CH650392A5 - Feuerfestes geschirr auf basis eines geformten, gegebenenfalls modifizierten homo- oder copolyesters. - Google Patents
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Description
Die für die vorliegende Erfindung verwendbaren Polyester können auch in verschiedener Weise chemisch modifiziert sein, wie z.B. durch Einbau von monofunktionellen Reak-tanten wie Benzoesäure, oder von tri- oder höherfunktio-nellen Reaktanten, wie Trimesinsäure oder Cyanursäure-chlorid, in den Polyester. Die Benzolringe in diesen Poly-estern sind vorzugsweise unsubstituiert, können aber auch durch nicht störende Substituenten substituiert sein, beispielsweise durch Halogen, wie Chlor oder Brom, Niederal-koxy, wie Methoxy, und Niederalkyl, wie Methyl.
Die für die vorliegende Erfindung verwendbaren Polyester können zusammen mit verschiedenen Füllstoffen verwendet werden, deren Typen und Mengen die gewünschten Eigenschaften nicht wesentlich beeinflussen. Beispiele von geeigneten Füllstoffen sind Glasfasern, Polytetrafluoräthylen, Pigmente und Polyimide.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher veranschaulicht, in denen alle Teile und Prozentsätze sich auf das Gewicht beziehen, sofern nichts anderes angegeben ist. Diese Beispiele betreffen gewisse Ausführungsformen; sie sollen dem Fachmann als Anleitung für die praktische Ausübung der Erfindung dienen und die als die beste angesehene Ausführungsform der Erfindung darstellen.
Beispiel 1
250 g eines Gemisches von 40% o-Terphenyl und 60% m-Terphenyl werden in einen Vierhals-Rundkolben eingebracht, der mit Rührer, Stickstoffeinlass, Thermometer und einem mit einem Kühler verbundenen Destillieraufsatz ausgestattet ist. Der Destillieraufsatz ist aussen mit einem elektrischen Widerstandsheizdraht umwickelt, damit er beheizt werden kann. Ein Heizmantel dient zum Erhitzen des Kolbens und seines Inhalts. Der Inhalt des Kolbens wird durch Erhitzen auf ungefähr 60°C zum Schmelzen gebracht,
wonach 68 g p-Acetoxybenzoesäure unter Rühren zugesetzt werden. Die gesamte Kondensation wird unter Rühren und langsamem Durchleiten von Stickstoff durch den Kolben zwecks Aufrechterhaltung einer nicht-oxidierenden Atmosphäre durchgeführt. Der Destillieraufsatz wird auf ungefähr 120°C und das Gemisch im Kolben auf ungefähr 340°C erhitzt, wobei der Polyester bei ungefähr 300°C auszufällen beginnt. Dann wird die Temperatur des Destillieraufsatzes auf ungefähr 180°C erhöht, um zu verhindern, dass das Destillat zurückfliesst und/oder im Destillieraufsatz erstarrt; das Gemisch im Kolben wird ungefähr 12 Stunden lang auf etwa 340°C gehalten. Es werden insgesamt 25,5 g Destillat gesammelt, das hauptsächlich aus Essigsäure besteht, während der Rest hauptsächlich aus Terphenyl, dem flüssigen Wärmeübertragungsmittel, besteht. Man beobachtet, dass 25 g dieses Destillats innerhalb von 35 min nach dem
= 3 bis 600, vorzugsweise 20 bis 200, ist, die Carbonylgruppen der Einheit der Formel IX oder X an die Oxygruppen einer Einheit der Formel IX oder XI gebunden sind und die Oxygruppen der Einheit der Formel IX oder XI an s die Carbonylgruppen einer Einheit der Formel IX oder X gebunden sind.
Die bevorzugten Copolyester enthalten periodisch wiederkehrende Einheiten der Formel:
XII
Erreichen der Temperatur von 340°C übergehen, was anzeigt, dass die Polymerisation innerhalb dieser Zeit bereits nahezu beendet ist.
