CH645015A5 - Teil eines kuenstlichen gebisses. - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Teile künstlicher Gebisse.
Es wurde vorgeschlagen, Gebisse mit einer weichen Schicht in Berührung mit dem Zahnfleisch und anderen Mundpartien zur Schonung der Gewebe zu versehen. Derartige weiche Schichten wurden aus Acrylharzen, Siliconen und ähnlichen gummiartigen Materialien hergestellt. Beim Altern neigen solche weichen Schichten jedoch zum Hartwerden und zur Abgabe unerwünschter Gerüche. Ausserdem kann eine gewisse Zersetzung des Polymers auftreten, welche wahrscheinlich auf einer Oxidation sowie auf pH-Einflüsse beruhen. Die US-PS 4 024 636 und US-PS 4 080 412 beschreiben Gebisse, bei welchen die Zähne in einem Gummiglied eingebettet sind, welches einen zahnhaltigen Teil aus einem harten nichthydrophilen Polyurethanelastomer mit einer Härte von nicht weniger als etwa D40 Shore und einem Mundstück aus einem weichen nichthydrophilen Polyurethanelastomer mit einer Härte von nicht über A65 Shore integral und chemisch zu einer einheitlichen Masse verbunden enthält. Das US-Patent 4 024 637 beschreibt ein Gebiss, bei welchem harte nichthydrophile Polyurethanelastomerzähne eingebettet in und chemisch verbunden mit einem weichen nichthydrophilen Polyurethanelastomer sind. Bevorzugte nichthydrophile Elastomere sind jene, welche aus isocyanat-gruppenhaltigen Vorpolymeren gebildet sind, welche durch Vermischen mit einem Vernetzungsmittel und durch Wärme, wie zur Härtung erforderlich, vernetzt und gehärtet sind. Isocyanathaltige Vorpolymere, welche sich zur Herstellung der harten, nichthydrophilen Polyurethanelastomere eignen, werden hergestellt durch Umsetzung von Polyätherdiolen oder -triolen mit aliphatischen oder cycloaliphatischen oder Aralkyl-di- oder Polyisocyanaten in solchen Mengen, dass freie NCO-Gruppen entstehen. Die Vorpolymere werden sodann mit einem Diol, Polyol, einem Alkanolamin, einem Diamin oder einem tertiären Amin, welche Polyole enthalten, oder Gemischen davon gehärtet oder vernetzt. Mit Vorteil ist das Diol oder Polyol ein Polyätherdiol oder -polyol oder ein Vorpolymer mit endständigen Hydroxylgruppen. Während Gebisse, welche aus den vorstehenden Polyure2
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thanharzen hergestellt werden, einen merklichen Fortschritt gegenüber Gebissen aus Materialien, wie Acrylharz, Silico-nen und dergleichen, darstellen, wurde beobachtet, dass die Polyurethane unter den im Mund herrschenden Bedingungen einer Deformation unterworfen sind. Eine solche Deformation stört zusammen mit einem Verlust an Dimensionsstabilität der Gebisse, die Fähigkeit der Gebisse, einen guten Sitz im Mund beizubehalten und ohne Abgleitung am gewünschten Ort zu verbleiben.
Es wurde nun gefunden, dass Polyurethanelastomere zur Verwendung in künstlichen Gebissen verwendet werden können, welche eine erhöhte Beständigkeit gegen thermale Verformung unter den Gebrauchsbedingungen aufweisen, wenn sie aus mindestens einem Polyätherpolyol und mindestens einem aromatischen Polyisocyanat hergestellt werden, bei welchem die Isocyanatgruppen direkt an den aromatischen Kern gebunden sind und nicht an eine aliphatische Gruppe, wie in den bisher zur Herstellung bekannter Polyurethanelastomergebisse verwendeten Polyisocyanaten. Als ein Resultat der ausgezeichneten Beständigkeit gegen thermale Verformung behalten Gebisse, welche mit den auf aromatischen Polyisocyanaten basierenden harten Polyurethanelastomeren hergestellt wurden, einen festen Sitz im Mund und sind praktisch frei von jeder Neigung zum Abgleiten, welcher Gebisse aus vorbekannten Polyurethanharzen unterliegen.
