CH440509A - Verfahren zur Herstellung von Pyrimidinfarbstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Pyrimidinfarbstoffen

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CH440509A
CH440509A CH23963A CH23963A CH440509A CH 440509 A CH440509 A CH 440509A CH 23963 A CH23963 A CH 23963A CH 23963 A CH23963 A CH 23963A CH 440509 A CH440509 A CH 440509A
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  Verfahren zur Herstellung von     Pyrimidinfarbstoffen       Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein  Verfahren zur Herstellung von mindestens einen     triha-          logenierten        Pyrimidinring    enthaltenden wasserlöslichen  Farbstoffen, welches darin besteht, dass man organi  sche Verbindungen, die mindestens zwei gegebenenfalls       monosubstituierte        Aminogruppen    tragen, einerseits mit  einem     2,4,5,6-Tetrahalogenpyrimidin    und andererseits  mit einem     Phthalocyaninpolysulfonsäurechlorid    um  setzt.  



  Von den organischen Verbindungen, die minde  stens zwei gegebenenfalls     monosubstituierte        Amino-          gruppen    tragen, sind vorzugsweise     Diaminoverbindun-          gen    der aromatischen Reihe, wie z.

   B. 1,3- oder       1,4-Diaminobenzol,    1,3- oder     1,4-Diaminobenzol-          6-carbonsäure    bzw.     -6-sulfonsäure,        4,4'-Diamino-          1,1'-diphenyl-5-sulfonsäure    oder     -2,2'-disulfonsäure,          4,4'-Diamino-stilben-2,2'-disulfonsäure,        2,6-Diamino-          naphthalin-4,8-disulfonsäure,    zu nennen.  



  Als     2,4,5,6-Tetrahalogenpyrimidine    eignen sich das       2,4,5,6,-Tetrabrompyrimidin    und insbesondere das       2,4,5,6-Tetracblorpyrimidin.    Von den zu verwenden  den     Phthalocyaninpolysulfonsäurechloriden    seien das       Di-,    das     Tri-    und das     Tetrasulfonsäurechlorid    des  metallfreien     Phthalocyanins    oder der     Metallphthalo-          cyanine,    z. B. des Nickel- und vorzugsweise des     Kup-          ferphthalocyanins,    genannt.

   Dabei sind die     Sulfonsäu-          rechloridgruppen    direkt an die     Benzolkerne    in 3- oder       4-Stellung    gebunden.  



  Die Umsetzung mit dem     2,4,5,6-Tetrahalogenpyri-          midin    wird vorzugsweise in wässerigem,     wässerig-orga-          nischem    oder organischem Medium durchgeführt.  Hierbei kann das     Halogenid    als solches in konzentrier  ter Form oder aber in einem organischen Lösungsmit  tel gelöst zur Anwendung gebracht werden. Als  Lösungsmittel für die     Tetrahalogenpyrimidine    eignen  sich insbesondere Aceton, Benzol, Chlorbenzol und       Toluol.     



  Die Reaktionstemperatur variiert vorzugsweise zwi  schen 20 und 100  C. Müssen höhere Temperaturen  als etwa 40  angewendet werden, so ist es im Hinblick    auf die     Wasserdampfflüchtigkeit    der     Tetrahalogenpyri-          midine    angezeigt, in gegebenenfalls mit einem Rück=  flusskühler ausgerüsteten geschlossenen Gefässen zu  arbeiten.  



  Die Umsetzung kann in schwach alkalischem, neu  tralem bis schwach saurem Medium,     vorzugsweise    im       pi3-Bereich    3 bis 7,     durchgeführt    werden. Zur Neutra  lisation des entstehenden einen Äquivalents Halogen  wasserstoff wird der Reaktionslösung     entweder    zu Be  ginn ein säurebindendes Mittel wie beispielsweise       Natriumacetat    zugesetzt, oder man fügt während der  Umsetzung in kleinen Portionen Natrium- oder     Kali-          umcarbonat    bzw.     -bicarbonat    in fester, pulverisierter  Form oder als konzentrierte wässerige Lösung hinzu.

    Als     Neutralisationsmittel    eignen sich aber auch wässe  rige Lösungen von Natrium- oder     Kaliumhydroxyd.     Der Zusatz von geringen Mengen eines Netz- oder       Emulgiermittels    zur Reaktionsmischung kann die Um  setzungsreaktion beschleunigen.  



  Die Reaktion wird so geleitet, dass nur     ein    Halo  genatom des     2,4,5,6-Tetrahalogenpyrimidins    mit einem  austauschfähigen Wasserstoffatom einer der gegebenen  falls monosubstituierten     Aminogrupperl        reagiert.     



