Zusatzpatent zum Hauptpatent Nr. 405 554 Verfahren zur Herstellung metallhaltiger Reaktivfarbstoffe Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung kupier- oder nickelhaltiger Reaktivfarbstoffe, welche in metallfreiem Zustand der Formel
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entsprechen, worin W -OH oder NH2, ein X eine Sul- fonsäuregruppe, das andere X eine Gruppe -NH-R, wobei R für eine Mono-,
Di- oder Trihalogenpyrimi- dylrest steht, Y einen gegebenenfalls weitersubstituier ten Monosulfophenyl- oder Monosulfonaphthykest und Z Methyl, Carboxy, eine Carbonsäurealkylestergruppe oder eine gegebenenfalls substituierte Carbonsäure- amidgruppe bedeuten.
Das Verfahren zur Herstellung dieser neuen kup- fer- oder nickelhaltiger Reaktivfarbstoffe ist dadurch gekennzeichnet, dass man 1 Mol der Diazoverbindung aus einem Amin der Formel
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worin ein X1 eine Sulfonsäuregruppe und das andere X1 eine verseifbare Acylaminogruppe oder eine redu zierbare Nitrogruppe bedeuten,
mit 1 Mol einer Azo- komponente der Formel
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kuppelt, und den erhaltenen Monoazofarbstoff in belie biger Reihenfolge durch Verseifung oder Reduktion in den entsprechenden Aminomonoazofarbstoff überführt und mit einem kupier- oder nickelabgebenden Mittel behandelt und schliesslich mit einem Di-, Tri- oder Tetrah.alogenpyrimidin umsetzt.
Unter einer verseifbar2n Acylaminogruppe wird z. B. eine Formylamino-, Acetylamino-, Propionyla- mino-, Benzoylamino-, Methoxycarbonylamino- oder Äthoxycarbonyl-aminogruppe verstanden.
Eine Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, dass man, von einer eine Nitrogruppe enthalten den Diazokomponente ausgeht, im erhaltenen. Monoa- zofarbstoff diese Nitrogruppe reduziert und den Ami- nomonoazofarbstoff zuerst mit einem kupfer- oder nik- keIabgebenden Mittel behandelt und dann mit einem Di-, Tri- oder Tetrahalogenpyrimidin umsetzt.
Man kann auch von einer eine Acylaminogruppe enthaltenden Diazokomponente ausgehen, im erhalte nen Monoazofarbstoff die Acylaminogruppe hydroly- sieren und den Aminomonoazofarbstoff zuerst metalli sieren und dann mit einem Di-, Tri- oder Tetrahalo- genpyrimidin umsetzen oder den Acylaminofarbstoff zuerst metallisieren, dann hydrolysieren und zum Schluss mit einem Di-,
Tri- oder Tetrahalogenpyrimi- din umsetzen.
Die Diazotierung des Amins der Formel (II) wird nach der direkten oder indirekten Methode bei Tempe raturen von beispielsweise 0 bis 10 C aus geführt. Die Kupplung wird in schwach saurem, neu tralem oder alkalischem Medium, vorzugsweise im pH-Bereich von 6 bis 12, und bei tiefen Temperaturen, z. B. bei 0 bis 15 C, gegebenenfalls in Gegenwart von organischen Basen, wie Pyridin oder Pyridinbasen- gemische, ausgeführt.
Geeignete Azokomponenten sind z. B. 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-2'- oder -3'- oder -4'-sulfonsäure, 1-(2'-Chlorphenyl)-3-methyl-5-pyrazolon-4'- oder -5'-sulfonsäure, 1-(2'-Methylphenyl)-3-methyl-5-pyrazolon-4'-sulfon- säure, 1-(2'-Chlor-6'-methyl-phenyl)-3-methyl-5-pyrazolon- 4'-sulfonsäure, 1-(2',5'-Dichlorphenyl)-3-methyl-5-pyrazolon-4'-sul- fonsäure, 1-Phenyl-3-carboxy-5-pyrazolon-4'-sulfonsäure,
1-Phenyl-3-aminocarbonyl-5-pyrazolon-4'-sulfonsäure, 1-Phenyl-3-methoxycarbonyl- oder äthoxycarbonyl- 5-pyrazolon-4'-sulfonsäure, 1-(2'-Naphthyl)-3-methyl-5-pyrazolon-5'- oder -6'- oder -8'-sulfonsäure, 1-(1'-Naphthyl)-3-methyl-5-pyrazolon-4'- oder -5'- oder -6'- oder -7'-sulfonsäure, 1-Phenyl-3-methyl-5-aminopyrazol-2'-,
-3'- oder -4'- sulfonsäure.
