Maschine zur Ausstattung von Teebeuteln mit Etikett und Haltefaden
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine zur Ausstattung von Teebeuteln mit Etikett und Haltefaden, wobei im Maschinenrhythmus arbeitende Vorrichtungen zum Eingeben der gefüllten Beutel bzw. des Beutelmaterials und der Etiketten in die Maschine, sowie zum Herausnehmen der fertigen Beutel aus der Maschine vorgesehen sind und wobei der Transport des Fertigungsgutes durch die einzelnen Arbeitsstationen mit einem Transportmittel in einer in sich zurückkehrenden Bahn erfolgt.
Bei derartigen Maschinen besteht das Problem, die vielfältigen Funktionen in einer Maschineneinheit so zu koordinieren, dass der Aufwand für die Herstellung und den Betrieb der Maschine in einem tragbaren Verhältnis zu der erzielbaren Ausstossleistung steht.
Um dieser Grundforderung gerecht zu werden, sind zahlreiche Ausführungsformen von Maschinen der eingangs erwähnten Art vorgeschlagen worden, welche sich meist durch die Ausbildung der einzelnen Arbeitsaggregate voneinander unterscheiden. Im Prinzip besitzen diese Maschinen eine oder mehrere umlaufende Transportscheiben, auf welchen die Arbeitsstationen angeordnet sind und wobei gegebenenfalls Übergabeelemente vorgesehen sind, die das Werkstück von einer Transportscheibe an die nächste weiterleiten.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass für jede Arbeitsstation auf dem Transportmittel eine Halteklammer angeordnet ist, deren Öffnungs- und Schliessbewegungen im Rhythmus der Maschine steuerbar sind und deren einer Schenkel eine Tasche für die Aufnahme des mit einem Faden versehenen Etiketts besitzt, während der andere Schenkel einen Schlitz mit einem gefederten oder gesteuerten Fadenhalter aufweist, und dass ein Transporthebel vorgesehen ist, welcher das in der ersten Station mit dem Haltefaden versehene Etikett entlang einer Führung in die Tasche derart einschiebt, dass das eine Ende des Fadens vom Schlitz gefangen wird.
Die erfindungsgemässe Ausbildung und Anordnung der Halteklammern ergibt die Möglichkeit, während des ganzen Fertigungsvorganges in den einzelnen Arbeitsstationen das in Station I mit dem Faden ausgestattete Etikett sowie das freie Fadenende in die einzelnen Arbeitsschritte im richtigen Zeitpunkt und in der geeigneten Lage einzuordnen, ohne dass dafür, wie bei bekannten Maschinen, besondere zusätzliche Einrichtungen notwendig wären.
In vorteilhafter Weise können die Halteklammern noch eine weitere Funktion dadurch ausüben, dass in der zweiten Station bei geöffneter Halteklammer eine Einrichtung zur Beutelzufuhr zwischen die Klammerschenkel vorgesehen ist, wobei durch eine Schliessbewegung der Klammerschenkel der Faden um den Beutel geschlungen wird. Ferner kann in der zweiten Station zum Einschieben des gefüllten und verschlossenen Flachbeutels zwischen die Halteklammerschenkel eine zum Transportmittel, vorzugsweise einer Transportscheibe, radial bewegliche, den Beutel enthaltende Führungskammer vorgesehen sein, deren eine Seitenwand den Beutel derart übersteht, dass der Faden V-förmig eingebuchtet bzw. nachgezogen wird.
Dabei ist es zweckmässig, eine gesteuerte Haltezange vorzusehen, welche beim Ausziehen der Führungskammer den Beutel mit dem darüber geschlungenen Faden festhält, während das Etikett in der Tasche verbleibt. Durch diese Einrichtung kann die Führungskammer sehr rasch herausgenommen werden.
Die sich durch obige Vorschläge ergebende Anordnung und Ausbildung der Fertigungsmittel lässt erkennen, dass in der ersten und zweiten Station mehr als zwei Arbeitsschritte ausgeführt werden, so dass in diesen beiden Stationen an sich schon die wesentlichen vorbereitenden Funktionen für die Ausstattung des Beutels mit Faden und Etikett in der angestrebten Weise durchführbar sind.
