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Sicherheitsskibindung
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Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsskibindung
gemäss Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Bekannte, sich bei Ueberlast selbst auslösende Sicherheitsskibindungen
weisen je einen vorderen und einen hinteren, am Ski befestigten Sohlenhalter auf.
Zusätzlich können sie Trittplatten aufweisen, welche vorzugsweise eine Skibremse
mit seitlich überstehenden Armen steuern. Als Nachteil erweist sich bei diesen Bindungen
stets die schuhabhängige Sicherheitsauslösung. Es sind aber auch Sicherheitsskibindungen,
z.B. aus der DE-PS 2 533 337,bekannt, bei denen sowohl der vordere als auch der
hintere Sohlenhalter an einer Sohlenplatte befestigt ist, wobei der hintere Sohlenhalter
mit einem Festteil des Skis zusammenwirkt und einen am Sohlenhalter über eine Querachse
schwenkbar befestigten Fersenhalter aufweist, wobei die Sohlenplatte derart am Ski
gehalten ist, dass sie einerseits- in der Horizontalen schwenkbar und anderseits
mit ihrem hinteren Ende begrenzt anhebbar ist, welches Anheben sich in einer unsicheren
Plattenführung am Ski auswirken kann, dies besonders in Verbindung mit Skidurchbiegung.
Bei dieser Anordnung kann eine plattenseitige integrierte Skibremse vorgesehen werden,
jedoch mit dem entscheidenden Nachteil, dass diese Bremse aus der Bremsstellung
jeweils von Hand in die Bereitschaftsstellung gebracht werden muss.
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Aufgabe der Erfindung ist eine schuhunabhängige Sicherheitsskibindung
von einfachem Aufbau zu schaffen, bei welcher die Sohlenplatte nur Auflageplatte
für den Schuh
ist, d.h. bei Frontalauslösung nicht vom Ski abhebt
und bei welcher gegebenenfalls eine Skibremse in den hinteren Sohlenhalter skiseitig
einbaubar ist, welche keine Handbetätigung erfordert.
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Dies wird mit einer Sicherheitsskibindung der eingangs erwähnten
Art -erreicht, die die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruches 1
aufweist.
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Das wesentliche Kennzeichen der Erfindung besteht darin, dass die
Rast- und Verriegelungseinrichtung am Ski und der damit zusammenwirkende Fersenhalter
über eine Querachse an der Sohlenauflageplatte schwenkbar befestigt ist.
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Da bei Frontalbelastung nur der Fersenhalter bis zur Sicherheitsauslösung
hochgeht, besteht die Möglichkeit, eine Sohlenauflageplatte ohne anhebbaren hinteren
Endbereich anzu- -bringen. Das skiseitige längsverschiebbare Rastglied kann zum
Steuern der Skibremse bei gezogen werden.
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigen Fig. 1 einen partiellen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäss,
auf einen Ski montierte Sicher -heitsskibindung, Fig. 2 eine Draufsicht auf den
hinteren Teil dieser Bindung, teilweise nach Seitwärtsauslösung, Fig. 3 einen partiellen
Längsschnitt durch eine Ausführungsvariante einer Sicherheitsskibindung, Fig. 3a
in grösserem Massstab den in Fig0 3 strichpunktiert gezeichneten hochgeschwenkten
Fersenhalter und seine Befestigung, Fig. 3b eine Seitenansicht und Fig. 3c eine
Draufsicht auf einen Lagerbock gemäss Fig. 3 für die schwenkbare Befestigung des
Fersenhalters an der Sohlenplatte,
Fig. 3d eine Draufsicht auf
den Fersenhalter, bei frei-und 3e gegebener und bei verriegelter Schwenklage (Abfahrtstellung),
Fig. 4 eine Draufsicht der Bindung gemäss Fig. 3, nach Seitwärtsauslösung, Fig.