Das resultierende Gemisch wird auf 80°C abgekühlt, wobei 20 es ganz viskos wird. Ungefähr 200 ml Aceton werden langsam zugesetzt, und das Gemisch wird filtriert, um den ausgefällten Polyester zu gewinnen. Der Polyester wird über Nacht in einem Soxleth-Extraktor mit Aceton extrahiert, um alles restliche Terphenyl-Wärmeübertragungsmittel zuent-25 fernen, und danach im Vakuum 3 h bei 110°C getrocknet. Man erhält eine Ausbeute von 43 g (96% d. Th.) an p-Oxy-benzoylpolyesterpulver.
Das Produkt war unschmelzbar und zeigte bei Halten auf 400°C an der Luft einen Gewichtsverlust von nur 0,83% pro 30 Stunde. Die thermische Differentialanalyse ergab während des Erhitzens eine endotherme Reaktion bei 329 bis 343°C mit einem Höchstwert bei 336°C und eine entsprechende exotherme Reaktion während des Abkühlens als Beweis eines reversiblen kristallinen Überganges. Dieser reversible kristal-35 line Übergang liess sich auch durch eine merkliche Änderung nachweisen, die im Röntgenstrahlen-Pulverstreuungsbild bei Erhitzen des Produkts auf ungefähr 340°C auftrat, wobei das ursprüngliche Bild nach dem Abkühlen wiederkehrte.
Im Röntgenstrahlen-Pulverstreuungsbild des Produkts bei Raumtemperatur, unter Verwendung monochromatischer Kupfer-K-Alphastrahlen, zeigt die grosse Zahl und die Schärfe der Streuungslinien an, dass der Polyester hochkristallin ist.
45 Die Verwendung des flüssigen Wärmeübertragungsmittels ist für die angewendete Methode wesentlich. Die Flüssigkeit muss inert sein, d.h. sie muss mit dem p-Acetoxybenzoesäure-monomeren und dessen Kondensationsprodukten unter den angewendeten Bedingungen nicht-reaktiv sein. Sie muss auch so eine hochsiedende Flüssigkeit sein und unter den angewendeten Bedingungen einen Siedepunkt haben, der mindestens so hoch ist wie die höchste Temperatur, auf die die Reaktionsmischung erhitzt wird, und zweckmässig etwas höher, so dass Rückfluss vermieden werden kann. Selbstverständlich 55 braucht das Wärmeübertragungsmittel bei Raumtemperatur nicht flüssig zu sein, es soll jedoch vorzugsweise einen Schmelzpunkt unter jenem des Monomeren (ungefähr 180°C) haben. Die vielfältigsten Materialien erwiesen sich als brauchbare Wärmeübertragungsmittel, darunter beispiels-60 weise o-Terphenyl, m-Terphenyl, p-Terphenyl und Gemische von zwei oder drei davon, wie sie in diesem Beispiel angewendet wurden; teilweise hydrierte Terphenyle, wie sie unter dem Markennamen Therminol® 66 im Handel erhältlich sind; und ein eutektisches Gemisch von 73,5% Diphenyloxid 65 und 26,5% Diphenyl wie das als Dowterm® A im Handel erhältliche Wärmeübertragungsmittel. Andere geeignete Wärmeübertragungsmittel sind Diphenoxybiphenyle und deren Gemische, wie in der US-PS 3 406 207 geoffenbart sind.
650 392
6
Beispiel 2
Dieses Beispiel veranschaulicht die Synthese eines erfin-dungsgemäss brauchbaren Copolyesters.
Die folgenden Mengen der folgenden Bestandteile werden wie angegeben miteinander kombiniert.
Substanzbezeichnung
Bestandteil
Menge Gramm
Mol
A
p-Hydroxybenzoesäure
138
1
B
Phenylacetat
170
1,25
C
Therminol 77
500
-
D
Diphenylterephthalat
318
1
E
Chlorwasserstoff
-
-
F
Hydrochinon
111
1,01
G
Therminol 77
500
—
Teile und 8010 Teile Destillat werden gewonnen. Der Inhalt des Reaktionsgefässes wird herausgenommen, abgekühlt und zu einer Teilchengrösse von 0,84-0,42 mm (20-40 mesh, U.S. Standard Sieve Series) gemahlen. Das erzeugte Harz hat ein s Molekulargewicht im Bereich von 5000-20 000, wobei der Durchschnitt ungefähr in der Mitte dieses Bereiches liegt. Das Produkt ist schätzungsweise zu ungefähr 50% kristallin.
