Drehbank. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung der Drehbank gemäss :dem Patentanspruch des Hauptpatentes. Die Ko pierarbeit der Drehbank gemäss dem Patent anspruch des Hauptpatentes beschränkt sich auf Werkstücke mit. Abstufungen, die einen Winkel von höchstens G0 gegen die Dreh- aehse einschliessen.
Zum Kopieren von recht winkligen Abstufungen eines Werkstückes wird in einem Zusatzpatent Nr. 243!519 zu demselben Hauptpatent eine Ausführung ge zeigt, bei welcher ein Werkzeugschlitten vor handen ist, der schräg zur Bewegungsbahn des Längsschlittens verschiebbar ist, wodurch bei Durchmesserverkleinerung maximal 30' Kegelwinkel zur Achse kopiert werden kann.
Sind dabei die rechtwinkligen Abstufungen am Werkstück auf- und absteigend an der Schablone zu kopieren, so muss die Kopier arbeit in zwei Stufen vorgenommen werden, wobei der Werkzeugschlitten beim ersten Längsvorschub, schräg nach rechts gestellt, die aufsteigenden Abstufungen kopiert und beim Rücklauf des Längsschlittens, schräg nach links gestellt, die, absteigenden Abstu fungen nachformt.
Bei der ebenfalls im Zu satzpatent Nr. 2'43519 gezeigten Anordnung von zwei einander gegenüberliegenden Längs schlitten mit je einem schräg zustellbaren Werkzeugschlitten kann jede rechtwinklige Abstufung kopiert werden. Eine ,solche Dreh bank arbeitet nach zwei getrennten Schablo nen.
Durch die Verdoppelung des Längs schlittens, des Werkzeugschlittens samt hy- draulischer Zustellvorrichtung entsteht aber eine schwere und kostspielige Werkzeug maschine mit verhältnismässig viel Aufwand nur zu dem Zweck, an- und absteigende, rechtwinklige Abstufungen nach beiden Vor schubrichtungen :des Längsschlittens kopieren zu können.
Die Drehbank gemäss vorliegender Erfin dung erfordert demgegenüber weniger kon struktiven Aufwand. Die Erfindung ermög licht es,,dasselbe Ziel, nämlich das Kopieren von an- und absteigenden, rechtwinkligen Abstufungen an einem Werkstück zu errei chen.
Sie besteht darin, dass mit dem Werk zeugschlitten, der schräg zur Bewegungshahn des Längsschlittens verschiebbar ist, zwei Werkzeuge verbunden sind, welche in ent gegengesetzter Richtung zugestellt werden können und mittels einer in den beiden Zu stellrichtungen der Werkzeuge wirkenden, hydraulischen Zustellvorrichtung derart zu stellbar sind, dass das Werkstück nach zwei am Masehinenetänder befestigten, sieh ergän zenden Schablonen nachgeformt werden kann. Es kann innen oder aussen kopiert werden.
In besonderen Fällen kann ein als Muster an gefertigtes, die beiden Schablonen bildendes Werkstück vorgesehen sein, wobei .der, Taster gabelförmig gestaltet ist und dessen obere Schneide die obere gante und dessen untere Schneide die untere Kante des als Doppel schablone dienenden Xue-terwerkstüekes ab tastet.
In den beiliegenden Zeichnungen sind einige beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt; es zeigen: Fig. 1 eine erste Bauform in Frontansicht, Fig. 2 dieselbe Drehbank im Vertikal schnitt nach II-II von Fig. 1, Fig. 3 eine -zweite Bauform in Front ansicht; Fig. 4 .die Drehbank von Fig. 3. im Ver tikalschnitt nach IV-IV -von Fig. 3, Fig. 5 und 6 je einen Schnitt durch die Steuervorrichtung der hydraulischen 'Zustell- vorrichtung, _ Fig. 7 eine weitere Steuervorrichtung in Frontansicht und Fig. 8 die Steuervorrichtung von Fig. 7 im Schnitt.
In den Fig. 1 und 2 ist mit 1 der Maschi nenständer, mit 2 der Längesschlitten und mit 3 ,der schräg zur Bewegungsbahn des Längs schlittens verschiebbare Werkzeugschlitten bezeichnet. Der Werkzeugschlitten $- bewegt sich in der Führungsplatte 4, welche, um den Drehzapfen 5 schwenkbar, im Längsschlitten 2 gelagert ist. Der Längsschlitten 2, ist als Ölbehälter ausgebildet, in welchem auch die Druckpumpe 6 für die hydraulische Zustel lung Platz findet.
Die Druckleitung 7 führt zum Drehzapfen 5 und .durch denselben hin- dürch zum Teilstück 8 der Druckleitung, wel- .ches in den Kolben 9 für die Heb- und Senk bewegung des Werkzeugschlittens 3, also den Kolben der Zustellvorrichtung desselben, mündet. Aus dem Kolben 9 gelangt das Druck mittel in .den untern Druckraum 1!0 und wei ter durch die Leitung 11 zum Druckreduzier ventil 112.
Das letztere hält den Druck im untern Druckraum 10 des Kolbens 9 auf einem einstellbaren Wert gleichbleibend fest. Bei normalem Betrieb strömt .das 0'1 aus dem Druckreduzierventil 12: in den obern Druck raum 1'3 des Kolbens 9 und gleichzeitig durch .die Leitung 14 zum Steuerorgan 15. Das Steuerorgan 15 wird -betätigt durch einen Tasthebel 1'6, welcher um die Achse 17 schwenkbar ist. Die Feder<B>18</B> drückt- das Steuerorgan 15 nach unten und sucht dadurch ein Schliessen der Steuerkante 19 am Steuer- organ 15 zu bewirken.
