Verfahren und Vorrichtung zum Beschneiden von nach Drucken, Falten und Heften intermittierend abgegebenen Druckschriften wie Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren und dergleichen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Beschneiden von nach Drucken, Falten und Heften intermittierend abgege benen Druckschriften wie Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren und dergleichen, welche nach dem Druk- ken, Falten und Heften mit hauptsächlich gleichen Zwischenräumen untereinander kontinuierlich zu einer Sammelstelle befördert werden.
Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren und der gleichen können nunmehr in Hochleistungs-Druck- pressen hergestellt werden. Ist es erwünscht, das Aus sehen solcher Druckschriften durch Beschneiden zu verbessern, so werden diese an dem Austrittsende der Presse in Pakete zusammengetragen und in Schneidmaschinen geführt, die eine Bedienung von Hand erfordern. Für das Beschneiden der aus der Presse kommenden Druckschriften muss jede solche Presse von mehreren Arbeitern, denen eine Schneid maschine zur Verfügung steht, bedient werden, was umständlich und teuer ist.
Vorliegende Erfindung bezweckt, die oben er wähnte Ungelegenheit zu beseitigen, und zeichnet sich hierzu dadurch aus, dass das Beschneiden der interrnittierend abgegebenen Druckschriften während deren kontinuierlichen Transportes zu der Sammel stelle in einem sich zusammen mit der Förderbewe gung der untereinander getrennten Druckschriften abspielenden, intermittierenden Vorgang ausgeführt wird, der an getrennten Punkten der Förderbahn begonnen und beendigt wird. Das durch die Erfin dung zustande gebrachte Beschneiden von Druck schriften bedeutet insofern auch eine Vereinfachung, als es sich gleichzeitig mit der Arbeit der Druck presse überwachen lässt.
Die Erfindung soll im folgenden an Hand einer in der Zeichnung veranschaulichten geeigneten Vor richtung zur Ausübung des erfindungsgemässen Ver fahrens beispielsweise beschrieben werden. Es zeigen: Fig. 1 einen Grundriss der Vorrichtung, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 11-I1 in Fig. 1, Fig. 3 eine Seitenansicht in der Richtung des Pfeiles III in Fig. 1 gesehen, Fig. 4 und 5 eine Seitenansicht bzw. einen Schnitt von Einzelteilen der in Fig. 1-3 dargestellten Vorrichtung.
Die in der Zeichnung veranschaulichte Vorrich tung wird an das Austrittsende einer nicht näher dargestellten Druckpresse angeschlossen, welche die Druckschriften, wie z. B. Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren und dergleichen, druckt, faltet und hef tet, die von der Druckpresse intermittierend abgege ben werden und mit hauptsächlich gleichen Zwi schenräumen untereinander kontinuierlich zu einer Sammelstelle befördert werden. Die Vorrichtung wird derart mit der Druckpresse verbunden, dass die Druckpresse und die Schneidvorrichtung synchron miteinander arbeiten.
Die Vorrichtung hat einen um laufenden Aufnahmezylinder 1, der im Gestell 2 der Vorrichtung gelagert ist und Greifer 3 besitzt, von denen nur einer in Fig. 2 gezeigt ist. Jeder Greifer 3 erfasst somit eine nach Drucken, Falten und Heften von der Druckpresse intermittierend abgegebene Druckschrift A in dem Augenblick, da sich der Greifer 3 in der in Fig. 2 gezeigten Stellung zum Erfassen der Druckschrift A befindet. Bei dem fort gesetzten Umlauf des Aufnahmezylinders 1 wird der Greifer 3 und die von ihm festgehaltene Druckschrift zu einem Förderer 4 geführt.
Dieser Förderer 4 be sitzt eine Anzahl von Greifern 5, von denen ein Paar in Fig. 2 gezeigt ist, und in dem Augenblick, da sich der Greifer 3 des Aufnahmezylinders 1 in der Nähe eines Greifers 5 auf dem Förderer 4 be findet, wird dieser Greifer 3 derart betätigt, dass er die Druckschrift A in demselben Augenblick frei gibt, da der Greifer 5 auf dem Förderer 4 derart betätigt wird, dass dieser seinerseits die Druckschrift A erfasst. Diese wird dadurch vom Förderer 4 mit genommen, welcher sich in der durch den Pfeil 6 in Fig. 2 angegebenen Richtung bewegt.
