CH390174A - Gewebe - Google Patents

Description

  Gewebe    Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gewebe  und die Verwendung eines solchen Gewebes ausserhalb  der Textilindustrie.  



  Das     erfindungsgemässe    Gewebe ist dadurch ge  kennzeichnet, dass eine der beiden Kette und Schuss  bildenden Fadenscharen wechselweise einzelne Garne  von grösserem Durchmesser und Gruppen von höch  stens je vier Garnen von kleinerem Durchmesser  aufweist, welche Gruppen wie ein einzelner Faden  verwoben sind, wobei jeder Faden der einen Faden  schar über eine ungerade Zahl von Fäden und unter  einer ungeraden Zahl von Fäden der anderen Faden  schar abwechslungsweise verläuft.  



  Beim Gewebe handelt es sich     zweckmässigerweise     um eines derjenigen Art, bei welchem die Kette die  Gruppen enthält, wobei die Schusspannung wesentlich  kleiner als die Kettenspannung ist und jeder Schuss  wechselweise oberhalb und unterhalb drei Ketten  elementen verläuft, d. h. über zwei     Kettgarnen    von       Grösserem    Durchmesser mit einer Gruppe von Garnen  von kleinerem Durchmesser zwischen denselben und  darauf unter zwei Gruppen von Garnen mit kleinerem  Durchmesser und ein zwischen denselben angeordnetes  Garn mit grösserem Durchmesser.  



  Gemäss der bevorzugten Ausführungsform be  stehen die Garne von grösserem Durchmesser aus  einem Mehrfachgarn von thermoplastischem Material,  das mit relativ kleiner Tourenzahl verzwirnt ist und  die Garne von kleinerem Durchmesser sowie die  verschlungenen Elemente aus nicht thermoplastischem  Material.  



  Infolge dieser Anordnung verlaufen die Gruppen    von dünneren nicht thermoplastischen Garnen an  beiden Seiten jedes thermoplastischen Garnes parallel  und unmittelbar benachbart zu demselben und schüt  zen und bedecken dasselbe auf der einen Seite des  Gebildes, während auf der anderen Seite zwei thermo  plastische Garne an jeder Seite einer Gruppe von  nicht thermoplastischen Garnen dieselben überdecken,  so dass die thermoplastischen Garne an dieser Seite  praktisch vollständig exponiert sind.  



  Die thermoplastischen Garne können aus     Poly-          vinylchlorid    oder einem Mischpolymer von     Vinyliden-          chlorid    mit     Acrylaten,        Acrylnitrilen    oder     Vinylchlori-          den    bestehen.

   Das unter      Saran     im Handel     befindliche     Garn hat sich als geeignet erwiesen.     Im    Falle des       Vinylidenchlorid-Mischpolymers    ist der     Vinyliden-          chloridgehalt    höher als     50%    und     liegt    vorzugsweise  zwischen 70 und     95%.    Es kann sich andererseits auch  um Mehrfachgarne, bestehend aus Nylon mit niedrigem       Schmelzpunkt,    wie z. B. die unter der Handelsmarke        Rilsan     handeln.

   Gemäss einer Modifikation kann  auch ein     monofiles    flaches Band statt der oben er  wähnten     Mehrfachgarne    verwendet werden.  



  In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausfüh  rungsform der Erfindung dargestellt. Es zeigen:       Fig.    1 das Gewebe in Ansicht von der nicht thermo  plastischen Seite aus betrachtet, und       Fig.    2 und 3 Schnitte durch das Gewebe in Rich  tung der Schussfäden.  



  Das in     Fig.    1 dargestellte     Twillgewebe    besteht  aus     Kettfäden,    mit denen Schussfäden 6 verschlungen  sind. Die Kette besteht aus nicht     thermoplastischen     Garngruppen 4 (sich folgende Garngruppen sind mit      41, 42, 43 usw. bezeichnet) und     thermoplastichen     Garnen 5 (sich folgende Garne sind mit 51, 52, 53  usw. bezeichnet), die sich abwechslungsweise folgen,  d. h. ein Garn 5 folgt einer Gruppe von Garnen 4     etc.     



  Jede Gruppe 4 besteht aus höchstens vier einzelnen  Garnen, die alle dünner sind als die Garne 5, wobei  die Garne einer Gruppe wie ein einziger     Kettfaden     verwoben werden, wie dies     in    der Zeichnung dar  gestellt ist.  



