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Die
Erfindung betrifft eine Fördervorrichtung für Rüben, die
parallel zueinander angeordneter Stabbänder aufweist, bei denen einzelne
Stäbe aus elastomerischem
Material gefertigte Mitnehmer tragen.
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Im
Stand der Technik finden derartige Fördervorrichtungen, bei denen
zumindest Teile für
die Steilförderung
der Rüben
ausgelegt sind, bei Rübenerntemaschinen
und mit einem Bunker versehenen Fahrzeugen zum Aufsammeln geernteter
Rüben Verwendung.
Sie dienen nicht nur der Förderung
der Rüben
vom Erdboden auf ein Fahrzeug zum Abtransport oder in den Bunker,
wozu sie über
den oberen Rand des Bunkers gefördert
werden müssen,
um in diesen hineinfallen zu können,
sondern sie dienen auch gleichzeitig der Reinigung, weil an den
Rüben anhaftender
Boden, meist lehmige Erde, bei der Bewegung der Rüben zwischen
den Stabbändern
von den Rüben
gelöst
wird und zwischen den Stäben
hindurchfällt
und auf diese Weise auf den Acker zurückkehrt und weil auch mitgeförderte Erdkluten
(Erdballen) bei der Förderung
zerkrümelt
werden und so ebenfalls auf den Acker zurückfallen. Diese Reinigung der
Rüben direkt
auf dem Acker ist aus mehreren Gründen von hoher Wichtigkeit:
Je besser die Rüben
gereingt sind, um so bessere Preise lassen sich erzielen, denn die
Reinigung in der Zuckerfabrik ist aufwendig und teuer, die Entsorgung
des von den Rüben
in der Zuckerfabrik abgewaschenen Bodens mit erheblichen Problemen
verbunden, ganz abgesehen von dem Mehrverbrauch an Treibstoff für den Transport
des an den Rüben
anhaftenden Bodens zur Zuckerfabrik und wieder von der Zuckerfabrik weg.
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Deshalb
wünschen
die Zuckerfabriken und fordern es zum Teil, daß die Rüben auf dem Feld in Mieten
zwischengelagert werden, um beim Aufladen auf Transportfahrzeuge
die Rüben
einem erneuten mechanischen Reinigungsprozeß auf dem Feld zu unterziehen.
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Je
nach den Witterungsbedingungen bei der Rübenernte ist die Menge des
anhaftenden Bodens recht unterschiedlich. Daher werden bei den reinigenden
Förderern
Möglichkeiten
gesucht, die Reinigung mehr oder weniger intensiv durchführen zu
können.
Denn Reinigungsbehandlungen an schon sauberen Rüben können auch zu einer Verletzung
der Rüben
führen,
die in hohem Maße
unerwünscht
ist.
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Aber
nicht nur an den Rüben
anhaftender Boden bereitet Schwierigkeiten, auch an verschmutzten
Rüben anhaftende
Rübenblätter und beim
Roden mit aufgenommenes Unkraut, die insbesondere bei ungünstigen
Witterungsverhältnissen
in erhöhtem
Maße an
den Rüben
kleben, sind schwer von den Rüben
zu entfernen. Diese werden insbesondere von Stabbändern nicht
getrennt , und soweit Stabbänder Rübenblätter und
Unkraut überhaupt
von den Rüben
entfernen, laufen die Rübenblätter auf den
Stabbändern
mit und werden in den gleichen Bunker wie die Rüben gefördert, weil die Rübenblätter nicht
durch die Stäbe
hindurchfallen. Dort aber sind sie in hohem Maße unerwünscht. Eine Fördervorrichtung
für Rüben, mit
der ebenfalls eine Reinigung der Rüben erfolgt, geht aus der
DE 35 41 109 A1 hervor.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, in einfacher Weise die Möglichkeiten
der Reinigung erheblich zu verbessern.
