Verfahren zur Herstellung von 7-Amino-desacetylisocephalosporansäureverbindungen
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Methodikverfahren zur Herstellung von 7-Amino-des acetyl - isocephalosporansäure - Verbindungen, das zur Darstellung von wertvollen Zwischenprodukten und insbesondere bei der erstmaligen synthetischen Herstellung der 7-Amino-cephalosporansäure und ihrer Derivate Anwendung fand und zu dieser eigenartigen Synthese besonders geeignet ist.
7-Amino-cephalosporansäure kommt folgende Formel zu:
EMI1.1
Derivate sind in erster Linie N-Acylverbindungen, worin Acylreste insbesondere diejenigen von wirksamen N-Acylderivaten der 7-Amino-cephalosporansäure, wie der Thienylacetyl-, z. B. 2-Thienylacetyl-, Cyanacetyl-, Chloräthylcarbamyl- oder Phenylacetyfrest, oder leicht abspaltbare Acylreste, wie der Rest eines Halbesters der Kohlensäure, z. B. der tert.-Butyloxycarbonylrest, bedeuten.
Die Synthese dieser für die Herstellung wertvoller Arzneimittel wichtigen Verbindung und ihrer Derivate beruht auf der Idee, von einer 3,5-unsubstituierten 2,2disubstituierten Thiazolidin-4-carbonsäure, z. B. einer Verbindung der Formel I
EMI1.2
auszugehen und die neuartige Synthese beispielsweise gemäss folgendem Formelschema durchzuführen:
EMI1.3
EMI2.1
Die Verbindung IX wind wie folgt in die erwünschte 7-Amino-cephalosporansäure und deren Derivate übergeführt:
:
EMI2.2
EMI3.1
<tb> <SEP> COOCHaCCls <SEP> COOCH2CCI3
<tb> <SEP> OH <SEP> 1) <SEP> Acylierung <SEP> CH
<tb> <SEP> / <SEP> \ <SEP> 2) <SEP> Reduktion <SEP> / <SEP> \
<tb> <SEP> O= <SEP> N <SEP> C-OH2OOOCH3 <SEP> < <SEP> O=C <SEP> N <SEP> C-OHO
<tb> <SEP> 1 <SEP> I <SEP> 11 <SEP> 3) <SEP> Acetylierung <SEP> 1 <SEP> 1
<tb> <SEP> CH-CH <SEP> CH <SEP> CHCH <SEP> CH
<tb> AcylNH <SEP> S <SEP> H2N <SEP> S
<tb> <SEP> XIII <SEP> XII
<tb> <SEP> 1
<tb> <SEP> V <SEP> OOCH2CC13 <SEP> COOH
<tb> <SEP> O <SEP> 0
<tb> <SEP> Reduktion
<tb> <SEP> O= <SEP> C--N <SEP> C-CH20COCH,
<SEP> > <SEP> O=C <SEP> N <SEP> CCH20COCH3
<tb> <SEP> 1 <SEP> 1
<tb> <SEP> CH-CH <SEP> CH2 <SEP> CH-CH <SEP> CH2
<tb> AcyI-NH <SEP> 5 <SEP> Acyl-NH <SEP> 5
<tb> <SEP> XIV <SEP> XV
<tb> <SEP> 1
<tb> <SEP> XVI
<tb> Die <SEP> als <SEP> Zwischenprodukt <SEP> verwendete <SEP> Verbindung <SEP> der <SEP> Formel <SEP> X <SEP> wird <SEP> wie <SEP> folgt <SEP> hergestellt:
:
<tb> <SEP> COOCH2CCI3 <SEP> OCH <SEP> COOCH2CCls
<tb> <SEP> I <SEP> I
<tb> <SEP> HO=O <SEP> O <SEP> OH-OH-OH
<tb> <SEP> + <SEP> NaOCH=CH-CHO
<tb> <SEP> OCH
<tb> <SEP> OCH <SEP> COOCH2CCI3
<tb> <SEP> I
<tb> <SEP> C=CH
<tb> <SEP> OCH
<tb>
Zu den oben erwähnten, als Zwischenprodukte wertvollen 7 - Amino - desacetyl - isocephalosporansäure- verbindungen der Formel
EMI3.2
worin R1 ein Wasserstoffatom oder eine Acylgruppe bedeutet und R; für ein Wasserstoffatom oder den Rest eines Alkohols steht gelangt man überraschenderweise, indem man in einer Verbindung der Formel
EMI3.3
die Formylgruppe zu einer Hydroxymethylgruppe reduziert. Wenn erwünscht, kann in einer erhaltenen Verbindung ein Substituent in einen anderen übergeführt werden.
