DE1075950B - Negativ arbeitende Kopierschicht fuer die photomechanische Herstellung von Flachdruckformen - Google Patents
Negativ arbeitende Kopierschicht fuer die photomechanische Herstellung von FlachdruckformenInfo
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- G03F7/004—Photosensitive materials
- G03F7/022—Quinonediazides
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Description
Für die Herstellung von Flachdruckformen auf photomechanischem Wege haben neben den Sulfosäureestern
und Sulfosäureamiden von o-Chinondiazidsulfosäuren und p-Chinondiazidsulfosäuren auch
p-Im,inochinondiazide, besonders solche aus N-arylsulfonierten p-Phenylendiaminen, in der drucktechnischen
Praxis Bedeutung erlangt. Die aus N-Arylsulfonyl-p-phenylendiaminen
erhältlichen p-Iminochinondiazide der allgemeinen Formel
N-SO9R
in welcher R für Aryl, R1 und R2 für H oder Alkyl
oder Alkoxy oder Halogen stehen, entsprechenden Verbindungen ergeben bei ihrer Belichtung Lichtzersetzungsprodukte,
die im Gegensatz zu den Ausgangsstoffen in verdünnten Alkalien, verdünnten Säuren und organischen Lösungsmitteln praktisch unlöslich
sind. Belichtet man eine Metall- oder Papierfolie mit lichtempfindlicher Schicht, deren lichtempfindliche
Substanz aus einem Iminochinondiazid entsprechend der oben angegebenen Formel besteht,
unter einem transparenten Original, so erhält man ein Bild, das beim Entwickeln mit verdünnten Alkalien
oder Säuren oder mit organischen Lösungsmitteln eine fertige Flachdruckform ergibt. Die stehengebliebenen
hydrophoben Lichtzersetzungsprodukte nehmen fette Druckfarbe an, und man erhält von negativen Originalen
positive Druckformen. Zwecks Erzielung einer guten Wasserführung an den bildfreien Stellen der
Folie ist beim Entwickeln mit verdünnten Alkalien oder mit Lösungsmitteln Nachbehandlung der
druckenden Folienoberfläche mit einer verdünnten Säure erforderlich.
Es ist nun gefunden worden, daß lichtempfindliches, für die Erzeugung von Druckformen auf photomechanischem
Wege zu verwendendes Reproduktionsmaterial mit einer lichtempfindlichen Schicht, in der
Iminochinon-(1,4)-diazide obiger allgemeiner Formel enthalten sind, besondere Vorteile aufweist, wenn die
lichtempfindliche Schicht außer den Iminochinon-(l,4)-diaziden Polyacrylsäure oder Polymethacrylsäure
oder Mischpolymerisate enthält, die durch Polymerisation von Acrylsäure-Methacrylsäure oder einer
oder beider Säuren mit funktionellen Derivaten dieser Säuren entstanden sind. Beispiele solcher funktionellen
Acrylsäurederivate sind Acrylsäurenitril und Acrylsäureamid.
Negativ arbeitende Kopierschicht
für die photomechanische Herstellung
von Flachdruckformen
Anmelder:
Kalle & Co. Aktiengesellschaft,
Wiesbaden -Biebrich, Rheingaustr. 190-196
Wiesbaden -Biebrich, Rheingaustr. 190-196
Dr. Wilhelm Neugebauer, Dr. Oskar Süs
und August Rebenstock, Wiesbaden-Biebrich,
sind als Erfinder genannt worden
Die erfindungsgemäß als Bestandteil in der lichtempfindlichen Schicht vorhandene Polyacrylsäure bzw.
die Mischpolymerisate beider Säuren bewirken die Hydrophilierung der Oberfläche des Schichtträgers.
Nach der Entwicklung, d. h. nach der Entfernung der bei der Belichtung unbelichtet gebliebenen Anteile der
Schicht, ist es daher nicht erforderlich, zur Verbesserung der Wasserführung des Schichtträgers eine
Behandlung mit verdünnter Säure vorzunehmen. Außerdem wird bei der Herstellung der Flachdruckformen
aus dem lichtempfindlichen Material gemäß der Erfindung die Entwicklung wesentlich einfacher,
indem sie nur mit Wasser durchgeführt wird. Damit ist ein wesentlicher technischer Fortschritt in der Verarbeitung
von lichtempfindlichem Material, das mit Iminochinon-(i,4)-diaziden sensibilisiert ist, erreicht
worden.
