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Maschine zum Formen von Blechstreifen Die Erfindung betrifft eine
Maschine zum Formen von Blechstreifen mittels eines Ziehvorganges mit zwei eine
erste Formvorrichtung bildenden, im wesentlichen waagerecht, quer zur Bewegungsbahn
der Bleche angeordneten, an der oberen und unteren Fläche des Blechstreifens angreifenden
Form- und Haltewerkzeugen, von denen das obere Werkzeug durch eine erste Kraftvorrichtung
auf und ab beweglich ist, und einem eine zweite Formvorrichtung bildenden, durch
eine zweite Kraftvorrichtung auf und ab beweglich geführten Formwerkzeug sowie einer
den Blechstreifen erfassenden, ihn durch die Form- und Haltewerkzeuge der ersten
Formvorrichtung und über das Formwerkzeug der zweiten Formvorrichtung ziehenden
Ziehvorrichtung.
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Bei der bekannten Maschine, von der die Erfindung ausgeht, wurden
die Werkzeuge der ersten Vorrichtung und der zweiten Vorrichtung über eine Kniehebelvorrichtung
entweder von Hand oder von Kraft gehoben und gesenkt, wodurch nur zwei Stellungen
möglich waren. Bei einer derartigen Ausführung ist es nicht nur unmöglich, den auf
einen Blechstreifen von zwei bestimmten Streckeisen der ersten Vorrichtung ausgeübten
Spanndruck zu ändern, sondern ein Fehler dieser Anordnung liegt auch darin, daß
bei der völligen Abwärtsbewegung der lotrecht bewegten Streckeisen auf den Blechstreifen
vor dem Beginn des Ziehens in der Blechstreifenoberfläche Wülste oder Falten entstehen
können, die diesen Blechstreifenteil unverwendbar machen und auf diese Weise den
Abfall vergrößern.
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Mit der Erfindung soll dieser Nachteil der bekannten Maschine behoben
werden. Zu diesem Zweck besteht die Erfindung darin, daß die Forrn- und Haltewerkzeuge
der ersten Formvorrichtung durch eine dritte Kraftvorrichtung waagerecht zum zweiten
Forrnwerkzeug hin- und herbeweglich geführt sind, und daß unter dem zweiten Forrnwerkzeug
ein eine dritte Formvorrichtung bildendes Formwerkzeug vorgesehen ist, das durch
eine vierte Kraftvorrichtung waagerecht zum Formwerkzeug der zweiten Formvorrichtung
hin- und herbeweglich geführt ist, und daß ferner eine durch die Ziehvorrichtung
betätigte Regelvorrichtung vorgesehen ist, welche die Bewegungen der Formvorrichtungen
während des gesamten Ziehvorganges kraftgetrieben steuert.
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Es wirken also drei Forrn- oder Arbeitsvorrichtungen auf ein in die
Maschine eingezogenes Blech ein. Die ersten beiden Formvorrichtungen geben gemeinsam
dem Blechstreifen eine unterschiedliche Längsstreckung, d. h. eine Längsstreckung,
die sich über die Breite des Blechstreifens ändert, während die dritte Formvorrichtung
dahin wirkt, die relativen Obeiflächenlängsabniessungen der Blechstreifenlängskrümmung
anzupassen, die bei den verschieden großen Längsstreckungen entsteht. Mit anderen
Worten: Die drirce Vorrichtung wirkt über die gesamte Blechdicke der beim Ziehen
des Blechstreifens über die Werkzeuge der ersten Formvorrichtung und der zweiten
Formvorrichtung entstehenden ungleichen Metallverteilung in bestimmter geregelter
Weise entgegen.
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Im Prinzip wird der Blechstreifen über gestufte Formeisen gezogen,
die dort, wo der Blechstreifen seine Richtung ändert, Auflagehnien verschiedener
geometrischer Form bilden, und der Blechstreifen wird einer seine Elastizitätsgrenze
übersteigenden Zugspannung unterworfen. Infolgedessen werden nacheinander in Blech
Längezunahmen geschaffen, die vom Unterschied der geonietrischen Form der Formeisen
und von der Uänge des zwischen den Formeisen befindlichen Materials, d. h.
von dem Ab-
stand zwischen den Fonneisen, bestimmt werden.
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Wenn beispielsweise das Formwerkzeug der ersten Forrnvorrichtung eine
geradlinige waagerechte Arbeitskante hat und nahe der zweiten Formvorrichtung liegt
und wenn das Formeisen oder Werkzeug der zweiten Formvorrichtung eine etwas abwärts
gebogene
Arbeitskante hat-, d. h. eine Kante, die in ihrer
Mitte am tiefsten ist, dann erhält der Blechstreifen seine größte Streckung in der
Mitte. Wenn dagegen das Formeisen der zweiten Forravorrichtung eine nach oben gebogene
Arbeitskante hat, d. h. eine Kante, die in ihrer Mitte am höchsten ist, dann
erhält der Blechstreifen seine größte Streckung an den Seitenkanten. Die Streckung
an den Seitenkanten im ersten Falle und an, der Mitte im zweiten Falle hängt von
dem lotrechten Abstand zwischen der Ebene des Formeisens der ersten Forinvorrichtung
und der Ebene des Formeisens der zweiten Formvorrichtung in der gemeinsamen, diese
Punkte schneidenden lotrechten Ebene sowie von der Blechdicke ab. Allgemein gilt,
daß in diesen Ebenen keine Streckung erfolgt, wenn der Abstand kleiner als das Dreifache
bis Sechsfache der Blechdicke ist, und daß, wenn der Mindestabstand das Sechsfache
der Blechdicke übersteigt, in der Zone oder in den Zonen kleinsten Abstandes eine
Streckung erfolgt.
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Wenn beispielsweise die Kurve des Formeisens der zweiten Formvorrichtung
an ihrer Mitte tief liegt und der Abstand an den Blechstreifenkanten das Dreifache
bis Sechsfache der Blechdicke beträgt, dann werden die Blechkanten- nicht gedehnt
oder gestreckt, und die Streckzunahmen wer-den gleichförmig von einem an der Mitte
befindlichen Höchstwert bis zu dem an den Kanten befindlichen Wert Null vermindert.
Ist der Abstand größer als das Dreifache bis Sechsfache der Blechdicke, dann liegt
der Nullpunkt der Streckzunahmen auf der Außenseite oder außerhalb der Blechkanten,
und ist der Abstand kleiner als das Dreifache bis Sechsfache der Blechdicke, dann
liegt der Nullpunkt der Streckzunahmen innerhalb oder auf der Innenseite der Blechstreifenkanten.
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Auf die über die Formeisen gezogenen Blechstreifen wird eine so große
Streck- oder Haltekraft ausgeübt, daß die Blechstreifen einer ihre Streckgrenze
überschreitenden Zugkraft unterworfen wer-D den. Bei den aus 24 ST-Alun-üniumlegierung
bestehenden handelsüblichen Blechen liegt beispielsweise die Streckgrenze bei
3000 kg/cm2. Bei diesem Zug geht das Material aus dem elastischen Bereich
in den plastischen Bereich über. Die erste Formvorrichtung erzeugt diese Streck-
oder Haltekraft und wird daher als Haltevorrichtung bezeichnet. Zu diesem Zweck
hat die Vorrichtung zwei sich gegenüberstehende Streckeisen, die einen mehr oder
weniger großen Widerstand auf den Blechstreifen ausüben. In der Praxis haben diese
Streckeisen oder Werkzeuge komplamentär gewundene oder wulstartige zusammenarbeitende
Flächen, und ihre Annäherung bestimmt den von ihnen ausgeübten Widerstand, der aber
niemals so groß ist, daß er das Blech festhält. Die auf das Blech ausgeübte Zug-
oder Ziehkraft ist immer etwas größer als die Streck- oder Haltekraft, so daß sich
der Blechstreifen über die Formeisen vorschiebt.
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Die Tiefe der einem Blechstreifen bei seinem Ziehen über die beiden
Formeisen gegebenen Krümmung hängt nicht nur von dem Unterschied in der Krümmung
zwischen den beiden Formeisen, sondern auch von ihrem waagerechten Abstand,
d. h. vorn Verhältnis zwischen dem längsten Längsabstand und dem kürzesten
Längsabstand des jeweils zwischen den beiden Formeisen befindlichen Blechstreifenabschnittes
ab. Deshalb bewirkt die dynamische Änderung dieses waagerechten Abstandes bei dem
Formungszug eine Änderung der erzeugten Krümmungstiefe.
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Die Richtungsänderung beim Ziehen der Blechstreifen über das Formeisen
der zweiten Formvorrichtung bewirkt eine abweichende Streckung auf der gesamten
Dicke des Blechstreifens, wobei die Außenfläche stärker gestreckt wird als die Innenfläche.
Infolgedessen will sich der Blechstreifen zu-
sammenrollen. Das Formeisen
der dritten Vorrichtung wird daher so aufgestellt, daß es sich an diejenige. Blechstreifenseite
anlegt, die entgegengesetzt der vom Formeisen der zweiten Formvorrichtung berührten
Blechstreifenseite liegt und die gewünschte Proportionierung oder Anpassung zwischen
der bei der Biegung um die Formeisen entstandenen Strekkung der beiden Oberflächen
herbeiführt oder ausgleicht. Mit anderen Worten: Die dritte Vorrichtung führt eine
entgegengesetzte Zusammenrollneigung ein, die der in der zweiten Formvorrichtung
erzeugten Zusammenrollneigung entgegenwirkt. Die Schärfe der Biegung über das Formeisen
der dritten Formvorrichtung hängt von dem Abstand zwischen der zweiten Formvorrichtung
und der dritten Formvorrichtung und auch von der relativen Höhenstellung des Formeisens
der dritten Formvorrichtung ab. Die Wirkungsweise der dritten Formvorrichtung kann
dynamisch geändert werden, indem die dritte Formvorrichtung beim Ziehvorgang zur
zweiteii Formvorrichtung hin- oder von der zweiten Formvorrichtung wegbewegt wird.
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Um Blechstreifen in die Maschine so einzuführen, daß sie von den Klemmbacken
erfaßt werden können, müssen die Streckeisen der ersten Vorrichtung geöffnet oder
lotrecht getrennt werden können. Dies wird dadurch ausgeführt, daß der obere Aufbau
gehoben wird, während das untere Streckeisen stehenbleibt, um die Ebene des Bleches
festzulegen. Wird angenommen, daß das Formeisen der zweiten Vorrichtung in bezug
auf die erste Formvorrichtung nach unten versetzt ist, dann muß die zweite Formvorrichtung
ebenfalls gegenüber der dritten Formvorrichtung gehoben werden, damit der Blechstreifen
den Klemmbacken zugeführt werden kann. Die dritte Formvorrichtung bestimmt die Austrittsebene
des Blechstreifens und bestimmt in Zusammenarbeit mit dem Formeisen der zweiten
Formvorrichtung den Umriß der von den Klemmbacken zu erfassenden Vorderkante.
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Weiter soll mit der Erfindung eine einfache und zuverlässige Maschine
geschaffen werden, die das Muster festlegt, dem bei den kraftgetriebenen Regelungen
zu folgen ist, und außerdem soll eine sichere und verläßliche Servovorrichtung geschaffen
werden, die dafür sorgt, daß die Formeisen dem Muster folgen. Zu diesem Zweck sieht
die Erfindung vor, daß die kraftgetriebene Regelvorrichtung verstellbare Nockenbahnen
aufweist, die sich mit der Ziehvorrichtung bewegen, und daß Nockenablaufrollen an
den Nockenbahnen anliegen, um die die Formwerkzeuge bewegenden Kraftvorrichtungen
zu steuern.
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Wäher soll mit der Erfindung eine Vorrichtung geschaffen werden, die
die zeitlichen Streckungeu eines Blechstreifens nach Belieben verstellt und die
nach Belieben die Stellung der Nullpunkte für die Streckungen entweder an den beiden
Längskanten des Blechstreifens oder außerhalb der beiden Längskanten oder innerhalb
der beiden Längskanten des Blechstreifens unabhängig bestimmt.
Dieses
Kennzeichen ist beispielsweise beim Ziehen eines Blechstreifens verwendbar, dessen
beide Seitenkanten nicht parallel sind, z. B. eines schräg zulaufenden Bleches,
das die Form eines abgestumpften gleichschenkligen Dreiecks hat, oder eines trapezoidförmigen
Blechstreifens, dessen beide Seiten verschiedene Winkel zur Vorderkante haben. Dieses
Kennzeichen kann auch bei einem lan-gestreckten Blech verwendet werden, bei dem
verschiedenartige Streckungen der Kanten erfolgen sollen. Hierbei kann es erforderlich
werden, daß die Nullpunkte der Längenänderungen an oder innerhalb der einen Seitenkante
und außerhalb der anderen Seitenkante liegen. Hierzu wird erfindungsgemäß der lotrechte
Abstand zwischen der Ebene der ersten Formvorrichtung und der Ebene des tiefsten
Punktes des gebogenen Formeisens der zweiten Formvorrichtung geändert, und es werden
die lotrechten Relativabstände zwischen den Ebenen der beiden Blechkanten der ersten
Formvorrichtung und der Ebene des Formeisens der zweiten Formvorrichtung in der
Bahn der zugehörenden Kantenpunkte geändert. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß die erste Formvorrichtung an einem Hauptgestell angeordnet ist, welches einen
Führungsaufbau aufweist, der auf dem Hauptgestell in einer Wiege drehbar gelagert
ist, so daß er eine Bewegung um die Achsen längs und quer zur Maschine frei ausführen
kann, wobei der erste Formvorrichtungsaufbau zum Formwerkzeug der zweiten Formvorrichtun-
hin- und von dem Formeisen wegbewegt werden kann.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind der Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels an Hand der Zeichnungen zu entnehmen. In den Zeichnungen
ist Fig. 1 eine Seitenansicht einer vollständigen erfindungsgemäßen Maschine,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Maschine, Fig. 3 eine Vorderansicht des Formungsaufbaues
und ein Teilquerschnitt des Ziehbankgestelles nach Linie 3-3 der Fig.
1,
Fig. 4 eine Teilansicht des Formungsaufbaues und eines Teiles des Ziehbankaufbaues
nach Linie 4-4 der Fig. 1 und 6,
Fig. 5 ein Teilschnitt nach
Linie 5-5 der Fig. 4, Fig. 6 ein Längsschnitt der Maschine auf der
Mittclebene des Formun-saufbaues nach Linie 6-6
der Fig. 3 und 4, Fig.
7 eine Fortsetzung der Fig. 6 auf Linie a-a, Fig. 7a ein Mittelschnitt
des hydraulischen Zylinders der Fig. 6 und 7,
Fig. 7b eine Einzelansicht
eines Einsatz- oder Verbindungsstückes für die Kolbenstange, Fio,. 8 ein
Teilschnitt des Formungsaufbaues auf der Ebene der Fig. 6 undeine Stirnansicht
des Ziehkopfes, Fig. 9 eine schaubildliche Darstellung des Hauptgestelles
der Maschine, wobei einige Teile weggebrochen sind, Fig. 10 eine schaubildliche
Darstellung des Führungsaufbaues für die Formeiseen der ersten Vorrichtung, Fig.
11 eine Seitenansicht eines Teiles des Formungsaufbaues mit weggebrochener
Ziehbank, wobei das Tasterventil und die zugehörenden Vorrichtungen zu sehen sind,
Fig. 12 eine Ansicht der in Fig. 11 dargestellten Teile, gesehen von rechts,
Fig. li eine Teilansicht nach Linie 13-13 der Fig. 1, wobei der in
Fig. 15 dargestellte Abschnitt von der entgegengesetzten Richtung zu sehen
ist, Fig. 14 ein vergrößert-er Schnitt durch ein Tasterventil und die zugehörende
Vorrichtung nach der gebrochenen Linie 14-14 der Fig. 13,
Fig. 15 ein
Querschnitt der in Fig. 14 dargestellten Teile nach Linie 15-15 der Fig.
14, Fig. 16 ein Schnitt durch die Tasterarmvorrichtung nach Linie
16-16 der Fig. 14, Fig. 17 ein vergrößerter Schnitt nach Linie
17-17
der Fig. 16,
Fig. 18 ein Schnitt nach Linie 18-18
der Fig. 1,
Fig. 19 ein vergrößerter Schnitt nach Linie 19-19
der
Fig. 20, Fig. 20 ein Schnitt nach Linie 20-20 der Fig. 19,
Fig. 21 ein Schnitt
nach Linie 21-21 der Fig. 19,
Fig. 22 ein Querschnitt nach Linie 22-22 der
Fig. 6,
Fig. 23 ein Schnitt nach Linie 23-23 der Fig. 22, Fig.
24 ein vergrößerter Teilmittelschnitt des Formungsaufbaues mit einer abgeänderten
Form der Formeisen der zweiten Formvorrichtung und der dritten Formvorrichtung,
Fig. 25 eine Draufsicht des Blechstreifentrag- und Führungsaufbaues mit einem
teilweise weggebrochenen Blechstreifen, Fig. 26 ein Schnitt nach Linie
26-26 der Fig. 25,
Fia. 27 ein Schnitt nach Linie
27-27 der Fig. 26,
Fig. 28 eine Teildraufsicht einer Führung
für den Blechstreifen in eingestellter Stellung, Fig. 29 ein Teilschnitt
nach Linie 29-29 der Fig. 28,
Fig. 30 ein Schaltbild der hydraulischen
Anlage der Maschine, Fig. 31 ein Schnitt eines Solenoidtasterventils nach
Linie 31--il der Fig. 13,
Fig. 32 ein schematisch dargestelltes Schaltbild
der hydraulischen Anlage der Maschine, Fig. 33 ein Schaltbild der elektrischen
Anlage der Maschine; Filg. 34, 35 und 36 sind Längsschnitte der Formeisen
oder Forinwerkzeuge und ihrer unmittelbar benachbarten Teile in drei Arbeitsstellungen;
Fig. 37 ist eine schematische Darstellung des Arbeitszyklus der Maschine,
Fig. 38 und 39 sind schematische Darstellungen der Formeisen in einer
Arbeitsstellung bei einem zum Ziehen bereiten Blechstreifen, wobei Fig.
