Verfahren zur Herstellung von Reaktivfarbstoffen Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur HemsteUung von Reaktivfar .bstoffen der Formel
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worin A eine gegebenenfalls mono- oder dmsubstitvierte Aminogruppe, Hal. Chlor oder Brom B den Rest einer Azokomponenba,
die in Nachbarstellung zu einer phe- nolischen oder enolischen liydroxy1gmpp:e kuppelt, ein X -SO"H, das andere X Wassenstoff oder -SOJI be deuten.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch ge- kennzeichnet, dass man: 1 Mal eines Farbstoffes der Formel
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mit 1 Mol Ammoniak odereines Amins. umsetzt.
Die Farbstoffe der Formel (11) können in bekann ter Weise, z. B. durch Umsetzung von Aminofarbstof- fen der Formel
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mit einem Cyanurhalogenid nach den Angaben in der schweizerischen Patentschrift Nr.
438 531 oder durch Diazotiernung eines Amins ider Formel
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und Kupplung der Diazoverbindung mit einer Azo- komponente H-B nach den Angaben in der schweizeri- schen Patentschrift Nr. 406 480 hergestellt werden.
Die Umsetzung wird vorteilhaft bei einer Tempera tur von. 30 bis 60 C und :einem pH-Wert von 4 bis 6 ausgeführt. Der frei wendende Halogenwasserstoff wird zweckmäsisng durch Zugabe von Natriumhydroxid; -carbonat- oder -bicarbonat als Pulver oder als wisse rige Lösung neutralisiert.
Alps Verbindungen Ader Formel A-H kommen z. B. in Betracht: Ammoniak, gegebenenfalls substituierte primäre oder :
sekundäre aliphatische, alicyclische, aro- matische oder h@eterocych@sche Amine, insbesondere aber Anilin, dessen Alkyl- und Sulfonsäure- oder C.am- bons,äumed,erivate, niedrige Mono- oder Dialkylamine sowie Ammoniak.
Der fertige Reaktivfarbstoff kann aus seiner gege- benenfalls vorher neutralisierten Lösung oder Suspenn@ sion mit Natrium- oder Kaliumchlori@d ausgesalzen oder seit Säure ausgefällt, hierauf abgesaugt, gewaschen und getrocknet werden.
Die neuen Reaktivfambstoffe- eignen sich zum Fär ben, Klotzen und: Bedrucken von Fasern tierischer Herkunft, z. B. Wolle, Seide, von synthetischen Polya- müdfasern, z. B. Nylon, von Leder, von Cellulosefa- sern, z. B. Baumwolle, Leinen und von Fasern aus regenerierter Cellulose, z.
B. Viskosereyon, Kupfer reyon, Zellwolle sowie von Gemischen und/oder Gebil den, aus, diesen Fasern. Die optimalen Applikatiansbe- dingungen sind je nach der Art der Faser und der zurr Anwendung gelangenden Farbstoffe verschieden.
Tieri- sche Fasern und synthetlsclre Polyami.dfasern wird man vorzugsweise in saurem, neutralem oder schwach alka lischem Medium färben und bedrucken bzw. fixieren, z. B. in Gegenwart von Essigsäure, Amoisensäure, Schwefelsäure, Ammoniumsulfat, Natriummetaphos- phat, usw.
Man kann auch in Gegenwart von Egali & i,er- mitteln, z. B. polyoxäthyli@crten Fettanllnen oder von Gemischen d@erselb,en mLt Alkylpolyglykoläthern, essig sauer bis neutral färb; n und am Schluss der Färbung das Bad durch Zusatz von geringen Mengen eines alkalisch r:a@gier enden Mittels, z. B.
Ammoniak, Nätri- umbicarbonat, Soda usw., oder Verbindungen, welche in der Hitze alkalisch reagieren, z. B. Hexamethylente- tramin, Harnstoff, bis zur neutralen oder schwach alkalischen Reaktion abstumpfen. Hierauf wird gründ lich gespült und gegebenenfalls mit etwas Essigsäure abgesäuert.
Das Färben, Klotzen und Bedrucken bzw. Fixieren der Farbstoffe auf Cellu lo@sefas-crn erfolgt vorteilhafter- weise in alkalischem Medium, z. B. in Gegenwart von Natriumbicarbonat, Natriumcarbonat, Natronlauge, Kalilauge, Natriummeitasilikat, Natriumborat, Trinatri- umphosphat, Ammoniak, usw.
Zur Vermeidung von Reduktionserscheinungen werden beim Färben, Klot zen oder Bedrucken dier Fasern oft mit Vorteil milde Oxydationsmittel, wie 1-nitrobenzol-3-sulfons:au res. Natrium, zugesetzt. Die Fixierung der Farbstoffe er- folgt :auch bei den Cellulosefasern in :der Regel in. der Wärme.
Die Farbstoffe können bei Verwendung von starken, Alkalien wie Natniumhydroxid und Trinatrium phosphat auch bei tiefen Temperaturen, z. B. 20 bis 40 C, gefärbt bzw. fixiert werden.