5 einen partielien Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsvariante einer Sicherheitsskibindung,
Fig. 6 eine Draufsicht auf den hinteren Teil dieser Bindung, nach Seitwärtsauslösung,
Fig. 7 eine Ansicht eines Teils dieser Bindung, in der Einstiegstellung, Fig. 8
einen Quer- und einen Längsschnitt durch den und 9 Riegelteil des hinteren Sohlenhalters,
entsprechend den Fig. 1 und 2, mit den Betätigungsorganen einer Skibremse, wobei
Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie VIII - VIII in Fig. 9 und Fig. 9 einen Schnitt
nach der Linie IX - IX in Fig. 8 darstellt, Fig. 10 einen Querschnitt durch den
Riegelteil eines hinteren Sohlenhalters mit einer Variante der Betätigungsorgane
einer Skibremse, Fig. 11 bis 14 in kleinerem Massstab je einen Schnitt nach der
Linie I - I in Fig. 10, in vier verschiedenen Stellungen des Riegels und den Bremsarmen
mit ihren Verstellungsorganen, Fig. 15 bis 17 je einen teilweisen Längsschnitt durch
eine Variante eines hinteren Sohlenhalters, in drei verschiedenen Cebrauchsstellungen.
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Die auf dem Ski 1 montierte Sicherheitsskibindung besteht aus der
Sohlenauflageplatte 3, nachstehend Sohlenplatte genannt,
mit dem
der Halterung des Skischuhs 10 dienenden Vorderbacken 30 und dem um eine horizontale
Querachse 2 der Sohlenplatte kippbaren Fersenhalter 20. Der die Querachse 2 tragende
hintere Endabschnitt 32 der Sohlenplatte 3 ist hochgezogen und darunter die Rasteinrichtung
4 fest auf der Skioberseite montiert. Der Rastbolzen 5, auf den die Druckfeder 54
in Richtung auf den heruntergeklappten Fersenhalter 20 drückt, ist in der Rasteinrichtung
4 axial verschiebbar.angeordnet. Ferner ist ein der Steuerung der schwenkbaren Dorne
90 der Skibremse dienender Riegel 50 fest mit dem Rastbolzen 5 verbunden.
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Im mittleren Bereich der Sohlenplatte ist diese auf dem als Halteelement
dienenden Drehzapfen 60, welcher von einem Träger 61, dessen freies Ende in eine
Ausnehmung 63 der Sohlenplatte 3 eingreift, gehalten ist, schwenkbar gelagert.
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Das vordere Ende des Fersenhalters 20 ist im Längsschnitt betrachtet
als U-förmige, nach unten durch den Trittsporn 24 für den Skischuhabsatz 10 begrenzte
Aussparung 25 ausgebildet.
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An der der Rasteinrichtung 4 zu gerichteten, in der Haltestellung
annähernd senkrecht zur Skioberfläche verlaufenden Seite 7 des Fersenhalters befindet
sich eine Rastpfanne 70 für die Aufnahme des vorderen Endes des Rastbolzens 5, wobei
diese Seite 7 im Bereich der Rastpfanne als Rastkurve 71 ausgebildet ist.
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In Fig. 1 ist strichpunktiert die hochgeklappte Einstiegstellung
des Fersenhalters 20 gezeigt. Mit dem hinteren Sohlenteil des Skischuhs 10 in der
Aussparung 25 wird der Fersenhalter 20 über den Trittsporn 24 um die Querachse 2
heruntergeklappt, wobei der Rastbolzen 5 von der Rastkurve 71, entgegen der Kraft
der Feder 54, zum Einrasten in die Rastpfanne 70 zurUckgedrängt wird, was die Fahrstellung
ergibt. Skischuh 10 und Sohlenplatte 3 sind fest am Ski 1 gehalten.
Bei
Auftreten einer vertikal nach oben gerichteten Kraft am Schuhabsatz (Frontalbelastung)
wirkt diese Kraft in der Aussparung 25 auf den Fersenhalter 20, so dass dieser,
bis zum Ausrasten des Rastbolzens 5, entgegen der einstellbaren Kraft der Feder
54 aus der Rastpfanne 70, hochschwenkt. Der Skischuhabsatz wird freigegeben.
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Tritt am Skischuh ein Torsionsmoment, d.h. eine in Horizontalrichtung
wirkende Kraft, am Schuhabsatz auf, kann die Sohlenplatte 3 um den Drehzapfen 60,
in die strichpunktierte Stellung gemäss Fig. 2 schwenken. Ueber den Endabschnitt
32 der Sohlenplatte wird der Fersenhalter 20 mitgenommen und der Rastbolzen 5 rastet
seitwärts aus der Rastpfanne 70 aus, so dass der Fersenhalter nicht mehr gehalten
wird und bei der geringsten Aufwärtskraft am Absatz hochschwenkt. Der Schwenkbereich
der Sohlenplatte 3 ist genugend gross für eine sichere Seitwärtsauslösung vorzusehen.