Die Gegenwart von Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure oder den Mischpolymerisaten beider Säuren in
den lichtempfindlichen Schichten bietet den weiteren Vorteil, daß mit gleich gutem Erfolg an Stelle der
Iminochinon-(l,4)-diazide selbst die bei der Herstellung der Iminochinondiazide als Zwischenprodukte
auftretenden Diazoniumsalze, beispielsweise die Diazoniumchloride der arylsulfonierten p-Phenylendiamine,
als lichtempfindliche Substanzen in den Schichten gemäß der vorliegenden Erfindung enthalten
sein können.
Zur Herstellung des lichtempfindlichen Materials gemäß vorliegender Erfindung bringt man die Iminochinon-(l,4)-diazide
gemeinsam mit... Polyacrylsäure oder Polymethacrylsäure oder deren Mischpolymerisaten,
vorzugsweise in Mengen von 50 bis 200%, bezogen auf die Menge der verwendeten Diazover-
909 730/2T4
bindungen, aus organischen Lösungsmitteln, vorteilhaft
solchen mit einem Siedepunkt in dem Bereich von 80 bis 150° C, auf die Schichtträger auf. Das so
erhaltene lichtempfindliche Material wird nach dem_ Trocknen der aufgetragenen Schicht in an sich be-,
kannter Weise unter einem transparenten Original belichtet und mit Hilfe von Wasser, zweckmäßig durch
eine kurze Behandlung mit fließendem Wasser, entwickelt, um nach dem Einfärben mit fetter Druckfarbe
als Druckform verwendet zu werden. Als Schichtträger sind Metalle, vorzugsweise Aluminium
und Zink, und Papier geeignet.
Es kann vorteilhaft sein, daß in den lichtempfindliehen
Schichten nach vorliegender Erfindung Gemische der Iminochinon-(1,4)-diazide bzw. ihrer Diazoniumsalze
vorhanden sind, besonders dann, wenn die einzelnen Diazoverbindungen zur Kristallisation
neigen, beispielsweise an äef Oberfläche eines Aluminiumschichtträgers.
.'. .
Die in dem lichtempfindlichen Reproduktionsmaterial gemäß der Erfindung vorhandenen lichtempfindlichen
Substanzen sind zum Teil in der Literatur beschrieben. Soweit das nicht zutrifft, sind sie
in Analogie zu den bekannten Substanzen herstellbar. In der Formelzusammenstellung ist eine Anzahl für
die Erfindung geeigneter Iminochinon-(l,4)-diazide bzw. deren Diazoniumsalze aufgeführt, über die
folgende ergänzende Angaben gemacht werden.
Verbindung entsprechend . Formel 2 wird aus 4-Amino-2,5-diäthoxy-l-(4/-toluolsulfonyl-amino)-benzol
durch Diazotierung' in verdünnter Salzsäure hergestellt. Das Diazoniumchlorid schmilzt bei 134° C
unter Zersetzung.
Die Verbindungen entsprechend den Formeln 4, 5, 9, 10, 11 und 12 werden analog der Verbindung entsprechend
Formel 1 hergestellt. Sie haben folgende Schmelzpunkte: -
Verbindung Formel 4-:
Verbindung Formel 5:
Verbinduni Formel 9:
Verbindung Formel 10:
Verbindung Formel 5:
Verbinduni Formel 9:
Verbindung Formel 10:
Verbindung Formel 11:
Verbindung Formel 12:
6
6
160° C unter Zersetzung,
170° C unter Zersetzung,
136° C unter Zersetzung,
133 bis 135° C unter Zer-
setzung·
132° Cunter Zersetzung,
165° C unter Zersetzung. β
45
Die Verbindungen entsprechend den Formeln 15 und 16 werden aus 4-Amino-2,5-diäthoxy-l-(benzolsulfonyl-amino)
-benzol durch Diazotierung in verdünnter Salzsäure (Formel 15) bzw. in verdünnter
Schwefelsäure (Formel 16) hergestellt. Verbindung Formel 15 schmilzt bei 105 bis 107° C unter Zersetzung,
Verbindung Formel 16 bei 155 bis 157° C unter Zersetzung.
