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Lichtempfindliches Reproduktionsmaterial
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Die erfindungsgemäss zu verwendenden Diazoverbindungen sind teilweise in der Literatur beschrieben oder können in üblicher Weise aus den entsprechenden Aminen durch Diazotierung dargestellt werden.
Für die lichtempfindlichen Kopierschichten gemäss der Erfindung eignen sich als Träger Metallplatten oder Metallfolien, vorzugsweise aus Aluminium, oder Papier, vorzugsweise die besonders zur Herstellung von Papierdruckfoli, en im Handel befindlichen Spezialpapiere. Man beschichtet die Träger, indem man die Carbazol-3-diazoniumchloride oder Carbozol-3-diazoniumbromide gemäss der Erfindung und das schichtbildende Kolloid in organischen Lösungsmitteln auflöst und diese Lösungen auf die Unterlage aufschleudert, aufspritzt oder aufstreicht. Nach der Beschichtung werden die Schichtträger getrocknet, im allgemeinen bei erhöhter Temperatur, beispielsweise bei etwa 900 C.
Als Lösungsmittel eignen sich vorzugsweise solche mit Siedepunkten in dem Bereich von 80-1500 C. Gut geeignet sind z. B. die Mono- äther des Glykols, Dioxan, Diacetonalkohol. Die organischen Lösungsmittel können auch im Gemisch mit Wasser verwendet werden. Die Wassermenge ist so zu bemessen, dass keine Ausfällung der Diazoverbindung eintritt, da die erfindungsgemässen Diazoverbindungen mit Polyarrylsäure und Polymethacrylsäure in Wasser schwer lösliche Additionsverbindungen
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Das Verhältnis von Diazoverbindung zum Kolloid kann in weiten Grenzen variiert wer den. Als vorteilhaft hat sich die Verwendung der Komponenten im Verhältnis 1 : 1 erwiesen.
Die lichtempfindlichen Kopierschichten gemäss der Erfindung, die eine hervorragende Haltbarkeit und Lagerfähigkeit besitzen, werden zwecks Herstellung von Druckformen wie üblich unter einem Original belichtet. Durch Entwicklung mit Wasser, die beispielsweise durch Abspritzen oder Abreiben mit Wasser oder durch Baden in Wasser erfolgen kann,
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wird auf einfache Weise auf der Unterlage das Bild erzeugt. Zur Entwicklung kann man auch die Folien nach der Belichtung in die Druckmaschine einspannen und dort mit einem mit Wasser befeuchteten Schwamm überwischen. Die meist übliche Nachbehandlung der Träger mit verdünnten Säuren zur Steigerung der Wasserführung an den bildfreien Stellen ist nicht erforderlich, womit eine Vereinfachung des Entwicklungsprozesses gegenüber bekannten Verfahren erreicht wird.
Nach der Wasserentwicklung wird das Bild wie üblich eingefärbt und als Druckform verwendet. Man erhält hohe Druckauflagen und tonfreie Drucke.
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1. 0, 6 Gew. -Teile derend der Formel 1 und 0, 6 Gew.-Teile wasser- lösliche Polymethacrylsäure werden in 100
Vol.-Teilen Glykolmonomethyläther gelöst.
Mit dieser Lösung wird eine Alummiumfolie mit mechanisch aufgerauhter Oberfläche ein- seitig beschichtet. Die aufgetragene Lösung wird auf die Folie kurz angetrocknet und anschliessend mit einem warmen Luftstrom noch zwei Minuten bei 1000 C weiterge- trocknet. Die so sensibilisierte Folie belichtet man hinter einer negativen Filmvorlage, beispielsweise zwei Minuten lang an einer Bogenlampe von 18 A im Abstand von 70 cm.
Danach wird die belichtete Seite der Folie mit einem Wasserstrahl abgespült. Sobald die gelben Anteile der belichteten Schicht, das sind die vom Licht nicht getroffenen An- teile, durch Abspülen mit Wasser vollkommen entfernt sind, wird das zurückgebliebene, sich deutlich von dem metallenen Untergrund abhebende positive Bild mit fetter Farbe eingefärbt. Die erhaltene positive Druckform ist in den üblichen Offsetdruckmaschinen für die Vervielfältigung verwendbar. Man erhält mit ihr hohe Druckauflagen.
Die Verbindung entsprechend der Formel 1 wird durch Diazotierung von 3-Aminocarbazol, das von Morgan und Reod in J.
Chem. Soc. (London), Band 121, S. 2712 beschrieben ist, in salzsaurer Lösung hergestellt.
Die Verbindung wird aus wässeriger Lösung durch Aussalzen mit gesättigter Kochsalzlösung umkristallisiert und stellt ein orangegelbes Pulver dar, das bei 102-1040 C unter Zersetzung schmilzt.
Eine gleich gute Druckplatte, die ebenso hohe Druckauflagen liefert, erhält man, wenn man in der oben angegebenen Lösung zur Beschichtung der Aluminiumfolie die Menge an Diazoniumchlorid von 0, 6 Gew.-Teilen auf 1, 2 Gew.-Teile erhöht.
2. Eine Aluminiumfolie mit mechanisch aufgerauhter Oberfläche wird mit einer Lö- sung aus 0, 6 Gew. -Teilen der Verbindung entsprechend der Formel 2 und 0, 6 Gew.-
Teilen wasserlöslicher, mittelviskoser Poly- acrylsäure in 100 Vol.-Teilen Glykolmono- methyläther beschichtet. Auf die in Beispiel
1 beschriebene Weise wird die Aluminium- folie getrocknet und belichtet. Für die Entwicklung des Bildes zur fertigen Druckform wird fliessendes Wasser benutzt, vgl. hiezu ebenfalls Beispiel 1. Man erhält von einer negativen Vorlage eine positive Druckform.