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Es ist auch eine Diagonalausiösung möglich, bei der sowohl Kräfte
in vertikaler als auch in horizontaler Richtung am Schuhabsatz wirksam sind. Die
Freigabe des Skischuhs ist in jedem Fall gewährleistet. Der Uebergangsabschnitt
31 des horizontalen Teils der Sohlenplatte zu ihrem hochgezogenen Endabschnitt 32
weist eine Oeffnung 39 auf, durch welche sowohl der Rastbolzen 5 nach vorn als auch
der Fersenhalter 20 nach hinten vorstehen kann.
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Tiefe und Form der Rastpfanne 70 und Charakteristika der Feder 54
des Rastbolzens sind derart aufeinander abgestimmt, dass die Rast pfanne bei Ueberbelastung
in Vorwärts-und/oder Rotationsrichtung ausrastet.
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Sekundärfedern bzw. Hilfsmittel, welche die Skibindung nach einer
Auslösung wieder in die Einstiegs-/Bereitschaftsstellung zurückführen, sind nicht
dargestellt. Ebenso wird die bekannte Wirkungsweise des Auslösehebels 11 zum willkürlichen
Oeffnen der Bindung nicht erläutert.
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Dic Sicherheitsskibindung nach den Fig. 3 und 4, bei
der
gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet sind, unterscheidet sich von
der vorbeschriebenen Sicherheitsskibindung durch einen kardanisch verschwenkbaren
und längsverschiebbaren Fersenhalter 21 an einem als Kardangelenk ausgebildeten
Lagerbock 26. Zudem ist der Schwenkbereich der Sohlenplatte 3 in horizontaler Richtung
durch den Horizontalschlitz 41 im Uebergangsabschnitt 31 der Sohlenplatte 3 zum
hochgezogenen hinteren Endabschnitt 32 beschränkt.
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Anhand der Einzeldarstellungen in den Fig. 3a bis 3e wird der das
Kernstück der Bindung bildende Lagerbock 26 näher erläutert, wobei Fig. 3a den in
Fig. 3 strichpunktiert dargestellten hochgeschwenkten Fersenhalter 21 zeigt. Der
Lagerbock besteht aus einem Zylinder 81. mit einer Querbohrung 82 für die beiderends
im hinteren Endabschnitt 32 der Sohlenplatte 3 schwenkbar gelagerte Querachse 2.
Am Kopfende des Zylinders befindet sich eine in der Segmentausnehmung 27 verschiebbar
gelagerte Rundplatte 83. Die Segmentausnehmung 27 weist auf der einen Seite eine
Rundausbuchtung 84 für das einfahren der Rundplatte 83 und auf der anderen Seite
eine Auskerbung 29, in die der Verriegelungsnocken 28 der Rundplatte 83 einrastbar
ist, auf. 85 zeigt eilen rechteckigen Freiraum, der das Schwenken des Zylinders
bzw. des Lager bockes 26 beim Hochgehen des Fersenhalters 21 ermöglicht.
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In Abfahrtstellung (Fig. 3 und 3e) greift der Verriegelungsnocken
28 in die Auskerbung 29 der Segmentausnehmung 27 des Fersenhalters 21 ein. Der Rastbolzen
5 drückt den Fersenhalter 21. in Fahrtrichtung nach vorn und verriegelt damit durch
den Nocken 28 in der Auskerbung 29 den Fersenhalter 21 gegen seitliches Verschwenken.
Diese Verriegelung ist eine zusätzliche Unterstützung der Seitwärtsverriegelung
des Fersenhalters durch den Rastbolzen und die Rastpfanne. Rastet nun der Fersenhalter
21 bei einer Vorwärtsauslösung mit seiner Rastpfanne, entgegen der Kraft der Feder
5 des Rastbolzens 5, von diesem aus, entfällt sein nach vorn gerichteter
Druck
auf den Fersenhalter. Die Verriegelungswirkung des Nockens 28 in der Auskerbung
29 ist aufgehoben. Der Fersenhalter 21 schwenkt mit dem Lagerbock 26 um die Querachse
2 in die Hochstellung (Fig. 3a) und gibt die Ferse des Skischuhs 10 nach oben frei.