Als Ausgangsstoffe werden in erster Linie Ester der Carboxylgruppe und/oder Acylderivate der Aminogruppe verwendet. Ester sind solche mit Alkoholen, wie aliphatischen oder araliphatischen Alkoholen und in erster Linie Alkyl-, wie Niederalkyl-, z. B. Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl- oder tert.-Butylester, oder Phenylniederalkyl-, wie Benzyl- oder Diphenylmethylester. Die Alkoholreste dieser Ester sind unsubstituiert, können aber auch z. B. durch Niederalkyl-, wie Methyl-, Athyl- oder Isopropylgtuppen, oder Niederalkoxy-, wie Methoxy- oder Äthoxy-, Nitrooder Trifluormethylgruppen, oder insbesondere Halogen-, wie Fluor-, Chlor- oder Bromatome, substituiert sein; besonders bevorzugt als substituierte Alkoholreste sind Halogen-niederalkyl-, z B. 2,2,2-Trichlor äthylgruppen.
Acylreste R.2 sind in erster Linie solche, welche in pharmakologisch wirksamen N-Acylderivaten der 7-Amino-cephalosporansäure vorkommen, wie der Thienylacetyl-, z. B. der Thienylacetyl-, Chloräthylcarbamyl-, Phenylacetyl- oder ein gegebenenfalls ge schützte Amino- und/oder carboxylgruppen enthaltende 5-Amino-5-carboxy-valerylrest, oder leicht abspaltbare Acylreste, wie den Rest eines Halbesters der Kohlensäure, z. B. den tert-Butyloxycarbonylrest, oder irgendeinen anderen geeigneten Acylrest, wie einen Benzoyl- oder substituierten Benzoylrest, z. B. 4-Nitro- benzoyl.
Die erfindungsgemässe Reduktion der Formyl- in die Hydroxymethylgrupp. wird vorzugsweise mit reduzierenden Hydriden vorgenommen, wobei man solche vorzeieht, die eine vorhandene Ester-oder Amidfunktion nicht oder nur langsam zu reduzieren vermögen. Solche Mittel sind in erster Linie Borhydride, z. B. Natriumborhydrid, Lithiumborhydrid, Zinkborhydrid und besonders Diboran, sowie Lithium-tri-niederalkoxy-aiu minium-htdride, z. B. Lithium-tri-tert.-butyloxy-alumi nium-hydrid. Die Reduktion kann auch mit katalytisch aktiviertem Wasserstoff, z.
B. in Gegenwart eines Pal ladiumkatalysators, wie Palladium auf einem Trägermaterial, wie Calciumcarbonat, Strontiuncarbonat oder Bariumsulfat, oder mit Aluminium-tri-niederalkoxyden, wie Aluminium-tri-isopropylat oder -tri-.ert.-butylat, in Gegenwart eines geeigneten Alkohols, wie Isopropanol, photochemisch, z. B. durcll Licllt in Gegenwart von Benzhydrol, Isopropanol oder Mercaptanen, oder einem andern äquivalenten Verfahren durchgeçührt werden.
Die Reaktion wird in Abwesenheit oder vorzugsweise in Anwesenheit eines Verdünnungsmittels, wenn notwendig, unter Kühlen oder Erhitzen, in einer Inertgasatmosphäre, in einem geschlossenen Gefäss und/oder unter Druck durchgeführt. Hydridreduktfonsmittel, welche üblicherweise in kleinem Überschuss verwendet werden, können vorzugsweise in Gegenwart eines Äthers, wie Diäthyläther, Tetrahydrofuran, Dioxan, 1,2-Dimethoxyäthan oder Diäthyenglycol-dimethyl äther, Alkaiimetallborhydride auch in Gegenwart eines Alkohols, z. B. Methanol, äthanol oder Isopropanol, zur Anwendung gelangen.
In erhaltenen Verbindungen können Substituenten nach an sich bekannten Methoden in andere überge- führt werden.
