CH373641A - Lichtempfindliches Kopiermaterial zur Herstellung von Flachdruckformen hoher mechanischer Widerstandsfähigkeit - Google Patents

Lichtempfindliches Kopiermaterial zur Herstellung von Flachdruckformen hoher mechanischer Widerstandsfähigkeit

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CH373641A CH6364358A CH6364358A CH373641A CH 373641 A CH373641 A CH 373641A CH 6364358 A CH6364358 A CH 6364358A CH 6364358 A CH6364358 A CH 6364358A CH 373641 A CH373641 A CH 373641A
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Description


  Lichtempfindliches Kopiermaterial zur Herstellung von     Flachdruckformen     hoher mechanischer Widerstandsfähigkeit    Es ist bekannt, dass wasserlösliche Kolloide durch  Belichten in Gegenwart von     Diazoverbindu,ngen    in  ihrer Löslichkeit verändert werden; sie werden ge  härtet oder gegerbt. Die Ergebnisse sind hinsichtlich  einer praktischen Anwendung in der Reproduktions  technik im allgemeinen unbefriedigend!. Deshalb ist  schon vorgeschlagen worden,     Diazoverbindungen    ent  haltende     Kolloidschmchten    nach dem Belichten unter  einer Vorlage noch mit einer Lösung von chrom  sauren Salzen nachzubehandeln.

   Auch     Diazoverbin-          dungen    mit höherem     Molekulargewicht,    insbesondere  Kondensationsprodukte von Aldehyden mit     Diazo-          verbind'ungen,    z. B. mit der     Diazoverbindung    aus p  Aminod'iphenylamin, sind für die     Lichtgerbung    von       Kolloidschichten    vorgeschlagen worden. Solche     Di-          azoverbindungen    sollen in einer Menge von etwa  10      /o-,    bezogen auf das Trockengewicht der Kolloide,  angewandt werden.  



  Eine praktische Verwendung im Druckgewerbe in  der Weise, dass die im Licht gehärteten     Kolloidteile     als Träger fetter Druckfarbe im     Flachdruck    oder  Offsetdruck dienen, haben die bisher beschriebenen,  mit     Diazoverbindungen        lichtempfind'l'ich    gemachten  Schichten aus wasserlöslichen Kolloiden nicht gefun  den, da ihre mechanische Widerstandsfähigkeit nicht  für höhere Druckauflagen genügt.  



  Es ist nun gefunden worden, dass man hervor  ragende     Flachdruckplatten,    z. B.     Offsetplatten,    aus  einem lichtempfindlichen Kopiermaterial erhält, das  eine auf einen metallischen oder     Papierschichtträger     aufgebrachte Schicht aus     Pol!yacrylsäure    oder     Poly-          methacrylsäu,re    oder     Acrylsäure    -     Methacrylsäure-          Mischpolymerisat    aufweist, die als lichtempfindliche  Substanzen     Diazo:

  niumchloride    oder     Diazonium-          bromid'e    aus gegebenenfalls durch     Alkyl-    oder Al-         koxygruppen    substituiertem     3-Amino-carbazol    ent  hält.    Dia erfindungsgemäss zu verwendenden     Diazo-          verbindungen    sind teilweise in der Literatur beschrie  ben oder können in üblicher Weise aus den entspre  chenden Aminen durch     Diazotierung    dargestellt       werdien.       Als     metallische    Schichtträger eignen sich z. B.

    Metallplatten oder Metallfolien, vorzugsweise aus       Aluminium,    als     Papierachichtträger    vorzugsweise die  besonders zur Herstellung von     Papierdruckfollen    im       Handel    befindlichen. Spezialpapiere. Man kann die  Träger derart beschichten, dass man die     Carbazol        3-          diazoniumchl'oride    oder     Carbazol-3-dizoniumbromide     und das schichtbildende Kolloide in organischen Lö  sungsmitteln auflöst und diese Lösungen auf die Unter  lage aufschleudert, aufspritzt oder aufstreicht. Nach  der Beschichtung werden die Schichtträger getrock  net, im allgemeinen bei erhöhter Temperatur, bei  spielsweise bei etwa 90  C.

    



  Als Lösungsmittel     eignen    sieh vorzugsweise solche  mit Siedepunkten in dem Bereich von 80-150  C. Gut  geeignet sind z. B. die Monoäther des     Glykols,        Di-          oxans    und     Diacetonalkohol.    Die organischen Lö  sungsmittel können auch im Gemisch mit Wasser  verwendet werden.