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Bei einer durch eine Horizontalkraft verursachten Seitwärtsauslösung
schwenkt der eingespannte Skischuh 10 die Sohlenplatte 3 über den Vorderbacken 30
und den Fersenhalter 21 um den Drehzapfen 60. Dabei wird der in der Rastpfanne 70
eingerastete Rastbolzen 5, entgegen der einstellbaren Kraft der Druckfeder der Rasteinrichtung
4, bis zum seitlichen Ausrasten zunickgestossen. Nach dem Ausrasten entfällt auch
hier der nach vorne gerichtete Rastbolzendruck auf den Fersenhalter und die Verriegelungswirkung
des Nockens 28 in der Auskerbung 29, ist aufgehoben. Die seitlich wirkende Kraft
am Skischuhabsatz drückt den gegenüber der Platte 83 des Lagerbockes 26 nach hinten
längsverschiebbaren Fersenhalter 21 bis zum Ausrasten des Verriegelungsnockens 28
aus der Auskerbung 29 nach hinten, welches Ausrasten durch die seitlichen Anschrägungen
von Nocken und Auskerbung gefördert wird.
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Der Fersenhalter 21 ist seitwärts entriegelt und kann ungehindert
bis zur Skischuhfreigabe ausschwenken. Die seitliche Schwenkbewegung der Sohlenplatte
3 ist durch die Länge des Horizontalschlitzes 41, in welchem der Rastbolzen 5 liegt,
begrenzt. In Fig. 4 ist der Fersenhalter 21 unmittelbar nach dem Aus rasten des
Rastbolzens 5 aus der Rastpfanne 70 und nach der Seitwärtsentriegelung des Verriegelungsnockens
28 aus der Auskerbung 29 und mit seitlich ausgeschwenktem Fersenhalter dargestellt.
Bei diagonaler Auslösung überlagern sich die Vorgänge der Vorwärts- und Seitwärtsauslösung.
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Durch die beschriebene Sicherheitsskibindung gemäss den Fig. 3 und
4, welche durch die Anordnung des in der Segrnentausnehmung 27 des Fersenhalters
21 gelagerten Lagerbockes 26 eine relative Rückwärtsbewegung zulässt, ergibt sich
die twlöglichkeit der Riickwärtsauslösung der Sicherheitsskibindung.
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Rückwärtsstürze können nur aufgrund dynamischer Kräfte gefährlich
werden. Bindungen, welche sich quasistatisch über Biegemomente nach hinten öffnen,
neigen zu Fehlauslösungen.
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Bei der Skibindung geäss den Fig. 3 und 4 drückt die durch einen Rückwärtssturz
hervorgerufene, nach hinten gerichtete dynamisch Schubkraft den Skischuh 10 und
damit den Fersenhalter 21 gegen die Kraft der Feder 54 (Fig. 1) der Rasteinrichtung
4 nach hinten. Der Fersenhalter 21 führt eine relative Rückwärtsbewegung gegenüber
der Sohlenplatte 3 aus, worauf die Sohlenspitze des Skischuhs aus dem Vorderbacken
30 ausfahren kann und frei kommt.
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Die weiteren Funktionen stimmen im wesentlichen mit denjenigen der
Skibindung nach den Fig. 1 und 2 überein.
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Fig., 5 bis 7 zeigen eine Skibindung mit einem zweiarmigen, um die
horizontale Querachse 2 des hinteren Endbereiches der Sohlenplatte 3 schwenkbaren
Fersenhalter 22. Die Sohlenplatte ist in Vertikalrichtung fest mit dem Ski 1 verbunden,
einerseits mit ihrem Vorderteil über die in ihre Ausnehmung 63 eingerastete ski
feste Zunge 62 und anderseits mit ihrem Hinterteil 32 über ihr unter die am Ski
befestigte Grundplatte 43 der Rasteinrichtung 4 untergeschobenes, nicht hochgezogenes
Ende 36. In Horizontalrichtung kann sie um den Drehzapfen 60 schwenken, wobei der
Schwenkbereich durch skifeste Anschläge, z.B. seitliche Begrenzungen der Ausnehmung
63 für die Zunge 62, begrenzt ist.