Die Reduktion der Nitrogruppe wird zweckmässig durch Erhitzen mit einer Lösung von Natriumsulfid oder Natriumhydrogensulfid auf 60-100 C ausgeführt.
Die Acylaminogruppe kann z. B. durch Lösen des Farbstoffs in der 10- bis 20fachen Menge konzentrier ter Schwefelsäure und Verdünnen mit Wasser bis zu einer Schwefelsäurekonzentration von ungefähr 80 %, in einer solchen Weise, dass die Temperatur bis auf etwa 100 C ansteigt, oder durch Erhitzen in einer wäs serigen Mineralsäurelösung, vorzugsweise in einer wäs serigen 3 bis l0o/oigen Salzsäurelösung bei 90-100 C,
oder in einer wässrigen Lösung von Alkalimetallhydro- xyden, vorzugsweise in einer 3 bis 10 o/oigen Natrium- oder Kaliumhydroxydlösung, bei 70 bis 100 C hydrolysiert werden.
Es ist zweckmässig, die Hydrolyse unter alkali schen Bedingungen auszuführen, wenn man den Acyl- aminomonoazofarbstoff zuerst metallisiert und dann der Hydrolyse unterwirft, da die Metallkomplexverbindung gegen Alkali beständig ist. Wird aber der metallisierte Acylaminomonoazofarbstoff unter sauren Bedingungen hydrolysiert oder der metallisierte Nitromonoazofarb- stoff unter entmetallisierenden Bedingungen reduziert, so muss er nachträglich wieder metallisiert werden.
Die Überführung der Monoazofarbstoffe in die Kupfer- oder Nickelkomplexfarbstoffe wird vorteilhaft in wässeriger Lösung vorgenommen, in schwach sau rein (z. B. essigsaurem) bis schwach alkalischem Medium bei Temperaturen von 20-70 C und unter Zugabe einer wässerigen Lösung eines Alkalimetall- hydroxyds,
eines Alkalimetallcarbonats oder eines Alkalimetallsalzes einer niedrigmolekularen aliphati- schen Monocarbonsäure. Dabei werden auf ein Mole kül Farbstoff die 1 Atom Metall enthaltende Menge eines kupfer- oder nickelabgebenden Mittels eingesetzt.
Als Di-, Tri- oder Tetrahalogenpyrimidine kommen in Betracht: 2,4,6-Trichlorpyrimidin und 2,4,6-Tri- brompyrimidin sowie deren Derivate, welche in 5-Stel- lung beispielsweise folgende Substituenten tragen: Methyl, Äthyl, Carbonsäuremethyl- oder Äthylester, Alkenyl, z. B. Allyl, Chlorvinyl, substituiertes Alkyl, z.
B. Carboxymethyl, Chlor- oder Brommethyl, 2,4,5,6-Tetrachlor- oder -Tetrabrompyrimidin, 2,6-Dichlor- oder -Dibrompyrimidin-4.-carbonsäure- äthylester, 2,4,5-Trichlorpyrimidin, 2,6-Dichlor- oder -Dibrompyrimidin 2,5,6-Trichlor-4-methylpyrimidin, 2,4-Dichlor-5-chlormethyl-6-methylpyrimidin sowie 2,6-Dichlor-4-trichlormethylpyrimidin.
Die Kondensation der Di-, Tri- und Tetrahalogen- pyrimidine wird vorteilhaft bei Temperaturen zwischen 40 und 100 .C und bei pH-Werten zwischen 3 und 9 ausgeführt. Müssen höhere Temperaturen als etwa 50 C angewandt werden, so ist es im Hinblick auf die Wasserdampfflüchtigkeit einzelner Halogenpyrimidine angezeigt, in gegebenenfalls mit einem Rückflusskühler ausgerüsteten Gefässen zu arbeiten.
Zur Konstanthal- tung des pH-Wertes wird dem Reaktionsgemisch ent weder zu Beginn ein säurebindendes Mittel, wie bei spielsweise Natriumacetat oder ein Phosphatpuffer, zu gesetzt, oder man fügt während der Umsetzung in klei nen Portionen Natrium- oder Kaliumcarbonat bzw. -bicarbonat in fester, pulverisierter Form oder als wäs serige Lösung hinzu.