Da die wichtigsten Funktionseinheiten der Maschine auf dem Transportmittel angeordnet sein können, ergibt sich eine Bauweise, bei welcher die einzelnen Teile von allen Seiten zugänglich sind, was für die Wartung der Maschine von grossem Vorteil ist. Ausserdem lassen sich durch Verlängerung der Antriebs- und Steuerwellen hintereinander angeordnete Mehrfachaggregate (Duplex, Triplex) bilden, wobei noch zu erwähnen ist, dass bei Verzicht auf eine Mehrfachanordnung verschiedene Bauteile der Maschine noch weiter vereinfacht werden könnten.
Aus Gründen der besseren Handhabung des Teebeutels ist es vorteilhaft, einen mindestens um die Etikettlänge verlängerten Haltefaden vorzusehen. Dies kann durch eine zusätzliche Vorrichtung erreicht werden, bei welcher am Ende der Führungsbahn für das Etikett und vor der Halteklammer eine Vorrichtung vorgesehen ist, in welche das Etikett mit Faden einschiebbar ist und welche eine Drehung des Etiketts bewirkt, so dass sich der Faden entsprechend dem Drehwinkel um das Etikett legt, wobei ein gesteuerter Stössel vorgesehen ist, der das Etikett anschliessend in die Halteklammer einschiebt. Diese Vorrichtung kann aus einem Drehkopf bestehen, welcher mit einer Welle verbunden ist, die z.B.
von einer Kurvenscheibe im Maschinentakt über einen bestimmten Drehwinkel, z.B. etwa 90 , hin und her gedreht wird.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Maschine beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Anordnungsschema der Arbeitsstationen,
Fig. 2 die Ausbildung und Funktion der Etiketthalterung 2a, 2b und Fadenführung,
Fig. 3 das Kopfstück der Halteklammer im Querschnitt (Fadenhalter),
Fig. 4, 4a, 4b die Erfassung des Beutels in Station II,
Fig. 5 die Haltezange für den Beutel,
Fig. 6, 6a, 6b das Anheften der Fadenenden an den Beutel,
Fig. 7 den fertigen Beutel mit Etikett,
Fig. 8 ein Anordnungsschema der Arbeitsstationen zur Herstellung von Doppelkammerbeuteln,
Fig. 9 eine Ansicht der Formstücke für den Beutelkopf in Station III,
Fig. 10 die Steuerung der Formstücke,
Fig. 11, 11a, lib, 11c, lid die einzelnen Arbeitsschritte des Formvorganges,
Fig. 12 einen Doppelkammerbeutel mit Etikett,
Fig. 12a die Seitenansicht zu Fig. 12,
Fig.
13 den Beutel mit umgeschlagenen Schultern,
Fig. 13a die Seitenansicht zu Fig. 13,
Fig. 14 den Beutel mit umgeschlagenem Kopfstück,
Fig. 14a die Seitenansicht zu Fig. 14,
Fig. 15 den Beutel mit angeheftetem Kopfstück,
Fig. 15a die Seitenansicht zu Fig. 15 (im Schnitt),
Fig. 16 eine besonders ausgebildete Vorrichtung zum Umschlingen des Etiketts,
Fig. 17 die Vorrichtung nach Fig. 16 beim Heftvorgang,
Fig. 18 die Vorrichtung nach Fig. 16 nach dem Heftvorgang,
Fig. 19 bis 22 die einzelnen Funktionsschritte der Vorrichtung zur Fadenverlängerung.
Das Etikett bzw. der Beutel werden während des Fertigungsvorganges durch die Stationen I, II, III und 1V geführt, wobei in diesen Stationen prinzipiell folgende, in Fig. 1 angedeutete Funktionen ablaufen:
In Station I wird das Etikett mit dem Haltefaden verbunden,
In Station II wird der Beutel bzw. der Beutelschlauch zugeführt,
In Station III wird der Beutel mit Faden und Etikett versehen,
In Station IV wird der fertige Beutel entnommen.