39
eine Stim- oder Seitenansicht und Fig. 38 eine Vorderansicht mit
abgenommenem Formeisen der zweiten Fornivorrichtung mit abgenommenen oberen Formeisen
der ersten Formvorrichtung ist; Fig. 40 ist eine der Fig. 38 ähnliche schematische
Ansicht, zeigt jedoch die Einstellung der Ebene der ersten Vorrichtung auf einem
schmaleren Blechstreifen; Fig. 41 bis 48 sind der Fig. 38 ähnliche schematische
Ansichten, zeigen jedoch die Ebene der um ihre Längsachse geschwenkten ersten Formvorrichtun-
in verschiedenen eingestellten Stellungen, so daß eine Bearbeitung der in den Fig.
41 a bis 48 a dargestellten Blechstreifen erfolgt; Fig. 49 und 50 sind schaubildliche
Darstellungen zweier profilierter Blechstreifen mit verschiedenen Mehrfachkrümmungen;
Fig. 51, 52, 53 und 54 sind schematische Darstellungen, die aufeinanderfolgende
Stellungen der Halteeisen der ersten Formvorrichtung zeigen;
Fig.
51 a, 52 a, 53 a und 54 a sind schaubildliche Ansichten von
geformten Blechstreifen, die bei den vier Stellungen der Fig. 51, 52, 53
bzw. 54 entstehen; Fig. 55, 56 und 57 sind schaubildliche Ansichten
von Blechstreifen, die durch die verschiedenen Kombinationen der in den Fig.
79, 80, 81 und 82 gezeigten Einstellungen geformt sind; Fig.
58 und 59 sind Schnitte von Blechstreifen, die die Wirkungen auf das
Vorderende und das Hinterende des Blechstreifens bei festgehaltener erster Formvorrichtung
und zweiter Formvorrichtung zei-en; Fig. 60 ist der Schnitt eines kegelförmigen
Blechstreifens; Fig. 61 ist der Schnitt eines Blechstreifens, der
Ab-
schnitte verschiedener Kegelform aufweist; Fig. 62, 63 und 64 sind
schematische Darstellungen der verschiedenen Relativstellungen, die aus der kraftgetriebenen
Betätigung der ersten, zweiten und dritten Formvorrichtung entstehen; Fig.
65 ist eine schematische Vorderansicht des Formungsaufbaues mit dem Formeisen
der zweiten und dritten Formvorrichtung, wobei diese Formeisen eine nach unten gebogene
Kurve haben; Fig. 66 ist eine der Fig. 65 ähnliche Vorrichtung, wobei
die Formeisen der zweiten und dritten Formvorrichtung nach oben gebogen sind, und
Fig. 67 ist eine schaubildliche Darstellung eines geformten Blechstreifens,
dessen am linken Ende befindlicher konvexer Teil von den Fonneisen der Fig.
65 und dessen am rechten Ende vorhandener konvex-konkaver Teil von den Formeisen
der Fig. 66
geformt wurde.
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Die Maschine besteht aus drei Hauptteilen, nämlich aus dem den Blechstreifen
formenden Aufbau A
(Fior. 1 und 2) mit Ständern und zwischen den Ständem
liegenden dynamisch bewegten Formvorrichtungen sowie einem hinter den Ständern gelegenen
Zuführtisch, ferner aus einer Ziehbank B mit dem Schlitten und aus einer Ziehvorrichtung
C, die die Blechstreifen über die die Blechstreifen formenden Werkzeuge oder
Formeisen zieht. Die zur Hin- und Herbewegung des Schlittens zum Ziehen der Blechstreifen
und zur Ausführung anderer Arbeiten erforderliche Kraft ist eine mechanische Kraft,
die -von einem Hauptmotor, beispielsweise einem Elektromotor M 1, geliefert
wird. Die Kraft, die die verschiedenen dynamischen Arbeitsvorgänge der Teile bewirkt,
ist eine hydraulische Kraft. Die Zuführung der hydraulischen Betriebsflüssigkeit
zu den verschiedenen Antriebszylindern wird entsprechend vorbestimmten Mustern beispielsweise
von auf die gewünschten Umrisse einstellbaren Nockenbahnen und von Nockenablaufrollen
oder Tastervorrichtungen geregelt, wobei Ventile die zugehörenden Zylinder regeln.
Die Nocken oder die anderen Mustervorrichtungen, die die Ventile in ihrem Arbeiten
steuern, werden vom Schlitten verschoben. Die Nockenablaufrollen betätigen die die
Ventile regelnden Hebel.
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Die Maschine weist ein hohles Untergestell auf, das seine größte Abmessung
in Querrichtung der Maschine hat und das als Vorratsbehälter für das Betriebsöl
dient. Das eine Ende des Untergestelles trägt den Hauptantrieb und das die Antriebszahnräder
für den Schlitten enthaltende Getriebegehäuse. Auf dem anderen Ende des Untergestelles
wird das Hauptgestell für den den Blechstreifen formenden Aufbau getragen. Die Ziehbank
wird an ihrem Mittelabschnitt von dem Getriebegehäuse und von Ständern getragen,
die auf beiden Seiten des Getriebegehäuses in einem Abstand vom Getriebegehäuse
angeordnet sind.
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Das Untergestell 11 (Fig. 1 und 2) hat an dem einen
Ende einen schmaleren Ansatz, auf dem der Hauptkraftantrieb MI mit dem Gehäuse 12
aufgestellt ist, das das Untersetzungsgetriebe und die Kupplung 13 enthält.
Auf dem breiten Teil des Untergestelles befindet sich unmittelbar am schmalen Ansatz
das Getriebegehäuse 14. Das Untergestell 11
ist in Bodenhöhe auf ein Betonfundament
15 aufgesetzt. Die Blechstreifen durchlaufen die Maschine von rechts nach
links, gesehen in den Fig. 1 und 2, so daß also hinsichtlich der Bewegung
der Blechstreifen die Fig. 1 eine Seitenansicht von der linken Seite der
Maschine ist.
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Der Formungsaufbau A (Fig. 1 und 2) der Maschine ist
auf einem Hauptgestell aufgestellt, das auf dem Untergestell 11 an der rechten
Seite des Getriebegehäuses. 14 und der Ziehbank 32 befestigt ist. Diese Richtungsbezeichming
erfolgt in bezug auf die Bewegungsrichtung der Blechstreifen in der Maschine.
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Das Hauptgestell 65 ist in Fig. 9 schaubildlich dargestellt.
Es ist ein fabrikatorisch hergestellter Aufbau, dessen Vorderabschnitt im wesentlichen
die volle Breite der Formungsvorrichtung hat, während der hintere Abschnitt von
einem schmaleren, nach hinten gerichteten Ansatz gebildet wird. Das Hauptgestell
dient als Träger für einen Führungsaufbau der Forinwerkzeuge der dritten Formvorrichtung
und hat an seinem hinteren Ende einen Lagerträger für einen Führungsaufbau, der
die erste Formvorrichtung trägt und führt.
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Das Hauptgestell 65 (Fig. 3, 4 und 9) hat an
seinem vorderen Stirnende vier aufrechte Platten 66, 67,
68 und
69, die als Träger oder Stützen für eine Querplatte 70 dienen, auf
der der Kopf der dritten Formvorrichtung gleitet. Hinter der Querplatte
70 ist ein Raum vorhanden, dessen Boden 71 eine Höhenlage hat, die
etwas oberhalb der Böden der Träger liegt. Der Raum hat außerdem eine nach hinten
geneigte Vorderwand 72, eine Rückwand 73 und Stimwände, die die Fortsetzungen
der Außenträger 66 und 69
bilden, während die Innenträger
67 und 68 ebenfalls Fortsetzungen bilden, die jedoch in ihren Bodenkanten
Ausschnitte aufweisen, so daß also die gesamte Breite der Kammer oder des Raumes
einen ölsumpf bildet.
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Die Rückwand 73 endet auf einer Ebene mit der Platte
70 und weist eine nach hinten gerichtete Platte 74 und Seitenplatten auf,
die ein Gehäuse für einen hydraulischen Zylinder bilden, der die dritte Formvorrichtung
vor- und zurückbewegt. Platte 70 und Oberseite 74 des Zylindergehäuses haben
eine vertiefte lange Mittelrinne 70a bzw. 74a zur Aufnahme und Führung eines entsprechenden
geformten Teiles des Mittelstückes der dritten Formvorrichtung. Auf beiden Seiten
des Zylindergehäuses befinden sich seitliche Fortsetzungen der Seitenwände des Ölsumpfes
mit einem in -einer der Rückwände gelegenen Auslaß 75. Blöcke 76,
die auf der Oberseite des Zy-
lindergehäuses an gegenüberliegenden Seiten
der Rinne 74a angebracht sind, bilden Befestigungsvorrichtungen für eine Deckelplatte.
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Die Seitenwände des Zylindergehäuses haben an ihren rückliegenden
Enden nach oben gerichtete Ansätze. 77 bzw. 78. Die Oberkanten dieser
Ansätze 77
und 78 sind konkav, um Drehlager für einen
Führungsaufbau der ersten Formvorrichtung zu bilden, der in Fig. 10 schematisch
dargestellt ist.
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Dieser Führungsaufbau (Fig. 10) wird auf den Ansätzen
77 und 78 mit Hilfe einer Wiege getragen, die sich auf den Lagerzapfen
einer Querwelle dreht und eine Bewegung des Aufbaues der ersten Formvorrichtung
in der Wiege um eine L:ängsachse ermöglicht. Der Aufbau ist daher einer Kardanlagerung
gleichwertig. Eine kraftgetriebene Vorrichtung bewegt den Aufbau der ersten Formvorrichtung
um die beiden Achsen. Ein Universalgelenk würde das gleiche Ergebnis haben.
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Der Führungsaufbau 79 für die erste Formvorrichtung ist ebenfalls
ein fabrikatorisch hergestellter Aufbau, dessen Vorderabschnitt die volle Breite
hat, während ein nach hinten gerichteter Ansatz schmaler ist. Der Aufbau ist so
ausgeführt, daß er den unteren Aufbau der ersten Formvorrichtung, der eine T-förmige
Gestalt hat, trägt und führt, während das Querhaupt auf dem breiteren vorderen Abschnitt
des Führungsaufbaues (Fig. 10) aufruht und gleitet. Der nach hinten gerichtete
Schenkelabschnitt des Querhauptes gleitet in einem langen hinteren Führungsabschnitt.
Das Querhaupt hat einen nach unten gerichteten Mittelabschnitt, der eine öffnung
für den nach hinten gerichteten Schenkel des Aufbaues der dritten Formvorrichtung
aufweist. Dieser Aufbau ist ebenfalls T-förmig.
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Der Vorderabschnitt des Führungsaufbaues 79 hat zwei Ebenen,
wobei die Seitenabschnitte 80 und 81
höher liegen als der Mittelabschnitt
82. Die Rückwand 83 des Vorderabschnittes trägt eine lange rechteckige
Führung 84 für den nach hinten gerichteten Schenkel des unteren Aufbaues der ersten
Formvorrichtung. Unterhalb der Führung 84 ist ein Raum für den nach hinten gerichteten
Ansatz der dritten Formvorrichtung vorhanden.
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Auf jeder Seite dieser rechteckigen Mittelführung 84 befindet sich
eine nach hinten gerichtete flache Schiene, deren Hinterende nach oben gestuft und
maschinell bearbeitet ist, um einen Anbau an eine Drehlagerplatte für einen Antriebszylinder
der ersten Formvorrichtung zu tragen, wie später noch näher erläutert wird. Die
an der linken Seite befindliche flache Schiene 85 und die an der rechten
Seite befindliche Schiene 86 sind über Versteifungsplatten 85
a und 86 a mit dem hinteren Ende der Führung 84 verbunden. Verlängerungsschienen
87 und 88 an den Seiten des Vorderabschnittes dieses Führungsaufbaues
erstrecken sich nach vorn über die Vorderkante des Vorderabschnittes hinaus. An
den Außenenden dieser Verlängerungsschienen befinden sich Bohrungen zur Verbindung
mit den hydraulischen Arbeitszylindern.
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Das Gestell für die Formeisen der ersten, U1L1, zweiten, 2
ND, und dritten Fonnvorrichtungen 3 RD
weist zwei Hauptständer
89, 90 auf. Diese Hauptständer sind an ihren unteren Enden mit dem Untergestell
11 (Fig. 4) befestigt und stehen auf einem Ab-
stand, der der Breite
des Vorderabschnittes des Hauptgestelles 65 entspricht. Die Ständer sind
an den Seiten des Hauptgestelles unter Verwendung von Schrauben und Keilen befestigt.
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Die an den Blechstreifen anliegenden Formeisen der drei Formvorrichtungen
und ihre Tra- und Arbeitstelle sind in dem Raum aufgestellt, der von den Ständern
89 und 90 begrenzt wird. Die erste Formvorrichtung hat einen oberen
Aufbau und einen untereren Aufbau, deren an dem Blechstreifen anliegende Werkzeuge
zusammenarbeiten, um einen Blechstreifen zwischen sich mit einem mehr oder weniger
großen Klemmdruck oder Haltedruck zu erfassen. Der obere Teil U 1 (Fig.
6) hat einen ein Zieheisen tragenden Stößel, der von einer Kniehebelvorrichtung
gehoben und gesenkt wird. Der untere Teil L1 hat ein T-förmiges Mittelstück, dessen
Kopf sich quer zwischen den Ständern 89 und 90 erstreckt. Die zweite
Vorrichtung, 2ND (Fig. 6) hat ebenfalls einen ein Formeisen tragenden Stößel,
der zwischen den beiden Ständern 89 und 90 liegt und in diesen Ständern
von einer Kniehebelvorrichtung gehoben und g--senkt wird. Die dritte Vorrichtung
3 RD
(Fig. 6) ist ebenfalls von T-förnüger Gestalt, wobei deren
Querhaupt das an dem Blechstreifen anliegende Werkzeug trägt und die Ständer
89 und 90
überbrückt, während der nach hinten gerichtete Schenkel unter
dem Schenkel des Bauteiles der ersten Formvorrichtuno, liegt und auf dem Zylindergehäuse
des Hauptgehäuses geführt wird.
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Nachstehend wird der Aufbau der ersten Formvorrichtung beschrieben.
Der Blechstreifen S wird zwischen den oberen Abschnitt Ul und den unteren
Ab-
schnitt L 1 eingezogen. Diese beiden Abschnitte sind zwischen den
beiden Hilfsständern 91 und 92 (Fig. 4) vorhanden. Der untere Aufbau
Ll hat ein T-förmiges Mittelstück mit einem Querhaupt 93 und einem nach hinten
gerichteten Schenkel 94. Schenkel und Querhaupt sind für Schmierungszwecke als Hohlkörper
ausa,ebildet.
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Die lotrechten Zwischenständer 91 und 92 sind an den
Enden des Querhauptes 93 befestigt -und passen in die Hauptständer
89 und 90, wobei Führungen von den Schwinglagerplatten 95 und
96 gebildet werden.
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Der obere Aufbau der ersten Formvorrichtung besteht aus einer ortsfesten
Oberschiene 97, die zwischen den beiden Zwischenständern 91 und
92 liegt und zwischen an den Ständern befindlichen Führungsleisten
98 verstellbar ist. Ferner besteht der Aufbau aus einem Stößel
99, der ebenfalls zwischen den Zwischenständern liegt und in den Führungen
100 gleitet, und ferner weist der Aufbau Kniehebel 101 und 102 auf,
die von einer Schiene 103 verbunden werden. Ein hydraulischer Zylinder 104,
dessen Lagerzapfen in an der Oberseite der ortsfesten Schiene 97 befestigten
Lagerkonsolen 105 gelagert sind, ist mit seiner Kolbenstange mit dem oberen
Ende des Antriebshebels 106 für die Kniehebel 101
und 102 verbunden.
Hebel 106 hat seinen Drehzapfen in der Schiene 97 und ist an seinem
unteren Ende nüt dem Zapfen der Schiene 103 drehbar verbunden. Antriebshebel
106 hat zwei Arme, wobei der hintenliegende Arm etwas breiter ist als der
vornliegende Arm, wie die gestrichelten Linien in Fig. 4 zeigen. Die Schiene
97 weist einen Hohlraum auf.
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Erwünscht ist, die Höhenlage der Schiene 97 für Blechstreifen
verschiedener Dicken einzustellen. Zu diesem Zweck haben die Enden der Schiene
97 Nuten 97 a. Die Führungsleisten 98 weisen Rasten
98 a auf. Blöcke 107 werden auf die Unterseite der Nuten 97a aufgesetzt,
und dünne Unterlegscheiben werden auf die Oberseite der Blöcke aufgelegt, wobei
die Dicke der Unterlegscheiben die Aufwärtsbewegung, der Schiene 97 begrenzt.
Auf der Oberseite der Führungsleisten 98 ist an jedem Ende der Schiene
97 ein Brückenstück 108 vorgesehen, das eine Öffnung aufweist.
Eine
Schraube 109 durchsetzt die Öffnung dieses Brückenstückes 108 und
wird in eine in der Oberseite der Schiene97 befindliche Gewindebohrung eingesehraubt,
wodurch die Abwärtsbewegung der Schiene 97 begrenzt wird.
