DE931388C - Verfahren zur Herstellung von Kopien, besonders Druckformen, und lichtempfindliches Material zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kopien, besonders Druckformen, und lichtempfindliches Material zur Durchfuehrung des VerfahrensInfo
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Description
Neuerdings ist lichtempfindliches Material für die Herstellung von Vervielfältigungen auf photomechanischem
Wege ljekanntgeworden, welches aus einem Träger für die lichtempfindliche Schicht,
im allgemeinen Metall, vorzugsweise Aluminium sowie der darauf erzeugten' lichtempfindlichen
Schicht besteht. Während man hierbei lange Zeit so vorging, daß man die lichtempfindliche Schicht
aus einem Kolloid unter Einbettung von feinverteilten lichtempfindlichen Stoffen in diese herstellte,
wobei das Kolloid bei der photographischen Bildübertragung an den vom Licht getroffenen Stellen
unlöslich wurde, ist es auch bereits möglich gewesen, lichtempfindliches Material zu erzeugen, bei
dem die wirksame Schicht unter Weglassen der kolloidalen Stoffe nur aus den lichtempfindlichen
Substanzen selbst gebildet wird. Verwendung solcher Schichten für Druckverfahren, die mit fetten
Farben arbeiten, ist der am häufigsten begangene Weg zur praktischen Auswertung. Man hat daher
darauf zu achten, daß solche lichtempfindliche Substanzen für die Bildung der lichtempfindlichen
Schicht herangezogen werden, die vor oder nach der Einwirkung der Lichtstrahlen fette Farben gut festhalten.
Es ist nun gefunden worden, daß man lichtempfindliches,
für die photomechanische Reproduktion ausgezeichnet geeignetes Material auch dadurch
erhält, daß man eine lichtempfindliche Schicht aus solchen Abkömmlingen des Hydrazins
verwendet, bei denen wenigstens ein Wasserstoffatom des llvdrazius durch einen ortho-Chinon-
diazidsulfonylrest und wenigstens ein weiteres, am anderen Stickstoffatom des Hydrazinmoleküls
haftendes Wasserstoffatom durch Acylreste oder Kohlenwasserstoffreste substituiert sind. Die erfindungsgemäß
als lichtempfindliche Körper zu verwendenden Hydrazinabkommlinge entsprechen
einer der allgemeinen Formeln
R1
R,
oder
D-SO2' R4
in denen D einen ortho-Chinondiazidrest, R ein Wasserstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest,
R1 ein Wasserstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest,
R2 einen Acylrest oder Arylrest, R3 ein
Wasserstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest und R4 einen Kohlenwasserstoffrest bedeutet und in
denen R1 und R2 bzw. R3 und R4 auch Ringglieder
ein und desselben Ringsystems sein können.
Bei den erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen,
deren chemische Konstitution einer der
go vorstehend angegebenen allgemeinen Formeln entspricht, können sowohl die ortho-Chinondiazidreste
als auch die Reste R, R1, R2, R3 oder R4 weitere
Substituenten enthalten.
Das lichtempfindliche Material wird in an sich bekannter Weise durch Erzeugung einer die erfindungsgemäß
zu verwendenden Hydrazinabkommlinge enthaltenden Schicht auf einem geeigneten
Träger hergestellt. Man erzeugt diese Schicht, indem man eine Lösung des Hydrazinabkömmlings
beispielsweise durch Aufstreichen, Aufspritzen oder Abschleudern, eventuell auch durch Antragen
mittels Walzen, auf den Träger aufbringt. Als Träger kommen l>esonders Metalle, wie Aluminiumoder
Zinkfolien oder -platten in Betracht. Die auf den Träger gebrachte Schicht wird gut getrocknet.
Auf dem lichtempfindlichen Material wird unter Benutzung der in den Lichtpausereien und im
Druckgewerbe gebräuchlichen Lichtquellen von einer transparenten Vorlage ein Bild erzeugt und
entwickelt, indem man die belichteten Folien auf der Bildseite mit wäßrigen Lösungen von schwachen
Alkalien, vorzugsweise den sekundären und tertiären Alkalisalzen der Phosphorsäure, und anschließend
mit sauren Mitteln behandelt. An den belichteten Stellen wird dabei das Lichtzersetzungsprodukt
der lichtempfindlichen Substanz durch den alkalischen Entwickler gelöst, während an den vom
Licht nicht getroffenen Stellen der Schicht der ITydrazinabkömmling erhalten bleibt. Weil der
lichtempfindliche Körper oleophil ist und fette Farbe festzuhalten vermag, erhält man von einer
positiven Vorlage somit ein gefärbtes positives Bild, das sich, falls eine Metallplatte oder Metallfolie
als Träger dient, zur Verwendung als Druckform eignet. Durch Behandlung mit Ätzmitteln
oder durch Ausstanzen ergeben sich andere Anwendungsmöglichkeiten in der Vervielfältigungstechnik, z. B. Herstellung von Klischees und Schablonen.