Gemäss der vorliegenden Erfindung wird somit ein Teil eines künstlichen Gebisses bereitgestellt, dessen zahnhaltiger Teil aus einem harten, praktisch nichthydrophilen Polyurethanelastomer mit einer Härte von nicht weniger als etwa D60 Shore und vorzugsweise nicht grösser als etwa Dl00 Shore besteht, wobei das Elastomer das Reaktionsprodukt mindestens eines Polyätherpolyols und mindestens eines aromatischen Polyisocyanats, bei welchem die Isocyanatgruppen direkt an den aromatischen Kern gebunden sind, ist. Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Gebissteils durch Umsetzung eines Polyätherpolyols und mindestens eines aromatischen Polyisocyanats, bei welchem die Isocyanatgruppen direkt an den aromatischen Kern gebunden sind, unter Gebiss-Vorformung und Bildung eines harten praktisch nichthyprophilen Polyurethanelastomers mit einer Härte von nicht weniger als etwa D60 Shore. Eine Ausführungsform der Erfindung um-fasst ferner ein chemisch gebundenes weiches nichthydrophiles Elastomer an dieses harte Elastomer.
Während das harte Polyurethanelastomer für die Herstellung des ganzen Gebisses, einschliesslich der Zähne, falls erwünscht, verwendet werden kann, liegt es im Bereich der vorliegenden Erfindung, das harte Polyurethanelastomer als zahnhaltigen Teil des Gebisses zu verwenden, welcher an ein weiches, praktisch nichthydrophiles Elastomer gebunden sein kann, das als Mundstück des Gebisses dient. Das letztere Elastomer kann ausgewählt sein aus den bisher bekannten und/oder für Zahnprothesen verwendeten weichen Harzen, einschliesslich der weichen nichthydrophilen Polyurethanelastomere aus den oben genannten US-PS 4 024 636 und 4 080 412, welche eine Härte von nicht über etwa A65 Shore und vorzugsweise nicht weniger als A15 Shore aufweisen. Vorzugsweise ist das weiche Harz ein Polyurethan, hergestellt aus einem Polyätherpolyol und einem aromatischen Polyisocyanat, bei welchen die Isocyanatgruppen direkt an den aromatischen Kern gebunden sind.
Die Polyätherpolyole, welche hier verwendet werden können, können ausgewählt sein unter den bisher für die Herstellung von Polyurethanen verwendeten Polyätherpo-lyolen. Solche Polyole weisen zwei und vorzugsweise drei oder mehr Hydroxylgruppen auf. Unter den geeigneten Polyätherpolyolen befinden sich die Poly-(oxypropylen)-
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glykole, die Poly-(oxypropylen)-poly-(oxyäthylen)-glykole, die Poly-(l,4-oxypropylen)-glykole und Pfropf-Polymere der Poly-(oxypropylen)-(polyoxyäthylen)-glykole mit Acryloni-tril oder Gemischen von Acrylonitril und Styrol. Das Äquivalentgewicht dieser Polyätherdiole kann zwischen 200 und 1000 variieren mit einem bevorzugten Bereich von 200 bis 400. Das Polyol kann aus einfachen polyfunktionellen Alkoholen, wie Glycerin, Trimethylolpropan, 1,2,6-Hexantriol oder Pentaerythrit bestehen, oder auch aus Polyäthertriolen, wie Poly-(oxypropylen)- oder Poly-(oxyäthylen)-addukten der obigen Polyole. Das Äquivalentgewicht der Polyätherpolyole kann zwischen 100 und 800 variieren mit einem bevorzugten Bereich von 100 bis 500. Selbstverständlich können auch verschiedene Kombinationen von Diolen und Po-lyolen verwendet werden.
