CH623719A5 - Self-adhesive tape for binding grafting points on trees, vines, shrubs and bushes - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Selbstklebeband für das Verbinden von Veredlungsstellen an Bäumen, Reben, Sträuchern und Stauden.
Seit Generationen werden die Veredlungsstellen an Bäumen, Reben, Sträuchern und Stauden aller Art mit Bast verbunden, um einen festen Sitz des Veredlungsreises mit dem Veredlungsstamm — auch Unterlage genannt - zu gewährleisten. In jüngerer Zeit ging man dazu über, als Verbindemate-rial auch Kunststoff-Bast und Kunststoff-Bänder zu verwenden, sowie Gummifäden und Gummibänder.
Nach dem Verbinden der Veredlungsstelle werden diese Umwicklungen mit Baumwachs oder Kunststoff-Präparaten -insbesondere solchen auf Dispersions-Basis, wie z. B. Lac-Bal-sam — bestrichen, um hierdurch einen luftdichten Verschluss herbeizuführen, der für das Anwachsen des Veredlungsreises erforderlich ist.
Eingehende Versuche und die Erfahrungen jahrelanger Praxis haben aber ergeben, dass durch diese verschiedenen Verbindematerialien keine Gewähr gegeben ist, dass das anschliessend zum Auftrag gelangende Verstreichmittel nicht zwischen die Umwicklungen hindurchsickert, hierdurch zwischen Veredlungsreis und Unterlage gelangt und damit den Anwachsprozess beeinträchtigt oder sogar völlig lahmlegt. Hierdurch sind schon erhebliche Schäden eingetreten. Deshalb ist man in jüngster Zeit dazu übergegangen, als Verbindemate-rial selbstklebendes Papier-Kreppband zu verwenden, das sich durch seine Klebkraft nicht nur fest um das Veredlungsreis und die Unterlage legt, sondern — insbesondere wenn es im Überlappungsverfahren aufgeklebt wird — auch keine Zwischenräume offen lässt, durch welches das anschliessend aufgetragene Verstreichmittel hindurchsickern könnte. Die Umwicklung der Veredlungsstellen mit selbstklebendem Papier-Kreppband ist viel schneller und damit auch rationeller möglich, als mit den herkömmlichen — oben aufgeführten — Verbindematerialien. Trotzdem hat sich aber das selbstklebende Papier-Kreppband in der Praxis nicht bewährt, und es sind durch Verwendung dieses Verbindematerials bei Baumschulen sehr erhebliche Schäden durch Nichtanwachsen der Reiser entstanden. Eingehende Untersuchungen der derart verbundenen, nicht angewachsenen Veredlungen haben ergeben, dass das Veredlungsreis aus der Unterlage herausgedrückt worden war, und zwar durch äussere Einflüsse, wie Wind, Hagel oder Berühren durch Vögel. Dies war nur möglich, weil sich das selbstklebende Papier-Kreppband durch derlei Druckeinwirkung, die bei einem Veredlungsreis zusätzlich durch Hebelwirkung verstärkt wird, ausdehnt und nicht mehr in seine ursprüngliche Ausgangsstellung zurückgeht. Das Veredlungsreis wird also durch Druckeinwirkung von der Unterlage gelöst, es entsteht ein Spalt zwischen Reis und Unterlage, der ein Anwachsen unmöglich macht. Durch zusätzlichen Lufteintritt in den Spalt trocknet die Veredlungsstelle aus und anschliessende Nekrose ist die natürliche Folge.
In den Baumschulen werden die Veredlungen zur Haupt-Windrichtung hin vorgenommen, um bei Wind, Hagel oder Berühren durch Vögel das Veredlungsreis möglich auf die Unterlage aufzudrücken, während im umgekehrten Falle die Gefahr des Losreissens des Veredlungsreises gegeben sein würde. Um festzustellen, wie sich ein Windstoss auf ein Veredlungsreis in seiner angepassten Veredlungsstelle auswirken würde, wenn dieses mit selbstklebendem Papier-Kreppband verbunden ist, wurden folgende Versuche durchgeführt.