   Die Wassermenge ist so zu be  messen, dass keine Ausfällung der     Diazoverbindung     eintritt, da die erfindungsgemässen     Diazoverbind.un-          gen    mit     Polyacrylsäure    und     Polymethacrylsäure    in  Wasser     shwerlösl'iche    Additionsverbindungen geben.  Vorteilhaft verwendet man Lösungen, die etwa 0,5  bis 2 %     Diazoverbind'ung    enthalten. Das Verhältnis  von     Diazoverhindung    zum Kolloid kann in weiten  Grenzen variiert werden. Als vorteilhaft hat sich die      Verwendung der Komponenten im Verhältnis 1 : 1  erwiesen.  



  Die lichtempfindlichen     Kopiermaterialien    gemäss  vorliegender Erfindung, die eine hervorragende Halt  barkeit und Lagerfähigkeit besitzen, können. zwecks       Herstellung    von     Flachdruckformen    Wie üblich unter  einem Original belichtet werden. Durch Entwicklung  mit Wasser, die     beispielsweise    durch Abspritzen oder  Abreiben mit Wasser oder durch Baden in Wasser       erfolgen    kann, Wird auf einfache Weise auf der Un  terlage das     Bild    erzeugt.

   Zur Entwicklung kann man  auch die Folien nach der Belichtung in die Druck  maschine einspannen und dort mit einem     mit    Wasser  befeuchteten Schwamm     überwischen.    Die meist üb  liche Nachbehandlung der Träger mit verdünnten  Säuren zur Steigerung der     Wasserführung    an den  bildfreien Stellen ist nicht erforderlich, womit eine  Vereinfachung des     Entwicklungsprozessen    gegenüber  bekannten Verfahren erreicht wird. Nach der Was  serentwicklung wird das Bild wie     üblich    eingefärbt  und als     Druckform    verwendet. Man erhalt hohe  Druckauflagen und tonfreie Drucke.

      <I>Beispiel 1</I>  0,6 Gewichtsteile dar Verbindung entsprechend  der Formel 1 (siehe unten) und 0,6 Gewichtsteile  wasserlösliche     Pol,#rnethacrylsäure    werden in 100       Volumtelen        Glykohmonomethyläther    gelöst. Mit die  ser Lösung wird eine Aluminiumfolie mit mechanisch       aufgerauhter    Oberfläche einseitig beschichtet. Die  aufgetragene Lösung wird auf die Folie kurz an  getrocknet und     anschliessend:    mit einem warmen  Luftstrom noch zwei Minuten bei 100  C weiter  getrocknet. Die so sensibilisierte Folie belichtet man  hinter einer negativen     Filmvorlage,    beispielsweise  zwei Minuten lang an einer Bogenlampe von 18 Am  pere im Abstand von 70 cm.

   Danach wird die be  lichtete Seite der Folie mit einem Wasserstrahl ab  gespült. Sobald die gelben Anteile der belichteten  Schicht, das sind die vom Licht nicht getroffenen An  teile, durch Abspülen mit Wasser vollkommen ent  fernt sind, Wird das zurückgebliebene, sich deutlich  von dem     metallenen    Untergrund abhebende positive  Bild mit fetter Farbe eingefärbt. Die erhaltene posi  tive Druckform ist in den üblichen Offsetdruck  maschinen für die     Vervielfältigung    verwendbar. Man       erhält    mit ihr hohe Druckauflagen.  



  Die Verbindung entsprechend der Formel 1 wird  durch     Diazotierung    von     3-Aminocarbazol,    das von       Morgan    und     Reod    in J.     Chem.        Soc.    (London), Band  121, auf Seite<B>2712</B> beschrieben ist, in     salzsaurer     Lösung hergestellt. Die Verbindung wird aus. wäss  riger Lösung durch Aussahen mit gesättigter     Koch-          salzlösung        umkristallisiert    und stellt ein orangegelbes  Pulver dar, das bei 102-1040 C unter Zersetzung       schmilzt.     



  Eine gleich gute Druckplatte, die ebenso hohe       Druckauflagen    liefert, erhält man, wenn man in der  oben angegebenen Lösung     zur    Beschichtung der Al'u-         miniumfolie    die     Menge    an     Diazoniumchlorid    von  0,6 Gewichtsteilen auf 1,2 Gewichtsteile erhöht.  



