Bördelmaschine zur Kalt- und/oder Warmumformung des Bordrandes an Behälterböden Die Erfindung betrifft Bördelmaschinen zur Kalt- und/oder Warmumformung des Bordrandes flacher oder gewölbter Behälterböden.
Es sind bereits Bördelmaschinen bekannt, bei de nen der Rand des Bodens zwischen zwei angetriebenen Arbeitsrollen mit parallelen, angetriebenen Achsen ge- fasst ist. Durch den Reibungsschluss wird der Boden in Rotation versetzt, während derer entweder der Boden gegenüber den Arbeitsrollen oder diese gegenüber dem Boden geschwenkt werden, bis der Bordrand die ge wünschte zylindrische Form erhalten hat. Der Krempen radius wird hierbei durch die Profilform der Ober rolle bestimmt.
Die Schwenkbewegung zwischen Rollen satz und Einspannvorrichtung kann hierbei in Form eines Kreisbogens. oder einer Evolvente geführt werden. Erreicht wurden hierbei Arbeitsgeschwindigkeiten der Uniformrollen von etwa 30 bis 40 m/mn.
Zum Stande der Technik gehören weiterhin Bördel- maschinen, welche die den Behälterboden bildende fla che oder gewölbte Scheibe mittels angetriebener zentraler Spannteller, die den Boden zwischen sich fassen, in Ro tation versetzen.
Der zylindermantelartig umzuformende Rand wird dann entsprechend einem Drückplanierpro-- zess entweder über eine dem Innenprofil des fertigen Bodens entsprechende, mitrotierende Formmatrize oder über eine lose mitlaufende Formpilzrolle herumgezogen, wobei das Profil der Formmatrize bzw. der Formpilz- rolle den zu erzielenden Krempenradius bestimmt.
Die äussere, vom Bodenrand mitgenommene Arbeitsrolle wird entweder durch orthogonale oder durch eine kreis bogenförmig um .den Mittelpunkt des Krempenradius verlaufende Anstellbewegung geschwenkt.
Man hat auch schon nur der Formpilzrolle einen zwangsläufigen Antrieb zugeordnet, da es sich erwiesen hat, dass der durch den Uniformvorgang gegebene Reibungsschluss ausreicht, den Boden in Rotation zu versetzen und das für den Bördelprozess erforderliche Drehmoment bei gleichbleibender, optimaler Arbeits- geschwindigkeit zu übertragen. Auch ,hier kann die äus- sere,
lose mitlaufende Arbeitsrolle zwangsläufig in einer bogenförmigen Bahn um das Profil der Formpilz- rolle herumgefahren werden.
Bei anderen bekannten Einrichtungen sind orthogonale Anstellbewegungen vor gesehen, mittels derer mehr oder weniger gefühlsmässig der Verformungsweg in stufenförmiger Bahn abgefahren wird bzw.
es wird die äussere Arbeitsrolle entlang eines Kreisbogenabschnittes geführt, der zu dem das Krem penprofil des Bodens bildenden Kreisbogen gegensinnig gekrümmt ist, so dass die konvexen Fronten tangieren und die Anstellbewegung nur unter Zuhilfenahme wei terer Bewegungskomponenten sich durchführen lässt.
Dies bedeutet aber, dass die durchzuführenden Anstell- bewegungen zum Umfahren des Profiles der Formpilz- rolle sehr unübersichtlich werden und daher schwierig zu steuern bzw. durchzuführen sind. Darüberhinaus sind Kopierschablonen vorgeschlagen worden, die, elektrisch oder hydraulisch abgetastet, den Verformungsweg selbst tätig auf die Arbeitsrolle übertragen.
Diese bekannten Einrichtungen weisen eine Reihe von Nachteilen auf. Bei Erfassen des Behälterbodens durch zentrale Spannteller müssen diese relativ gross sein, und fest gegeneinander gepresst werden, um das zum Antrieb erforderliche Moment übertragen zu kön nen, und zur Einstellung optimaler Umfangsgeschwin- digkeiten bei unterschiedlichen Abmessungen der Böden ist eine weite Regelfähigkeit des Antriebes erforder lich.
