CH617861A5

CH617861A5 -

Info

Publication number: CH617861A5
Application number: CH1628376A
Authority: CH
Inventors: Bernhard Kirsch
Original assignee: Bernhard Kirsch
Priority date: 1975-12-31
Filing date: 1976-12-23
Publication date: 1980-06-30
Also published as: AT352598B; ATA965576A; IT1072310B; JPS5284030A; FR2336953B3; FR2336953A1; US4113276A

Description

Die Erfindung betrifft eine Skibindung mit einer Bodenplatte, die zwei im Abstand nebeneinander angeordnete, bei Überschreiten einer vorgegebenen Kraft nach aussen schwenkbare vordere Sohlenhalter und eine in Skilängsrichtung im Abstand hinter den Sohlenhaltern angeordnete Fersenhalterung trägt und die gegen die Wirkung mindestens einer Feder beim Angreifen einer entsprechenden grossen seitlichen Auslenkkraft um eine zur Skioberfläche senkrechte Drehachse schwenkbar ist und beim Nachlassen der Auslenkkraft durch die Federwirkung in die Normalstellung zurückführbar ist.

Die bekannten Bindungen mit nach aussen schwenkbaren Sohlenhaltern erlauben zwar ein Drehen der Skistiefelspitze zur Seite und damit ein Öffnen der Bindung beim Sturz, sie haben jedoch den Nachteil, dass sie bei einem Frontalaufprall gegen ein Hindernis wirkungslos sind, da sich dann die Bindung nicht öffnet. Darüber hinaus sind bei den bekannten Bindungen die Halterungen der Sohlenhalter vor der Skistiefelspitze angeordnet, so dass der Skistiefel bei einem solchen Frontalaufprall nicht nach vorne freikommt und der Skiläufer einen Salto mit dem Kopf nach vorn vollführen muss, was zu sehr schweren Unfällen führt.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Bindung für Skier mit nach aussen schwenkbaren Sohlenhaltern derart auszubilden, dass sie sich auch bei Frontalaufprall sicher öffnet, ohne die seitliche Verschwenkbarkeit der Sohlenhalter zu beeinträchtigen.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass jeder Sohlenhalter an einer in der Bodenplatte angeordneten, federnd vorgespannten Längsstange sitzt, die in Skilängsrichtung gegen die Vorspannung verschiebbar und um ihre Längsachse drehbar ist, dass an der Bodenplatte ein Kurvenstück angeordnet ist und dass am Ski ein in Skilängsrichtung verschiebbarer Stift angeordnet ist, dessen Spitze unter Druck gegen das Kurvenstück gehalten ist.

Vorteilhaft ist der Stift von einer vorgespannten, zwischen Stift und Ski angeordneten Feder mit seiner Spitze an dem Kurvenstück gehalten. Der Stift trägt vorzugsweise an seiner Spitze eine auf dem Kurvenstück geführte Rolle.

Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Stift mit einer Dämpfungsvorrichtung verbunden. Vorzugsweise ist der Stift mit einem Kolben verbunden, der in einem Druckzylinder verschiebbar geführt ist. Vorteilhaft ist der Druckzylinder zwischen Feder und Stift angeordnet und ist eine weitere vorgespannte, den Kolben in ausgefahrener Stellung haltende Federanordnung am Druckzylinder angeordnet.

Vorzugsweise ist die Federkraft der Federn veränderbar. Die Erfindung ist in Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Skibindung in perspektivischer Ansicht, Fig. 2 eine Skibindung in Draufsicht bei teilweise geöffneter Bodenplatte,

Fig. 3 die Skibindung im Schnitt nach III-III der Fig. 2, Fig. 4 eine weitere Ausbildungsform einer Skibindung in Draufsicht,

Fig. 5 die Ausbildungsform nach Fig. 4 in Seitenansicht, Fig. 6 eine weitere Ausbildungsform einer Skibindung in Draufsicht,

Fig. 7 einen Schnitt nach B-B der Fig. 6,

Fig. 8 einen Schnitt nach C—C der Fig. 6.

Bei der Ausführungsform einer Skibindung nach den Fig. 1 bis 3 ist auf einem Ski 1 eine Grundplatte 52 fest angeordnet, die eine zur Skioberfläche senkrechte Achse 51 trägt. Eine Bodenplatte 55 in Form eines kastenartigen Gehäuses 53, 54 ist um die Achse 51 schwenkbar auf der Grundplatte 52 angeordnet. Die Bodenplatte 55 hat zwei im Abstand nebeneinander angeordnete Längsstangen 2b, die in Skilängsrichtung zur Skispitze hin gegen die Wirkung einer vorgespannten, nicht-gezeigten Feder verschiebbar sind. Weiterhin sind die Längsstangen 2b um ihre Längsachse drehbar in der Bodenplatte 55 gehalten.