Die Hydrazinabkommlinge entsprechend den oben angegebenen allgemeinen Formeln sind beispielsweise
erhältlich durch Umsetzung von o-Chinondiazidsulfochloriden mit acylierten Hydrazine«
oder mit Hydrazonen von Aldehyden und Ketonen. Ihre gute Eignung für dieBeschichtung von
geeigneten Trägern, z. B. Metallplatten, liegt mitbegründet in ihrer Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln.
Die lichtempfindlichen Hydrazinabkommlinge ergeben nach ihrem Aufbringen in Form einer Lösung
in einem organischen Lösungsmittel eine gleichmäßige Schicht auf dem Träger. Infolge
ihrer Unlöslichkeit in kaltem Wasser sind diese Schichten unempfindlich gegen Luftfeuchtigkeit,
was sich günstig auf die Lagerfähigkeit des lichtempfindlichen Materials auswirkt. Als Lösungsmittel
zur Herstellung der Beschichtungslösung werden . solche organischen Verbindungen ausgewählt,
die gut flüchtig sind, vorzugsweise mit Siedepunkten im Bereich von 70 bis 1200 C. Es
eignen sich dazu z. B. Alkohole, Ätheralkohole, ferner indifferente Lösungsmittel, wie Dioxan und
Benzol.
Um Kristallabscheidungen in der Schicht zu verhindern, kann es bisweilen von Vorteil sein, der
Sensibilisierungslösung alkali lösliche Harze zuzugeben oder Gemische aus mehreren der erfindungsgemäß
zu gebrauchenden Hydrazinabkommlinge zu verwenden.
i. 2 Gewichtsteile der Verbindung mit der Formel ι und ι Gewichtsteil eines Phenol-Formaldehydharz-Novolaks,
der beispielsweise von der Firma Chemische Werke Albert in Wiesbaden-Amöneburg
unter der warenzeichenrechtlich geschützten Bezeichnung »Alnovol« in den Handel
gebracht wird, werden in 100 Volumteilen Glykolmonomethyläther
gelöst, und mit dieser Lösung wird eine mechanisch aufgerauhte Aluminiumfolie auf der Schleuder beschichtet. Die sensibilisierte
Folie wird zunächst mit Warmluft, anschließend 5 Minuten bei 900 C im Trockenschrank getrocknet
und danach unter einer transparenten, positiven Vorlage belichtet. Um die richtige Belichtungszeit
bei Verwendung verschiedenartiger Lichtquellen zu treffen, .ist es zweckmäßig, eine Stufenbelichtung
durchzuführen. Beispielsweise belichtet man an einer Bogenlampe von 18 Ampere bei einem Lampenabstand
von 70 cm 6 Minuten lang und entwickelt die belichtete Folie durch Tamponieren mit
einer i5°/oigen üinatriumphosphatlösung. Das erhaltene
positive Bild wird mit einer wäßrigen Lösung nachbehandelt, die 8 % Dextrin, ι °/ο Phosphorsäure
und ι % Formaldehyd enthält, und dann mit fetter Farbe eingefärbt. Die Folie kann nun
für die Herstellung von Vervielfältigungen in einem Flachdruckapparat verwendet werden.
An Stelle der Verbindung mit der Formel ι kann mit gleich gutem Ergebnis die Verbindung mit der
S Formel 2 verwendet werden, wobei man die Aluminiumfolie mit einer i°/oigen Lösung der
lichtempfindlichen Verbindung ohne Zusatz von Novolak beschichtet.