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Nebst der Schwenkbewegung des Fersenhalters 22 um die Querachse 2,
ist dieser auch über die Lagerhülse 34 in der Höhe verschiebbar, am vertikalen Stift
33 der Sohlenplatte 3 gelagert. Die obere Begrenzung wird vom als Querbalken 35
ausgebildeten Kopfende 37 des Stiftes 33 gebildet, wobei der Querbalken in angehobener,
d.h. nicht hochgeschwenkter Stellung (Fig. 5) des Fersenhalters 22 in die Quernut
38 am
oberen Ende der Hülse 34 einrastet. Bei vorliegender Sicherheitsskibindung
erfolgt die Seitwärtsentriegelung des Fersenhalters 22 über eine Vertikalverschiebung,
d.h der Fersenhalter wird mittels der Lagerhülse 34 am Stift 33 gesenkt.
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Fig. 7 zeigt die Bereitschaftsstellung des Fersenhalters zum Einsetzen
des Skischuhendes in die U-förmige Ausrastung 25. Der Fersenhalter ist hochgeschwenkt
und liegt mit seinem hinteren Arm 221 auf der Sohlenplatte 3 auf. Die Hülse 34 befindet
sich in der Tiefstellung. Der Rastbolzen 5 der Rasteinrichtung 4'ist ausgestossen
und hält den Fersenhalter 22 durch sein Anliegen am Winkel 42 der Oberseite in hochgeschwenkter
Lage. Die Rastkraft des Rastbolzens ist gering und bezüglich der Bewegung des Fersenhalters
22 neutral, d.h.
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er löst bei diesem keine Schwenkbewegung aus.
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Wird nun der Fersenhalter 22 von der Ferse über den Trittsporn 24
aus der Stellung Fig. 7 in die Stellung Fig. 5 hinuntergeschwenkt, gleitet das Ende
des Rastbolzens 5, unter Spannen seiner Feder 54 (Fig. 1), über den einen Winkelschenkel
als Einrastkurve 71, bis zum Einrasten in die Rastpfanne 70. Gleichzeitig wird die
Hülse 34 mit der Querachse 2 entlang dem Stift 33 hochgehoben und der Quernocken
35 greift in die Quernut 38 ein. In dieser Stellung, der Abfahrtstellung, wirkt
der Rastbolzen 5 mit einer Kraftkomponente als Drehmoment auf den Fersenhalter 22
und die Achse 2, wobei durch das Anliegen der Schuhsohle 10 in der Aussparung 25
das Hochgleiten der Hülse 34 auf dem Stift 33 gefördert wird. Dabei verriegelt der
in die Quernut 38 eingreifende Quernocken 35 den Fersenhalter 22 in horizontaler
Drehrichtung.
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Nach der bekannten Auslösung des Fersenhalters 22, d.h.
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seitliches oder vertikal nach unten gerichtetes Ausrasten der Rastpfanne
70 vom Rastbolzen 5, entfällt die den hinteren Arm 221 des Fersenhalters 22 nach
oben drückende Rastkraft als Drehmoment. Bei Vertikalauslösung kippt der Fersenhalter
mit seinem Trittsporn 24 nach oben. Der Skischuh
10 löst sich aus
der Aussparung 25.
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Wirkt nach dem Ausrasten Rastbolzen/Rastpfanne beispielsweise eine
seitliche Kraft am Absatz des Skischuhs, wird der Fersenhalter 22 über die vorzugsweise
schräg ausgebildeten Flanken des Quernockens 35 nach unten auf die Sohlenplatte
3 gedrückt und dasit seitwärts entriegelt. Er kann ungehindert bis zur Schuhfreigabe
seitwärts ausdrehen.
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Es ergibt sich die Stellung gemäss Fig. 6.
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Die Trittsporne 24 in den drei Beispielen gemäss den Fig. 1, 2, 3,
4 und 5 bis 7 können als zusätzliche Niederhalter für die Sohlenplatte 3 ausgebildet
sein.
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Sämtliche vorbeschriebenen Sicherheitsskibindungen gemäss den Fig.
1 bis 7 sind auf die Wirkungsweise der in Fig. 1 eingehend dargestellten Rasteinrichtung
4 aufgebaut.