  <I>Beispiel 2</I>  Eine     Aluminiumfolie    mit mechanisch     aufgerauh-          ter    Oberfläche wird mit einer Lösung aus. 0,6 Ge  wichtsteilen der Verbindung entsprechend der Formel  2 und 0,6     Gewichtsteilen    wasserlöslicher, mittelvisko  ser     Polyacrylsäure    in 100     Volumteüen        Glykolmono-          methyläther    beschichtet. Auf die in Beispiel 1 be  schriebene Weise wird die Aluminiumfolie getrocknet  und belichtet. Für die Entwicklung des Bildes zur  fertigen     Druckform    wird fliessendes Wasser benutzt,  vgl. hierzu ebenfalls Beispiel 1.

   Man erhält von einer  negativen Vorlage eine positive Druckform.  



  Mit gleich gutem Ergebnis kann auch die Ver  bindung entsprechend der Formel 3 verwendet wer  den. Das damit hergestellte     lichtempfindliche    Kopier  material ist sehr     lagerfähig.     



  Die Verbindung entsprechend der Formel 2 wird  durch     Diazotierung    in     bromwasserstoffsaurer    wäss  riger Lösung aus 3 -     Amino    - 6 -     methyl-carbazol    her  gestellt, das von O.

   Bremer in     Justus    Liebigs Annalen  der     Chemie,    Band 514 (1934), Seite 279, beschrieben  ist.     Das    erhaltene     Diazoniumbromid    wird aus Wasser  durch     Aussalzen    mit gesättigter     Kaliumbromidlösung     umkristallisiert     und,        stehlt    ein orangegelbes Pulver dar,  das sich beim Erhitzen im     Schmelzpunktsbestim-          mungsröhrchen    bei 115  C dunkel zu färben beginnt  und bei 1700 C zersetzt.  



  Die Verbindung entsprechend der Formel 3 wird  aus     3-Amino-2-methoxy-carbazol    dargestellt, das man  vorteilhaft folgendermassen herstellt, da die Angaben  in der deutschen Patentschrift Nr. 553 628 und im  Chemischen Zentralblatt<I>32, 11,</I> 1516, etwas un  genau sind:       2-Methoxy-N        acetyl-carbazol    (Schmelzpunkt 81  bis 840 C) erhält man durch achtstündiges Erhitzen  von     2-Methoxycarbazol    (Schmelzpunkt 233-234  C)  mit     Essigsäureanhydrid    auf etwa 200  C.

   Man behan  delt das     Acetylierungsprodukt    mehrere Stunden bei  Zimmertemperatur mit Salpetersäure (D 1,4) und  erhält     2-Methoxy-3-nitro-N-acetyl-carbazol    (Schmelz  punkt     154-155     C), welches durch katalytische Re  duktion mit Wasserstoff unter Verwendung von       Raneynickel    zu 3 -     Amino    - 2 -     methoxy    - N -     acetyl-          carbazoil    (Schmelzpunkt 180-1810C) reduziert wird.

    Durch mehrstündiges Erhitzen der zuletzt genannten       Verbindung        mit        10        %        iger        methanolischer        Kalilauge     wird die     Acetyl'gruppe    abgespalten, 3 -     Amino    -     2-          methoxy-carbazol    entsteht, das als Hydrochlorid  (Zersetzungspunkt über 2250 C) isoliert wird.

   Beim       Diazotieren,    des erhaltenen salzsauren Salzes in     brom-          wasserstoffsaurer    Lösung erhält man das Bromhydrat  des     3-Diazo-2-methoxy-carbazols.    Dieses     Diazonium          salz    wird aus Wasser durch     Aussalzen    mit gesättigter       Kaliumbromid-Lösung    umkristallisiert. Es stellt ein       grünlichgelbes    Pulver dar und beginnt sich bei etwa  1000 C unter zunehmender Dunkelfärbung zu zer  setzen.

