseite
- 37
- Doppelfenster
- 38
- Rahmen
- 39
- Außenfenster
- 40
- Innenfenster
- 41
- Laibung
- 42
- Gebäudeöffnung
- 43
- Grundprofil
- 44
- Deckprofil
- 45
- Seite
- 46
- Panzerglasscheibe
- 47
- Strömungslinie
- 48
- Flügelrahmen
- 49
- Zwischenraum
- 50
- Verbindungsquerschnitt
- 51
- Oberseite
- 52
- Unterseite
- 53
- Blendrahmen