Das Harz wird unter Vakuum gehalten, beispielsweise 8 h bei einer erhöhten Temperatur unter einem absoluten Druck io von ungefähr 133 mbar, und ergibt dann ein körniges Pulver.
Beispiel 4
Die folgenden Mengen der folgenden Bestandteile werden wie angegeben miteinander kombiniert
Die Substanzen A bis D werden in einen Vierhals-Rund-kolben eingebracht, der mit Thermometer, Rührer, kombiniertem Einlass für Stickstoff und HCl und einem an einen Kühler angeschlossenen Auslass ausgestattet ist. Über den Einlass wird langsam Stickstoff eingeleitet. Der Kolben und 25 sein Inhalt werden auf 180°C erhitzt, worauf HCl durch die Reaktionsmischung perlen gelassen wird. Die Auslasstemperatur wird durch äusseres Erhitzen während der p-Hydroxy-benzoesäure-Phenylacetat-Umesterungsreaktionauf 110-120°C gehalten. 30
Der Inhalt des Kolbens wird 6 h bei 180°C gerührt, wonach die HCl-Zufuhr abgeschaltet, die Auslass-Kopftemperatur auf 180-190°C erhöht und das Gemisch 3,5 h bei 220°C gerührt wird. Dann wird die Substanz F zugesetzt, und die Temperatur wird allmählich von 220°C auf 320°C im Verlauf 35 von 10 h (10°C/h) erhöht. Das Rühren wird 16 h bei 320°C und dann weitere 3 h bei 340°C fortgesetzt, wobei eine Auf-schlämmung entsteht. Die Gesamtmenge Destillat, bestehend aus Phenol, Essigsäure und Phenylacetat, beträgt 384 g. Substanz G wird zugesetzt und die Reaktionsmischung wird auf 40 70°C abkühlen gelassen. Dann wird Aceton (750 ml) zugesetzt, die Aufschlämmung wird filtriert, und die Feststoffe werden in einem Soxleth-Apparat mit Aceton extrahiert, um die Substanzen C und G zu entfernen. Die Feststoffe werden ,im Vakuum bei 110°C über Nacht getrocknet, wonach der 45 resultierende Copolyester (320 g, 89,2% d.Th.) als körniges Pulver erhalten wird.
Die Oxybenzoyl-polyester, die allgemein weiter oben besprochen und speziell in den Beispielen 1 bis 5 veranschaulicht werden, können nach gebräuchlichen Verfahren zu den so erfindungsgemässen Kochgeschirren geformt werden. Vor dem Formen können für bestimmte Zwecke vorgesehene gebräuchliche Zusatzstoffe eingebracht werden. Die US-PSen 3 884 876 und 3 980 749 offenbaren Formungsverfahren für Oxybenzoylpolyester, die an die Herstellung der Kochge- ss schirre angepasst werden könnten.
15
Substanzbezeichnung
Bestandteil
Menge Gramm
Mol
A
Terephthalsäure
291
1,75
2® B
p-Hydroxybenzoesäure
483
3,50
C
p,p'-Biphenol
325
1,75
D
Essigsäureanhydrid
755
7,40
Die Substanzen A bis D werden auf 145°C erhitzt und über Nacht unter Rückfluss gehalten. Der Rückflusskühler wird entfernt und ein Destillierkopf aufgesetzt. Das Gemisch wird unter Rühren in einer Rate von 20°C/h auf300°C erhitzt, wonach der Reaktor entleert wird. An diesem Punkt waren ungefähr 92-94% der theoretischen Menge Essigsäure gesammelt worden. Das Prepolymer wird zermahlen und unter Anwendung einer Temperatur von ungefähr 250-350°C wie in Beispiel 3 weiter behandelt.