Die Längsstangen 2b tragen an ihrem vorderen Ende Sohlenhalter 3 und 4 und haben an ihrem hinteren Ende Halteansätze 58, die in Mittenstellung der Bodenplatte 55 unter mit der Grundplatte 52 fest verbundene und nach innen hakenförmig abgewinkelte Niederhalter 59a greifen. Eine nichtge-zeigte Fersenbindung ist auf der Bodenplatte 55 fest angeordnet.

Bei durch Vorder- und Fersenbindung festgehaltenem Skistiefel greifen die Halteansätze 58 der Längsstangen 2b unter die Niederhalter 59a, wie es in Fig. 1 links angedeutet ist. Wenn jedoch die Bodenplatte 55 einen bestimmten Schwenkbereich überschreitet oder die Längsstangen 2b sich bei einem Frontalaufprall nach vorn verschieben, kommt der Halteansatz 58 vom Niederhalter 59a frei, wie dies in Fig. 1 rechts gezeigt ist. Hierdurch klappt ebenfalls der mit der entsprechenden Längsstange 26 verbundene Sohlenhalter 3 bzw. 4 nach aussen um und gibt den Skistiefel frei.

Um die Umklappbewegung des Sohlenhalters 3 bzw. 4 zu unterstützen, ist am Niederhalter 59a eine Führung 61 für die Halteansätze 58 vorgesehen.

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

55

60

65

3

617 861

Wie in Fig. 1 ferner angedeutet ist, können die Seitenteile 54 der Bodenplatte 55 mit Durchbrechungen 62 versehen sein und die Oberplatte gitterartig ausgebildet sein, wodurch eine Gewichtsersparnis erreicht wird und der Schnee, der sich unter der Stiefelsohle befindet, einfach beseitigt werden kann, indem er durch das Gitter nach unten durchfällt, so dass die Stiefelsohle stets richtig und ohne anbackenden Schnee auf dem Boden aufliegt.

Wie die Fig. 2 und 3 erkennen lassen, ist in der Skibindung eine Rückholvorrichtung vorgesehen, die die Aufgabe hat, die Bodenplatte 55 in der Mittelstellung zu halten bzw. nach geringer Druckbelastung wieder in die Mittelstellung zurückzubringen. Die Rückholvorrichtung besteht aus einem Kurvenstück 75, das fest mit der kastenartigen Bodenplatte 55 verbunden ist. Dem Kurvenstück 75 ist ein in Skilängsrichtung verschiebbarer, jedoch nicht schwenkbarer Stift 76 zugeordnet, der an seiner mit dem Kurvenstück zusammenwirkenden Spitze eine Rolle 77 trägt. Der Stift 76 wird durch eine in Skilängsrichtung wirkende Feder 78 mit seiner Spitze gegen das Kurvenstück gedrückt gehalten.

Bei einem Seitendruck auf den Fuss, der geringer als die Kraft der Feder 78 ist, verändert sich die Stellung des kastenartigen Gehäuses nicht. Überwindet jedoch der Seitendruck die Federkraft, so schwenkt das kastenartige Gehäuse aus, wobei die Spitze des Stiftes 76 an dem Kurvenstück 75 entlanggleitet. Wenn das kastenartige Gehäuse einen bestimmten Schwenkbereich erreicht hat, klappen die an den Längsstangen 2b sitzenden Sohlenhalter 3,4 um, wie es in Verbindung mit der Fig. 1 erläutert ist.

Um die Bewegung des Stiftes 76 zu dämpfen und dadurch eine mehrfach aufeinanderfolgende Druckbeanspruchung des Fusses zu vermeiden, ist der Stift 76 als Kolbenstange eines in einem Druckzylinder 69 verschiebbaren Kolbens 70 ausgebildet. Eine weitere Feder 71 hält den Stift 76 in ausgefahrener Stellung. Eine Rückholfeder 72 dient der Rückführung des Kolbens 70. Die Federkräfte bzw. die Druckkraft des Druckzylinders lassen sich dem Skifahrer entsprechend verändern.

Bei der Ausführungsform nach den Fig. 4 und 5 ist anstelle einer Federanordnung ein elastisches Element 107 vorgesehen, das innerhalb einer skifest angeordneten Halterung 108 sitzt. Dieses elastische Element dient dazu, die Längsstangen 2b wieder in ihre Ausgangsstellung zurückzubringen.

Dies ist insbesondere dann wesentlich, wenn der seitliche Schlag auf den Skistiefel gering ist und die Sohlenhalter nicht durch Umklappen nach aussen die Vorderbindung in Öffnungsstellung bringen sollen. Dadurch wird gesichert, dass die Vorderbindung bei geringeren Schlägen geschlossen bleibt und erst bei stärkeren Schlägen sich in der vorbeschriebenen Art 5 öffnet.

