Verfahren zur Herstellung von Reaktivfarbstoffen Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Reaktivfarbstoffen, welches, dadurch gekennzeichnet ist, dass man 1 Mol eines. Farbstoffes, welcher mindestens einen Dihalogentriazinylrest ent hält,
mit mindestens. 1 Mol eines gegebenenfalls sub stituierten Hydroxylamins, welches mindestens, ein an das Stickstoffatom gebundenes, austauschfähiges. Was serstoffatom enthält, umsetzt.
Als Dihalogentriazinylreste kommen vorzugsweise 4,6-Dichlor- bzw. 4,6-Dibrom-1,3,5 triazinyl-2Reste in Frage.
Wasserlösliche Farbstoffe mit einem Dihalogen- triazinylrest, welche als Ausgangsfarbstoffe für die erfindungsgemässe Umsetzung verwendet werden können, sind beispielsweise in folgenden Patent schriften beschrieben:
EMI0001.0033
FP <SEP> 1 <SEP> 139 <SEP> 795, <SEP> FP <SEP> 1 <SEP> 139 <SEP> 796, <SEP> FP <SEP> 1 <SEP> 143 <SEP> 176,
<tb> FP <SEP> 1 <SEP> 143 <SEP> 177, <SEP> FP <SEP> <B>1160</B> <SEP> 909, <SEP> Bg.P <SEP> 557 <SEP> 162,
<tb> Bg.P <SEP> 558 <SEP> 390, <SEP> Bg.P <SEP> 558 <SEP> 801, <SEP> Bg.P <SEP> 558 <SEP> 816,
<tb> Bg.P <SEP> 558 <SEP> 817, <SEP> Bg.P <SEP> 558 <SEP> 884, <SEP> Bg.P <SEP> 558 <SEP> 957,
<tb> Bg.P <SEP> 559 <SEP> 943, <SEP> Bg.P <SEP> 560105, <SEP> Bg.P <SEP> 560 <SEP> 578,
<tb> Bg.P <SEP> 560 <SEP> 839.
Als gegebenenfalls substituierte Hydroxylamine, welche mindestens ein an das Stickstoffatom gebun denes, austauschfähiges Wasserstoffatom enthalten, seien die folgenden genannt:
Hydroxylamin, die ge- gebenenfalls im Kohlenwasserstoffrest substituierte N-Alkyl-, N Aryl-, N-Cycloalkyl- oder N-Aralkyl- hydroxylamine, wie N-Methyl-, N-Äthyl-, N-Butyl- hydroxylamin, N-ss-Hydroxyäthyl-hydroxylamin,
N- Phenylhydroxylamin und dessen. Mono- und Di- sulfonsäuren, N-Benzylhyäroxylamin, die gegebenen falls im Kohlenwasserstoffrest substituierten O-Alkyl- hydroxylamine, wie O-Methyl-,
O-iHydroxyäthyl- und O-Butylhydroxylamin sowie die gegebenenfalls in den Kohlenwasserstoffresten substituierten N-Alkyl- O-Alkyl-hydroxylamine wieg z. B. N-Methyl-O-Methyl- hydroxylamin.
Die Umsetzung kann in wässriger, wässrig-organi- scher oder organischer Lösung oder Suspension bei niedriger oder mässig erhöhter Temperatur, vorzugs weise zwischen 0 und 60 C, in schwach saurem, neu tralem. oder schwach alkalischem pH-Gebiet, gegebe nenfalls in Gegenwart von säurebindenden Mitteln, wie Natriumcarbonat, Natriumacetat usw. erfolgen.
Die Menge an gegebenenfalls weiter substituiertem, mindestens ein an das Stickstoffatom gebundenes Wasserstoffatom enthaltendem Hydroxylamin beträgt vorzugsweise 1 bis 1,2 Äquivalente für jede im Farb- stoffmolekül vorhandene Dihalogentriazinylgruppe, so dass nur ein Halogenatom der Dihalogentriazinyl- gruppe gegen den Hydroxylaminrest ausgetauscht wird.
Wegen der Wasserdampfflüchtigkeit von vielen Hydroxylaminverbindungen ist es angezeigt, die Um setzung in mit einem Rückflusskühler ausgerüsteten Gefässen auszuführen.
Nach der Umsetzung kann der fertige Farbstoff aus seiner Lösung oder Suspension. abgeschieden, ab- filtriert, gewaschen und getrocknet werden.
Die erhaltenen Farbstoffe eignen sich zum Färben von Leder; zum Färben, Klotzen und Bedrucken von Fasern tierischer Herkunft, z. B. Wolle, Seide; von synthetischen Polyamidfasern, z. B.. Nylon; von Cel- lulos.efasern, z. B. Baumwolle, Leinen und von Fasern aus regenerierter Cellulose, z. B. Viskoserayon, Kup ferrayon, Zellwolle; sowie von Gemischen und/oder Gebilden aus diesen. Fasern.