So wird vorzugsweise die durch das erfindungsge mässe Verfahrcn erzeugte Hydroxymethylgruppe nach an sich bekannten Methoden, z. B. durch Behandeln mit einer Säure oder einem Säurederivat, wie einem Säurehalogenid, z. B. Chlorid, oder Anhydrid, einschliesslich einem inneren Anhydrid einer Carbonsäure, das heisst einem Keten, oder einem Anhydrid einer Carbamin- oder Thiocarbaminsäure, das heisst einem Isocyanat oder Isothiocyanat, wenn notwendig, in Gegenwart eines Kondensationsmittels, wie Dicyclo hexylcarbodiumid, acyliert. Ferner kann aus einer erhaltenen 7-Amino-desacetyl-isocephalosporansäure auch der innere Ester, das heisst das Lacton, gebildet werden.
Zur Acylierung eignen sich Säuren jeglicher Art, z. B. aliphatische, cycloaliphatische, aromatische, araliphatische oder heterocyclische Carbonsäuren, wie Niederalkancarbonsäuren, z. B. Essig., Propion- oder Pivalinsäure, Cycloalkancarbonsäuren, x. B. Hexahydrobenzoesäure, Benzosäure, Phenyintederalkaancarbonsäuren, z. B. Phenylessigsäure, PhenylniederaLkencar- bonsäuren, z. B. Zimtsäure, oder Pyridin-, Thiophenoder Furancarbonsäuren, sowie Pyridyl-, Thienyl- oder Furyiniederalkancarbonsäuren, z. B. Nicotin-, Isonicotin-, Thienylessig- oder Furancarbonsäure, sovie Ameisensäure, Halbester der Kohlensäure, z. B. Kohlen säure-monoäthylester, oder Carbaminsäuren, z. B.
Carbaminsäure, wobei diese Säuren gegebenenfalls weitere Substituenten jeglicher Art, wie NiederaLkyl-, freie, verätherte oder veresterte Hydroxygruppen, wie Nie- deralkoxygruppen, oder Halogenatome, Trifluormethyl-, Nitro-, Amino-, Carboxy- oder funktionell abgewandelte Carboxy-, wie Carbo-liiederalkoxy- oder Cyano-, Mercapto-, verätherte Mercapto-, wie Niederalkylmercapto-, oder Sulfonylgruppen oder andere geeignete Gruppen als Substituenten enthalten können, oder Derivate von solchen Säuren, wie deren Halogenide, z. B. Chloride, oder Anhydride, inkl. die entsprechenden inneren Anhydride, das heisst Ketene oder Isocyanatverbindungen.
Ferner kann man z. B. eine mit einem 2,2,2-Tri halogenäthanol, besonders 2,2,2-Trichloräthanol, veresterte Ca}boxygruppe in eigenartiger Weise mittels reduzierender Mittel in die freie Carboxylgruppe überführen; geeignete Reduktionsmittel sind chemische Re- duktionsmittel, wie nascierender Wasserstoff, erhalten z. B. durch die Einwirkung von Metallen, Metallegierungen oder -amalgamcn auf wasserstoffabgebende Mittel, wie Zink, Zinklegierungen, z. B. ZinkkupEer, oder Zinkamalgam in Gegenwart von Säuren, wie organischen Carbonsäurcn, z.
B. Essigsäurc, oder Alkoholcn, wie Niederalkanolen, Alkalimetall-, z. B. Natriumoder Kaliumamalgam oder Aluminiumamalgam, in Gcgenwart von feuchtem l2ither oder von Niederalkanoten, ferner Alkalimetallen, z.B. Lithium, Natrium oder Kalium, oder Erdalkalimetallen, z. B. Calcium, in flüssigem Ammoniak, gegebenenfalls unter Zugabe von Alkoholen, wie eines Niederalkanols. Ferner können 2,2,2-Trihalogenäthyl-, insbesondere ein 2,2,2-Trichloräthylester durch Behandeln mit reduzierenden Metallsalzen, wic Chrom-lI-verbindungen, z. B.
Chrom Il-chlorid oder Chrom-lI-acetat, vorzugsweise in Gegenwant von wässrigen Medien, enthaltend mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel, wie Niederalkanole, Niederalkancarbonsäuren oder Äther, z. B.