Mit gleich gutem Ergebnis kann auch die Verbindung entsprechend der Formel 3 verwendet werden. Das damit hergestellte lichtempfindliche Kopiermaterial ist sehr lagerfähig.
Die Verbindung entsprechend der Formel 2 wird durch Diazotierung in bromwasserstoffsaurer wässeriger Lösung aus 3-Amino-6methyl-carbazol hergestellt, das beschrieben ist von 0. Bremer in Justus Liebigs Annalen der Chemie, Band 514 (1934), S. 279. Das er-. haltene Diazoniumbromid wird aus Wasser durch Aussalzen mit gesättigter Kaliumbromid-Lösung umkristallisiert und stellt ein orangegelbes Pulver dar, das sich beim Erhitzen im Schmelzpunktbestimmungsröhrchen bei 1150 C dunkel zu färben beginnt und bei 1700 C zersetzt.
Die Verbindung entsprechend der Formel 3 wird'aus 3-Amino-2-methoxy-carbazol dargestellt, das man vorteilhaft folgendermassen herstellt, da die Angaben in der deutschen Patentschrift Nr. 553 628 und im Chemischen Zentralblatt 32 II, 1516 etwas ungenau sind :
2-Methoxy-N-acetyl-carbazol (Schmelzpunkt 81-84 C) erhält man durch 8-stündiges Erhitzen von 2-Methoxycarbazol (Schmelzpunkt 233-2340 C) mit Essigsäureanhydrid auf etwa 2000 C. Man behandelt das Acetylierungsprodukt mehrere Stunden bei Zimmertemperatur mit Salpetersäure (D 1, 4) und erhält 2- Methoxy-3-ni tro-N-acety l-carbazol (Schmelzpunkt 154-1550 C), welches durch katalytische Reduktion mit Wasserstoff unter Verwendung von Raney-Nickel zu 3-Amino-2methoxy-N-acetyl-carbazol (Schmelzpunkt 180-1810 C) reduziert wird.
Durch mehrstündiges Erhitzen der zuletzt genannten Verbindung mit 10 o/o-iger methanolischer Kalilauge wird die Acetylgruppe abgespalten.
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isoliert wird. Beim Diazotieren des erhaltenen salzsauren Salzes in bromwasserstoffsaurer Lösung erhält man das Bromhydrat des 3-Diazo-2-methoxy-carbazols. Dieses Diazoniumsalz wird aus Wasser durch Aussalzen mit gesättigter Kaliumbromid-Lösung umkristallisiert. Es stellt ein grünlich gelbes Pulver dar und beginnt sich bei etwa 100 C
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unter zunehmender Dunkelfärbung zu zersetzen.
3. Eine anodisch oxydierte Aluminiumfolie wird mit einer Lösung beschichtet, die auf
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der Formel 1 und 0, 8 Gew.-Teile wasserlösliche Polyacrylsäure von mittlerer Viskosität enthält. Vorteilhaft bedient man sich zur Beschichtung einer Plattenschleuder, wie es in der Technik üblich ist. Die mit der Lösung beschichtete Folie wird getrocknet, unter einer negativen Vorlage belichtet und wie in Beispiel 1 nach erfolgter Belichtung mit einem Wasserstrahl etwa eine Minute lang überspült. Das erhaltene positive Bild wird mit fetter Farbe eingefärbt und als Druckform verwendet.
4. Eine handelsübliche Papierdruckfolie wird auf der präparierten Seite mit einer Lösung
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wasserlösliche mittelviskose Polyacrylsäure enthält. Die Folie wird dann getrocknet und anschliessend unter einer Vorlage belichtet. Nach erfolgter Belichtung färbt man die belichtete Seite der Folie erst mit fetter Farbe ein und spült sie dann anschliessend mit Wasser ab. Dabei werden die Teile der aufgetragenen Acrylsäure enthaltenden Schicht, die während der Belichtung nicht vom Licht getroffen sind, gelöst und nehmen auch die auf ihnen haftende fette Farbe mit weg. Man erhält von einer negativen, transparenten Vorlage eine positive Druckform.
5. Eine Zinkplatte wird mit 4 o/o-iger Essigsäure, die 4 o/o Kaliumaluminiumsulfat enthält, übergossen, etwa 3-5 Minuten lang gebürstet, mit Wasser abgespült und getrocknet. Die so behandelte Platte beschichtet man mit einer Lösung, die auf 100 Vol.-Teile Di-
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Teile wasserlösliche, mittelviskose Polyacrylsäure enthält. Nach dem Aufbringen der lichtempfindlichen Lösung wird die Platte getrocknet und hinter einer negativen Vorlage belichtet. Die belichtete Platte wird mit Wasser abgespült und danach mit fetter Druckfarbe eingefärbt. Von der erhaltenen positiven Druckform kann eine grosse Anzahl Drucke hergestellt werden.
6. 0, 5 Gew.-Teile der Verbindung entsprechend der Formel 1 und 0, 5 Gew.-Teile eines wasserlöslichen Mischpolymerisats aus Acrylsäure und Methacrylsäure (Molverhältnis 1 : l) werden in 100 Vol.-Teilen Glykolmonomethyläther gelöst. Mit dieser Lösung beschichtet man eine doppelseitig mechanisch aufgerauhte Aluminiumfolie. Nachdem die aufgetragene Lösung getrocknet ist, wird die beschichtete Seite der Aluminiumfolie unter einer negativen Filmvorlage belichtet und anschliessend mit einem Wasserstrahl etwa 30 bis 60 Sekunden überspült. Die mit dem Bild versehene Folienseite wird ohne weitere Behandlung mit fetter Farbe eingefärbt und als Druckform verwendet. Die von der negativen Vorlage erhaltene Druckform ist positiv.