Zur Darstellung der Verbindung mit der Formel ι löst man 10 Gewichtsteile Naphthochinon-(1,
2)-diazid-(2)-5-sulfochlorid in 60 Volumteilen Dioxan und fügt eine Lösung von 4,5 Gewichtsteilen Benzhydrazid in einer Mischung aus
50 Volumteilen Dioxan und 4 Volumteilen Pyridin hinzu. Nach 3stündigem Stehen des Reaktionsgemisches scheidet sich am Boden des Reaktionsgefäßes ein dunkelbraunes öl aus. Man gibt zu
dem Inhalt des Reaktionsgefäßes etwa 1200 Volumteile Wasser und so viel verdünnte Natronlauge.
daß eine klare Lösung entsteht. Die Lösung wird mit Salzsäure angesäuert, und es scheidet sich dann
dasN-Benzoyl-N'-|naphthochinon-(i,2)-diazid-(2)-5-sulfonylJ-hydrazin
als gelbes Kristallpulver aus. Die Verbindung zersetzt sich nach vorhergehender
Braunfärbung bei 2100 C.
In analoger Weise erhält man durch Umsetzung von Naphthochinon-(i, 2)-diazid-(2)-5-sulfochlorid
mit α - Naphthoesäurehydrazid (Schmelzpunkt i66°C) die Verbindung mit der Formel 2. Das
*\T-u-Naphthayl-N'- [naphthochinon-(i, 2) -diazid-(^)-S-SuIfOHyI]-hydrazin
zersetzt sich bei 2100C nach vorhergehender Sinterung.
2. Eine mechanisch aufgerauhte Aluminiumfolie wird mit einer Auflösung von 2 Gewichtsteilen der
Verbindung entsprechend der Formel 3 und 1 Gewichtsteil des im Beispiel ι genannten Phenol-Formaldehydharz-Novolaks
in 100 Volumteilen Glykolmonomethyläther bestrichen und gut getrocknet.
Nach der Belichtung der sensibilisierten Folie unter einer positiven Vorlage wird sie mit
einer i5°/oigen Dinatriumphosphatlösung entwickelt. Man erhält ein grüngelb gefärbtes positives Bild
auf blankem, metallischem Untergrund, das mit i°/oiger Phosphorsäure überwischt und mit fetter
Farbe eingerieben wird. Die Folie ist dann druckfertig.
Zu einem gleich guten Ergebnis gelangt man bei Verwendung der Verbindung mit der Formel 4 in
]°/oiger Lösung ohne Zusatz von Novolak. Belichtung und Entwicklung zur fertigen Druckplatte erfolgen,
wie oben beschrieben.
Die Darstellung der Verbindung entsprechend der Formel 3 erfolgt durch Kondensation äquimolekularer
Mengen Naphthochinone 1, 2)-diazid-(2)-5-sulfochlorid
mit p-Toluolsulfhydrazid in Gegenwart
von Pyridin nach der im Beispiel 1 gegebenen Arbeitsvorschrift. Das N-(p-Toluolsulfonyl)-N'-I
naphthochinon-(i,2)-diazid-(2)-s-sulfonyll-hydrazin zersetzt sich nach vorhergehender Sinterung bei
135° C.
Bringt man Naphthochinon-(i, 2)-diazid-(2)-5-sulfochlorid
mit /Ϊ-Naphthalinsulfhydrazid. das
bei 136 bis 138° C unter Zersetzung schmilzt, nach
obigen Angaben zur Umsetzung, so erhält man die Verbindung mit der Formel 4. Das N-(/S-Naphthalinsulfonyl)
-N'- [naphthochinon-(i, 2)-diazid-(2)-5-sulfonyl]-hydrazin
beginnt bei der Schmelzpunktproil)e sich bei 1750 C langsam zu zersetzen.
3. Eine mechanisch aufgerauhte Aluminiumfolie wird mit einer i°/oigen Lösung der Verbindung von
der Formel 5 in Glykolmonomethyläther beschichtet. Man erhält nach der Belichtung der getrockneten
Folie unter einer positiven Vorlage und ihrer Entwicklung mit 5°/oiger Dinatriumphosphatlösung
ein positives Bild der Vorlage, das nach einer sauren NachMiandlung, z. B. mit einer Lösung von
Monoammoniumphosphat, mit fetter Farbe eingefärbt werden kann.
Die Verbindung mit der Formel 5 wird dargestellt, indem man äquimolekulare Mengen von
Naphthochinon-(i, 2)-diazid-(2)-5-sulfochlorid und Benzophenonhydrazon, in Dioxan gelöst, in Gegenwart
von Pyridin als säurebindendes Mittel miteinander kondensiert. Man dampft das Lösungsmittel
im Vakuum bei etwa 450C ab, digeriert den Abdampfrückstand
mit konzentrierter Salzsäure unter Eiskühlung, filtriert und wäscht ihn mit Wasser.
