CH358432A - Verfahren zur Herstellung neuer Abkömmlinge des Cysteamins - Google Patents

Verfahren zur Herstellung neuer Abkömmlinge des Cysteamins

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CH358432A
CH358432A CH358432DA CH358432A CH 358432 A CH358432 A CH 358432A CH 358432D A CH358432D A CH 358432DA CH 358432 A CH358432 A CH 358432A
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CH
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formula
compound
coa
cysteamine
reduction
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Inventor
Felder Ernst Dr Phil
Bianchi Sergio Dr Phil
Original Assignee
Bracco Fulvio Dr
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C233/00Carboxylic acid amides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


  



  Verfahren zur Herstellung neuer Abkömmlinge des Cysteamins
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung neuer Abkömmlinge des Cysteamins der Formel I
HS-CH2-CH2-NH-R-COA I in welcher R ein niedriges gerades oder verzweigtes Alkylenradikal mit vorzugsweise 1-2 Kohlenstoffatomen   und-COA    eine Carboxy-, Ester-oder Amidgruppe bedeutet.



   Es wurde überraschend gefunden, dass diese Stoffe als aktive     SH  -Gruppenträger    physiologisch bedeutende Aktivitäten besitzen, dass sie sich beispielsweise ähnlich als   Entgiftungs-und      Röntgenschutzmittel    wie Cysteamin verwenden lassen, gegenüber diesem jedoch den Vorteil bedeutend grösserer Verträglichkeit aufweisen. Ausserdem treten bei chronischer Verabreichung nicht die beim Cysteamin beobachteten Ver änderungen des Blutbildes ein.



   Die folgende Tabelle   zei,    die Ergebnisse einer vergleichenden pharmakologischen Prüfung einer nach der vorliegenden Erfindung hergestellten Verbindung mit der meist verwendeten ähnlich wirkenden Verbindung, dem Cysteamin.



   (A) (B) (C) (D) (E)
Toxizität Minimale wirksame
Formel 12 Tage-DLso Anti-X-Dose Verhältnis Relative Beeinflussung    (mg/kg    Maus) (mg/kg Maus) B/A Wirksamkeit des Blutbildes  [intraperitoneal]   [i. p.]    HS-CH2-CH2-NH-CH2-COOH 3070 200-220 ¯ 1/14,5 3 ¯ (Vergl. Beispiel) HS-CH2-CH2-NH2 225 40-50 ¯ 1/5 l + + + (Vergl. beispielsw. Hagen, Arznei  mittelforschung 6    (1956)   S.      384-388      Erliiuterwng    : Die Untersuchungen wurden   am   Centro    Studi Tumori di Novara   (Italien) von Professor Pisani und
Dr. Tognacca durchgeführt.



  (B) Bedeutet die nach Bestrahlung der Versuchstiere mit 600   Röntgen-Einheiten    minimal lebensverlängernde wirkende
Dosis der betreffenden Substanz.



  (C) Verhältnis von wirksamer zur toxischen Dose.



  (D) Bedeutet die Wirksamkeit in Relation zur Toxizität und bezogen auf Cysteamin mit dem definierten Wert   l.   



  (E)   a)      +    Unbedeutende Beeinflussung :   Cysteamin-N-essigsäure    bewirkte nach 6 wöchiger Verabreichung (jeweils an 5 Tagen der Woche) von je 1600 mg/kg intraperitoneal (dem 7-8fachen der minimal wirksamen
Dosis) eine Herabsetzung des   Hämoglobingehaltes    um   10%.    Das restliche Blutbild blieb unverändert. b) + + + Deutliche VerÏnderung des Blutbildes: Cysteamin bewirkte bei analoger Verabreichung von blo¯
60 mg/kg (dem 1,2-1,5fachen der minimal wirksamen Dosis) eine Herabsetzung des HÏmoglobin gehaltes und auch der Zahl der wei¯en Blutk¯rperchen um 20%. 



   Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung dieser neuen Verbindungen ist dadurch gekennzeichnet, dass man durch Umsetzung einer Verbindung der Formel
X-R-COA II mit einer Verbindung der Formel III    B-S-CH2-CH2-NH2    III oder durch Umsetzung einer Verbindung der For  meI    IV    H2N-R-COA    IV mit einer Verbindung der Formel V    B-S-CH2-CH2 X V    wobei X eine reaktive veresterte   Oxygruppe    und B eine durch Reduktion leicht abspaltbare Gruppe bedeutet, eine Verbindung der Formel VI
B-S-CH2-CH2-NH-R-COA VI herstellt und diese anschliessend durch reduktive Spaltung in eine Verbindung der Formel I überführt.



