Verfahren zum vegetabilischen Schnellgerber von Leder Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum vegetabilischen Schnellgerber von Leider, wel- ches Verfahren dadurch gekennzeichnet ist,
dass man urentkalkte Blössen mit einer wässrigen Lösung tränkt, welche ein Alkalimetallnitrit in einer Menge bis zu 3 Z, bezogen auf das Gewicht der Blössen, ent hält, dass man ferner die Blössen mit einer wässrigen Lösung einer organischen oder anorganischen Säure behandelt, um salpetrige Säure bei ieinem pH-Wert ,der Lösung von 4,5 Abis 6,5 auf idie Blössen wirken zu lassen,
und idass man schliesslich idüie Blössen in einer wässrigen Lösung eines vegetabilischen Gerb- mittels ;
gerbt. Diabei kann idie verwendete organische Säure rauch als .Gerbmittel dienen.
Dias Leader wind gewöhnlich durch Eintauchen von ischweren Riindshäuben in vegetabi fische Extrakt- lösungen hergeebeft. Die Häute wenden .als erstes durch Behandlung mit Kalzhumhydroxyd oder ge- <RTI
ID="0001.0070"> mischt mit Schwefelnatrium enthaart, dann mit Säu- ren oder organischen oderanorganischen Salzen teilweise oder vollkommen entkalkt.
Im allgemeinen werden für die Gerbung Pyrogal- lol- oder Pyrokatechin-Gerbstoffe, allein oder ge mischt,
verwendet. Die Gerbung wind mit s#bank verdünnten und veralteten Lösungen inngefangen und mit frischen Brühen mit steigender Konzentration fortgesetzt.
Man ist gezwungen, nach diesen Anweisungen .zu verfahren, da die vagetabilischen Gerbstofflösun- gen sehr langsam in die Innenschichten eindringen wegen der charakteristischen Adstringenz der Ex- trakte,
die sich bei hoher Konzentration auf den oberen Schichten fWeren. Dadurch wird eine weitere Eindringung verhindert, und es bildet sich eine raube ,und spröde Narbenseite,
wodurch Idas Leider in
EMI0001.0129
seinem <SEP> Wert <SEP> vermindert <SEP> und <SEP> sogar <SEP> univerkäuflich
<tb> wird.
<tb>
Nach <SEP> dem <SEP> oben <SEP> Angeführten <SEP> ist <SEP> eine <SEP> grosse
<tb> Menge <SEP> von <SEP> Brühen <SEP> mit <SEP> Iden <SEP> idazu <SEP> gehörigen <SEP> Gruben
<tb> erforderlich, <SEP> die <SEP> span <SEP> mit <SEP> grossem <SEP> Arbeitsaufwand
<tb> untrer <SEP> Kontrolle <SEP> halten <SEP> @muss, <SEP> und <SEP> ies <SEP> ergiibt <SEP> sich <SEP> rauch
<tb> noch <SEP> :ein <SEP> Verlust <SEP> an <SEP> Riaingerbstoff <SEP> - <SEP> durch <SEP> Gärung
<tb> und <SEP> Niederschlag.
<tb>
Bei <SEP> Icliesen <SEP> Verhältnissen <SEP> ist <SEP> zur <SEP> Gerbung <SEP> ein
<tb> grosser <SEP> Zeitraum <SEP> notwendig, <SEP> der <SEP> im <SEP> fallgemeinen <SEP> bei
<tb> Iden <SEP> gewöhnlichen <SEP> Schnellgerbiungen <SEP> ein <SEP> bis <SEP> zwei
<tb> Monate, <SEP> im <SEP> Falle <SEP> einer <SEP> Grubengerbung <SEP> noch <SEP> mehr
<tb> beträgt, <SEP> was <SEP> das <SEP> Anlegen <SEP> von <SEP> hohen <SEP> Kapitalien
<tb> für <SEP> Idas <SEP> Lagern <SEP> von <SEP> Häuten <SEP> und <SEP> Cerbstoffen <SEP> erfor dert.
<tb>
Es <SEP> wurden <SEP> schon <SEP> viele <SEP> Versuche <SEP> gemacht, <SEP> um
<tb> ,die <SEP> Genburg <SEP> zu <SEP> beschleunigen; <SEP> z. <SEP> B. <SEP> bei <SEP> seiner <SEP> Ver minderung <SEP> (der <SEP> Adstningenz, <SEP> idie <SEP> von <SEP> ider <SEP> Eigenschaft
<tb> der <SEP> Gerbstoffe, <SEP> Temperatur, <SEP> Acidität, <SEP> Salzinhalt,
<tb> Viskosität, <SEP> Densätät <SEP> un;d <SEP> vielen <SEP> anderen <SEP> oft <SEP> unkon troliierbaren <SEP> Faktoren <SEP> abhängt. <SEP> Trotzdem <SEP> hat <SEP> man
<tb> keine <SEP> zufniedenstellegde <SEP> Ergebnisse <SEP> erzielt.