Zum Transport des Fertigungsgutes durch die Stationen dient eine Transportscheibe 1, welche in üblicher Weise durch einen nicht gezeigten intermittierenden Antrieb, z.B.
ein Malteserkreuzgetriebe, in Pfeilrichtung P um die Achse der Welle 2 gedreht wird. Die hinter dieser Scheibe bzw.
einer parallel zur Scheibenebene angeordneten Lagerplatte 3 angeordneten Steuer- bzw. Antriebselemente für die einzelnen Funktionen sind an sich bekannt und deshalb nicht Gegenstand der Erfindung. Sie sind nur gezeigt, soweit es zum besseren Verständnis der einzelnen Vorgänge erforderlich erscheint.
Der von der Vorratsrolle 4 durch ein gezacktes Rad 5 abgezogene Etikettenstrang 6 wird zwischen die Trennmesser 7 geschoben, welche im Rhythmus der Maschine die einzelnen Etiketten 8 abtrennt; über den Trennmessern 7 ist eine Heftvorrichtung 9 angeordnet, welche den Haltefaden 10, der zwischen Heftvorrichtung und dem Etikett mitläuft, an das Etikett 8 anheftet. Das vor Beginn der Inbetriebnahme der Maschine zu einem Transporthebel 11 von Hand geführte Etikett mit Faden wird bei laufender Maschine durch den oszillierenden Hebel 11 entlang einer Führungsbahn 12 zu einer Halteklammer 131 geführt, welche aus den beiden Klammerschenkeln 14 und 15 besteht und die jeder Station zugeordnet ist. Diese weiteren Klammern sind entsprechend ihrer jeweiligen Lage mit 13II, 13III und 131V bezeichnet.
Die Funktion des Transporthebels 11 kann z.B. in der Weise gesteuert werden, dass, wie in Fig. 9 gezeigt, seine hin und her gehende Bewegung durch einen Steuernocken 16 bewirkt wird, der einen mit dem Transporthebel 11 verbundenen Hebel 17 gegen Federwirkung im Maschinenrhythmus bewegt. Die dabei gleichzeitig erforderliche Erfassung und Freigabe des Etiketts 8 wird durch einen weiteren Hebel 18 über eine Stange 19 bewirkt, deren Bewegungen durch den Nocken 20 über Hebel 20' gesteuert werden.
Der Transporthebel 11 schiebt das Etikett mit Faden in eine Tasche 24 des Klammerschenkels 14 und bewegt sich dann leer zurück. Bei der Transportbewegung des Hebels 11 wird auch der Faden 10 nachgezogen, wobei das neu abgetrennte Etikett bis zu einer Stelle nachgeholt wird, wo es vom Transporthebel bei seinem nächsten Transporthub erfasst wird. Damit bei der anschliessenden Drehung der Transportscheibe 1 das nachfolgende Etikett nicht über den Faden 10 mitgezogen wird, erfolgt unmittelbar vor Beginn dieser Drehung die Trennung des Fadens durch die Schneidvorrichtung 21. Dadurch erhält jedes Etikett an seinem vorderen Ende ein Fadenstück 25, dessen Länge durch die geometrischen Maschinenverhältnisse bestimmbar ist (Fig. 2).
Dieses Fadenstück ist zunächst um das Etikett herumgelegt und wird beim Einschieben des Etiketts in den Klammerschenkel 14 in einem Schlitz 22 des Klammerschenkels 15 gefangen. Somit durchquert der am Etikett 8 hängende Faden mit seinem langen Ende den Raum zwischen den Klammerschenkeln 14 und 15. Wie aus Fig. 3 hervorgeht, ist der Schlitz 22 im Klammerschenkel 15 durch einen gesteuert verschiebbaren oder gefederten Fadenhalter 23 verschliessbar, damit das Fadenstück beim Weiterdrehen der Transportscheibe in dem Schlitz gehalten wird und trotzdem längsverschiebbar bleibt.
Im Klammerschenkel 14 ist auch die Einschiebeöffnung 24 für das Etikett 8 zu sehen (Fig. 3).
In den Fig. 2, 2a, 2b ist der weitere Ablauf beim Transport des Etiketts 8 mit dem Fadenstück 25 von der Station I zur Station II gezeigt.