Das Kondensationsprodukt reinigt man, indem man den gewaschenen Rückstand in verdünnter Natronlauge
löst und durch Zugabe von Salzsäure wieder ausfällt. Das Benzophenon-N-[naphthochinon-(r,
2) - diazid - (2) - 5 - sulfonyl ] - hydrazon ist aus
Essigester umkristallisierbar und zersetzt sich langsam beim Erhitzen im Kapillarröhrchen oberhalb
900 C.
4. Auf eine anodisch oxydierte Aluminiumfolie
wird eine Lösung von 1 Gewichtsteil der Verbindung mit der Formel 6 in 100 Volumteilen Dimethylformamid
aufgestrichen. Die gut getrocknete Folie wird an einer Bogenlampe unter einer positiven Vorlage belichtet und dann durch Tamponieren
mit einer 5%>igen Dinatriumphosphatlösung entwickelt. Man erhält ein gelb gefärbtes, positives
Bild, das nach kurzer Behandlung mit i°/oiger Phosphorsäure mit fetter Farbe eingefärbt wird.
Zur Darstellung der Verbindung von der Formel 6 wird Naphthochinon - (1, 2) -diazid- (2) 4-suIfochlorid
(Zersetzungspunkt 1480 C) mit Benzophenonhydrazon analog den Angaben im Beispiel
3 zur Umsetzung gebracht. Nach der Umkristallisation aus Eisessig zersetzt sich das Benzophenon-N-j
naphthochinon-(i, 2)-diazid-(2)-4-sulfonyl
|-hydrazoii bei der Schmelzpunktprobe oberhalb 1750C langsam zunehmend nach vorhergehender
Braunfärbung.
5. Auf eine mechanisch aufgerauhte Aluminiumfolie wird eine i%ige Lösung der Verbindung mit
der Formel 7 in Dimethylformamid, der 0,5 % des im Beispiel 1 näher bezeichneten Phenol-Formaldehydharz-Xovolaks
zugesetzt sind, aufgebracht und die so erzeugte Schicht gut getrocknet. Man
belichtet die Folie hinter einer transparenten positiven Vorlage und erhält von dem Original ein positives
Bild, das durch Tamponieren der Schichtseite der Folie mit 5°/oiger Dinatriumphosphatlösung entwickelt
wird. Anschließend behandelt man die ent-
wickelte Folie mit einer wäßrigen Lösung, die 8 % Dextrin, ι % Formaldehyd und ι Vo Phosphorsäure
enthält. Das Bild wird mit fetter Farbe eingerieben und kann als Druckform verwendet
werden.
Für die Darstellung der Verbindung entsprechend der Formel 7 bringt man 2,2 Mol
Naphthochinon-(i, 2)-diazid-(2)-5-sulfochlorid mit
ι Mol Hydrazinhydrat in Gegenwart von 2,2 Mol .Pyridin in Dioxan zur Reaktion. Man reinigt das
Reaktionsprodukt, indem man es in Natronlauge löst und durch Zugabe von Salzsäure wieder ausfällt.
Das so gereinigte N, N'-bis- [Naphthochinon-(1,2)-diazid-(2)-5-sulfonyl]
-hydrazin hat keinen scharfen Zersetzungspunkt, sondern verkohlt langsam
bei der Schmelzpunktprobe zwischen 150 und 250° C.
6. Unter Verwendung einer Verbindung entsprechend der Formel 8 an Stelle einer Verbindung
entsprechend Formel 4 stellt man nach den im Beispiel 2 gemachten Angaben eine Druckform her.
Die Verbindung entsprechend Formel 8, N-[ Naphthochinon - (1, 2) -diazid- (2) -5~sulfonil]-N'-(Phenanthren-3-sulfonyl)-hydrazin
wird in Analogie zu der im Beispiel 2 für die Herstellung der
Verbindungen entsprechenden Formeln 3 und 4 gegebenen Vorschrift dargestellt. Die Verbindung
entsprechend Formel 8 zersetzt sich beim Erhitzen im Kapillarröhrchen bei 1350 C.
7. Man stellt eine Aluminiumdruckform nach den Angaben im Beispiel 5 her, wobei man jedoch als
lichtempfindliche Substanz zum Sensibilisieren die Verbindung entsprechend der Formel 9 und 1 %
Phenol-Formaldehydharz-Novolak zur Anwendung bringt. Für die Entwicklung des Bildes wird eine
i- bis 5%ige Trinatriumphosphatlösung verwendet.