<tb>
Ausser <SEP> Iden <SEP> Veränderungen <SEP> @an <SEP> den <SEP> G.enbbrühen
<tb> streben <SEP> idie <SEP> Forscher <SEP> auch <SEP> nach <SEP> einer <SEP> ider <SEP> Hautsub stanz, <SEP> damit <SEP> diese <SEP> leichter <SEP> durchgegerbt <SEP> werden <SEP> kann.
<tb> Zur <SEP> Erreichung <SEP> dieses <SEP> Zieles <SEP> wird <SEP> meistens <SEP> eine
<tb> Vongerbung <SEP> ider <SEP> Narben <SEP> (durchgeführt. <SEP> Unter <SEP> dien
<tb> verwendeten <SEP> Methoden <SEP> sind- <SEP> auch <SEP> idie <SEP> Vorgerbungen
<tb> mit <SEP> synthetischen <SEP> Gerbstoffen, <SEP> Chrom- <SEP> oder <SEP> Alumü,@
<tb> niumsalzen, <SEP> Aldahydan <SEP> usw. <SEP> Du <SEP> erwähnen. <SEP> Auch <SEP> in
<tb> diesem <SEP> Falle <SEP> sind <SEP> idie <SEP> Resultate <SEP> nicht <SEP> aufnieidenstel len;
d <SEP> ausgefallen, <SEP> besonders <SEP> wegen <SEP> der <SEP> noch <SEP> immer
<tb> nicht <SEP> genug <SEP> verminderten <SEP> Gerbungszeit. <SEP> Ausserdem
<tb> wies <SEP> Idas <SEP> auf <SEP> idiese <SEP> Art <SEP> erzielte <SEP> Lader <SEP> keine <SEP> voll kommene <SEP> Eigenschaft <SEP> eines <SEP> vegetabilisch <SEP> gegerbten
<tb> Leders <SEP> lauf. <SEP> Auch <SEP> war <SEP> (das <SEP> Fürfgfabrihat <SEP> niedriger
EMI0002.0001
.im <SEP> Rendement, <SEP> obwohl,es <SEP> wirtschaftlich <SEP> gesehen <SEP> das
<tb> Wichtigste <SEP> ist.
<tb>
Ziel <SEP> ider <SEP> nachstehenden <SEP> neuen <SEP> Erfindung <SEP> ist <SEP> es,
<tb> die <SEP> Dauer <SEP> der <SEP> Blössenvonbereitung <SEP> und <SEP> der <SEP> Gerbung
<tb> .auf <SEP> einen <SEP> Zeitraum <SEP> von <SEP> (drei <SEP> Abis <SEP> vier <SEP> Tage <SEP> einzu-
EMI0002.0002
schränken, <SEP> gegenüber <SEP> Aden <SEP> 36-4.8 <SEP> Tagen, <SEP> idie <SEP> bei
<tb> den <SEP> jetzigen <SEP> SchnelIgerbungssystemen <SEP> noch <SEP> unent behrlich <SEP> sind.
<tb>
Das <SEP> normale <SEP> Schnellgerbuugssystem <SEP> besteht <SEP> aus
<tb> nachstehenden <SEP> .Phasen:
EMI0002.0003
1. <SEP> Phase <SEP> Weiche <SEP> und <SEP> Ausspülen <SEP> 1 <SEP> Tag <SEP> im <SEP> Fass
<tb> 2. <SEP> Phase <SEP> Enthaarung <SEP> und <SEP> Entfleischung <SEP> 1 <SEP> Tag <SEP> im <SEP> Fass
<tb> 3. <SEP> ,Phase <SEP> Entkalkung <SEP> 1 <SEP> Tag <SEP> im <SEP> Fass
<tb> 4. <SEP> Phase <SEP> A.ufärbung <SEP> wund <SEP> Angenbung <SEP> 2/4 <SEP> Tage <SEP> in <SEP> Grube
<tb> 5. <SEP> Phase <SEP> Gerbüng-Durchgerbung <SEP> 2030 <SEP> Tage <SEP> in <SEP> Grube
<tb> 6. <SEP> Phase <SEP> Ausgerbuug <SEP> 2 <SEP> Tage <SEP> im <SEP> Fass
<tb> 7. <SEP> Phase <SEP> Albwelken <SEP> 1 <SEP> Tag
<tb> B. <SEP> Phase <SEP> Beschweren <SEP> oder <SEP> Nachgerben <SEP> 1 <SEP> Tag <SEP> im <SEP> Fass
<tb> 9.