Bei Beginn der Weiterbewegung der Transportscheibe 1 in Pfeilrichtung (Fig. 2) befindet sich das Fadenstück 25 im Schlitz 26 noch ausserhalb des Fadenhalters 23. Sobald beim Weiterdrehen der Faden sich tiefer in den Schlitz 26 gelegt hat (Fig. 2a), wird der Fadenhalter 23 eingeschoben, so dass sich nunmehr die Halteklammer öffnen kann (Fig. 2b), ohne dass der Faden 25 seine Halterung 22, 23 verlassen kann. Die beiden Klammerschenkel 14 und 15 können z.B.
über Zahnräder 26 zwangläufig gekoppelt sein, so dass die Betätigung des einen Schenkels eine Öffnung- bzw. Schliessbewegung der Klammer bewirkt. In Fig. 2b ist die Halteklammer völlig geöffnet.
Wenn bei diesem Zustand der Halteklammer 13 die Station II erreicht ist, erfolgt wieder ein kurzer Stillstand der Transportscheibe, wobei dann die Halteklammer 131V (Fig. 1) die Station I erreicht hat, in welcher die schon beschriebene Verbindung von Faden und Etikett erfolgt.
Gleichzeitig wird jetzt, wie in Fig. 4, 4a und 4b gezeigt ist, zwischen die geöffneten Klammerschenkel 14, 15 ein gefüllter und versiegelter Flachbeutel 30 eingeschoben. Dazu wird eine im Maschinenrhythmus gesteuerte Führungskammer 31 verwendet, deren eine Wand 32 den Faden 25 einbuchtet und die so weit eindringt (Fig. 4a), dass sich beim nachfolgenden Schliessen der Klammerschenkel 14, 15 das Etikett 8 im Bereich des oberen Siegelrandes des Beutels 30 befindet, wobei jedoch am Siegelrand des Beutels noch genügend Platz für das Anheften des Fadens verbleibt.
Anschliessend wird die Führungskammer 31 noch oben entfernt (Fig. 4b), wobei eine kleine gesteuerte Zange 33 vorgesehen ist, die den Beutel am unteren Rand festhält, so dass jetzt der vom Faden V-förmig umschlungene Beutel 30 mit dem Etikett 8 von den Klammerschenkeln 14, 15 gehalten wird.
Nach diesen Vorgängen wird die Transportscheibe wieder um 900 weitergedreht, bis die Station III erreicht ist. Diese Stellung ist in den Fig. 6, 6a, 6b gezeigt. Dabei ist der Beutelrand 34 mit Etikett und Faden eingeklemmt zwischen die beiden Schenkel 14 und 15, wobei das über das Etikett 8 hinausstehende Fadenstück 35 etwa bis zur oberen Beutelkante reicht, während das andere Fadenende 36 den Beutelrand 34 etwa um 2 cm übersteht.
Das in der Station III vorgesehene Anheften des Fadens 25, 36 durch die Heftvorrichtung 37 geschieht auf folgende Weise:
Zunächst wird ein gesteuerter Umschlagfinger 38 von aussen in Pfeilrichtung R bis über den Beutelrand 34 zugestellt und darauf tangential zum Drehkreis der Transportscheibe in Pfeilrichtung T bewegt, wodurch das Fadenende 36 etwa rechtwinklig um den Beutelrand 34 gelegt wird (Fig. 6a). Nun schiebt sich die Heftyorrichtung 37 über den Beutelrand (Fig. 6b), so dass das Fadenende 36 vollends um den Beutelrand geschlungen wird. In dieser Stellung stösst die Heftvorrichtung 37 eine Heftklammer 39 durch den Beutelrand 34, wodurch der Faden 36 angeheftet wird.
Ausserdem umfasst die Klammer 39 mit einem Schenkel 40 noch das über das Etikett 8 hinausragende Fadenstück 35, das jedoch nicht so stark anzudrücken ist, wie der Faden 36 durch den anderen Schenkel 41. Damit entsteht die in Fig. 7 dargestellte Heftung, bei welcher der Haltefaden 25 mit seinem über den Beutelrand geschlungenen Ende 36 am Beutelrand 34 befestigt ist, wobei mit derselben Klammer 39 auch das freie Fadenende 35 des Etiketts 8 am Beutel leicht ausziehbar angebracht ist.