Ein mit selbstklebendem Papier-Kreppband dreimal umwickelter Veredlungskopf wurde mit der Veredlungsstelle nach unten gelegt und das Veredlungsreis oben einer Zugbelastung ausgesetzt. Beim Beginn dieses Versuchs hatte die Veredlungsstelle an ihrem obersten Punkt einschliesslich Verbindemate-rial eine Stärke von 17 mm, an der Unterkante (Ende des Reises) von 15 mm.
Nun erfolgte die Einwirkung eines Druckes bzw. Zugs von 300 p auf das Veredlungsreis. Die Grösse 300 ist zwar willkürlich gewählt, ist aber bei allen durchgeführten Versuchen gleich gross.
Nach erfolgter Zugeinwirkung betrug die Stärke der Oberkante 17,5 mm und an der Unterkante 17 mm. Das heisst, das Veredlungsreis hatte sich an der Oberkante 0,5 mm und an der Unterkante 2 mm aus der Unterlage herausgedrückt. Die Wiederholung der Versuche bei einem zweimaligen Umwik-keln der Veredlungsstelle mit selbstklebendem Papier-Kreppband ergab die gleichen Werte. In keinem einzigen Falle ging das Papier-Kreppband wieder in seine Ausgangsstellung zurück.
Als Gegenversuch wurde derselbe Test unter Verwendung eines normalen Gummibandes als Verbindematerial durchgeführt. Die Anfangsstärken des Veredlungskopfes bei Verwendung dieses Gummibandes betrugen bei dreimaligem Umwik-keln an der Oberkante bei 0 p = 17 mm, bei der Unterkante bei 0 p = 14 mm.
Bei einem Zug von 300 p ergaben sich folgende Werte: Oberkante = 17 mm, Unterkante = 15 mm. Bei einem Zug von 700 p, der als Extrem angewendet wurde: Oberkante 17,2 mm, Unterkante 16 mm. Nach dem Entfernen des Zuges nach ca. 5 Minuten ergaben sich folgende Wert: Oberkante bei 0 p = 17 mm, Unterkante bei 0 p = 14 mm. Das heisst: Das Gummiband drückte die Veredlung wieder in die Ausgangsstellung zurück, so dass in der Praxis kaum die Gefahr gegeben ist, dass das Veredlungsreis nicht anwachsen kann.
Um die Zugbelastung des Papier-Kreppbandes zu untersuchen, wurde folgender Versuch durchgeführt: Das Bindematerial für eine Veredlung bei drei Umwicklungen beträgt ca. 13 bis 15 cm. Ein solches Papier-Kreppband wurde an einer unteren und oberen Aufhängung einer Federwaage angebracht. Bei einem Zug von 0 p hatte der Streifen eine Länge von 14 cm. Bei einem Zug von 1200 p ergab sich hingegen eine Länge von 18,5 cm. Bei diesem Zug wurde die Kreppwirkung des Bandes aufgehoben. Bei dem anschliessenden Nachlassen des Zuges auf 0 p blieb die Länge von 18,5 cm bestehen. Hieraus ist zu folgern, dass man einen sehr starken Zug beim Verbinden aufwenden muss, der so stark sein muss, dass die Kreppwirkung des Papier-Kreppbandes aufgehoben wird, um ein einwandfreies Verbinden des Veredlungsreises mit der Unterlage zu gewährleisten. In der Praxis bedeutet dies, dass die vorherige Aufhebung der Kreppwirkung durch einen Zug von mindestens 1200 p zu keiner wirtschaftlichen Anwendung von Pa-pier-Kreppband als Verbindematerial für Veredlungen führen kann, insbesondere auch deshalb nicht, weil sich das Papier-Kreppband durch starken Zug verformt und hierdurch zu keinen einwandfreien Verband, der insbesondere keine Falten mit möglichen Lufteinschlüssen oder -Zugängen hinterlässt, mehr führen kann.
Somit dürfte zur Genüge bewiesen sein, dass Papier-
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Kreppband ohne Armierung als Verbindematerial für Veredlungen aller Art unzulänglich und damit ungeeignet ist.