Die Anstellbewegungen der Rollenpaare bzw. der Arbeitsrolle sind zum Teil sehr schwierig zu steuern oder erfordern. im Falle der Steuerung durch eine ab getastete Schablone einen relativ hohen Aufwand. Die Arbeitsgeschwindigkeit bei Anwendung der bekannten, orthogonal wirkenden Vorrichtungen sowie Steuerungen für die Anstellung der Arbeitsrollen wird durch die auftretenden Steuerungsschwierigkeiten auf unbefriedi- gende Werte begrenzt.
Die bekannten Segmentführungen aber bedingen einen grossen Aufwand; durch ihren starren Kreisbogenradius sind oft eine optimale Aus nutzung und insbesondere Anpassung an den Krempen radius sehr schwierig, und die erforderliche Einstellung auf den Pilzrollenkrümmungsnuttelpunkt ist zeitraubend, ungenau und erfordert seinerseits wiederum einen gros sen Aufwand.
Die Erfindung geht von einer Bördelmaschine zur Kalt- und/oder Warmumformung des Bordrandes fla cher oder gewölbter Behälterböden aus, mit einer das Krempenprofil bestimmenden, den Bordrand innen ab stützenden, angetriebenen Formpilzrolle, die das Werk stück mittels Reibungsschlusses um seine Mittelachse in Rotation versetzt, und bei der eine Arbeitsrolle entlang des gewünschten Umformprofiles geführt wird.
Die er findungsgemässe Bördelmaschine ist dadurch gekenn zeichnet, dass der die Arbeitsrollenwelle tragende Lager körper durch zwei auf Gleichlauf schaltbare, an ihren Enden gelenkig verbundene Bewegungsglieder in seiner vertikalen Führungsebene verstellbar ist und dass ein um eine Achse verschwenkbarer Lenker an den Lager körper angelenkt ist.
Durch die im Gleichlauf betrie benen, an ihren Enden jeweils gelenkig verbundenen Bewegungsstellglieder in Verschiebung mit vorzugsweise gleich langen Befestigungsbasen ihrer Enden wird hier bei eine Parallelführung des Lagerkörpers erreicht, deren Freiheitsgrade durch den zusätzlichen Lenker derart ein gegrenzt sind, dass durch Verstellen der Bewegungs stellglieder jeder Punkt des Systems der Antriebsrolle einen dem durch den Lenker bestimmten Erzeugerkreis- bogen kongruenten Kreisbogen beschreibt.
Hierdurch wird erreicht, dass der an der Drückbrust der Arbeits rolle wirksam werdende Umformweg bei einfacher und schnell zu bedienender Steuerung auf einem bestimmten Kreisbogen verläuft.
Als vorteilhaft hat es sich herausgestellt, den Lenker in seiner Länge einstellbar zu halten, um den Arbeits- rollenweg unterschiedlicher Formpilzrollenradien anpas sen zu können und/oder grössere Umformungen mehr stufig durchführen zu können.
Nach Einstellen der beispielsweise dem äusseren Krempenradius des Bodens entsprechenden wirksamen Länge des Lenkers wird die Arbeitsrolle, nachdem sie mit ihrer Drückbrust in Be rührung mit der Aussenseite des Bodens gebracht wur de, beim gleichlaufenden Ausfahren der Bewegungsstell glieder zwangsläufig eine durch die Länge des Lenkers bestimmte Kreisbahn beschreiben, die parallel um das Profil der Formpilzrolle, um das Mass der Blechstärke des Bodens von diesem entfernt, verläuft.
Es ist somit nur noch am Ende der Krempenumformung beim über gang des gekrümmten Teils des Bodens in den zylindri schen Bordrand erforderlich, den Weg der Arbeitsrolle geringfügig von der Kreisbahn abweichen zu lassen; dies kann dadurch bewirkt werden, dass nach Durch fahren des kreisbogenförmigen Teils des Umformweges während des Umformvorganges eine Längenverstellung des Lenkers vorgenommen wird.