Als Neutralisationsmittel eignen sich aber auch wässerige Lösungen von Natrium- oder Kaliumhydroxyd. Der Zusatz von geringen Mengen eines Netz- oder Emulgiermittels zur Reaktionsmi schung kann die Umsetzungsreaktion beschleunigen. Die Reaktion wird so geleitet, dass nur ein Halogen atom des Halogenpyrimidins mit einem austauschfähi gen Wasserstoffatom der Aminogruppe reagiert.
Nach Beendigung der Kondensation kann der Reaktivfarbstoff aus seiner gegebenenfalls vorher neu tralisierten Lösung oder Suspension mit Natrium- oder Kaliumchlorid ausgesalzen oder mit Säure ausgefällt, hierauf .abgesaugt, gewaschen und getrocknet werden.
Die neuen metallhaltigen Reaktivfarbstoffe besitzen gute Löslichkeit in Wasser, gute Stabilität in den Druckpasten und Klotzlösungen, gute Verträglichkeit mit Salzen und Hartwasser, gute Reaktivität mit vege tabilischen Fasern, animalischen und synthetischen Polyamidfasern;
sie sind unempfindlich gegen Schwer- metallionen wie Kupfer-, Eisen- und Chromionen und reservieren Acetat-, Triacetat-, Polyester-, Polyacryl nitril-, Polyvinylchlorid-, Polyvinylacetat- und Polyal- kylenfasern. Dank ihrer nur mässigen Substantivität ist der unfixierte Farbstoffanteil aus den Drucken oder Färbungen auf Cellulosefasern leicht auswaschbar. Sie eignen sich zum Färben, Klotzen und Bedrucken von Fasern tierischer Herkunft, z. B.
Wolle, Seide, von synthetischen Polyamidfasern, z. B. Nylon, von Leder, von Cellulosefasern, z. B. Baumwolle, Leinen und von Fasern aus regenerierter Cellulose, z. B. Viskosereyon, Kupferreyon, Zellwolle, sowie von Gemischen und/ oder Gebilden aus diesen Fasern.
Sie eignen sich be sonders gut für das sogenanute Ausziehverfahren für Cellulosefasern und für das schwach saure Färben von Wolle, Seide und synthetischen Polyamidfasern. Die opti malen Applikationsbedingungen sind je nach der Art der Faser und der zur Anwendung gelangenden Farbstoffe verschieden. Tierische Fasern und synthetische Polya- midfasern werden vorzugsweise in schwach saurem, neutralem oder schwach alkalischem Medium gefärbt und bedruckt bzw. fixiert, z.
B. in Gegenwart von Essigsäure, Ammoniumsulfat, Natriummetaphos- phat, usw.
Man kann auch in Gegenwart von Egalisiermitteln, z. B. polyoxyäthylierten Fettaminen oder von Gemi schen derselben mit Alkylpolyglykoläthern, essigsauer bis neutral färben und am Schluss der Färbung das Bad durch Zusatz von geringen Mengen eines alkalisch reagierenden Mittes, z. B. Ammoniak, Natriumbicarbo- nat oder -carbonat, oder Verbindungen, welche in der Hitze alkalisch reagieren, z. B. Hexamethylentetramin, Harnstoff, bis zur neutralen oder schwach alkalischen Reaktion abstumpfen.
Hierauf wird gründlich gespült und gegebenenfalls mit etwas Essigsäure abge.säuert.
Die erhaltenen Färbungen und Drucke besitzen gute Licht-, Wasch-, Schweiss-, Walk-, Wasser-, Meer wasser-, Potting-, Säure-, Alkali-, Reib-, Rauchgas-, Chlorbadewasser-, Bleich- (Peroxyd) und Trockenreini- gungsechtheiten (organische Lösungsmittel).
Das Färben, Klotzen und Bedrucken bzw. Fixieren der Farbstoffe auf Cellulosefasern erfolgt vorteilhafter- weise in alkalischem Medium, z. B. in Gegenwart von. Natriumbicarbonat, Natriumcarbonat, Natronlauge, Kalilauge, Natriunmmetasilikat, Natriumborat, Trinatri- umphosphat, Ammoniak, usw.
