CH362164A - Verfahren zur Herstellung von Phthaleinen, Sulfonphthaleinen und Fluoresceinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Phthaleinen, Sulfonphthaleinen und Fluoresceinen

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CH362164A
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Koerbl Jiri
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Koerbl Jiri
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    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B11/00Diaryl- or thriarylmethane dyes
    • C09B11/04Diaryl- or thriarylmethane dyes derived from triarylmethanes, i.e. central C-atom is substituted by amino, cyano, alkyl
    • C09B11/06Hydroxy derivatives of triarylmethanes in which at least one OH group is bound to an aryl nucleus and their ethers or esters
    • C09B11/08Phthaleins; Phenolphthaleins; Fluorescein

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Heterocyclic Carbon Compounds Containing A Hetero Ring Having Oxygen Or Sulfur (AREA)

Description


  Verfahren zur Herstellung von     Phthaleinen,        Sulfonphthaleinen    und     Fluoresceinen       Die Erfindung     betrifft    ein Verfahren     zur    Herstel  lung reiner     Phthaleine,        Sulfonphthaleine    und     Fluor-          esceine,    die in je einer der beiden zu den     parastän-          digen        Hydroxylgruppen    der     Phthaleine        bzw.        Sulfon-          phthaleine    bzw.

   zu den 3- und     6ständigen        Hydroxyl-          gruppen    der     Fluoresceine        viccinalen    Stellungen durch  eine Gruppe der Formel     -CH.-        N(CH2COOH)2     substituiert sind, insbesondere der     3,3'-Bis-(N,N-di-          carboxy-methyl-aminomethyl)-phthaleine    und     -sulfon-          phthaleine    und des entsprechenden     Bisderivates    des       Fluoresceins.    Das erfindungsgemässe Verfahren ist  dadurch gekennzeichnet, dass man ein entsprechendes       Phthalein,

          Sulfonphthalein    oder     Fluorescein,    das in       mindestens    je einer der beiden zu den genannten  
EMI0001.0034     
    Es werden, wie gesagt, zwei Reste der Formel  
EMI0001.0035     
    pro Molekül des Ausgangsstoffs angelagert.

      Die Herstellung der     genannten        Bisderivate    des     Phe-          nolphthaleins    und des     o-Kresolphthaleins    durch     eine     analoge Kondensation in alkalischem Milieu ist     in     den     schweizerischen    Patentschriften     Nrn.    292453,  296918 und 298194 (in letzterer Patentschrift ist  auch die Benützung dieser Derivate für analytische  Zwecke beschrieben), in der amerikanischen Patent-         Hydroxylgruppen        viccinalen    Stellungen     unsubstituiert     ist,

   mit     Iminodiessigsäure    und     Formaldehyd    bei er  höhter Temperatur in saurem Milieu und bei gleich  zeitiger Gegenwart von Kationen, durch welche wenig  stens eine der unlöslichen Reaktionskomponenten teil  weise in Lösung gebracht wird, kondensiert, darauf  das Reaktionsgemisch einengt, und das Reaktions  produkt durch Fällen mit einem wenig polaren Lö  sungsmittel isoliert, dann das Produkt von neuem in       wässrigem    Milieu löst, und das     Fällen    mit dem glei  chen Lösungsmittel wiederholt.  



  Die Kondensation kann wie folgt formuliert wer  den:    Schrift Nr. 2 745 720 und in der deutschen Patent  schrift Nr. 946251 beschrieben. Durch eine     ähnliche     Kondensation erhielten     Diehl    und     Ellingboe        mit          Fluorescein    den     sogenannten        Calceinstoff    uneinheit  licher Zusammensetzung [Anal.     Chem.    28, 882  (l956)].

   Alle diese Kondensationsprodukte kann man  als Indikatoren, welche in alkalischem     Milieu    (und  nur in diesem) farbig auf eine     Veränderung    der Kon  zentration     bestimmter    Kationen reagieren, gebrau  chen.  



