Elastische Schaumstoffbahn als Witterungssehutz für Kulturpflanzen Die Erfindung bezieht sich auf eine elastische Schaumstoffbahn als Witterungsschutz für Kultur pflanzen, wie z. B. Weinreben, Gemüsepflanzen, Blu menstauden und andere Erd-, Halm- und Baum früchte gegen Frosteinwirkung.
Kulturpflanzen, insbesondere Weinreben bedür fen in besonderem Masse eines Schutzes gegen Nachtfröste. Zu diesem Zwecke ist das Anzünden von offenen Feuern in den Weinbergen während der frühen Morgenstunden gebräuchlich. Diese Schutz- massnahme ist jedoch wegen der erforderlichen manuellen Arbeit und Überwachung mit einem er heblichen Aufwand verbunden.
Zum Schutz von Frühbeetkulturen ist es bereits vorgeschlagen worden, anstelle der gebräuchlichen Strohmatten solche aus Schaumstoff zum Abdecken der Frühbeetfenster und damit zum Schutz gegen Bodenfröste zu verwenden. Derartige Matten sind jedoch für die Verwendung an freistehenden Pflanzen weniger geeignet, da sie zur Erzielung einer ausrei chenden Festigkeit einer grösseren Schichtdicke be dürfen, die wiederum keine ausreichende Belüftung und Lichtdurchlässigkeit gewährleistet.
Um diesen Nachteilen der elastischen Schaumstoffe Rechnung zu tragen, ist es bereits mit einem gewissen Erfolg für den genannten Zweck versucht worden, dünne Schaumstofffolien zur Erhöhung ihrer Festigkeit mit Gewebebahnen zu verstärken. Es hat sich jedoch ge zeigt, dass Schaumstoffbahnen geringerer Dicke über keine ausreichende Alterungsbeständigkeit gegen Witterungseinflüsse verfügen, so dass die das Gewebe abdeckende Schaumstoffolie durch längere Bewitte- rung verrottet und zerstört wird.
Bei dieser Entwicklung schien es ausgeschlossen, Kulturpflanzen insbesondere Weinreben, durch<B>Ab-</B> decken mit Schaumstoffen vor Frost zu schützen, und man gab dem Frostschutz durch Abbrennen von öl- feuern innerhalb der Weinberge in herkömmlicher Weise den Vorzug.
Es wurde nun gefunden, dass mit bestimmten Filmbildern behandelte Polytirethanschaumstoffe in Folienform einerseits die geforderte Weichheit und Schmiegsamkeit behalten und andererseits ihre Festig keit soweit gesteigert wird, dass sie ohne Verstär kungseinlagen auch nach längerer Bewitterungszeit eine annähernd konstant bleibende Festigkeit auf weisen.
Als Fümbildner im Sinne der vorliegenden Erfin dung haben sich weichmacherfreie Dispersionen von Polyisobutylen, Polyäthylenpropylen, Nitrilkautschuk sowie deren Gemische, gegebenfalls auch im Ver schnitt mit Polyvinylchlorid als besonders geeignet erwiesen. Die hier genannten Polymerentypen tragen Beispielcharakter und sind nicht im Sinne einer Be schränkung der vorliegenden Erfindung auf diese Polymeren aufzufassen. Es handelt sich um Poly mere, die einen klebefreien, nicht wesentlich verhär tenden aber elastischen Film bilden.
Die Mitverwendung von Weichmachern, insbe sondere solchen auf Esterbasis hat sich als weniger geeignet erwiesen wegen der Neigung dieser Weich macher zum Ausgleich des Konzentrationsgefälles zwischen Film und Schaumstoff,<B>d.</B> h. also wegen ihrer Neigung zur Wanderung in den Schaumstoff.
Schutzvorrichtungen aus erfindungsgemässem Material gewährleisten neben der beabsichtigten Schutzwirkung gegen Frost eine ausreichende Belüf tung und gute Lichtdurchlässigkeit, so dass das Wachstum der Pflanzen durch die höhere Tempera tur, die sich unter der Schutzvorrichtung einstellt, gefördert wird. Es hat sich gezeigt, dass mit derarti gen Schutzvorrichtungen beispielsweise abgedeckte Weinreben Trauben höhere Mostgewichte, lieferten, wobei die Reifezeit der Trauben in beachtlichem Masse herabgesetzt war. Dies wird durch den unge hinderten Gasaustausch, der durch die Porenstraktur der erfindungsgemässen Schutzmaterialien gewährlei stet wird und durch die ausreichende Lichtdurchläs sigkeit ermöglicht.
Aber auch gegen übermässige Son neneinstrahlung, Windaustrocknung und andere seWä- digende Klimafaktoren werden überraschend gute Wirkungen erzielt.
Besonders günstige Festigkeitseigenschaften wer den den erfindungsgemässen Schutzmaterialien durch die Verwendung von Polyisobutylendispersionen ver liehen. Derartige Dispersionen trocknen bereits nach kurzer Zeit zu einem Film, der die Schaumstoffolie vor Verrottung schützt und die ursprüngliche Festig keit der behandelten Schaumstoffbahn über einen sehr langen Zeitraum konstant hält.
Anderseits wird die Weichheit und Schmiegsam keit der behandelten Schaumstoffbahnen durch die Bewitterung nicht beeinträchtigt.
Die Behandlung der Schaumstoffbahnen mit den Dispersionen der beschriebenen Art kann in an sich bekannter Weise z. B. durch Tauchen oder Sprühen erfolgen. Der Trocknungsvorgang kann durch<B>Ab-</B> quetschen des überflüssigen Lösungsmittels beschleu nigt werden.
In dem Diagramin der Fig. <B>1</B> ist die Festigkeit in kg/cm# in Abhängigkeit von der Bewitterung einer erfindungsgemäss behandelten Schaumstoffolie <B>1 ge-</B> genüber einer unbehandelten Schaumstoffoilie 2 auf getragen.
Während die unbehandelte Schaumstoff- folie in unbewittertem Zustand eine ausreichende Festigkeit bei einer Schichtdicke von<B>5</B> mm aufweist, fällt dieser Wert bereits nach achttägiger Bewitterung schon unter die Mindestforderung ab, um nach ca. 20 Tagen einen völlig unbrauchbaren Wert zu erreichen.
Demgegenüber ist der Festigkeitsabfall bei einer Ceichdicken Schaumstoffolie nach 20-tägiger Bewit- terung noch innerhalb der Toleranzforderungen und nimmt danach kaum merklich ab. Bei einer Bewitte- rung von mehr als<B>30</B> Tagen ist ein Festigkeitsabfall nicht mehr wahrnehmbar.
Die Zeichnung der Fig. 2 gibt ein Ausführungs beispiel für die Anwendung des Witterungsschutzma- terials wieder. Eine erfindungsgemäss behandelte, Schaumstoff- folie <B>1</B> wird in einem Weinberg über die Verbin dungsdrähte<B>6</B> zwischen den Stützpfählen<B>5,</B> die in den Rebenreihen 4 angeordnet sind, gelegt.
Um einen möglichst grossen Luftraum für die Pflanzen zu erhalten, ist es zweckmässig, die Stütz pfähle<B>5</B> durch Verspannungsdrähte <B>7</B> zu verspannen und diese Verspannungsdrähte gleichzeitig als seitli che Abstützung für die Schaumstoffbahn <B>1</B> zu ver wenden.
In sinngemässer Abwandlung dieses Anwen dungsfalles können auch andere Stamm- und Busch früchte in verschiedener Weise gegen Nachtfrost- einwirkung geschützt werden.