Schneepflug Die Erfindung betrifft einen am Vorderteil eines Kraftfahrzeuges angebrachten Schneepflug, dessen einseitig abräumende Pflugschar in, ihrem unteren Teil eine Reihe von nebeneinander angeordneten Messern aufweist, die in bezug auf den oberen, durch ein gewölbtes Blech gebildeten Teil der Pflugschar beweglich montiert sind, um beim Auftreffen auf ein Strassenfestes Hindernis demselben ausweichen zu können.
Trotzdem derartige Schneepflüge in bezug auf frühere Schneepflüge mit starrer unterer Pflugschar kante einen grossen Fortschritt darstellen, werden doch durch zu grosse, oder ungünstig geformte, durch den Schnee verdeckte Hindernisse immer wieder erhebliche Schäden an den Pflügen und/oder in den sie tragenden Kraftfahrzeugen verursacht. Die Erfindung vermindert die Schadenanfälligkeit derar tiger Schneepflüge in hohem Masse dadurch,
dass die Messer je aus einem unteren und einem oberen Teil bestehen, welche Teile an einem in bezug auf das gewölbte Blech beweglichen Support angebracht sind, und dass der untere Messerteil an diesem Sup port durch Bruchschrauben befestigt ist, die beim Auftreffen des Messers auf ein Hindernis, welches das Ausweichen des Messers nicht oder nicht ge nügend gestattet, zu Bruch gehen, um andere Teile des Pfluges und das Fahrzeug vor Schaden zu bewah ren.
Um ferner Schäden durch besonders grosse, am Strassenrande befindliche Hindernisse zu vermeiden, wird vorzugsweise ein abräumseLUiger, unterer Teil der Pflugschar durch ein abscherbares Eckelement gebildet.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es ist: Fig. 1 eine Vorderansicht eines Schneepfluges, Fig. 2 eine Hintenansicht desselben, Fig. 3 ein Schnitt gemäss Linie 111-III von Fig. 2, in grösserem Massstab, Fig. 4 eine Untenansicht, Fig. 5 eine Seitenansicht des unteren Teiles des Pfluges gemäss Pfeil V von Fig. 1, in grösserem Mass stab, Fig. 6 eine der Fig. 5 ähnliche Seitenansicht,
nach Auftreffen eines Messers auf,ein Hindernis, Fig. 7 eine der Fig. 5 ähnliche Seitenansicht des ganzen Pfluges gemäss Pfeil VII von Fig. 5 nach Auftreffen seines abscherbaren Eckelementes auf ein grosses Hindernis.
Die unter Betrachtung eines ausgeführten Schnee pfluges gezeichneten Figuren sind nicht ganz mass stabsgetreu und teilweise schematisiert.
Der dargestellte Schneepflug, der dazu bestimmt ist, von einem Traktor oder einem Lastwagen ge stossen zu werden, weist eine Pflugschar auf, deren oberen Teil aus einem unsymmetrischen, nach vorne konkaven, starken Blech 1 besteht, an das sich unten eine Reihe von nebeneinanderliegenden beweglichen Elementen 2 anschliesst, die nachfolgend als Messer bezeichnet werden. Mit 3 ist ein frei nach vorne ragendes Seitenblech bezeichnet, das sich auf der linken Seite des Pfluges befindet, der den Schnee nach der rechten Strassenseite hin, also in Richtung des Pfeiles 4, abräumt.
Die Angaben rechts und links beziehen sich dabei auf die Fahrtrichtung des den Schneepflug stossenden Fahrzeuges.
Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind ein unterer, horizontaler Tragbalken 5 und ein dazu geneigter, oberer Tragbalken 6 vorgesehen, an denen das Pflugscharblech 1 mit Hilfe von Rippen und Streben 7 starr befestigt ist, während die Messer 2 am unteren Tragbalken 5 auf später näher erläuterte Weise montiert sind. Beide Tragbalken 5 und 6 bestehen aus Rohren, wobei das untere Rohr 5 er- heblich stärker ist als das obere Rohr 6.