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Die
Erfindung besteht darin, daß die
Fördervorrichtung
aus mindestens einem Aggregat mit drei geradlinig verlaufenden Stabbändern besteht,
den beiden als Steilförderer
arbeitenden Stabbändern und
einem unter diesen angeordneten weiteren als Flachförderer arbeitenden
Stabband, bei dem das untere Umlenkrad des einen Steilförderbandes
höher als
das des anderen angeordnet ist und bei dem das hintere Umlenkrad
des Flachförderbandes
im Bereich des tieferen Umlenkrades des einen Steilförderbandes
angeordnet ist.
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Mit
dieser Fördervorrichtung
werden die Rüben
während
ihrer Förderung
hervorragend gereinigt, nicht nur von anhaftendem Erdboden, sondern
auch von anhaftendem Rübenblatt
und Unkraut. Rüben und
Erdkluten sammeln sich jeweils in der Ecke, in der sich ein Flachförderband
und ein Steilförderband einander
nahekommen. Hier werden die sich sammelnden Rüben in eine rollende Bewegung
gebracht, sie reiben sich aneinander und an den Förder bändern. Dabei
fällt der
an ihnen haftende Erdboden ab, die Rüben werden auf diese Weise
einer Reinigung unterzogen. Erdkluten werden zerrieben und fallen ebenfalls
durch das Stabförderband.
Gleichzeitig läuft
Rübenblatt
und Unkraut mit dem Flachförderband
durch den Spalt zwischen dem tieferen Steilförderband und dem Flachförderband
aus dem sich sammelnden Rübenhaufen
heraus und wird an der Umlenkstelle des Flachförderbandes von diesem abgeworfen.
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Durch
die Einstellung der Höhe
des höheren (kürzeren)
Steilförderbandes
wird bestimmt, wie groß der
Haufen der sich sammelnden Rüben
ist, wie lange die Rüben
im Mittel in diesem Haufen bleiben und wann sie weitergefördert werden.
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Diese
Reinigungswirkung kann durch Wahl unterschiedlicher Geschwindigkeiten
der Förderbänder auf
den Verschmutzungsgrad der Rüben
abgestimmt werden: Je größer die
Geschwindigkeitsdifferenzen sind, um so mehr werden die Rüben scheuernd
bewegt und um so höher
ist der Reinigungseffekt.
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Um
die Reinigungswirkung in ihrer Intensität einstellen zu können, ist
es vorteilhaft, wenn das Steilförderband
mit dem höher
angeordneten unteren Umlenkrad in seiner Vertikalstellung verschiebbar
ist.
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Eine
weitere Einwirkung auf die Reinigungswirkung kann man dadurch erreichen,
daß man
das Steilförderband
mit dem höher
angeordneten unteren Umlenkrad um seine vor zugsweise oben angeordnete
Umlenkwelle pendelnd anordnet und durch eine Feder gegen einen Anschlag
drücken
läßt, der
die Pendelbewegung in einer Stellung dieses Stabförderbandes
begrenzt, in der dieses Stabförderband etwa
parallel zum längeren
vertikalen Stabförderband
steht.
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Der
konstruktive Aufbau erfolgt zweckmäßigerweise derart, daß bei mehreren übereinander
angeordneten Aggregaten die Flachförderbänder mit jeweils entgegengesetzter
Förderrichtung
angetrieben sind.
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Als
besonders zweckmäßig hat
es sich erwiesen, daß Hydraulikmotore
für den
Antrieb der Förderbänder vorgesehen
sind.
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Konstruktiv
ist es vorteilhaft, wenn jeweils das Flachförderband und ein Steilförderband,
vorzugsweise das mit dem tiefer gelegenen unteren Umlenkrad, von
einem Hydraulikmotor angetrieben sind.