Die Färbungen und Drucke auf Cellulosefasern zeichnen sich insbesondere durch hervorragende Nass- echtheiten aus. Diese sind in der Bildung einer stabi len chemischen Bindung zwischen dem Farbstoffmole- kül und dem Cellulosemolekül begründet.
Oft nimmt nicht die gesamte Farbstoffmenge an der chemischen Umsetzung mit der Faser teil. Der Anteil des:
nicht umgesetzten Farbstoffes wird in diesen Fällen durch geeignete Operationen, wie Spülen und/oder Seifen,, gegebenenfadls unter Anwendung von höheren Tempe raturen, von der Faser .entfernt, wob; @i auch syntheti sche Waschmittel, z.
B. Alkylarylsulfonate, Natrium- laury1sulfat, Natriu .mlaurylpolyglykoläthersulfat sowie Mono- und Dialkylphenolpolyglykoläther, Verwendung finden.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. <I>Beispiel 1</I> 79,7 Teile des nach den Angaben der schweizeri schen Patentschrift Nr. 406 480 (Beispiel 11) erhalte nen Farbstoffes der Formel
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werden in 1200 Teilen Wasser angerührt und mit 17,3 Teilen 4-Aminobenzol-l-sulfonsäure in Form einer wässerigen Lösung des Natriumsalzes versetzt.
Man erwärmt die Mischung auf 35-40 und hält durch Zu gabe von verdünnter Natriumcarbonatlösung den pH-Wert zwischen 4 und 6. Nach beendigter Umset zung wird der Farbstoff mit Natriumchlorid abgeschie den, abgesaugt und im Vakuum bei 40' getrocknet. Der erhaltene Farbstoff stellt nach dem Mahlen ein gelbes Pulver dar, welches sich in Wasser mit oranger Farbe löst.
Druckvorschri f <I>t</I> Ein mercerisiertes Baumwollgewebe wird mit einer Druckpaste folgender Zusammensetzung bedruckt:
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30 <SEP> Teile <SEP> des <SEP> obigen <SEP> Farbstoffes,
<tb> 100 <SEP> Teile <SEP> Harnstoff,
<tb> 385 <SEP> Teile <SEP> Wasser,
<tb> 450 <SEP> Teile <SEP> 4 <SEP> o/oige <SEP> Natriumalginatverdickung,
<tb> 10 <SEP> Teile <SEP> 1-nitrobenzol-3-sulfonsaures <SEP> Natrium <SEP> und
<tb> <U>25 <SEP> Teile</U> <SEP> Natriumcarbonat
<tb> 1000 <SEP> Teile Man trocknet den Druck und fixiert ihn durch 10-min.ütiges Dämpfen. Hierauf wird er in üblicher Weise mit kaltem und dann mit heissem Wasser ge spült, gegebenenfalls noch kochend geseift und wie derum heiss und kalt gespült.
Nach dem Trocknen er hält man einen brillanten gelborangen Druck, welcher hervorragende Wasserechtheiten und gute Eignung für Knitterfestausrüs:tung aufweist.
Die folgende Tabelle enthält weitere erfindungsge- mäss herstellbare Farbstoffe der Formel
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welche durch die Bedeutungen von Hal, A und B sowie durch den Farbton der Färbungen auf Baum wolle oder Wolle gekennzeichnet sind.
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<I><U>Tabelle</U></I>
<tb> Beispiel <SEP> Hal <SEP> A <SEP> = <SEP> Rest <SEP> von <SEP> B <SEP> = <SEP> Rest <SEP> von <SEP> Farbton
<tb> <U>Nr.</U>
<tb> 2 <SEP> Chlor <SEP> Ammoniak <SEP> 2-Hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure <SEP> rot
<tb> 3 <SEP> Brom <SEP> Ammoniak <SEP> 2-Hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure <SEP> rot
<tb> 4 <SEP> Chlor <SEP> Aminobenzol <SEP> 1-Hydroxynaphthalin-3,6,8-trisulfonsäure <SEP> rot
<tb> 5 <SEP> Chlor <SEP> Methylamin <SEP> 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-2',5'-disulfonsäure <SEP> rotstichig <SEP> gelb
<tb> 6 <SEP> Chlor <SEP> 2'-Hydroxyäthylamin <SEP> 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-2',4'-disulfonsäure <SEP> rotstichig <SEP> gelb
<tb> 7 <SEP> Chlor <SEP> 2-Amino-l-carboxybenzol <SEP> 1-Hydroxynaphthalin-4-sulfonsäure <SEP> rot
<tb> 8 <SEP> Chlor <SEP> 2'-Aminoäthansulfonsäure <SEP> 1-(2',5'-Dichlorphenyl)
-3-methyl-5-pyrazolon-4'- <SEP> rotstichig <SEP> gelb
<tb> sulfonsäure
<tb> 9 <SEP> Chlor <SEP> Dimethylamin <SEP> 1-Hydroxynaphthalin-4,6-disulfonsäure <SEP> rot