Verfahren zur Herstellung von metallhaltigen Monoazofarbstoffen Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von neuen metallhaltigen Monoazofarbstoffen, die sich- von Cyanursäurehalo- geniden ableiten und sich zur Erzeugung von sehr wasch-, bleich- und lichtechten Färbungen auf Cellu- losetextilien eignen.
Die gemäss der Erfindung erhaltenen metallhal tigen Monoazofarbstoffe sind hauptsächlich zum Fär ben von Cellulosetextilien bestimmt. Bei Durchfüh rung einer Behandlung mit Alkali liefern die auf solche Textilien aufgebrachten neuen Monoazofarb- stoffe ausserordentlich wasch-, bleich- und lichtechte Farbtöne.
Die erfindungsgemäss erhältlichen wasserlöslichen metallhaltigen Monoazofarbstoffe entsprechen in Form der freien Säuren der folgenden Formel:
EMI0001.0013
in welcher -A- eine gegebenenfalls durch Chlor, Nitro-, niedere Alkoxy-, niedere Alkylsulfon-, Sulf- amyl-, Carbonsäure- oder Sulfonsäuregruppen substi tuierte 1,2-Phenylengruppe,
-X- die Gruppe -0- oder -CO-O-und Y die H"N-Gruppe oder mindestens eine Sulfonsäuregruppe enthaltende Anilinogruppe darstellen.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung der oben definierten metallhaltigen Monoazofarb- stoffe ist dadurch gekennzeichnet, dass man Cyanur- säurechlorid mit 1 Mol einer Monoazoverbindung der Formel:
EMI0001.0035
und mit 1 Mol Ammoniak oder eines sulfonierten Anilins kondensiert und die Monoazoverbindung vor oder nach der Kondensation mit einer Kupfer liefern den Verbindung umsetzt.
Als sulfonierte Aniline kann man beispielsweise Orthanilsäure, Metanilsäure, Sulfanilsäure und Ani- lin-2,5- oder -2,4-disulfonsäure verwenden.
Die als Ausgangsmaterialien für das erfindungs gemässe Verfahren verwendbaren Monoazoverbindun- gen können durch Kuppeln einer gegebenenfalls durch Chlor-, Nitro-, niedere Alkoxy-, niedere Alkylsulfon-, Sulfamyl-, Carbonsäure- oder Sulfonsäuregruppen substituierten Diazoniumverbindung eines 2-Amino- phenols, eines o-Anisidins oder einer Anthranilsäure mit 2-Amino-5-naphthol-1,
7-disulfonsäure erhalten werden und durch Erhitzen mit einer Kupfer ab gebenden Verbindung, wie z. B. Kupfersulfat, in die kupferhaltigen Monoazoverbindungen übergeführt werden.
Als Beispiele von 2-Aminophenolen, o-Anisidinen und Anthranilsäuren, deren Diazoniumverbindungen zur Herstellung der kupferhaltigen Ausgangsverbin dungen verwendbar sind, seien die folgenden Verbin dungen angeführt:
o-Aminophenol, 2-Aminophenol- 4-sulfonsäure, 2-Aminophenol-4,6-disulfonsäure, 2- Aminophenol-4-äthylsulfon, 6-Chlor-2-aminophenol- 4-sulfonsäure, 4-Chlor-2-aminophenol, 2-Aminophe- nol-4-sulfonamid, 4-Methylsulfamyl-2-aminophenol, o-Anisidin, 4-Chlor-2-aminoanisol, 2,5-Dimethoxy- anilin, Aminoterephthalsäure,
4-Aminoisophthalsäure, 4-Chlor-2-aminophenol-6-sulfonsäure, 2-Aminoani- sol-4-sulfonsäure, 1-Amino-2-carboxybenzol, 2- Amino-4-sulfonbenzoesäure, 2-Amino-5-sulfobenzoe- säure und 4-Chlor-2-aminobenzoesäure.
Die Kondensation nach dem erfindungsgemässen Verfahren wird vorzugsweise in einem wässrigen Me dium bei möglichst tiefer Temperatur, vorzugsweise unterhalb 50 C, und vorteilhafterweise in einer neu tralen oder schwach sauren Lösung in Gegenwart eines säurebindenden Mittels, vorzugsweise Natrium- carbonat oder Natriumbicarbonat, durchgeführt.
Falls man die Umsetzung mit der kupferabgeben den Verbindung nach der Kondensation ausführt, wird die Behandlung mit der kupferabgebenden Sub stanz zweckmässig unter solchen Bedingungen durch geführt, dass das am s-Triazinring gebundene Halo genatom während der Behandlung nicht abgespalten wird. Die Umsetzung kann beispielsweise durch Rüh ren der kupferabgebenden Substanz und der die Monohalogen-s-triazinylgruppe enthaltenden, kupfer freien Monoazoverbindung in einem schwach sauren wässrigen Medium, vorzugsweise bei einer Tempera tur unterhalb 50 C, erfolgen.