Die zur Herstellung der harten Polyurethanelastomere und gegebenenfalls der weichen Polyurethanvorpolymere verwendeten aromatischen Polyisocyanate müssen die Isocyanatgruppen direkt an den aromatischen Kern gebunden enthalten. Derartige aromatische Isocyanate umfassen, ohne darauf eingeschränkt zu sein, beispielsweise 2,4-Tolylendiisocyanat (TDI), isomere 4,4'-diisocyanat (DODI), 3,3'-Di-methyldiphenylmethan-4,4'-diisocyanat, Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat (MDI), Gemische von MDI und Addukten von MDI usw. Die Elastomere können entweder nach der Vorpolymermethode hergestellt werden, in welcher ein Vorpolymer mit einem Verhältnis von NCO- zu OH-Gruppen von grösser als 1:1 in einer ersten Stufe hergestellt wird, gefolgt von der Kettenverlängerung und Vernetzung des Vorpolymers unter Bildung des fertigen Elastomers, oder nach der einstufigen Methode, in welcher alle Reaktionsteilnehmer in einer einzigen Stufe unter Bildung des Endpolymers miteinander vermischt werden. Beide Methoden sind dem Fachmann gut bekannt [siehe zum Beispiel Polyurethanes, Chemistry and Technology, Part II, Technology von Saun-ders et al., Interscience 1964].
Für die Herstellung der gegebenenfalls verwendeten weichen Polyurethanelastomere (weiche Vorpolymere) geeignete aromatische Vorpolymere mit endständiger aromatischer Isocyanatgruppe basieren auf Polyätherdiolen allein oder Kombinationen von Polyätherdiolen oder -triolen und aromatischen Polyisocyanaten. Dieselben Diole und Polyole wie oben beschrieben, können verwendet werden, doch ist das durchschnittliche Äquivalentgewicht wesentlich höher als für die Herstellung der harten Polymere. Der bevorzugte Bereich der Äquivalentgewichte des Polyäthers (Diole oder Kombination von Diolen und Triolen) beträgt 450 bis 1500. Sie können auf dieselbe Weise wie die harten Vorpolymere gehärtet werden.
Das Verhältnis von NCO- zu OH-Gruppen bei der Her-, Stellung der gegebenenfalls verwendeten weichen Vorpolymeren mit endständiger Isocyanatgruppe kann im Bereich zwischen etwa 1,75 bis etwa 2,5 variieren, vorzugsweise im Bereich von etwa 2,0 bis etwa 2,25, während das Verhältnis von NCO- zu OH-Gruppen in den harten Vorpolymeren mit endständiger Isocyanatgruppe im allgemeinen einen freien NCO-Gehalt von etwa 3,5 bis etwa 5,5%, vorzugsweise etwa 3,7 bis etwa 4,7%, betragen sollte und die harten Vorpolymere mit endständiger Isocyanatgruppe einen freien NCO-Gehalt von insbesondere etwa 9,5 bis etwa 14%, vorzugsweise etwa 10 bis etwa 13%, aufweisen sollte.
Für das Härten (Vernetzen) der harten und weichen Vorpolymere sind bevorzugte Polyole tertiäre Amine enthaltende Polyole, wie z. B. Poly-(oxypropylen)- oder Poly-(oxy-äthylen)-Addukte von Diaminen oder Triaminen, wie Äthy-lendiamin, Diäthylentriamin, Tolyendiamin, Phenylendi-amin oder Anilin oder beliebige Diole, Polyole oder deren Gemische. Mit Vorteil sind es Polyole mit verhältnismässig
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niederem Molekulargewicht, wie sie durch Kondensieren erfolgt die Vernetzung sowohl durch eine NCO-OH-Reak-
von Propylenoxid mit Äthylendiamin oder Pentaerythrit auf tion wie durch NCÖ-Urethan-Reaktion.