Eingehende Versuche haben nun ergeben, dass sowohl das rationelle als auch sichere Verbinden von Veredlungsstellen mit selbstklebenden Bändern aus Papier möglich ist, wenn diese Bänder nicht oder nur geringfügig dehnbar sind, also keine Kreppwirkung aufweisen. Durch solche selbstklebende Bänder lassen sich Veredlungsstellen schnell umwickeln, d.h. das Veredlungsreis mit der Unterlage fest und unverrückbar verbinden. Durch äussere Druck- oder Zugeinwirkung auf das Veredlungsreis, wie z. B. durch Wind, Hagel oder durch Vögel, löst sich das Reis nicht von der Unterlage, so dass der Verwachsungsvorgang nicht gestört wird. Diese Tatsache wurde durch Durchführung der oben beschriebenen Belastungs- bzw. Druckversuche einwandfrei bestätigt. Bei keinem Versuch war ein Dehnen des Veredlungsbandes - und damit ein Loslösen des Reises von der Unterlage - festzustellen.
Als weiterer Vorteil dieser nicht oder kaum dehnbaren Selbstklebebänder aus Papier ist deren Wasserdampfdurchläs-sigkeit festzustellen, welche die Bildung von Kondenswasser unter dem verklebten Band mit allen nachteiligen Folgen für die Veredlung ausschliessen. Solche nachteilige Folgen treten z. B. bei Verwendung von wasserdampfundurchlässigem Verbindematerial, z. B. auf Kautschuk- und/oder PVC-Basis oder ähnlichem Material, auf.
Diese kaum dehnbaren Selbstklebebänder aus Papier können bei ihrer Herstellung noch durch Einarbeiten von Kunststoff- und/oder Naturfasern, -fäden, -bändern oder -gewebe verschiedenster Art und Stärke so verstärkt werden, dass sie auch zum Verbinden sehr starker Veredlungen eingesetzt werden können.
Desgleichen ist es möglich, die Kreppwirkung von selbstklebendem Papier-Kreppband durch die Einarbeitung dieser beschriebenen Verstärkungs-Fasern bzw. -fäden oder -gewebe ganz oder so weit aufzuheben, so dass auch solchermassen ausgestattete Papier-Kreppbänder den oben beschriebenen Vorteil bringen. Da es sich bei den beschriebenen Bändern um ein meist leicht verrottbares Material handelt und ein Veredlungsband bei Freilandveredlungen mehrere Wochen und bei in Kühl- oder Gewächshäusern zur Einlagerung gelangenden Veredlungen eine mehrmonatige Beständigkeit haben muss, ist erforderlich, dass man mit diesen Bändern umwickelte Veredlungen abschliessend vollständig mit Baumwachs oder einem Kunststoff-Präparat, wie z. B. Lac-Balsam, sorgfältig bestrichen und damit abgedeckt werden müssen. Besonders durch Bestreichen mit Lac-Balsam wird ein gummielastischer, absolut wetterfester Überzug erzielt. Vor dem Auftragen dieser Verstreichmittel ist aber unbedingt darauf zu achten, dass das Selbstklebe-Veredlungsband — am besten im Überlappungsverfahren — so dicht um die Veredlungsstelle gewickelt ist, dass keine Abstände zwischen den Binde-Umwicklungen entstehen, durch welche das Verstreichmittel in die Veredlungsstelle, insbesondere zwischen Reis und Unterlage, einsickern und hierdurch das Anwachsen erschweren oder ganz verhindern könnte. Dies gilt auch für den Veredlungskopf, wo das Veredlungsreis dort, wo es der Unterlage angepasst ist, vor dem Auftragen des Verstreichmittels mit dem Veredlungsband so abzudecken ist, dass hier ein Einsickern des Verstreichmittels —
oder etwaigen Regen- oder Schneewassers - von oben nicht möglich ist.
Dergestalt hergestellte Veredlungsverbindungen lassen sich nach dem erfolgten Anwachsen des Reises wieder einfach und schnell entfernen, was wiederum gegenüber anderen Verbindematerialien ein sehr erheblicher Vorteil ist. (Die Entfernung jeglichen Verbindematerials nach dem erfolgten Anwachsen des Reises ist erforderlich, um keine Strangulation des schnell wachsenden und sich hierdurch in seinem Volumen ausdeh-5 nenden Reises herbeizuführen.)