Beispiel 5
Substanz
Bestandteil
Menge bezeichnung
Gramm Mol
A
p-Hydroxybezoesäure
276 (2,00)
B
T erephthaloylchlorid
203 1,0
C
Trimesinsäure
8,4 0,040
D
Therminol 66
1274
E
p,p'-Biphenol
186 1,0
F
Essigsäureanhydrid
224,6 2,2
Beispiel 3
518 Teile Isophthalsäure, 1557 Teile Terephthalsäure, 5175 Teile p-Hydroxybenzoesäure, 6885 Teile Essigsäureanhydrid 6» und 2325 Teile p,p' -Bisphenol werden miteinander vermischt und 17 h bei einer Temperatur von ungefähr 180°Czum Rückfluss erhitzt, wonach der Rückflusskühler durch einen Destillierkopf ersetzt und die Temperatur im Verlauf von 1 xh h auf345°C erhöht wird. Die Reaktionsmischung wird 65 während des ganzen Erhitzens gerührt, wobei sie in der Zeit, in der die Temperatur auf345°C steigt, besonders kräftig durchgemischt wird. Die Ausbeute an Polymer beträgt 8 020
Die Substanzen A bis D werden auf 130°C erhitzt und 1 h auf dieser Temperatur gehalten. Die Reaktion ist exotherm, und es muss dafür gesorgt werden, dass die Temperatur bei 130°C bleibt. Dann wird die Beschickung 1 h auf 155°C und danach 4 h auf 180°C erhitzt. Nach Abkühlen des Gemisches auf 150°C wird die Substanz E zugesetzt, wobei die Temperatur weiter auf 140°C gesenkt wird. Dieses Gemisch wird 1 h bei 155°C zum Rückfluss erhitzt; dann wird der Rückflusskühler durch eine Destillierkolonne ersetzt. Während des Abdestillierens der gebildeten Essigsäure wird der Inhalt des Reaktors auf 330°C erhitzt und 3 h auf dieser Temperatur gehalten. Das suspendierte Polymer wird auf250°C abgekühlt, und das Gemisch wird filtriert. Das feste Material wird mit Trichloräthylen behandelt, um die Wärmeübertragungsflüssigkeit zu entfernen. Das getrocknete Pulver wird wie in Beispiel 3 unter Vakuum gehalten.
Um die einmalige Eignung von Oxybenzoyl-polyestern für die Herstellung von Ofenkochgeschirr zu demonstrieren, wurden Tests mit verschiedenen Kunststoff-Kochbehältern,
7
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wie Schüsseln, Schalen usw. durchgeführt, welche aus Oxy-benzoyl-polyestern, Polysulfon, Polybutylenterephthalat, Polypropylen, Polycarbonat und einem heisshärtenden Polyester hergestellt worden waren.
Beispiel 6
Leer («No Load»)-Test im thermischen (elektrischen) Ofen
Der Kunststoffgegenstand wurde in einem Glasbehälter auf ein 14 cm über dem Boden des Ofens befindliches Fach gestellt. Die Ofentemperatur wurde eingestellt und der Ofen von Raumtemperatur aufheizen gelassen. Der Kunststoffgegenstand blieb Vi h im Ofen oder, bei vorherigem Versagen, kürzer.
Die folgenden Ergebnisse wurden festgestellt. Ein aus einer Backform für mehrere Einzelgebäcke, hergestellt aus einem heisshärtenden Polyesterharz, herausgeschnittener Becher entwickelte innerhalb von 15 min einen Geruch und begann nach 30 min bei einer Ofentemperatur von 210°C zu rauchen. Ein aus einem Speckbratblech, hergestellt aus einem Polysul-fonharz, herausgeschnittener Streifen von 5 cm erweichte in 15 min und wurde bei einer Ofentemperatur von 210°C vollkommen verformt. Ein aus einem Röstblech, hergestellt aus einem Polycarbonatharz, herausgeschnittener Streifen von 5 cm erweichte, hing durch und wurde in 10 min bei einer Ofentemperatur von 210°C vollkommen verformt. Eine Schüssel aus einem Polypropylenharz schmolz bis zum Flachwerden innerhalb von 10 min bei einer Ofentemperatur von 210°C. Eine Kasserolle aus Polybutylenterephthalat begann nach 5 min zu rauchen und entwickelte einen merklichen Geruch, wurde jedoch in 30 min. bei einer Temperatur von 210°C nicht verformt. Eine Schüssel, hergestellt gemäss der Erfindung, aus einem Oxybenzoylpolyester, zeigte kein Anzeichen von Schädigung nach 1 h bei einer Ofentemperatur von 260°C.