  Nach Beendigung der Umsetzung kann das erhal  tene Produkt ohne Isolierung aus der Reaktionsmasse  verwendet werden; es ist jedoch oft für die Qualität  der herzustellenden Farbstoffe     vorteilhafter,    es aus sei  ner gegebenenfalls vorher neutralisierten Lösung oder  Suspension mit einem geeigneten Mittel auszufällen,  z. B. mit Natrium- oder     Kaliumchlorid    oder mit einer  Säure wenn die Umsetzung in wässerigem oder     wässe-          rig-organischem    Medium ausgeführt wird, hierauf ab  zusaugen, zu waschen, z. B. mit Wasser oder einer  Salzsole, und gegebenenfalls zu trocknen.  



  Die Kondensation mit einem     Phthalocyaninpolysul-          fonsäurechlorid    wird vorzugsweise in wässerigem  Medium und unter Zusatz eines säurebindenden Mit  tels durchgeführt, wobei man das Reaktionsgemisch  nach der Kondensation noch solange rührt, bis die  überzähligen     Sulfonsäurechloridgruppen    in Sulfonsäu-      reg     ruppen    und/oder, wenn man in     Gegenwart    von  Ammoniak oder eines Amins arbeitet, in     Sulfonsäure-          amidgruppen        übergeführt    sind. Vorteilhafte Kondensa  tionsbedingungen sind z. B.

   Temperaturen von -5 bis  50  C, vorzugsweise von 0 bis 20  C, und     pH-Werte     von 5 bis B.  



  Die fertigen Farbstoffe werden aus der gegebenen  falls neutralisierten Kondensationslösung bzw.     -suspen-          sion    mit Natrium- oder     Kaliumehlorid        ausgesalzen    oder  mit Säure ausgefällt, hierauf abgesaugt, mit einer Salz  sole neutral gewaschen und getrocknet.  



  Die erfindungsgemäss mindestens eine     Trihalogen-          pyrimidylaminogruppe    tragenden, wasserlöslichen  Farbstoffe eignen sich zum Färben, Klotzen und Be  drucken von     Fasern    tierischer Herkunft, z. B. Wolle,  Seide, von synthetischen     Polyamidfasern,    z. B. Nylon,  von Leder, von     Cellulosefasern,    z. B. Baumwolle, Lei  nen und von Fasern aus regenerierter     Cellulose,    z. B.       Viskosereyon,        Kupferreyon,    Zellwolle sowie von Ge  mischen und/oder Gebilden aus diesen Fasern.

   Die  optimalen     Applikationsbedingungen    sind je nach der  Art der Faser und der zur Anwendung gelangenden  Farbstoffe verschieden. Tierische Fasern und syntheti  sche     Polyamidfasern    wird man vorzugsweise in saurem,  neutralem oder schwach alkalischem Medium färben  und bedrucken bzw. fixieren, z. B. in Gegenwart von  Essigsäure, Ameisensäure, Schwefelsäure, Ammonium  sulfat,     Natriummetaphosphat    usw. Man kann auch in       Gegenwart    von     Egalisiermitteln    z.

   B.     polyoxäthylierten     Fettaminen oder von Gemischen derselben mit     Alkyl-          polyglykoläthern,    essigsauer bis neutral färben und am  Schluss der Färbung das Bad durch Zusatz von gerin  gen Mengen eines alkalisch reagierenden Mittels, z. B.  Ammoniak,     Natriumbicarbonat,    Soda usw., oder Ver  bindungen, welche in der Hitze alkalisch reagieren,  z. B.     Hexamethylentetramin,    Harnstoff, bis zur neutra  len oder schwach alkalischen     Reaktion    abstumpfen.  Hierauf wird gründlich gespült und gegebenenfalls mit  etwas Essigsäure     abgesäuert.     



  Beim Färben und Bedrucken von Fasern und Ge  bilden tierischer Herkunft und Fasern und Gebilden  aus     synthetischem    Polyamid tritt je nach der     Reaktivi-          tät    des Farbstoffs oftmals eine weniger ausgeprägte  Bindung zwischen dem     Farbstoffmolekül    und der Faser  ein, indem die Farbstoffe zum Teil auch dank ihres  sauren Charakters Affinität zur Faser besitzen.  



  Das Färben, Klotzen und Bedrucken bzw. Fixieren  der Farbstoffe auf     Cellulosefasern    erfolgt vorteilhafter  weise in alkalischem Medium, z. B. in Gegenwart von       Natriumbicarbonat,        Natriumcarbonat,    Natronlauge,  Kalilauge,     Natriummetasilikat,        Natriumborat,        Trinatri-          umphosphat,    Ammoniak, usw. Zur Vermeidung von  Reduktionserscheinungen werden beim Färben, Klot  zen oder Bedrucken der Fasern oft mit Vorteil milde  Oxydationsmittel,     wie        1-nitrobenzol-3-sulfonsaures     Natrium, zugesetzt.

   Die Fixierung der Farbstoffe er  folgt auch bei den     Cellulosefasern    in der Regel in der  Wärme.  



