Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von Bromierungsprodukten des Salicylanilids
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines Gemisches von Bromierungsprodükten aus Salicylanilid durch Umsetzung von Salicylanilid mit Brom und Entfernung des bromierten Salicylanilids, welches Gemisch vorherrschend 3,4', 5-Trihroms alicylanilid und einen geringen Gehalt an 4',5-Dibromsalicylanilid aufweist.
4',5-Dibromsalicylanilid scheint die Haut empfindlich gegenüber Ultraviolettlicht zu machen. Wenn infolgedessen bromierte Salicylanilide auf die Haut aufgebracht werden, z. B. in bakteriostatischen Mitteln, so erscheint es sehr zweckmässig, dass der Gehalt an Dibromsalicylanilid auf ein Minimum beschränkt ist, vorteilhaft nicht im Überschuss über ein Gewichts % gegenüber dem tribromierten Salicylanilid vorliegt.
Keines der bisher bekannten Verfahren zur Bromierung von Salicylanilid ist fähig, ein Gemisch entstehen zu lassen, welches einen genügend niedrigen Gehalt an 4',5-Dibromsalicylanilid aufweist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von Bromierungsprodukten aus Salicylanilid durch Umsetzung von Salicylanilid mit Brom und Entfernung des bromierten Salicylanilids zu schaffen, welches vorherrschend 3,4',5-Tribromsalicylanilid und nicht mehr als ein Gewichts % 4', 5-Dibromsalicylanilid entstehen lässt.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass man zum Zwecke der Entstehung von vornehmlich 3,4',5-Tribromsalicylanilid und nicht mehr als ein Gewichts % 4',5-Dibromsalicylanilid, die Umsetzung des Salicylanilids mit Brom in einem Reaktionsmedium mit einem Gehalt von mindestens 35 bis 80 Gewichts% p Dioxan und von 65-20 Gewichts% Wasser vornimmt.
Vorzugsweise wird man mit einer Mischung arbeiten, in der mindestens 40-75% p-Dioxan und 60-25 Ge wichts% Wasser vorliegen.
Die Bromierung gemäss der vorliegenden Erfindung kann in üblicher Weise erfolgen, indem man das Salicylanilid in dem Reaktionsmedium löst, suspendiert oder aufschlemmt und sodann Brom zusetzt. Die Reaktionsmischung wird sodann einer Temperatur gewöhnlich einer Höhe von 35-85 C ausgesetzt. Die Temperatur wird während der ganzen Reaktionsperiode gehalten. In der Regel erhält man eine völlige Umsetzung bei Vorliegen einer Reaktionszeit von einer Stunde oder weniger bis zu etwa vier Stunden. Besonders zweckmässig ist es, wenn man die Reaktionsmischung vor dem Erhitzen bei Raumtemperatur etwas stehen lässt. Gegen Ende der Reaktionsperiode wird die Mischung abgekühlt und die bromierten Salicylanilide können aus dem Reaktionsmedium durch Filtrieren oder Zentrifugieren abgetrennt werden. Das Produkt kann sodann gewaschen und getrocknet werden, je nach Bedarf.
Die Reaktionsteilnehmer sind vorzugsweise in einem Verhältnis von 2,5-3,5 Molen Brom pro Mol Salicylanilid vorhanden, bei Vorliegen eines Molverhältnisses (Brom zu Salicylanilid) von etwa 3 : 1.
Es wird eine genügende Menge von Reaktionsmedium, nämlich von p-Dioxan, zur Verwendung kommen, um eine Suspension oder einen Schlamm mit dem Salicylanilid-Ausgangsmaterial bilden zu können. In der Regel werden eins bis zu fünf Volumen an Reaktionsmedium pro Volumeinheit des gesamten Reaktionsaus- gangsmaterials zur Anwendung kommen.
Das nach dem erfindungsgemässen Verfahren gewon nene Produkt enthält 3, 5 -Tribromsalicylanilid vor- hlerrschend. Unerwarteterweise beträgt der Gewichtsanteil des 4',5-Dibromsalicylanilidisomers nicht mehr als ein Gewichts % des bromierten Produktes. Das nach dem erfindungsgemässen Verfahren gewonnene Produkt ist wegen seiner bakteriostatischen Eigenschaften bekannt und lässt sich z. B. Seifen, Detergenzien oder dergleichen einverleiben.
