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Rübenerntemaschine Die Erfindung betrifft eine Rübenerntemaschine
mit mindestens einer mit Mitnehmern versehenen, die Rüben hochfördernden Siebförderkette,
deren Aufnahmeende das Abgabeende eines Zuführelementes vorgeschaltet ist.
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Bei bekannten Rübenerntemaschinen dieser Art ist hinter den den Rodewerkzeugen
folgenden Zwischenförderelementen, z. B. Siebketten od. dgl., eine Siebförderkette
angeordnet. Diese Siebförderkette weist auf Grund ihrer stellen Anordnung verhältnismäßig
lange zinkenförmige Mitnehmer auf, die eine sichere Mitnahme des Erntegutes gewährleisten.
Die Anordnung der Siebförderkette erfolgt dabei aus Gründen der maximalen Erdabscheidung
dergestalt, daß das Aufnahmeende der Siebförderkette unter dem Abgasende des vorher
angeordneten Siebelementes liegt. Die so entstehende Fallstufe ermöglicht die Erdabscheidung
von den Rüben.
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Diese bekannten Zuordnungen eines Zwischenförderelementes zu einer
Siebförderkette gestatten jedoch keine Anpassung an unterschiedliche Bodenverllälinisse
und Erntebedingungen. Deshalb werden bei leicht absiebbaren Böden die Rüben stark
beschädigt, während bei bindigen und schweren Böden keine genügende Erdabscheidung
eintritt.
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Die erreichte Arbeitsqualität entspricht damit nicht den Forderungen
der Landwirtschaft.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese bekannte Gattung
von Rübenerntemaschinen so auszubilden, daß sie dem sich ändernden, durch die Ernte-
und Bodenverhältnisse bedingten Verschmutzungsgrad angepaßt werden kann. Erfindungsgemäß
wird das dadurch erreicht, daß die Höhenlage des Abgabeendes des Zuführelementes
und/oder des Aufnahmeendes der Siebförderkette zueinander veränderbar ist. Diese
Veränderbarkeit der Lage des Abgabeendes des Zuführelementes und des Aufnahmeendes
der Siebförderkette zueinander hat gegenüber den bekannten Rübenerntemaschinen den
Vorteil, daß sich die Reinigungsintensität der Siebelemente an die Ernte- und Bodenverhältnisse
und damit an den Verschmutzungsgrad der Rüben anpassen läßt. Hervorgerufen wird
diese neue und fortschrittliche Eigenschaft dadurch, daß durch die Verstellung der
beiden sich gegenüberliegenden Enden von Zuführelement und Siebförderkette die Rüben
an verschiedenen Stellen in die Bewegungsbahn der um die untere Umlenkrolle herumschwenkenden
Mitnehmer der Siebförderkette geraten. Die Mitnehmer erfahren bekanntlich an den
Umlenkstellen der Siebförderkette eine erhebliche Beschleunigung, die nach Verlassen
der Umlenkrolle wieder
auf das normale Maß der Fördergeschwindigkeit absinkt. Je
nachdem die Rüben in die beschleunigt bewegten oder in die mit norrnaler Geschwindigkeit
bewegten Mitnehmer geraten, erhalten sie einen mehr oder weniger kräftigen Schlag,
der das Lösen der Schmutzteile und Erdreste von den Rüben bewirkt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind das Abgabeende des Zuführelementes
und/oder das Aufnahmeende der Siebförderkette umeinander auf einem Kreisbogen schwenkbar
oder gegeneinander verschiebbar.
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Beide Möglichkeiten erfüllen den Zweck der Erfindung, indem die Rüben
in zwei verschiedene Geschwindigkeitszonen der Mitnehmer der Siebförderkette gebracht
werden, und sie können je nach Wahl des Zuführelementes zur Anwendung kommen.
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Die Ausbildung des Zuführelementes kann verschieden sein. So ist
es möglich, als Zuführelement ein Förderband zu verwenden. Dies hat den Vorteil
einer zusätzlichen Siebwirkung. Auch eine schwenkbare Ablaufschurre ist als Zuführelement
im Rahmen der Erfindung anwendbar.
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Die Ablaufschurre läßt sich mit einer sehr einfachen Vorrichtung
verstellen. Der erstrebte Effekt läßt sich auch erreichen, wenn das Zuführelement
als Walze ausgebildet ist, deren Rotationsachse zur unteren Umlenkrolle der Siebförderkette
parallel gerichtet ist. In einer anderen Ausführung dient als Zuführelement ein
Schneckenförderer. Der Schneckenförderer besteht aus mindestens zwei Schneckenwalzen,
die die Rüben in Richtung der Schneckenwalzenlängsachse vorwärts bewegen. Der Schneckenförderer
ist vorteilhaft parallel zur Rotationsachse
seiner Schneckenwalzen
verschiebbar gelagert.
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Schneckenförderer haben den Vorteil, daß sie die Rüben besonders intensiv
reinigen, ohne sie zu beschädigen. Unterhalb des Abgabeendes des Schnekkenförderers
und des Aufnahmeendes der Siebförderkette ist ein Abfangblech angeordnet, welches
die Rüben in die Zone der Umfangsgeschwindigkeit der Mitnehmer der Siebförderkette
leitet.