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Die verschiedenen Stellungen des Rastgliedes sowie dessen Bewegung
steuern eine daran angebaute Skibremse 9 mit bekannten Bremsdornen 90, deren aussenliegende
Arme 91 in zwei Stelungen gebracht werden und zwar einerseits in die Bremsstellung
mit seitlich des Skis tiefer als seine Lauffläche reichenden Dornen und anderseits
in die Abfahrtstellung, bei welcher die Arme 91 mit den Dornen 90 parallel zur Skioberfläche
und oberhalb derselben verlaufen. Gemeinsames Merkmal sämtlicher vorbeschriebener
Skibindungen ist, dass jeder Rastbolzen 5 starr mit einem Riegel 50 verbunden ist.
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Fig. 8 und 9 sind Schnittansichten durch Rastbolzen 5 und Riegel
50 der Rasteinrichtungen 4.
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Das Gehäuse 40 der Rasteinrichtung weist, im Querschnitt gesehen,
eine Trapezform mit sich nach oben verengenden schräggestellten Seitenwänden 45
auf, wobei jede Seitenwand je ein Lager 95 für den ersten, vom Bremsarm 91 abgekröpften
Abschnitt 92, aufweist, welchem Abschnitt eine zweite und dritte Abkröpfung folgen,
wobei der so gebildete dritte oder freie Endabschnitt 93 annähernd parallel zum
ersten Abschnitt 92 verläuft. Die beiden Abschnitte 92, 93 verlaufen schräg
nach
oben zur Oberfläche des Skis 1, so dass der Bremsdorn 91 mit dem Dorn 90 seitlich
bis über den Ski 1 hochklappt.
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Der dritte Abschnitt 93 jedes Bremsarmes liegt in einem L-förmigen
Schlitz 55/56 in einer den Seitenlängskanten des Skis zu gerichteten Seitenfläche
51 des Riegels 50, wobei der eine Schenkel 55 horizontal in der Achsrichtung des
Rastbolzens 5 und der andere Schenkel 56 in einer Radialebene zum Rastbolzen verläuft.
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In Abfahrtstellung ist der Rastbolzen 5 zurückgeschoben und der Endabschnitt
93 des Bremsarmes liegt im Scheitelpunkt der L-Form oder im Horizontalschenkel 55
(Fig. 1). Der Bremsdorn 90 ist über die Skioberseite hochgeschwenkt. Bei jeder Auslösung
der Sicherheitsskibindung schnellt der Rastbolzen mit dem Riegel 50 gegen die vordere
Wand 44 des Gehäuses 40. Der Endabschnitt 93 gleitet im Horizontalschenkel 55 des
Schlitzes bis zu seinem Scheitel und wird dort von der Schlitzwandung in den Schlitz
56 umgeleitet und mitgenommen.
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Da jedoch der Bremsarm durch die Lagerung des ersten Abschnittes 92
in der schräggesteliten Gehäusewand 45 dieser Bewegung nicht folgen kann, löst der
mitgenommene Endabschnitt 93 eine Schwenkung des aussenliegenden Bremsarmteils 91
mit dem Dorn 90 in die annähernd vertikale Bremsstellung (Fig. 8 und 9) aus. Infolge
seines durch den zweiten Abschnitt bestimmten Radius bei der Schwenkbewegung, weicht
der freie Endabschnitt 93 in den Vertikalschenkel 56 des Schlitzes aus.
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Diese aufgezwungene Bremsstellung bleibt unter der Spannung der Feder-54
aufrechterhalten.
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Beim Spannen der Sicherheitsskibindung nimmt der freie Endabschnitt
93 den umgekehrten Weg im Schlitz 56/55 und der aussenliegende den Dorn 90 tragende
Bremsarmteil 91 schwenkt hoch.
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Eine Variante des Bewegungsmechanismus einer Skibremse ist in Fig.
10, als Querschnitt durch die Rasteinrichtung 4, im Bereich von Rastbolzen 5 und
Riegel 50 gezeigt. Anhand der Schemafiguren (Fig. 11 bis 14), nach der Linie I -
I in
Fig. 10, wird der Schwenkverlauf der Bremsarme näher erläutert.
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Im Querschnitt ist das Gehäuse 40 mit den beiden gegen die Mitte
des Skis 1 zu geneigten Seitenflächen 45 ersiclitlich. In jeder Seitenwand ist für
einen Bremsarm 91 je ein Lager 95 angeordnet. Im Innern des Gehäuses befindet sich
der Rastbolzen 5, auf dem der Riegel 50 sitzt, welcher wiederum für jeden Bremsarm
einen L-förmigen Schlitz 55/56 mit dem Horizontalschenkel 55 und dem leicht gebogenen
Vertikalschenkel 56 aufweist.