  Durch eine eingehende     Untersuchung        wurde    nun  festgestellt, dass die durch     alkalische    Kondensation  von     o-Kresolphthalein,        Phenolphthalein    oder     Fluor-          escein    mit     Iminodiessigsäure    und     Formaldehyd    nach  den     bekannten    Verfahren     hergestellten    Produkte mit      einer     grossen    Menge     unerwünschter    und für ihre Ver  wendung als     metallochrome    Indikatoren sogar schäd  licher     

  Stoffe        verunreinigt    sind.  



  Diese     Verunreinigungen    werden gebildet durch:  1.     nichtausreagiertes        Ausgangsphthalein        bzw.          Fluo-Fluoreseein,       2. die zugehörigen Monoderivate,    3.     höhermolekulare    Kondensationsprodukte des       Ausgangsphthaleins    bzw.     Fluoresceins    mit Form  aldehyd allein (dies sind Stoffe, in denen die Moleküle  der genannten Ausgangsstoffe gegenseitig durch     Me-          thylenbrücken    verbunden sind),  4.     N,N-Dicarboxymethyl-aminomethyl-Derivate     der unter 3     angeführten    Stoffe.  



  Diese Verunreinigungen lassen sich sehr schwierig       entfernen,    weil ihre     Löslichkeit    sehr ähnlich der Lös  lichkeit der gewünschten     Stoffe    ist. Manche dieser  Nebenprodukte sind sogar um etwas weniger löslich,  so dass bei der Fällung des Reaktionsgemisches durch  Säuren zwecks     Isolierung    und Reinigung sich die un  erwünschten     Stoffe    im Präparat noch häufen.  



  Die Anwendung dieser bekannten Verfahren auf  andere     Ausgangsstoffe    versagt in manchen Fällen  überhaupt. So entstehen z. B. bei der Verwendung  von     Xylenolsulfonphthalein    oder     Thymolphthalein    als       Ausgangsstoffe    beinahe ausschliesslich     Ballaststoffe.     Allgemein lässt sich sagen, dass man bei Verwendung  von     Sulfonphthaleinen    überhaupt keines der bekann  ten Verfahren benützen kann. In der Literatur waren  bisher überhaupt keine     andern    Kondensationsme  thoden als die im alkalischen Milieu beschrieben.

   Das  saure Milieu erschien wahrscheinlich deshalb als un  geeignet, weil die     Ausgangsstoffe    weder in anorgani  schen noch in organischen Säuren genügend löslich  sind; dies gilt auch von der zweiten     Reaktionskompo-          nente,    der     Iminodiessigsäure.     



  Es wurde nun gefunden, dass die Kondensation  der erwähnten     Stoffe    im sauren Milieu, z. B.     in    Ge  genwart von     Carbonsäuren,    sehr leicht und mit vor  züglicher Ausbeute und praktisch ohne Bildung uner  wünschter Nebenprodukte erfolgt, vorausgesetzt, dass,  wie gesagt, Kationen vorhanden sind, durch welche  wenigstens eine der unlöslichen Reaktionskomponen  ten, nämlich ein     Phthalein    bzw.     Sulfonphthalein    bzw.       Fluorescein    oder die     Iminodiessigsäure,    teilweise in  Lösung gebracht wird.

   Die     gezigneteste    Massnahme  für diesen Zweck ist die Zugabe von Alkali- oder       Ammoniumsalzen    schwacher Säuren, wobei diese  Säuren gleich oder verschieden sein     können    von den  bereits im Reaktionsmedium     enthaltenen    Säuren. Be  sonders geeignet sind z. B. die     Salze    niederer     Carbon-          säuren,    wie     Formiate    und Acetate. Diese     Salze    sind  schon in     stöchiometrischen    Mengen imstande, die  sauren     Gruppen    der reagierenden Komponenten, z. B.

    die     -S03H-Gruppe    der     Sulfonphthaleine    oder eine       @OOH-Gruppe    der     Iminodiessigsäure,    zu     neutrali-          sieren,    und zwar unter Erhaltung einer stark sauren  Reaktion des Kondensationsmediums. Die nötigen    Kationen kann man auch durch Benützung von ent  sprechenden Salzen der     Iminodiessigsäure    anstelle der  freien Säure zufügen. Durch das neue Kondensations  verfahren werden ganz unerwartete Ergebnisse erzielt.  



