Vorrichtung zum Trennen der Steine und des Krauts von den Kartoffeln bei einer Erntemaschine
Beim Herausgraben von Kartoffeln aus der Erde folgen Steine, Erde und verschie- dene Pflanzenteile, wie Wurzelfasern, Kartoffelkraut usw., mit den Kartoffeln. Die Behandlung des herausgebrachten Materials besteht bei Kartoffelerntemaschinen meistens in einem Sortieren auf Riittel-oder Drehsieben. Diese Sortiermethode ist jedoeh unvollkommen, weil die Kartoffelgrösse zu sehr variiert, um dureh den Siebvorgang eine zufriedenstellende Entfernung von Steinen zu erzielen ; ebenfalls ist die Entfernung von fremden Pflanzenteilen schwierig und unvollkommen.
In einigen Erntemaschinen wird die Sor tierung naeh einem andern Prinzip durchge- führt. Das Material wird durch einen schräg- liegenden Kettenförderer, der von der Auf nahmestelle des unsortierten Materials unmit telbar über dem Erdboden bis zu einer Hohen- lage reicht, in der Machine hinauftrans- portiert nnd dann auf eine biegsame, endlose Sortierbahn mit un durchbrochener Förder- flache abgegeben, die so angebracht ist,
dass sied eine zwisehen den Endrollen dieser Sortierbahn liegende Stelle senkrecht unter der obersten Trägerrolle des Kettenförderers befindet und die Sehrägstellung und Forderriehtung der Sortierbahn mit denjenigen des Kettenförderers übereinstimmen. Die Wir kung der Sortierbahn beruht darauf, dass Kraut mit der Sortierbahn in aufwärts- gehender Richtung mitgeführt wird, während die Kartoffeln imstande sind, über die Sortierbahn herunterzurollen in einer Richtung, die deren Bewegungsrichtung entgegenge- setzt ist.
Diese Masehinen zeigen den Mangel, dass das Herunterrollen der Kartoffeln oft durch das übrige, auf die Sortierbahn gelangende Material gehindert wird. Um diesem Mangel abzuhelfen, gibt man der Bahn eine ziemlich starke Neigung, was jedoch nur eine geringe Wirkung hat und ferner das Herunterrollen von Steinen zusammen mit den Kartoffeln unterstützt, was unerwünscht ist.
Es hat sich gezeigt, dass diese Mängel stark unterdrückt werden können, und dass Sortiergut einer bisher nicht bekannten Reinheit und mit äusserst geringem Gehalt an n Steinen erreicht werden kann, wenn gemäss der vorliegenden Erfindung gegenüber dem obern Ende des Kettenförderers und quer zu dessen Förderungsrichtung und zu der Bewegungsriehtung des Sortierbandes eine feststehende Prellplatte aus Material, das imstande ist, die vom Kettenförderer abgeworfenen Wurzelfrüchte zurüekzuwerfen, angebracht ist.
Die Wirknng dieser Massnahme beruht darauf, dass gesunde, frische Kartoffeln viel stärker als Erde, Wurzelfasern, Kraut und Steine zurückgeworfen werden, wenn sie auf eine Fläche aufprellen. Die Fläche braucht zu diesem Zweeke nicht besonders hart zu sein und kann mit einer anklebenden Schicht von Erde belegt sein. Dadurch treffen die Kartoffeln die Sortierbahn an Stellen, die niedriger liegen als die Stellen, wo die andern erwähnten Materialteile auftreffen. Die Kartoffeln erhalten dadurch ungehinderte Möglichkeit, um der Sortierbahn entlang entgegen der Bewegungsriehtung der Bahn herunterzurollen.
Hierdurch kann man Steine von Kartoffeln trennen, weil die Steine an der Prellplatte unter Energieverlust anprel- len, so dass sie senkrecht abfallen, während die Kartoffeln elastisch zurückspringen.
Durch Variation der Schr#gstellung der Bahn kann man erreichen, dass die Kartof- feln schneller abrollen, als sich die Bahn hinaufbewegt, während die Schrägstellung noch nicht so gross ist, dass die Steine herabrollen.