Zur Vermeidung von Reduktionserscheinungen: werden beim Färben, Klot zen oder Bedrucken der Fasern oft mit Vorteil milde Oxydationsmittel, wie 1-nitrobenzol-3-sulfonsaures Natrium, zugesetzt. Die Fixierung der Farbstoffe erfolgt auch bei den Cellulosefase.rn in der Regel in der Wärme. Ein Teil der Farbstoffe kann je nach der Reaktionsfähigkeit der reaktiven Gruppierungen auch bei tiefen Temperaturen z. B. 20 bis 40 C, gefärbt bzw. fixiert werden.
Der Zusatz gewisser quaternierbarer Amine, wie Trimethylamin oder Triäthylendiamin, oder des asym metrischen Dimethylhydrazins, vorzugsweise in stö- chiometrischen Mengen, beschleunigt die Fixierung des Farbstoffs auf der Faser, so dass die Fixiertemperatur erniedrigt und/oder die Fixierdauer verkürzt werden kön nen.
Die Färbungen und Drucke auf Cellulosefasern zeichnen sich insbesondere durch gute Beständigkeit gegen Knitterfestausrüstungen und alkalische oder schwach saure hydrolytische Einflüsse sowie durch her vorragende Nassechtheiten, (Wasch-, Schweiss-, Was ser-, Meerwasser-, Reib-, Alkali-, Vulkanisier-, Chlor- badewasser-, Bleich- und Trockenreinigungsechtheiten) aus.
Diese sind in der Bildung einer stabilen chemi schen Bindung zwischen dem Farbstoffmolekül und dem Cellulosemolekül begründet. Oft nimmt nicht die gesamte Farbstoffmenge an der chemischen Umsetzung mit der Faser teil. Der Anteil des nicht umgesetzten Farbstoffes wird in diesen Fällen durch geeignete Ope rationen, wie Spülen und/oder Seifen, gegebenenfalls unter Anwendung von höheren, Temperaturen, von der Faser entfernt, wobei auch synthetische Waschmittel, z.
B. Alkylarylsulfonate, Natriumlaurylsulfat, Natrium- laurylpolyglykoläthersulfat, gegebenenfalls carboxy- methylierte Alkylpolyglykoläther sowie Mono- und Di- alkylphenylpolyglykoläther, Verwendung finden. In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichts teile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Tempera turen sind in; Celsiusgraden :
angegeben. <I>Beispiel 1</I> 234 Teile 2-Amino-6-nitro-l-hydroxybenzol-4-sul- fonsäure werden in 1000 Teilen Wasser gelöst und durch Zugabe von 145 Teilen 30o/oiger Salzsäure und 292 Teilen 4 n Natriumnitritlösung bei 0-5 diazotiert. Die erhaltene Suspension wird bei 5 zu einer gut gerühr ten Lösung von 276 Teilen 1-phenyl-3-.methyl-5-pyrazo- lon-2'-sulfonsaurem Natrium und 110 Teilen wasser freiem Natriumcarbonat
in 1000 Teilen Wasser. Nach Beendigung der Kupplung wird der Monoazofarbstoff ausgesalzen, abgesaugt und mit einer verdünnten Na- triumchloridlösung gewaschen.
Man löst die Paste des Nitro-monoazofarbstoffes in 1500 Teilen Wasser von 60 , versetzt diese Lösung mit etwa 750 Teilen einer 27o/oigen Natriumhydrogen- sulfidlösung, erhitzt zum Sieden und hält 1 Stunde bei etwa 100 . der pH-Wert der Lösung beträgt etwa 10-11. Wenn die Reduktion beendet ist, tropft man bei etwa 90 850 Teile 30o/oige Salzsäure zu. Das in der Lösung vorhandene Natriumthiosulfat zersetzt sich in Schwefeldioxyd, das entweicht, und Schwefel, der sich abschneidet.
Man filtriert die Schwefelsuspen sion bei 90 ab, salzt den Aminomonoazofarbstoff im Filtrat aus, filtriert ihn ab und wäscht ihn mit einer verdünnten Natriumchloridlösung aus.
Man löst eine 245 Teilen des Amino-monoazofarb- stoffes (als i.00o/oige freie Säure berechnet) entspre chende Menge der erhaltenen Paste in 1500 Teilen warmem Wasser, versetzt mit 125 Teilen kristallisier tem Kupfersulfat und stellt die Temperatur auf 50-55 und durch Zugabe von festem Natriumcarbonat, den pH-Wert auf 5.