Beispiel 7
Mikrowellenofen - Leertest
Bei der Durchführung dieses Tests wurde der Kunststoffgegenstand in die Mitte des Mikrowellenofens direkt auf die Glasplatte gestellt. Der Gegenstand wurde bei voller Stärke 20 min oder, bei vorherigem Versagen, kürzer erhitzt.
Die folgenden Ergebnisse wurden festgestellt. Ein aus einer Backform für Einzelgebäcke, hergestellt aus einem gefüllten heisshärtenden Polyester, herausgeschnittener Becher entwik-kelte einen leichten Geruch innerhalb von 17 min, zeigte sonst jedoch kein Zeichen von Schädigung. Ein 23 cm-Kuchenblech aus Polypropylen zeigte keine andere Schädigung als ein Erweichen am Boden, wo der Rand die heisse Glasplatte berührte. In einen aus einer Backform für Einzelgebäcke, hergestellt aus Polybutylenterephthalat, ausgeschnittenen Becher wurden innerhalb von 11 min Löcher in die Seite und in den Boden gebrannt. Ein Grillrost aus einem Polycarbonatharz zeigte eine verformte Stelle von 2,54 cm Durchmesser in der Mitte des Rostes. Ein Speckröster aus Polysulfon-«udel»-Harz zeigte keinerlei Schädigung. Eine Schüssel aus einem klaren Sulfon-«udel»-Harz zeigte eine Verfärbung auf der Unterseite. Eine Schüssel aus einem Oxybenzoylpolyester zeigte keine Schädigung irgendwelcher Art.
Beispiel 8
Ölwiderstandsfähigkeit—Mikrowellenofentest
Bei der Durchführung dieses Tests wurde eine Schicht von Wesson-Öl in den Kunststoffbehälter gegossen. Das Gefäss wurde in die Mitte der Glasplatte in den Mikrowellenofen gestellt. Nach verschiedenen Verweilzeiten bei hoher Kraft wurde das Gefäss herausgenommen und untersucht.
Die folgenden Ergebnisse wurden festgestellt. Eine
Schüssel aus einem Polypropylenharz zeigte Schlieren unterhalb der Ölgrenzlinie innerhalb von 6 min (stark nach 9 min). Nach dem Waschen stellte sich heraus, dass es Bläschen waren, die leicht als faserige Stränge abblätterten. Eine Schüssel aus einem Polysulfonharz zeigte innerhalb von 6 min gut sichtbare Schlieren unterhalb des Öls. Nach dem Waschen wurden Bläschen, Sprünge und ein «Brand»-Fleck am Boden der Schüssel beobachtet. Bei einem aus einer Backform für Einzelgebäcke, hergestellt aus Polybutylenterephthalat, herausgeschnittenen Becher platzte nach 5 min langem Ausgesetztsein die Verbindung zwischen Seitenwand und Boden, so dass Öl ausfloss. Eine leichte Verdunkelung unterhalb des Öls widerstand Seife und Wasser. Eine Schüssel aus einem Oxybenzoylpolyester zeigte nach 20 min keine merkbare Schädigung. Die Schüssel liess sich rein waschen, ohne dass Flecken zurückblieben.
Beispiel 9
Tiefkühl-Auftau-Erwärmungstest im Ofen
Bei der Durchführung dieses Tests wurden die Kunststoffbehälter mit ungefähr 100 g Chili (Dosen-Chilifleisch des Handels) beschickt und über Nacht im Tiefkühlfach des Kühlschranks eingefroren. Dann wurden die Kunststoffbehälter auf ein Blech in einen auf 218°C erhitzten Ofen gestellt und darin belassen, bis der Inhalt unter Blasenbildung kochte. Bei Versagen des Behälters wurde er früher herausgenommen.