Die Verbindung entsprechend der Formel 9 wird wie folgt dargestellt: N-Benzoyl-N'-[naphthochinon-(i,2)-diazid-(2)-5-sulfonyl]-hydrazin
(Formell) wird in einem Überschuß von 3°/oiger Sodalösung
gelöst, und zu der Lösung werden bei Raumtemperatur unter Schütteln etwa 2 Mol Dimethylsulfat
gegeben. Dabei fällt das N-Benzoyl-N'-methyl-N'-[naphthochinon-(1,
2) -diazid-(2)^^-5-sulfonyl!- hydrazin als feines, gelbes Pulver aus, das im Gegensatz
zu der als Ausgangsmaterial verwendeten Verbindung mit der Formel 1 in io°/oiger Sodalösung
unlöslich ist und beim Behandeln mit verdünnter Natronlauge ebenfalls wesentlich geringere
Löslichkeit als die Verbindung mit der Formel 1 zeigt. Des Reaktionsprodukt sintert bei
i6o° C und zersetzt sich gegen 190° C.
8. Man beschichtet in bekannter Weise eine AIuminiumfolie
mit einer 0,5- bis i°/»igen Lösung einer
der Verbindungen mit den Formeln 10 oder 11 in
Dioxan. Ein mit einer so sensibilisierten Folie photomechanisch hergestelltes Bild (positives Bild
von einem positiven Original) wird durch Tamponieren mit 5- bis io°/oiger Dinatriumphosphatlösung
entwickelt und mit einer sauer reagierenden, vorteilhaft Monoammoniumphosphat enthaltenden
Lösung nachbehandelt.
Die Herstellung der Verbindung mit der Formel 10 geschieht durch Kondensation von Benzoxazolon-5-sulfochlorid
mit asymmetrischem Diphenylhydrazin. Beim Erwärmen des Kondensationsproduktes
(Schmelzpunkt ioo° C über Zersetzung) mit verdünnter Natronlauge wird der Benzoxazolonring
aufgespalten und das N'-(i-Oxy-2-aminobenzol-4-sulfonyl)
-N, N-diphenyl-hydrazin gebildet. Letzteres wird durch Diazotieren mit Natriumnitritlösung
in das N'-(Benzochinon-(i, 2)-diazid-(2)-4-sulfonyl)-N,
N-diphenyl-hydrazin übergeführt. Beim Erhitzen im Röhrchen beginnt die zuletzt genannte
Verbindung gegen 750C zu sintern und schmilzt bei ioo° C unter Zersetzung. Die Verbindung
von der Formel 11 wird durch Kondensation von Naphthochinon-(i, 2)-diazid-(2)-5-sulfochlorid
(2 Mol) mit symmetrischem Dimethylhydrazin (1 Mol) in Dioxan in Gegenwart von Pyridin hergestellt.
Nach Abdampfen des Dioxans unter vermindertem
Druck wird der gelbe, sirupöse Rückstand mit verdünnter Salzsäure digeriert. Dabei
geht das durch einseitige Umsetzung des Naphthochinondiazidsulfochlorids mit Hydrazin entstehende
Nebenprodukt in Lösung, während das N, N'-bis-[Naphthochinon - (1, 2) -diazid- (2) - 5 - sulfonyl] N,
N'-dimethyl-hydrazin ungelöst bleibt. Das in organischen Lösungsmitteln schwer lösliche, symmetrisch
substituierte Hauptprodukt wird zur Entfernung von Verunreinigungen mit siedendem Alkohol
kurz aufgekocht. Es färbt sich beim Erhitzen im Kapillarröhrchen ab 1300 C allmählich braun
und zersetzt sich langsam unter Schwarzfärbung.