Man rührt bei 50 bis die Metallisie- run.g beendet ist, gibt dann auf einmal 110 Teile 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin zu und kondensiert bei 70-80 . Der pH-Wert wird während der Kondensation durch Zutropfen von 20o/oiger Natriumcarbonatlö- sung zwischen 5,0 und 6,0 gehalten. Nach 2-stündigem Rühren ist die Kondensation beendet. Man salzt den Farbstoff aus, saugt ihn ab, wäscht ihn mit einer ver dünnten Natriumchloridlösung aus und trocknet ihn im Vakuum bei etwa 60 .
Man erhält ein rotbraunes Pul ver, das sich in Wasser mit brauner Farbe löst.
<I>Färbevorschrift</I> 2 Teile des obengenannen Farbstoffes werden in 4000 Teilen Wasser kalt gelöst und auf 40 erwärmt.
Man gibt 2 Teile Essigsäure und 3 Teile einfies Ge misches aus einem polyoxäthylierten Fettamin: und einem Alkylp olyglykoläther zu und geht hierauf mit 100 Teilen eines Wollgewebes ein.
Man treibt innert 10-.20 Minuten zum Kochen und hält während 45-60 Minuten auf Kochtemperatur. Hierauf gibt man bei 85-90 etwa 6 Teile l0o/oiges Ammoniak oder 3 Teile Hexamethylen- tetramin zu und behandelt während 20 Minuten bei 90 .
Anschliessend spült man gründlich, indem man dem Spülwasser in einer Passage etwas Essigsäure zusetzt, und trocknet. Man erhält eine wasch-, schweiss-, Was ser- und walkechte sowie gut lichtechte egale braune Färbung.
<I>Beispiel 2</I> Eine Suspension von 24,6 Teilen 2-Amino-l-hy- droxy-6-acetyl-aminobenzol-4-sulfonsäure in 100 Tei len Wasser, 100 Teilen Eis und 15 Teilen 30o/oiger Salzsäure wird durch Zugabe von 29,5 Teilen 4 n Natriumnitritlösung bei 3-5 diazotiert. Nach Beendi gung der Diazotierung trägt man nach und nach 28 Teile 1-phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-4'-sulfonsaures Natrium und 10 Teile Natriumcarbonat bei 10-15 ein und rührt noch 4 Stunden, um die Kupplung zu been den.
Der Acetylaminomonoazofarbstoff wird durch Ansäuern mit 20-25 Teilen 3Oo/oiger Salzsäure (pH-Wert 0,5-1,0) und Aussahen abgeschieden, abge saugt und mit Natriumchloridlösung gewaschen. Man trägt den feuchten Rückstand in 500 Teilen 3o/oiger Salzsäure und erhitzt auf 90-100 , bis die Acetyl- gruppe abgespalten ist.
Man lässt die Hydrolyselösung auf etwa 60<B>'</B> erkalten, versetzt sie mit 25 Teilen kri stallisiertem Kupfersulfat und dann bei 50-55 mit 300loiger Natriumhydroxydlösung, bis der pH-Wert 5 beträgt. Man rührt die Lösung während 1 Stunde bei 50-55 und sorgt durch Zugabe von 20%iger Natrium- carbonatlösung, dass der pH-Wert zwischen 5 und 6 bleibt.
Man gibt 22 Teile fein pulverisiertes 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin hinzu, erhitzt das Reak tionsgemisch unter Rückfluss auf 70 bis 80 und rührt es bei etwa 75-80 , wobei durch Zugabe von verdünnter Natriumcarbonatlösung ständig für eine nur schwach saure Reaktion gesorgt wird. Nach 2 bis 3 Stunden wird durch Aufkochen der Lösung ohne Rückflusskühler eine geringe Menge nicht umgesetztes Tetrachlorpyrimidin entfernt. Dann wird der Farbstoff durch Zugabe von Natriumchlorid ausgesalzen und ab gesaugt. Nach dem Trocknen im Vakuum bei 80 bis 100 wird der Farbstoff gemahlen.
Er stellt ein, dunkles Pulver dar, das sich mit brauner Farbe in Wasser löst. Ersetzt man in diesem Beispiel die 25 Teile kristallisier tes Kupfersulfat durch 28 Teile kristallisiertes Nickel sulfat, so erhält man einen ähnlichen Farbstoff.