<SEP> Phase <SEP> Zurichtung <SEP> ,und <SEP> Trocknung <SEP> 7 <SEP> Tage
EMI0002.0004
Mit <SEP> idem <SEP> hier <SEP> beschriebenen <SEP> neuen <SEP> Schiel <SEP> gerb system <SEP> werden <SEP> die <SEP> .Phasen <SEP> 3-4-.5-'6-9 <SEP> folgenderma ssen <SEP> verändert; <SEP> Phasen <SEP> <B>1-2-7-8</B> <SEP> bleiben <SEP> unverändert:
<tb> 1. <SEP> Phase <SEP> Nr. <SEP> 3 <SEP> (Entkalkung) <SEP> wird <SEP> nicht <SEP> mehr <SEP> aus geführt, <SEP> Ida <SEP> idie <SEP> Blössen <SEP> nicht <SEP> mehr <SEP> entkalkt <SEP> werden.
<tb> 2. <SEP> Phasen <SEP> Nr. <SEP> 4-5-6, <SEP> die <SEP> bei <SEP> den <SEP> üblichen <SEP> Gerb verfahren <SEP> 24/36 <SEP> Tage <SEP> dauern, <SEP> werden <SEP> von <SEP> einer
<tb> Phase, <SEP> die <SEP> nur <SEP> .2 <SEP> Tage <SEP> beträgt, <SEP> ersetzt.
<tb>
3. <SEP> Die <SEP> Phase <SEP> Nr. <SEP> 9 <SEP> (Zurichtung <SEP> und <SEP> Trocknung)
<tb> wird <SEP> sauf <SEP> 3 <SEP> Tage <SEP> reduziert.
<tb>
Es <SEP> ist <SEP> ersichtlich, <SEP> dass <SEP> das <SEP> komplette <SEP> Gerbverfah ren <SEP> mit <SEP> einer <SEP> Zeitersparnis <SEP> von <SEP> 2537 <SEP> Tagen <SEP> auf
<tb> nur <SEP> 11 <SEP> Tage <SEP> reduziert <SEP> werden <SEP> kann.
<tb>
Auf <SEP> idiese <SEP> Weise <SEP> werden <SEP> die <SEP> Nachteile <SEP> ider <SEP> übli chen <SEP> Sahnellgerbungsverfahren, <SEP> Reingerbstoffverlust,
<tb> .grosser <SEP> Arbeitsaufwand, <SEP> hohes <SEP> Aallegen <SEP> von <SEP> Kapita lien <SEP> für <SEP> Häute, <SEP> Chemikalien <SEP> wid <SEP> Gerbstoffe, <SEP> wenn
<tb> nicht <SEP> ganz, <SEP> so <SEP> idoeh <SEP> Inn <SEP> grossem <SEP> Masse <SEP> ausgeschlossen.
<tb>
Das <SEP> Verfahren <SEP> ides <SEP> vorliegenden <SEP> Patentes <SEP> be gründet <SEP> sich <SEP> auf <SEP> der <SEP> Blockierung <SEP> ider <SEP> Aminogrupp@en,
<tb> c <SEP> lie <SEP> in <SEP> ,den <SEP> Eiweisskörpern <SEP> ider <SEP> Blössen <SEP> vorhanden <SEP> sind.
<tb>
Aus <SEP> der <SEP> Literatur <SEP> geht <SEP> hevor, <SEP> idass <SEP> es <SEP> möglich
<tb> eist, <SEP> Idas <SEP> Fixierungsvermögen <SEP> ider <SEP> Gerbstoffe <SEP> seitens
<tb> der <SEP> Haut <SEP> herabzusetzen, <SEP> wenn <SEP> man <SEP> idie <SEP> Haut <SEP> mit
<tb> salpetriger <SEP> Säure <SEP> @(d. <SEP> h. <SEP> mit <SEP> deinem <SEP> Alkalinitrmt <SEP> in
<tb> Anwesenheit <SEP> jeher <SEP> schwachen <SEP> Säure) <SEP> behandelt. <SEP> Auf
<tb> diese <SEP> Weise <SEP> werden <SEP> die <SEP> Aminogruppen <SEP> der <SEP> Endket ten. <SEP> und <SEP> besonders <SEP> die <SEP> ides <SEP> Lysins <SEP> idmazotiert <SEP> und,
<tb> durch <SEP> Verlust <SEP> von <SEP> Stickstoff, <SEP> 'n_ <SEP> Gruppen <SEP> verändert,
<tb> die <SEP> mit <SEP> Iden <SEP> Gerbstoffen <SEP> nicht <SEP> mehr <SEP> reagieren.