Bewährt hat es sich, die Schwenkachse des Lenkers verlagerbar zu gestalten. Hierdurch lässt sich eine wei tere Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten, ins besondere an unterschiedliche Durchmesser und Neigun gen der Formpilzrol:
le sowie die Lage des Mittelpunktes der von den Bodengeornetrien abhängigen Krempen radien erreichen. Insbesondere für die Verarbeitung unterschiedlicher Werkstoffe hat es sich als zweckmässig erwiesen, die Achsenneigung der Arbeitsrolle durch Ver- schwenken derselben den Werkstoffeigenschaften anzu passen.
Eine den Bewegungsverstellgliedern vorgeordne te, deren Einzelbetrieb zulassende Umschaltvorrichtung: erlaubt, auch die hierfür erforderliche Achsenlage der Arbeitsrolle durch Einzelbetrieb der Bewegungsverstell- glieder herzustellen. Nach einer solchen Verstellung lässt sich die Arbeitsrolle, wie bereits geschildert, etwa ent lang eines. Kreisbogens im Gleichlauf der Bewegungs stellglieder verfahren.
Als vorteilhaft für den Umformungsvorgang hat es sich erwiesen, dem Lagerkörper der Arbeitsrolle zwei nicht angetriebene Hilfsrollen zuzuordnen, von denen die eine vor und die andere hinter der Arbeitsrolle innerhalb der Umformzone angeordnet sind und von denen jede ein zelne einen auf den Rand des umzuformenden Bodens gerichteten Anstellantrieb aufweist.
Als äusserst empfehlenswert hat es sich gezeigt, die Achse der Antriebsrolle mittels einer überholkupplung mit einer Antriebsvorrichtung zu verbinden, die so aus gelegt ist, dass die durch diesen Antrieb gegebene Um fangsgeschwindigkeit der Arbeitsrolle die der Formpilz rolle um ein Geringes unterschreitet.
Im folgenden ist die Erfindung im einzelnen an Hand eines Ausführungsbeispieles sowie der zu Erläute rung beigegebenen Zeichnungen ausführlich beschrieben. Es zeigen hierbei Fig. 1 in schematischer Darstellung einen senkrech ten Längsschnitt durch die Maschine, Fig. 2 einen Vertikalschnitt entlang der Linie 1-I der Fig. 1, Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch eine der Hilfs rollen mit dem zugeordneten Anstellglied entlang der Linie II-11 der Fig. 2,
Fig. 4 einen Horizontalschnitt entlang der Linie III-III der Fig. 2 mit Hilfsrollen und diesen zugeordne ten Anstellgliedern, und Fig. 5 im vergrösserten Ausschnitt Anstellphasen der Arbeitsrolle während des Umformvorganges.
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäss ausgebildeten Bördelmaschine weist ein C-förmiges Gestell auf, das aus zwei einander pa rallelen und miteinander durch Zwischentraversen ver bundenen und versteiften Ständerplatten 1 gebildet wird. Der untere Teil des Maschinengestelles wird durch ein auf einem Fundament aufliegendes Supportbett 2 gebil det, während an seiner oberen Stirnseite eine Support führung 3 frei auskragt.
In diesen sich einander gegen überliegenden Führungselementen ist in bekannter Wei se eine Einspannvorrichtung horizontal verfahrbar vor gesehen, die im Ausführungsbeispiel aus zwei Hydraulik zylindern 4 und 5 besteht, die über zwei Spannteller 6 und 7 den zu bearbeitenden flachen oder gewölbten Boden 8 um seine vertikale Mittenachse lose drehbar zwischen sich einspannen. Mittel zum horizontalen Ver schieben der Einspannelemente 4 bis 7 und damit des zu bearbeitenden Bodens 8 in Richtung der Pfeile 40, 41 sind zur Vereinfachung der Darstellung beim Aus führungsbeispiel nicht gezeigt,
sind aber üblicherweise vorgesehen und können mechanisch, elektrisch oder hy draulisch wirksam sein. Die Spannzylinder 4 und 5 wer den in an sich bekannter Weise so gesteuert bzw. beauf- schlagt, dass jede erforderliche, durch die Bodentiefe be dingte Höhenlage eingefahren und gehalten werden kann.