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Um
die Reinigungswirkung für
wenig verschmutzte Rüben
herabsetzen zu können,
ist es zweckmäßig, nachfolgende
Aggregate im Förderweg auszuschalten
oder zu Überbrücken, z.B.
dadurch, daß von
einem zwischen zwei Aggregaten angeordneten Aggregat das Flachförderband
aus dem Förderweg
herausnehmbar oder -schiebbar ist und das kürzere Steilförderband
in eine Ebene mit den kürzeren
Steilförderbändern des
darunter und des darüber liegenden
kürzeren
Steilförderbandes
versetzbar oder verschiebbar ist.
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Hierbei
ist es vorteilhaft, wenn die eine Umlenkrolle des verschobenen Flachförderbandes
in einer Ebene mit den Umlenkrollen der darüber und darunter angeordneten
längeren
Steilförderbänder liegt.
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Eine
weitere Möglichkeit,
die Reinigungswirkung dieser Fördervorrichtung
zu steigern besteht darin, daß vor
den Flachförderbändern Siebsterne angeordnet
sind.
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Das
Wesen der Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines Rüben
vom Erdboden sammelnden Fahrzeuges mit einem Bunker und der erfindungsgemäßen Fördervorrichtung,
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2 eine
Seitenansicht eines Aggregates,
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3 eine
Seitenansicht der Fördervorrichtung
mit weitem Transport- und Reinigungsweg für die Rüben,
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4 eine
Seitenansicht der Fördervorrichtung
mit kurzem Transport- und Reinigungsweg für die Rüben,
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5 eine
Seitenansicht eines Aggregates mit vorgeschaltetem Siebstern,
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6 eine
Ansicht dieses Aggregates von oben,
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Auf
dem Fahrgestell 1 mit den Rädern 2 ist ein Bunker 3 angeordnet,
in den geerntete und von der Sammelvorrichtung 4 vom oder
aus dem Erdboden gehobene Rüben
mittels des Fördervorrichtungs 5 und
des anschließenden
Transportbandes 6 einzulagern sind. Der Fördervorrichtung 5 ist
an der Frontseite des Fahrgestells 1 angebaut, beispielsweise
an der linken Seite, während
an der rechten Seite die Sammelvorrichtung angeordnet ist, die beispielsweise
durch einen oder mehrere Siebsterne und zugehörige Führungen realisiert sein kann.
Diese Sammelvorrichtung wirft die von ihr geförderten Rüben auf das Flachförderband 7 des
untersten Aggregates der Fördervorrichtung 5.
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Jedes
Aggregat der Fördervorrichtung 5 besteht
aus einem im wesentlichen horizontal angeordneten Flachförderband 7 und
zwei Steilförderbändern 8, 9,
von denen das längere
Steilförderband 8 mit
seinem unteren Umlenkrad 10 dicht über dem Umlenkrad 11 am
hinteren Ende (in Förderrich-tung gesehen)
des Flachförderbandes 7 angeordnet
ist. Alle diese Förderbänder 7, 8, 9 eines
Aggregates sind Stabbänder,
sie weisen seitlich zwei schmale Bänder auf, die zwischen sich
mit Abstand voneinander angeordnete Stäbe tragen. Zwischen diesen
Stäben
können
an den Rüben
anhaftendes Erdreich und Steine, die kleiner sind als Rüben, hindurchfallen.
Sie fallen auf den Acker zurück.
Rübenblätter hingegen fallen
oftmals nicht durch die Zwischenräume zwischen den Stäben hindurch.
Sie laufen bei den erfindungsgemäß gestalteten
Aggregaten aber durch den Spalt zwischen dem Flachförderband 7 und
dem Steilförderband 8 hin durch
und fallen an der Umlenkstelle des Flachförderbandes 7 (am Ort
der Umlenkrolle 11) vom Flachförderband herunter und auf den Acker
zurück.
Das ist eine sehr wichtige Eigenschaft dieser Aggregate, die bei
anderen Fördervorrichtungen
von Rübensammelfahrzeugen
nicht vorhanden ist.