9. Auf eine mechanisch aufgerauhte Aluminiumfolie wird eine iVoige Lösung der Verbindung
mit der Formel 12 in Glykolmonomethyläther wie üblich aufgeschleudert und die Platte nach kurzem
Vortrocknen zwecks vollständiger Entfernung des ioo
Lösungsmittels mit einem warmen Luftstrom 5 Minuten bei 900 nachgetrocknet. Man belichtet die
so· hergestellte lichtempfindliche Schicht hinter einer positiven transparenten Vorlage etwa 15 bis
30 Sekunden und entwickelt die belichtete Schicht anschließend mit einer 5°/oigen Dinatriumphosphatlösung.
Das erhaltene, grüngelb gefärbte positive Bild wird mit i%iger Phosphorsäure überwischt,
mit fetter Farbe eingefärbt und kann als Druckform dienen. no
Mit gleichem Erfolg kann man an Stelle des oben genannten Chinondiazids auch die Verbindungen
mit den Formeln 13 und 14 verwenden. Die Entwicklung
des Bildes erfolgt hierbei mit i°/oiger Diuatriumphosphatlösung.
Die Chinondiazide mit den Formeln 12, 13 und
14 werden nach der im Beispiel 3 für die Verbindung mit der Formel 5 gegebenen Vorschrift dargestellt.
Die Verbindung entsprechend der Formel 12 schmilzt, nachdem sie aus ihrer Lösung in verdünnter
Natronlauge durch Zugabe von Salzsäure wieder ausgefällt ist, bei 200 bis 2050 C unter Zersetzung.
Die Verbindung entsprechend der Formel Γ3 wird
durch Umkristallisieren aus Methylalkohol ge-
reinigt. Sie färbt sich beim Erhitzen im Schmelzpunktröhrchen ab 1450C schwarz und verkohlt
langsam.
Die Verbindung mit der Formel 14 schmilzt bei ι io° C, nachdem sie in verdünnter Natronlauge gelöst
und mit Salzsäure wieder ausgefällt worden ist.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Herstellung von Kopien, besonders Druckformen, durch Belichten einer auf einem Träger haftenden lichtempfindlichen Schicht unter einer Vorlage und anschließendes Entfernen der vom Licht getroffenen Teile der Schicht mittels verdünnter alkalischer Lösungen, gegebenenfalls mit weiterer Anwendung von sauren Mitteln und/oder Ätzmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß als lichtempfindliche Substanzen Hydrazinabkömmlinge entsprechend einer der allgemeinen FormelnoderD-SO2 R4verwendet werden, in denen D einen ortho-Chinondiazidrest, R ein Wasserstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest, R1 ein Wasser- und desselben Ringsystems seinstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest, R2 einen Acylrest oder Arylrest, R3 ein Wasserstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest und R4 einen Kohlenwasserstoffrest bedeutet und in denen R1 und R2 bzw. R3 und R1 auch Ringglieder ein
können. - 2. Material für das Verfahren nach
spruch i, bestehend aus einem Träger
Metall, Papier, Kunststoffen usw. und einer darauf haftenden lichtempfindlichen Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht als lichtempfindliche Substanzen Hydrazinabkömmlinge enthält entsprechend einer der allgemeinen FormelnAnausR1/N-N\D —SO, R9D-SO,—n = c:in denen D einen ortho-Chinondiazidrest, R ein Wasserstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest, R1 ein Wasserstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest, R2 einen Acylrest oder Arylrest, R3 ein Wasserstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest und R4 einen Kohlenwasserstoffrest bedeutet und in denen R1 und R2 bzw. R3 und R4 auch Ringglieder ein und desselben Ringsystems sein können.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen© 509532 8.55
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK15675A DE931388C (de) | 1952-10-01 | 1952-10-02 | Verfahren zur Herstellung von Kopien, besonders Druckformen, und lichtempfindliches Material zur Durchfuehrung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE742557X | 1952-10-01 | ||
DEK15675A DE931388C (de) | 1952-10-01 | 1952-10-02 | Verfahren zur Herstellung von Kopien, besonders Druckformen, und lichtempfindliches Material zur Durchfuehrung des Verfahrens |
Publications (1)
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DE931388C true DE931388C (de) | 1955-08-08 |
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ID=25947407
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK15675A Expired DE931388C (de) | 1952-10-01 | 1952-10-02 | Verfahren zur Herstellung von Kopien, besonders Druckformen, und lichtempfindliches Material zur Durchfuehrung des Verfahrens |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE931388C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1254965B (de) * | 1957-01-04 | 1967-11-23 | Minnesota Mining & Mfg | Lichtempfindliches Platten- bzw. Folienmaterial |
-
1952
- 1952-10-02 DE DEK15675A patent/DE931388C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1254965B (de) * | 1957-01-04 | 1967-11-23 | Minnesota Mining & Mfg | Lichtempfindliches Platten- bzw. Folienmaterial |
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