Die vom För derer 4 sukzessiv erfassten und danach in fast glei chen Abständen auf diesem liegenden Druckschriften A werden vom Förderer 4 sowie von einem För derer 8 und einem im rechten Winkel zu den För derern 4 und 8 laufenden Förderer 9 kontinuierlich zu der Sammelstelle einer Sammelvorrichtung 7 be fördert. Die Förderer 4, 8 und 9 stellen Teile einer Fördereinrichtung dar, mittels welcher die Druck schriften von der Druckpresse zu der Sammelvorrich- tung 7 geführt werden.
Der Förderer 4 läuft über drei Räder 10, von denen wenigstens eines in einer nicht näher dargestellten Weise mit der nicht näher gezeigten Druckpresse wirksam verbunden ist, um den Förderer 4 mit einer Geschwindigkeit anzutrei ben, die es ihm ermöglicht, die Druckschriften A zu erfassen und sie in demselben Takt fortzubewegen, wie sie aus der Druckpresse heraustreten und von dem Aufnahmezylinder 1 erfasst und weitergeführt werden.
Auf der Welle 11 des Rades 10 (Fig. 3) ist ein Kegelrad 12 befestigt, das mit einem Kegelrad 13 auf dem einen Ende einer Welle 14 in Eingriff steht. Die Welle 14 ist im Gestell 2 gelagert und trägt an ihrem anderen Ende ein anderes Kegelrad 15, das mit einem Kegelrad 16 eingreift, welches mittels inwendiger Rippen in seiner Nabe in die Nuten einer Welle 17 eingreift, auf der das Kegelrad 16 angebracht ist. Dadurch, dass sich die Nuten in der Welle 17 in deren Längsrichtung erstrecken, wird die Antriebsverbindung zwischen dem Kegelrad 16 und der Welle 17 aufrechterhalten. Die Welle 17 und ein Getriebekasten 18, in welchem die Welle 17 die Antriebswelle bildet, sind im Verhältnis zum Kegelrad 16 in der Längsrichtung der Welle ver schiebbar zu einem aus dem Folgenden hervorgehen den Zweck.
Der Getriebekasten 18 besteht aus einem Gehäuse 19, in welchem die Welle 17 und eine weitere Anzahl von Wellen 20, 21, 22 mittels Kugellager 23 gelagert sind. An ihrem in das Gehäuse 19 hineinragenden Ende trägt die Welle 17 ein Zahnrad 24, das mit einem Zahnrad 25 auf der Welle 20 und einem Zahnrad 26 auf der Welle 22 kämmt. Das Zahnrad 25 ist mit einem Zahnrad 24 auf der Welle 21 in Eingriff. Die Zahnräder 24 und 25 sind gleich gross, während die Zahnräder 26 und 27 untereinander gleich gross sind und grösser als die erstgenannten Zahnräder 24 und 25, so dass ein zweckmässiges Übersetzungsverhältnis zwischen der Antriebswelle 17 des Getriebekastens und dessen Abtriebswellen 21 und 22 erhalten wird.
Die Wellen 21, 22 sind an ihren aus dem Getriebekasten 18 herausragenden Enden als Kurbeln 28 ausgebildet, die Tragglieder für Schneidmittel 29 bilden.
Die Schneidmittel 29 bestehen aus geraden Mes sern 30, die in Haltern 31 befestigt sind, in denen die Kurbelzapfen 32 der Kurbeln 28 eingeführt und mittels Kugellager 33 gelagert sind. Die Messer 30 sind infolgedessen in Punkten aufgehängt, die zu den Wellen 21 und 22, welche zur Bewegung der Trag glieder dienen, und zur Lagerung der Messer 30 im Getriebekasten 18 exzentrisch sind. Da die die Halter 31 und somit die Messer 30 tragenden Kurbeln 28 den gleichen Halbmesser haben und mit der gleichen Geschwindigkeit umlaufen, wird sich das Messer 30 in einer kreisförmigen Bahn parallel zu sich selbst bewegen.