Das untere Supportbett 2 ist nach aussen so weit vorgezogen, dass nach Abheben des Spanntellers 7 und seitlichem Herausfahren des Zylinders 4 mit Spann teller 6 die Abnahme des fertigen Bodens 8 und eine Neubeschickung der Maschine durch-.Hebezeug bequem durchzuführen sind.
Zwischen den Ständerplatten 1 des Maschinenge stelles ist eine Lagerkanone 9 vorgesehen, in der die Antriebswelle 10 für die gehärtete Formpilzrolle 11 ge lagert ist. Durch einen ebenfalls in den Figuren nicht dargestellten Hauptantrieb wird die Antriebswelle 10 mit der aufgekeilten Formpilzrolle in Pfeilrichtung 42 angetrieben. Diese Formpilzrolle ist auf der Welle aus wechselbar und weist das gewünschte Innenprofil der Rangbördelung des Bodens 8 auf.
In bekannter Weise kann die Neigungslage der Antriebswelle 10 durch Schwenken um den Zapfen 12 variiert werden, um unter schiedliche Rückfederungsfaktoren verschiedener Werk stoffe ausgleichen zu können.
Zur Durchführung des Arbeitsprozesses wird der eingespannte Boden 8 nach Höhe und Seitenabstand so unter die Formpilzrolle 11 gefahren, dass er mit seiner Innenfläche deren Profil tangiert. Dabei ragt der um zuformende Bodenrand, wie in Fig. 1 gezeigt, frei über das Pilzrollenprofil hinaus. Die Unterseite des Bodens wird hierbei durch zwei lose mitlaufende Stützrollen 13 gehalten. Die Stützrollen sind je auf einem Federgehäuse 14 abgestützt, die an einer vertikal geführten Support platte 15 angeordnet sind.
Ein Hubzylinder 16 hebt das beim Ein- und Ausfahren des Bodens tieferstehende Stützrollensystem in die Arbeitsstellung und presst hier bei den Boden 8 gegen die Formpilzrolle 11 und sichert so einen dosierbaren, die Mitnahme des Bodens bewir kenden Reibungsschluss.
Die gehärtete und polierte Arbeitsrolle 17 ist auf einer Achse 18 angeordnet, die drehbar, aber axial fi xiert im Lagergehäuse 19 gehalten ist. Das Lagergehäuse 19 ist mittels der in Fig. 2 erkennbaren Führungsflächen 20 gegenüber den Ständerplatten 1 gleitend abgestützt und damit in der vertikalen Ebene beliebig neig- und verschiebbar.
Mit einem am Lagergehäuse 19 fest vorgesehenen Auge 21 ist mittels des Bolzens 23 ein Stellglied 22 gelenkig verbunden, das im Ausführungsbeispiel als ein hydraulischer Arbeitszylinder dargestelt ist. Das andere Ende des Stellgliedes ist schwenkbar gegen den Bolzen 24 abgestützt, der ortsfest im Maschinengestell angeord net sein kann, im Ausführungsbeispiel aber verlagerbar vorgesehen ist.
An der Unterseite des Lagergehäuses 19 sind zwei weitere Augen vorgesehen, an deren Gelenkbolzen 26 zwei längenveränderliche Stellglieder 27 und 28 angrei fen, die im Ausführungsbeispiel als hydraulische Kraft- bzw. Arbeitszylinder dargestellt sind Sie können, ohne dass der Rahmen der Erfindung verlassen wird, auch durch mechanische, elektrische oder pneumatische Stell glieder ersetzt werden.
Die Stellglieder 27 und 28 sind mit ihrem anderen Ende ebenfalls schwenkbar an Gelenkbolzen 29 und 30 angeschlossen, die ortsfest im Maschinengestell montiert sind und deren Abstand vorzugsweise dem der in den Augen 25 gehaltenen Bolzen 26 gleicht.