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Die Unterkante des Stößels 99 hat eine schwalbenschwanzförmige
Nut, in die die komplementär geformte Fläche eines Streckeisens 110 paßt,
das von einem Klemmstreifen 111 festgehalten wird. Ein Kennzeichen der Befestigung
mittels dieses Klemmstreifens 111 ist darin zu sehen, daß die Schrauben 112
von der Hinterseite der Vorrichtung aus zugäng-]ich sind (Fig. 8). Dies ist
notwendig, weil die zweite Forinvorrichtung den Zugang zur Vorderseite der ersten
Formvorrichtung verhindert.
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Hinter dem Stößel 99 und dem Streckeisen 110 befindet
sich eine überdie ganze Breite reichende Platte 113, die zusammen mit einer
gleichen Unterplatte zum Glätten und Ausflachen der zulaufenden Blechstreifen dient.
Diese Platte 113 ist an der Unterseite eines Plattenträgers 114 befestigt,
der sich über die gesamte Breite des Stößels erstreckt und eine Spielraumverbindung
mit dem Stößel hat. Plattenträger 114 hat einen rechteckigen Querschnitt, der etwas
höher als breit ist und der in seinem oberen Teil einen Hohlraum zur Aufnahme von
Schmieröl aufweist. Außerdem hat der Plattenträger114 bogenförmige Öffnungen in
seinem Unterteil zur Aufnahme der Schrauben 112. Die auf jedem Zwischenständer
91 und 92 belmdlichen Führungen 100 stehen im Abstand voneinander,
um den Stößel 99 und den Plattenträger 114 aufzunehmen, wobei die Lagerflächen
mit Kunststoff- oder dergleichen Auflagen (Fig. 8) versehen sind. Der Unterteil
des Plattenträgers 114 ist breiter als der Oberaufbau, und die Platte
113 hat einen schwalbenschwanzartigen Paßsitz mit dem Unterteil des Plattenträgers,
an dem sie von der Klemmleiste 115 gehalten wird.
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Die Spielraumverbindung zwischen Stößel 99 und Plattenträger
114 ist in den Fig. 4, 6, 8 und 12 dargestellt. Kopfschrauben 116
sind in die Oberseite des Plattenträgers, 114 nahe jedem Stimende des Trägers eingeschraubt
und durchsetzen Bohrungen in Winkelkonsolen 117, die an der Hinterfläche
des Stößels 99
befestigt sind. Die Länge der Schrauben ist so eingestellt,
daß ihre Köpfe etwas oberhalb des Konsolenschenkels um eine vorbestimmte Strecke
hegen, wenn sich der Stößel 99 und die Platte 113 in ihrer unteren
Stellung befinden. Infolgedessen bewegt sich der Stößel 99 auf eine bestimmte
Strecke nach oben, ehe er die Platte 113 mitnimmt.
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Das Senken der Platte wird von Unterlegstreifen begrenzt, die zwischen
die Platte und ihre unterhalb des Blechstreifens gelegene zusammenarbeitende Platte
an den außerhalb der Blechstreifenkanten gelegenen Enden eingesetzt sind. Diese
Unterlegstreifen sind etwas dicker als der Blechstreifen, so daß die Platten mit
dem Blechstreifen tatsächlich nicht in Berührung kommen, ausgenommen wenn sie die
Bewegungsebene des Bleches festlegen. Da sich das Senken des Stößels ändert, ist
es notwendig, daß der auf den Plattenträger ausgeübte Abwärtsdruck ein nachgiebig
federnder Druck ist. Dies wird mittels einer Dämpfungsvorrichtung erhalten, die
in der Darstellung aus einem auf dem Plattenträger 114 befind- i lichen Hohlzylinder
118 besteht, der zusammendrückbare elastische Ringe 119 (Fig.
8) aus Leder od. dgL enthält. Eine aus Winkeleisen bestehende Konsole 120
trägt zwischen Muttern einen Mittelzapfen, der mehr oder weniger tief in den Mittelhohlraum
eindringt, wenn die Ringe 119 zusammengepreßt werden. Eine typische öffnungsbewegung
des Stößels hat die Größe von 25 mm, während die Totgangsbewegung oder Spielraumbewegung
etwa 12,5 mm beträgt.
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Der untere Aufbau hat an der Oberseite des Querhauptes 93 ein
Streckeisen 121, das einen schwalbenschwanzförmigen Paßsitz an der Vorderkante hat
und in seiner Stellung von einer Klemmplatte 122 und Schrauben 123 (Fig.
4, 12 und 24) gehalten wird, die den Kopf durchsetzen und wie die Schrauben 112
von der Rückseite aus betätigt werden. Hinter dem Streckeisen 121 befindet sich
eine Platte 124, die einen Schwalbenschwanzpaßsitz auf der Oberseite des Querhauptes
93 gegenüber der oberen Platte 113 hat und an ihrer Stelle von einem
Klemmstreifen 125 festgeklemmt wird.
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Das Querhaupt 93 des Unteraufbaues der ersten Formvorrichtung
hat einen nach unten gerichteten T-förmigen Ansatz 126 (Fig. 4 und
6), der in seiner Mitte eine Öffnung 127 zur Aufnahme des nach hinten
gerichteten Schenkels des Körpers der dritten Formvorrichtung hat. Die seitlichen
Flügel des T-föT-migen Querhauptes liegen und gleiten auf den erhöhten Seitenabschnitten
80 und 81 des Führungsaufbaues 79, während die Unterseite auf
dem unteren Mittelabschnitt 82 aufliegt und gleitet. Wie dargestellt, können
auf den Verschleißflächen des Querhauptes der ersten Formvorrichtung Verschleißplatten
aus Kunststoff vorhanden sein.
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Der nach hinten gerichtete Schenkel 94 des Unteraufbaues Ll durchsetzt
die lange rechteckige rinnenförinige Führung 84 (Fig. 6) und ist in dieser
Führung 84 geführt. Auf der Oberseite der rinnenförmigen Führung 84 sind Deckplatten
128, 129 und 130
befestigt, die als Träger für die zulaufenden Blechstreifen
dienen. Am rückliegenden Ende ist eine Verlängerung des Schenkels 94 über den Zapfen
131 mit den Lenkern 132 verbunden, deren hintere Enden -über den Zapfen
133 mit der Kurbel 134 in Verbindung stehen, die an ihrem unteren Ende auf
dem Zapfen 135 drehbar gelagert ist (Fig. 7), der sich zwischen den
hinteren Enden der beiden Lagerplatten 136 und 137 erstreckt. Diese
Lagerplatten 136 und 137 sind an den hinteren Enden der flachen Schienen
85 und 86 des Führungsaufbaues 79 (Fig. 2, 25 und
26) angebracht. Die Lagerplatten 136 und 137 bilden Lagerungen
für die Zapfen eines Tragringes 138, der einen hydraulischen Zylinder
139 umgibt und trägt, dessen Kolbenstangen mit einem Arm 134a der Kurbel
134 verbunden ist. Bei der Hinundherbewegung des Kolbens schwingt die Kurbel 134
um ihren Drehzapfen 135 und schiebt den Lenker 132 und infolgedessen
den gesamten Aufbau der ersten Formvorrichtung im Führungsaufbau 79 hin und
her. Diese Bewegung ist die waagerechte dynamische oder kraftgetriebene Bewegung
der ersten Vorrichtung.
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Bei verschiedenen Dicken der zu formenden Blechstreifen ändert sich
die Größe der möglichen dynamischen waagerechten Bewegung der Streckeisen der ersten
Formvorrichtung, während sich die erforderliche Hebelübersetzung umgekehrt ändert.
Infolgedessen sind Vorrichtungen vorgesehen, die die Verbindungsstelle des Zylinderkolbens
mit der Kurbel 134 verändern. Wie dargestellt, ist der Kurbelarm 134a gabelförmig
ausgebildet und hat eine Gruppe
vcn in einem Bogen angeordneten
Bohrungen zur Aufnahme des Verbindungszapfens. Je dünner die Blechstreifen sind,
desto kürzer muß der Hebelarm sein und desto näher muß daher der Verbindungszapfen
am Drehpunkt 135 liegen. Es ist also eine ausdehnbare Kolbenstange erforderlich,
deren Ausführung in den Fig. 7 a und 7 b gezeigt ist. Die Kolbenstange
hat zwei teleskopartig ineinandergeschraubte Ab-
schnitte. Außerdem kann ein
in seiner Länge veränderliches Verbindungsstück verwendet werden. In Fig.
7 a ist ein Verbindungsstück dargestellt, das eine Länge von 100 mm
hat, während in Fig. 7b ein Verbindungsstück dargestellt ist, das eine Länge
von 325 mm hat und an Stelle des Verbindungsstückes von 100 mm gesetzt
werden kann. Diese Verbindungsstücke werden an das Ende der mit Außengewinde versehenen
Kolbenstange mittels einer Schlitzplatte, wie dargestellt, angebracht.
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Das Universalgelenk oder die Kardanlagerung für den Aufbau der ersten
Formvorrichtung wird nachstehend an Hand der Fig. 6, 22 und 23 beschrieben.
Zusammenfassend gesagt besteht die Kardanlagerung aus einer Wiege, die auf den Ansätzen
77 und 78 des Hauptgestelles schwingbar gelagert ist, so daß sie eine
Schwingbewegung auf einer Querachse ausführen kann, wobei die Wiege einen Boden
hat, der um eine Längsachse konkav gerundet ist, während die Rinne 84 des Führunasaufbaues
79 einen konvex aebogenen Boden hat, der auf dem Wiegenboden aufliegt und
schwingt.
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Die Wiege 140 ist ein verhältnismäßig kurzer, offener rinnenförmiger
Teil, der an jeder Seite ein bogenförmiges Lager 141 aufweist. Die Ansätze
77 und 78
des Hauptgestelles haben je einen gehärteten bogenförmigen
Rollenlagereinsatz 142, der eine Rollenlaufbahn bildet und der an den Oberkanten
der Ansätze 77 und 78 mit Schrauben befestigt ist, deren Bohrungen
in Fig. 9 zu sehen sind, während die Schrauben selbst in Fi-. 21 zu sehen
sind. Reibungsfreie Rollen 143 laufen auf der gehärteten Bogenfläche der Rollenlaufbahn
142. Ein bogenförmiger Halter 144 ist an der Außenseite befestigt, um die Rollen
und das Schmiermittel zurückzuhalten. Die erste Formvorrichtung kann also um diese
Querachse gehoben und gesenkt werden.
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Die Roll- oder Kippbewegung der ersten Vorrichtun- um die Längsachse
erfolgt auf Wälzrollenlagern, die sich im Boden der Wiege 140 befinden. Die rinnenförmige
Führung 84 des Führungsaufbaues 79
hat an ihrer Unterseite innerhalb der Wiege
eine abgerundete Unterlage 145. Eine einzige Rollenlaufbahn 146 ist am Vorderende
der Unterlage und eine doppelte Rollenlaufbahn 146 ist am hinteren Ende der Unterlage
145 vorhanden (Fig. 6). Die hintere doppelte Rollenlaufbahn erhöht zusammen
mit der Außenklemme die Festigkeit und den Widerstand gegen die Zugkraft, die das
Hinterende des Führungsaufbaues zu heben bestrebt ist. Eine weitere Verstärkung
erfolgt von den Walzen 147, die von dem Boden der Wiege 140 getragen werden und
die auf lotrechten Achsen in einer Quernut der Unterlage 145 laufen.
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Die Bewegung der Werkzeuge der ersten Formvorrichtung um die beiden
Achsen der vorstehenden beschriebenen Kardanlagerung wird von zwei hydraulischen
Zylindern 148 und 149 hervorgerufen, die unterhalb der Stirnenden der Vorderplatte
70 des Hauptgestelles liegen und deren Kolbenstangen zwei in der Platte befindliche
Öffnungen durchsetzen. Die Kolbenstangen sind mit den Vorderenden der Schienen
87 und 88 des Führungsaufbaues 79 (Fig. 3 und 4) verbunden.
Bei der Verschiebung der Zylinderkolben um gleiche Strecken wird die Bewegung lediglich
um die Querachse ausgeführt, während bei einer verschiedenartigen Bewegung eine
Bewegungskomponente um die Längsachse auftritt. Eine Bewegung um die Querachse bewirkt
eine Änderung in der Höhenlage der Streckeisen der ersten Forrnvorrichtung, während
eine Bewegung um die Längsachse eine Rollbewegung ist und als Kippbewegung bezeichnet
wird.
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Der Zuführtisch, auf dem die Blechtafeln in die Formwerkzeuge eingeführt
werden, ist in Fig. 2 und 25 bis 29 dargestellt. Der Zuführtisch liegt
über dem Führungsaufbau und dem Hauptgestell und den von diesen Aufbauten getragenen
Teilen hinter den Ständem 89 und 90, während die Werkzeuge innerhalb
dieser Ständer aufgestellt sind. Der Zuführtisch weist an jeder Seite mit ihren
offenen Seiten nach unten weisende U-Eisen auf, während auf waagerechten Achsen
befindliche Wälzrollen die Kanten der Blechstreifen tragen. Längs den Außenseiten
der U-Eisen sind auf lotrechten Achsen gelagerte Rollen aufgestellt, die die Blechstreifen
seitlich führen. Außerdem sind Wälzrollen für die Mitte der Blechstreifen auf den
Doppellenkern 132 und auf den Oberseiten der Führungen 84 für den nach hinten
gerichteten Schenkel 94 der ersten Formvorrichtung vorhanden. Die U-Eisen sind auf
querliegenden Führungsplatten befestigt, auf denen sie entsprechend der Breite der
Blechstreifen einstellbar sind. Die U-Eisen können winklig für Blechstreifen verstellt
werden, bei denen die eine Seite oder beide Seiten unter einem Winkel zur Vorderkante
des Blechstreifens stehen, bei denen also die Seitenkanten nicht rechtwinklig zur
Vorderkante verlaufen.
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In der dargestellten Ausführung bestehen die Seitenschienen aus zwei
Schienenabschnitten, wobei sich die längeren U-Eisen 151 und 152 hinten
an der linken Seite bzw. an der rechten Seite befinden, während sich kürzere U-Eisen
153 bzw. 154 an dem Vorderende befinden. Die U-Eisen oder Schienen 151
und
152 sind auf ihren hinteren Enden auf einer Querplatte 155 gleitbar
gelagert, die an den oberen Enden von Schenkeln 156 getragen wird, die an
ihren unteren Enden mit den Naben 135 a der Welle 135
befestigt
sind. Die Schienen 151 und 152 werden an ihren Vorderenden von Querplatten
157 und 158 getragen, deren Innenenden an die entgegengesetzten Seite
von Lenkem 132 anstoßen. Die kurzen Querplatten 157 und
158 sind an den Lagerplatten 136
bzw. 137 nahe deren Befestigung
an den Schienen 85
und 86 mittels Platten 159 und
160, an denen die Querplatten anaeschweißt sind, befestigt.
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Die kurzen Vorderschienen 153 und 154 der Führungsschienen
werden zur seitlichen Verstellung ebenfalls von Querplatten getragen und geführt,
und zwar sind für die Schiene 153 die Querplatten 161
und
162 bestimmt, während für die Schiene 154 ähn-Eche Platten 163 und
164 verwendet werden. Die Platte 161 ist an der an der flachen Schiene
85 be-
festigten Platte 165 angeschweißt, während die Platte
162 an die Wand 83 des Führungsaufbaues 79 angeschweißt ist.
In ähnhch-.r Weise ist die Platte 163
an eine Platte 166 angeschweißt,
die an der flachen Schiene 86 befestigt ist, während die Platte 164 an
der
anderen Seite der Führungsringe an die lotrechte Wand 83 angeschweißt ist.
Die Schienen haben waagerecht-- Führungsrollen 167 und haben auch an lotrechten
Achsen ang gebrachte Führangsrollen 168, die an den Kanten der Blechstreifen anliegen.
Außerdem sind noch waagerecht aufgestellte Führungsrollen 167 auf den Lenkern
132 und auf den oberen Kanten der Rinnenführung 84 vorgesehen. Außerdem sind
noch Wälzkugeln 169 an der Oberseite der Platten 128, 129 und
130 vorhanden.
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Der Führungsplattenaufbau für die hinteren Schienenabschnitte
151 und 152 wird von Stangen 170
und 171 versteift, die
mit ihren Stimenden an die Platten 155 und die Platten 157 bzw.
158 angeschweißt sind.
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Die Einzelheiten der Führungsverbindungen zwischen den U-Eisen-Schienen
und ihren Querplatten sind in den Fig. 27, 28 und 29 dargestellt.
Alle Platten haben auf der einen Fläche nahe der Oberseite in Längsrichtung
verlaufende Führungsnuten, und außerdem ist in dem U-Eisen ein Ankerblock
175
befestigt. Eine Klemme 172 hat eine Zunge, die in die in der Platte
155 befindliche Nut eingreift, wobei eine Schraube 173 locker die
Klemme 172 durchsetzt und in dem Block 175 eingeschraubt ist. Bei
lockerer Schraube 173 kann die U-Eisen-Schiene längs der Platte
155 verschoben werden, während nach dem Festziehen der Schraube die Schiene
in der eingestellten Stellung festgeklemmt ist. Auf der der Schraube 173
gegenüberliegenden Seite der Platte 155 befindet sich ein Stift 174,
- der von dem Block 175 nach unten ragt.
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Wie bereits ausgeführt, kann es erwünscht sein, die U-Eisen-Schienen
auf einer Seite oder auf beiden Seiten in einer Schräglage oder einem Winkel zur
Längsachse der Maschine einzustellen. Zu diesem Zweck sind die U-Eisen, so ausgeführt,
daß sie sich um ihre vorderen Führungsverbindungen drehen können. Daher muß der
Block auf dem hinteren Ende in Längsrichtung frei gleiten können.