Methanol, Methanol, Essigsäurc, Tetrahydrofuran, Dioxan, Athylenglycol-dimethyläther oder Diäthylen- glykol-dimethyläther, in die freie Säure übergeführt werden.
Eine mit einer Diphenylmethylgruppe veresterte Carboxylgruppe kann z. B. durch Behandeln mit einem sauren Mittel, wie Trifluoressigsäure, freigesetzt werden.
Erhaltene Verbindungen mit freier Carboxygruppe können in ihre Salze, wie z. B. Alkali- oder Erdalkalimetall- oder Ammoniumsalze, oder durch Behandeln mit komplexbildenden Metallsalzen, z. B. in Kupfer-, Eisen-, hdagnesium-, Zink- oder Bleisalze, übergeführt werden. Freie Carboxygruppen können nach an sich bekannten Methoden, z. B. durch Behandeln mit einer Diazoverbindung, wie einem Diazo-niederalkan, z. B.
Diazomethan oder Diazoä han, sowie Phenyldiazomethan oder Diphenyidiazomethan, oder durch Umsetzen mit einer zur Veresterung geeigneten Hydroxyverbindung, wie z. B. einem Alkohol, sowie einem Phenol oder einer N-Hydroxy-stickstoffverbindung, z. B. einer Hydroxamsäure, in Gegenwart eines Ver esterungsmittels, wie eines Carbodiimids, z. B. Dicyclohexylcarbodiimid, sowie von Carbonyldiimidazol, oder nach irgendeinem anderen bekannten und geeigneten Veresterungsverfahren, wie Reaktion eines Salzes oder Säure mit einem reaktionsfähigen Ester der Hydroxy verbindun, besonders Alkohols, und einer starken anorganischen Säure oder einer starken organischen Sulfonsäure, verestert werden.
Ferner können erhaltene aktivierte Ester, wie z. B. Ester mit N-Hydroxystickstoffverbindungen, oder mit Halogenameisensäureester gebildete Anhydride. durch Umsetzen mit anderen Hydroxyverbindungen, wie ALkoholen, sowie Phenolen in andere Ester übergeführt werden.
In erhaltenen Verbindungen mit freier Aminogruppe kann diese nach an sich bekannten Verfahren substituiert, z. B. durch Behandeln mit Säuren oder Säurederivaten von Carbon- oder Sulfonsäuren, wie Halogeniden, z.B. Chloriden oder Anhydriden (worunter auch innere Anhydride von Carbonsäuren, das heisst Ketene, oder von Carbamin- oder Thiocarbaminsäuren, das heisst Isocyanate oder Isothiocyanate, zu verstehen sind), wenn erwünscht oder notwendig, in Gegenwart eines geeigneten Kondensationsmittels, wie Dicyclohexylcarbodiimid, acyliert werden. N-acylierte Aminogruppen können z.B. durch Behandeln mit Phosphorpentachlorid, gefolgt von einem Alkohol, z. B.
Methanol, und Spalten des gebildeten Iminoäthers freigesetzt werden.
Erhaltene Gemische von Isomeren können nach an sich bekannten Methoden, z. B. durch fraktioniertes Kristallisieren, Adsorptionschromatographie (Kolonnenoder Dünnschichtchromatographie) oder anderen Verfahren in die einzelnen Isomeren getrennt werden; erhaltene Racemate können, z.B. durch Bilden eines Gemisches von diastereoisomeren Salzen mit optisch aktiven salzbildenden Mitteln, Trennen des Gemisches in die diastereoisomeren Salze und Uberführen der abgetrennten Salze in die freien Verbindungen, oder durch fraktioniertes Kristallisieren aus optisch aktiven Lösungsmitteln, in die Antipoden getrennt werden.
Das Verfahren umfasst auch diejenigen Ausführungsformen, wonach als Zwischenprodukte anfallende Verbindungen als Ausgangsstoffe verwendet und die restlichen Verfahrensschritte mit diesen durchgeführt werden oder das Verfahren auf irgendeiner Stufe abgebrochen wird; ferner können Ausgangsstoffe in Form von Derivaten, z.B. von Salzen, verwendet oder während der Reaktion gebildet werden.
