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Um Bäume, besonders Obstbäume, vor den Angriffen schädlicher, auf dem Weg über den Baum- stamm gelangender Insekten zu schützen,'pflegt man die Baumstämme mit einem schützenden Leim- gürtel zu umgeben. Die Insekten, welche von der Erde auf den Stamm hinaufkriechen, können über die klebende Leimzone nicht hinweg. Um den Baum durch das Aufschmieren des Klebstoffes nicht zu schädigen, pflegt man auch ein entsprechend imprägniertes Papier, welches in Form von zirka 10 bis 15 cm breiten Streifen in den Handel kommt, um die Baumstämme zu binden und mit Draht oder Schnüren festzubinden ; auf diesen um den Baum herumgebildeten Papierring wird dann der sogenannte Raupen- leim aufgestrichen.
Auch bereits fertiggestrichene, d. h. mit Raupenleim versehene Ringe oder Papier- streifen sind im Handel erhältlich und können in vorgeschildeter Weise auf dem Baum befestigt werden.
Die Anbringung dieser Leimringe ist aber mit folgenden Nachteilen verbunden : Erstens ist das Anbinden auf den Baumstamm, besonders wenn es sich um dicke Stämme handelt, umständlich und muss in der
Regel von zwei Personen besorgt werden, eine, welche den Streifen fest herumlegt und hält, und eine zweite, welche ihn gleichzeitig festbindet. Zweitens liegt in den meisten Fällen der so angebundene Raupenleimring nicht an allen Teilen der Baumrinde so fest an, dass nicht doch kleine Insekten unterhalb des Ringes, also nicht über der Leimschicht, sondern zwischen Borke und Leimring durch Risse und Furchen der
Rinde den Stamm hinaufkriechen könnten.
Man versuchte, diesem Übelstand dadurch abzuhelfen, dass man mittels Lehm od. dgl. die Ränder des Leimringes überdeckte, um auf diese Weise alle offenen Zwischenräume zwischen Rinde und Leimring auszufüllen. Dies bedeutet wieder eine Erschwerung der Arbeit und bringt nur vorübergehende Abhilfe, denn Wind, Regen usw. schwemmen und bröckeln diese Füllschichte wieder ab.
Vorliegende Erfindung bildet nun ein Leimring für Obstbäume, welcher in bereits bekannter Weise an der dem Baumstamm zugekehrten Seite mit einem das Durchschlüpfen der Insekten verhindernden, die Kerben der Rinde ausfüllenden Belag versehen ist und sich erfindungsgemäss dadurch kennzeichnet, dass der Belag aus einer Klebmasse besteht, die allein das Festhalten der Ringe am Baum bewirkt. Der Belag ist zweckmässig so beschaffen, dass er am Ring stärker haftet als an der Baumrinde.
Mit Hilfe dieses Belages lässt sich der Leimring an alle Stellen des Baumes durch leichten Druck so anpressen, dass nirgends mehr freie Stellen oder Zwischenräume bleiben, durch welche die Insekten durchkriechen können. Ausserdem kann ein solcher Streifen mit Leichtigkeit von einer Person befestigt werden, da er durch einfaches Anlegen und leichten Druck mit der Hand am Baum haftet und festsitzt. Bis jetzt pflegt man den Umfang des Baumes abzuschätzen und einen entsprechend langen Streifen von der Rolle abzuschneiden. Da man die richtige Länge in der Regel nicht trifft, gibt es viel Materialverlust. Oder man muss den Umfang vorher messen. Beides kann mit dem hier beschriebenen Papierstreifen entfallen, weil man ihn, statt den Umfang des Baumes abzumessen, einfach gleich haftend anlegt, und, sobald der Ring geschlossen ist, genau an der passenden Stelle abschneidet.
Eine Lockerung der Befestigung durch Witterungseinflüsse kommt bei den in Anwendung gebrachten Stoffen nicht in Betracht, hingegen ist der Ring durch Abziehen des Streifens von der Baumrinde leicht loszulösen, ohne dass etwas von der Masse auf dem Baum zurückbleibt. Am besten wird dieser Zweck durch kautschukhältige Massen erreicht, wie solche bereits seit langer Zeit für die Herstellung von Isolierbändern oder Heftpflastern od. dgl. verwendet werden. Es ist natürlich nicht notwendig, dass die ganze Fläche des Leimringes an seiner Innenseite mit der Haftmasse bedeckt ist. Es genügt vollkommen, die Belagmasse in Streifenform längs der beiden Ränder der Papierbahn bzw. des Leimringes anzubringen.
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Der Leimring selbst besteht vorteilhaft aus einem kräftigen gekreppten wasserdichten Papier, das auch gegen den Leim bzw. die Haftmasse undurchlässig ist. Durch die Kreppung des Papiers wird erreicht, dass dasselbe geschmeidig ist und sich ähnlich wie ein Gewebe an allen Teilen der Baumrinde, insbesondere an den Rillen und Rissen, schmiegsam anlegen lässt. Ausserdem ist das gekreppte Papier auch bis zu einem gewissen Grade dehnbar, was im Hinblick darauf von besonderer Bedeutung ist, dass diese Papierbahn um lebende, also auch wachsende Körper fest gelegt ist, und daher mit dem Dickenwachstum der Bäume in gewissem Grade mitgehen kann, ohne zu platzen. Selbstverständlich kann der Streifen auch aus anderem zweckentsprechendem Material hergestellt sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Leimring für Obstbäume, der an der dem Baumstamm zugekehrten Seite mit einem das Durchschlüpfen der Insekten verhindernden Belag versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Belag aus einer Klebmasse besteht, die allein das Festhalten des Ringes am Baum bewirkt.