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An jedem hinter-en Ende ist der Block 175 T-förmig ausgebildet
und ist zwischen zwei Führungsschienen 176 verschiobbar, die an das U-Eisen
an den entgegengesetzten Enden angeschweißt und an jedem Ende von Querstreifen 176a
versteift sind. Soll
die U-Eisen-Schiene unter einem Winkel aufgestellt werden
(Fig. 28), so wird die Schraube 173 gelockert, und das hintere Ende
der Schiene wird längs der Platte 155, wenn es sich um die hinteren Schienen
handelt, oder längs der einen Platte 161 oder 163,
wenn es sich um
die vorderen Schienen handelt, verschoben. Die Schiene dreht sich um den am Vorderende
befindlichen Stift 174. Die an diesem Ende befindliche Schraube war für diesen Zweck
gelockert worden. Da der Diagonalabstand zwischen den Schienen länger ist als der
Abstand bei rechten Winkeln, gleitet der Block 175 zurück, um einen Ausgleich
für diese Verlängerung zu schaffen. Die Schrauben werden dann festgezogen, um die
Schiene in der eingestellten Stellung zu halten. Am Vorderende ist der in jeder
Schiene befindliche Block beispielsweise durch Verschweißen für dauernd befestigt.
Im übrigen sind die Ausführungen an beiden Enden gleich.
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Damit die U-Eisen-Schiene mit ihren Rollen und Klemmteilen nicht unbeabsichtigterweise
vom Ende der Führungsplatte 155 abrutscht, ist an den Enden der Platten
155 ein Riegel 177 vorhanden. Der Riegel 177 (Fig.
27) ist auf dem Ende der Platte 155 drehbar gelagert und ist so lang,
daß er über die Oberkante der Platte 155 hinausragt, wenn er vor der Klemme
172 in Riegelstellung gebracht wird.
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Die zweite Formvorrichtung 2ND wird nach-' stehend an Hand der Fig.
3 und 6 beschrieben.
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Am Kopf der Hauptständer 89 und 90 befindet sich in
fester Stellung eine Schiene 198, die über Kniehebei einen zweiteiligen Stößel
trägt, der die Formeisen der zweiten Formvorrichtung enthält und der mittels der
von einem hydraulischen Zylinder und Kolben angetriebenen Kniehebel gehoben und
gesenkt wird. Die beiden Teile des Stößels haben Spannschloßverbindungen, die eine
Einstellung der waagerechten Stellung der beiden Stößelteile en-nöglichen. Für bestimmte
Zichvorgänge ist es erwünscht, daß das eine Ende des Formeisens tiefer steht als
das andere Ende, wobei eine P-ähnliche Verstellung stattfindet, wie sie in der ersten
Formvorrichtung durch Hantieren der Schrauben 109 und durch Veränderung der
Dicke der Unterlegstreifen auf den Blöcken 107
erhalten worden ist.
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Die beiden Teile des Stößels sind die obere Stößelschiene
199 und die das Zugeisen tragende untere Stößelschiene 200. Beide Schienen
sind über Spannschlösser 201 verbunden, die sich nahe jedem Stirnende befinden.
Kniehebel 202 verbinden die ortsfeste Schiene 198 und die Stößelschiene
199, während die Kniehebel 202 über die Schiene 203 verbunden sind.
Die Kniehebel 202 werden von einem hydraulischen Zylinder 204 betätigt, der von
auf dem Ständer 89
befestigten Konsolen 205 (Fig. 5) getragen
wird. Der Kolhen des Zylinders ist über die Kolbenstange 204 a
mit dem Ende
der die Knieliebel angreifenden Schiene 203 verbunden.
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Ein Gegengewicht 206 für den Stößel ist am freien Ende von
Hebel 207.befestigt, der an seinem anderen Ende auf der Oberkante der ortsfesten
Schiene 198
drehbar gelagert und über den Drehpunkt hinaus verlängert ist.
Die Verlängerung ist mit der oberen Kante der Schiene 199 über Lenker
208 verbunden.
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Die untere Stößelschiene 200 hat Stirnenden 200a, die unter den Zwischenabschnitt
herunterreichen, so daß der Eintritt von Klemmbacken zum Erfassen des Blechstreifens
möglich ist, wie dies später noch beschrieben wird. Die Enden der Stößelschienen
199
und 200 werden von Schienen 209 gehalten und geführt, die an den
Ständern 89, 90 befestigt sind und in die genuteten Stimenden der Stößelschienen
eingreif en.
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Die Enden der unteren Stößelschiene 200 sind etwas bogenförmig gestaltet
(Fig. 3), so daß bei ungleicher Einstellung der Spannschlösser 201 eine Schwenkbewegung
möglich ist. Eine mit Kunststoff überzogene Schwingplatte 210 an jedem Stirnende
der Schiene 200 liegt an der Längskante der angrenzenden Schiene 209 an und
hat eine Drehverbindung mit der Schiene 200, so daß lotrechte Lagerflächen beim
Verschwingen der Schiene beibehalten werden.
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Der untere Kantenabschnitt der Stößelschiene 200 ist dünner als der
Hauptabschnitt der Schiene. Ein Formeisen 211 ist mittels einer Schwalbenschwanzverbindung
an der Innenfläche befestigt. Das Formeisen 211 wird in seinerStellung von einem
Keil 212 gehalten, der an der Oberkante des Formeisens anliegt und von Schrauben
212 a in seiner Stellung gehalten wird. Das Formeisen (Fig. 6 und
8) ist eine sich über die gesamte Länge des Stößels erstreckende Platte,
die an ihrer Unterkante eine nach unten gebogene
Formfläche hat,
die an ihrer Mitte tiefer steht als an ihren Enden. Der den Blechstreifen berührende
Abschnitt des Formeisens ist eine am Eingangsseitenabschnitt oder Innenseitenabschnitt
der Bodenkante gelegene Leiste, vor der die Unterkante unterschnitten ist und der
die komplementär geformte, am Blechstreifen anliegende Fläche des Formeisens der
zweiten Forinvorrichtung gegenübersteht.
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Die Arbeitsweise der hydraulischen Zylinder 104 und 204 zum Regeln
der Höhenstellung des oberen Halteeisens der ersten Formvorrichtung und des oberen
Formeisens und der zweiten Formvorrichtung in Abhängigkeit von einem Muster, beispielsweise
von einem Noc-ken, wird später -erläutert.
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Der Hauptteil der dritten Formvorrichtung 3RD ist T-förmig und gleich
dem unteren Teil der ersten Formvorrichtung. Der Hauptteil hat ein Querhaupt
213, dessen Enden von Platten 214 bedeckt sind, die aus den Ständern ra-en
und die die oberen Enden der Verbindung zwischen den Schwenkzylindern 148 und 149
und den Vorderenden der Seitenschienen 87
und 88 des Führungsaufbaues
79 bedecken. Unterhalb des Querhauptes befindet sich ein T-förmiger Trägeraufbau
mit einem Querhauptaufbau 215, der unterhalb des Querhauptes. 213
liegt und dieses Querhaupt 213 stützt und der einen nach hinten gerichteten,
im Ouerschnitt viereckigen Schenkelabschnitt 216 hat. Die Enden des Querhauptes
215 sind winklig geschnitten, um Raum für die Schweikzylinderkolbenstangen
zu schaffen. Die Deckplatten 214 sind so geformt, daß sie den jenseits ihrer Enden
befindlichen Raum bedecken.
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Der Hauptteil der dritten Formvorrichtuna kann eine kraftgetriebene
Vor- und Zurückbewegung während des Ziehvorganges ausführen. Zu diesem Zweck weist
die Unterseite des Quorhauptes 215 an ihren Unterflächen aus Kunststoff bestehende
Verschleißplatten auf, die auf den Flächen 70 und 70a des Hauptgestelles
aufliegen und auf diesen Flächen des Hauptgestelles hin und her bewegt werden. Das
Querhaupt 215 hat in seiner Mitte einen nach unten ragenden Ansatz, der in
die Mittelvertiefung der Fläche 70 paßt. Der nach hinten gerichtete Schenkel
216 durchsetzt die in dem nach unten -erichteten Ansatz126 des Unterbaues
der ersten Formvorrichtung vorhandene öffnung 127 (Fig. 4 und 6) und
liegt auf der Bodenfläche 74a der Führungsbahn in Fläche 74 auf und gleitet auf
dieser Führungsbahn. Eine Deckplatte 217 (Fig. 6) ist an den Blöcken
76 (Fig. 9)
befestigt und bildet ein Lager für den Schenkel
216,
wobei aus Kunststoff bestehende Verschleißplatten am Schenkel vorgesehen
sind, die sich an die Platte 217 und die Fläche 74 a anlegen.
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Der nach hinten gerichtete Schenkel 216 hat eine Verbindung
mit einem hydraulischen Zylinder 218,
der im Gehäuse des Hauptaestelles unter
der Platte 74 angeordnet ist (Fio, 6).
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Ein Querhaupt 219 ist mit dem hinteren Ende des Schenkels
216 und mit einer waagerecht hin und her beweglichen Kolbenstange218a des
Zylinders218 verbunden. Das Querhaupt219 hat zwei Schenkel 219a mit nach außen gerichteten
Leisten, die sich unter die Winkelführungen 220 erstrecken (Fig. 6
und 22).
Bei der Hinundherbewegung der Kolbenstange218a wird der Aufbau der dritten Formvorrichtung
hin und her bewegt, wobei diese Bewegung unter der Regelung eines Nockens mit einstellbarer
Nockenfläche kraftgetrieben bewirkt wird. Querhaupt213 trägt ein Formeisen221, das
eine über die ganze Breite sich erstreckende Platte ist, die eine Schwalbenschwanzverbindung
mit der Innenfläche des Querhauptes 213 hat und von dem Keil 222 verriegelt
wird, der in seiner Stellung von Schrauben 222a gehalten wird. Das Querhaupt213
hat eine Ölauffangnut 223, von der Leitungen nach unten über das Querhaupt
in den ölsumpf des Hauptgestelles führen. Die an der oberen Kante des Formeisens
221 vorhandene Arbeitsfläche ist im wesentlichen das Komplement der Arbeitsfläche
am Formeisen der zweiten Formvorrichtung, Wie bereits erwähnt, erfolgt' die Arbeitsregelung
der verschiedenen hydraulischen Zylinder- und Kolbenvorrichtungen 104,
139, 148, 149, 204 und 218 in jedem Falle von einer Mustervorrichtung,
die als eine biegsame Nockenbahn dargestellt ist, welche auf den gewünschten Umriß
verstellt werden kann, wobei eine als Tastervorrichtung bekannte Vorrichtung verwendet
wird, die der Mustervorrichtung folgt und die die hydraulischen Vorrichtungen veranlaßt,
dem Muster entsprechend, d. h. entsprechend dem Umriß des Nockens, zu arbeiten.
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Die hydraulische Anlage weist eine oder mehrere Pumpen auf, die die
Betriebsflüssigkeit, z. B. ein Drucköl, den Zylindern über Leitungen zuführen, die
von Ventilen, sogenannten Tasterventilen, gesteuert werden, deren Betätigung von
Tasterarmen erfolgt, von denen Nockenläuferrollen getragen werden. Die Tasterventile
sind beweglich, da die Ventilgehäuse auf Rollen angebracht sind, die in Bahnen laufen.
Eine Einwirkung erfolgt von dem Teil, der von jedem hydraulischen Zylinder zum Tasterventil
zurückbewegt wird, so daß hierdurch eine Bewegung des Ventilgehäuses erfolgt, um
die von dem Tasterarm verursachte Bewegung des Ventilschaftes oder des Ventilkolbens
auszugleichen und das Ventil abzuschalten sowie den hydraulischen Kolben stillzusetzen,
wenn die vom Nockenumriß verlangte Bewegung zufriedenstellend ausgeführt ist. Diese
Ausgleichsbewegung wird mit Rückstell- oder Rückführbeweng bezeichnet und macht
die Ventilbewegung in ,u bekannter Weise selbstbegrenzend.
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Die Nockenbahnen der Tastervorrichtung (Fig. 11,
12,
13 bis 17, 18 bis 20, 31 und 32) sind auf dem Ziehbankschlitten
35 aufgebracht. Die Nocken sind biegsame runde Stangen oder Drähte, von denen
sechs Drähte für jeden hydraulischen Zylinder vorgesehen sind. Die Drähte werden
von einer Gruppe winkelförmiger Tragrahmen 224 getragen, von denen insgesamt sieben
Tragrahmen vorhanden sind, wie die Fig. 1 und 2 zeigen. Diese Rahmen 1-24
tragen sechs Nockenschi#enen 225 bis 230 (Fig. 18), und
jede Nockenschiene trägt eine lotrecht verstellbare Nockentragstange
231, an deren oberem Ende eine Nockentragklemme 232 befestigt ist.
Die lotrechte Verstellbarkeit des Nockens zur Einstellun 'g seines Umrisses
ist am besten in den Fig. 18 bis 21 ersichtlich.
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Die Schiene 225 beispielsweise hat eine lotrechte Bohrung,
die von der Stange 231 frei durchsetzt wird. Die Stange 231 hat ziemlich
dicht im Abstand stehende Umfanasnuten. In der Schiene 225 ist seitlieh von
der Stange 231 ein federbeaufschlagter Sperrkolben 233 vorgesehen,
der ein vergrößertes Kegelende hat, das von der Feder in die in Ausrichtung liegende
Umfan-snut gedrückt wird. Diese Verriege-C Im
lung ist in Fig. 21 gezeigt.
Wenn der Kolben 233
nach innen gedrückt wird, hebt er den
Kegel aus der Nut heraus, so daß die Stange 231 zur Auf- und Ab-
wärtsbewegung
frei ist.
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Diese Grobeinstellung wird verwendet, wenn eine beträchtliche Verstellung
des Nockens erforderlich ist, während Feineinstellungen von der Klemme
232
ausgeführt werden. Die Klemme 232 hat einen Innengewinde tragenden
lotrechten Sockel, in den das Gewindeende der Stange eingeschraubt werden kann.
Ein geriefter Ring 234 auf der Stange 231 erleichtert die Drehung, so daß
die Schraube im Sockel auf und ab geschoben werden kann. Diese Grob- und Feineinstellungen
sind sehr leicht auszuführen.
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Die Nockenstangen oder Nockenbahnen 225 a bis 230 a
für die entsprechenden Schienen 225 bis 230
werden, wie Fig.
19 zeigt, von einer Klemmschraube 235 in eine zwischen dem Sockel
und Platten von Klemme 232 befindliche Ausnehmung eingeklemmt.
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Wie aus der weiteren Beschreibung hervorgeht, regelt Nocken 225a das
Tasterventil des linken Schwingzylinders 148; Nocken 226a regelt das Tasterventil
für den recht-en Schwingzylinder 149; Nocken 227a regelt das Ventil für den die
waagerechte Vorschubbewegung der ersten Formvorrichtung steuernden Zylinder 139;
Nocken228a steuert das Ventil für den Vorschubzylinder 218 der dritten Formvorrichtung;
Nocken 229 a regelt das Ventil für den die lotrechte Vorschubbewegung der
ersten Formvorrichtung steuernden Zylinder 104, und Nokken 230a regelt das Ventil
fur den die lotrechte Vorschubbewegung der zweiten Forinvorrichtung steuernden Zylinder
204.
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Die von den mit dem Schlitten 35 sich bewegenden Nocken gesteuerte
Tastervorrichtung ist auf einer Querplatte 236 befestigt, die über der Ziehbank
liegt, an ihrer Innenkante mit dem Hauptständer 89 verbunden und am Unterteil
ihrer Außenkante an die Ziehbank angeschraubt ist. Die Platte 236 hat einen
ausgeschnittenen freien Raum, damit die Nocken und ihre Träger hindurchtreten können.
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Die sechs Tasterventile für die sechs kraftgetriebenen hydraulischen
Zylinder sind alle gleich, wenigstens soweit das Ergebnis in Frage kommt, das von
der Bewegung des Schaftes oder des Kolbens hervorgerufen wird. Drei der sechs Ventile
haben eine Solenoid- und auch eine Federregelung. Die zusätzliche Regelung mit Hilfe
des Solenoides dient dazu, die Nockenbetätigung bei der Rücklaufbewegung des Teiles
auszuschalten. Hinsichtlich des Tasterhebels und der Nockenbetätigung sowie der
Beweglichkeit des Ventils sind alle Ventile untereinander gleich, so daß eine Beschreibung
eines einzigen Ventils genügt. Das Tasterventil 237 wird vom Nocken 225a
geregelt und ist dem linken Schwingzylinder 148 zugeordnet. Ventil 238 wird
vom Nokken 226a geregelt und ist dem rechten Schwingzylinder 149 zugeordnet. Ventil
239 wird vom Nocken 227a geregelt und ist dem die lotrechte Vorschubbewegung
der ersten Formvorrichtung steuernden Zylinder 139 zugeordnet. Ventil 240
wird vom Nokken 228 a geregelt und ist dem Zylinder 218 für die dritte
Formvorrichtung zugeordnet. Ventil 241 wird vom Nocken 229 a gesteuert und
ist dem die lotrechte Vorschubbewegung der ersten Formvorrichtung bewirkenden Zylinder
104 zugeordnet. Ventil 242 wird vom Nocken 230 a geregelt und ist dem die
lotrechte Vorschubbewegung der zweiten Formvorrichtung bewirkenden Zylinder 204
zugeordnet. Die Einzelheiten des Ventils 240 und der Tasterhebelvorrichtung sind
in den Fig. 17 bis 20 dargestellt und werden nachstehend beschrieben. Ventil
240 und Ventile 237 und 238 weisen kein Solenoid auf.