ein Molekulargewicht von etwa 500 oder von Trimethyol- Wenn ein weiches Elastomer mit einem harten Elastomer propan oder jeder anderen Basisverbindung auf ein Moleku- zu einem Ganzen verbunden wird, können die Vorpolymere largewicht bis zu 2500 erhalten werden. 5 mit endständigen aromatischen Isocyanatgruppen und das
Ein weiteres bevorzugtes Härtungs- oder Vernetzungs- Vernetzungsmittel in Verhältnissen gemischt werden, welche mittel ist ein Vorpolymer mit endständiger Hydroxylgruppe. ein NCO-OH-Verhältnis von mindestens etwa 1,05 zu etwa Solche Vorpolymere können im wesentlichen auf dieselbe 1,0 und vorzugsweise nicht grösser als etwa 1,1 zu etwa 1,0 Weise hergestellt werden wie die Vorpolymeren mit endstän- ergeben. Dieser Überschuss an NCO-Gruppen sichert die diger aromatischer Isocyanatgruppe, aber das Verhältnis ist io Bildung eines vernetzten Polymers, welches nichthydrophil derart, dass sie freie und nichtumgesetzte Hydroxylgruppen ist und eines solchen, welches genügend reaktionsfähig ist, so enthalten. Dieselben Diole und Polyole und aromatischen dass die harten nichthydrophilen Polyurethanelastomere Isocyanate können verwendet werden, doch wird bevorzugt, chemisch mit den weichen nichthydrophilen Polyurethanela-dass das Vorpolymer eine Funktionalität von mehr als 2 auf- stomeren unter Bildung einer integralen chemischen Einweist, was erzielt werden kann durch Verwendung eines Po- i5 dung zwischen den beiden reagieren können. Die Oberfläche lyols mit einer Funktionalität von mehr als 2 und/oder einem des harten zahnhaltigen Elastomerelementes kann jedoch aromatischen Isocyanat mit einer Funktionalität grösser auch mit einer Grundierung überzogen werden, welche als 2. durch Vermischen von Polyisocyanat mit Polyol hergestellt Das Verhältnis von OH- zu NCO-Gruppen in den Vor- wird, und anschliessend kann das weiche mit dem Mund in polymeren mit endständigen Hydroxylgruppen ist mit Vor- 2o Berührung kommende Elastomer auf die derart beschichtete teil im selben Bereich wie das Verhältnis von NCO- zu OH- Oberfläche aufgebracht werden. Nach dem Härten des wei-Gruppen in den Vorpolymeren mit endständigen aromati- chen Elastomers entsteht ein Gebiss, in welchem die harten sehen Isocyanatgruppen. Selbstverständlich kann jedoch das und weichen Elemente permanent aneinandergebunden sind. Vernetzungsmittel aus einem oder mehreren Diolen oder Po- Um die Bildung der Vorpolymere oder die Härtung der lyolen (keine Isocyanate) bestehen, und das Verhältnis von 2s harten und weichen Vorpolymere mit endständigen aromati-OH- zu NCO-Gruppen ist unbeschränkt. sehen Isocyanatgruppen mit den Vernetzungsmitteln zu be-Ein weiteres bevorzugtes Härtungs- oder Vernetzungs- schleunigen, können Metallkatalysatoren, wie z. B. Zinnkamittel ist ein Gemisch von Vorpolymer-Polyol. So kann ein talysatoren, z. B. Dibutylzinndilaurat und Stannooctanoat, Polyurethan-Vorpolymer, mit Vorteil ein solches ohne freie verwendet werden.
NCO- oder OH-Gruppen, mit einem Polyol vermischt wer- 30 In den folgenden Harzzusammensetzungen (alles Ge-den, vorteilhafterweise einem Polyol mit einer Funktionali- wichtsteile), welche zur Illustrierung der vorliegenden Erfin-tät von über 2, um ein Vorpolymer-Polyol-Gemisch zu bil- dung dienen, wurden die Bestandteile, deren Eigenschaften den. Wennn ein solches Gemisch mit einem Vorpolymer mit in der untenstehenden Tabelle zusammengestellt sind, verendständigen aromatischen Isocyanatgruppen in einem wendet.