Vorzugsweise werden solche Ausgangsstoffe verwendet und die Reaktionsbedingungen so gewählt, dass man zu den eingangs als besonders bevorzugt aufgeführten Verbindungen gelangt.
Die im obigen Verfahren verwendeten Ausgangsstoffe werden nach dem in der Anmeldung G. Nummer 497 460 (Wo 12) beschriebenen Verfahren hergestellt.
In den erfindungsgemäss erhaltenen Verbindungen sind Acylreste R1 und/oder R2 in erster Linie solche der oben erwähnten Reste von organischen Carbonsäuren, wobei R1 auch für den Cyanacetylrest stehen kann und R2 insbesondere für den Rest einer Niederalkancarbonsäure, z. B. den Acetylrest, steht.
Alkoholreste Ra sind vorzugsweise unsubstituierte oder substituierte aliphatische oder araliphatische Kohlenwasserstoffreste und in erster Linie die oben erwähnten Niederalkyl- oder substituierten Niederallcyl-, besonders Halogen-niederalkyl-, sowie Phenylniederalkylgruppen.
Erfindungsgemäss erhaltene Verbindungen, z.B. die als Zwischenprodukte wertvollen Ester mit Halogenniederalkanolen, besonders 2,2,2-Trichloräthanol, oder Phenylniederalkanolen, besonders Diphenylmethanol, können, wie im Formelschema gezeigt wird, in die 7-Amino-isocephalosporansäure und deren Derivate umgewandelt werden; diese Umwandlung kann z.B.
nach dem in der Anmeldung G. Nr. 497461 (Wo 14) beschriebenen Verfahren erfolgen.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher beschrieben. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1
Eine Lösung von 0,07 g
3 -Desacetyloxymethyl-3 -formyl-7-(2-thienyl acetylamino)-isocephalosporansäure-
2,2,2-trichloräthylester in 5 ml Tetrahydrofuran wird mit 1,35 ml einer 0,18molaren Diboranlösung in Tetrahydrofuran versetzt; letztere wird nach dem Verfahren von Freeguard et al., Chem. und Ind., 1965, 471, hergestellt. Nach 1 Ominutigem Stehen bei Zimmertemperatur wird 0,5 ml Wasser zugegeben und die Lösung unter vermindertem Druck eingedampft.
Man erhält so als festen Rückstand ein Gemisch von Borsäure und einem glasartigen Material, enthaltend den rohen 7-(2-Thienylacetylamino)-desacetyI-isocephalo- sporansäure-2,2,2-trichloräthylester der Formel
EMI5.1
Die Methylenchlorid-lösliche Fraktion zeigt im Infrarot-Absorptionsspektrum Banden bei 2,65 , 2,95 tut, 5,65/1, etwa 5,7 ist und 6,0,u.
Das oben erhaltene Gemisch wird in 2 ml Essisäureanhydrid und 1 ml Pyridin gelöst, das Gemisch während 5 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen und die Lösungsmittet dann bei 600 unter vermindertem Druck destilliert. Der Rückstand wird in etwas Toluol aufgenommen und das Lösungsmittel wiederum verdampft, um eine vollständige Entfernung der flüchtigen Anteile zu erreichen.
Der Rückstand wird mit 10 ml Methylenchlorid extrahiert, der unlösliche Rückstand abfiltriert und das Filtrat und die Waschflüssigkeiten unter vermindertem Druck verdampft Das erhaltene gelbe glasartige Material zeigt im Dünnschichtchromatogramm (Silicagelplatte, 1:1-Gemisch von Benzol und Essigsäureäthylester) ausser einigen polaren Verunreinigungen praktisch nur einen Fleck, Ru = 0,6. Das Material wird an 5 g Säure-gewaschenem Silicagel (aufgezogen in Benzol, Kolonnengrösse: 100 X 12 cm) chromatographiert; es werden Fraktionen zu 10 ml entnommen. Die mit 10 ml Benzol und mit 10 ml eines 3:1-Gemisches von Benzol und Essigsäureäthylester erhaltenen Fraktionen werden verworfen.