Bei dieser kreisförmigen Bewegung wird das Messer 30 gegen und entlang dem neben dem Messer angeordneten Förderer 4, oder Förderer 9, geführt werden, welcher mit der gleichen Geschwin digkeit wie das Messer 30 angetrieben wird.
Die Messer 30 sind in zwei über und unter dem bezüglichen Förderer 4 bzw. 9 angeordnete Sätze aufgeteilt. Die Messer in jedem Satz sind in der oben beschriebenen Weise mittels des Getriebe kastens 18 untereinander treibbar verbunden. Aus den in Fig. 4 und 5 gezeigten Lagen bewegen sich die Messer 30 des bezüglichen Satzes in der durch die Pfeile 34 angegebenen Richtung gegeneinander und gegen den zwischen den Messern gelegenen Förderer und gehen am Ende dieser Bewegung in Eingriff mit einer der Druckschriften A auf dem Förderer und beschneiden deren naheliegende Kante.
In dem dar gestellten Beispiel werden die Schneiden der Messer 30 im Schneidaugenblick etwas aneinander vorbei bewegt. Während des Eingriffs mit der Druckschrift A folgen die Messer 30 dem Förderer 4 bzw. 9 und der Druckschrift mit derselben Geschwindigkeit wie diese. Nach dem Eingriff mit einer Druck schrift A werden die Messer 30 von der auf dem Förderer weiterbeförderten Druckschrift weggeführt und die Bewegung der Messer geht allmählich in eine der Bewegungsrichtung des Förderers entgegen gesetzte über, um wieder in Richtung auf den För derer zum Eingriff mit einer darauf liegenden Druck schrift geführt zu werden. Die Messer 30 werden sich also in geschlossenen Bahnen mit einer Ge schwindigkeit bewegen, die derjenigen der Druck schriften A entspricht.
Nachdem die Messer in einem ersten Punkt sukzessiv in Eingriff mit einer Druck schrift geführt worden sind, folgen die Messer der Druckschrift zu einem anderen Punkt, welcher, ge sehen in der durch den Pfeil 6 angegebenen Bewe gungsrichtung der Druckschriften, hinter dem ersten Punkt liegt und in welchem die Messer ausser Ein griff mit der Druckschrift gehen und über oder unter derselben und entgegengesetzt deren durch den Pfeil 6 angegebenen Bewegungsrichtung nach dem ersten Punkt zur Wiederholung des Arbeitsvorganges zurückkehren. Die neben dem Förderer 4 angeordneten Messer sätze sind auf 'beiden Seiten desselben vorgesehen, wobei die Messer 30 jedes Satzes über und unter dem Förderer angebracht sind.
Mit Hilfe dieser neben dem Förderer 4 angeordneten Messersätze können die gegenüberliegenden Seitenkanten, zweckmässigerweise die Kurzseiten, der Druckschrift bei deren Lauf an den Messersätzen vorbei gleichzeitig beschnitten werden. Die Druckschriften A werden danach. vom Förderer 4 nach dessen Ablieferungsende in unmit telbarer Nähe des Förderers 8 fortbewegt, welcher - wie aus Fig. 2 ersichtlich - mit seinem dem För derer 4 und dem Förderer 9 zugekehrten Trum die Druckschrift A in der durch den Pfeil 35 angegebe nen Richtung von dem Förderer 4 auf den Förde rer 9 hinüberschiebt.
Der Förderer 8 besteht aus einem Band 36, das über drei Rollen 37 läuft, die in einer zweckmässigen, nicht näher veranschaulichten Weise mit dem mit der Druckpresse verbundenen Antrieb der Vorrichtung in Antriebsverbindung ste hen.