        <I>Beispiel 3</I>  Eine     anod'isch    oxydierte     Aluminiumfolie    wird mit  einer Lösung beschichtet, die auf je 100     Volumteile          Glykolmonomethyläther    0,6 Gewichtsteile der Ver  bindung entsprechend der Formel 1 und 0,8 Ge  wichtsteile wasserlösliche     Polyacrylsäure    von mittle  rer Viskosität enthält. Vorteilhaft bedient man sich  zur     Beschichtung    einer Plattenschleuder, wie es in der  Technik üblich ist. Die mit der Lösung beschichtete  Folie wird getrocknet, unter einer negativen Vorlage  belichtet und, wie in Beispiel 1, nach erfolgter Belich  tung mit einem Wasserstrahl etwa eine Minute lang  gespült.

   Das erhaltene positive Bild     wird        mit    fetter  Farbe     eingefärbt    und als Druckform verwendet.    <I>Beispiel 4</I>  Eine handelsübliche     Papierdruckfolie    wird auf  der präparierten Seite mit einer Lösung bestrichen,  die auf 100     Volumteile        Diacetonalkohol    0,5 Ge  wichtsteile der Verbindung entsprechend der Formel  2 und 0,7 Gewichtsteile wasserlösliche mittelviskose       Polyacrylsäure    enthält. Die Folie wird dann getrock  net und anschliessend unter einer Vorlage belichtet.

    Nach erfolgter Belichtung färbt man die belichtete  Seite der     Folie    erst mit fetter Farbe ein und spült sie  dann anschliessend mit Wasser ab. Dabei werden die  Teile der aufgetragenen,     Acrylsäure    enthaltenden  Schicht, die während der Belichtung nicht vom Licht  getroffen sind, gelöst und nehmen auch die auf ihnen  haftende fette Farbe mit weg. Man erhält von einer  negativen, transparenten Vorlage eine positive Druck  form.  



  <I>Beispiel</I>       Eine        Zinkplatte        wird        mit    4     %        iger        Essigsäure,        die          411/9        Kaliumaluminiumsulfat    enthält, übergossen,  etwa 3-5 Minuten lang gebürstet, mit Wasser ab  gespült und getrocknet.

   Die so     behandelte    Platte be  schichtet man mit einer Lösung, die auf 100     Volum-          teile        Diacetonalkohol    2 Gewichtsteile der Verbindung  entsprechend der Formel 2 und 0,5 Gewichtsteile  wasserlösliche, mittelviskose     Polyacrylsäure    enthält.  Nach dem Aufbringen der lichtempfindlichen Lösung  wird die Platte     getrocknet    und hinter einer negativen  Vorlage belichtet. Die belichtete Platte wird mit Was  ser abgespült und danach mit fetter Druckfarbe ein  gefärbt. Von der erhaltenen positiven Druckform  kann eine grosse Anzahl Drucke hergestellt werden.

      <I>Beispiel 6</I>  0,5 Gewichtsteile der Verbindung entsprechend  der     Formel    1 und 0,5 Gewichtsteile eines wasserlös  lichen     Mischpolymerisats    aus     Acrylsäure    und     Meth-          acrylsäure        (Molverhäiltnis    1 : 1) werden in 100     Vo-          lumteilen        Glykolmonomethyläther    gelöst. Mit dieser  Lösung beschichtet man eine doppelseitig mechanisch       aufgerauhte    Aluminiumfolie.

   Nachdem die aufgetra  gene Lösung getrocknet ist, wird die beschichtete  Seite der     Aluminiumfolie    unter einer negativen Film  vorlage belichtet und     anschliessend    mit einem Wasser  strahl etwa 30-60 Sekunden überspült. Die mit dem  Bild versehene     Folienseite-wird    ohne weitere Behand  lung mit fetter Farbe eingefärbt und als Druckform  verwendet. Die von der negativen Vorlage erhaltene  Druckform ist positiv.  
EMI0003.0045     


Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Lichtempfindliches. Kopiermaterial zur Herstel lung von Flachdruckformen hoher mechanischer Widerstandsfähigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass eine auf einen metallischen oder Papierschichtträger aufgebrachte Schicht aus Polyacrylsäure oder Poly- methacrylsäure oder Acrylsäure - Methacry1säure- Mischpolymerisat als lichtempfindliche Substanzen Diazoniumchloride oder Diazoniumbromide aus gegebenenfalls durch Alkyl- oder <RTI
    ID="0003.0058"> Alkoxygruppen sub stituiertem 3-Amino-carbazol enthält.
CH6364358A 1956-12-28 1958-09-05 Lichtempfindliches Kopiermaterial zur Herstellung von Flachdruckformen hoher mechanischer Widerstandsfähigkeit CH373641A (de)

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