  Bei der neuen Isolationsmethode werden in erster  Linie die sauren     Salze    der gewünschten     Bisderivate,     welche höchstens 2-3 Äquivalente des zugehörigen  Kations enthalten, ausgeschieden. Die Salze der ent  sprechenden Monoderivate,     welche    nur in geringem  Masse entstehen, und die nicht     umgesetzten    Ausgangs  stoffe sind wesentlich löslicher und bleiben in der  Mutterlauge. Als wenig polares Lösungsmittel wird  vorzugsweise Äthylalkohol verwendet. Durch neuer  liches     Umkristallisieren    der ausgeschiedenen Stoffe,  beispielsweise aus     wässrigem    Alkohol, dessen     pH-Wert     in geeigneter Weise, z.

   B. durch Zusatz von Natrium  acetat oder seiner Mischung mit Essigsäure, einge  stellt wird, kann man die gewünschten     Bisderivate     in absolut reinem Zustande mit hoher Ausbeute ge  winnen. Das     Umkristallisieren    ist praktisch mit kei  nerlei Verlusten an     Bisderivaten    verbunden.  



  Diese Methode der     Isolierung    ist nicht direkt an  wendbar in Verbindung mit der bekannten alkalischen  Kondensation, bei welcher im Reaktionsmedium Salze,  deren     Säuregruppen        völlig    neutralisiert sind, entstehen.  



  Ein bedeutender Vorteil der sauren Kondensation  ist, dass bei ihr praktisch keine     höhermolekularen     Kondensationsprodukte der Ausgangsstoffe mit Form  aldehyd entstehen; diese Produkte bilden sich dagegen  in grossen Mengen bei der analogen Kondensation  in alkalischem Milieu.  



  Gegenstand des vorliegenden Patentes ist weiter  hin die Verwendung der nach dem     erfindungsgemässen     Verfahren hergestellten Verbindungen als     metallo-          chrome    Indikatoren bei der     komplexometrischen    Ana  lyse.  



  Es zeigte sich nämlich, dass die nach dem erfin  dungsgemässen     Verfahren    hergestellten Verbindungen  als Indikatoren, welche auf Konzentrationsänderun  gen von Metallionen ansprechen, vorzüglich geeignet  sind. Dies ist vor allem auf deren hohe Reinheit, fer  ner aber auch auf die Tatsache     zurückzuführen,    dass  lediglich bei den nach dem erfindungsgemässen Kon  densationsverfahren hergestellten     Bisderivaten    durch  Reaktion mit bestimmten Kationen     Chelate    mit sym  metrischen     Resonanzstrukturen    entstehen, die sich  durch hohe Farbintensität und maximale Farbtiefe  auszeichnen.

   Bereits die Gegenwart einer kleinen  Menge nicht umgesetzten Ausgangsstoffs, monosub  stituierter Derivate oder     höhermolekularer    Konden  sationsprodukte erweist sich als störend. Diese Ver  unreinigungen verursachen nämlich das vorzeitige  Auftreten einer besonderen     Verfärbung,    gegebenen  falls bei den     Bisderivaten    der     Fluoresceine    eine Rest  fluoreszenz im Verlaufe der     pH-Veränderungen    der  Lösung, was unrichtige Farbumschläge bei der Reak  tion mit Metallionen zur Folge hat. So entsteht z. B.

    bei der     komplexometrischen        Titration    von     Erdalkali-          metallen    unter Benützung des     Bisderivates    des     o-Kre-          solphthaleins,    hergestellt durch die bekannte alka-      lische Kondensation, beim     Äquivalenzpunkte    ein far  biger Übergang von intensiv violett nach schwach  violett, während bei     Benützung    des entsprechenden  durch saure Kondensation erfindungsgemäss gebilde  ten Produktes ein Übergang von intensiv violett nach  farblos stattfindet.