Die optimalen Applikationsbedingungen sind je nach der Art der Faser und der zur Anwendung ge langenden Farbstoffe verschieden. Tierische Fasern und synthetische Polyamidfasern kann: man vorzugsweise in saurem, neutralem oder schwach alkalischem Medium färben und bedrucken bzw. fixieren, z.
B. in Gegenwart von Essigsäure, Ameisensäure, Schwefelsäure, Ammoniumsulfat, Na triummetaphosphat usw. Man kann auch in Gegen wart von Egalisiermitteln z. B. polyoxäthylierten Fett ammen oder von Gemischen derselben mit Alkylpoly- glykoläthern, essigsauer bis neutral färben und am Schluss der Färbung das Bad durch Zusatz von ge- ringen Mengen eines alkalisch reagierenden Mittels, z.
B. Ammoniak, Natriumbicarbonat, Soda usw., oder Verbindungen, welche in. der Hitze alkalisch reagie ren, z. B. Hexamethylentetramn, Harnstoff, bis zur neutralen oder schwach alkalischen Reaktion ab stumpfen.
Hierauf wird gründlich gespült und ge gebenenfalls mit etwas Essigsäure abgesäuert. Die erhaltenen Färbungen und Drucke sind licht-, wasch-, walk-, wasser-, schweiss-, reib- und trockenreinigungs- echt.
Das Färben, Klotzen und Bedrucken bzw. Fixie ren der Farbstoffe auf Cellulosefasern erfolgt vorteil- hafterweise in alkalischem: Medium, z. B. in Gegen- wart von Natriumbicarbonat, Natriumcarbonat, Na tronlauge, Kalilauge, Natriummetasilikat, Natrium borat, Trinatriumphosphat, Ammoniak usw.
Zur Ver meidung von Reduktionserscheinungen werden beim Färben, Klotzen oder Bedrucken der Fasern oft mit Vorteil milde Oxydationsmittel, wie 1-nitrobenzol- 3-sulfonsaures Natrium, zugesetzt. Die Fixierung der Farbstoffe erfolgt auch bei den Cellulosefasern in der Regel in der Wärme.
Die Färbungen und Drucke auf Cellulosefasern zeichnen sich insbesondere durch hervorragendeNass- echtheiten aus. Diese sind in der Bildung einer sta bilen chemischen Bindung zwischen dem Farbstoff molekül und dem Cellulosemolekül begründet. Oft nimmt nicht die gesamte Farbstoffmenge an der che mischen Umsetzung mit der Faser teil.
Der Anteil des nicht umgesetzten Farbstoffes wird in diesen Fällen durch geeignete Operationen, wie Spülen und/oder Seifen, gegebenenfalls unter Anwendung von höheren Temperaturen, von der Faser entfernt, wobei auch synthetische Waschmittel, wie z.
B. Alkylarylsulfo- nate, Natriumlaurylsulfat, Natriumlaurylpolyglykol- äthersulfat, gegebenenfalls carboxymethylierta Alkyl- polyglykoläther sowie Mono- und Dialkylphenylpoly- glykaläther, Verwendung finden. Man erhält licht-, wasch-, wasser-, schweiss-,
reib- und trockenreini- gungsechte Färbungen und Drucke.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Ge wichtsteile und die Prozente sind Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. <I>Beispiel 1</I> 71,7 Teile 1-hydroxy-2-phenylazo-8-(4",6"-di- chlor-1",3",5" triazinyl-2"-amino)-naphthalin-3,6,2'- trisulfonsaures Natrium werden in 1200 Teilen Was, sei bei 20-25 gelöst.
Hinzu gibt man 10 Teile CH,3ONH2. HCl und erhöht den pH-Wert der Lösung durch Zutropfen von verdünnter Natriumcarbonat- lösung auf 6,0-6,5.
Man rührt während 48 Stunden bei Raumtemperatur und. hält den pH-Wert bei 6,0-6,5 durch Zugabe einer Natriumcarbonatlösung. Der ausgeschiedene Farbstoff wird abfiltriert und der Presskuchen getrocknet. Das sekundäre Kondensa- tionsprodukt stellt ein dunkelrotes Pulver dar, das sich in Wasser mit roter Farbe löst.
<I>Druckvorschrift</I> Ein mercerisiertes Baumwollgewebe wird mit einer Druckpaste der folgenden Zusammensetzung bedruckt:
EMI0002.0134
20 <SEP> Teile <SEP> des <SEP> nach <SEP> den <SEP> obenstehenden <SEP> Angaben
<tb> erhaltenen. <SEP> Farbstoffes,
<tb> 100 <SEP> Teile <SEP> Harnstoff,
<tb> 405 <SEP> Teile <SEP> Wasser,
<tb> 450 <SEP> Teile <SEP> 3o/oiger <SEP> Natriumalginatverdickung,
<tb> 10 <SEP> Teile <SEP> 3-nitrobenzolsulfonsaures <SEP> Natrium,
<tb> <U>15 <SEP> Teile</U> <SEP> Natriumcarbonat
<tb> 1000 <SEP> Teile Man trocknet das Gewebe und dämpft es während 10 Minuten bei 102-104 .