Die folgenden Ergebnisse wurden festgestellt. Eine Schüssel aus einem Polypropylenharz war nach 8 min bis zur Höhe der Speise geschmolzen, ohne dass diese aufgetaut war. Eine Schüssel aus einem Polysulfonharz hatte nach 27 min eine Verformung am Ausguss; nach 33 min war die Schüssel weich und verformt. Die Speise war warm, aber nicht heiss. Die Schüssel liess sich fleckenlos reinigen. Eine Bratpfanne aus Polybutylenterephthalat hatte nach 12 min verzogene Seiten. Nach 20 min war der Gegenstand völlig aus der Form geraten, und die Speise war nicht warm. Die Pfanne liess sich leicht reinigen, zeigte jedoch leichte Flecken. In einer Bratpfanne aus einem heisshärtenden Polyester benötigte die Speise 35 min, um heiss zu werden. Die Pfanne war schwer zu reinigen und leicht fleckig. Eine Schüssel aus einem Oxybenzoylpolyester zeigte nach 40 min langem Kochen der Speise keine Schädigung. Sie liess sich leicht reinigen und zeigte keine Flecken.
Beispiel 10
Flecken- und Nachgeruchstest (Barbecue-Sosse)
Bei der Durchführung dieses Tests wurde Barbecue-Sosse (Kraft) in 12,7 mm hoher Schicht auf den Boden des Kunststoffbehälters gefüllt. Dann wurde der Behälter für Vi h in einen auf 204°C vorgeheizten Ofen gebracht. Nach dieser Zeit war die Sosse dick, dunkel und hatte Krusten gebildet. Nach dem Abkühlen wurde der Behälter mit Seife und Wasser unter Verwendung eines «Dobie»-Flauschs gewaschen. Der Behälter wurde auf eine Fleckenlinie untersucht und wurde als fleckig bewertet, wenn durch weiteres Waschen während 15 min die Flecken nicht entfernt werden konnten. Dann wurde der Behälter für 15 min in den Ofen zurückgebracht, wonach er herausgenommen und sein Geruch im heissen Zustand festgestellt wurde. Jeder ungewöhnliche Geruch wurde notiert.
Die folgenden Ergebnisse wurden festgestellt. Ein aus einer Backform für Einzelgebäcke, hergestellt aus einem heisshärtenden Polyester, ausgeschnittener Becher zeigte eine starke Gelbverfärbung. Es liess sich ein zurückgebliebener Geruch nach Barbecue-Sosse feststellen. Ein aus einer Backform für Einzelgebäcke, hergestellt aus Polybutylenterephthalat, aus5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
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geschnittener Becher zeigte starke Gelb-Verfärbung. Ein nicht-identifizierter zurückgebliebener Geruch wurde festgestellt, der von Polymeren stammen könnte. Eine Schüssel aus Polysulfonharz entwickelte einen schwach merkbaren Geruch. Eine Schüssel aus Oxybenzoylpolyester zeigte weder Flecken noch Geruch.
Die Polyestergegenstände, die in den Tests der Beispiele 6 bis 10 verwendet wurden, waren aus dem Polyester von Beispiel 3 hergestellt worden.
Ähnliche Tests mit Gegenständen aus den Polyestern der ; Beispiele 1,2,4 und 5 ergaben vergleichbare ausgezeichnete Ergebnisse.
B
Claims (5)
1
J,
VII
IX
2
15
entsprechen, worin X für O, S, -CO-, -NH- oder -SO2- steht und n gleich 0 oder 1 ist, wobei die Summe der ganzen Zahl p+q+r+s+t+u in den vorhandenen Einheiten 3 bis 800 beträgt.
20 2. Geschirr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Quotienten q/r, q/u, t/r, t/u, q+t/r, q+t/r+u und t/t+u 10 bis 11/10, vorzugsweise 10/10, betragen.
3
650392
enthält, oder aus solchen Einheiten besteht, worin X für -O-oder -SO2- steht, m=0 oder 1 ist, n=0 oder 1 ist, q:r = 10:15
bis 15:10 ist, p:q = 1:100 bis 100:1 ist, p+q+r = 3 bis 600 ist, die Carbonylgruppen der Einheit der Formel IX oder X an die Oxygruppen einer Einheit der Formel IX oder XI gebunden sind und die Oxygruppen der Einheit der Formel IX oder XI an die Carbonylgruppen der Einheit der Formel IX oder X gebunden sind, wobei vorzugsweise m und/oder n = 0 ist und/oder p+q+r=20 bis 100 ist.