1. 0,5 Gewichtsteile des Iminochinon-(l,4)-diazids entsprechend der Formel 1 und 0,3 Gewichtsteile
mittelviskose Polyacrylsäure werden in 50 Volumteilen Glykolmonomethylather gelöst. Mit dieser Lösung
wird eine doppelseitig gebürstete Aluminiumfolie einseitig auf einer Plattenschleuder beschichtet.
Die Folie wird zuerst mit heißer Luft getrocknet und zwecks restloser Entfernung des Lösungsmittels noch
2 Minuten bei 100° C nachgetrocknet. Man belichtet die lichtempfindliche Schicht der Folie etwa 2 Minuten
hinter einer negativen Filmvorlage, z. B. an einer Bogenlampe von 18 Ampere bei einem Lampenabstand
von 70 cm, und entwickelt anschließend die belichtete Schicht, in der ein Bild in schwach gelber
Farbe sichtbar geworden ist, durch Behandeln mit fließendem Wasser. Die Folie wird dann sofort ohne
saure Nachbehandlung mit fetter Farbe eingefärbt und als Flachdruckform in einem Vervielfältigungsapparat
verwendet. Von einem negativen Original erhält man eine positive Druckform. Gleich gute Ergebnisse
erzielt man bei Verwendung der Verbindüngen mit den Formeln 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 11 und 14,
an Stelle der Verbindung entsprechend der Formel 3.
An Stelle der gebürsteten Aluminiumfolie kann eine mechanisch aufgerauhte Aluminiumfolie verwendet
werden, auf deren aufgerauhte Seite man die lichtempfindliche Lösung aufträgt. Die mittelviskose PoIyacrylsäure
läßt sich in der Beschickungslösung ersetzen durch Mischpolymerisate aus Acrylsäure und Acrylsäuremethylester,
beispielsweise im Mischungsverhältnis 2 :1 hergestellte Mischpolymerisate.
Die Verbindung entsprechend der Formel 8 wird zur Herstellung der Beschickungslösung zweckmäßig
in Dimethylformamid aufgelöst.
2. Eine nach einer der USA.-Patentschriften
2 534 650, 2 681617 oder 2 559 610 hergestellte Papierfolie wird mit einer Glykolmonomethylätherlösung
beschichtet, die 1% der Diazoverbindung entsprechend der Formel 2 und 0,6 °/o mittelviskose PoIyacrylsäure
enthält. Die nach der im Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise weiterbehandelte und belichtete
Folie wird mittels einer Wasserbrause entwickelt, und das erhaltene Bild wird mit fetter Farbe
eingefärbt. Man erhält wie im Beispiel 1 von einer negativen Vorlage eine positive Flachdruckform. Mit
gleich guten Ergebnissen können an Stelle der Diazoverbindung entsprechend der Formel 2 die Diazoverbindungen
mit den Formeln 15 und 16 verwendet werden.
3. Man stellt eine Beschichtungslösung her durch
Auflösen von 0,5 Gewichtsteilen des Iminochinon-(l,4)-diazids entsprechend der Formel 10, 0,25 Gewichtsteilen
Polymethacrylsaure und 0,25 Gewichtsteilen
mittelviskose Polyarcylsaure m 200Volumteilen
Glykolmonomethylather Die mit dieser Losung beschichtete
und damit lichtempfmdlich gemachte Aluminiumfolie
wird nach der im Beispiel 1 angegebenen Ar^ej,ts^ei!e ^ einer Flachdruckform verarbeitet.
4· °'2\ Gewichtstelle des Iminochmon-(l,4)-diazids
entsprechend der Formel 12, 0,25 Gewichtsteile des Iminochinon-(l,4)-diazids entsprechend der Formel 13
und 0,3 Gewichtsteile hochviskose Polyacrylsäure werden in 100 Volumteilen eines Gemisches von
gleichen Teilen Glykolmonomethylather undDimethylformamid gelöst. Mit dieser Lösung wird eine an der
Oberfläche anodisch oxydierte Aluminiumfolie beschichtet. Die lichtempfindliche Folie wird nach der
Arbeitsweise, die im Beispiel 1 angegeben ist, hinter einer Filmvorlage belichtet und mit Wasser entwickelt.