Nach dem Anheftvorgang dreht sich die Transportscheibe 1 um 900 weiter zur Station IV, wobei gleichzeitig auch die anderen Stationen zur Durchführung der beschriebenen Vorgänge um eine Station weiterrücken. Der etikettierte Beutel wird in der Station IV (Fig. 8) durch Öffnen der Klammerschenkel 14, 15 freigegeben, so dass er durch eine Zange 42 erfasst und aus dem Transportweg herausgenommen werden kann. Die Zangenschenkel 43 und 44 sind durch Nocken 45 und 46 über Hebel 47 und 48 gesteuert.
Erstere erfassen den Beutel samt Faden und Etikett, wobei der Faden aus der Öse 22 und das Etikett 8 aus seiner Tasche 34 im Klammerschenkel 14 gezogen wird (siehe z.B.
Fig. 3). Der Beutel kann nun in bekannter Weise über ein Förderband oder unmittelbar zur Kartoniereinrichtung, Umbeutelstation oder sonstige Arbeitsstationen weitergegeben werden.
Nach dem gleichen Prinzip wie soeben für einfache, mit Siegelrand versehene Beutel beschrieben wurde, lässt sich die Etikettierung auch bei Doppelkammerbeuteln mit Bodenfalzung durchführen. Dabei werden die Stationen II und III dazu benützt, um aus dem einlaufenden Folienschlauch den Beutel zu formen und zu verschliessen. Dies geschieht mit den in den Fig. 8 bis 15a gezeigten Mitteln.
Wie aus Fig. 8 hervorgeht, wird in der Station II zwischen zwei Transportschritten ein mit Füllgut versehender Folienschlauch 49 tangential auf die Transportscheibe 1 gebracht, wobei die Schenkel 14 und 15 der Halteklammer geöffnet sind. Wie schon beschrieben und gezeigt wurde, hält dabei der Klammerschenkel 15 den Haltefaden 25 und der Schenkel 14 das Etikett 8. Die Transportscheibe 1 ist zur Bildung der Bodenfalte mit Einschnitten 51 und einer Erhöhung 52 versehen. In diese wird der durch eine Schneidvorrichtung 53 abgetrennt Schlauchabschnitt 50 durch einen entsprechend geformten Stempel 54 eingedrückt, wobei anschliessend die Klammerschenkel 14, 15 hochgeschlagen werden. Dabei legt sich der Faden 25 um den Beutel, wie dies z.B. in Fig. 6 gezeigt ist.
Da die Abwicklung des Fadens um den Beutel länger ist als in der gestreckten Lage vom Halteschlitz 22 bis zur Etikettentasche 24 (vgl. Fig. 4), so wird beim Hochschlagen der fehlende Faden durch den Schlitz 22 hindurch nachgezogen und legt sich dadurch straff um den Beutel.
Zur Weiterbearbeitung des Beutels wird anschliessend die Transportscheibe 1 um 900 weitergedreht, so dass der halbfertige Beutel mit Faden und Etikett in die Station III gelangt. Hier erfolgt die Formung und das Verschliessen des Beutelkopfes sowie das Anheften des Haltefadens an den Beutel.
In Fig. 11 bis 11d sind diese Vorgänge dargestellt, wobei zur besseren Übersicht der Beutel und der Haltefaden nicht gezeigt sind. Am Klammerschenkel 14 ist ein Formstück angebracht, an welchem der Beutel mit seinem oberen Teil anliegt. Ausserdem sind zwei seitliche Falzbleche 56, 57 vorgesehen, deren Bewegung mit den in Fig. 10 gezeigten Mitteln gesteuert wird. Der Bewegungsablauf der Falzbleche 56, 57 ist aus den Fig. 11, 11a und 11b zu entnehmen. Dabei führen die Falzbleche zunächst eine Bewegung in Pfeilrichtung D aus und falten dabei die oberen Schultern 58 (Fig. 12) des Beutels 60 rechtwinklig nach vorne über die Kanten des Formstückes 55.