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Zur Ausführung einer Bewegung ist das Ventil auf einem Träger oder
Schlitten 243 aufgebracht, dessen Rollen auf Bahnen laufen, die sich auf der Innenseite
eines hohlen Konsolenarmes 244 befinden, der an der Vorderseite von Platte
236 angebracht ist. Das Gehäuse 245 des Ventils hat einen abgesetzten
Ab-
schnitt, um den eine auf dem Schlitten 243 befindliehe unterteilte Klemme
246 gespannt ist. Die Ventilspule oder der hin und her verschiebbare Schaft 247
wird in der einen Richtung von einer Feder 248 verdrängt, die den Ventilschaft in
Berührung mit dem Tasterhebel hält, der verdrängt wird, um der Feder 248 entgegenzuwirken.
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Der Tasterhebel ist ein zweiarmiger Winkelhebel dessen Hebelarm 249
an dem nach unten gerichteten Arm 250 der Konsole 244 drehbar gelagert ist.
Der Hebelarm 249 trägt ein Gewicht 251, das das freie Ende des Hebelarmes
an den Ventilschaft 247 anlegt. Dieses freie Ende des Hebelarmes 249 hat einen einstellbaren
Berührungsteil 252. Der Hebelarm ist so bemessen, daß sich die Spitze des
Berührungsteiles 252 an das Ende des Ventilschaftes 247 anlegt und infolge
des Gewichtes 251 den Ventilschaft 247 gegen den Druck der Feder 248 bewegt.
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Am Hebelarm 249 ist ein Arm 253 befestigt, der sich nach vom
erstreckt und an seinem freien Ende eine Nockenablaufrolle 254 aufweist. Die Befestigung
zwischen Hebelarm 249 und 253 ist eine für gewöhnlich feste Verbindung, die
jedoch unter einer ungewöhnlich hohen Kraft nachgeben kann, wie sie beispielsweise
auftritt, wenn der Anstieg im Nocken so steil sein würde, daß die Rückstellung nicht
schnell genug ansprechen würde, um das Ventflgehäuse in Richtung des Ventilschaftes
zu bewegen und den Schaft von dem weit-er fortgesetzten Druck nach Einstellung des
Ventilschaftes in seine Grenzstellung zu befreien.
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Die beiden Arme sind über einen Stift 255 verbunden, der auf
seinem einen Ende eine Unterlegscheibe und eine Mutter aufweist, um einen Druck
zwischen Hebelarin 249 und Arm 253 zu schaffen. Stift 255 ist in den
Hebelarm 249 eingenutet. Im Arm 253 befindet sich ein federbeaufschlagter
Sperrzapfen 256, der in eine Nut des Stiftes 255 eingreift, der aber
gegen die Wirkung der Feder ausfedert, wenn eine genügende Kraft zur Einwirkung
gebracht wird. Die Feder 256 ist in eine verstellbare Schraubkappe eingeschlossen,
die den auf den Sperrzapfen 256 ausgeübten Druck regelt.
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Die mit Solenoiden ausgestatteten Tasterventile sind die Ventile
239, 241 und 242, deren Arbeiten an Fig. 30 beschrieben wird. Der
elektrische Stromkreis zur zeitlichen Erregung der Solenoide im Arbeitszyklus wird
später beschrieben. Dem Ventil 239
ist das Solenoid S 1, dem Ventil
241 ist das Solenoid S2 und dem Ventil 242 ist das Solenoid S3 zugeordnet.
Alle diese Ventile haben den gleichen Aufbau.
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Der Zweck dieser Solenoide besteht darin, die von den Nocken erfolgende
Regelung während der Aufwärtsbewegung der oberen Werkzeuge der ersten und zweiten
Formvorrichtung auszuschalten oder zu unterbrechen und die Rückzugbewegung der Werkzeuge
der ersten Formvorrichtung von der zweiten Formvorrichtung nach hinten zu unterbrechen.
Die,
Nockenregelung wird dann wiederhergestellt, wenn die sich
lotrecht bewegenden Werkzeuge mit ihrer Bewegung nach unten beginnen und wenn die
waagerechte Bewegung der ersten Formvorrichtung nach vorn zur zweiten Formvorrichtung
beginnt. Diese Unterbrechung der Nockenregelung der Aufwärtsbewegungen der Werkzeuge
der ersten und zweiten Formvorrichtung und der kraftgetriebenen Rückwärtsbewegung
der Werkzeuge der ersten Formvorrichtung ist erwünscht, weil dadurch das unnötige
Zurückziehen der Nocken bei diesen Bewegungen verhütet und eine schnelle Einstellung
der Ventile ermöglicht wird, um die Rückwärtsbewegung zu bewirken und die Ventile
so lange zu halten, bis die Bewegung beendet ist. Auf diese Weise wird eine Zeitersparnis
erzielt. Die kraftgetriebene Bewegung der Werkzeuge der dritten Forinvorrichtung
und die Schwenkbewegung oder Kippbewegung der Werkzeuge der ersten Formvorrichtung
sind verhältnismäßig sehr klein und betragen meistens nur wenige Millimeter. Diese
Bewegung kann daher von Nocken in beiden Richtungen gesteuert werden. Aus diesem
Grunde sind bei den Ventilen 237, 238 und 240 keine Solenoide erforderlich.
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Die Arbeitsweise der Ventile 237, 238 und 240 ist aus Fig.
14 zu ersehen. Die Feder 248 drängt den Ventilschaft zum Nocken, so daß die Nockenablaufrolle
254 dem Nockenumriß folgt, wobei Nocken und Feder zur Regelung des Ventils zusammenwirken,
so daß Druck auf die eine Seite der Kolben oder auf die andere Seite der Kolben
in den Zylindern 148, 149 und 218 zur Einwirkung gebracht wird oder daß das
Ventil in Neutralstellung gehalten wird.
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Der Aufbau der Solenoidventile ist in Fig. 31 dargestellt,
und zwar ist als Beispiel das Venti1242 gewählt. Die bewegliche Ventilspule 247
wird von der Feder248 nach links gedrückt, um die Ventilspule 247 in Berührung mit
dem Tasterhebelarin 249 zu halten, wie dies in Verbindung mit Fig. 14 beschrieben
worden ist. Eine kräftigere Feder257 drückt in der entgegengesetzten Richtung gegen
einen verschiebbaren Zylinder 258. Wenn diese Feder 257
nicht gehalten
wird, überwindet sie die schwächere Feder 248 und drückt den Ventilschaft 247 zur
Grenze seiner Verschiebungsbewegung nach rechts vom Tasterhebelarm 249 weg. Der
Kern 259 des Solenoi ds S 3 endet in einem hohlen Zylinderkopf
261,
der auf dem Boden des Zylinders 258 aufliegt und das Ende des
Ventilschaftes 247 umgibt. Eine am Ende des Ventilschaftes befindliche Unterlegscheibe
kann vom Zylinder 258 erfaßt werden und nimmt die Ventilspule 247 mit dem
Zylinder 258 mit, wenn eine Ausdehnung der Feder 257 erfolgt. Bei
dem Erregen des Solenoides S3 wird der Kern 259 nach links gedrückt,
und der Zylinder 258 drückt die Feder 257 zusammen, hebt die Wirkung
der Feder 257 auf den Ventilschaft 247 auf und stellt den Ventilschaft unter
die Wirkung der Feder 248 und des Nockens. Dies ist der Betriebszustand, der in
Fig. 31 dargestellt ist. Das Solenoid S3 ist erregt, und die Feder
257
kann daher nicht mehr auf den Ventilschaft einwirken. Der Ventilschaft
liegt am Nocken an, da die Feder 248 den Ventilschaft verschiebt.
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Das Ventil 242 ist in Fig. 31 in Ausschaltungsstellung dargestellt.
Die Rohrleitung 262 ist die Druckleitung, und die Rohrleitungen
263 und 264 führen zu gegenüberliegenden Seiten des hydraulischen Kolbens,
während die Rohrleitung 265 die Rückführleitung, ist. Wenn sich der Nocken
hebt und den Ventilschaft nach rechts drückt, wird Leitung 264 mit der Druckleitung
und Leitung 263 mit der Rückführleitun« verbunden. Wenn sich der Nocken senkt,
drückt die Feder 248 den Ventilschaft 247 nach links, und Leitung 263 wird
mit der Druckleitung 262 und Leitung 264 wird mit der Rückführleitung
265 verbunden.
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Das die waagerechte Vorschubbewegung der ersten Formvorrichtung regelnde
Ventil 239 ist ein Hilfsventil, da es nicht die Zuführung von Druck zum Zylinder
139 unmittelbar regelt, sondern vielmehr über ein zweites Ventil oder Hauptventil
266 (auch in Fig. 32). Der Grund hierfür liegt darin, daß der dem
Zylinder 139 zugeführte Druck wesentlich höher als der den anderen fünf Zylindern
zugeführte Druck ist.
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Der der Anlage zugeführte Druck wird von zwei PumpenP2 und P3 erzeugt,
wobei der Druck der Pumpe P3 beispielsweise etwa 70 ko,/cm2 beträgt, während
der Druck der Pumpe P 2 etwa 210 kg/cm2 beträgt.
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Außer den Motoren M5 und M6 befinden sich auch noch
die Motore M2 und M3 auf dem Behälter 190 (Fig. 1). Diese Motore M2
und M3 sind mit den Pumpen P2 bzw. P3 verbunden, wie dies in den Fig.
30 und 32 dargestellt ist.
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Der hydraulische Kreis von Pumpe P3 führt zu allen hydraulischen Zylindern,
ausgenommen zum Zylinder 139, während die Pumpe P2 allein zum Zylinder139
fördert. PumpeP3 fördert über das Druckreduzierventil267 zur Leitung268 und von
dort über Leitung 269 und den Druckregler 270 zum Ventil
239. Leitung 268 führt auch zu den Ventilen 237, 238, 240,
241 und 242 über die Zweigleitungen 271, 272, 273, 274 bzw. 262. Die
Rückführleitung 275 ist mit den Rücklauföffnungen der Ventile über die Zweigleitungen
276 bis 281 verbunden. Außerdem hat jedes Ventil eine Sickerverbindung mit
der Leitung 282, die ebenfalls mit der Rückführleitung 275 verbunden
ist. Die Rückführleitung 275 führt über den Druckregler 280 zum Vorratsbehälter.
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Der Vorratsbehälter für das Betriebsöl ist das Untergestell
11. Filter 284 (Fig. 1 und 30) filtern das zurücklaufende
öl. Leitung 285 vom Vorratsbehälter verzweigt sich und führt zu den
Pumpen P 2 und P 3.
Jede Pumpe hat einen Überlauf 286, der mit
der vom Ventil 266 kommenden Rückführleitung 287 verbunden ist.
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Das Hauptventil 266 für die Hochdruckpumpe P 2 wird von dem
Solenoidventil 239 geregelt, das eine Verbindung mit den auf den gegenüberliegenden
Enden des Ventilschaftes gelegenen hydraulischen C g
Zylindern hat und den
Ventilschaft entsprechend der Zuführung von Drucköl vom Ventil 239 einstellt.
Auf diese Weise wird der niedrige Druck verwendet, um über das Hilfsventil
239 die Zuführung von Hochdruck über das Hauptventil 266 zu regeln.
Pumpe P 2 fördert über Druckleitung 288 zur Drucköffnung von
Ventil
266. Die Rückführleitung 287 ist mit der anderen öffnung verbunden.
über die Steuerventile regeln also die Nocken die dynamische Betätigung aller sechs
hydraulischen Zylinder.
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Die Rückstellvorrichtungen, mit denen die von den Zylindern durch
Kraftantrieb bewegten Teile die beweglichen Tasterventilgehäuse bewegen, um die
Kraft abzuschalten, wenn die Bewegung, die für die Verschiebung des Ventilschaftes
erforderlich war, genügend
erfolgt ist, werden an Hand der Fig.
3, 4, 12 und 13 beschrieben.
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Die Rückstellvorrichtung zu dem die lotrechte Vorschubbewegung der
ersten Formvorrichtung bewirkenden Zylinder 104 ist mit der Kniehebelverbindungsschiene
103 (Fig. 4) verbunden und wird von dieser Schiene 103 betätigt. Ein
Arm 290 ist an der Schiene 103 befestigt und erstreckt sich von dieser
Schiene nach oben. Am oberen Ende des Armes 290
ist ein Zug-Druck-Kabel
291 angebracht, das sich in Uängsrichtung durch eine feste Führungshülle
in bekannter Weise verschiebt. Dieses Kabel 291 durchsetzt das in dem Ständer
89 befindliche Loch 292 und ist über die Oberseite der Querplatte
236 gelegt, an der die Führungshülle befestigt ist, während das Kabel
291 weiter bis zum oberen Ende des Hebels 293 (Fig. 13) geführt
ist, der auf einer Welle 294 schwingbar gelagert ist, die sich in den aus der Rückseite
der Platte 236 ragenden Lagern 295 dreht. Das untere Ende des Hebels
293 ist an der Verbindungsstange 296 befestigt, die mit dem Schlitten
von Ventil 241 verbunden ist und die den Schlitten in einer solchen Richtung verschiebt,
daß die von der Wirkung des Nockens 229a hervorgerufene Bewegung des Ventilschaftes
kompensiert wird.
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Die Rückstellvorrichtung zu dem die lotrechte Vorschubbewegung der
zweiten Vorrichtung bewirkenden Zylinder 204 ist mit der Knichebelverbindungsschiene
203 verbunden. Ein Zug-Druck-Kabel 297 ist mit dem Ende der Kniehebelschiene
203 nahe dem Zylinder 204 verbunden, durchsetzt den Ständer 98, folgt
dem Ständer 98 und ist dann hinten über die Querplatte 236 geführt,
an der die Führungshülle, für das Kabel befestigt ist. Mit seinem hinteren Ende
ist das Kabel 297 an dem oberen Ende von Hebel 298 befestigt, der
auf einer Konsole 299 der Platte 236 drehbar gelagert ist, während
das untere Ende des Hebels 298 über einen Lenker 300 mit dem oberen
Ende von Hebel 301 verbunden ist, der sich auf der Konsole 302 dreht.
Das untere Ende des Hebels 301 ist über eine Verbindungsstange
303 mit dem Schlitten von Ventil 242 verbunden.
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Die Rückstellvorrichtungen für die Schwingzylinder 148 und 149 sind
mit den vorderen Enden der Schienen 87 und 88 des Führungsaufbaues
79 (Fig. 3
und 11) verbunden. Ein Zugkabel 304 ist mit der Schiene
87 verbunden und ist nach oben längs der Vorderkante des Ständers
89 über Scheiben 305 und 306 zu einer Spannschloßverbindung
307 mit dem Schlitten von Ventil 237 geführt. Kabel 304 (Fig.
11)
ist mit dem Ende der Schiene 87 über eine Ansatzplatte
310 und einen lotrechten Verbinderarm 311
verbunden.
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Die mit dem Zylinder 149 verbundene Schiene 88
ist in ähnlicher
Weise mit dem Schlitten von Ventil 238 verbunden. Ein Kabel 312 ist
mit dem dem Arm 311 ähnlichen Arm 313 (Fig. 3) verbunden und
läuft über die am Ständer 90 angebrachte Scheibe 314 und dann über die Vorderseite
des Stößels 199 der zweiten Formvorrichtung und über die auf der Konsole
205 gelagerte Scheibe 315. Kabel 312 hat eine Spannschloßverbindung
mit dem Schlitten des Ventils 238.
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Kabel 304 und 312 werden von Gewichten 316
und
317 straff gehalten, die an den entgegengesetzten Enden der Schlitten #für
die Ventile 237 und 238 befestigt sind. Für das Ventil 237
ist das Gewicht 316
und für das Ventil 238 ist das Gewicht
317 vorgesehen. Diese Gewichte befinden sich auf den Enden von Armen
318, der-en andere Enden mit Radialarmen von auf der Welle 294 getragenen
Naben 319
und 320 verbunden sind. Auf der Nabe 319 befindet
sich der Radialarm 321, und auf der Nabe 320 befindet sich der Radialarm
322. Der Radialarm 321 ist über die Verbindungsstange 323 mit
demjenigen Ende des Schlittens für das Ventil 237 verbunden, das gegenüber
der Verbindung mit dem Draht 304 liegt. Der Radialarm 322 ist über eine Verbindungsstange
324 mit demjenigen Ende des Schlittens für das Ventil 238 verbunden, das
gegenüber der Verbindung mit dem Zugkabel 312 liegt. Die Gewichte erzeugen
ein rechts gerichtetes Drehmoment auf die Arme 321 und 322, gesehen
in Fig. 11, und erzeugen infolgedessen eine dauernde Zugspannung auf die
Schlitten, so daß die Kabel 304 und 312 straff gehalten werden.