Anschliessend wird es kalt und kochend gespült, während 10 Minuten bei 100 mit einer 0,3o/oigen Seifenlösung in destilliertem Was ser geseift, wieder kalt und heiss gespült und getrock net. Man erhält einen leuchtenden roten Druck mit vorzüglichen Nasseichtheiten.
Die folgende Tabelle enthält weitere erfindungs- gemässe Farbstoffe, welche nach dem Verfahren des Beispiels 1 erhältlich sind, der Formel
EMI0002.0146
entsprechen und in der Tabelle durch den dem Rest D-NA- zugrundeliegende Farbstoff D-NA-H, durch das Halogenatom Hal, durch die dem Rest X- zugrundeliegendeHydroxylaminverbindung und durch den Farbton der Färbung auf Baumwolle in den Spalten (I) bis (IV) gekennzeichnet sind.
Im Beispiel 6 ist diejenige Aminogruppe unter strichen, die mit dem Cyanurring gebunden ist.
EMI0002.0156
Farbton <SEP> der
<tb> Färbung <SEP> auf
<tb> Beispiel <SEP> D-NA-H <SEP> Hal <SEP> X--H <SEP> Baumwolle
<tb> <U>No. <SEP> (I</U>) <SEP> (1I) <SEP> (11I) <SEP> (IV)
<tb> 2 <SEP> 2-(4' <SEP> -Amin(>-2'-methyl- <SEP> Cl <SEP> NH2 <SEP> - <SEP> OH <SEP> rotstickig
<tb> phenylazo)-naphthalin- <SEP> gelb
<tb> 4,8-disulfonsäure
EMI0003.0001
Farbton <SEP> der
<tb> Färbung <SEP> auf
<tb> Beispiel <SEP> D-NA-H <SEP> Hal <SEP> X-H <SEP> Baumwolle
<tb> No. <SEP> (I) <SEP> (II) <SEP> <B>(IM</B> <SEP> (IV)
<tb> 3 <SEP> da.
<SEP> Cl <SEP> NH2-O-CH3 <SEP> do.
<tb> 4 <SEP> 1-(2'-Chlorphenyl)-3- <SEP> Cl <SEP> NH2-OH <SEP> grünstichig
<tb> methyl-4-(3"-amino- <SEP> gelb
<tb> phenylazo)-5 <SEP> pyrazaIon 4',6"-disulfonsäure
<tb> 5 <SEP> 1-Hydraxy <SEP> 2-(3'-amino- <SEP> Cl <SEP> NH2-O-CH3 <SEP> Scharlach
<tb> phenylaza)-naphthalin 4,6,6'-trisulfonsäure
<tb> 6 <SEP> 1-Amino-4-(3'-amino- <SEP> Br <SEP> NH2-O-CH3 <SEP> rotstichig
<tb> phenylaxnina)-änthrächi- <SEP> blau
<tb> non-2,4'-disulfonsäure
<tb> 7 <SEP> Kupferkomplexverbindung <SEP> Cl <SEP> NH2-O-CH3 <SEP> violett
<tb> von <SEP> 1-Hydroxy-2-(2'-hy droxyphenylazo)-8-amino naphthalinr3,6,5'-tri sulfonsäure
<tb> 8 <SEP> do. <SEP> Cl <SEP> NH2-OH <SEP> violett
<tb> 9 <SEP> 1:
2-Kobaltkomplexver- <SEP> Cl <SEP> NH2-O-C2H5 <SEP> rotsticbig
<tb> Bindung <SEP> von <SEP> 1 <SEP> Hydroxy- <SEP> schwarz
<tb> 2-(2'-hydroxy-5'-chlor phenylazoa)-8-aminonaph thalin-3,6-disulfonsäure
<tb> 10 <SEP> 1-Hydroxy-2-phenylazo-8- <SEP> Cl <SEP> NH2-O-<B>C%</B>- <SEP> rat
<tb> amino-naphthalin-3,5,2'- <SEP> <B><I>CH,</I></B> <SEP> -CH3
<tb> trisulfons'äure
<tb> 11 <SEP> Kupferphthalocyanin- <SEP> Cl <SEP> NH2-O-C2H5 <SEP> türkis
<tb> trisulfonsäure-sulfon säure-(3'-amina phenylamid)
<tb> 12 <SEP> 1 <SEP> Hydroxy-2-(4'- <SEP> Cl <SEP> NH2-O-CH3 <SEP> Scharlach
<tb> rnethoxyphenylazo)-6 methylamina-naphthalin 3,2'-disulfonsäure
<tb> 13 <SEP> 1:2-Chromkomplexverbin- <SEP> Cl <SEP> NH-O-<B>CH,</B> <SEP> rotstichig
<tb> dung <SEP> von <SEP> 1 <SEP> Hydroxy <SEP> 2- <SEP> 1 <SEP> braun;
<tb> (2'-carboxyphenylaza)-6- <SEP> CH3
<tb> aminonaphthalin-3 sulfonsäure