Aus der Lage nach Fig. 11 a werden die Falzbleche 56, 57 in Pfeilrichtung E gegeneinander in die Lage nach Fig. 1 1b bewegt, so dass die Beutelschultern völlig umgefalzt werden (Fig. 13, 13a). Der so gebildete Kopfteil 61 des Beutels wird dann durch ein weiteres Falzblech 62 (Fig. 11c), welches sich in Pfeilrichtung F bewegt, über die obere Kante der beiden Falzbleche 56, 57 um 900 nach vorne gebogen (Fig. 11d sowie Fig. 14 und 14a).
Um diese Vorgänge zu steuern, werden die in Fig. 9 und 10 gezeigten Steuermittel verwendet. In einer Welle 63 ist ein Stössel 64 axial beweglich geführt, welcher mit seinem einen Ende den um die Achse 65 schwenkbaren Arm 66 be tätig, der durch eine Verzahnung 67 mit einem weiteren Schwenkarm 68 gekoppelt ist, welcher um die Achse 69 schwenkbar ist. Diese Arme tragen die Falzbleche 56 und 57, deren durch Pfeile E angedeuteten Bewegungen die Falz- bleche 56, 57 zusammen- bzw. auseinanderführen. Ferner ist die Welle 63 mit einer Platte 79 versehen, in welcher die Achsen 65 und 69 befestigt sind. Dadurch können bei Drehung der Welle 63 die Arme 66, 68 mit den Falzblechen 56, 57 die in Fig. 11 mit D bezeichnete Falzbewegung über das in Fig. 10 nicht gezeigte Formstück ausführen.
Diese wird gesteuert durch einen Nocken 70, dessen Steuerbewegungen über einen Hebel 71 auf die Welle 63 übertragen werden.
Für die Steuerung der Armbewegungen (Pfeil E) bzw.
des Stössels 64 dient ein Nocken 72. Die beiden Nocken 70 und 72 sind über ein Winkelgetriebe 73 zwangläufig antriebsverbunden.
Auf der Welle 74 des Nockens 70 sitzt ein weiterer Nocken 75, welcher seine Steuerbewegungen über den Hebel 76 auf die Welle 77 überträgt. An dieser ist der Hebel 78 befestigt, der das Falzblech 62 trägt, dessen gesteuerte Bewegungen in Pfeilrichtung F anhand der Fig. 11c und 11d erläutert sind.
Fig. 9 zeigt die Anordnung der bei Fig. 10 beschriebenen Teile in Station III, wobei die Heftvorrichtung 80 zum Anheften des Fadens an den Beutel dient.
Wenn der Beutel 60 die in Fig. 14, 14a gezeigte Form erhalten hat, schiebt sich die gesteuerte Heftvorrichtung 80 mit einem Schlitz 81 über den Beutelkopf und bringt den oberen Rand 82 mit dem Fadenstück 36 in die bei Fig. 15 gezeigte Verschlusslage, wobei das Etikett 8 unter den Rand 82 zu liegen kommt. Anschliessend erfolgt der Heftvorgang, wobei die Heftklammer 86 durch das gefalzte Kopfteil 61 des Beutels gestossen wird. Es ist dabei für die Weiterbearbeitung nicht notwendig, das Etikett - wie bei Fig. 7 - mit seinem Fadenende an den Beutel anzuheften. Dieses Fadenstück kann also um den Rand des Etiketts umgeschlagen werden, wodurch sich die Verbindung Faden-Etikett verbessert.
Dieser Fadenumschlag kann an der Etikettierstation I durch die in Fig. 16, 17, 18 gezeigte Vorrichtung vorgenommen werden. Hier wird nach dem Abtrennen vom Strang 6 das Etikett durch eines der Trennmesser 7 vor die Heftvorrichtung 9 geschoben (Pfeile G, H). Hinter dem Faden 10, welcher zwischen dem Heftkopf und dem Etikett durchläuft, befindet sich ein Umschlagsporn 83, in dessen Öse 87 der Faden geführt ist. Der Sporn 83 schlägt den Faden 10 um den Rand des Etiketts 8 herum (Fig. 17). Darauf erfolgt die Anheftung des Fadens auf beiden Seiten des Etiketts, dieses bewegt sich dann sofort wieder in seine Ausgangslage Fig. 18 zurück, noch bevor ein neues Etikett abgetrennt und hochgeschoben wird.