Die nächsten drei Fraktionen zu je 10 ml eines 3:1-Gemisches von Benzol und Essigsäureäthylester eluieren den reinen
7- (2-Thienyl-acetylamino)-isocephalosporan säure-2,2,2-trichloräthylester der Formel
EMI6.1
wobei das Produkt aus Fraktionen 4 und 5, aus 0,5 ml absoluten Athanol kristallisiert, bei 102 schanilzt; [a]D = + 320 (c = 1,01 in Chloroform); Infrarot Absorptionsbanden (in Methylenchlorid) bei 2,95 , 5,65 , 5,7 , 5,75 , 5,97 , 6,2 , (Schulter], 6,7 , 7,3 , 7,65 , 8,25 , (stark), 8,75 , und 9,75 .
In gleicher Weise erhält man aus
3-Desacetyloxymethyl-3-formyl-7-[D-5-(carbo
2,2,2-trichloräthoxy)-5-(2,2,2-trichlor äthoxy-carbonylamino)-valerylamino] isocephalosporansäure-2,2,2-trichloräthylester durch Behandeln mit Diboran den Desacetyl-7-[D-5-(carbo-2,2,2-trichloräthoxy)-
5-(2,2,2-trichloräthoxycarbonylamino) valerylamino]-isocephalosporansäure
2,2,2-trichloräthylester, der durch Verestern mit Essigsäureanhydrid in Pyridin in den
7-[D-5-(Carbo-2,2,2-trichloräthoxy)-5-(2,2,2, trichloräthoxycarbonylamino)-valerylamino] isocephalosporansäure-2,2,2-trichloräthylester der Formel
EMI6.2
übergeführt wird.
F. 111-114 nach Umkristallisieren aus Athanol; [a] # = + 220 (c = 1,01 in Chloroform); Infrarotabsorptionsbanden (in Methylenchlorid) bei 2,95 , 5,65 , 5,72 , 5,80 , 5,97 , 6,25 , und 6,7 lt; Ultraviolett-Absorptionsbande (in Athanol) Am ,x 250 mtr (e = 8900).
Beispiel 2
Eine Lösung von 0,15 g
7-(2-Thienylacetylamino)-isocephalosporansäure
2,2,2-trichloräthylester in 24 ml 90%igrer wässriger Essigsäure wird portionenweise innert 30 Minuten mit 0,6 g Zinkstaub versetzt, das Reaktionsgemisch wird während 2 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt und anschliessend zentrifugiert. Die erhaltene Lösung wird mehrmals bei jeweiliger Zugabe von Toluol eingedampft und der Rückstand mit 5 ml Wasser und 25 ml Essigsäureäthylester geschüttelt, wobei tropfenweise 2n Salzsäure zugegeben wird, bis die wässrige Phase einen pH von etwa 2 erreicht hat. Nach dreimaligem Waschen mit gesättigter Kochsalzlösung und Trocknen wird die organische Lösung eingedampft und der Rückstand aus einem Gemisch von Benzol und Essigsäureäthylester kristallisiert.
Man erhält so die 7-(2-Thienylacetylamino)-isocephalosporansäure der Formel
EMI6.3
welche bei 147-151 schmilzt; [a]D20 = + 4400 + 30 (c = 0,364 in Chloroform); Infrarorabsorptionsbanden es (Kaliumbromid) bei 2,95 , 3,06 ,m 5,75 , 5,85 , 6,05 , und 5,56 .
Beispiel 3
Eine Lösung von 0,004 g 7-(2-Thienylacetylamino)isocephalosporansäure in 0,5 ml Methanol wird mit einem Überschuss ätherischer DiazomethanlU;sung ver setzt. Das eingedampfte Reaktionsgemisch wird an 1 g gereinigtem Silicagel mit einem Benzol-Essigsäureäthylester-Gemisch (3:1) chromatographiert, wobei Fraktionen zu je 2 ml entnommen werden. Fraktionen 3-5 werden eingedampft, und der Rückstand ergibt nach dem Kristallisieren aus Benzol den reinen
7-(2-Thlenylacetylamino)-isocephalosporasäure methylester der Formel
EMI7.1
der bei 132-134 schmilzt; [a]9-E = + 3870 + 20 (c = 0,663 in Chloroform); Infrarot-Absorptionsbanden (in Methylenchlorid) bei 2,95 , 5,63 ,u, 5,77 , 5,985 , 6,24 und 6,08 .