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Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine schwenkbare Siebförderkette mit vorgeschaltetem
Förderband, F i g. 2 die Siebförderkette mit schwenkbarer Walze, Fig.3 die Anordnung
einer schwenkbaren Ablaufschurre bzw. eines Siebrostes und F i g. 4 die Anordnung
verschiebbarer Schneckenwalzen vor der Siebförderkette, Fig. 5 die Einstellung des
Förderbandes und der Siebförderkette auf starke Reinigungswirkung, F i g. 6 die
Einstellung ohne Reinigungswirkung und F i g. 7 eine Ausführungsform der Verstellvorrichtung
für die Siebförderkette.
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Die Rüben 1 werden von Werkzeugen 2 gerodet und über ein Zuführelement,
beispielsweise ein Förderband 3, in Richtung 4 zu einer Siebförderkette 5 befördert.
Als Zuführelement kann aber auch eine Walze 6, eine Ablaufschurre bzw. ein Siebrost
7 oder ein Schneckenförderer 9 angeordnet sein. Der Schneckenförderer 9 besteht
aus mindestens zwei zueinander parallelen umlaufenden horizontal gerichteten Schneckenwalzen.
Die Rüben werden in Richtung der Rotationsachse der Schneckenwalzen zur Siebförderkette
5 gefördert.
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Wird vor der Siebförderkette eine Ablaufschurre bzw. ein Siebrost
angeordnet, so wird dieser von einem Querförderband beschickt, über dessen Abgabeende
ein Abstreifer angeordnet ist.
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Die Siebförderkette 5 (s. Fig. 7) ist mit Mitnehmern 10 besetzt und
schwenkbar am Maschinenrahmen 11 aufgehängt. Die Schwenkung des Aufnahmeendes 12
der SiebförderketteS erfolgt zweckmäßig auf einem Kreisbogen um das Abgabeende 13
des Förderbandes 3.
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Ebensogut kann aber auch die Schwenkbewegung von dem vorgelagerten
Zuführelement, z. B. der Walze 6 oder der Ablaufschurre 7, ausgeführt werden. Durch
Verschieben der Schneckenwalzen 9 in Richtung ihrer Rotationsachse wird der gleiche
Erfolg erzielt. Hierbei ist es zweckmäßig, ein Abfangblech 14 unterhalb des Abgabeendes
der Schneckenwalzen anzuordnen.
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Fig. 5 verdeutlicht die Funktion der Reinigungsvorrichtung bei starker
Reinigungswirkung. Das Abgabeende 13 des Förderbandes 3 liegt bei dieser Einstellung
unter dem Aufnahmeende 12 der Siebförderkette. Die Rüben 1 werden dadurch den beschleunigten
Mitnehmern 10 der Siebförderkette zugeführt, die den Rüben einen kräftigen Schlag
versetzen.
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Die den Rüben anhaftende Erde löst sich von diesen bzw. wird gelockert
und fällt durch die Siebförderkette 5. Die MitnehmerlO treffen bei stark verschmutzten
Rüben meist auf die den Rüben anhaftende Erde, so daß sie nicht direkt auf den Rübenkörper
schlagen.
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Bei wenig verschmutzten Rüben würden die Mitnehmer die Rüben beschädigen.
Deshalb wird die
Reinigungsvorrichtung auf schwache Reinigungswirkung gestellt, indem
das Abgabeende 13 des Förderbandes 3 über das Aufnahmeende 12 der Siebförderkette
5 gehoben wird (F i g. 6). Die Rüben geraten dadurch in die nach Verlassen der Umlenkrolle
wieder mit normaler Fördergeschwindigkeit bewegten Mitnehmer 10. Die Übergabe ist
weich und der Reinigungseffekt an dieser Stelle nur gering.
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Zwischen den beiden Einstellungen der beiden miteinander zusammenwirkenden
Förderelemente kann jede beliebige Zwischenstellung je nach dem Verschmutzungsgrad
der Rüben bzw. den Bodenverhältnissen eingestellt werden.
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F i g. 7 zeigt eine Ausführungsform der Verstellvorrichtung für das
Aufnahmeende 12 der Siebförderkette 5. Gleichachsig zu der Umlenkrolle des Abgabeendes
13 des Förderbandes 3 ist ein Handhebel 15 mit einer Rastvorrichtung 16 gelagert,
der mit einem Arm 17 versehen ist, der auf der Achse der am Aufnahmeende 12 der
Siebförderkette 5 angeordneten Umlenkrolle schwenkbar gelagert ist. Die am Abgabeende
13 der Siebförderkette 5 angeordnete Umlenkrolle 18 ist an einem Ende einer Schwinge
19 gelagert, deren anderes Ende mit dem Maschinenrahmen gelenkig verbunden ist.
Durch Feststellen des Handhebels 15 kann mittels der Rastvorrichtung jede gewünschte
Reinigungsleistung eingestellt werden. Damit ist dieselbe Maschine sowohl auf schwerem
als auch auf leichtem Boden bei größter Schonung der Rüben einsatzfähig.