<SEP> Wenn
<tb> man <SEP> diese <SEP> Behandlung, <SEP> die <SEP> als <SEP> Entaminierung <SEP> des
<tb> Kollagens <SEP> :bekannt <SEP> 'st, <SEP> nur <SEP> auf <SEP> die <SEP> Aussenteile <SEP> der
<tb> Blössen <SEP> beschränkt, <SEP> so- <SEP> verhindert <SEP> man <SEP> das <SEP> Fixierungs vermögen <SEP> der <SEP> Gerbstoffe <SEP> und <SEP> vermeidet <SEP> dadurch <SEP> auch
<tb> bei <SEP> stark <SEP> konzentrierten <SEP> Lösungen <SEP> eine <SEP> Totgerbung,
<tb> die <SEP> durch <SEP> Verhinderung <SEP> ider <SEP> Durchgerbung <SEP> in <SEP> der
<tb> Hautersichtlich <SEP> ist.
<tb>
Die <SEP> Entwicklung <SEP> von <SEP> salpetriger <SEP> Säure <SEP> erzielt
<tb> man <SEP> auch <SEP> durch <SEP> direkte <SEP> Reaktion <SEP> zwischen <SEP> Natrium-
EMI0002.0005
ni#trnt <SEP> und <SEP> Kastanlenholzextrakt, <SEP> der <SEP> bekennt <SEP> lich <SEP> eine
<tb> starke <SEP> organische <SEP> AAdität <SEP> besitzt. <SEP> Die <SEP> Haut <SEP> ist
<tb> von <SEP> Naträumnität <SEP> völlig <SEP> durchdrungen, <SEP> Faber <SEP> die
<tb> Entaminiemungsreaktion <SEP> kann <SEP> ,nur <SEP> in <SEP> Iden <SEP> Aussen schichten <SEP> erfolgen, <SEP> wo <SEP> ein <SEP> @saures <SEP> Mzdium <SEP> vorhanden
<tb> ist, <SEP> nicht <SEP> aber <SEP> in <SEP> Iden <SEP> inneren <SEP> Schichten <SEP> der <SEP> Haut,
<tb> idie <SEP> wiegen <SEP> Odem <SEP> vorhandenen <SEP> Kalk <SEP> stark <SEP> alkalisch
<tb> sind.
<SEP> Die <SEP> Fasern <SEP> der <SEP> Narbe <SEP> werden <SEP> von <SEP> der <SEP> Ent aminierungsreaktion <SEP> etwas <SEP> angegriffen, <SEP> um <SEP> den <SEP> da durch <SEP> entstehenden <SEP> Verlust <SEP> jan <SEP> Elastizität <SEP> zu <SEP> veranei iden, <SEP> kann <SEP> die <SEP> Narbe <SEP> schon <SEP> vorher <SEP> mit <SEP> kleinen <SEP> Men gen <SEP> von <SEP> gerbwirkenden <SEP> Aldehyden <SEP> (Formaldehyd,
<tb> Glutaraldehyd, <SEP> .Di-Aldehyd-Stärke <SEP> .usw.) <SEP> behandelt
<tb> werden.
<tb>
Die <SEP> Durchdringung <SEP> des <SEP> Gerbstoffes <SEP> wind <SEP> auch
<tb> von <SEP> der <SEP> Alkalität <SEP> ides <SEP> Schnittes <SEP> begünstigt, <SEP> idie <SEP> das
<tb> Adstningenzvermögen <SEP> der <SEP> gerbenden <SEP> Lösungen <SEP> herab setzt. <SEP> Auf <SEP> diese <SEP> Weise <SEP> hat <SEP> man <SEP> auch <SEP> Iden <SEP> Vorteil,
<tb> .die <SEP> irreversible <SEP> Fixierung <SEP> ides <SEP> Gerbstoffes <SEP> nicht <SEP> zu
<tb> vermindern, <SEP> weil <SEP> man <SEP> während <SEP> der <SEP> Entaminierung
<tb> bei <SEP> einem <SEP> pH-Wert <SEP> von <SEP> 4,5 <SEP> Abis <SEP> 6,5 <SEP> arbeitet, <SEP> der
<tb> nicht <SEP> sehr <SEP> weit <SEP> von <SEP> idem <SEP> Wert <SEP> hegt, <SEP> der <SEP> bei <SEP> ge wöhnlich <SEP> nicht <SEP> entaminierten <SEP> Kollagen <SEP> vorhanden
<tb> ist.
<tb>
Das <SEP> erfindungsgemässe <SEP> Verfahren <SEP> besteht <SEP> aus <SEP> drei
<tb> Phasen:
EMI0002.0006
1. <SEP> Vorbereitung
<tb> 2. <SEP> Oberflächliche <SEP> Entamini@erung <SEP> der <SEP> Blössen
<tb> 3. <SEP> -Gerbung
<tb> Es <SEP> wird <SEP> ,zweckmässig <SEP> wie <SEP> folgt <SEP> ausgeführt: <I>1.