  Die Färbungen und Drucke auf     Cellulosefasern     zeichneten sich     insbesondere    durch     hervorragende        Nass-          echtheiten    aus. Diese sind in der Bildung einer stabi  len chemischen Bindung zwischen dem     Farbstoffmole-          kül    und dem     Cellulosemolekül    begründet. Oft nimmt  nicht die gesamte     Farbstoffmenge    an der chemischen  Umsetzung mit der Faser teil.

   Der Anteil des nicht  umgesetzten Farbstoffs wird in diesen Fällen durch  geeignete Operationen, wie Spülen und/oder Seifen,    gegebenenfalls unter Anwendung von höheren Tempe  raturen, von der Faser entfernt, wobei auch syntheti  sche Waschmittel, wie z. B.     Alkylarylsulfonate,        Natri-          umlaurylsulfat,        Natriumlaurylpolyglykoläthersulfat     sowie     Alkylpolyglykoläther    und Mono- und     Dialkyl-          phenylpolyglykoläther,    Verwendung finden.  



  Im folgenden Beispiel bedeuten die Teile Gewichts  teile, die Prozente Gewichtsprozente und die Tempera  turen sind in Celsiusgraden angegeben.  



  <I>Beispiel</I>  54 Teile     1,3-Diaminobenzol    werden in 600 Teilen  Wasser gelöst. Man setzt 65 Teile     Natriumbicarbonat     und 110 Teile     2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin    zu und  rührt das Gemisch kräftig während 48 Stunden bei  Raumtemperatur. Dann wird der Niederschlag     abfil-          triert    und mit Wasser neutral gewaschen. Die feuchte  Ware wird bei 60  im Vakuum getrocknet und hierauf  fein gemahlen.  



  29 Teile dieses Produktes werden in 500 Teilen  Eiswasser angerührt. Man trägt eine feuchte Paste aus       Kupferphthalocyanin    -     3,3',3",3"'    -     tetrasulfonsäurechlor-          id,        hergestellt    durch     Sulfochlorieren    von 57,6 Teilen       Kupferphthalocyanin,    ein, wobei die Temperatur auf  0-5  gehalten wird. Dann tropft man langsam     Ammo-          niaklösung    in das gut     gerührte    Gemisch, bis ein       pH-Wert    von 7,5 erreicht ist.

   Man rührt die Masse  während weiteren 3 Stunden bei einer von 0  auf etwa  15-20  ansteigenden Temperatur und hält den       pH-Wert    durch allmählichen Zusatz von     Ammoniaklö-          sung    auf 7,5-8. Hierauf setzt man 30 Teile     Ammoni-          aklösung        25        %        zu        und        rührt        über        Nacht        bei        Raumtem-          peratur    weiter.

   Am nächsten Tag fügt man soviel       30        %ige        Natriumhydroxydlösung        zu,        bis        sich        der        Farb-          stoff    vollständig gelöst hat. Die Lösung wird filtriert.  Aus dem Filtrat scheidet man den Farbstoff durch  Zugabe von Salz ab. Er wird     abgenutscht,    mit Salzlö  sung     gewaschen    und im Vakuum bei 80  getrocknet.

    Man erhält ein dunkelblaues Pulver, das sich in Was  ser mit     türkisblauer    Farbe löst und auf Wolle, syntheti  schen     Polyamidfasern,        natürlicher    oder regenerierter       Cellulose    licht- und nassechte Töne ergibt.  



  <I>Färbevorschrift</I>  Man löst 3 Teile des nach der     obenstehenden    Be  schreibung erhaltenen Farbstoffes in 100 Teilen war  mem Wasser, dem man     1U    Teile Harnstoff zusetzt.       Man        gibt        noch        30        Teile        einer        10%igen        Natriumcarbo-          natlösung    und 0,5 Teile     1-nitrobenzol-3-sulfonsaures     Natrium zu.

   Mit dieser Lösung wird ein     Zellwollge-          webe        so        imprägniert,        dass        es        75        %        seines        Gewichtes        an          Farbstofflösung    aufnimmt. Nach dem Trocknen wird  das Gewebe während 5 bis 10 Minuten bei 102  feucht  gedämpft, hierauf gespült und während 15 Minuten  kochend geseift. Nach dem Trocknen erhält man eine       türkisblaue    Färbung von sehr guter Licht- und Wasch  echtheit.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von mindestens einen trihalogenierten Pyrimidinring enthaltenden wasserlös lichen Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass man organische Verbindungen, die mindestens zwei gegebe nenfalls monosubstituierte Aminogruppen tragen, einerseits mit einem 2,4,5,6-Tetrahalogenpyrimidin und andererseits mit einem Phthalocyaninpolysulfonsäure- chlorid umsetzt. UNTERANSPRUCH Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekenn- zeichnet, dass man als 2,4,5,6-Tetrahalogenpyrimidin das 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin verwendet.
CH23963A 1961-08-28 1961-08-28 Verfahren zur Herstellung von Pyrimidinfarbstoffen CH440509A (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2173251A1 (de) * 1972-02-23 1973-10-05 Bayer Ag

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FR2173251A1 (de) * 1972-02-23 1973-10-05 Bayer Ag

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