   In ähnlicher Weise störend wirkt  bei einigen     Sulfonphthaleinen,    die durch die     analoge     alkalische Kondensation gewonnen wurden, bei Er  niedrigung des     pH-Wertes    das vorzeitige Auftreten  einer roten Verfärbung, die bei den entsprechenden  nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhaltenen  Stoffen nicht auftritt. Alle erwähnten Verunreinigun  gen beeinflussen auch ungünstig den farbigen Grund  ton der Indikatoren.  



  Das nach dem erfindungsgemässen Verfahren her  gestellte     Fluorescein    hat wesentlich andere analy  tische Eigenschaften als das aus den gleichen Kompo  nenten durch die bekannte alkalische Kondensation  hergestellte Präparat.     Letzteres    ist durch einen durch  bestimmte Metallionen bei einem bestimmten     pH    her  vorgerufenen Übergang von braun nach grün gekenn  zeichnet; das nach dem erfindungsgemässen Verfahren  bereitete     Fluorescein    hingegen zeigt einen Übergang  von Rostfärbung zu gelbgrüner Fluoreszenz, was auf  seine sehr hohe Reinheit     zurückzuführen    ist. Diese  Tatsache eröffnet völlig neue Möglichkeiten der An  wendung dieser Indikatoren.  



  Ein weiterer Vorteil der nach dem erfindungs  gemässen Verfahren hergestellten Verbindungen ist  schliesslich die Einheitlichkeit und Reproduzierbarkeit  ihrer     Indikatoreigenschaften.    Demgegenüber enthalten  die Präparate, die durch die analoge alkalische Kon  densation gewonnen werden, wechselnde Mengen von  Verunreinigungen, und ihre Eigenschaften, die für die  Durchführung von Analysen wichtig sind, ändern sich  von Charge zu Charge..  



  Die neuen, bisher nicht beschriebenen     Stoffe,     deren Herstellung erst durch das     erfindungsgemässe     Verfahren ermöglicht worden ist, besitzen eine Reihe  neuer und wertvoller Eigenschaften, die auf Grund  des Standes der Technik nicht zu erwarten waren.  So zeigt z. B. das erfindungsgemäss hergestellte     Thy-          molphthalein        eine    blaue Färbung mit den Ionen von  Mn, Mg, Ca,     Sr,    Ba; bei der     komplexometrischen     Bestimmung dieser Ionen entfärbt sich die Lösung.

    Hierbei ist das Indikationsgebiet     in    erwünschter Weise  nach höheren     pH-Werten    hin verschoben als bei dem  nach den bekannten Verfahren hergestellten     o-Kresol-          phthalein    bzw.     Phenolphthalein,    was besonders wich  tig ist für die     komplexometrische    Bestimmung von       Sr    und Ba.  



  Die erfindungsgemäss hergestellten Phenol-,     Di-          chlorphenol-    und     Dibromphenol,    o- und     m-Kresol-          sulfonphthaleime    zeigen bereits in saurem Milieu her  vorragende Farbreaktionen, z. B. mit den Ionen von       Zr,    Bi,     Th,    Se, La und anderen seltenen Erden,  ferner von Fe, Al, Zn,     Pb,        Cu,    Ni,     Hg,    Cd, Mn u. a.

    Die erfindungsgemäss hergestellten     Thymol-    und     Xyle-          nolsulfonphthaleine    zeigen neben Farbreaktionen in  saurem Milieu auch hervorragende Farbreaktionen in    alkalischem Milieu mit den Ionen von Zn,     Pb,    Cd,       Cu,    Ni, Co, Mn, Mg,     Sr    und Ba, was im Vergleich  zum Verhalten der     Ausgangsstoffe        Thymol-    und       Xylenolsulfonphthalein    nicht zu erwarten war.