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Die Rückstellvorrichtung für die waagerechte Vorschubbewegung der
ersten Fornivorrichtung wird von einem Zug-Druck-Kabel 325 betätigt, das
in einer Führungshülle verschiebbar ist, die an zwei Stellen verankert ist. Wie
in den Fig. 11 und 12 zu ersehen, ist das Kabel 325 an der Rückseite
des linken Endes vom Querhaupt 93 des Unterbaues der ersten Formvorrichtung
angebracht, während die an diesemEnde befindliche Führungshülle des Kabels an einer
Platte verankert ist, die sich auf einer einstellbaren Konsole 326 am Arm
327 befindet, der sich von der Wand 83
des Führungsaufbaues
79 nach hinten erstreckt. Von dieser Verankerungsstelle aus verläuft das
Kabel gekrümmt nach oben auf der Rückseite der Platte 236
zu einer zweiten
Verankerungsstelle für die Führungshülle in einer Platte, die auf einer verstellbaren
Konsole 328 auf Konsolenarm 329 gelagert ist, der sich winklig nach
oben von der Lagerplatte 236 erstreckt. Von der Konsole 328 verläuft
das Kabel 325 weiter zu einer Verbindung mit dem Außenende des waagerechten
Hebelarmes von Winkelhebel 330, der sich auf einem Drehzapfen in dem gegabelten
Ende einer bügelförmigen Konsole 331 dreht, die sich auf der Rückseite nahe
der Oberkante der Platte 236 befindet. Der andere Hebelarm 332 des
Winkelhebels 330
erstreckt sich winklig zurück parallel zum Kabel
326
und ist über eine Verbindungsstange 333 -mit dem hinteren Ende
des Schlittens für Ventil 239 verbunden. Durch diese Vorrichtung wird die
von dem hy-
draulischen Zylinder 139 erteilte waagerechte Bewegung
des Aufbaues der ersten Formvorrichtung auf das Gehäuse des Ventils 239 übertragen,
das über das Ventil 266 den hydraulischen Druck zum Zylinder abschaltet,
wenn der Aufbau um die Größe verstellt worden ist, die durch die Verstellung der
Spule von Ventil 239 vom Nocken gefordert wurde.
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Die Rückstellvorrichtung für die dritte Formvorrichtung wird nicht
über ein Zug-Druck-Kabel, sondern über ein Hebelgestänge bewirkt. Am linken Ende
von Querhaupt 213 der dritten Formvorrichtung befindet sich ein Schraubstift
334, auf dem ein nach vom gerichteter Lenker 335 drehbar gelagert ist. Der
Lenker 335 ist an seinem Vorderende mit einem Lenker 336 drehbar verbunden,
der an seinem oberen Ende auf eine Schwingwelle 337 aufgenutet ist, die in
einer Nabe einer Konsolenplatte 338 lagert. Die Konsolenplatte
338 ist am vorderen Kantenabschnitt des Hauptständers 89 befestigt
und erstreckt sich von diesem Kantenabschnitt nach vom. Auf dem anderen Ende der
Welle 337 ist ein Lenker 339 aufgenutet,
der an seinem
oberen Ende mit einem verhältnismäßig langen Lenker 340 drehbar verbunden ist, der
sich nach oben und nach hinten auf der Außenseite des Ständers 89 erstreckt.
Am oberen Ende ist der Lenker 340 mit dem Hebelarm 341 verbunden, der radial von
einer Nabe ausgeht, die auf einer Welle 294 aufgenutet ist (Fig. 12). Am anderer)
Ende der Welle nahe der Nabe für die lotrechten Hebel 293 der ersten Forinvorrichtung
ist eine zweite Nabe 342 auf die Welle 294 aufgenutet und hat einen Radialarm 343,
dessen unteres Ende mit der Verbindungsstange 344 verbunden ist, die an ihrem anderen
Ende eine Befestigung am Schlitten für Ventil 240 hat.
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Der Lenker 340 durchsetzt den in der Platte 236
befindlichen
großen Ausschnitt, der den Schlitten 35
und die vom Schlitten getragenen Vorrichtungen
aufnimmt, während alle V.-rbindungsstangen zu den Ventilschlitten Bohrunaen der
Platte 236 durchsetzen.
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Die Betätigung eines am Schaltbrett gelegenen Hauptschalters 453 stellt
die Stromkreisverbindungen für die Netzleitungen 440 und 441 her und unterbricht
diese Verbindungen und regelt auch die Verbindungen zu einem für den HauptmotorM1
bestimmten Regelrelais (nicht dargestellt), wobei für den Versorgungsstromkreis
ein Motor-Generator-Aggregat vorgesehen sein kann, das einen Gleichstrom liefert.
Die Lampenstromkreise werden gleichfalls vom Hauptschalter453 und in einem Parallelstromkreis
von einem Schalter454 geregelt, der sich aber nicht auf dem Schaltbrett befindet.
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Auf einem an der Außenfläche des linken Ständers befindlichen Schaltbrett
455, das die Platte 236
durchsetzt, sind neun Endschalter LS1 LS2, LS3, LS4,
LS5, LS6, LS9, LS10 und LS11 (Fig. 11, 12 und 13) aufgestellt.
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Gegenüber dieser Tafel 455 befindet sich eine lange Tafel 456 (auch
in Fig. 1), die auf den Innenkanten des Nockentraggestelles 224 befestigt
ist. Diese Tafel 456 hat eine solche Länge, daß ein Ab-
schnitt derselben
in den äußersten Grenzstellungen '
des Schlittens 35 der Tafel 455
gegenübersteht. Es
sind fünf im Querschnitt T-förmige Schlitze vorgesehen,
in denen die T-förmigen Knaggen 457 angeordnet sind. Die EndschalterLS1 bis LS1I
sind in solchen Reihen angeordnet, daß die Knaggen 457 die Schalter in der gewünschten
Reihenfolge und zur gewünschten Zeit bei der Verschiebung der Knaggen mit dem Schlitten
35 schalten. Vorrichtungen verriegeln die Knaggen in den Stellungen, in denen
die Knaggen in Längsrichtungen in den Schlitzen eingestellt sind. Die Arbeitsweise
der auf der Tafel 455 befestigten Endschalter ergibt sich aus der nachstehenden
Beschreibung des in Fig. 33 dargestellten Stromkreises. In der tatsächlichen
Ausführung verbinden Drahtleitungen die Endschalter mit den Sammelschienen 438 und
führen auch zu den Solenoiden S1, S2 und S3 der Ventile
239, 241 und 242, die auf der Querplatte 236 befestigt sind.
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Die Relais 2M und 3M zum Anlassen der Motore M2 und M3 sind mit den
Netzleitungen über die am Schaltbrett befindlichen Druckknöpfe 458 bzw. 459 verbunden
und werden hierdurch geregelt.
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Die Relais 5 M und 6 AI für die
Motore M 5 und M6 werden beide über den Druckknopf 460 geregelt.
Die beiden Relais befinden sich in Zweigstromkreisen. Relais 5M steht unter
der Regelung der Endschalter LS,9 und LS 10, von denen der erste eia
für gewöhnlich offener Schalter und der zweite ein für gewöhnlich geschlossener
Schalter ist. Relais 5M
ist bei dem in Fig. 33 dargestellten Stromkreiszustand
aberregt. Dies Schließen von Schalter LS9 durch irgendeine Knagge, wenn beispielsweise
die Knaggen 457 vor den Schaltern auf dem Schaltbrett 455 bewegt werden, schließt
den Stromkreis über das Relais 5M, so daß der Motor M5 eingeschaltet
wird. Gleichzeitig wird der Relaisschalter 5 M 1 geschlossen
und ein Haltestromkreis hergestellt. Motor 5 M bleibt daher
so lange eingeschaltet, bis eine der Knaggen 457 den SchalterLSIO öffnet, der das
Anlasserrelais aberreal und den Motor stillsetzt.
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Das Relais 6M zum Anlassen des Motors M6
wird nicht von
den Endschaltern gesteuert. Wenn einer der Schalter 460 geschlossen ist, dreht sich
der Motor, vorausgesetzt, daß sich im Behälter 190 Öl
befindet. Wenn Motor
M5 anhält, soll auch der PumpenmotorM6 stillgesetzt werden, wenn das in dem
Behälter 190 befindliche öl über das Filter in den Behälter
191 gefördert worden ist. Es ist daher ein schwimmergesteuerter Schalter
461 (Fig. 33) vorhanden, der den Stromkreis von Relais 6M öffnet,
wenn der im Behälter 190 befindliche ölspiegel tief genug gefallen ist.
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Alle Tastersolenoide stehen unter der Regelung des Druckknopfes 462.
Die Solenoid-, S 1 und S 2 für die Tasterventile 239 bzw. 241
der waagerechten bzw. senkrechten Vorschubbewegung der ersten Formvorrichtung befinden
sich in Zweigstromkreisen, die unter der Regelung von Endschalter LS 4 stehen. Dies
ist der einzige Endschalter, der in der Stellung bleibt, indie er beim Vorbeigang
einer Knagge eingestellt wird. Die SolenoideS1 und S2 werden beim ersten
Halbzyklus der Maschine erregt und werden beim zweiten Halbzyklus der Maschine aberregt.
Sind die Solenoide S 1 und S 2 aberregt, so wird die Regelung von
der verhältnismäßig kräftigen Feder 257
(Fig 31) übernommen, und die
Tasterwirkung wird ausgeschaltet. Der Aufbau der ersten Formvorrichtung wird vom
hydraulischen Motor 139 völlig zurückgezogen, und der in lotrechter Richtung
bewegliche obere Aufbau der ersten Formvorrichtung wird vom hydraulischen Motor
104 gehoben. Wenn dann die Solenoide wieder erregt werden, übernehmen die verhältnismäßig
schwachen Federn 248 die Regelung, und die Ventile 239 und 241 sprechen auf
die Tastersteuerung an. Das abwechselnde öffnen und Schließen der EndschalterLS4
an richtigen Zeitpunkten des Zyklus wird von den Knaggen 457 bewirkt.
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Solenoid S 3 für das Tasterventil 242 der zweiten Formvorrichtung
steht unter der selbsttätigen Regelung der EndschalterLS5 und LS6 und unter der
Handregelung der von den Druckknöpfen463 und 464 betätigten Handschalter, wobei
der erste Schalter für gewöhnlich geschlossen und der zweite Schalter für gewöhnlich
offen ist. Wenn EndschalterLS5 im Arbeitszyklus selbsttätig geöffnet wird, unterbricht
er den Stromkreis für Relais 3S, und wenn Endschalter LS 6 selbsttätig
geschlossen wird, schließt er den Stromkreis für Relais 3S, das einen Haltestromkreis
für das Relais herstellt und das Solenoid S3
an die Netzleitungen anlegt.
Das Schalten der Schalt#er 463 und 464 erzeugt die gleiche Wirkung wie das Schalten
der EndschalterLS5 bzw. LS-6.
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Bei dem in Fig. 33 dargestellten Stromkreiszustand ist das
SolenoidS3 aberregt, so daß die Feder257
(Fig. 31) nicht
gehemmt wird, sondern die Feder 248 Überwindet und den Ventilschaft 247 in der rechtsliegenden
Stellung hält, wobei der Tasterhebelarm 249 unter der Wirkung von Gewicht
251 folgt und die Rolle 254 vom Nocken abhebt. Hierdurch wird Rohrleitung
263 mit der Druckleitung und Rohrleitung 264 mit der Rückführleitung verbunden,
so daß der hydraulische Zylinder 204 arbeitet, um den Aufbau der zweiten Formvorrichtung
zu heben.
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Zur Rückführung der zweiten Formvorrichtung auf Tasterregelung wird
der Endschalter LS6 von einer Knagge 457 am richtigen Zeitpunkt in dem Arbeitszyklus
geschlossen, und der Stromkreis für das Relais 3S wird über Leitungen 465 und 466,
Schalter LS6 und Leitungen 467, 468 und 469, die das Relais einschließen, geschlossen.
Relais 3S schließt die Kontakte 3 S 1 und 3 S
2, wodurch das Solenoid S 3 über Leitung 470, Schalter 3
S 1 und Leitung 471, die das Solenoid enthält, erregt wird. Gleichzeitig
schließt der Schalter 3S2 einen Haltestromkreis für das Relais, und zwar über Leitungen
465 und 466, Schalter 3 S 2 und Leitungen 467, 468 und 469, die das
Relais enthalten. Bei der Erregung von Solenoid S3 wird das Ventil 242 unter
Tasterregelung gestellt, da die Feder 257 ausgeschaltet wird und die Feder
248 zur Wirkung kommt. Ventil 242 bleibt so lange unter Tastersteuerung, bis am
richtigen Zeitpunkt des Zyklus der Endschalter LS5 von einer Knagge 457 geöffnet
wird und Relais 3S sowie SolenoidS3 wieder aberregt werden.
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Außer den Endschaltern, die bisher in Verbindung mit dem Arbeiten
der Maschine beschrieben worden sind, enthält die Tafel 455 noch die Endschalter
LS1, LS2, LS3 und LS11. Bei der weiteren Erläuterung des Arbeitszyklus wird
ersichtlich, daß von den Schaltern LS2 und LS3 der Hauptmotor M 1 an den
beiden Enden der Pendelbewegung des Schlittens stillgesetzt und in seiner Drehrichtung
umgekehrt wird, daß der Schalter LS1 eine Verzögerung des Motors bewirkt, wenn sich
die Klemmbacken der Greiferstellung nähern, und daß der Schalter LS11 eine Notsperrvorrichtung
betätigt, falls auf jedem Halbzyklus eine zu weite Bewegung erfolgt.
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Fig. 34 zeigt den als Stellung A bezeichneten Arbeitszustand,
in welchem das erste und das zweite Werkzeug die Stellung einnehmen, die von der
Aberregung der Solenoide S 1, S 2 und S 3 herrührt,
wobei sich das Streckeisen der ersten Formvorrichtung und das Fonneisen der zweiten
Formvorrichtung am oberen Punkt ihrer lotrechten Bewegung b#efinden und die Streckeisen
der ersten Formvorrichtung einen höchsten Abstand von den Fonneisen der zweiten
Forravorrichtung haben.
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Fig. 35 zeigt die StellungB, die dann entsteht, wenn die drei
Solenoide erregt werden und die Tastensteuerung wiederherstellen, wobei der Umriß
der Nocken so ist, daß das obere Werkzeug der ersten Formvorrichtung nach unten
auf die Blechstreifen-,ebene gebracht ist, ohne daß das Werkzeug mit dem unteren
Werkzeug zusammenarbeitet, während die zweite Formvorrichtung unter die Blechstreifenebene
heruntergebracht ist und die Klenunbacken gerade dabei sind, die Kante des Blechstreifens
zu erfassen. Die Nocken halten das erste Werkzeug und das zweite Werkzeug bis zum
Beginn des Ziehvorganges auf diesen Ebenen, wodurch die Bildung von Wülsten oder
dauernd verbleibenden Wellungen im Blechstreifen verhütet wird. Fig. 36 zeigt
die als Stellung C bezeichnete Stellung der Teile, die die Ziehstellung der
Form- und Streckwerkzeuge ist und die von dem Nockenumriß an dem Zeitpunkt bestimmt
wird, an dem der Ziehvorgang beginnt. Die geschlossene Stellung der Klemmbacken
und ihre weiter nach links dargestellte Stellung zeigt, daß der Ziehvorgang im Gang
ist.
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Zur Erläuterung des in Fig. 37 dargestellten Schemas wird angenommen,
daß der Blechstreifen in der von Fig. 36 dargestellten Weise gezogen wird.
Die Bewegung erfolgt in Richtung des an der linken Seite des Diagramms befindlichen
rechten Pfeiles, d. h. nach unten, wie in dieser Figur dargestellt.
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Bei der Annäherung an das Ende des Zichvorganges wird zuerst die Schmierpumpe
M5 abgeschaltet, was ungefähr 125 mm (5") vor dem Stillsetz- und Umkehrpunkt,
der das Ende dieses Halbzyklus bezeichnet, erfolgt. An dieser Stelle ist kein Schmierbedarf
für den Blechstreifen vorhanden, da die Hinterkante des Blechstreifens aus den Streckwerkzeugen
herausgeschlüpft und die Formgebung beendet ist. Pumpe M 6 läuft weiter,
bis sie vom Schwimmerventil 461 stillgesetzt wird.
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Der nächste dargestellte Vorgang ist der Austritt der Hinterkante
des Blechstreifens aus den Werkzeugen der zweiten Formvorrichtung und der dritten
Formvorrichtung. Dies erfolgt etwa 100 mm (4") vor dem Umkehrpunkt.
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Nach einer Weiterbewegung von 25 mm (1") auf 75 mm (3")
vom Grenz- oder Umkehrpunkt legt sich der Endschalter LS 5 an eine
Knagge und wird kurzzeitig geöffnet, so daß das SolenoidS3 infolgedessen aberregt
wird, so daß die Feder 257 die Tasterarbeit übernimmt und stillsetzt und
den Kolben von Ventil 242 völlig nach links, wie in Fig. 30 dargestellt,
und nach rechts, wie in Fig. 31 dargestellt, verschiebt und die Druckflüssigkeit
in die Rohrleitung 263 richtet, so daß der Zylinder 204 das Formeisen der
zweiten Formvorrichtung in die in Fig. 34 dargestellte Stellung A hebt.
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Der Schlitten bewegt sich um weitere 50 mm (2"), worauf der
EndschalterLS8 auf die Knagge434 trifft, wodurch das SolenoidS4 aberregt wird. Die
Klemmbacken öffnen sich, und der Blechstreifen fällt heraus.
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Nach einer weiteren Bewegung um 25 mm (1") legt sich der Endschalter
LS3 an eine Knagge, und der Motor wird stillgesetzt und seine Drehrichtung umgekehrt,
wie dies in dem Schaltbild dargestellt ist. Arbeitet der Endschalter nicht, so setzt
der Schlitten seine Bewegung in derselben Richtung fort. Nach 100 mm (4")
Schlittenbewegung betätigt oder schaltet eine Knagge den EndschalterLS11 und setzt
den MotorM1 still. Wenn die Trägheitskraft den Schlitten noch um 50 mm (2")
weiterschiebt, trifft er auf am Vorderende der Ziehbank angebrachte Stoßfänger,
die den Stoß auffangen.