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Der Bremsarm 91 ist einmal um 90° zum ersten Abschnitt 92 und ein
zweites Mal um 1800 zum Endabschnitt 93 abgekröpft.
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Erster Abschnitt 92 und Endabschnitt 93 verlaufen parallel zueinander
und liegen im L-förmigen Schlitz 55/56. Gleichzeitig ist der erste Abschnitt 92
noch im Lager 95 der Seitenwand 45 geführt.
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Fig. 11 zeigt die Abfahrtstellung, d.h. der Rastbolzen 5 ist mit
dem Riegel 50 eingestossen und die Bremsarme 91 mit den Bremsiornen 90 sind über
die Skioberseite geschwenkt.
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Der erste Abschnitt 92 und der Endabschnitt 93 liegen im Horizontalschenkel
55 des Schlitzes bzw. sind teilweise über diesen hinausgeschoben.
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Damit bei Skidurchbiegung und/oder während des elastischen Bereichs
der Auslösung ein ungehindertes Einfedern des Rastbolzens möglich ist, ohne dass
den Bremsarmen dadurch eine Bewegung aufgezwungen wird, weist der Schenkel 55 genügend
Länge auf, so dass die Bremsarme 91 und die Abschnitte 92 und 93 der Bremsarme während
dieser erhöhten Belastung noch im Schlitz des Schenkels 55 liegen.
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Umgekehrt wird dadurch die Sicherheitsfunktion niemals durch eine
in Bereitschaftsstellung blockierte Bremse nach teilig beeinflusst. Uebersteigt
die Belastung die eingestellte Spannung der Feder des Rastbolzens 5, erfolgt am
Ende des Elastizitätsbereiches das Auslösen der Sicherheitsskibindung. Der Rastbolzen
5 bewegt sich mit dem Riegel 50
nach vorne (Fig. 13) bis zum Anschlag
an die vordere Wand 44 (Fig. 14) und der Endabschnitt 93 des Bremsarmes gleitet
über den Scheitel des Winkels vom Schenkel 55 in den Schenkel 56, welches Gleiten
noch durch die Abrundungen im Winkel und im Schenkel 56 gefördert wird, wobei der
Schenkel 56 selbst in Richtung eines spitzen Winkels zu gebogen ist.
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Der aussenliegende Teil des Bremsarmes 91 mit dem Dorn 90 schwenkt
herunter, bis der ganze Mechanismus die Bremsstellung gemäss Fig. 14 erreicht, welche
wiederum durch die Wirkung der Kraft der Feder der Rasteinrichtung 4 gesichert ist.
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Der Schenkel 55 des Schlitzes weist auf seiner dem Schenkel des Schlitzes
56 abgewandten Seitenwand eine Erweiterung 57 auf, welche, sollte der Abstand zwischen
dem ersten 92 und dem dritten Abschnitt 93 beim Ab- bzw. Aufklappen des Bremsorganes
nicht genau mit dem jeweiligen Abstand der beiden Schenkel 55 und 56 übereinstimmen,
ein event. Verklemmen der abgebogenen Abschnitte 92, 93 des Bremsarmes, verhindert.
In einer bestimmten Stellung kann der Bremsarm 91 eine geringfügig schräge Lage
zum Schenkel des Schlitzes 55 einnehmen (Fig. 11).
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Das seitliche Herunterschwenken des Bremsarmes 91 von der Oberseite
des Skis 1 ist durch die Schräglage der das Lager 95 der Bremsarmabschnitte 92 tragenden
Seitenwände 45 gewährleistet. Solange auf den Rastbolzen 5 keine Vorspannung einwirkt,
steht die Skibremse in Bremsstellung und der Fersenhalter 20, 21, 22 ist hochgeklappt,
was jedoch für den Transport der Skis von Nachteil ist.
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Die Fig. 15 bis 17 zeigen eine Ausführungsform des Fersenhalters
20, 21, 22 gemäss den Fig. 1 bis 4, bei der der Fersenhalter 23, 230 auch ohne den
Einsatz eines Skischuhs abgeklappt werden kann, ohne die Bremsstellung aufzuheben,
wobei der Rastbolzen 5 mit dem Riegel nur sehr wenig zurück geschoben wird.