Die Schrägstellung soll daher vorteilhaft nieht fest sein, sondern einstellbar im Ver hältnis zum übrigen Teil der Machine, weil die Stellung derselben im Verhältnis zu der senkrechten Richtung mit der Riehtung des Erdbodens variiert, während die Gesehwindigkeit der Bewegung der Fördererfläche im allgemeinen von der Fahrtgeschwindigkeit abhängt.
Die Prellplatte soll nieht imstande sein, eine elastische Zurüekwerfung der Steine zu bewirken. Es ist daher die Prellplatte zweckmässig aus Holz zu verfertigen.
Die Sortierung auf einer Sortierbahn kann in einigen Fällen mit gutem Ergebnis wiederholt werden, für welchen Zweck eine weitere Sortierbahn unter der obersten Abwerfrolle der erstgenannten Sortierbahn und demgegen- über eine weitere Prellplatte a-ngebracht sein können. Hierdurch kann man Kartoffeln, die durch die erste Sortierbahn hinaufgeführt sind, auf der zweiten Sortierbahn zur#ck- bekommen, wodurch der Verlust auf ein Minimum verringert wird'.
Die Erfindung soll nachstehend durch Beschreibung einer Ausf#hrungsform näher erläutert werden, die jecloeh für die Erfindung nielit bindend ist, sondern nur als Beispiel zur Illustrierung wesentlicher Merkmale der Erfindung-unter Hinweis auf die Zeichnung-dient, in welcher die Fi-tir im schematischen Schnitt eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Sortiervorrichtung zeigt, die in Verbindung mit einer Wurzelfrucht-Erntemaschine mit Schlepperantrieb angewandt wird.
In der Zeiehnung bezeichnen l und 2 die Tragarme des Schleppers, deren Stellung im Verhältnis zueinander auf an sieh sehon bekannte Weise derart verändert werden kann, dass eine mit diesen Armen verbundene Maschine gehoben oder gesenkt werden kann ;
3 bezeiehnet einen zur Alasehine gehörenden Hauptquerballien, und 4 bezeichnet den einen von zwei emporstehenden Balken. Der Balken 3 ist mittels Stangen 5 an den Seiten der Machine mit einem untern Querbalken 6 verbunden, der vorwärtsgeriehtete Arme 7 hat, die unmittelbar über die Erdoberfläche passieren und die an ihrem vordern Ende eine Schar oder einen Pflug 8 tragen, die zum Abschälen der Erdsehieht dient, in der sich die Wurzelfrüchte befinden, so dass die Erde mit den darin enthaltenen Wurzelfrüehten, verwelktem oder frisehem Kraut, Gras, Unkraut, Steinen usw. auf die Oberseite der Sehar gelant.
Die Form der hierfür geeigneten Seharen oder Pflüge ist wohlbekannt.
Der untere Querbalken 6 ist ferner mittels Lager 9 mit einem Wagenrahmen 10 ver- bunden, der hinten Räder 11 hat und der in der dargestellten Ausführungsform Kästen 12 und 13 zur Aufnahme der von der Sor tiervorrichtung absortierten Wurzelfrüehte trägt. Die Kästen 12und 13 sind so angebracht, dass sie leicht nach der Seite hinaus- gezogen und entleert werden können ; sie lassen sieh übrigens durch an sich bekannte Elevatoren ersetzen, mittels derer die Wur zelfrüehte seitwärts naeh einem Wagen befördert werden können, der neben der Erntemachine f#hrt.
.llit dem Hauptquerbal'ken 3 sind ferner längsgehende Tr#ger 14 verbunden, die von Zugbändern 15 unterstützt werden, die teils an einem Punkt 1'6 der'Träger, teils an dem obern Ende der emporstehenden Balken, die mit den Sehlepperarmen 1 verbunden sind, befestigt sind. An den Trägern 14 ist das obere Ende einer Kette 1'8 befestigt, deren unteres Ende am Wagenrahmen 10 befestigt ist und zur Aufgabe hat, den Wagenrahmen zn heben, wenn derselbe beim Manövrieren des Schleppers die Erde nicht berühren darf.