Klotzvorschri <I>f t</I> Ein Gewebe aus mercerisierter Baumwolle wird mit einer neutralen, warmen Lösung, welche 3 % des obi- gen Kupferkomplexfarbstoffes und 1 % 3-nitrobenzol- 1-sulfonsaures Natrium enthält,
mit einem Abquetsch- effekt von etwa 85% foulardiert. Das so imprägnierte Material wird getrocknet. Zur Fixierung zieht man das Textilgut während ungefähr 45 Minuten in einem 80-90 warmen Entwicklungsbad um, das 250 Teile wasserfreies Natriumsulfat und 30 Teile Natriumcarbo- nat je 1000 Teile Lösung enthält. Das für die Fixie rung gewählte Flottenverhältnis beträgt 1:10 bis 1:50.
Das so behandelte Material wird mit kaltem Wasser gründlich gespült, anschliessend kochend geseift, noch mals gespült und dann getrocknet. Die erhaltene braune Färbung ist ausgezeichnet licht- und nassecht. <I>Beispiel 3</I> 27,6 Teile 2-Amino-l-hydroxy-4-äthoxycarbonyla- minobenzol-6-sulfonsäure werden in der im Beispiel 2 beschriebenen Weise diazotiert, mit 25,4 Teilen 1-Phe- nyl-3-methyl-5-pyrazolon-3'-sulfonsäure gekuppelt und isoliert. Man trägt den Filterkuchen in 600 Teile warmes Wasser ein und erhitzt auf 70 bis 80 langsam eine Lösung von 25 Teilen kristallisiertem Kupfersulfat in 250 Teilen Wasser.
Durch gleichzeitiges Zufliessen- lassen von verdünnter Natriumcarbonatlösung wird der pH-Wert des Mediums ständig auf 6,0 bis 6,5 gehalten.
Nach beendigter Metallisierung wird der Farbstoff durch Zugabe von Natriumchlorid ausgesalzen und dann abgesaugt. Man rührt die feuchte Paste in 500 Teile 40/aige Natriumhydroxydlösung ein und erhitzt das Ganze so lange auf 85-90 bis die Äthoxycarbo- nylgruppe vollständig abgespalten ist. Der durch Neu tralisieren, Aussalzen und Absaugen isolierte Amino- monoazofarbstoff wird in 600 Teilen Wasser von 80 gelöst.
Unter kräftigem Rühren und Rückflusskühlung versetzt man das Reaktionsgemisch tropfenweise mit einer Lösung von 22 Teilen 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin in 200 Teilen Aceton und rührt das Gemisch bei <B>60-65'</B> weiter, wobei durch Zugabe von verdünnter Natriumcarbonatlösung ständig für eine nur schwach saure Reaktion gesorgt wird.
Nach 2 bis 3 Stunden wird der Rückflusakühler entfernt und das Aceton sowie eine geringe Menge nicht umgesetztes Tetrachlorpyrimidin durch Aufkochen der Lösung und Kondensieren der Dämpfe abdestilliert. Der Farbstoff wird ausgesalzen, abfiltriert, mit einer verdünnten Salzlösung gewaschen und, nach dem Trocknen im Vakuum bei 80 bis 100 , gemahlen.
Er stellt ein dunkles Pulver dar, das sich mit braun roter Farbe in Wasser löst.
<I>Färbevorschrift</I> Man löst 1,5 Teile des nach den obenstehenden Angaben erhaltenen Farbstoffs in 3000 Teilen enthär tetem Wasser von 40 geht mit 100 Teilen mercerisier- tem Baumwollsatin in dieses Färbebad ein, erhitzt es nach Zugabe von 75 Teilen kalziniertem Natriumsulfat innert 15 Minuten auf 90 und gibt hierauf weitere 75 Teile kalziniertes Natriumsulfat und 60 Teile kalzinier- tes Natriumcarbonat zu.
Nachdem eine Stunde bei 90 weitergefärbt wurde, wird das Gut kalt und heiss ge spült, während 10 bis 20 Minuten mit einer Lösung 2 gll eines Alkylpolyglykoläthersulfates kochend geseift, dass wiederum gut gespült und schliesslich getrocknet. Man erhält so eine licht- und nassechte rotstichig braune Färbung.
Die folgende Tabelle enthält weitere erfindungsge- mässe Reaktivfarbstoffe, welche nach den Angaben der Beispiel 1 bis 3 erhältlich sind und im metallfreien Zu- Zustand der Formel
EMI0004.0107
entsprechen.