  Ein beispielsweises Gewebe kann wie folgt gebildet  sein: Die Kette besteht aus a) 60 Fäden pro " von 500       Denier        Mehrfachgarn,    das aus einem Mischpolymer  von 85%     Vinylidenchlorid    und 15%     Vinylchlorid     gesponnen und als      Saran    843  bezeichnet wird, wobei  9 oder mehr Garne mit minimalen Touren miteinander       verzwirnt    sind, b) 180 Fäden pro " von 30s Stärke  aus Baumwolle, wobei je drei Fäden gemeinsam ver  woben sind und mit den      Saran -Fäden    abwechseln.  



  Der Schuss besteht aus c) 52 Schüssen pro " von  45s Stärke aus Baumwolle.  



  Die Kette wird relativ stark gespannt gehalten,  währenddem der Schuss mit geringer Spannung ein  gewoben ist, d. h. seine Spannung ist wesentlich  kleiner als diejenige der Kette.  



  Die Schussfäden 6     (Fig.    2 und 3) sind in der  Zeichnung nicht dargestellt, jedoch ist aus     Fig.    1  klar, dass die     Kettfäden    wechselweise oberhalb und  unterhalb 3     Kettfädenelementen    verlaufen (die letz  teren bestehen aus den Gruppen 4 und den Garnen 5).  



  Aus     Fig.    1 ist ersichtlich, dass jeder Satz von drei  Kettenelementen, unterhalb welchen der Schussfaden  verläuft, ein thermoplastisches Garn und je eine  Gruppe von nicht thermoplastischen Garnen an dessen  beiden Seiten enthält. Umgekehrt besitzt jeder Satz  von drei Kettenelementen, über welche ein Schussfaden  verläuft, eine Gruppe von nicht     thermoplastischen     Garnen mit je einem     thermoplastischen        Garn    auf den  beiden Seiten derselben.

   Es hat sich gezeigt, dass das  Resultat dieser Anordnung der Garne und der Ge  webeart ist, dass auf der einen Seite des Gewebes  (der in     Fig.    1 dargestellten nicht thermoplastischen  Seite) die nicht thermoplastischen Garne sich über  dem thermoplastischen Garn ausbreiten und dasselbe  bedecken, wie dies auch aus     Fig.    2 ersichtlich ist,  womit gewährleistet wird, dass das     thermoplastiche     Garn an dieser Seite praktisch nicht exponiert wird.  



  Die Struktur der anderen Gewebeseite (der thermo  plastischen Seite) ergibt sich bei der Betrachtung von       Fig.    1. Thermoplastische Garne an beiden Seiten einer  Gruppe von nicht thermoplastischen Garnen werden  exponiert, währenddem die nicht thermoplastische       Garngruppe    durch die thermoplastischen Garne be  deckt wird.  



  Bei einer Serie von Kettenelementen 4, 5, 4, 5 usw.,  in welcher sich folgende Elemente durch 41, 42, 43  usw. bzw. 51, 52, 53 usw. bezeichnet sind, verläuft       ein    Schussfaden wie folgt unterhalb und oberhalb der  Kettenelemente: 51, 41, 52, darauf unterhalb 42, 53,  43 usw. während der folgende Schussfaden wie folgt    verläuft: unterhalb 40, 51, 41 und darauf oberhalb  52, 42, 53 usw.  



  Aus den     Fig.    2 und 3 ist ersichtlich, dass ein solches  Gewebe eine praktisch vollständige     Exponierung    der       thermoplastichen    Komponente auf der thermoplasti  schen Seite des Gewebes bringt, und im wesentlichen  keine     Exponierung    dieser Komponente auf der nicht  thermoplastischen Seite, so dass dieses Gewebe die  erwünschten Eigenschaften einer Marke oder Etikette  aufweist, die an einem zu markierenden     Gegenstand          befestigt    werden soll, und welche auf ihrer Oberseite  eine gedruckte     Identifikationsmarkierung    tragen soll.  



  Im Vorstehenden wurde ein Gewebe beschrieben,  bei welchem die Schussfäden wechselweise unterhalb  und oberhalb drei Kettenelementen verlaufen, aber es  ist klar, dass ähnliche Resultate     erzielt    werden können,  wenn die Schussfäden wechselweise oberhalb und un  terhalb einer geraden oder anderen ungeraden Zahl  von Kettenelementen verlaufen, wenn auch die besten  Resultate mit dem vorgeschriebenen Ausführungsbei  spiel erreicht werden.  