NCO-/OH-Verhältnis von mehr als etwa 1 vermischt wird, 35
Tabelle
Bestandteile von harten und weichen nichthydrophilen Polyurethanelastomeren
Polyätherpoly-
durchschnittliches
Hydroxylzahl
Beschreibung olkomponente
Molekulargewicht
«Pep 650»
600
376
Pantaerythritoxyalkyliert mit Propylenoxid
(BASF-Wyandotte)
«Pep 450»
400
560
Pentaerythritoxyalkyliert mit Propylenoxid
(BASF-Wyandotte)
1,4-Butandiol
90
1247
Polyol 1370
5600
30
Glycerinoxyalkyliert mit einem
(Wencol, Inc.)
Gemisch von Äthylenoxid und Propylenoxid
Polyol 1620
100
1160
Glycerinoxyalkyliert mit einem Gemisch Äthylen
(Wencol, Inc.)
oxid und Propylenoxid
Polyol 41-42
700
232
Glycerinoxyalkyliert mit Propylenoxid
Polyol 11-27
6200
27
Propylenglycoloxyalkyliert mit Äthylenoxid
Aromatische Poly- Beschreibung isoeyanatkomponente
Gemisch von 60% Diphenylmethan-4,4'-diiso-eyanat und 40% Addukten von höherem Molekulargewicht Gemisch von Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat und dem trifunktionellen Addukt von Diphenylmethan-4,4'-diisoey-anat
Andere Komponenten Beschreibung
«Isonate» (Upjohn) Index No. 181 «Isonate» (Upjohn) Index No. 143 L
«Modaflow» (Monsanto) durchschnittliches Molekulargewicht 6000
Acrylatpolymer, verwendet als Oberflächenspannungsmodifiziermittel
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Harte Polyurethanelastomere Zusammensetzung I
Polyolkomponente «Pep 450» 67,75
Polyol 41-42 32,25 «Modaflow» genügende Menge
Aromatisches Isocyanat Isocyanat 181 indexiert bei 1,05
Zusammensetzung II
Polyolkomponente «Pep 650» 100
«Modaflow» genügende Menge
Aromatisches Isocyanat Isocyanat 181 indexiert bei 1,05
Zusammensetzung III
Polyolkomponente «Pep 450» 100
«Modaflow» genügende Menge
Aromatisches Isocyanat Isocyanat 181 indexiert bei 1,05
Zusammensetzung IV
Polyolkomponente «Pep 650» 85
1,4-Butandiol 10 Polyol 41-42 5 «Modaflow» genügende Menge
Aromatisches Isocyanat Isocyanat 181 indexiert bei 1,05
Weiches Polyurethanelastomer Zusammensetzung V
Polyolkomponente Polyol 1370 98,5 Polyol 1620 1,5 «Modaflow» genügende Menge
Aromatisches Isocyanat Isocyanat 181 indexiert bei 1,1
Polyurethan-Sockel-Zusammensetzung Zusammensetzung VI
Polyolkomponente Polyol 1127 82,3 «Pep 650» 17,7
«Modaflow» genügende Menge
Aromatisches Isocyanat
Isocyanat 143 L indexiert bei 1,1
Ein Vergleich zwischen zwei unteren Gebissen (hufeisenförmig) bezüglich der Widerstandskraft gegen thermale Verformung wurde durchgeführt. Die Gebisse wurden beide auf dieselbe Art hergestellt mit der Ausnahme, dass ein Gebiss mit einem nichtaromatischen Isocyanat (d.h. 4,4'-Dicyclohe-xylmethandiisocyanat) wie im Verfahren bekannter Art hergestellt wurde (Gebiss A) und das andere Gebiss mit Isocyanat 181, einem Gemisch aromatischer Isocyanate, welches 60% Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat und 40% Ad-dukte mit höherem Molekulargewicht enthält, gemäss der vorliegenden Erfindung hergestellt wurde (Gebiss B). Die gehärteten Gebisse wurden jedes in ein Wasserbad verbracht,
welches während 7 Tagen auf einer konstanten Temperatur von 32 °C (90 °F) gehalten wurde. Die Gebisse wurden sodann annähernd gleichen Mengen an Biegekräften ausgesetzt. Das mit dem nichtaromatischen Isocyanat hergestellte Gebiss A verbog sich leicht in beträchtlichem Mass unter diesen Bedingungen, während Gebiss B, welches mit dem aromatischen Isocyanatmaterial hergestellt worden war, praktisch steif blieb. Beide Gebisse wurden sodann in einen Ofen verbracht, welcher während 2 Stunden auf einer konstanten Temperatur von etwa 90 °C (195 °F) gehalten wurde. Während Gebiss A eine extreme Biegsamkeit aufwies, behielt Gebiss B seine ursprüngliche Form ohne nennenswerte Verformung.