An den Trägern 14 ist ferner das obere, hintere Ende des Rahmens 19 eines Aufzuges befestigt, dessen unteres, vordere Ende auf der Oberseite der auf der Schar aufgesam- melten Erde ruht und unter Umständen mit einem Gewieht 20 besehwert und mit einer Kette 21 zum Hauptquerbalken 3 oder zu einem von demselben ausgehenden, vorwärts- gerichteten Arm 22 gesichert sein kann. Der Aufzug kann eine Fordervorrichtung mit Stäben sein, die mittels Stabhaltern an Ketten befestigt sind, die um zwei Kettenrollen- paare 23 und 24 4 gef#hrt sind.
Der Aufzug 19 ist damit behilfl'ieh, das von der Schar herausgebrachte Material auf eine Fördervor- richtung mit St#ben emporzubringen, die zur Aufgabe hat, das Material auf die Sortier vorriehtung emporzuführen und dasselbe während der Beförderung zu verteilen und zu sortieren.
Dieser Stabforderer besteht ans einem an den Trägern 14 befestigten Förderrah men 25 mit Endrollen 26 und 27, über welche Ketten geführt sind, deren einzelne GIlieder die Halter der St#be 28 tragen. Am Förderrahmen 25 sind Vibrationskämme 29 befestigt.
Am Forderrahmen 25 sind ferner in kleinem Abstand über den Stäben der obern Förderbahn zwei Tragstangen 30 und 31 angebracht, die der Befestigung eines Schlepptuches 32 dienen, das mit seinem Gewicht gegen die Oberseite des mittels der Farder- vorrichtung emporbeforderten Material's anliegt und zur Aufgabe hat, dieses zu verteilen sowie zu verhindern, dass die Wurzel fruchte wegen der Rüttelbewegung rückwärts rollen, die der obere Teil der Fordervorrich- tung erfährt Ein Schirm 33 an der Unterseite der Fördervorrichtung verhindert ab gesiebte Erde und'kleine'Steine daran, in den Kasten 12 herunterzufallen.
Mittels Trägern 34, die an den Seitenstüeken des Förderrahmens 25 nahe dem obern Ende desselben gelenkig befestigt sind, ist eine biegsame, endlose Sortierbahn mit undurchbrochener Forderfläche so angebracht, da. # sich eine zwischen den Endrollen 43 und 44 der Sortierbahn liegende Stelle 45 senkrecht unter der obersten Trägerrolle 27 des Kettenförderers befindet. Die Schr#g- stellung und Förderriehtung der Sortierbahn 36 stimmen mit denjenigen des Kettenför- derers überein.
Mittels einer Stellschraube 36 lässt sich die Schrägstellung der Sortierbahn relativ zum übrigen Teil der Vorrichtung so einstellen, dass ein n gew#nschter Winkel in bezug auf die Waagrechte innerhalb 115 bis 35# eingehalten werden kann.
Auf ähnliche Weise ist noch ein Sortierband 38 mit dem ersteren verbunden und lässt sich mittels einer Stellsehraube 3ri relativ dazu einstellen. Die Wirkungsweise der aus den zwei Sortierbändern 35 und 38 bestehenden Sortiervorriehtung ist im vorher- gehenden beschrieben. Der Aufzug 19, die Fordervorrichtung 25 bis 28 und die Sortierbänder 35 und 38 werden mittels nicht dargestellter Übertragungen an ihrer einen End- rolle von der Triebwelle des Schleppers in einer solchen Richtung angetrieben, dass die untere Seite des Aufzugs 19 und die obern Seiten der Fordervorrichtung und der zwei Sortierbänder eine ansteigende Bewegung erhalten.
39 bezeichnet eine aus einer Holzplatte bestehende Prellbrüeke, welehe'Holzplatte mittels Stützen 42 am Rahmen des Sortiersiebs 315 befestigt ist. Die Prellbr#cke erstreekt sieh von Seite zur Seite des Sortierförderbandes in einer solchen Entfernung #ber dem ansteigenden Teil des Bandes, dass auf dem Band liegendes Sortiergut frei emporbefor- dert werden kann, und ist so nahe an dem Ende des Stabforderers 25 bis 28 angeordnet,
dass die Mehrzahl der damit emporbe förderten Wurzelfrüchte beim Abwerfen gegen die Prellbrücke anstossen und somit bereits im voraus in die Riehtung naeh dem untern Ende des Soríierbandes zurüekge- stossen werden.