Sie wird dann als Flachdruckform verwendet.
5. Eine Zinkplatte wird 5 Minuten lang mit einer wäßrigen Lösung behandelt, die 4% Essigsäure und
4°/o Kaliumaluminiumsulfat enthält. Die so vorbehandelte Platte wird mit einer Lösung beschichtet, die
0,3 Gewichtsteile des Iminochinon-(l,4)-diazids entsprechend der Formel 14 und 0,1 Gewichtsteil mittelviskose
Polyacrylsäure in 15 Volumteilen eines Gemisches aus Glykolmonomethylather und Dimethylformamid
(2 :1) enthält. Nach dem Trocknen der Folie mittels Heißluft wird die lichtempfindliche
Schicht hinter einer negativen Vorlage belichtet und die belichtete Schicht mit Wasser entwickelt. Danach
wird das Bild unmittelbar mit fetter Farbe eingefärbt. Es ist dann druckfertig. Man erhält von einer
negativen Vorlage eine positive Flachdruckform.
6. 0,5 Gewichtsteile des Iminochinon-(l,4)-diazids entsprechend der Formel 1 und 0,25 Gewichtsteile des
Mischpolymerisates aus gleichen Gewichtsteilen Acrylsäure und Methacrylsäure werden in 100 Volumteilen
Glykolmonomethyläther gelöst. Mit dieser Lösung wird eine gebürstete Aluminiumfolie beschichtet.
Nach dem Trocknen der aufgetragenen lichtempfindlichen Lösung wird die Folie unter einer negativen
transparenten Vorlage belichtet und anschließend mittels einer Wasserbrause entwickelt; die Entwicklung
ist nach etwa 1 Minute vollständig. Das auf der Folie verbliebene positive Bild wird sofort mit fetter Farbe
eingefärbt. Von der benutzten negativen Vorlage erhält man eine positive Flachdruckform.
7. Eine Lösung, die auf 100 Volumteile Dimethylformamid 0,5 Gewichtsteile des Iminochinon-(l,4)-diazids
entsprechend der Formel 10 und 0,25 Gewichtsteile des aus Acrylsäure und Acrylsäureamid im Verhältnis
2 :1 hergestellten Mischpolymerisates enthält, wird auf eine gebürstete Aluminiumfolie aufgebracht.
Nach dem Trocknen der aufgetragenen Lösung wird die Folie hinter einer negativen Filmvorlage belichtet.
Die Entwicklung der belichteten Schicht erfolgt dadurch, daß die Bildseite der Folie mit Wasser abgebraust
wird. Bei dem Einfärben der entwickelten Folie mit fetter Farbe erhält man ein druckfertiges
positives Bild.
Claims (2)
1. Negativ arbeitende Kopierschicht für die photomechanische Herstellung von Flachdruck-
formen, deren lichtempfindliche Substanz aus Iminochinon-(l,4)-diaziden besteht, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kopierschicht aus Iminochinon-(l,4)-diaziden
der allgemeinen Formel
— SO,R
R2-- -R2
in welcher R für Aryl, R1 und R2 für H oder
Alkyl oder Alkoxy oder Halogen stehen, und Polyacrylsäure oder Polymethacrylsäure oder Mischpolymerisaten,
die durch Polymerisation von Acrylsäure—Methacrylsäure
oder einer oder beider Säuren mit funktionellen Derivaten dieser Säuren entstanden sind, besteht.
2. Kopierschicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie an Stelle der Immochinon-(l,4)-diazide
selbst deren Diazoniumsalze oder diese im Gemisch mit den Iminochinon-(l,4)-diaziden
enthält.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 901 500, 942 607;
österreichische Patentschrift Nr. 168 886.
Deutsche Patentschriften Nr. 901 500, 942 607;
österreichische Patentschrift Nr. 168 886.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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