Vorbereitung</I> Diese Behandlung wind auf den entfleischten, .aber urentkalkten .Blössen rausgeführt. Die vorher- gehenden Was!serwerkstattsiarbeiten werden wie üb lich ,gemacht. Die urentkalkten Blössen werden mit fliessendem kaltem Wasser 'm Fass kurz ausgespült, ,
um die Kalk- und faserigen Entfleischungsreste zu entfernen. Darauf bedeckt man die Ware mit. einer ausreichenden Menge Wasser, indem bis zu 3 Pro-
EMI0003.0001
zeit <SEP> Natriumnitrit <SEP> aufgelöst <SEP> ist, <SEP> und <SEP> walkt, <SEP> bis <SEP> das
<tb> Produkt <SEP> den <SEP> Schnitt <SEP> der <SEP> Haut <SEP> vollkommen <SEP> durch drungen <SEP> hat.
<SEP> Um <SEP> das <SEP> festzustellen, <SEP> spaltet <SEP> man <SEP> ein
<tb> kleines <SEP> Stückchen <SEP> Haut, <SEP> vom <SEP> stärkeren <SEP> Teil, <SEP> feuchtet
<tb> es <SEP> ian <SEP> der <SEP> inneren <SEP> Seite <SEP> mit <SEP> verdünnter <SEP> Salz,- <SEP> oder
<tb> Schwefelsäure <SEP> ian <SEP> und <SEP> prüft <SEP> mit <SEP> idem <SEP> Jad-#Stärkepa pier <SEP> (blaue <SEP> Färbung). <SEP> Eine <SEP> positive <SEP> Reaktion <SEP> erzielt
<tb> man <SEP> nach <SEP> etwa <SEP> einer <SEP> Stunde <SEP> Walken, <SEP> je <SEP> nach <SEP> ider
<tb> Geschw@iIdigkeit <SEP> ides <SEP> Fasses, <SEP> ider <SEP> Blössenstärke <SEP> und
<tb> der <SEP> Konzentration <SEP> ider <SEP> Nitrit-Lösung.
<SEP> Aussendern <SEP> ist
<tb> es <SEP> zu <SEP> empfehlen, <SEP> !die <SEP> Blössen <SEP> -nach <SEP> idem <SEP> Walken <SEP> noch
<tb> etwa <SEP> eine <SEP> Stunde <SEP> im <SEP> Fass <SEP> liegen <SEP> zulassen <SEP> und <SEP> danach
<tb> erst <SEP> Idas <SEP> Bad <SEP> zu <SEP> verwerfen. <SEP> Bei <SEP> vollständiger <SEP> Be handlung <SEP> ist <SEP> idie <SEP> Haut <SEP> sehr <SEP> steif <SEP> und <SEP> der <SEP> Schnitt
<tb> glasig <SEP> und <SEP> klar.
<tb>
Um <SEP> ein <SEP> Leader <SEP> zu <SEP> erhalten, <SEP> !das <SEP> besonders <SEP> tun
<tb> Aussehen <SEP> und <SEP> Farbe <SEP> <U>mafri</U>edenstellend <SEP> ist, <SEP> empfiehlt
<tb> man, <SEP> vor <SEP> der <SEP> Vorbereitungsphase <SEP> ein <SEP> 20-30 <SEP> Mi nuten,dauerndes <SEP> Auswaschen <SEP> .mit <SEP> fliessendem <SEP> Wasser
<tb> durchzuführen.
<tb>
Dir, <SEP> empfohlene <SEP> Massnahme <SEP> hat <SEP> Iden <SEP> Zweck, <SEP> !die
<tb> Aussenseiten <SEP> ,der <SEP> Haut <SEP> von <SEP> Iden <SEP> Aschenresten <SEP> klar
<tb> zu <SEP> ,befreien. <I>2. Oberflächliche</I> Entaminierung <I>der Haut</I> Nach der Vorbereitung ,
gibt man eins genügende Wassermenge hinzu und setzt das Fass in Bewegung. Während der Rotation fügt man eine organische oder anorganische Säure (mit Wasser verldünnt); durch idme hohle Achse schnell hinzu.
<B>Die</B> Säuremenge nvuss so berechnet sein, damit 1. die oberflächliche Alkalität ,der ,Blössen neutra- lisiert ist, 2. die :salpetrige Säure sich aus dem in der Oberfläche der Blössen befindlichen Nitrit bildet.
Um die Spaltung des Nitrits und das Neutra- lisieren (das Kalkas in den Innenschichten ,der Haut au vermeiden, wird !die Säuremenge zu einem Mi- nimumbeschränkt und je nach der Stänke der ver- wendeten Säure !geregelt.
Nach Deinigen Stunden Wanken wird idex ,pH-Wert ,des Bades bestimmt, ,der immer zwischen 4,5 und -6,5 liegen muss.