Herstellung der Gebiss-Teile Die Beschreibung, wie Gebiss-Teile gemäss der vorliegenden Erfindung hergestellt werden können, umfasst drei grundlegende Situationen. In Situation A wird ein hartes Gebiss, welches aus hartem Polyurethan gemäss der vorliegenden Erfindung oder aus jedem zuvor für die Herstellung von Gebissen verwendeten Polymer hergestellt sein kann, z.B. von einem zahntechnischen Labor geliefert, um mit einer weichen Polyurethanelastomer-Auskleidung, wie hierin beschrieben, versehen zu werden. In Situation B wird z.B. vom zahntechnischen Labor ein Wachsgebiss (wax-up denture) geliefert, welches dazu bestimmt ist, zu einem Gebiss verarbeitet zu werden, welches sowohl ein hartes zahnhalti-ges Polyurethanelastomer-Element, wie auch ein weiches, mit dem Mund in Berührung kommendes Polyurethanelastomer-Element umfasst. In Situation C wird ein Wachsgebiss zu einem Gebiss verarbeitet, welches nur hartes Elastomer enthält.
I. Situationen A, B und C Nach Erhalt des harten Gebisses oder des Wachsgebisses, je nachdem, wird das Gipsmodell versiegelt (d.h. ein Überzug wird auf allen exponierten Gipsoberflächen angebracht, mit Ausnahme des Bodens). Das Gebiss wird sodann derart in einen Formkasten gestellt, dass der niederste Teil des Gebisses in einer Ebene mit dem Kasten liegt. Sockelmaterial wird sodann in den Formkasten eingeführt bis an den oberen Rand des Kastens. Nachdem der Sockel gehärtet ist, wird ein Formtrennungsmittel aufgetragen.
II. Situation A (hartes Gebiss, gefüttert mit weichem Elastomer) Das Formtrennmittel wird auf alle Oberflächen aufgetragen, d.h. auf Sockel, Gebiss und Zähne.
III. Situationen B und C (Wachsmodell zur Herstellung eines Gebisses A) Das Form trennmittel wird auf das Sockelmaterial aufgetragen und ein Grundierungsmittel, z.B. eine Lösung von Isopropylalkohol und einem Organosilan-Kupplungsmittel, wird auf die Zähne aufgebracht, um die Adhäsion zum Sok-kel zu erzielen.
IV. Situationen A, B und C Nachdem die Grundierung oder das Formtrennmittel getrocknet ist (etwa 5 Minuten), wird weiteres Sockelmaterial aufgebracht, um das gesamte Gebiss zu bedecken. Der Formkasten wird sodann vollständig versiegelt durch Befestigen eines Deckels auf dem Kasten.
V. Situation A Der Formkasten wird getrennt und das Gebiss entfernt. Das Gebiss wird sodann ausgebohrt, um Raum für das weiche Polyurethanelastomer zu schaffen.
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VI. Situationen B und C Der Formkasten wird in einem Ofen oder in einem Heiss-wasserbad erhitzt, um das Wachs zu schmelzen. Der Formkasten wird sodann abgetrennt und heisses Wasser in das Gipsmodell und die Formhöhlung gepresst, um alle Spuren überschüssigen Wachses zu entfernen.
