CH660967A5 - Festes pharmazeutisches praeparat einer dihydropyridinverbindung mit rascher wirkstofffreisetzung. - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein festes pharmazeutisches Präparat mit rascher Wirkstofffreisetzung, welches die Dihydropyridin-A-Verbindung, d.h. Isopropyl-6-cyano-5-methoxycarbonyl-2-methyl-4-(3-nitro-
phenyl)-1,4-dihydropyridin-3-carboxylat,
der folgenden Formel:
enthält.
Die Dihydropyridin-A-Verbindung besitzt vasodilatato-rische Wirkungen, wie z.B. eine die Koronargefasse erweiternde Wirkung, eine hypotensive Wirkung oder dergl. und ist daher für die Behandlung von koronarvaskularen Krankheiten, wie z.B. Herzinsuffiziens, Angina pectoris, Myokardinfarkt oder dergl., oder der Hypertension wertvoll.
Bekanntlich ist bei oraler Verabreichung die Absorption der Dihydropyridin-A-Verbindung im Blut wegen deren spärlichen Löslichkeit in Wasser (praktisch unlöslich) im Verhältnis zur Dosis ungenügend; daher weist die Dihydro-pyridin-A-Verbindung den Nachteil einer geringen Bioverfügbarkeit auf.
Es wurde nun festgestellt, dass dieser Nachteil behoben werden kann, indem man die Dihydropyridin-A-Verbindung mit Hydroxypropylmethylcellulose, einem wasserlöslichen Polymer, dispergiert. um auf diese Weise ein festes Dispersionspräparat zu erhalten. Die Erfindung fusst auf dieser Erkenntnis.
5 Sie wird nachstehend näher erläutert.
Das erfmdungsgemässe feste Dispersionspräparat kann durch Dispersion der Dihydropyridin-A-Verbindung in Hydroxypropylmethylcellulose hergestellt werden, beispielswei-se indem man die Dihydropyridin-A-Verbindung in einem geeigneten organischen Lösungsmittel löst, ein wasserlösliches Polymer, nämlich Hydroxypropylmethylcellulose, der erhaltenen Lösung zusetzt, um eine homogene Suspension zu erhalten, worauf man in üblicher Weise das organische Lösungsmittel verdampft.
Die bei diesem Verfahren zur Anwendung gelangenden, organischen Lösungsmittel können beliebig gewählt werden, vorausgesetzt, dass die Dihydropyridin-A-Verbindung darin löslich ist. Geeignete Beispiele solcher Lösungsmittel sind 2o Chloroform, Methylenchlorid, Aceton, Ethylacetat, Alkohole, wie z.B. Methanol, Ethanol usw., und dergl.
Hydroxypropylmethylcellulose ist ein wasserlösliches Polymere und wird dazu verwendet, die Dihydropyridin-A-Verbindung zu dispergieren und auf diese Weise ein festes Dispersionspräparat zu erhalten.
Die anzuwendende Menge an Hydroxypropylmethylcellulose kann beliebig gewählt werden, um die Dihydropyridin-A-Verbindung zu dispergieren, wobei man vorzugsweise 30 die 3- bis 7-fache Menge der zu verwendenden Gewichtsmenge an Dihydropyridin-A-Verbindung zur Anwendung bringt.
Das erfmdungsgemässe, feste Dispersionspräparat, das man nach den obigen Angaben erhält, kann als solches als 35 festes Präparat mit rascher Wirkstofffreisetzung zur Anwendung gelangen, kann aber auch in verschiedene Dosierungsformen, wie z. B. in Form von Pulvern, feinen Granulaten, Tabletten oder dergl., in an sich bekannter Weise übergeführt werden. Gewünschtenfalls kann man Färbemittel, 40 Süssstoffe, geschmackskorrigierende Mittel, Verdünnungsmittel, wie z.B. Saccharose, Lactose, Stärke, kristalline Cellulose, geringsubstituierte Hydroxypropylcellulose, synthetisches Aluminiumsilikat usw., Gleitmittel, wie z.B. Magne-siumstearat usw., oder dergl. dem besagten festen Disper-45 sionspräparat zusetzen.
Solche feste Dispersionspräparate und die verschiedenen erfindungsgemässen Präparate, die man durch eventuelles Überführen eines solchen festen Dispersionspräparates in verschiedene Dosierungsformen der oben erwähnten Art erhält, besitzen eine ausgesprochen verbesserte Löslichkeit und Absorptionsfähigkeit im Blut, verglichen mit gewöhnlicher Dihydropyridin-A-V erbindung.