   Die  beiden letztgenannten erfindungsgemäss     hergestellten          Bisderivate    kann man als universelle     metallochrome     Indikatoren betrachten.  



  Die in den folgenden Beispielen     genannten    Teile  sind, wo nichts anderes vermerkt ist, Gewichtsteile.    <I>Beispiel 1</I>  66 Teile fein pulverisiertes     Fluorescein,    53 Teile       Iminodiessigsäure,    80 Teile     Natriumacetat-trihydrat     und 40 Teile einer 37     o/oigen        wä'ssrigen    Lösung von  Formaldehyd werden mit 500 Teilen Eisessig ge  mischt. Die Mischung wird in einem geschlossenen  Gefäss unter gleichzeitigem     Schütteln    auf 50-70  C  bis zum völligen     Auflösen    erwärmt, was 2-8 Stun  den dauert.

   Hiernach wird im Vakuum etwa die  Hälfte     der    Lösung     abdestilliert    und nach dem Ab  kühlen dem Rest der Lösung 1000-2000     Volum-          teile    Äthylalkohol     zugesetzt.    Der entstehende Nieder  schlag wird abgesaugt, mit Äthylalkohol und Äther  gewaschen und an der Luft getrocknet. Die Ausbeute  beträgt etwa 120 Teile rohes     Natriumsalz    von     Bis-          (N,N-dicarboxymethyl-aminomethyl)        fluorescein,    d. i.

         81,5%        der        Theorie.        Das        rohe        Natriumsalz        wird        in     360 Teilen Wasser gelöst, und es werden 120 Teile  einer gesättigten     Natriumacetatlösung    und 4800 Teile  Äthylalkohol zugesetzt. Nach     2stündigem    Stehen     wird     die klare überstehende     Flüssigkeit    abgegossen und  der Rückstand mit überschüssigem     Äthylalkohol    über  schichtet.

   Nach 1- bis 3tägigem Stehen wird das kri  stallisierte     Salz    abgesaugt, mit     Äthylalkohol    gewa  schen und schliesslich getrocknet.  



  An Stelle des     Natriumacetats    und der     Imino-          diessigsäure    kann man auch die entsprechende Menge       iminodiessigsaures    Natrium benützen.  



  Das erhaltene     Natriumsalz    lässt sich von der Ver  bindung der Formel  
EMI0003.0085     
    ableiten, worin R die Gruppe  
EMI0003.0086     
    die     viccinal    zur OH-Gruppe steht, bedeutet.      Das so gewonnene     Salz    bildet einen     orangeroten     kristallinen     Stoff,    der sich beim     Erhitzen        zersetzt.    Das       Salz    ist in 2-3 Teilen Wasser löslich. Sehr stark ver  dünnte Lösungen fluoreszieren gelbgrün; die Fluor  eszenz wird in     alkalischer    Lösung (mindestens       0,025n-KOH)    ausgelöscht.

   In     einer    solchen Lösung  zeigt sich die     Fluoreszenz    wieder durch Zugabe von  Spuren einiger     Metallsalze,    welche Ionen, z. B.     Ca2+,       bilden, und verschwindet bei der     Titration    mit     einem     stärkeren     chelatbildenden    Reagens.  



  In gleicher Weise können unter     Benützung    von       o-Kresolphtha'lein,        Phenolphthalein,        Xylenolphthalein     oder     Thymol'phthalein    als Ausgangsstoffe die     entspre-          chenden        Salze        mit        einer        Ausbeute        von        70-95%        der          Theorie    hergestellt werden.

   Diese lassen sich von den  Verbindungen der folgenden     Formeln    ableiten:  
EMI0004.0032     
  
     Die drei     zuletztgenannten    Verbindungen sind bis  jetzt noch nicht beschrieben worden.    Diese     Salze    sind weisse     cder    schwach gefärbte       kristalline    Verbindungen, die in 2-3 Teilen Wasser      löslich sind.