Den Stellgliedern 27 und 28 ist eine in den Figuren nicht dargestellte Umschaltvorrichtung vorgeordnet, die in ihrer einen Stellung die Stellglieder im G'.eichlauf betreibt, während sie in mindestens einer weiteren Stel lung Längenänderungen der Stellglieder um ungleiche Beträge zulässt. Beim üblichen Betrieb sind die beiden Stellglieder auf Gleichlauf geschaltet, d. h. sie arbeiten parallel mit jeweils gleichen Geschwindigkeiten und, oder mit jeweils gleichen Längenänderungen.
Sie bilden, glei- che Längen in der Ausgangsstellung vorausgesetzt, zwei einander gegenüberliegende Seiten eines Parallelogram men und ergeben jeweils zwangsläufig parallele Ver schiebungen der Achse 18 innerhalb ihrer vertikalen Führungsebene: Durch- das als Lenker mit dem Lager gehäuse 19 verbundene Stellglied 22 wird erreicht, dass alle möglichen parallelen Verschiebungen durch Betäti gung der Stellglieder 27 und 28 als Kreisbogen mit dem Radius R', der wirksamen Länge des Stellgliedes 22, er folgen.
Durch die Umschaltvorrichtung ist die Möglichkeit gegeben, die Stellglieder 27, 28 auch im Einzelbetrieb zu steuern, so. dass der Neigungswinkel der Achse 18 den jeweiligen Arbeitsbedürfnissen entsprechend variiert werden kann.
Wie Fig. 2 bis 4 zeigen, weist das Lagergehäuse 19 an seinem vorderen, der Arbeitsrolle 17 zugekehrten Ende seitlich neben der Achse 18 Halterungen für zwei nicht angetriebene Hilfsrollen 33, 34 auf. Diese Hilfs rollen sind auf ihren Achsbolzen 35 und 36, die unter einem Neigungswinkel von etwa 450 gegenüber der Achse 18 in zugehörigen Gabeln 37 gehalten werden, drehbar gelagert. Jede der Gabeln 37 wird von zwei Führungsstangen 38 getragen, die im Lagergehäuse 19 längsverschiebbar geführt sind.
Zwischen den Führungs stangen ist jeweils ein Stellglied 39, im Ausführungs beispiel als hydraulischer Arbeitszylinder dargestellt, vorgesehen, welche die Gabeln 37 mit den Hilfsrollen 33, 34 gemeinsam und/oder jede für sich gegenüber dem Boden 8 anzustellen vermögen, so wie es der Um formvorgang jeweils erfordert. In Fig. 4 sind zur Er läuterung solcher Erfordernisse mit 8, 8' und 8" ver schiedene Bodendurchmesser bezeichnet, die jeweils eine unterschiedliche Einstellung der Hilfsrollen 33 und 34 erfordern.
An Hand der Fig. 1 wird weiterhin gezeigt, dass an dem der Arbeitsrolle 17 abgewandten Ende der An triebswelle 18 eine überholkupplung 31, beispielsweise in Form eines Klemmsperrgetriebes, vorgesehen ist, über die die Welle mit einem Getriebemotor 32 ver bunden ist, der als Hilfsantrieb der Arbeitsrolle 17 bei auftretendem Schlupf zusätzlich einen Antrieb des Bo dens 8 bewirkt, indem er die Welle 19 in Richtung des Pfeiles 43 antreibt.
Zur Durchführung des Arbeitsvorganges wird, nach dem der umzuformende Blechboden 8 in die aus Fig. 1 ersichtliche Lage gebracht ist, zunächst der Drehan trieb der Formpilzrolle eingeschaltet.
Die in den Feder gehäusen 14 wirksamen Federn drücken die beiden Stützrollen 13 von unten gegen den Boden und diesen gegen die Formpilzrolle. Durch den hierdurch gegebenen Reibungsschluss zwischen der rotierenden Formpilzrolle 11 und dem zwischen den Spanntellern 6 und 7 in seiner Mittenachse drehbar eingespannten Boden 8 wird letz terer in Rotation versetzt.