VII. Situationen A, B und C Alle frisch exponierten Gipsoberflächen werden mit einer Versiegelung versehen.
VIII. Situation B (Gebiss mit harten und weichen Elastomerelementen) Alle Hinterschneidungen werden ausgebrochen unter Versiegelung der Durchgänge, um die spätere Entfernung des Gebisses ohne Beschädigung des Modells zu erleichtern.
IX. Situationen B und C Formtrennmittel wird auf das Gipsmodell und die Formhöhlung aufgetragen. Die flüssige Hartpolyurethan-Zusam-mensetzung (einstufig) wird in die Formhöhlung und niederen Stellen am Gipsmodell eingeführt. Das Gipsmodell, welches als Deckel wirkt, wird auf die Form aufgesetzt, das Ganze sodann in eine Klammer verbracht und die geklammerte Form in einen auf 85 °C erwärmten Ofen eingesetzt. Nach etwa 5 Minuten wird es aus dem Ofen entfernt und gekühlt, bis es sich leicht anfassen lässt. Die Form wird geöffnet und das Gebiss vom Sockel und dem Gipsmodell getrennt.
X. Situation C (Gebiss aus nur hartem Elastomer) Das Gebiss wird beschnitten, poliert usw., um das fertige Produkt zu ergeben.
XI. Situation B Das Gebiss wird ausgebohrt, um Raum für den Auftrag der Weichpolyurethan-Zusammensetzung zu schaffen.
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XII. Situationen A und B Nach dem Ausbohren des Gebisses wird das Gebiss mit wasserfreiem Isopropanol oder Äthanol überzogen und an 15 der Luft getrocknet. Eine Grundierung (z.B. 7,8 g «Pep 650», gemischt mit 10,0 g «Isonate 181») wird auf alle Oberflächen des Gebisses aufgetragen, auf welchen das weiche Elastomer haften soll. Das ausgebrochene Material wird aus dem «Appropos»-Gipsmodell entfernt. Formtrennmittel 20 wird nun wiederum auf die Form und das Gipsmodell aufgetragen und an der Luft trocknen gelassen (etwa 5 Minuten). Das grundierte Gebiss wird sodann in die Formhöhlung eingeführt. Flüssige, weiche Polyurethan-Zusammensetzung wird in die Formhöhlung und die niederen Stellen des Gips-25 modells eingeführt. Die Stufen IX und X werden durchgeführt, um die Herstellung des Gebisses zu vervollständigen.
Die hier beschriebenen Gebisse können auch nach jeder beliebigen anderen bekannten Methode hergestellt werden.
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Claims (16)
- 645 015PATENTANSPRÜCHE1. Teil eines künstlichen Gebisses, dadurch gekennzeichnet, dass der zahnhaltige Teil aus einem harten, praktisch nichthydrophilen Polyurethanelastomer mit einer Härte von nicht weniger als D60 Shore besteht, welches Elastomer das Reaktionsprodukt mindestens eines Polyätherpolyols und mindestens eines aromatischen Polyisocyanats ist, bei welchem die Isocyanatgruppen direkt an den aromatischen Kern gebunden sind.
- 2. Teil eines künstlichen Gebisses nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Polyätherpolyol ein Poly-ätherdiol, -triol oder -tetrol mit einem Äquivalentgewicht von 100 bis 800 ist.
- 3. Teil eines künstlichen Gebisses nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Polyätherpolyol abgeleitet ist von Pentaerythrit oder Glycerin, das mit Äthylenoxid, Propylenoxid oder einem Gemisch davon oxyalkyliert ist.
- 4. Teil eines künstlichen Gebisses nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das aromatische Polyisocyanat 2,4-Tolylendiisocyanat, 2,6-Tolylendi-isocyanat, 3,3'-Toliden-4,4-diisocyanat, Diphenylmethan-4,4'diisocyanat oder ein Gemisch davon ist.