Der Schnitt ,der Haut ist stark alka lisch. Die Fasern werden von der salpetrigen Säure leicht angegriffen und verlieren ian Elastizität, die (die hauptsächlichste Eigenschaft ,
der Narbe ist. Dies wind vermieden, wenn man vor ,der oberflächlichen Entaminienung, durch Verwendung der Alkalität der Haut, mit .einem Aldehyd die Narbe fiixmert. Wenn dies geschehen ist,
,kann man sie entaminieren b!ei Ausnutzung ,der im Kastanienholzextrakt befindli- chen natürlichen organischen A2idität, die zur Bil- dung der @salpetrvigen Säure rausreicht.
Dann. folgt die Zugabe von Kastanienholzextrakt nach den unten an geführten Vorschriften.
<I>3.</I> Gerbung Das falte Bad wird verworfen und idme Blössen 10 Minuten mit fliessendem Wasser ausgewaschen. Darauf gibt man die notwendige Menge Wasser hinzu,
EMI0003.0120
um <SEP> durch <SEP> die <SEP> darauffolgende <SEP> Zugabe <SEP> von <SEP> Extrakt
<tb> die <SEP> ;gewünschte <SEP> Densmtät <SEP> au <SEP> erhalten.
<tb>
Die <SEP> Menge <SEP> ian <SEP> vegetabilischem <SEP> Extrakt <SEP> schwankt
<tb> im <SEP> allgemeinen <SEP> zwischen <SEP> 40 <SEP> und <SEP> 70 <SEP> % <SEP> (des <SEP> Blössen gewichtas, <SEP> je <SEP> nach <SEP> !der <SEP> verlangten <SEP> Steifheit <SEP> ,des <SEP> Leders.
<tb> Der <SEP> pl#-Wert <SEP> (der <SEP> Gerblö & ung <SEP> soll <SEP> unter <SEP> 4,6 <SEP> sinken.
<tb>
Wenn <SEP> ider <SEP> Extrakt <SEP> mit <SEP> ider <SEP> Haut <SEP> mit <SEP> Berührung
<tb> kommt, <SEP> idningt <SEP> er <SEP> schnell <SEP> durch <SEP> Idie <SEP> Narbte <SEP> und
<tb> verursacht <SEP> eine <SEP> leichte <SEP> Kornbildung, <SEP> die <SEP> nach <SEP> und <SEP> nach
<tb> verschwindet. <SEP> Nach <SEP> 7-8 <SEP> Stunden <SEP> isst <SEP> idie <SEP> Durchdrin gung <SEP> vollkommen, <SEP> die <SEP> Walkdauer <SEP> muss <SEP> aber <SEP> ver längert <SEP> werden, <SEP> um <SEP> idie <SEP> Fixierung <SEP> des <SEP> Gerbstoffes
<tb> in <SEP> !der <SEP> Haut <SEP> au <SEP> erzielen <SEP> und <SEP> idie <SEP> Zwischenräume <SEP> der
<tb> Fasern <SEP> auszufüllen, <SEP> bis <SEP> die <SEP> Densität <SEP> Ider <SEP> Restbrühe
<tb> konstant <SEP> ist.
<SEP> Wann <SEP> idie <SEP> Gerbung <SEP> fertig <SEP> ist, <SEP> 'st <SEP> die
<tb> Demität <SEP> ider <SEP> Restbrühe <SEP> bedeutend <SEP> gesunken, <SEP> indem
<tb> der <SEP> pH-Wert <SEP> von <SEP> ider <SEP> Höhe <SEP> ;des <SEP> Anfangswertes <SEP> nicht
<tb> abweicht. <SEP> Die <SEP> Restbrühe, <SEP> die <SEP> noch <SEP> eine <SEP> ,gerbende
<tb> Wirkung <SEP> hat, <SEP> wenn <SEP> auch <SEP> ;nicht <SEP> hochkann <SEP> !aber <SEP> für
<tb> die <SEP> Bearbeitung <SEP> anderer <SEP> Leaderarten <SEP> verwendet <SEP> wer den. <SEP> :Bei <SEP> diesen <SEP> Anbeitsbe#ddngungen <SEP> hängt <SEP> die <SEP> Menge
<tb> an <SEP> Reuegerbstoff, <SEP> ,der <SEP> von <SEP> ,der <SEP> Haut <SEP> ;
aufgenommen
<tb> wunde, <SEP> nicht <SEP> von <SEP> ,dem <SEP> Auszehriungsgnad <SEP> ,des <SEP> Rest bades <SEP> ab, <SEP> sondern. <SEP> von <SEP> Ider <SEP> Extraktmenge, <SEP> ,die <SEP> am
<tb> Anfang <SEP> zugegeben <SEP> wurde.
<tb>
Nach <SEP> Ider <SEP> G,erbung <SEP> können <SEP> ,die <SEP> Leder <SEP> wie <SEP> üblich
<tb> erbgewelkt, <SEP> ,beschwert <SEP> .und <SEP> zugerichtet <SEP> wenden.