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Das
kürzere
Steilförderband 9 ist
parallel zum Steilförderweg
(in seiner Höhenlage
entsprechend dem gezeichneten Doppelpfeil verstellbar. Durch diese
Verstellbarkeit wird erreicht, das der sich vor dem längeren Steilförderband 8 anhäufende Rübenhaufen
auf verschiedene Größen eingestellt
werden kann. Auch das ist für
die Reinigung der Rüben wichtig:
Ist das Steilförderband
hoch eingestellt, muß der
sich vor dem Steilförderband 8 sammelnde
Rübenhaufen
groß werden,
ehe die Rüben
von den elastomerischen Mitnehmern auf dem Steilförderband 9 ergriffen
werden und nachoben gefördert
werden. Die Rüben
liegen in diesem Haufen nicht still. sie werden durch das laufende
Flachförderband 7 und
das lange Steilförderband,
dessen untere Umlenkung drei bis fünf Zentimeter über dem
Flachförderband
liegt, in ständiger
Bewegung gehalten und verlieren durch das gegenseitige aneinander
Reiben ständig
anhaftendes Erdreich. Sind die Rüben
relativ sauber, verstellt man das Steilförderband 9 nach unten,
der sich vor dem Steilförderband 8 aufbauende Rübenhaufen
ist dann kleiner, die Rüben
werden eher von den Mitnehmern auf dem Steilförderband 9 ergriffen
und gehen in der untersten Stellung des Steilförderbandes 9 in einem
Fluß weiter.
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Sind
die Rüben
infolge der Witterung besonders sauber gibt es noch eine weitere
Möglichkeit, den
Reinigungseffekt durch Verkürzung
des Reinigungsweges herabzusetzen: Durch Verschiebung des Flachförderbandes 7C aus
dem Förderweg,
derart, daß die
vordere Umlenkrolle 12C des Flachförderbandes 7C des
dritten im Förderweg
liegenden Aggregates mit der oberen Umlenkrolle 15A des Steilförderbandes 8A des
ersten Aggregates und mit der unteren Umlenkrolle 10C des
Steilförderbandes 8C des
dritten Aggregates in einer Flucht liegt, und durch Verschiebung
des Steilförderbandes 9B des zweiten
Aggregates in die Flucht der Steilförderbänder 9A des ersten
Aggregates und 9C des dritten Aggregates, wie es 4 zeigt,
wird ein Steilförderweg erhalten,
der geradlinig in einem Zuge durch die Aggregate A, B und C verläuft. Ausgeschaltet
wird dadurch eine Reinigungswirkung im zweiten Aggregat B. Bei sauberen
Rüben führt das
zu einer Schonung der zu fördernden
Rüben.
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In 5 ist
gezeigt, daß einem
Aggregat auch noch ein zusätzlicher
Siebstern 13 vorgeschaltet sein kann. Oberhalb oder seitlich
der Steilförderbänder 8, 9 sind
Führungsleisten 14 angeordnet,
die die Rüben
zum Siebstern 13 leiten und sich soweit über den
Siebstern erstrecken, daß die
Rüben auf das
Flachförderband 7 geleitet
werden. Der Siebstern ist ein Ort, an welchem viel anhaftende Erde ebenso
wie anhaftendes Rübenblatt
und Unkraut entfernt werden. Diese fallen teils nach unten durch die
Zinken des Siebsternes durch, teils werden sie von den Zinken des
Siebsternes nach außen
weggeschleudert, in jedem Falle landen sie wieder auf dem Acker.
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- 1
- Fahrgestell
- 2
- Rad
- 3
- Bunker
- 4
- Sammelvorrichtung
- 5
- Elevator
- 6
- Transportband
- 7
- Flachförderband
- 8
- Steilförderband
- 9
- Steilförderband
- 10
- Umlenkrolle
- 11
- Umlenkrolle
- 12
- Umlenkrolle
- 13
- Siebstern
- 14
- Führungsleiste
- 15
- Umlenkrolle