Veredlungsverbindungen der hier beschriebenen Art lassen sich meistens ohne Zuhilfenahme eines Messers in Abwicklungsverfahren entfernen, was wiederum von Vorteil ist, weil durch den bei anderen Verbindematerialien notwendigen Ab-lo bzw. Aufschneidevorgang oft die Veredlung selbst beschädigt wird.
Bei den beschriebenen Veredlungs-Selbstklebebändern aus Papier ist aber unbedingt darauf zu achten, dass sie selbst und auch der Selbstklebestoff gewebesympathisch, d.h. sie dürfen 15 keine Substanzen enthalten, die sich auf das Veredlungsgewebe ätzend und/oder wachstumshemmend auswirken. Das gesamte Veredlungsband — insbesondere aber dessen Klebstoffe — dürfen chemisch nur schwach sauer oder nur schwach alkalisch sein, d.h. sie sollen möglichst nur einen pH-Wert von 20 7 aufweisen. Eingehende Versuche haben weiter ergeben, dass es vorteilhaft ist, in diese beschriebenen Selbstklebebänder Aktivatoren und/oder Stimulatoren auf Natur- und/oder künstlicher Basis einzubauen, da sich solche Stoffe als vorteilhaft für eine schnelle Gewebeverheilung und Wachstumsförde-25 rung des Pflanzenmetabolismus erwiesen haben. Ein solcher Einbau ist leicht durch Untermischen bei der Herstellung dieser Bänder, insbesondere des Selbstklebestoffes, möglich. Die Verwendung von Selbstklebebändern aus Papier, die nicht oder nur geringfügig dehnbar sind, erweist sich somit als ein 30 bedeutender Fortschritt gegenüber allem herkömmlichen Verbindematerial für Veredlungen aller Art.
Es stellte sich die Aufgabe, ein Selbstklebeband für das Verbinden von Veredlungsstellen zu schaffen, das über eine grosse Zerreissfestigkeit bei relativ geringer Dehnung zwecks 35 zuverlässiger und arbeitssparender Anbringung und über eine Wasserdampfdurchlässigkeit zur Verhinderung von Kondenswasseransammlung an der Verbindungsstelle des Veredlungsreises und vorzugsweise über eine nur schwach saure oder alkalische Reaktion sowie eine gewebeverheilende, wachstums-40 fördernde Wirkung verfügt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch ein Selbstklebeband, welches die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale aufweist.
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsge-45 genstandes beschrieben.
Ein Papier-Kreppband weist ein eingebrachtes, aus Kunst-stoffasern bestehendes Gewebe als Armierungsmittel auf. Dieses dient zur Erhöhung der Reissdehnung auf höchstens 18%. Als Kunststoff ist Kunstseide vorgesehen. Die Kreppstruktur so des Papiers bewirkt ein intensives Haften am Holz und an den Uberlagerungsstellen des Klebebandes. Zudem erhöht sie die Wasserdampfdurchlässigkeit, so dass eine Kondenswasserbildung an den Ansetzstellen des Veredlungsreises verhindert wird.
55 Alle Teile des Selbstklebebandes, insbesondere dessen Klebstoffe, weisen einen pH-Wert von annähernd 7 auf, so dass sie nur schwach sauer oder alkalisch wirken und das Wachstum nicht hemmen können.
Als Wuchsmittel ist eine Zugabe von Alginat, Auxin, Gib-60 berelin oder Cytokinin vorgesehen.
Das Armierungsmittel kann auch aus Naturstoffen bestehen, z. B. Naturseide, Baumwolle, Tierwolle, Flachs oder Jute.
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Claims (3)
1. Selbstklebeband für das Verbinden von Veredlungsstellen an Bäumen, Reben, Sträuchern und Stauden, dadurch gekennzeichnet, dass es aus wasserdampfdurchlässigem Papier besteht, welches zur Beschränkung der Dehnbarkeit und zur Erhöhung der Reissfestigkeit mit einem Armierung'smittel versehen ist.
2. Selbstklebeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Armierungsmittel aus Kunststoff- und/oder Naturfasern besteht.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Selbsklebeband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Papier ein Krepp-Papier vorgesehen ist.
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