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Der Fersenhalter 23, 230 ist zweiteilig ausgebildet und wie bei der
Ausführungsvariante gemäss den Fig. 3 und 4 über den in die Querachse 2 schwenkbaren
Lagerbock 26 am hinteren
hochgezogenen Endabschnitt 32 der Sohlenplatte
3 gelagert.
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Der Trittsporn 24 ist Teil des um die Schwenkachse 72 des Fersenhalters
23 schwenkenden Schwinghebels 230, dessen Schwingbereich durch die als Anschläge
ausgebildeten Seitenkanten des Endabschnittes 73 begrenzt ist.
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Die mit dem Rastbolzen 5 zusammenwirkende Rastpfanne 70 befindet
sich auf der Rückseite 7 des Schwinghebels 230.
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Fig. 15 zeigt das Einsetzen des Schuhabsatzes 10 in den zum Einstieg
bereiten Skibindungsteil. Der Fersenhalter 23 ist hochgeschwenkt. Der hintere Sohlenteil
greift in die durch den Fersenhalter 23 und den Trittsporn 24 des Schwinghebels
230 gebildete Aussparung 25.
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Beim Belasten des Skischuhs wird der Fersenhalter 23, 230 über den
Trittsporn 24 niedergeschwenkt, wobei die Rastkurve 71 den Rastbolzen 5, gegen die
Federkraft der Rasteinrichtung 4, bis zum Einrasten des Rastbolzens in die Rastpfanne
70, zurückstösst. Es ergibt sich die in Fig. 16 gezeigte Abfahrtstellung. Dabei
handelt es sich um die übliche Funktionsweise, bei welcher die Bremsarme 91 mit
den Bremsdornen 90 in Bremsstellung nach unten (Fig. 15) und in Abfahrtstellung
(Fig. 16) hochgeklappt sind.
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Wird nun der Fersenhalter 23, 230 von Hand nach unten gedrückt, verschwenkt
der Trittsporn 24 bzw. der Schwinghebel 230 über die ohne Krafteinwirkung über den
Rastbolzen 5 abgleitende Rastkurve 71 nach vorn, bis zum Anschlag im Feinschnitt
73 des Fersenhalters 23. Wird der Fersenhalter weiter nach unten gedrückt, rastet
der Rastbolzen in der Rastpfanne des Schwinghebels 230 ein (Fig. 17). Die Bremsarme
90, 91 sind, trotz geschlossener Bindung, entsprechend der in Fig. 15 gezeigten
Stellung des Rastbolzens 5, in Bremsstellung heruntergeklappt.
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Die Erfindung ist durch die dargestellten Ausführungsbeispiele nicht
eingeschränkt. Es sind weitere Abwandlungen denkbar, ohne den Rahmen des Schutzumfanges
zu verlassen.
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Der dargestellte und beschriebene Bewegungsmechanismus der Skibremse
kann in jede Bindung integriert werden, bei welcher sich ein Element von einer Bereitschaftsstellung"
in eine "Fahrstellung" und umgekehrt, bewegt, d.h. der Bewegungsweg dieses Elementes
wird zum Steuern der Skibremse genutzt.
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Die dargestellte-n und beschriebenen Sicherheitsskibindungen können
auch mit konventionellen Skibremsen kombiniert werden.
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Der aufwendigste Teil der Bindung ist die am Ski 1 befestigte Rasteinrichtung
4 mit integrierter Skibremse 9.
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Die der Schuhgrösse bzw. -länge anpassbaren Sohlenauflageplatten
3 können beim Kauf neuer Skis weiterverwendet werden. Es muss lediglich der skifeste
Teil, d.h. die Rasteinrichtung mit der Skibremse, dazugekauft werden. Weiter besteht
die Möglichkeit, diese Sohlenplatten für die festen Teile, d.h. Rasteinrichtung
und Skibremse, bereits enthaltende Zweit- oder Drittskipaare zu verwenden. Es kann
aufgrund der beschriebenen Ausführungsvarianten ein gut abgestuftes Bindungsprogramm
für Anfänger und Kinder bis hin zum Spitzenfahrer, mit im Vergleich zur Leistung
wenigen und einfachen Bauteilen, aufgebaut werden. Die Skibindung eignet sich zudem
sehr gut für das Mietgeschäft.
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