Weiterhin ist wie bei der Ausführungsform nach den Fig. 2 und 3 eine Vorrichtung vorgesehen, die aus einem Kurvenstück 75a zwischen den Längsstangen 2b und einem in Skilängsrichtung verschiebbaren, jedoch nicht schwenkbaren Stift io 76a besteht. Der Stift 76a wird durch eine in Skilängsrichtung wirkende Feder 78a mit seiner Spitze gegen das Kurvenstück 75a gedrückt gehalten. Um die Bewegung des Stiftes 76a zu dämpfen ist der Stift 76a als Kolbenstange eines in einem Druckzylinder 69a verschiebbaren Kolbens 70a ausgebildet. 15 Im Gegensatz zur Ausbildungsform nach den Fig. 2 und 3 befindet sich bei der Ausführungsform nach den Fig. 4 und 5 der Zylinder 69a vor den Sohlenhaltern 3 und 4 und drückt der Stift 76a von vorn gegen das Kurvenstück 75a.

Bei der Ausführungsform nach den Fig. 6 bis 8 sind die 20 beiden Längsstangen 2b nach vorn auseinandergehend auf dem Ski 1 angeordnet. Die Längsstangen 2b, die wiederum die Sohlenhalter 3 bzw. 4 tragen, sind vorn durch eine Halterung 108 und hinten durch eine Halterung 109 längsverschieblich gehalten und miteinander verbunden. Die Längsstangen 2b 25 weisen an ihren hinteren Enden Halteansätze 58 auf, die mit einer Niederhalteanordnung 110 zusammenwirken. Die Niederhalteanordnung 110 ist als U-förmiger Bügel ausgebildet, dessen freie Schenkelenden in Arretierstellung die Halteansätze 58 übergreifen.

30 Zwischen den Längsstangen 2b ist ein in Skilängsrichtung verschiebbarer Stift 76 angeordnet, dessen Kopf mit dem Kurvenstück 75 zusammenwirkt. Auf dem Stift 76 sitzt eine Feder 71, die sich gegen einen Querriegel 111 an ihrem hinteren Ende abstützt. Der Querriegel 111 wiederum wirkt mit den 35 Halteansätzen 58 zusammen, so dass beim Bewegen der einen oder anderen Längsstange 2b nach vorn der ihr zugeordnete Halteansatz 58 den Querriegel 111 vorwärts drückt, wodurch die Feder 71 gespannt wird.

Die Halteansätze 58 werden erst dann frei, wenn die 40 Schwenkbewegung um die Drehachse 51 der Längsstangen 2b gross genug ist, wie in Fig. 6 links durch die gestrichelte Linie der Niederhalteanordnung 110 angedeutet ist, oder wenn die Längsstange 2b sich weit genug nach vorn verschoben hat, wie in Fig. 6 rechts gestrichelt angedeutet ist.

s

2 Blatt Zeichnungen

Claims

617 861

1. Skibindung mit einer Bodenplatte, die zwei im Abstand nebeneinander angeordnete, bei Überschreiten einer vorgegebenen Kraft nach aussen schwenkbare vordere Sohlenhalter und eine in Skilängsrichtung im Abstand hinter den Sohlenhaltern angeordnete Fersenhalterung trägt und die gegen die Wirkung mindestens einer Feder beim Angreifen einer entsprechend grossen seitlichen Auslenkkraft um eine zur Skioberfläche senkrechte Drehachse schwenkbar ist und beim Nachlassen der Auslenkkraft durch die Federwirkung in die Normalstellung zurückführbar ist, dadurch gekennzeichnet,

dass jeder Sohlenhalter (3, 4) an einer in der Bodenplatte (55) angeordneten, federnd vorgespannten Längsstange (2b) sitzt, die in Skilängsrichtung gegen die Vorspannung verschiebbar und um ihre Längsachse drehbar ist, dass an der Bodenplatte ein Kurvenstück (75, 75a) angeordnet ist und dass am Ski (1) ein in Skilängsrichtung verschiebbarer Stift (76, 76a) angeordnet ist, dessen Spitze unter Druck gegen das Kurvenstück gehalten ist.

2. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stift (76, 76a) von einer vorgespannten, zwischen Stift und Ski (1) angeordneten Feder (78, 78a) mit seiner Spitze an dem Kurvenstück (75, 75a) gehalten ist.

2

PATENTANSPRÜCHE

3. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stift (76) an seiner Spitze eine auf dem Kurvenstück (75) geführte Rolle (77) trägt.

4. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Stift (76, 76a) mit einer Dämpfungsvorrichtung (69, 70 bzw. 69a, 70a) verbunden ist.

5. Skibindung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, *dass der Stift (76, 76a) mit einem Kolben (70, 70a) verbunden ist, der in einem Druckzylinder (69, 69a) verschiebbar geführt ist.

6. Skibindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckzylinder (69) zwischen Feder (78) und Stift (76) angeordnet ist und dass eine weitere vorgespannte, den Kolben (70) in ausgefahrener Stellung haltende Federanordnung (71, 72) am Druckzylinder angeordnet ist.

7. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Federkraft der Federn (78, 78a, 71, 72) veränderbar ist.