Das für die Erzeugung des kreisbogenförmigen Verformungsweges der Arbeitsrolle 17 als Lenker wirksame Stellglied 22 wird auf eine wirksame Hebellänge eingestellt, die dem zu verformen den Krempenradius R des Bodens 8 entspricht. Werden nun die beiden Bewegungsstellglieder 27, 28 im Gleich lauf hochgefahren, so schwenkt das ganze durch das Lagergehäuse 19 bestimmte System unter Beibehaltung seiner Achsenorientierung durch Parallelverschiebungen entlang eines Kreisbogens, so dass der Weg jedes Punk tes dieses Systems demjenigen des Bolzens 23 mit dem Radius R' von Punkt 44 zu Punkt 45 kongruent ist. Zur weiteren Erläuterung sind einzelne Phasen dieses Bewegungsvorganges in Fig. 5 in vergrössertem Mass stabe dargestellt.
Während der äussere Krempenradius des fertig umgeformten Bodens 8 mit R bezeichnet ist, wird der Radius an der Drückbrust der Arbeitsrolle 17 r benannt. Wie die dargestellten vier Phasen der Bewegung der Arbeitsrolle 17 erkennen lassen, wandert während des Umformweges die jeweils wirksame, mit dem Profil der Formpilzrolle 11 tangierende Stelle der Arbeitsrolle 17 an dem schraffierten Sektor der Peripherie des Radius 'r entlang.
Dabei wird sinnfällig, dass der Erzeuger- kreisbogen 46 einen Radius R' aufweist, dessen Betrag der Summe des Krempenradius 'R und des Drückbrust- radius 'r entspricht. Die wirksame Länge des Lenkers bzw. Stellgliedes 22 ist daher auf die Länge R' einzustel len, um mathematisch genau das äussere Krempenprofil abfahren und damit umformen zu können.
In der Praxis hat es sich oft als zweckmässig erwiesen, insbesondere bei grossen Krempenradien, wie sie in den Geometrien der sogenannten Klöpper- und Korbbogenböden gegeben sind, die gesamte Umformung nicht in einem einzigen Umformprozess zu erzwingen, sondern in mehreren auf einanderfolgenden Umformetappen. Dies lässt sich ge- mäss der Erfindung dadurch bewirken, dass der Um formvorgang mehrere Male mit von grösseren Längen auf die des Radius R' hin variierter wirksamer Länge des Stellgliedes 22 durchgeführt wird.
Auch die insbesondere bei der Bearbeitung von le gierten Stählen oft Schwierigkeiten bereitende Rückfede- rungsneigung des umzuformenden Bodenrandes wirkt sich bei der erfindungsgemäss ausgebildeten Bördelma- schine nicht aus. Der durch die Gefügeverfestigung beim Kaltumformungsvorgang begünstigten Neigung zur Rück federung steht der an der äusseren Bodenseite zur Wir kung kommende Dreifach-Rollensatz entgegen.
Nach Anstellen der Hilfsrollen 33 und 34 mittels der Stell glieder 39 liegen diese unmittelbar rechts und links ne ben der Arbeitsrolle 17 an der eigentlichen Umform zone an und zwingen das zwischen ihnen liegende Seg ment des umzuformenden Randes auf den neuen, klei neren Durchmesser, so dass eine intensivere Stauchung des Materials erwirkt und die bei Anwendung nur einer Arbeitsrolle 17 hinter dieser einsetzende Streckung des Materials stark herabgesetzt wird, so dass sich Um formungseffekte erzielen lassen, die mit einer Arbeits rolle allein nicht erzielbar sind.
Eine weitere Anpassung bei der Verarbeitung un terschiedlicher Werkstoffe lässt sich dadurch erzielen, dass die Achsenneigung der Formpilzrolle 11 durch Verschwenken um die Zapfen 12 geändert wird. Zur Einhaltung optimaler Verhältnisse muss auch die Nei gung der Achse 18 der Arbeitsrolle 17 entsprechend geändert werden, indem durch ungleiches Ausfahren der Bewegungsstellglieder 27 bzw. 28 entsprechende Längen derselben vorgesehen werden.