Nachdem die Druckschriften A auf den Förde rer 9 hinübergeführt worden sind, ruhen sie lose auf ihm, werden jedoch mittels vom Förderer hoch ragender, nicht dargestellter Mitnehmer in den rich tigen gegenseitigen Abständen gehalten. Der Förde rer 9 bildet einen zweiten Teil der Fördereinrich tung, welcher im rechten Winkel zu dem vom För derer 4 gebildeten Teil verläuft. Auf der einen Seite des Förderers 9 ist ein dritter Messersatz vorgesehen, der dazu dient, die dem Messersatz zugekehrte, dem Rücken entgegengesetzte Längskante der vom För derer 9 weiterbeförderten Druckschriften zu beschnei den.
Nach Beschneiden dieser Längskante wird die Druckschrift vom Förderer 9 nach dem Austrittsende der Maschine fortbewegt, wo die Druckschriften in zweckmässiger Weise vom Förderer 9 abgeliefert und vorzugsweise auf eine weitere Fördereinrichtung 38 mit zwei zusammenwirkenden, über im Gestell 1 der Maschine gelagerten Rollen 39 laufenden Förderern 40 und 41 hinübergeführt werden, zwischen deren naheliegenden Trumen die Druckschriften in der durch den Pfeil 42 angegebenen Richtung in einen von einer Rüttelvorrichtung 43 vibrierten Kasten 44 abgeliefert werden, der nebst der Fördereinrichtung 38 die oben angegebene Sammelvorrichtung 7 bildet.
Um eine seitliche Einstellung der Messer 30 in bezug auf die von den Förderern 4 und 9 fort bewegten Druckschriften zu ermöglichen, ist das bezügliche Gehäuse 19 mittels eines von Führungen 46 im Gestell 1 der Vorrichtung getragenen Schlit tens 45 auf die Druckschriften zu und von ihnen weg verschiebbar gelagert (Fig. 2). Der Schlitten 45 hat eine mit Innengewinde versehene Hülse 47, durch welche eine Schraube 48 geführt ist, an deren einem freien Ende ein Handrad 49 angebracht ist und deren entgegengesetztes Ende im Gestell 1 der Vorrichtung in einer nicht näher gezeigten Weise drehbar aber unverschiebbar gelagert ist.
Durch den Eingriff der Schraube 48 mit der Hülse 47 werden bei der durch Betätigung des Handrades 49 veran lassten Drehung der Schraube 48 das Gehäuse 19 und somit die Messer 30 auf die von den Förderern 4 und 9 fortbewegten Druckschriften zu und von ihnen weg bewegt, wodurch sich die Messer im Verhältnis zu den Druckschriften einstellen lassen und der bei dem Eingriff der Messer mit den Druckschriften wegzuschneidende Rand grösser oder kleiner gemacht werden kann. Da die Welle 17 mit dem Zahnrad 16 verschiebbar eingreift, ist diese Einstellung auch im Betrieb der Vorrichtung möglich.
Wie besonders aus Fig. 1 ersichtlich ist, stehen die auf beiden Seiten des Förderers 4 angeordneten Messersätze durch je eine Welle 14 über je einen Satz von Kegelrädern 12, 13 mit der Welle 11 in Antriebsverbindung. Koaxial mit der einen Welle 14 ist eine Welle 50 vorgesehen, die ebenfalls im Ge stell 1 der Vorrichtung gelagert ist. An ihrem einen Ende trägt die Welle 50 ein mit dem Kegelrad 16 eingreifendes Kegelrad 51 und an ihrem entgegen gesetzten Ende ein Stirnrad 52, das über ein im Gestell der Vorrichtung gelagertes Zwischenrad 53 mit einem auf der Welle 17 in der Schneidvorrichtung neben dem Förderer 9 verschiebbar, aber undrehbar angebrachten Stirnrad 54 eingreift.
Die mit den verschiedenen Messern von den Druckschriften weggeschnittenen Stücke werden in einer zweckmässigen, nicht dargestellten Weise auf gesammelt und wegbefördert.
Es dürfte aus dem Obigen hervorgehen, dass das Beschneiden der von der nicht dargestellten Druck presse intermittierend abgegebenen Druckschriften A während deren kontinuierlichen Transportes zu der Sammelstelle in einem sich zusammen mit der För- derbewegung der untereinander getrennten Druck schriften abspielenden, intermittierenden Vorgang ausgeführt wird, der an getrennten Punkten der För- derbahn begonnen und beendigt wird.