Um den Pflug am Fahrzeug zu montieren, sind drei Kupp lungsvorrichtungen 8, 9 und 10 vorgesehen, mittels welcher der Pflug in bekannter Dreipunktaufhängung an nicht dargestellte, schwenkbare Elemente gelen kig angekuppelt wird, die ihrerseits mit einem fest an der Vorderseite des Fahrzeuges befestigten Rah men gelenkig verbunden sind und z. B. mittels hy draulischer Pressen verschwenkt werden können.
Die Kupplungsvorrichtung 8 besteht aus zwei am oberen Rohr 6 angeschweissten, parallelen Lap pen 11, die mit Löchern 12 versehen sind, durch die ein mit Handgriff 13 versehener Dorn 14 gestossen werden kann, der durch ein am nicht dargestellten schwenkbaren Element vorgesehenes Gelenkauge hin durchgeht. Die Kupplungsvorrichtung 9 ist am unteren Rohr 5 angebracht, entspricht aber im übri gen ganz der Kupplungsvorrichtung B. Die Kupp lungsvorrichtung 10 weist ebenfalls zwei mit Löchern 12 versehene Lappen 11 auf, die am unteren Rohr 5 angeschweisst sind.
Der durch diese Löcher 12 hin durchgehende Dorn 15 ist aber an einem seiner Enden durch ein Gelenk 16 mit einer Stange 17 verbunden, die ihrerseits bei 18 an einem Betäti gungshebel 19 angelenkt ist. Der Hebel 19 ist bei 20 an einem kleinen, mit dem Rohr 5 fest ver bundenen Support 21 angelenkt und; gleitet in. einem radialen, nicht sichtbaren Schlitz einer bogenförmi gen Kulisse 22, an welcher er in nicht näher dar- gestellter Weise, z.
B. mittels, Schrauben, in, der Kupp lungslage festgemacht werden kann. Die Kulisse 22 ist starr mit der Stange 17 verbunden. Wenn man den Hebel 19 aus der dargestellten Lage im Gegen uhrzeiger-Drehsinn von Fig. 2 schwenkt, wird die Stange 17 und dadurch der Dorn 15 im Sinne des Pfeiles 24 bewegt, um das nicht dargestellte, schwenk bare Element vom Dorn 15 zu dösen oder es zwi schen die Lappen 11 bringen zu können.
Um das mit dem Gelenkauge versehene Ende des schwenk baren Elementes in die Kupplungslage zu führen, ist ein Führungsmaul 25 (siehe auch Fig. 3) vorgesehen, welches das Gelenkauge, wenn es in dieses Maul 25 gestossen wird, automatisch mit den Löchern 12 zentriert.
Die automatisch zentrierende Kupplungs vorrichtung 10 und ihr mit einem bequemen Betäti gungshebel 19 versehener Betätigungsmechanismus 17-23 erleichtern das Anbringen des Pfluges am Fahrzeug sehr. Denn die üblichen Kupplungsvor richtungen mit einem einen Handgriff 13 aufweisen den Dorn 14 sind an der betreffenden, schlecht zu gänglichen Stelle des Pfluges nur mit Mühe be- dienbar. Nach dem Schliessen der Kupplungsvor richtung 10 kann man den Pflug mechanisch etwas anheben,
so dass die anderen Kupplungsvorrichtungen 8 und 9 mühelos in die richtige Lage gebracht und ebenfalls geschlossen werden können.
Die beweglichen Messer 2 haben den Zweck, beim Auftreffen auf ein strassenfestes Hindernis dem selben auszuweichen oder, falls ihre Ausweichbewe gung nicht genügt, in vorbestimmter, leicht reparier- barer Weise abzubrechen. Hierzu besteht jedes Mes ser 2 aus einem unteren, vorne etwas zugeschärften Teil 2a und einem in der gleichen Ebene mit ihm liegenden oberen Teil 2b (siehe insbesondere Fig. 4 und 5).