Die erfindungsgemäss erhältlichen metallhaltigen Monoazofarbstoffe sind in Form der Alkalimetall- salze in Wasser löslich und werden vorzugsweise zum Färben von Seide, Wolle, Textilien aus regenerierten Proteinen und Cellulosetextilien, wie z. B. Baumwolle, Leinen und Viskosekunstseide, verwendet. Zum Fär ben dieser Textilien verwendet man zweckmässiger weise eine wässrige Lösung des Farbstoffes, die zu einer Druckpaste verdickt sein kann, und führt eine Behandlung mit einer alkalischen Substanz, wie z. B.
Natriumhydroxyd, Kaliumphosphat, Natriumbicarbo- nat oder Natriumcarbonat, durch. Die Behandlung mit der alkalischen Substanz kann vor, gleichzeitig mit oder nach der Behandlung mit dem Farbstoff er folgen.
Die neuen Farbstoffe können auch auf Seide, Wolle und Textilien aus regenerierten Proteinen, Polyamiden oder modifizierten Polyacrylnitrilen auf gebracht werden, indem nach den in der Färberei dieser Textilien üblichen Methoden, d. h. aus schwach sauren oder neutralen Färbeflotten, z. B. aus Essig säure, Ameisensäure, Natriumsulfat oder Ammo- niumacetat enthaltenden Färbeflotten, gefärbt wird.
Die Farbstoffe können auch nach den üblichen Druckmethoden auf Seide, Wolle und Textilien aus regenerierten Proteinen aufgebracht werden.
Die erfindungsgemäss erhältlichen metallhaltigen Monoazofarbstoffe eignen sich besonders gut zum Färben von Cellulosetextilien nach dem im belg. Patent Nr. 543 218 beschriebenen Druckverfahren, da sie in Druckpasten eine viel höhere Beständigkeit aufweisen als die in jenem Patent beschriebenen Farb stoffe. Die neuen Farbstoffe liefern mannigfaltige Farbtöne, die eine sehr gute Wasch-, Bleich- und Lichtechtheit aufweisen. Die auf der Faser fixierte Farbstoffmenge ist ungewöhnlich hoch.
In den folgenden Ausführungsbeispielen sind Ge wichtsteile durch Teile bezeichnet.
<I>Beispiel 1</I> Man kuppelt diazotierte 2-Aminophenol-4-sulfon- säure mit 2-Amino-5-naphthol-1,7-disulfonsäure, er hitzt 1 Mol der erhaltenen Aminoazoverbindung mit einer wässrigen Lösung von Kupfersulfat und konden siert den erhaltenen Kupferkomplex mit 1 Mol Cyanursäurechlorid.
Eine Lösung von 25 Teilen Metanilsäure in 100 Teilen Wasser wird auf pH 7 neutralisiert und einer Lösung von 122 Teilen des Trinatriumsalzes des so erhaltenen Kupferkomplexes der 2-(2',4'-Dichlor-s- triazinylamino)- 6-(2"-hydroxyphenylazo)-5-naphthol- 1,5",7-trisulfonsäure in 900 Teilen Wasser zugegeben.
Man erhitzt das Gemisch während 30 Minuten bei 30-35 C und gibt von Zeit zu Zeit Natriumcarbonat zu, um das pH des Gemisches auf etwa 7 zu halten. Nach Zugabe von 120 Teilen Natriumchlorid filtriert man den ausgefällten Farbstoff ab und trocknet ihn.
Das auf diese Weise erhaltene Produkt färbt Cellulose in bläulichroten Farbtönen, die sehr wasch- und lichtecht sind und gegenüber Bleichbehandlungen eine erstaunlich hohe Echtheit besitzen.
In der nachfolgenden Tabelle sind die Farbtöne anderer erfindungsgemäss erhältlicher Farbstoffe an gegeben. Alle diese Farbstoffe liefern Farbtöne mit der charakteristischen Wasch-, Licht- und Bleichecht heit, wenn sie unter Verwendung eines säurebinden den Mittels auf Cellulose aufgebracht werden. Die aufgezählten Farbstoffe werden durch Kondensieren von Cyanursäurechlorid mit der in Kolonne 2 ge nannten Verbindung und mit dem Kupferkomplex der durch Kuppeln der Diazoniumverbindung eines in Kolonne 1 genannten Amins mit 2-Amino-5-naph- thol-1,7-disulfonsäure erhaltenen Aminoazoverbin- dung hergestellt.
EMI0002.0089
<I>Tabelle</I>
<tb> Diazotiertes <SEP> Amin <SEP> Verbindung <SEP> Farbton
<tb> 2 <SEP> 4-Chlor-2-aminophenol-6-sulfonsäure <SEP> Ammoniak <SEP> gelb
<tb> 3 <SEP> 4,5-Dichlor-2-aminophenol-6-sulfonsäure <SEP> rthanilsäure <SEP> violett
<tb> 4 <SEP> 5-Nitro-2-aminophenol <SEP> Anilin-2,5-disulfonsäure <SEP> blauviolett
<tb> 5 <SEP> 3-Nitro-2-aminobenzoesäure <SEP> Sulfanilsäure <SEP> rotbraun
<tb> 6 <SEP> 4-Sulfo-2-aminobenzoesäure <SEP> Metanilsäure <SEP> orangebraun