Der obige Ester kann ebenfalls wie folgt erhalten werden: Eine Lösung von 0,2 g 7-(2-Thienylacetylamino)-cephalosporasäure-methylester in 3 ml Pyridin wird während 7 Tagen bei Zimmertemperatur stehengelassen und dann unter Zugabe von Toluol mehrmals unter vermindertem Druck eingedampft.
Der Rückstand wird an 27 g gereinigtem Silicagel chromatographiert; die Kolonne wird mit 525 ml eines 6: 1-Gemisches von Benzol und Essigsäureäthylester und 250 ml eines 4:1-Gemisches von Benzol und Essigsäureäthylester ausgewaschen, wobei Fraktionen zu je 25 ml entnommen werden. Fraktionen 9-13 ergeben Ausgangsmaterial, während man aus den Fraktionen 14-18 den
7-(2-Thienylacetylamino)-isocephalosporansäure methylester isoliert, der aus Benzol in farblosen Kristallen kristalliert, F. 132-134 , und mit dem nach dem obigen Verfahren erhaltenen Produkt identisch ist.
Beispiel 4
Eine Lösung von 0,033 g 7-(2-Thienylacetylamino)-isocephalosporansäure-
2,2,2-trichloräthylester in 1,5 ml Methanol wird mit 0,027 g wasserfreiem Natriumacetat versetzt und während 24 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt. Das eingedampfte Reaktionsgemisch wird mit 2 ml Wasser und 5 ml Methylenchlorid geschüttelt, die organische Phase abgetrennt, getrocknet und eingedampft. Der viskose Rückstand erweist sich auf Grund der Infrarot- und Kernresonanzspektren sowie Dünnschichtchromatographie als ein 6,5:1-Gemisch von 7-(2-Thienylacetylamino)-isocephalosporansäure- methylester und
7-(2-Thienylacetylamino)-cephalosporansäure methylester.
Beispiel 5
Eine Lösung von 0,017 g
3-Desacetyloxymethyl-3 -formyi-7-D-5-(carbo- 2,2,2-trichloräthoxy)-5-(2,2,2-trichlor- äthoxycarbonylamino)-valerylamino]-iso cephalosporansäaure-2,2,2-trichloräthylester in 0,2 ml Tetrahydrofuran wird mit 0,1 ml einer 0,18molaren Lösung von Diboran in Tetrahydrofuran versetzt. Nach 10minutigem Stehen wird ein Tropfen Wasser zugegeben und das Gemisch unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft. Da sich die Reduktion nicht als komplett erweist, wird die obige Reaktion noch zweimal wiederhoLt, wobei man jeweils 0,17 ml der Diboranlösung verwendet.
Nach dem Verdampfen unter vermindertem Druck wird das Rohprodukt, enthaltend den
7-[D-5-(Carbo-2,2,2-trichloräthoxy)-5- (2 2-trichloräthoxycarbonylamino)- valerylamino]-desacetyl-isocephalosporan säure-2,2,2-trichloräthylester der Formel
EMI7.2
in 10 Tropfen Essigsäureanhydrid und 5 Tropfen Pyridin gelöst, während 4 Stunden stehengelassen und das Reaktionsgemisch unter vermindertem Druck eingedampft und der Rückstand an 1 g Silicagel chromatographiert, wobei man vorerst mit 10 ml Benzol und dann mit 5 ml Fraktionen eines 4: 1-Gemisches von Benzol und Essigsäureäthylester eluiert. Fraktionen 4 und 5 werden einzeln in einigen Tropfen Benzol auf genommen und die Suspensionen durch einen Wattepfropfen filtriert und unter einer Stickstoffatmosphäre eingedampft.
Aus Fraktion 5 erhält man ein sirupartiges Produkt, das aus einer kleinen Menge 70%im wässrigem Äthanol unter Animpfen und Kratzen kristallisiert. Der erhaltene 7-[D-5-(Carbo-2,2,2-trichloräthoxy)-5- (2,2,2-trichloräthoxycarbonylamino)- valerylamino]-isocephalosporansäure-
2,2,2-trichloräthylester, F. 111-1140 nach Umkristallisieren aus Athanol, ist mit dem im Beispiel 1 beschriebenen Produkt identisch. Aus Fraktion 4 kann durch Stehenlassen in 70 Coigem wässrigem Äthanol und langsamem Verdampfen bei Stehenlassen während 7 Tagen ebenfalls kristallines Material isoliert werden.