Nach der oben beschriebenen Formung und Verschlussbildung des Beutelkopfes mit Anheften des Fadens wird der fertige Beutel durch Drehen der Transportscheibe zu Station IV gebracht. Dort wird der Beutel samt Etikett durch eine Zange (vgl. Fig. 8) erfasst und nach Öffnen der Halteklammer 14, 15 aus dieser herausgenommen. An der Stelle, wo die Zange durch den Beutelkopfverschluss hindurch muss, ist das Formstück 55 ausgespart. Diese Aussparung ist so bemessen, dass auch noch das Etikett von der Zange erfasst und aus seiner Tasche 25 gezogen werden kann.
Die Steuerung der von den Schenkeln 14, 15 der Halteklammern auszuführenden Bewegung erfolgt, wie in Fig. 8 gezeigt ist, durch eine zur Transportscheibe 1 gleichachsige Nockenscheibe 84, an deren Steuerrad jeweils ein Tasthebel 85 jeder Halteklammer anliegt. Dieser führt bei Drehung der Transportscheibe entsprechende Schwenkbewegungen aus, die auf den Klammerschenkel 15 und von diesem auch (über die Verzahnung 26, Fig. 2) auf den Schenkel 14 übertragen werden.
Nach Fig. 19 besteht die zusätzliche Vorrichtung im wesentlichen aus einem Drehkopf 150 für das Etikett 8, welcher an einer ortsfest gelagerten Welle 151 angebracht ist und welcher einen Aufnahmeraum 152 für das Etikett besitzt.
Die Welle 151 ist mit einem Hebel 153 versehen, welcher z.B. durch eine Kurvenscheibe 154 im Maschinentakt hin und her gesteuert wird und dabei durch Schwenkbewegungen um 900 den Drehkopf in die beiden gezeichneten Lagen a und b bringt.
In der Ebene der Lage b des Drehkopfes ist ein Stössel 155 linear beweglich geführt, der ebenfalls durch eine gesteuerte, nicht gezeigte Kurvenscheibe oder über ein Hebelgestänge im Maschinentakt hin und her bewegt wird.
Ausserdem ist eine Schere 156 vorgesehen, die gesteuert einschwenkbar ist und zum Abschneiden des Haltefadens an der aus Fig. 20 ersichtlichen Stelle dient.
Mit 14 und 15 sind die beiden Schenkel der auf der Transportscheibe angebrachten Halteklammer 13 bezeichnet, wobei der Schenkel 14 mit einer Aufnahmetasche für das Etikett 8 und der Schenkel 15 mit einem Schlitz 22 sowie dem gesteuerten Fadenhalter 23 versehen ist.
Die Zufuhr des Etiketts erfolgt über einen Führungskanal 157, mittels Transportklinken 158, für deren Bewegungsbahn c die Kanalwand mit einer Öffnung 159 versehen ist. Die Transportidinken 158 sind in einer, nicht gezeigten, Längsführung geführt und im Maschinentakt angetrieben.
Auch die Steuerung der Ausschwenkbewegung der Klinke erfolgt über an sich bekannte Mittel, z.B. über einen Schlepphebel 160, der über eine Achse 161 an der Klinke angelenkt ist. Der Schlepphebel 160 wird in bekannter Art z. B.
durch ein gesteuertes Leitlineal 162 in entsprechender Weise bewegt.