Die Messerteile<I>2a</I> und<I>2b</I> sind mittels je vier versenkter Schrauben 25 bzw. 26 und ent sprechender Muttern 27 bzw. 28 an einer Platte 29 befestigt, die am vorderen Ende eines leicht ab gewinkelten Armes 30 angebracht ist, an dessen hin terem, durch ein Querstück 31 gebildetem Ende zwei symmetrisch zum Arm 30 liegende Zugfedern 32 angreifen. Die Federn 32 greifen anderseits an zwei festen Wangen 33 an, die am unteren Rohr 5 an geschweisst sind und in zu demselben senkrechten Ebenen liegen. An den Wangen 33 sind Rollen 34 drehbar angebracht, derart, dass jedes Messer 2 in der Nähe jeder seiner beiden Seitenkanten auf einer Rolle 34 abgestützt ist.
Auch der Arm 30 ist un weit seines hinteren Querstückes 31 auf Rollen 35 abgestützt, die auf einem Zapfen 36 drehbar ge lagert sind, der von zwei Lappen 37 gehalten wird, die am Rohr 5 angeschweisst sind. Am Rohr 5 ist ferner auch ein Anschlag 38 angeschweisst, der von einem am Querstück 31 angeschweissten Gegenan schlag 39 hintergriffen wird, so dass der bewegliche Support 29, 30 mit dem Messer 2 durch die Zug federn 32 nicht weiter nach vorne gezogen werden kann, als dies der in Fig. 5 gezeigten, normalen Ge brauchslage entspricht.
Die Wangen 33 weisen Schlitze 40 auf, in welche die Messer 2 gegen die Kraft der Zugfedern 32 zurückweichen können, wenn sie auf ein Hinder nis stossen. Oberhalb der Schlitze 40 sind die Wan gen 33 durch den untersten Teil des Bleches 1 über deckt oder durch eine in Fortsetzung desselben vor gesehene, nicht dargestellte, längliche Platte, um einen glatten übergang der Aussenfläche des Bleches zu derjenigen der Messer 2 zu bilden.
In Fig. 6 ist angenommen, dass ein Messer 2 auf irgend ein relativ hohes, z. B. etwa 15 cm aus der Strassenoberfläche herausragendes, festes Hindernis gestossen ist. Infolgedessen hat sich der Support 29, 30 mit dem Messer 2 unter Drehung der Federn so weit nach hinten verschoben, als die Schlitze 40 dies zugelassen haben. Dabei ist das Messer 2 auf den Rollen 34 und der Arm 30 auf den Rollen 35 ab gerollt; dabei ist die zu überwindende Reibung ge ring, im Gegensatz zur Reibung, die bei Anwendung von Gleitführungen auftreten würde, zumal letztere immer stark verschmutzt wären.
Wäre das Hindernis 41 nur etwa 10 cm hoch gewesen, so wäre das Messer 2 schliesslich über dasselbe hinweggeglitten und wäre dann durch die Wirkung der Zugfedern 32 wieder in seine normale Lage zurückgebracht worden. Beim vorliegenden, relativ hohen Hindernis wäre dagegen bei Verwen dung eines einteiligen Messers 2 eine erhebliche Beschädigung des Pfluges bzw. des Schwenkgestänges und eventuell auch des Fahrzeuges unvermeidlich. Im vorliegenden Falle werden nun lediglich die Schrauben 25 zu Bruch gehen, die als Bruchschrau ben absichtlich so schwach dimensioniert sind, dass sie brechen, bevor irgendein anderer Teil Schaden leidet.
Man kann nach Passieren des Hindernisses den unteren, abgescherten Messerteil 2a ohne weite res wieder an der Supportplatte 29 befestigen. Die Bruchschrauben 25 kommen auch dann zum Bruch, wenn ein Hindernis 41' vorhanden ist, dessen Höhe zwar geringer ist als die in Vertikalrichtung etwa 10 cm betragende Ausweichbewegung der Messer 2, das aber so geformt ( unterhöhlt ) ist, dass die durch das Fahrzeug nach vorne gestossene vordere Kante des Messers 2 nicht an diesem Hindernis 41 emporgleiten kann. In diesem Falle wird der untere Messerteil 2a abgeschert, ohne dass das h4es- ser 2 ganz, der Länge der Schlitze 40 entsprechend, zurückweicht.