   Bei geeigneten     pH-Werten,    die gewöhn  lich grösser als 7 sind, reagieren ihre     wässrigen    Lö  sungen mit einer Reihe von Kationen unter Bildung  einer intensiven Färbung, welche praktisch identisch  ist mit derjenigen der alkalischen Form des     im    erfin  dungsgemässen Verfahren verwendeten Ausgangsfarb  stoffes.

   Die obere Grenze des     pH-Indikationsgebietes     bei der Anwendung der einzelnen Stoffe als     metallo-          chrome    Indikatoren steigt in der folgenden Reihen  folge:     Bisderivat    des     Phenolphthaleins,    des     Xylenol-          phthaleins    und des     Thymolphthaleins.     



  <I>Beispiel 2</I>  8 Teile     Natriumiminodiacetat    werden mit 50 Tei  len Eisessig erwärmt, bis eine höchstens milchig ge  trübte Lösung entsteht, worauf auf Raumtemperatur  abgekühlt wird. Hierauf werden 9,3 Teile     Thymol-          sulfonphthalein    und nach Auflösen desselben 4     Teile            37o/oiger    wässriger     Formaldehyd    zugegeben. Das Ge  fäss mit der     Reaktionsmischung    wird verschlossen, bis  zum nächsten Tage bei Raumtemperatur belassen und  nachher während 8 Stunden bei einer Temperatur  von 50  C gehalten.

   Die Reaktion ist     beendigt,    wenn  die Lösung auf 1 Tropfen Reaktionsgemisch in 50  bis 100 ml     destilliertem    Wasser durch Zugabe von  5 ml     ln-HNOs    keine     Veränderung    der gelben     Farbe     ins Rote zeigt, und wenn eine zweite Lösung aus 1  Tropfen und 50-100 ml destilliertem Wasser nach       Ansäuren        mit    1     ml     durch Zugabe von  0,05     Mol        Th(N03)4    die gelbe Farbe     ins    Blaue ver  ändert. Die Isolierung und     Reinigung    wird in gleicher  Weise wie im Beispiel 1 durchgeführt.

   Die Ausbeute  beträgt etwa 14 Teile     Tetranatrium-3,3'-bis-(N,N-di-          carboxymethyl    -     aminomethyl)        -thymolsulfonphthalein,     d. i. 88 % der     Theorie.     



  Das     Salz    lässt sich von der Verbindung der     Formel     
EMI0005.0038     
    ableiten.  Das Salz ist eine schwarze feinkristalline Verbin  dung, löslich     in    2-3 Teilen Wasser zu einer tinten  blauen Lösung, die sich bei starker     Verdünnung    ins  Gelbe verfärbt. Seine verdünnten starksauren Lösun  gen sind bei einem     pH-Wert    von etwa 0 intensiv rot  gefärbt; Lösungen mit     pH    6,5-8,5 sind hellblau, sol  che mit     pH    10,5-11,5     aschgelb;    bei     pH-Werten    über  12,7 sind sie intensiv blau gefärbt.

   Mit einigen  Kationen bildet das Salz im     p11-Intervall    von 0-12,7  blaugefärbte     Chelate.     



  In analoger Weise können die     Salze    von den ent  sprechenden     Bisderivaten    des     Phenolsulfonphthaleins,     des     o-Kresolsulfonphthaleins,    des     m-Kresolsulfon-          phthaleins,    des     Xylenolsulfonphthaleins    und     ähnlicher          Sulfonphthaleine    hergestellt werden. Sie     sind    alle dun  kelrote bis schwarze, kristalline, in Wasser gut lösliche  Verbindungen, von denen einige, z.

   B. das     Salz    von  dem     Bisderivat    des     Xylenolsulfonphthaleins,    ein ähn-         liches    Verhalten zeigen wie das Salz von dem Bis  derivat des     Thymolsulfonphthaleins,    während die an  deren     Salze,    z.