<tb>
Die <SEP> physikalischen <SEP> und <SEP> analytischen <SEP> Eigenschaf ten <SEP> seines <SEP> Luders, <SEP> welches <SEP> mit <SEP> ;dem <SEP> hier <SEP> beschriebenen
<tb> Schnellgerbungsverfahren <SEP> hergestellt <SEP> wunde, <SEP> weichen
<tb> von <SEP> !diene <SEP> eines <SEP> mit <SEP> normalen <SEP> Gerbesystemen <SEP> her ,gestellten <SEP> Leaders <SEP> nicht <SEP> iab.
Beispiel-1 100 kg geäsoherte, iaber nicht entkalkte schwere Häute wenden mit 150 Liter Wasser, mit ,dem 6<B>kg</B> Kochsalz und 2 kg Natrium-Nitrit-Kristalle aufgelöst wurden, im Fass rotiert.
EMI0003.0130
Nach <SEP> deiner <SEP> Laufzeit <SEP> von <SEP> 10 <SEP> Minuten <SEP> ,bestimmt
<tb> man <SEP> Iden <SEP> p11-Wert, <SEP> ,der <SEP> bei <SEP> 6,5 <SEP> liegt.
<SEP> Es <SEP> wird <SEP> noch
<tb> 5 <SEP> Stunden <SEP> gewalkt, <SEP> und <SEP> dann <SEP> bestimmt <SEP> man <SEP> dien <SEP> pH Wert <SEP> wieder, <SEP> !der <SEP> bei <SEP> 10,5 <SEP> liegt. <SEP> Das <SEP> Bald <SEP> wird
<tb> verworfen.
<tb>
In <SEP> dasselbe <SEP> Fass <SEP> ;gilbt <SEP> man <SEP> 150 <SEP> Liter <SEP> Wasser,
<tb> 0,13 <SEP> kg <SEP> Ätznatron <SEP> i(38 <SEP> B6), <SEP> 0;6 <SEP> kg <SEP> Essigsäure
<tb> (987,ig)i <SEP> und <SEP> nach <SEP> 30 <SEP> Muten <SEP> wieder <SEP> 0;6 <SEP> kg <SEP> Essig säure <SEP> (98%g) <SEP> hinzu. <SEP> Es <SEP> wind <SEP> ,der <SEP> pH-Wert <SEP> der
<tb> Lösung <SEP> .kontrolliert, <SEP> ,der <SEP> !bei <SEP> 4,6 <SEP> liegt. <SEP> Nach <SEP> 30 <SEP> Mi nuten <SEP> weiterer <SEP> Rotation <SEP> bleibt <SEP> ,die <SEP> Ware <SEP> 12 <SEP> Stunden
<tb> ruhig <SEP> kn <SEP> Bad.
<SEP> Darauf <SEP> wird <SEP> das <SEP> Bad <SEP> verworfen <SEP> und
<tb> ,direkt <SEP> rauf <SEP> die <SEP> Häute <SEP> 154 <SEP> kg <SEP> Kastanmenholzextrakt Lösung <SEP> (19 <SEP> B6), <SEP> PH-Wert <SEP> 4,6 <SEP> zugegeben, <SEP> Idas <SEP> ent spricht <SEP> 56 <SEP> kg <SEP> Kastanienholzextrakt-Pulver.
<tb>
Es <SEP> wind <SEP> 48 <SEP> Stunden <SEP> ,gewalkt, <SEP> Ibis <SEP> ,die <SEP> Flüssigkeit
<tb> ,eine <SEP> konstante <SEP> Densität <SEP> von <SEP> 8 <SEP> B6 <SEP> und <SEP> einen <SEP> pH Wert <SEP> von <SEP> 5 <SEP> aufweist. <SEP> Die <SEP> Lösung <SEP> wird <SEP> ,abgelassen
<tb> und <SEP> idme <SEP> Ware <SEP> 5 <SEP> Minuten <SEP> ,ausgewaschen, <SEP> aus <SEP> dem
<tb> Fass <SEP> ,genommen, <SEP> abgewalkt, <SEP> beschwert, <SEP> zugerichtet
<tb> und <SEP> nach <SEP> üblicher <SEP> Weise <SEP> getrocknet.
