Elektromagnetisch gesteuerte Brems- und Arretiervorrichtung an rotierenden Holzbearbeitungsmaschinen. Es sind verschiedene Systeme bekannt, um bei rotierenden Holzbearbeitungsmaschi nen, insbesondere bei Kehlmaschinen, die Welle der letzteren zum Anziehen bzw. Festschrauben des Werkzeuges festzuhalten. Beispielsweise ist auch schon vorgeschlagen worden, eine solche Brems- und Arretiervor richtung durch Fernbetätigung in zwei auf einanderfolgenden Schaltstufen einzuschal ten, wobei mit der ersten Stufe eine Bremse zum Stillsetzen der Welle und mit der zwei ten Schaltstufe eine Bolzenverriegelungsvor richtung eingeschaltet werden kann. Bei ei ner derartigen Arretiervorrichtung muss der Bedienende beim Stillsetzen des Kehlmotors auf der Bremsstellung des Schalters abwar ten, bis die Motorwelle stillsteht und dann auf die Arretierstellung weiterschalten.
Die vorliegende Erfindung zeigt eine Lösung, bei welcher die Bremsung und die Arretierung in einer einzigen Schaltstufe erfolgt, und zwar dadurch, dass ein Magnetsystem zuerst teilweise erregt wird und die Reibungsbremse zum Anliegen bringt und anschliessend daran die volle Kraft des Magnetsystems die Mo torwelle bis zum Stillstand bremst, worauf die Arretierung der Motorwelle durch Rück drehung derselben von Hand erfolgen kann.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbei spiel der Erfindung bei einer Kehlmaschine. Die einzelnen Figuren veranschaulichen: Fig. 1 ein Schema der Brems- und Arre tiervorrichtung, Fig. 2-5 Ansichten der Brems- und Ar retiervorrichtung von oben in verschiedenen Arbeitsstellungen, Fig. 6 eine Ansicht der in den Fig. 2-5 dargestellten Teile von der Seite.
Von der Kehlmaschine ist der Elektro motor 1 dargestellt mit der Kehlwelle 2 und dem auf der Kehlwelle sitzenden Bremsring 3. Der Bremsring 3 besitzt Nuten 4, in welche der Arretiernocken 5 eingreifen kann. Über den Nuten 4 ist die Bremsfläche 6 angeord net, auf welche der Bremsschuh 7 einwirkt. Der Bremsschuh 7 wird durch zwei Federn 8 gehalten und kann sich zwischen den beiden Anschlägen 9 freischwebend hin und her be wegen. Die Anschläge 9 sind mit dem Ge häuse des Motors 1 fest verbunden. Der Ar retiernocken 5 befindet sich am senkrechten Arm des Winkelhebels 10. Der Winkelhebel 10 ist um den Lagerbolzen 11 am Motorge häuse schwenkbar gelagert; der horizontale Arm des Winkelhebels 10 ist verbunden mit der Hubstange 12, die zum Magnetanker 13 führt.
Zwischen die Hubstange 12 und den Magnetanker 13 ist eine Pufferfeder 14 ein geschaltet zur Dämpfung der Schläge. Der dargestellte Hubmagnet besitzt eine Wick lung, welche in einen schwächeren Teil 15 und einen stärkeren Teil 16 unterteilt ist. Für die Betätigung des Hubmagnetes ist ein Walzenschalter 17 vorgesehen, welcher einer seits die drei Phasen der Motorwicklung 18 steuert, gleichzeitig aber auch durch den Hubmagnet die Arretiervorrichtung steuert. Die Wirkungsweise der Brems- und Ar retiervorrichtung geht aus folgendem hervor: Zum Arbeiten mit dem Kehlwerkzeug schal tet man den Walzenschalter 17 auf eine der drei Stellungen I, II oder III. Nach Beendigung einer Arbeitsphase wird der Walzenschalter zurückgestellt auf seine Stel lung 0.