EMI0004.0108
<I><U>Tabelle</U></I>
<tb> Beispiel <SEP> RI <SEP> R2 <SEP> W <SEP> Z <SEP> Y <SEP> Farbton <SEP> auf
<tb> Nr. <SEP> Metall <SEP> Baumwolle
<tb> 4 <SEP> Dichlorpyrimidylamino <SEP> -S03H <SEP> -OH <SEP> <B>-CH,</B> <SEP> 4-Sulfophenyl <SEP> cu <SEP> gelbbraun
<tb> 5 <SEP> Dibrompyrimidylamino <SEP> -S03H <SEP> -OH <SEP> <B>-CH,</B> <SEP> 4-Sulfophenyl <SEP> Cu <SEP> gelbbraun
<tb> 6 <SEP> Trichlorpyrimidylamino <SEP> -S03H <SEP> -OH <SEP> <B>-CH,</B> <SEP> 4-Sulfonaphthyl-l- <SEP> Cu <SEP> gelbbraun
<tb> 7 <SEP> -SO'H <SEP> Dichlor- <SEP> <B>-CH,</B> <SEP> -OH <SEP> 4-Sulfonaphthyl-l- <SEP> Cu <SEP> rotbraun
<tb> pyrimidyl amino
EMI0005.0001
<I>Tabelle <SEP> (Fortsetzung)</I>
<tb> Beispiel <SEP> R, <SEP> R2 <SEP> W <SEP> Z <SEP> Y <SEP> Farbton <SEP> auf
<tb> Nr. <SEP> Metall <SEP> Baumwolle
<tb> 8 <SEP> -SO'H <SEP> do.
<SEP> -OH <SEP> -CHs <SEP> 3-Sulfophenyl <SEP> Cu <SEP> rotbraun
<tb> 9 <SEP> <B>-SOH</B> <SEP> do. <SEP> -OH <SEP> <B>-CH,</B> <SEP> 3-Sulfophenyl <SEP> Ni <SEP> rotbraun
<tb> 10 <SEP> Trichlorpyrimidylamino <SEP> <B>-SOH</B> <SEP> -OH <SEP> <B>-CH,</B> <SEP> 2-Methyl-4-sulfophenyl <SEP> Cu <SEP> gelbbraun
<tb> 11 <SEP> Trichlorpyrimidylamino <SEP> <B>-SOH</B> <SEP> -OH <SEP> <B>-CH,</B> <SEP> 2-Sulfophenyl <SEP> Cu <SEP> gelbbraun
<tb> 12 <SEP> Trichlorpyrimidylammo <SEP> -SO,H <SEP> -OH <SEP> -CHs <SEP> 3-Sulfophenyl <SEP> Cu <SEP> gelbbraun
<tb> 13 <SEP> Trichlorpyrimidylamino <SEP> <B>-SOH</B> <SEP> -OH <SEP> ,CHg <SEP> 2-Chlor-4-sulfophenyl <SEP> Cü <SEP> gelbbraun
<tb> 14 <SEP> Trichlorpyrimidylamino <SEP> -SO3H <SEP> -OH <SEP> <B>-CH,</B> <SEP> 2,
5-Dichlor-4-sulfophenyl <SEP> Ca <SEP> gelbbraun
<tb> 15 <SEP> Trichlorpyrimidylamino <SEP> <B>-SOH</B> <SEP> -OH <SEP> <B>-CH,</B> <SEP> 2-Chlor-6-methyl- <SEP> Cu <SEP> gelbbraun
<tb> 4-sulfophenyl <SEP> Ni <SEP> gelbbraun
<tb> 16 <SEP> Trichlorpyrimidylamino <SEP> -SO3H <SEP> -OH <SEP> -COOH <SEP> 4-Sulfophenyl <SEP> Cu <SEP> rotbraun
<tb> 17 <SEP> 2,4-Dichlor-6-methyl- <SEP> -SOsH <SEP> -OH <SEP> <B>-CH"</B> <SEP> 3-Sulfophenyl <SEP> Cu <SEP> gelbbraun
<tb> pyrimidyl-5-methylenamino
<tb> 18 <SEP> Trichlorpyrimidylamino <SEP> -SO3H <SEP> NH2 <SEP> <B>-CH,</B> <SEP> 3-Sulfophenyl <SEP> Cu <SEP> gelbbraun
<tb> 19 <SEP> Trichlorpyrimidylamino <SEP> -SO,H <SEP> -OH <SEP> -COOH <SEP> 4-Sulfonaphthyl-l- <SEP> Cu <SEP> rotbraun