   B. diejenigen     von    den     Bisderivaten     des o-,     m-Kresol-        oder        Phenol-sulfonphthaleins    eben  falls mit     bestimmten    Kationen sowohl in saurem als  auch alkalischem Milieu zu gefärbten     Chelaten    reagie  ren, aber zu     auffälligen    Veränderungen der Farbe  kommt es     hauptsächlich    im sauren     Milieu.     



  Zur Kondensationsreaktion lässt sich auch     Di-          chlor-    oder     Dibrom-phenolsulfonphthalein    verwen  den; in diesem Falle ist es     vorteilhaft,    bei höherer  Temperatur als 70  C zu arbeiten. In     einzelnen    Fällen  muss der Endpunkt der Reaktion mittels der bekann  ten Farbveränderungen der     Ausgangs-Sulfonphthaleine          festgestellt    werden.  



  Wenn man als     Ausgangsstoffe    die nachstehend  erwähnten Verbindungen benützt, so lassen sich die  erhaltenen Salze von den Verbindungen der folgen  den Formeln ableiten:  
EMI0005.0082     
  
     
EMI0006.0001     
  
     Nach dem erfindungsgemässen     Verfahren    lassen  sich folgende bisher noch nicht beschriebene Verbin  dungen herstellen:

   die genannten     Bisderivate    des     Phe-          nolsulfonphthaleins,    des     Dichlorphenolsulfonphtha-          leins,    des     Dibromphenolsulfonphthaleins,    des     o-Kre-          solsulfonphthaleins,    des     m-Kresolsulfonphthaleins,    des       Xylenolsulfonphthaleins    und des     Thymolsulfon-          phthaleins.  

Claims (1)

  1. PATFNTANSPRf7CHE I. Verfahren zur Herstellung reiner Phthaleine, Sulfonphthaleine und Fluoresceine, die in je einer der beiden zu den paraständigen Hydroxylgruppen der Phthaleine bzw. Sulfonphthaleine bzw.
    zu den 3- und 6ständigen Hydroxylgruppender Fluoresceine vicci- nalen Stellungen durch eine Gruppe der Formel -CH2 N(CH2COOH)2 substituiert sind, dadurch gekennzeichnet, dass man ein entsprechendes Phthalein, Sulfonphthalein oder Fluorescein,
    das in mindestens je einer der beiden zu den genannten Hydroxylgrup- pen viccinalen Stellungen unsubstituiert ist, mit Imino- diessigsäure und Formaldehyd bei erhöhter Tempera tur in saurem Milieu und bei gleichzeitiger Gegenwart von Kationen, durch welche wenigstens eine der un löslichen Reaktionskomponenten teilweise in Lösung gebracht wird, kondensiert, darauf das Reaktions gemisch einengt, und das Reaktionsprodukt durch Fällen mit einem wenig polaren Lösungsmittel isoliert,
    dann das Produkt von neuem in wässrigem Milieu löst, und das Fällen mit dem gleichen Lösungsmittel wiederholt. II. Verwendung der nach Patentanspruch I her gestellten Verbindungen als metallochrome Indika toren bei der komplexometrischen Analyse. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass man die Kondensation in Gegen wart einer niederen Carbonsäure durchführt. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass die Kationen Alkalimetallkationen sind. 3. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass man die Kationen in Form eines Salzes einer schwachen Säure zugibt. 4. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass man die Kationen in Form eines Salzes einer solchen Säure, die im sauren Milieu an wesend ist, zugibt. 5. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass man als wenig polares Lösungs mittel Äthylalkohol verwendet. 6.
    Verwendung eines Phthaleins nach Patentan spruch 1I. 7. Verwendung eines Sulfonphthaleins nach Pa tentanspruch Il. B. Verwendung eines Fluoresceins nach Patentan spruch Il. 9. Verwendung von 3,3'-Bis-(N,N-dicarboxyme- thyl-aminomethyl)-thymolsulfonphthalein nach Patent anspruch 1I. 10. Verwendung von 3,3'-B,is-(N,N-dicarboxyme- thyl-aminomethyl)-xylenolsulfonphthalein nach Pa tentanspruch 1I.
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