Belässt man den Walzenschalter 17 auf der Stellung 0, so kann der Kehlmotor frei auslaufen. Verschwenkt man jedoch den Walzenschalter 17 in der Bremsstellung, welche in der Zeichnung durch einen Kreis mit darauf ruhendem Bremsklotz bezeichnet ist, so werden bei diesem Übergang in die Bremsstellung vorerst durch die Nockenschei ben 19 die Wicklungsteile 15 des Hubmagne tes unter Strom gesetzt, wodurch diese den Hubanker 13 mit verringerter Kraft nach oben ziehen. Der Winkelhebel 10 wird ver- schwenkt und presst mit seiner Nase 20 den Bremsschuh 7 gegen die Reibfläche 6. Bevor die Nase 20 den Bremsschuh 7 berührt, haben die Federn 8 den Bremsschuh bereits an die Reibfläche 6 angelegt. Je nach Drehrichtung des Motors wird der Bremsschuh 7 an einen der beiden Anschläge 9 angepresst.
Nur in dieser verschwenkten Stellung kann die Nase 20 des Winkelhebels 10 auf den Vorsprung 21 des Bremsschuhes 7 einwirken und die <B>2</B> Kraft des Hubmagnetes zur Bremswirkung übertragen. Bei entgegengesetzter Drehrich tung wird die Nase 22 auf den Vorsprung 21 gepresst. Kaum hat sich der Bremsschuh 7 auf den Bremsring 6 angelegt, so werden auch die Wicklungsteile 16 des Hubmagneten eingeschaltet und dadurch die Bremskraft verstärkt, indem beim Übergang des Walzen schalters 17 in die Bremsstellung die Nok- kenscheibe 23 den Strom für die Wicklung 16 den Hubmagnetes, etwas später einschaltet, als die Nockenscheiben 19 den Strom für die Wicklungsteile 15 einschalten.
Unter der Wirkung der vollen Hubkraft des Magnet systems werden der Anker des Kehlmotors und das Kehlwerkzeug in kurzer Zeit voll ständig gebremst und zum Stehen gebracht. Der Bremsschuh 7 ist nun entweder in der in Fig. 3 oder, bei entgegengesetzter Drehrich- tung, in der in Fig. 4 dargestellten Stellung. Eine kleine Rückdrehung der Motorwelle von Hand genügt nun, um den Vorsprung 21 von der Nase 20 oder 22 des Winkelhebels 10 ab gleiten zu lassen. Dadurch kann der Winkel hebel 10, welcher immer noch unter der vol len Hubkraft den Magnetsystems steht, in die Arretierstellung verschwenkt werden, bei welcher der Vorsprung 21 zwischen die Nasen 20 und 22 eingeschoben wird, wie Fig. 5 zeigt.
In dieser Stellung kann nun auch der Arretiernocken 51 in eine Nute 4 eingreifen zur vollständigen Arretierung der Kehlwelle 2. Der Walzenschalter 17 kann nach dem Stillsetzen der Kehlwelle 2 wieder auf seine Rulhestellung 0 zurückgelegt werden. Zum Auswechseln eines Kehlwerkzeuges wird zweckmässigerweise der Walzenschalter 17 auch in die Brems- und Arretierstellung ge legt, damit die Kehlwelle sich beim Lösen und Anziehen der Schraubenmuttern nicht drehen kann.
Die vorbeschriebene Brems- und Arretier vorrichtung entspricht einem Bedürfnis zum Festlegen der Kehlwelle beim Auswechseln des Kehlwerkzeuges und kann auch bei anderen Holzbearbeitungsmaschinen mit ro tierenden Werkzeugen angebracht werden. Sie ist nicht an das Vorhandensein einer ver tikal gestellten Kehlwelle gebunden, sondern kann auch an einer beliebig gestellten Kehl- welle wirken. Diese neue Arretiervorrichtung verhindert ein vorzeitiges Einrücken des Ar- retiernockens in die Nuten des Bremsringes. Damit ist die bei andern Systemen vorhan dene Bruchgefahr für den Arretiernocken vollständig beseitigt.