  Bei der Herstellung von Marken oder Etiketten  zur Markierung von Textilien, die     Trockenreinigungs-          oder    ähnlichen Behandlungen ausgesetzt werden sollen,  wird die Marke vorzugsweise so angebracht, dass ein  nicht befestigter Kantenteil vorhanden ist, der einen  Griffteil bildet und die spätere Entfernung der Marke  erleichtert.  



  Die Marken oder Etiketten sind besonders zur  Markierung von Gegenständen geeignet, die durch  Reinigungsverfahren behandelt werden, welche nor  male Lösungsmittel oder wässrige Reinigungsmedien  bei relativ niedrigen Temperaturen verwenden; dabei  kann es wünschenswert sein, die Bedingungen der  Haftung unter Wärme und Druck zu verändern, und  zwar entsprechend der Natur des Gegenstandes, an  welchem die Marken oder Etiketten zu befestigen  sind. Die Presstemperatur, die Presszeit und der spezi  fische Pressdruck können alle einzeln, zu zweien oder  gemeinsam verändert werden.  



  Die vorangehenden Beispiele können überdies als       Versteifungs-    oder     Einlagematerialien    verwendet wer  den, sie können an einer oder beiden Seiten an einer  Schicht haftend gemacht werden, und zwar unter  Anwendung von grösseren Werten von Wärme     undJ     oder Druck, sowie längeren Presszeiten, so dass die  resultierende Haftung von permanenterer Art ist und  das Blattmaterial nur mit grösserer Schwierigkeit vom  Gewebe entfernt werden kann, an welchem es befestigt  wurde.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCHI Gewebe, dadurch gekennzeichnet, dass eine der beiden Kette und Schuss bildenden Fadenscharen wechselweise einzelne Garne von grösserem Durch messer und Gruppen von höchstens je vier Garnen von kleinerem Durchmesser aufweist, welche Gruppen wie ein einzelner Faden verwoben sind, wobei jeder Faden der einen Fadenschar über eine ungerade Zahl von Fäden und unter einer ungeraden Zahl von Fäden der anderen Fadenschar abwechslungsweise verläuft. UNTERANSPRÜCHE 1.

   Gewebe nach Patentanspruch I, dadurch gekenn zeichnet, dass die Kette die genannten Garne grösseren Durchmessers und die Gruppen enthält, wobei die Schusspannung wesentlich kleiner als die Ketten spannung ist und jeder Schuss wechselweise oberhalb und unterhalb einer Folge von drei Kettenfäden ver läuft, welche Folgen wechselweise aus zwei Kettgarnen von grösserem Durchmesser und einer dazwischen liegenden Gruppe und aus zwei Gruppen und einem dazwischen liegenden Garn mit grösserem Durch messer bestehen. 2. Gewebe nach Patentanspruch I und Unteran spruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Garne von grösserem Durchmesser aus thermoplastischem Material und die Gruppen sowie der Schuss aus nicht thermoplastischem Material bestehen. 3.

   Gewebe nach Patentanspruch I und Unteran sprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der einen Gewebeseite in jeder Folge eine Gruppe auf jeder Seite eines thermoplastischen Garnes parallel und unmittelbar benachbart demselben verläuft und dieses schützt und bedeckt, während an der anderen Gewebeseite in jeder Folge zwei thermoplastische Garne an beiden Seiten einer Gruppe verlaufen und diese bedecken, so dass die thermoplastischen Garne an dieser Seite im wesentlichen vollständig exponiert sind. 4.

   Gewebe nach Patentanspruch I und Unteran sprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die thermoplastichen Garne aus einem Mischpolymer von Vinyhdenchlorid gebildet sind, in welchem der Vinylidenchloridgehalt zwischen 70 und 95% beträgt. 5. Gewebe nach Patentanspruch I und Unteran sprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die thermoplastischen Garne aus Polyvinylchlorid oder aus einem anderen fasernbildenden Mischpolymer, wie z. B. Nylon, bestehen.

   PATENTANSPRUCH II Verwendung des Gewebes nach Patentanspruch I zum Markieren von Gegenständen unter Wärme und Druck, ausserhalb der Textilindustrie. UNTERANSPRUCH 6. Verwendung nach Patentanspruch II, gekenn zeichnet durch das Abschneiden einer Marke aus einem Gewebestreifen, Umfalten eines Kantenteiles zur Bildung eines nicht haftenden Griffstückes, Auf bringen einer Identifikationsmarkierung auf die vor wiegend aus nicht therrnoplastichem Material be stehende Markenseite und Befestigen der bezeichneten Marke unter Wärme und Druck am zu markierenden Gegenstand, wobei demselben die andere Markenseite zugekehrt wird.