Beispiel 1
Durch Mischen von 85,4 g Salicylanilid in einem Reaktionsmedium, bestehend aus 400 g das ist 50 % p-Dioxan und 50 % Wasser, wird ein flüssiger Schlamm hergestellt. Man hält den Schlamm auf einer Temperatur zwischen 40 und 450 C und solange diese Temperatur vorliegt, werden 191,8 g Brom zugegeben. Nach Vollendung dieser Zugabe wird die Reaktionsmischung auf 80-85 C erhitzt und etwa eine Stunde lang auf dieser Temperatur gehalten. Nach dem Abkühlen auf 250 C wird filtriert, um die bromierten Produkte vom Reaktionsmedium zu trennen. Das Produkt wird zweimal mit 100-ml-Portionen einer 50-50 p-Dioxan-Wasser-Mischung gewaschen und zweimal mit 100-ml-Por- tionen von Wasser.
Nach dem Trocknen erhält man 172,9 g (96% Ausbeute) an bromiertem Produkt mit folgenden Analysen-Werten:
3,4',5-Tribromsalicylanilid 97,0%
3,5-Dibromsalicylanilid 2,76 %
4',5-Dibromsalicylanilid 0,24 %
Beispiel 2
Verfährt man nach Beispiel 1 und bromiert bei verschiedenen Temperaturen, so ergeben sich folgende Pro dukte:
Bromierungs- Ausbeute Reaktionsprodukt
Temperatur, C (%) A. 60-65 96,7 3,4',5-Tribromsalicylanilid
97,0% 3,5-Dibromsalicylanilid
2,79% 4',5-Dibromsalicylanilld
0,21% B. 75-80 94,7 3,4',5-Tribromsalicylanilid
94,0%
3, 5-Dibromsalicylanilid
4,91%
4', 5-Dibroms alicylanilid
0,09%
Beispiel 3
Verfährt man wiederum nach Beispiel 1 und verwendet jedoch ein Reaktionsmedium bestehend aus 60 % p-Dioxan und 40 % Wasser, um Salicylanilid bei 80 bis 850 C zu bromieren, dann werden 166,2 g (92,3 % Ausbeute) erhalten mit nachstehenden Analysenwerten:
3,4',5-Tribromsalicylanilid 96,0%
3,5-Dibromsalicylanilid 3,88 %
4',5-Dibromsalicylanilid 0,12%
Beispiel 4
Verfährt man entsprechend dem Beispiel 1 mit der Abweichung, dass man ein Reaktionsmedium bestehend aus 75% p-Dioxan und 25% Wasser verwendet, und zwar bei einer Bromierungs-Temperatur von 80-85 C, so erhalt man 155,9 g (86,8 % Ausbeute) eines Produktes mit nachstehenden Analysenwerten:
3,4',5-Tribromsalicylanilid 98,0%
3,5-Dibromsalicylanilid 1,78 %
4',5-Dibromsalicylanilid 0,22 %
Beispiel 5
Wird wiederum nach Beispiel 1 verfahren und kommt ein Reaktionsmedium zur Anwendung, bestehend aus 40% p-Dioxan und 60% Wasser, dann erhält man 171,3 g (95 % Ausbeute) eines Produktes mit nachstehenden Analysenwerten:
3 ,4',5 -Tribromsalicylanilid 95,0 %
3,5-Dibromsalicylanilid 4,12%
4',5-Dibromsalicylanilid 0,88 %
Beispiel 6 (Vergleichsbeispiel)
Verfährt man im Sinne des Beispiels 1 unter Verwendung eines Reaktionsmediums bestehend aus 30% p-Dioxan und 70 % Wasser einerseits und 85 % p-Dioxan und 15% Wasser anderseits, so ergeben sich nachstehende Analysenwerte:
Reaktionsmedium Verfahrensprodukt 30% p-Dioxan-70 % Wasser 3,4',5-Tribromsalicylanilid
92,0% 3,5-Dibromsalicylanilid
6,56%
4',5-Dibromsalicylanilid
1,44% 85 % p-Dioxan-15 % Wasser 3,4',5-Tribromsalicylanilid 98,0%
3 ,5-Dibromsalicylanilid
1%
4',5-Dibromsalicylanilid 1,71%
Die Bezeichnung mindestens Gewichts% Dioxan bedeutet, dass das Medium kleinere Mengen, z. B. von Verunreinigungen enthalten kann, welche keinen oder wenig Einfluss auf das Verfahren ausüben.