Seitlich vom Führungskanal 157 sind zwei Fadenzangen 163, 164 auf Achsen 165 schwenkbar gelagert. Sie werden über Hebel 163', 164' je durch eine Kurvenscheibe 166, 167 gesteuert, wobei diese Scheiben nur mit der halben Maschinendrehzahl umlaufen und die Zangen im Gegentakt bewegen. Die Bewegungsbahnen der Zangen 163, 164 sind so ausgelegt, dass sie sich bei der Bewegung nicht berühren. Zu diesem Zweck können die Zangen z.B. quer zu ihrer Betätigungsebene an den Hebeln 163', 164' wegklappbar angebracht sein, wobei sie durch Federn in die Fadenebene gezogen und durch eine ortsfeste Steuerkurve an der Stelle ihrer Begegnung zur Vermeidung eines Zusammenstosses aus die ser Ebene zwangläufig herausgeführt werden.
Damit die Zangen den Faden im Führungskanal 157 erfassen können, ist dieser mit einer seitlichen Öffnung;l68 versehen.
Die Vorrichtung ist in Fig. 19 in einem Zustand gezeigt, bei welchem das Etikett 8 mit angeheftetem Haltefaden 25 soeben in den Führungskanal 157 eingeschoben worden ist.
Der Faden 25 wird von der Zange 163 erfasst und aus dem Führungskanal 157 gezogen, während das Etikett 8 durch die Klinke 158 in den Aufnahmeraum 152 des Drehkopfes 150 geschoben wird.
Wie aus Fig. 20 hervorgeht, hat das nachfolgende Etikett die Bereitstellung B erreicht, wenn das vorhergehende Etikett im Drehkopf 150 angekommen ist und die Fadenzange 163 den Faden erfasst und ausgezogen hat. Dabei wird der Faden durch die Schere 156 getrennt.
Anschliessend wird der Drehkopf 150 um 900 in die Lage nach Fig. 21 gedreht, wobei der Faden noch von der Zange 164 gehalten wird. Unmittelbar darauf gibt diese den Faden frei, und der Stössel 155 schiebt das Etikett mit Faden zwischen die Schenkel 14 und 15 der Halteklammer 13, wobei das Etikett von der Aufnahmetasche und der Faden vom Fadenhalter 23 im Schlitz 22 gehalten wird (Fig. 22).
Nachdem der Stössel 155 wieder in seine Ausgangsstellung zurückgestellt ist, wird auch der Drehkopf wieder in seine Aufnahmestellung zurückbewegt, wobei der neue Etiketten-Transport schon beginnen kann, solange der Drehkopf 155 seine Endstellung noch nicht erreicht hat.
Die angestrebte Drehung des Etiketts um etwa 900 könnte auch dadurch erreicht werden, dass der Führungskanal 157 sich in Richtung auf den Stössel 155 in einem Bogen um etwa 900 fortsetzt. Das Etikett wird dann in der beschriebenen Weise durch den Stössel in die Klammer 13 ein geschoben, wobei diese Bewegung durch eine Weiche umgesteuert wird.
Bei der beschriebenen Maschine ist jedoch die Anzahl der Einzelaggregate und deren Bewegungsorgane im Verhältnis zu den bekannten Maschinen verringert. Ferner ist der vom Werkstück durchlaufende Fertigungsweg kürzer bzw. gün stiger. Dabei weist das Erzeugnis trotzdem die in neuerer Zeit verlangten Eigenschaften auf, also insbesondere ist der Haltefaden um den Beutel und das Etikett geschlungen und letzteres leicht abziehbar mit dem Beutel verbunden. Aus serdem können in der Maschine sowohl Einfachbeutel mit
Siegelrändern, als auch, ohne das Grundprinzip der Fertigung zu verlassen, Doppelkammerfaltbeutel mit gefalztem Verschluss verarbeitet werden. Schliesslich ist das Funk tionsprinzip der Maschine auch für Mehrfachmaschinen, also für Duplex-, Triplex- usw., geeignet.
Die einzelnen Aggregate in den Arbeitsstationen sowie der Transportweg sind so ausgestaltet, dass für bestimmte Arbeitsvorgänge, welche in bekannten Maschinen eigene Arbeitsstationen mit Haltezeiten benötigen, keine Stationen mehr notwendig sind oder dass nach Möglichkeit in einer Station mehrere Funktionen ausgeübt werden, so dass zugunsten eines kurzen Transportweges nur wenige Arbeitsstationen zur Durchführung des Fertigungsprogrammes erforderlich sind.