Man kann zur Erhöhung der Stabilität, zur Verbesserung 55 des Aussehens, zur Verleihung einer glatten Oberfläche, zur Verbesserung der Verabreichungsmöglichkeit usw. das nach den obigen Angaben erhaltene feste Dispersionspräparat beispielsweise in Form einer mit einem Überzug versehenen Tablette verwenden.
60 Solche mit einem Überzug versehene Tabletten können dadurch erhalten werden, dass man die oben erwähnten Tabletten in an sich bekannter Weise mit einem Überzug versieht, wobei die Überzugsschicht Hydroxypropylmethylcellulose enthalten kann.
65
Zur Veranschaulichung der Nützlichkeit der erfindungsgemässen festen Präparate mit rascher Wirkstofffreisetzung seien die Testresultate wie folgt erläutert.
3
66Ü %7
Auflösungstest (Testprobe)
(1) Die im folgenden Beispiel 2 geoffenbarten, feinen Granalien
(2) die im folgenden Beispiel 3 geoffenbarte Tablette
(3) die im folgenden Beispiel 4 geoffenbarte, mit einem Überzug versehene Tablette.
(Testmethode)
Die Teste wurden nach der Methode 2 (Paddelmethode) des Auflösungstestes gemäss Pharmacopoeia of Japan (zehnte Ausgabe) unter Verwendung von Wasser als Testlösung durchgeführt, wobei man die Auflösungsgeschwindigkeit 15 Minuten nach Beginn eines jeden Auflösungstestes gemessen hat.
(Testresultate)
Testprobe Auflösungsgeschwindigkeit
(1) 100
(2) 100
(3) 100
Den soeben erwähnten Resultaten des Auflösungstestes ist zu entnehmen, dass sämtliche feste Präparate, welche ein festes Dispersionspräparat von Dihydropyridin-A-Verbin-dung darstellen, eine ausserordentlich hohe Auflösungsgeschwindigkeit besitzen.
Plasmakonzentrationstest (Testprobe)
(1) Die im folgenden Beispiel 3 geoffenbarte Tablette (jede Tablette enthält 2 mg Dihydropyridin-A-Verbindung).
(2) Tabletten der nachfolgend angegebenen Zusammensetzung wurden in üblicher Weise (Granulierungsmethode in feuchtem Zustand) hergestellt und für diesen Test als Vergleichstabletten verwendet.
Zusammensetzung
Dihydropyridin-A-Verbindung (Mikropulver)
10
mg
Lactose
88,5
mg
Wenig substituierte Hydroxypropylcellulose
30
mg
Natriumlaurylsulfat
3
mg
Hydroxypropylmethylcellulose
3
mg
Magnesiumstearat
0,5
mg
(Testmethode)
Eine 10 mg Dihydropyridin-A-Verbindung entsprechende Menge von Tabletten, d.h. 5 Tabletten der Testprobe (1) und eine Tablette der Testprobe (2), wurde oral sechs Beagle Hunden mit einem Körpergewicht von 8 bis 12 kg nach kreuzweisem Plan verabreicht, wobei die Hunde zuvor während einer Nacht ohne Nahrung gehalten wurden. Die Plasmakonzentration an Dihydropyridin-A-Verbindung wurde durch Gaschromatographie mit ECD '/î, 1,2,4, 6, 8,10,12 und 24 Stunden nach der Verabreichung bestimmt.
(Testresultate)
Die jeweilige Plasmakonzentration, die maximale Plasmakonzentration (C max) und die Fläche unter der Plasma-konzentrationszeitkurve (AUC) für jeden Fall der Testprobe (1) und Testprobe (2) finden sich in der folgenden Tabelle.
Jeder Wert wird wiedergegeben durch den mittleren Wert + üblicher Fehlerwert für sechs Beagle-Hunde.
Test- Plasmakonzentration (ng/ml) probe
0,5 Std.
