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Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen Schichten.
Es wurde gefunden, dass man mit Hilfe von Arylaziden, die man in bekannter Weise, z. B. durch
Umsetzung von Diazoverbindungen mit Natriumazid, herstellen kann, lichtempfindliche Schichten er- zeugen kann.
Zu diesem Zweck löst man die Arylazide in Wasser oder organischen Lösungsmitteln, wie z. B.
Alkohol, auf und trägt die Lösungen auf eine Unterlage, z. B. Papier oder Film, auf. Bei der Belichtung solcher Schichten bilden sich an den Stellen, an welchen das Licht einwirkt, Farbstoffe, während die vom Licht nicht getroffenen Stellen unverändert bleiben. Man erhält also durch Belichten hinter einem Negativ ein positives Bild. Die Farbe der Bilder ist von der Wahl der Arylazide abhängig, und man hat es in der Hand, durch Verwendung von Arylaziden mit bestimmten Substituenten Bilder in allen mögliehen Farben, wie gelb, braun, rot, violett bis schwarz, herzustellen.
Die Farbtöne und die Echtheit der Bilder kann man weiter durch Zusatz von Basen, Säuren oder Metallsalzen zur lichtempfindlichen Schicht oder zu den Waschbädern beeinflussen. Auch kann man die Arylazide in Gegenwart von Koloiden, z. B. Gelatine, Kollodium und andern, anwenden. Auch können Mischungen von Aziden angewendet werden. Weiter kann man den Schichten Stabilisatoren, wie z. B.
Glukose, Weinsäure und deren Salze und aromatische Sulfosäuren, zusetzen. Nach dem Belichten genügt ein einfaches Auswaschen der unzersetzten Substanz mit Wasser oder einem ändern geeigneten Lösungsmittel, um die Bilder haltbar zu machen.
Beispiele :
1. Man bestreicht Papier mit einer 3% eigen neutralen oder schwach alkalischen, wässrigen Lösung des Umsetzungsproduktes von Diazosalicylsäure mit Natriumazid, belichtet unter einem Negativ und wäscht das entstandene Bild mit Wasser. Man erhält eine braune, positive Kopie. Stellt man die lichtempfindliche Lösung schwach sauer, so erhält man eine gelbstichig Kopie.
2. 2'5 Gewichtsteile 4-Azido-1. 2-phenolcarbonsäure werden unter Zusatz von der gerade nötigen Natronlauge in 50 Raumteilen Wasser gelöst. Zur Lösung werden 0-8 Gewichtsteile Borsäure sowie 0-6 Ge- wichtsteile Weinsäure zugesetzt. Die zum Teil ausgeschiedene Azidosalicylsäure wird mit verdünnter Natronlauge wieder gelöst. Mit der erhaltenen Lösung wird die Gelatineschicht eines Papieres getränkt.
Beim Belichten unter einem Negativ und nachfolgendem Wässern erhält man Bilder von braunem Ton.
Anstatt die Gelatineschicht zu imprägnieren, kann man auch die 4-. \zidosalieylsäure als Gelatineemulsion auf Papier aufbringen.
3.2 Gewichtsteile 4-Azido-1. 2-phenolearbonsäure werden in 25 Raumteilen Wasser unter Zusatz von Ammoniak gelöst und mit 0-5 Gewichtsteilen Kupfersulfat versetzt. Eine auftretende Ausscheidung wird durch Zusatz von Natronlauge wieder gelöst. Streicht man diese Lösung auf Barytpapier, trocknet und belichtet unter einem Negativ, so erhält man ein positives Bild, das nach dem Wässern einen gelbbraunen Ton zeigt.
Mit einem nach Beispiel 3 hergestellten Papier, das an Stelle des Kupfersulfats 0'5 Gewichtsteile Zinkchlorid enthält, lassen sich bei gleicher Arbeitsweise Bilder von violettbraunem Ton erhalten. Ersetzt man das Kupfersulfat durch die r : biehe Gewichtsmenge Titanoxalat, so lassen sich in analoger Weise
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4. 1 Gewichtsteil p-Azidodiphenylamincarbonsäure der Formel
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wird in 25 Raumteilen Wasser mit verdünnter Natronlauge gelöst und die Lösung auf Papier aufgestrichen.
Nach dem Belichten unter einem Negativ und nachfolgendem Waschen mit Wasser werden Bilder mit gelbbraunem Ton erhalten.
5.4 Gewiehtsteile 4-Azido-1. 2-phenolcarbonsäure werden gemeinsam mit 1'3 Gewichtsteilen Azidodiphenylamincarbonsäure und 0'4 Gewichtsteilen Glukose unter Zusatz von Ammoniak in 50 Raumteilen Wasser gelöst. Mit dieser Lösung wird Gelatinepapier lichtempfindlich gemacht und dieses dann unter einem Negativ belichtet. Je nach der Dauer der Belichtungszeit lassen sich positive Bilder in tiefbraunen bis schwarzen Tönen erhalten.
6. 1 Gewichtsteil l-Azido-2-chlor-4-dimethylaminobenzol wird unter Zusatz von verdünnter Salzsäure in 25 Raumteilen Wasser gelöst. Bringt man diese Lösung auf Papier auf, so erhält man nach der Belichtung unter einem Negativ und anschliessendem Wässern positive Bilder in orangebraunem Ton.
7.2 Gewichtsteile 4-p-Tolyl-sulfonyl-amino-l-azidobenzol von der Formel
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werden mit verdünnter Natronlauge in 20 Raumteilen Wasser gelöst. Die mit dieser Lösung hergestellten Papiere geben nach der Belichtung unter einem Negativ und nachfolgendem Wässern positive Bilder in bräun1ichgelben Tönen.
Die vorstehende Azidoverbindung kann auch ohne Zusatz von Alkali aufgebracht werden, indem man sie in alkoholischer Lösung auf Papier aufstreicht. Die durch Belichten unter einem Negativ erhaltenen Bilder müssen dann zur Entfernung unverbrauchter Azidoverbindungen mit Alkohol gewaschen werden.
8.2 Gewichtsteile p-Tolyl-sulfon-3-amino-l-azidobenzol werden in 20 Raumteilen Wasser unter Zusatz von verdünnter Natronlauge gelöst und auf Papier aufgebracht. Nach dem Belichten unter einem Negativ und Wässern werden positive Bilder mit gelbem Ton erhalten.
9. 1 g Natriumsalz der Diazido-diphenylaminearbonsäure von der Formel
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wird in 20 cm3 80% igem Alkohol gelöst und auf ein mit einer Gelatinesehicht versehenes Papier aufgebracht. Nach dem Trocknen erhält man beim Belichten dieses Papiers unter einem Negativ ein positives Bild in braunem Ton, das zur Entfernung unveränderter Azidoverbindungen mit verdünntem Alkohol gewaschen wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen Schichten, dadurch gekennzeichnet, dass man Arylazide in oder auf eine Unterlage bringt.