Zum Ausgleich der Ver legung des Krümmungsmittelpunktes der Formpilzrolle sowohl beim Verschwenken der Formpilzrollenachse 10 als auch beim Austauschen einer Formpilzrolle gegen eine andere anderer Abmessungen ist zweckmässig die Schwenkachse 24 des Stellgliedes 22 innerhalb des Ma schinengestelles verlagerbar. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist die Schwenkachse auf dem Schlitten 47 einer Geradführung 48 vorgesehen,
und kann mittels der Schraubspindel 49 in einer auf der Normallage der Wel le 10 senkrechtstehenden Richtung verschoben werden.
Bei starken Umformungen insbesondere dünnerer Bleche sowie bei auch nur geringfügigen Ansätzen zur Faltenbildung in der zu stauchenden Zone besteht die Gefahr, dass die Reibung zwischen der angetriebenen Formpilzrolle und dem Boden nicht mehr zur Mitnah me erreicht, beispielsweise weil die Falten ein Hemm nis beim Durchlaufen zwischen den Rollen bilden. Ein zwischen der Formpilzrolle und dem Boden auftretender Schlupf wirkt sich aber sofort dahingehend aus, dass die Oberfläche des Bodenmaterials erhebliche Struktur schäden durch die trockene Reibung erfährt.
Dieses ist nicht nur unerwünscht, sondern es kann, insbesondere bei oberflächenempfindlichen Böden, die beispielsweise aus nicht rostendem Stahl oder Nichteisenmetallen be stehen, zum Unbrauchbarwerden des Bodens führen.
Bei der gemäss der Erfindung ausgebildeten Bördel- maschine wird ein aus diesen Gründen verursachter Ausschuss sicher vermieden. Die Antriebsdrehzahl des Getriebemotors 32 der Fig. 1 ist derart bemessen, dass die Umfangsgeschwindigkeit an der Drückbrust der Ar- beitsrolle um ein Geringes, beispielsweise etwa 0,5 %,
unterhalb der Umfangsgeschwindigkeit der vom Haupt antriebsmotor angetriebenen Formpilzrolle <B>11</B> liegt.
Durch die Überholkupplung 31 wird hierbei er reicht, dass der Getriebemotor 32 im normalen Betriebe leer läuft und die Arbeitsrolle 17 vom umlaufenden Blechboden her angetrieben wird. Erst wenn der zwi schen der Formpilzrolle 11 und dem Boden 8 auftre tende Schlupf so gross wird, dass die Umfangsgeschwin digkeit des Blechbodens 8 in Höhe der Auflagestelle der Druckbrust der Arbeitsrolle 17 unter deren durch den Getriebemotor bewirkten Umfangsgeschwindigkeit sinkt, nimmt der Motor 32 über das Klemmsperren- getri:
ebe der Überholkupplung 31 die Welle 18 mit der Arbeitsrolle 17 mit rund bewirkt einen zusätzlichen Friktionsantrieb des Bodens 8 zur Verhinderung stärke ren Schlupfes.
Die dargestellte Bördelmaschine ist daher durch die einfache Steuerung der Anstellung der Arbeitsrolle und die einfache Ausbildung der die Anstellung bewirkenden Antriebseinrichtung nicht nur geeignet, die jeweilige Profilform schnell und fehlerfrei abzufahren, auch deren Umstellung lässt sich beispielsweise durch Längenände rung des Lenkers 22 auch während des Betriebes schnell durchführen.
Eine weitere Leistungssteigerung ergibt sich dadurch, dass nicht nur die Anstellvorrichtung schnell reagierend aufgebaut ist und daher während des Umformvorganges grössere Vorschubgeschwindigkeiten der Arbeitsrolle eingehalten werden können, auch der Neigung zur Rückverformung oder der Gefährdung des zu bearbeitenden Werkstückes durch übermässigen Schlupf ist wirkungsvoll begegnet.