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Es sei angenommen, daß ein normales Arbeiten erfolgt mit Stillsetzen
und Umkehren des Motors. Hierbei wird der Endschalter LS 4 des Schlittens dadurch
geöffnet, daß er auf eine Knagge trifft. Es werden beide Solenoide S 2 und
S 1 entregt. Infolgedessen übernehmen die starken Federn 257 die Regelung,
unterbrechen die Tasterwirkung und bewegen die Kolben der Ventile 239 und
241 völlig nach links, wie in Fig. 30 dargestellt, und völlig nach rechts,
wie in Fig. 31 dargestellt, und leiten die Druckflüssigkeit zur rechten Seite
der in den Zylindern 139 und 104
befindlichen Kolben, wie
in Fig. 30 dargestellt. Hierdurch wird das obere Streckeisen, der ersten
Form-Vorrichtung gehoben, und die Streckeisen der ersten Formvorrichtung werden
von der zweiten Formvorrichtung in die Stellung bewegt, die diese Teile in Stellung
A der Fig. 34 einnehmen.
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Wenn Schlitten 35 und Ziehkopf etwa 300 mm (111/2")
von der Bewegungsgrenze des Schlittens in dieser Richtung entfernt sind, betätigt
eine Knagge den Endschalter LS 1, wodurch die Drehzahl des Mo -tors M
1 verlangsamt wird.
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Bei einer Entfernung von etwa 140 Mm (51/2") von der Bewegungsgrenze
des Schlittens auf diesem Halbzyklus wird SchalterLS6 dadurch geschlossen, daß er
mit einer Knagge in Eingriff kommt. Infolgedessen wird Sol-,noid S3 erregt.
Dieses Solenoid stellt die Tastersteuerung wieder her, so daß durch den Nokken das
Formeisen der zweiten Formvorrichtung auf Blechstreifenebene, d. h. Stellung
B, gesenkt wird. In einer Entfernung von etwa 90 mm (31/2") vom Ende trifft
die Endschiene des Klemmbackenaufbaues auf das Querhaupt der dritten Formvorrichtung,
wodurch die Klemmbacken stillgesetzt werden. Gleichzeitig wird Endschalter LS
7 geöffnet, Solenoid S 4 wird entregt, und Ventil 421 leitet Druckflüssigkeit
in die Leitung 410 und schließt die Klemmbacken. In Fig. 35
sind die Klemmbacken
beim Schließen dargestellt.
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Wenn infolge eines Fehlers der Endschalter LS2 nicht arbeitet, ist
an diesem Ende die gleiche Gefahrenanordnung vorgesehen wie am anderen Ende, wobei
Endschalter LS 11 den Motor stillsetzt und Stoßfänger am Ende der Ziehbank
den Stoß auffangen.
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12,5 mm (1/2") nach Umkehrung wird der Endschalter LS4 wieder
geschlossen, und die Solenoide Sl und S2 werden erregt. Das obere Haltewerkzeug
wird dann vom hydraulischen Motor 1L04 nach unten in die StellungB bewegt, und der
Aufbau der ersten Formvorrichtung wird vom hydraulischen Motor 139
in seine
Stellung geschoben. Fig. 35 zeigt keine Änderung im Abstand zwischen der
ersten und zweiten Formvorrichtung im Vergleich zur Stellung A.
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Nachdem sich der Schlitten 35 um weitere 25 mm (1")
auf einen Abstand von 37,5 mm (1'/2") VOM Umkehrpunkt bewegt hat, wird Endschalter
LS9 ge-
schlossen, wodurch das Relais 5 M für Motor
M 5 erregt und auf diese Weise mit der Schmierung des Blechstreifens
begonnen wird.
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Bei 87,5 mm (31/2") auf diesem Ziehhub nimmt der Schlitten
35 den Ziehkopf mit, so daß der Ziehvorgang beginnt. Die Nocken verursachen
sofort eine Abwärtsbewegung der Werkzeuge der ersten und zweiten Formvorrichtung
auf die in Stellung C dargestellte Ziehstellung. Schlitten 35 setzt
seine Bewegung nach vorn im Ziehvorgang fort, und die vorstehend beschriebene Arbeitsfolge
wird wiederholt.
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Die Fig. 38 bis 50 zeigen schematisch die Arbeitsvorteile,
die dadurch entstehen, daß die Ebene der Streckeisen der ersten Formvorrichtung
um die Querachse der Kardanlagerung (Fig. 22 und 23) gehoben und gesenkt
werden kann und daß die Streckeisen um die Längsachse geschwenkt werden können.
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Diese Winkelbewegungen der Werkzeuge der ersten Formvorrichtung werden
von den hydraulisch,en Zylindern 148 und 149 unter der Steuerung ihrer zugehörenden
Tasterventile und der Nocken 225a und 226a erhalten. Wenn die zu erteilende Winkelbewegung
nur um die Querachse erfolgt, um eine Änderung in der Ebene oder Höhenlage der ersten
Formvorrichtung herbeizuführen, werden nur die Nocken225a und 226a verwendet. Die
anderen Nocken werden unterhalb des Eingriffsbereiches ihrer Rolle 254 gesenkt,
und die beiden Tasterhebelarme 249 der Tasterventile 237 und 238 werden
miteinander verbunden. Infolgedessen werden die beiden Tasterventile und die beiden
Zylinder von einem einzigen Nocken gesteuert, so daß die Gleichförmigkeit des Arbeitens
der beiden hydraulischen Zylinder gesichert ist. In diesem Falle arbeiten die Zylinder
natürlich nicht als Schwingzylinder, sondern lediglich als Höheneinstellzylinder.
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Eine derartige Höheneinstellung ist in den Fig. 38,
40 und 41
dargestellt. In diesen Figuren ist W die Breite des Blechstreifens S:
L ist der Spiegel der Ebene des unteren Werkzeuges 121 der ersten Form-Vorrichtung
oder die Ebene der Unterfläche des zu formenden Blechstreifens; d ist der
lotrechte Abstand zwischen Berührungsfläche des Streckeisens 121 der ersten Formvorrichtung
und der Kontaktfläche der dritten Formvorrichtung 221 in der lotrechen Ebene der
Blechstreifenkante; D ist der lotrechte Abstand zwischen der Berührungsfläche
von Werkzeug 121 und dem untersten Punkt der gebogenen Berührungsfläche 221.
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Wenn der Abstand d zwischen dem Dreifachen und dem Sechsfachen
der Blechdicke beträgt, erfolgt keine Dauerverformung in der lotrechten Ebene dieses
Abstandes, und die Längenzunahmen reichen bis zu dieser lotrechten Ebene. Wenn,
wie in Fig. 38
dargestellt, der gleiche Abstand d an den beiden Blechstreifenkanten
vorhanden ist und in dem erwähnten Bereich liegt, so finden sich die Längenzunahmen
von Kante zu Kante des Blechstreifens, wobei sie am größten an der Mittellinie des
Blechstreifens sind, während sie sich gleichförmig bis zum Wert Null anden Kanten
vermindern. Wenn d größer als das Sechsfache der Blechdicke ist, liegt der
Nullpunkt der Längenzunahmen an dieser Kante außerhalb des Blechstreifens, während
dann, wenn d kleiner als das Dreifache der Blechdicke ist, der Nullpunkt
innerhalb der Kante liegt, so daß eine unvollständige Längenzunahme erfolgt.
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Fig. 38 zeigt einen Blechstreifen größter Breite Wl, dessen
Ebene mit Ll bezeichnet ist, wobei keine Verschwenkung erfolgt, und der Abstand
d die gleiche Größe an beiden Kanten hat und innerhalb des erwähnten Bereiches
liegt. Die bei diesem Ziehen entstehende Form ist ein Segment eines Ringkörpers
oder eine zusammengesetzte Kurve, deren größte Längenänderung an der Mittellinie
erfolgt, während an den Kanten keine Längenänderungen auftreten.
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Fig. 40 zeigt die Einstellung der Teile für einen Blechstreifen schmalerer
Breite W2. Die Ebene ist bis L2 gesenkt, so daß der Abstand d an den Kanten
des Blechstreifens die normale Tiefe wie in Fi-. 38
hat. Die Form
D 2 ist etwas flacher als D von Fig. 38.
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Fig. 41 zeigt das Arbeiten beim Ziehen eines Blechstreifens abnehmender
Breite, der beispielsweise die Form eines abgestumpften gleichschenkligen Dreiecks
(Fig. 41 a) hat. Zu Beginn bestimmt die EbeneL3 die Sehne des Bogens der dritten
Form-Vorrichtung, wobei die Sehne einen normalen Ab-
stand d an den
Kanten des Blechstreifens herstellt. Um das Schmalerwerden des Bogens beim Ziehen
in den Formeisen auszugleichen, senken die Zylinder 148 und 149 die erste Formvorrichtung
bis zur
Ebene L 4 am schmalen Ende des Blechstreifens, an dem die
Breite W 4 ist. Der Abstand d wird an beidne Kanten im gesamten Ziehvorgang
auf normaler Größe gehalten, da keine Schwingbewegung oder Komponentbewegung um
die Längsachse vorhanden ist. Die Längenzunahmen erstrecken sich also von Kante
zu Kante, wie dies die strichpunktierten Außenlinien in Fig. 41 a darstellen.
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Fig. 42 zeigt das Arbeiten der Schwingzylinder beim Zizhen eines Blechstreifens
der in Fig. 42 a dargestellten Form, von dem lediglich die eine Kante schräg verläuft.
Zu Beginn ist die Ebene L5 die richtige Ebene für das breite Ende W5 und
einen normalen Abstand d an beiden Kanten. Dann wird der Zylinder 148 betätigt,
um die linke Kante (in Fig. 42 rechts dargestellt) allmählich und fortschreitend
zu senken und auf diese Weise das Schmalerwerden des Blechstreifens längs dieser
Kante zu kompensieren und den Abstand d an dieser Kante auf der Normalgröße
zu halten. Bei Beendigung ist das Streckeisen 121 der ersten Formvorrichtung in
die von der strichpunktierten LinieP1 dargestellte Stellung geschwenkt.
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Fig. 43 zeigt das Arbeiten der Zylinder 148 und 149 beim Ziehen eines
Blechstreifens, dessen Umriß in Fig. 43 a dargestellt ist, wobei der Blechstreifen
symmetrisch liegende konkave Seiten hat, deren schmalster Abschnitt näher der Vorderkante
liegt, wobei die Vorderkante etwas breiter als die Hinterkante ist. Da der Blechstreifen
um seine Längsmittellinie symmetrisch ist, ist kein Verschwenken der Werkzeuge der
ersten Formvorrichtung erforderlich. Es ist lediglich notwendig, die Ebene allmählich
zu ändern, um den Abstand d an beiden Kanten während des gesamten Ziehvorganges
auf Normalgröße zu halten. Zu Beginn befindet sich die Ebene auf L6
und wird
dann allmählich am schmalen Abschnitt des Blechstreifens aui L 7 gesenkt
und dann wieder bis zur Ebene L 8 am Ende gehoben.
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Fig. 44 zeigt den Ziehvorgang bei der in Fig. 44 a dargestellten unregelmäßigen
Form, in der die Enden parallel sind, während das Hinterende etwas kürzer als das
Vorderende ist, ferner die eine Seite rechtwinklig zu diesen Enden läuft und die
gegenüberliegende konkave Seite einen Mittelabschnitt hat, der cr - -
geradlinig
ist und parallel zur ersten Seite liegt. Da mit sich die Längenzunahmen von Seite
zu Seite erstrecken, wird die Ebene zu Beginn auf L9 eingestellt, und Zylinder148
wird so betätigt, daß er die konkave Kante über die Schwenkstellung P2 zur SchwenkstellungP3
senkt, um den Abstandd an dieser Seite auf normaler Größe zu halten. Diese Stellung
P 3 wird im gesamten geradlinigen Abschnitt der Seite beibehalten und wird
dann allmählich wieder fürdas Hinterende auf die verschwenkte Stellung P2 gehoben.
Die Streckeisen werden nicht wieder auf ihre Ebene zurückgeführt, weil der Blechstreifen
an seiner Vorderkante am breitesten ist.
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Fig. 45 zeigt das Arbeiten, das vorgenommen werden muß, um einen rechteckigen
ebenen Blechstreifen, dessen Umriß in vollen Linien in Fig. 45 a dargestellt ist,
in ein Segment einer Ringform zu verwandeln, dessen eine Kante länger ist, wobei
diese Kante konvex und die gegenüberliegende Kante konkav ausgeführt wird, wie dies
die strichpunktierte Umrißlinie des geformten Blechstreifens zeigt. Zur Erreichung
dieses Zieles muß der Abstand d an der einen Seite größer als normal sein,
so daß der Nullpunkt der Längenzunahmen außerhalb dieser Kante liegt, wie dies durch
die Längenzunahmzlinie in Fig. 45 a dargestellt ist. Zu diesem Zweck wird das erste
Streckeisen in die geschwenkte Stellung P 4 eingestellt, so daß der Abstand
d an der einen Seite normal, an der anderen Kante dagegen beträchtlich größer
als das Sechsfache der Blechdicke ist.
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Fig. 46 zeigt das Arbeiten beim Ziehen eines Blechstreifens, dessen
Umriß in strichpunktierten Linien in Fig. 46 a angegeben ist, wobei die erste Hälfte
eine längere Seitenkante und die zweite Hälfte eine der ersten Kante gegenüberliegende
längere Kante hat. Dies erfordert eine verschwenkte Stellung P 5 zu
Beginn und eine Umkehr in die verschwenkte Stellung P 6 am Mittelpunkt
beim Ziehvorgang, wobei diese letzterwähnte Stellung P6 bis zum Ende beibehalten
wird.
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Fig. 47a zeigt eine Aufgabe, bei der ein rechteckiger Blechstreifen
zu Beginn in eine Verbundkurve geformt werden soll, wobei keine Kantenlängenänderung
erfolgt, während in dem letzten Teil eine Verbundkurve mit Kantenlängenänderung
erzeugt werden soll. Mit anderen Worten: In dem letzten Teil müssen die Längenzunahmen
innerhalb der Grenzen des Blechstreifens unvollständig sein, und die Kantenlängenünderung
muß in beiden Seiten gleich sein. Zu diesem Zwecke wird die Ebene bei Beginn auf
L 10 eingestellt, wobei der Abstand d auf beiden Seiten normal ist.
Im letzten Teil wird die Ebene auf L 11 eingestellt, wobei der Abstand
d in beiden Seiten gleich ist, jedoch mehr als das Sechsfache der Metalldicke
beträgt.
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Fig. 48 zeigt die Einstellungen zum Formen eines Blechstreifens nach
Fig. 48 a. Der Blechstreifen muß in einer Schrägstellung in den Werkzeugen vorgeschoben
werden, da er ein Parallelogramm ist, dessen Seiten die Enden nicht unter einem
rechten Winkel schneiden. Wie in den Längenzunahmelinien dargestellt, ist es erwünscht,
das Ziehen mit einer regelmäßigen Verbundkurve ohne jede Kantenstreckung zu beginnen
und in der Mitte zwischen den Enden in eine Form überzugehen, bei der eine Streckung
nur an der einen Kante erfolgt, während der Nullpunkt der Längenzunahme innerhalb
dieser Kante liegt, um dann in eine Umkehrung des Ausgangszustandes überzugehen,
bei der keine Streckung an der Mittellinie erfolgt, während die Streckung an jeder
Kante gleich der Streckung ist, die zu Beginn des Ziehvorganges an der Mittellinie
erfolgte. Zu diesem Zwecke haben die Formwerkzeuge der zweiten und dritten Formvorrichtung
in ihrer Länge eine Umkehrkurve. Der Anfang beginnt so, daß die Streckeisen der
ersten Formvorrichtung auf Stellung P7 geschwenkt werden, bei der der Abstand
d an den beiden Kanten gleich ist und die normale Größe hat, während
D an der Mittellinie vorhanden ist. Bei der Verschiebung des Blechstreifens
in den Werkzeugen verschiebt sich der Blechstreifen immer weiter nach rechts, gesehen
in Fig. 48, und zwar wegen seiner schräggeschnittenen Form. Um das gewünschte-Verhältnis
in der Mitte zu erhalten, werden die Streckeisen der ersten Formvorrichtung in die
Stellung P8 geschwenkt, in der der Abstand d an der einen Kante und
an einer in der Mitte gelegenen Querstelle normal ist, während der Abstand an der
anderen Kante größer als normal ist. Der Blechstreifen verschiebt sich allmählich
weiter nach rechts, bis er den nach oben konvexen Abschnitt der Fonn#-werkzeuae
der
zweiten und dritten Formvorrichtung pgenüberliegt und die Schwingzylinder die Streckge
eisen der ersten Formvorrichtung in die StellungP9 schwingen, in der der Abstand
d an den beiden Kanten gleich und größer als normal ist, währendD an der
Mittellinie innerhalb der normalen Grenzen des Dreifachen bis Sechsfachen der Blechdicke
liegt. Das Ergebnis dieser Bearbeitung sind die verschiedenartigen Uängenzunahmen,
die in Fig. 48a von den strichpunktierten Außenlinien dargestellt werden.
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In Fig. 49 und 50 sind schaubildliche Ansichten von Blechstreifen
dargestellt, die durch mögliche Kombinationen der oben beschriebenen Art erhalten
werdeii. Der in Fig. 49 dargestellte Blechstreifei ist konvex und hat eine Verbundkurve.
Diese Form wird dadurch hergestellt, daß eine Einstellung auf größte Streckung an
der Mittellinie und auf keine Streckung an den Kanten erfolgt, wie dies beispielsweise
bei der Einstellung nach Fig.;-18 erfol-te. Der in Fio,. 50 dargestellte,
Blechstreifen ist ein konkav-k-onvex geformter Blechstreifen, dessen arößte Streckun-
an den Kanten erfolgt, während keine Streckung an der Mittellinie ausgeführt wird.