- 5. Teil eines künstlichen Gebisses nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das harte Polyurethanelastomer eine Härte von nicht mehr als D100 Shore aufweist.
- 6. Teil eines künstlichen Gebisses nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zahnhaltige Teil aus hartem Elastomer mit einem weichen, nichthydrophilen bzw. praktisch nichthydrophilen Elastomer integral verbunden ist, welches als Mundverbindungsstück des Gebisses dient.
- 7. Teil eines künstlichen Gebisses nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das weiche Elastomer ein praktisch nichthydrophiles Polyurethanelastomer mit einer Härte von nicht mehr als A65 Shore und nicht weniger als AI5 Shore ist und das Reaktionsprodukt eines Polyesterpo-lyols und eines aromatischen Polyisocyanats ist, in welchem die Isocyanatgruppen direkt an den aromatischen Kern gebunden sind.
- 8. Teil eines künstlichen Gebisses nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das weiche Polyurethanelastomer das Reaktionsprodukt eines Polyätherdiols, -triols oder -tetrols mit einem Äquivalentgewicht von 450 bis 1500 mit mindestens einem aromatischen Polyisocyanat ist.
- 9. Teil eines künstlichen Gebisses nach Patentanspruch 6 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das weiche Polyurethanelastomer das Reaktionsprodukt eines Polyätherpolyols mit 2,4-Tolylendiisocyanat, 2,6-Tolylendiisocyanat, 3,3'-T oliden-4,4-diisocyanat, Diphenylmethan-4,4'-diiso-cyanat oder einem Gemisch davon ist.
- 10. Verfahren zur Herstellung eines Teils eines künstlichen Gebisses nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens ein Polyätherpolyol und mindestens ein aromatisches Polyisocyanat, bei welchem die Isocyanatgruppen direkt an den aromatischen Kern gebunden sind, unter Gebiss-Vorformung umsetzt und ein hartes, praktisch nichthydrophiles Polyurethanelastomer mit einer Härte von nicht weniger als D60 Shore bildet.
- 11. Verfahren nach Patentanspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Polyätherpolyol ein Polyätherdiol, -triol oder-tetraol mit einem Äquivalentgewicht von 100 bis 800 ist.
- 12. Verfahren nach Patentanspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Polyätherpolyol von Pentaerythrit oder Glycerin, oxyalkyliert mit Äthylenoxid, Propylenoxid oder einem Gemisch davon abgeleitet ist.
- 13. Verfahren nach einem der Patentansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das aromatische Polyisocyanat 2,4-Tolyolendiisocyanat, 2,6-Tolylendiisocyanat, 3,3'-Toliden-4,4-diisocyanat, Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat oder ein Gemisch davon ist.
- 14. Verfahren nach einem der Patentansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein weiches nichthydrophiles bzw. praktisch nichthydrophiles Elastomer an das harte Elastomer gebunden wird.
- 15. Verfahren nach Patentanspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das weiche Elastomer ein praktisch nichthy-drophiles Polyurethanelastomer mit einer Härte von nicht mehr als A65 Shore und nicht weniger als A15 Shore ist und hergestellt wird aus einem Polyätherpolyol und mindestens einem aromatischen Polyisocyanat, bei welchem die Isocyanatgruppen direkt an den aromatischen Kern gebunden sind.
- 16. Verfahren nach Patentanspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass das weiche Polyurethanelastomer hergestellt wird mit einem Polyätherdiol, -triol oder -tetrol mit einem Äquivalentgewicht von 450 bis 1500 und einem Polyisocyanat, ausgewählt aus 2,4-Tolylendiisocyanat, 2,6-Toly-lendiisocyanat, 3,3'-Toliden-4,4-diisocyanat, Diphenylme-than-4,4'-diisocyanat oder einem Gemisch davon.
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CH140880A CH645015A5 (de) | 1979-02-21 | 1980-02-21 | Teil eines kuenstlichen gebisses. |
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