1 Std.
2 Std.
4 Std.
6 Std.
8 Std.
133.6
95.1
45.8
19.6
12.7
9.6
+ 20.4
±10.4
±5.0
±2.7
± 1.8
± 1.5
34.1
59.8
41.0
17.6
10.8
7.3
±6.4
±7.2
±6.5
±2.1
±1.3
±0.9
Test- Plasmakonzentration (ng/ml) C max AUC probe
10 Std.
12 Std.
24 Std.
(ng ml)
(ng-hr ml)
7.7
6.9
1.2
133.6
361.1
±1.1
±1.1
±0.6
±20.4
±47.4
5.9
4.3
0.3
59.8
238.9
±0.8
±0.6
±0.3
±7.2
±27.2
Wie sich aus der obigen Tabelle bezüglich der maximalen Plasmakonzentration und der Fläche unter der Plasmakonzentration-Zeitkurve eindeutig ergibt, ist die Testprobe ( 1 ) der Testprobe (2) signifikant überlegen.
Es wurde nämlich festgestellt, dass durch das Einbringen der Dihydropyridin-A-Verbindung in Hydroxypropylmethylcellulose unter Bildung eines festen Dispersionspräparates die Absorptionsfähigkeit der Dihydropyridin-A-Verbindung im Blut wesentlich erhöht wird und daher die Bioverfügbarkeit ausserordentlich gesteigert wird.
Die vorliegende Erfindung sei durch die folgenden Beispiele erläutert.
Beispiel 1
100 g Dihydropyridin-A-Verbindung werden in 5 Liter wasserfreiem Ethanol gelöst, worauf man 500 g Hydroxypropylmethylcellulose hinzugibt, um eine Suspension herzustellen. Hierauf wird das organische Lösungsmittel unter vermindertem Druck verdampft, wobei man ein festes Dispersionspräparat erhält.
Beispiel 2
Zu einer Suspension von 100 g Dihydropyridin-A-Verbindung und 500 g Hydroxypropylmethylcellulose in 5 Liter wasserfreiem Ethanol gibt man 9,4 kg Saccharose hinzu und rührt das erhaltene Gemisch. Hierauf wird das organische Lösungsmittel unter vermindertem Druck verdampft, wobei man ein festes Dispersionspräparat erhält.
Dieses feste Dispersionspräparat lässt sich in üblicher Weise in feine Granalien überführen.
Beispiel 3
Eine Suspension von 100 g Dihydropyridin-A-Verbin-dung und 500 g Hydroxypropylmethylcellulose in 5 Liter wasserfreiem Ethanol wird mit 6,87 kg Lactose und 1,5 kg geringsubstituierte Hydroxypropylcellulose versetzt, das so erhaltene Gemisch gerührt und anschliessend das organische Lösungsmittel unter vermindertem Druck verdampft, wobei man ein festes Dispersionspräparat erhält.
Nachdem man das erhaltene, feste Dispersionspräparat in bekannter Weise in Granalien übergeführt hat, werden diese Granalien mit 30 g Magnesiumstearat in an sich bekannter Weise zu Tabletten verformt, und zwar zu Tabletten von jeweils 180 mg Gewicht.
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
660 967
4
Beispiel 4
Jede der gemäss Beispiel 3 erhaltenen Tabletten wird nach bekannten Methoden mit einer Überzugsschicht versehen, welche aus 5,1 mg Hydroxypropylmethylcellulose,
1,6 mg Titandioxyd, 0,8 mg Polyethylenglykol-6000, 0,4 mg Talk und 0,1 mg Eisenoxyd-Gelb besteht, überschichtet, wobei man eine mit einem Überzug versehene, die Dihydropyridin-A-Verbindung enthaltende Tablette erhält.
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
{>0
S
Claims (5)
- 660 967PATENTANSPRÜCHE 1. Festes pharmazeutisches Präparat mit rascher Wirkstofffreisetzung, dadurch gekennzeichnet, dass es ein festes Dispersionsmaterial darstellt, welches die Dihydropyridin-A-Verbindung der Formel:als Wirkstoff und Hydroxypropylmethylcellulose enthält.
- 2. Präparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es in Form einer Tablette vorliegt.
- 3. Tablette nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass deren Oberfläche mit einem Überzug versehen ist.
- 4. Präparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dihydropyridin-A-Verbindung und die Hydroxypropylmethylcellulose in einem Verhältnis von 1:3 bis 1:7 Gewichtsteilen vorliegen.
- 5. Verfahren zur Herstellung eines Präparates nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Dihydropy-ridin-A-Verbindung mit Hydroxypropylmethylcellulose dis-pergiert.
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