EMI0004.0001
<I>Beispiel <SEP> 2</I>
<tb> Die <SEP> Vorbereitung <SEP> wird <SEP> wie <SEP> .beim <SEP> Beispiel <SEP> 1 <SEP> aus geführt, <SEP> nur <SEP> wird <SEP> die <SEP> Menge <SEP> ian <SEP> Natrium-Nitrk <SEP> zu
<tb> 1,5 <SEP> kg <SEP> reduziert. <SEP> Nach <SEP> Ablassung <SEP> des <SEP> Bades <SEP> werden
<tb> ins <SEP> Fa.ss <SEP> 150 <SEP> kg <SEP> Wasser <SEP> .und <SEP> 0,7 <SEP> kg <SEP> Oxalsäure-Krs stalle <SEP> zugegeben. <SEP> Nach <SEP> zweistündiger <SEP> Rotäerung <SEP> wind
<tb> der <SEP> pH-Wert <SEP> (der <SEP> Lösung <SEP> bestimmt <SEP> (4,5/4,6)- <SEP> und
<tb> ,das <SEP> Bad <SEP> verworfen. <SEP> Die <SEP> Gerbung <SEP> im <SEP> Fass <SEP> erfolgt
<tb> wie <SEP> .beim <SEP> Beispiel <SEP> 1, <SEP> biei <SEP> Verwendung <SEP> von <SEP> 163 <SEP> kg
<tb> Genbstofflösung <SEP> <B>0</B>6 <SEP> B6, <SEP> PH-Wert <SEP> 4;
6), <SEP> düe <SEP> 50 <SEP> lag
<tb> Gerbstoff <SEP> im <SEP> Pulver <SEP> entspricht. <SEP> Nach <SEP> 48stündiger
<tb> Walkdauer,sind <SEP> idie <SEP> .Häute <SEP> vollkommen <SEP> durchgegerbt.
<tb> Dann <SEP> wenden <SEP> sie <SEP> paus <SEP> dem <SEP> Fass <SEP> genommen, <SEP> iabge walktund <SEP> wie <SEP> üblich <SEP> zugerrichtet.
<tb>
<I>Beispiel <SEP> 3</I>
<tb> Vorbercntungs- <SEP> und <SEP> Entaminerungs-Verfahren
<tb> sind <SEP> gleich <SEP> wie <SEP> beim <SEP> Beispiel <SEP> 2. <SEP> Nur <SEP> werden <SEP> <B>165</B>
<tb> kg <SEP> Gerbstofflösung <SEP> (19 <SEP> B6, <SEP> pH-Wert <SEP> 4,6), <SEP> die
<tb> 60 <SEP> % <SEP> Gerbstoff <SEP> in <SEP> Pulverform <SEP> entspricht, <SEP> zugegeben.
<tb> Nach <SEP> Beendigung <SEP> einer <SEP> 48stündigen <SEP> Rotation <SEP> wer iden <SEP> die <SEP> Häute <SEP> wie <SEP> üblich <SEP> weitenb <SEP> handelt.
<tb>
<I>Beispiel <SEP> 4</I>
<tb> 100 <SEP> lag <SEP> schwere <SEP> Häute <SEP> im <SEP> Blössenzustan;d, <SEP> un ,entkalkt, <SEP> werdzn <SEP> ins <SEP> Fass <SEP> <B>@gegebe,n</B> <SEP> und <SEP> mit <SEP> 200 <SEP> Liter
<tb> Wasser, <SEP> in <SEP> idem <SEP> 2 <SEP> kg <SEP> Natrium;-Nitrit-Kristalle <SEP> auf gelöst <SEP> wurden, <SEP> gewalkt. <SEP> Nach <SEP> einer <SEP> Rotation <SEP> von
<tb> 10 <SEP> Minuten <SEP> beträgt <SEP> der <SEP> pH-Wert <SEP> 6,5. <SEP> Es <SEP> wird <SEP> noch
<tb> 5 <SEP> Stunden <SEP> gewalkt, <SEP> und <SEP> dann <SEP> nach <SEP> einem <SEP> 12stündigen
<tb> Ruhestand <SEP> wind <SEP> Idas <SEP> Fass <SEP> wieder <SEP> in <SEP> Bewegung <SEP> ge setzt, <SEP> bei <SEP> einer <SEP> raschen <SEP> Zugalbe <SEP> von <SEP> 0,7 <SEP> kg <SEP> Salz säure <SEP> (3@6-37%ig) <SEP> mit <SEP> 1,4 <SEP> kg <SEP> Wasser <SEP> verdünnt.
<SEP> Der
<tb> pH-Wert <SEP> ider <SEP> Lösung <SEP> beträgt <SEP> 3,63,8. <SEP> Noch <SEP> weiter
<tb> 3 <SEP> Stunden <SEP> rotieren, <SEP> bis <SEP> der <SEP> pH-Wert <SEP> edier <SEP> Lösung zu 4,8/5. angestiegen ist.
Man verwirft nun das Bad und igitt 167 kg vegetabilische Gerbstoffdösung (22 B6, pH-Wert 4,6), die 70% pulverföraniigem Gerb- istof entspricht,
hinzu. Die Häute werden nach einer 40stündigen Walkdauer wie üblich weiterbearbeitet und zugerichtet.