6. Geschirr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Polyester periodisch wiederkehrende Einheiten der Formel:
CO—O
XII
enthält.
heiten, die einer oder mehreren der Formeln:
25
Bekanntlich haben gewisse Kunststoffmaterialien Anwendung auf dem Gebiet der feuerfesten Geschirre gefunden. Beispielsweise wurde Polymethylpenten zum Spritzgiessen von Schüsseln u. dergl. verwendet, die für die Zubereitung 30 von Nahrungsmitteln dienen können. Polysulfon wurde gleichfalls für die Handhabung von Nahrungsmitteln verwendet. Es wurde jedoch noch kein befriedigendes Material gefunden, das innerhalb des breiten Bereiches von Bedingungen und Anforderungen brauchbar war, die bei feuerfe- 35 stem Geschirr auftreten, das sowohl in thermischen Öfen als auch in Mikrowellenöfen verwendbar ist.
Ausser der offensichtlichen Notwendigkeit, dass das Material den Temperaturen der zum Kochen verwendeten Wärmequellen standhalten muss, ist für das Material auch noch 40 eine einmalige Kombination von anderen Eigenschaften erforderlich, wenn daraus hergestelltes feuerfestes Geschirr für die Zubereitung von Lebensmitteln geeignet sein soll. Das Material muss gute elektrische Eigenschaften haben. Es muss schwere thermische Schocks vertragen, damit das daraus her- 45 gestellte feuerfeste Geschirr in verhältnissmässig kurzer Zeit von einem extrem kalten Zustand auf hohe Temperaturen gebracht werden kann. Das Material muss gute Härte und Schlagfestigkeit sowie hohe Zugfestigkeit und Biegefestigkeit haben. Es muss auch gegen siedendes Wasser und die nach- so teiligen Wirkungen des Eintauchens in Tensidlösungen beständig sein.
Hinsichtlich der mit den Nahrungsmitteln zusammenhängenden Eigenschaften muss das Material dem daraus hergestellten feuerfesten Geschirr Unempfindlichkeit gegen die 55 Bildung von Flecken durch die verschiedensten Nahrungsmittel erteilen. Es muss eine Oberfläche liefern, die gute antistatische Eigenschaften hat und von der sich die Nahrungsmittel leicht ablösen. Es darf keine flüchtigen Stoffe entwik-keln oder abgeben, und es darf keine extrahierbaren Bestand- 60 teile enthalten. Zusätzlich zu allen vorstehenden Eigenschaften müssen die aus dem Material hergestellten Gegenstände ein gefälliges Aussehen haben.
Das feuerfeste Geschirr auf Basis eines geformten, gegebenenfalls modifizierten Homo- oder Copolyesters, insbeson- 65 dere eines Oxybenzoylpolyesters, genügt den strengen Anforderungen des Kochbehältermarkts.
Diese Polyester enthalten periodisch wiederkehrende Ein-
.0^ /7--r> >(X)nX^-^CQ-
11
■°~#y(x)n^y
0 —
m
IV
V
VI
u
650392
VII
IX
-jp
3. Geschirr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Polyester periodisch wiederkehrende Einheiten der 25 Formel:
enthält oder aus solchen Einheiten besteht, worin p vorzugs-35 weise eine ganze Zahl von 3 bis 600 ist.
4. Geschirr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Polyester der Formel:
U
V
VI
40
R
.OR'
VIII
J
45
entspricht, worin R1 Wasserstoff, Benzoyl oder Niederalka-noyl bedeutet, R2 Wasserstoff, Benzyl, Niederalkyl oder Phenyl bedeutet und p eine ganze Zahl von 3 bis 600, vorzugsweise 30 bis 200, ist.
so 5. Geschirr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Polyester periodisch wiederkehrende Einheiten der Formeln:
.0—
5
650392
worin X für -O- oder -SO2- steht, m=0 oder 1 ist, n=0 oder 1 ist, q:r = 10:15 bis 15:10 ist, p:q = 1:100 bis 100:1 ist, p+q+r
Die Synthese dieser Polyester ist ausführlich in der US-Patentanmeldung Nr. 828.484 mit dem Titel «p-Oxybenzoyl Copolyesters» beschrieben.
Applications Claiming Priority (1)
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=22116966
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH6781/80A CH650392A5 (de) | 1979-09-10 | 1980-09-09 | Feuerfestes geschirr auf basis eines geformten, gegebenenfalls modifizierten homo- oder copolyesters. |
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