Noch grössere, im Schnee nicht sichtbare Hinder nisse sind in der Strassenmitte sehr selten. Hingegen kommt es immer wieder vor, dass Schneepflüge mit ihrer dem Strassenrand benachbarten Ecke auf schneebedeckte Stufen, Marksteine oder dergleichen stossen, die über die normale und erkennbare Grenze der Strasse in dieselbe vorragen und nicht genügend markiert sind. Dies hat schon zu grossen Schäden von Pflügen und Kraftfahrzeugen, insbesondere von re lativ rasch, z. B. mit 30 km/h fahrenden Lastwagen geführt.
Um diesem übel'stand zu begegnen, weist die Pflugschar des vorliegenden Pfluges an ihrer unteren, abräumseitigen Ecke ein, abscherbares Eck- element 42 auf, das in den Fig. 4 und 7 dargestellt, in den Fig. 1 und 2 dagegen lediglich strichpunktiert angedeutet ist.
Das Eckelement 42 weist ein Rohrstück 5' auf, das in der Normallage des Elementes 42 eine Fort setzung des unteren Rohres 5 bildet. Am Rohrstück 5' sind zwei den Wangen 33 entsprechende Wangen 33' angeschweisst, an denen wiederum Rollen 34' zur möglichst reibungsarmen Führung eines Messers 2' angebracht sind. Das Messer 2' ist ebenfalls an einem beweglichen Support 29', 30' befestigt, der auf Rollen 35' gleitet und durch Zugfedern 32' nach vorne gezogen wird. Das Eckelement 42 ist ferner mit einem kurzen, am Rohrstück 5' befestigten Blech abschnitt 43 versehen, der normalerweise eine Ver längerung des Bleches 1 darstellt.
Ferner ist das Eckelement 42 mit einer schwenkbaren und höhen verstellbaren Gleitkufe 44 versehen, die in Fig. 4 weggelassen ist (ebenso wie eine an der anderen Ecke des Pfluges vorgesehene Gleitkufe). Das Eck- element 42 wird durch zwei Bruchschrauben 45 und 46 in seiner Normallage festgehalten, wobei die Schraube 45 eine Wange 33' mit der benachbarten Wange 33 verbindet und die Schraube 46 einen Absatz am Rohrstück 5 mit einem Tragteil 47, der fest mit dem Blech 1 bzw. dem Rohr 5, ver bunden ist. Das Eckelement 42 ist ferner durch zwei kurze Ketten 48 am Tragteil 47 festgemacht. Anstelle von Ketten kann man natürlich auch Stahl seile vorsehen.
In Fig.7 ist angenommen, dass das Messer 2' auf ein sehr grosses Hindernis gestossen ist, so dass die Schrauben 45 und 46 abgebrochen sind; das abgescherte Eckelement wird nun nachgeschleppt, geht also nicht verloren und kann leicht wieder an gebracht werden.
Um die Montage des Eckelementes 42 zu er leichtern und dasselbe zusätzlich abzustützen, ist an der in den Fig. 5-7 sichtbaren Wange 33 noch ein kurzer Zapfen 49 fest angebracht, der in der Normallage in eine nicht dargestellte kurze Nut der anliegenden Wange 33' des Eckstückes 42 eingreift, beim Abscheren der Bruchschrauben 45 und 46 aber das Eckstück nicht zurückhält.
Selbstverständlich können beim Auftreffen des Messers 2' auf das grosse Hindernis auch die Bruch schrauben 25' abbrechen, die dessen unteren Teil 2a' mit der Supportplatte 29' verbinden.
Es ist zweckmässig, in den Armen 30 und den Anschlägen 38 nicht dargestellte, miteinander kor respondierende Schraubenlöcher vorzusehen, durch die Bruchschrauben gesteckt werden können, um die normale Ausweichbewegung der Messer 2 zu verhindern, wenn der Pflug nicht zum Abräumen von Schnee auf Strassen oder Plätzen verwendet wird, sondern zum Abkratzen von Eis, z. B. zum Glätten eines Eisfeldes für Schlittschuhläufer.