Das Ergebnis wird dadurch erzielt, daß eine Einstellung in die Stellung P
9
der Fig. 48 erfolgt, wobei die Längenzunahmen der Form am rechten Ende des
Blechstreifens in Fig. 48 a dargestellt sind.
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Fi(r. 51 bis 61 beziehen sich auf die Verwendbarkeit
der lotrechten Re-elung der oberen Werkzeuge der ersten Formvorrichtunc, und der
zweiten Formvorrichtunc, und zei-en die verschiedenen Arbeitsstellungen des Streckeisens
der ersten Formvorrichtun- sowie ferner verschiedene Formen, die bei den verschiedenen
Stellungen erhalten werden, und zeigen auch verschiedene Blechstreifenarten, bei
denen diese lotrechte Regelung besonders vorteilhaft ist.
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Fiz. 51 und 54 zeiaen schematische Teilansichten der #Verkzctige
der erstcri Formvorrichtung und der zweiten Formvorrichtun- mit einem dazwischenliegenden
Blechstreifen. In Fig. 51 ist das obere Streckeisen der ersten Formvorrichtung
nur teilweise geschlossen. Bei dieser Einstellung wird praktisch keine Streckung
oder Dehnung entwickelt, so daß ein flacher Blechstreifen, der in die Maschine eingezogen
wird, als flacher Blechstreifen wieder herauskommt, selbst wenn die zweite Formvorrichtung
in bezug auf die damit zusammenarbeitende dritte Formvorrichtung ---schlossen wäre.
Der Blechstreifen würde ohne jede wesentliche Änderung in seiner Länge aus
der Vorrichtuno, herauskommen, und die Streckung würde Null sein, wie dies durch
die strichpunktierte Linie in Fig. 51 a angedeutet ist.
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In Fig. 52 ist die Öffnung der ersten Formvorrichtung verkleinert,
so daß eine Mindestgröße an Streckuna, erhalten wird, die jedoch genügt, eine unterschiedliche
Streckung eines Blechstreifens zu erzeugen. Bei einer derartigen ungenügenden Einwirkung
besteht jedoch die Gefahr, daß keine voll.-ständigen Längenzunahmlen von Kante zu
Kante des Blechstreifens erfolgen, wie dies von den Längenzunahmenlinien der Fig.
52 a angedeutet wird. Diese Kanten sind daher wellig, wie diese Figur zeigt.
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In Fig. 53 ist das obere Streckeisen der ersten Formvorrichtung
noch weiter gesenkt, so daß eine geringe Hemmkraft ausgeübt wird, die aber genügt,
um vollständige Längenzunahmen auf verhältnismäßig schmalen Blechstr.-ifen zu bilden,
wie in Fig. 53 dargestellt. Dieser Blechstreifen hat, wie die Längenzunahmelinie
zeigt, eine einwandfreie Strekkung, wobei die Nullpunkte an den Kanten liegen, mit
dem Ergebnis, daß der Blechstreifen eine richtige Verbundkurve zeigt.
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Fig. 54 zeigt eine Stellung des oberen Streck--is,-.is der ersten
Formvorrichtung, bei der eine übermäßig große Hemmkraft ausgeübt wird. Eine derartig.-Hemmkraft
ist bei verschiedenen Arbeiten erforderlich, beispielsweise (a) bei breiten Blechstreifen,
die tief gezogen werden sollen, (b) bei Blechstreifen, bei denen die Längenzunahmen
außerhalb der Grenzen liegen, um eine flache Wölbung in einem zu schmalen Zuschnitt
herzustellen, (c) bei Blechstreifen, die einz dünnere Dicke haben als die Dicke,
für die die Werkzeuge bestimmt und hergestellt worden sind, und (d) wenn
es gewünscht wird, den Blechstreifen zu härten und den Streckpunkt des Materials
zu erhöhen.
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Fig. 54a zeigt einen geformten Blechstreifen, der bei der Einstellung
nach Fig. 54 entsteht, wobei ein übermäßig gewölbter Blechstreifen entsteht, dessen
übermäßige Streckung an den Kanten von der Längenzunahmelinie angegeben wird, deren
Nullpunkte außerhalb dieser Kanten liegen.
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In der Praxis ist es oft erwünscht, daß ein Blechstreifen eine Zusammensetzung
von mehreren Formen ist. Wie in Fig. 55 dargestellt, kann ein Blechstreifen
benötigt werden, der in dem einen Abschnitt eine zylindrische Form hat, während
der übrige Ab-
schnitt eine Verbundkurve ist. Zu diesem Zwecke ist der Nocken,
der die lotrechte Verschiebung des oberen Streckeisens der ersten Formvorrichtung
bewirkt, so geformt, daß er die Einstellung der Fig. 51
hervorruft, wenn der
Abschnitt F eingezogen wird, während er die Einstellung der Fig. 53 hervorruft,
wenn der Abschnitt C eingezogen wird. Aus den Längenzunahmelinien ist ersichtlich,
daß die Längenzunahme im Abschnitt F wie in Fig. 51 a gleich Null ist, während
sie im Abschnitt C dieselbe ist wie im Blechstreifen nach Fig.
53 a.
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Fiu. 56 zeigt einen Blechstreifen, der aus drei zylindrischen
Abschnitten F mit Längenzunahmen Null und zwei Abschnitten C einer Mehrfachkurve
be-
steht, wobei diese Formen durch gemischte Einstellun,g#en nach Filg.
51 und 53 erhalten sind.
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Fig. 57 zeigt einen Blechstreifen einer Verbundfläche
C zwischen zwei zylindrischen Flächen F, die durch entsprechende NockeneinsteHungen
und Mischung der Stellungen der Fig. 51 und 53 erhalten sind.
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Die gemischten Einstellungen oder die überlagerungseinstellungen der
Einstellungskombinationen nach den Fig. 51 bis 54 machen eine weitere Verminderung
des Ausschusses dadurch möglich, daß der »Abfall« zu Beginn und am Ende des Zuschnittes
vermindert oder völlig beseitigt wird. Dies wird besser an Hand der Fig.
58 und 59 verständlich.
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Fig. 58 zeigt einen Längsquerschnitt des Vorderendes eines
geformten Blechstreifens. Feine Zahnmarken j, die von den Greiferbacken verursacht
sind, beschädigen die Oberfläche an der Vorderkante in einer Länge von
6 bis 9 mm. Diese kleine Größe genügt, um den Blechstreifen durch
die verschiedenen Spannungsvorrichtungen zwischen der ersten Formvorrichtung und
der dritten Formvorrichtung hindurchzuführen. Diese schmalen Zahnun-en beschädigen
g aber die 1 Oberfläche des Materials" aid bei einem Flugzeugrumpf ist dieser
Teil des Materials nicht verwendbar.
Außer diesen von den Klemmbacken
geformten Zahnungen entstehen aber auchUnvollkommenhelten durch die bis jetzt bekannten
Ziehmaschinen, und zwar dadurch, daß das obere Werkzeug der ersten Forravorrichtung
und das Zieheisen der zweiten Vorrichtung in ihre untersten Stellungen eingestellt
wurden, ehe der Zichvorgang begann, und daß sie in diesen Stellungen gehalten wurden,
bis der Blechstreifen endgültig aus der Maschine herausgezogen war. Merdurch entstehen
Wellungen im Vorderende und im Hinterende der Blechstreifen, die durch die richtige
kraftgetriebene Regelung der Hubstellungen dieser Zieheisen unter Regelung durch
die Nockeneinstellungen vermieden werden.
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Fig. 58 zeigt,die Wellungen m und m 1, von denen die
erstere eine Dauerform ist, die von der zweiten Formvorrichtung und der dritten
Formvorrichtung verursacht wird, während die Wellung m 1 eine Dauerform ist,
die von der ersten Formvorrichtung erzeugt wird, wenn die Werkzeuge bei stillstehendem
Blechstreifen in verriegelter Stellung unten gehalten werden.
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Fig. 59 zeigt die Wirkung, wenn das hintere Ende des Blechstreifens,
aus dem Formeisen herausgezogen wird, während das obere Streckeisen der ersten Formvorrichtung
und die Formeisen der zweiten Forravorrichtung in ihrer unteren Stellung verriegelt
gehalten werden. Aus Fig. 54 ist ersichtlich, daß, solange die Hinterkante des in
der Richtung des Pfeiles in Fig. 54 a sich bewegenden Blechstreifens von der letzten
oberen Wulstwelle der ersten Formvorrichtung gehalten wird, auf diesen Abschnitt
des Blechstreifens zwischen der ersten Forinvorrichtung und der zweiten Formvorrichtung
eine Spannung ausgeübt wird, die eine glatte Fläche als Fortsetzung von dem bereits
geformten Abschnitt des Blechstreifens erzeugt. Wenn jedoch die Hinterkante des
Blechstreifens die Haltezone der letzten oberen Wulstwelle der ersten Formvorrichtung
verläßt, verschwindet die Spannung zwischen der ersten Formvorrichtung und der zweiten
Formvorrichtung, und der Blechstreifen kann nicht länger von der zweiten und dritten
Formvorrichtung geglättet oder »ausgebügelt« werden, mit dem Ergebnis, daß, wie
in Fig. 59 dargestellt, im Ende des Blechstreifens Dauerwellen m2 und m3
geschaffen werden, und zwar durch die zweite und erste Formvorrichtung im letzten
Teil des Arbeitsvorganges, während sich der Blechstreifen noch in Bewegung befindet.
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Durch zweckdienliche Synchronisierung der Verriegelung und der Entriegelung
der ersten Formvorrichtung und der zweiten Formvorrichtung unter Steuerung von Nocken
bei sich bewegenden Blechstreifen können die Wellen m, m 1, m 2 und
m 3 vermieden werden.
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Fig. 60 und 61 zeigen Querschnitte von beispielsweise
kegelförmigen Zuschnitten, die zufriedenstellend gezogen werden können, wenn die
richtige dynamische Vorschubbewegung und Regelung der Höhenlage der oberen Werkzeuge
der ersten Formvorrichtung und der zweiten Formvorrichtung erfolgt. Fig.
60 zeigt einen Zuschnitt, der gleichmäßig abnimmt, wobei für gleichförmige
Ergebnisse ein allmählich stetiges Senken der lotrecht verschiebbaren Werkzeuge
während des Ziehens erforderlich ist.
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Fig. 61 zeigt einen Zuschnitt mit verschiedenen Kegelabschnitten,
wobei dieser Zuschnitt einen vorderen Abschnitt X gleichmäßiger Dicke und einen
dünneren Abschnitt Z gleichmäßiger Dicke hat, währen,d diese Abschnitte über einen
Abschnitt Y steilerer Abnahme verbunden sind und dem Abschnitt Z ein kegelförnüger
Endabschnitt Q folgt, dessen Kegelneigung allmählicher erfolgt als die Kegelneigung
des Abschnittes Y. Die Nocken, die die lotrechten Stellungen der Werkzeuge der ersten
Formvorrichtung und der zweiten Formvorrichtung regeln, werden so eingestellt, daß
sie die Dickenänderung des Zuschnittes bei seinem Ziehen kompensieren.
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Fig. 62, 63 und 64 zeigen die lotrechten Vorschubbewegungen
und die waagerechten Vorschubbewegungen der Werkzeuge der ersten Formvorrichtung
und die waagerechte Vorschubbewegung des Werkzeuges der dritten Formvorrichtung.
In Fig. 62 steht die erste Formvorrichtung hinter der zweiten Formvorrichtung,
wobei die unterschiedliche Streckung klein und das obere Werkzeug so aufgestellt
ist, daß nur eine geringe Haltekraft auf den Blechstreifen ausgeübt wird. Die dritte
Formvorrichtung hat ungefähr ihren größten Abstand nach vorn von der zweiten Formvorrichtung
mit dem Ergebnis, daß die Gegenwirkung der dritten Formvorrichtung auf die Zusammenrollneigung
des Blechstreifens einen Kleinstwert hat.
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In Fig. 63 ist die erste Formvorrichtung näher an die zweite
Formvorrichtung heranbewegt und die Haltekraft erhöht worden, wodurch auch die unterschiedliche
Streckung und die Tiefe der Ziehwirkung erhöht wird. Gleichfalls ist die dritte
Formvorrichtung an die zweite Formvorrichtung näher heranbewegt worden, wodurch
ihre Verteilungswirkung des Materials über die gesamte Dicke des Blechstreifens
erhöht wird, um dieser Zusammenrollneigung entgegenzuwirken.
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Fig. 64 zeigt die Bauteile nahezu in den Stellungen höchster Wirkung,
in der es der dritten Formvorrichtung möglich ist, die Zusammenrollwirkung, die
aus dem Biegen des Blechstreifens über das Formwerkzeug der zweiten Formvorrichtung
entsteht, zu überholen.
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Fig. 67 zeigt einen Blechstreifen, der eine mit XX bezeichnete
konvexe Fläche und eine mit YY be-
zeichnete konkave, Fläche hat. Dieser Blechstreifen
ist durch eine Mischwirkung der Werkzeuge der zweiten und dritten Formvorrichtung
entstanden, wobei der Blechstreifen zuerst in den Werkzeugen nach Fig.
65 auf die Fläche XX und dann durch Verwendung der Werkzeuge nach Fig.
66 für die Fläche YY gezogen ist.
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Die auf den Streckeisen befindlichen Wülste sind bereits erwähnt worden.
In der Form ähneln sie ineinandergreifenden Zahnradzähnen, die sich über die gesamte
Breite der Streckeisen 110 und 121 erstrecken. Der Endwulst befindet sich
an dem unteren Streckeisen 121, wenn, wie dargestellt, die zweite Vorrichtung unterhalb
der ersten Formvorrichtung liegt, mit dem Ergebnis, daß der Blechstreifen über diesen
letzten Wulst gebogen wird, wenn er die erste Formvorrichtung verläßt, dann in umgekehrter
Richtung über das Formwerkzeug der zweiten Formvorrichtung gebogen wird, um dann
schließlich wieder in umgekehrter Richtung über die dritte, Vorrichtung gebogen
zu werden, so daß in geregeltem Ausmaß der ungleichen Flächenlängenänderung an der
zweiten Formvorrichtung entgegengewirkt wird.
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Die Wülste haben abgerundete Oberkanten und haben einen größeren Abstand
voneinander, als die Breite oder der Durchmesser der Wülste unmittelbar
gegenüber
den dazwischenliegenden Abständen beträgt, so daß der Blechstreifen nicht zwischen
den gegenüberliegenden Wülsten verklemmt wird, wenn beide Streckeisen ihren dichtesten
Abstand haben, wie er beispielsweise ungefähr in Fig. 24 und 54 dargestellt ist.
Ein einwandfreier Nockensatz, der die lotrechte Bewegung des oberen Streckeisens
110
regelt, läßt es nicht zu, daß die Wülste des einen Streckeisens in die
dazwischenliegenden Zwischenräume des gegenüberliegenden Streckeis,ens so weit eindringen,
daß der Blechstreifen zwischen den Oberseiten oder Köpfen der Wülste und den gegenüber-C
liegenden Vertiefungen eingeklemmt wird. Die Haltekraft wird durch das in umgekehrter
Richtung erfolgende Biegen des Blechstreifens über die aufeinanderfol-enden Wülste
erzielt, wobei die Größe der Biegung von der Annäherung des oberen Streckeisens
und des unteren Streckeisens abhängt. Wie dargestellt, erhöht sich die Breite der
Wülste aUmählich von hinten nach vorn.
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Die Zahl und der Durchmesser der Wülste hängen von der Dicke des Blechstreifens
ab. Ganz allgemein ist eine größere Zahl von Wülsten kleineren Durchmessers und
infolgedessen eine größere Zahl von Biegungen kleineren Grades für verhältnismäßig
dünnes Material als für dickeres Material erforderlich. In der Praxis ist z. B.
gefunden worden, daß für ein Material von 0,63 mm Dicke fünf Wülste von
11, 1 mm Durchmesser für jedes Streckeisen erforderlich waren, deren Höhe
sich von 4,76 bis 11,1 mm erhöhte. Für Blech von 1 mm Dicke genügten
auf jedem Streckeisen drei Wülste von 15,8 mm Durchmesser, deren Höhe von
7,9 bis 12,7 mm für den Mittelwulst und 19,0 mm für den Vorderwulst,
gemessen von der Wurzel jedes Wulstes aus, zunimmt. Für ein Material von
1,25 mm Dicke genügten auf jedem Streckeisen zwei Wülste, deren Durchmesser
20,6 mm beträgt und von denen der hintere Wulst eine Höhe von 15,8
mm und der vordere Wulst eine Höhe von 22,2 mm hat. Für ein Blech von
1,57 mm Dicke genügten zwei Wülste von 25 mm Durchmesser, von denen
der hintere Wulst eine Höhe von 17,4 mm und der vordere Wulst eine Höhe von
11, 1 mm hat. Ebenso ist erwünscht, im oberen Werkzeug gegenüber der Linie
erster Biegung eine Längsnut vorzusehen, um eine Entlastung oder einen Raum für
das in dieser Linie liegende Metall zu erhalten.
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Die in den Zeichnungen dargestellten und in ihren verschiedenen Einzelheiten
beschriebenen Ausführungen der Maschine sind nur als Beispiel für eine Ausführung
zu werten, die sich als zufriedenstellend erwiesen hat und die die bevorzugte Ausführung
darstellt. Die Grundlehren der Erfindung sind jedoch unabhängig von den bestimmten
mechanischen Konstruktionen und können geändert werden, ohne den Rahmen und den
Bereich der in den Patentansprüchen beanspruchten Erfindung zu verlassen.