   Beispiel
167 Teile S-Benzyl-cysteamin (2-Benzylthio  äthylamin),    101 Teile Triäthylamin und 122, 5 Teile   Chloressigsäureäthylester    werden in 1000 Volumteilen Benzol 6 Stunden unter Rühren am Rückfluss gekocht.



   Das ausgeschiedene Triäthylaminchlorhydrat wird   abgenutscht    und mit wenig Benzol gewaschen. Das Filtrat wird eingedampft. Der ölige   Eindampfrück-    stand wird in 500 Teile konzentrierte Salzsäure eingerührt und die Mischung während 30 Minuten gekocht. Nach dem Abkühlen wird das ausgeschiedene Produkt abfiltriert und mit wenig verdünnter Salzsäure gewaschen. Man erhält auf diese Weise 187 bis 195 Teile (71-75% der Theorie) Benzylthio äthylaminoessigsäure-chlorhydrat vom Schmelzpunkt 189 bis 192 C.



   Dieses Produkt lässt sich aus   95"/oigem Äthanol    umkristallisieren, wobei der Schmelzpunkt auf 193 bis 195¯C ansteigt. Es ist leicht löslich in Wasser, Methanol und siedendem Äthanol, dagegen kaum löslich in Ather, Benzol, Chloroform Essigester und Aceton.



   Für die Weiterverwendung erwies sich bereits das direkt anfallende Produkt vom Schmelzpunkt   189-192 C    als rein genug.



   78 Teile   Benzylthioäthylaminoessigsäure-chlar-    hydrat werden in etwa 1200 Volumteilen flüssigen Ammoniak gelöst. In die Lösung gibt man nach und nach 26 g   Natriummetall,    bis die Lösung dauernd blau bleibt. Man rührt während 1-2   Std.,    fügt hierauf so viel   Amrnoniumchlorid    zu, dass die blaue Farbe verschwindet (Zerstörung des überschüssigen Natriums) und dampft hierauf den Ammoniak ab. Der Ein  dampfrückstand    wird rasch in Wasser gelöst, die Lösung mit Salzsäure angesäuert und in eine 60 bis   70"C    warme Lösung von 105 Teilen   Quecksilber-      (II)-chlorid    in 1000 Volumteilen Wasser gegossen. Es entsteht ein Niederschlag, der sich beim Rühren rasch wieder löst.

   Die warme Lösung wird sehr langsam abgekühlt und einige Zeit stehen gelassen. Das Quecksilbersalz von   (A-Mercapto-äthylamino-)-essig-    säure hat sich nun in kristalliner Form ausgeschieden.



  Es wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und in frischem Wasser aufgeschlämmt. In diese Suspension wird unter Rühren während einiger Stunden zuerst bei Zimmertemperatur und schliesslich in der Wärme Schwefelwasserstoff eingeleitet. Das dabei gebildete Quecksilbersulfid wird abgenutscht und das Filtrat nach Zusatz von Salzsäure eingedampft. Man erhält auf diese Weise 32 bis 35 Teile   (ss-Mercapto-äthyl-    amino)-essigsäure-chlorhydrat, das sind   63-680/o    der Theorie.



   Nach Umkristallisation aus trockenem Athanol schmilzt dieses neue Cysteamin-Derivat bei 162 bis   1640 C.    Es ist leicht löslich in Wasser, Methanol und warmem Äthanol. Dagegen kaum l¯slich in Ather, Benzol, Chloroform und Essigester.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Cysteamin-Deri- vaten der Formel I HS-CH2-CH-NH-R-COA I in welcher R ein niedriges gerades oder verzweigtes Alkylenradikal und-COA eine Carboxyl, Esteroder Amidgruppe bedeutet, dadurch gekennzeichnet, dass man durch Umsetzung einer Verbindung der Formel II X-R-COA II mit einer Verbindung der Formel III B-S-CH2-CH-NH2 III oder durch Umsetzung einer Verbindung der Formel IV H2N-R-COA IV mit einer Verbindung der Formel V B-S-CH2-CH2-X V wobei X eine reaktive veresterte Oxygruppe und B eine durch Reduktion leicht abspaltbare Gruppe bedeutet, eine Verbindung der Formel VI B-S-CH2 CHZ NH-R-COA VI herstellt und diese anschliessend durch reduktive Spaltung in eine Verbindung der Formel I überführt.
    UNTERANSPRUCHE 1. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel II mit einer Verbindung der Formel III zu einer Verbindung der Formel VI umsetzt und diese anschliessend durch Reduktion in eine Verbindung der Formel I überführt.
    2. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel IV mit einer Verbindung der Formel V zu einer Verbindung der Formel VI umsetzt und diese anschliessend durch Reduktion in eine Verbindung der Formel I überführt.
CH358432D 1957-07-15 1957-07-15 Verfahren zur Herstellung neuer Abkömmlinge des Cysteamins CH358432A (de)

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