Auf der dem Steuer organ gegenüberliegenden Seite des Tast- hebels 16 ist ein Kolben 20 mit Feder 2,1 und Regulierschraube 22: angeordnet. Die Feder 21 ist stärker bemessen als .die Feder 18, kann jedoch durch die Regulierschraube 22 so starkentlastet werden, dass nur die Feder 18 wirkt.
Das Werkzeug 23 bearbeitet das Werkstück 25 nach der Schablone<B>27;</B> das Werkzeug 2-6 arbeitet nach der Schablone 24.. Beide Schablonen sind .am Maschinenständer befestigt. In Fig. 1 und 2 ist die Steuer vorrichtung mit -einem Taster 16- ausgerüstet, welcher rautenförmigen Querschnitt mit zwei nach den Zustellrichtungen gerichteten Schnei- denaufweist ,
die nacheinander die zwei sich ergänzenden, gegenüberliegende Schablonen 24 und 27 abtasten. Die Wirkungsweise ist hierbei folgende: Zu Beginn der Kopierarbeit wird die Regulierschraube 22, von Hand zurückgedreht, bis die Feder 21 ganz ent lastet ist und nur noch die Feder 18 auf das Steuerorgan 15 drückt,
Die Steuerkante 19 wird geschlossen und der Flüssigkeitsdruck im Druckraum 13 steigt an. Der Werkzeug schlitten 3. wird angehoben, bis der Taster 16 .die Schablone 27 \berührt. Die Schablone 27 verschiebt über den Taster 16, .das Steuer organ 15 gegen den Druck,der Feder 1S und öffnet die Steuerkante 19 so weit;
@dass die ge samte von der Druckpumpe & geförderte Flüs- sgkeitsmenge durch das Steuerorgan ent- weichen kann. Dadurch wird der Werkzeug schlitten 3 in seiner Höhenlage entsprechend der Schablone 27 festgelhalten. Hernach wird der Längsvorschub der Drehbank eingeschal tet wodurch der Taster 16 der Schablone 2 7 entlang gleitet.
Die Schablone <B>2</B>7 verändert nach dem Verlauf ihres Profils die Öffnung bei der Steuerkante 19 und steuert dadurch die Bearbeitung des- Werkstückes 25. Nach dieser ersten Phase wird der Längsvorschub abgestellt und die hydraulische Zustellvor richtung umgeschaltet auf die zweite - Scha blone 24. Diese Umschaltung erfolgt durch Anziehen der Regulierschraube 22 von Hand.
Die stärkere Feder<B>21</B> überwiegt nun die Wir -kung der Feder 18 und drückt das Steuer- organ 15 nach oben, bis die Steuerkante 19 öffnet und der Flüssigkeitsdruck absinkt. Der Werkzeugschlitten 3 .senkt sich, bis der Taster 16 die Schablone 24 berührt, wie in Fig. 2 dargestellt. Damit ist das Werkzeug 26 zugestellt und es beginnt beim Rücklauf des Längsvorschubes die zweite Phase der Kopierarbeit nach der Schablone 24. Am Ende des Rücklaufes wird der Längsvorschub abgestellt und die Kopierarbeit ist beendet.
Der wesentliche Unterschied der hydrau lischen Zustellung liegt beim Kopieren nach der Schablone 24 darin, dass die Feder 2.1 das Steuerorgan 15 auf Öffnen, die Schablone 24 auf Schliessen der Steuerkante 19 steuert, also umgekehrt wie bei der ersten Phase,des Ko pierens nach der Schablone 27. Mit dem Handrad 28 kann das Steuerorgan 15 mit dem Tasthebel 16 verschoben werden zwecks genauer Einstellung der zwei in entgegen gesetzter Richtung zustellbaren Werkzeuge ?3 und 2,6.
Durch einen am Schlitten. 29 be festigten Handgriff 30 kann mittels eines Schwenkhebels 3,1 der Taster 16 willkürlich beeinflusst werden, wenn ein Eingriff in die Kopierarbeit notwendig ist. Mit 321 ist die Rückleitung des Druckmittels vom Steuer organ 15 und vom Druckreduzierventil 12, her bezeichnet. Das Werkstück wird also in zwei aufeinanderfolgenden Arbeitsstufungen nach geformt.
Fig. 3 und 4 zeigen ein Ausführungsbei spiel des Erfindungsgegenstandes zum Innen kopieren. Zu diesem Zweck trägt .der Werk zeugschlitten einen zur Achse des Werk stückes parallel gestellten, die beiden Werk zeuge tragenden Halter, wobei das Werkstück nach zwei sich ergänzenden Schablonen in seinem Innern bearbeitet wird. Der Maschi- nenständer 40 trägt den längsbeweglichen Schlitten 41 mit der um einen Drehzapfen 42 schwenkbaren Führungsplatte 57 des Werkzeugschlittens 43.
Die hydraulische Zu- Stellvorrichtung besteht hier aus dem Kolben 44 und dem Druckreduzierventil 45; 46, ist das Steuerorgan. Druckpumpe, Zuleitungen und Taster 47 ,arbeiten in genau gleicher Weise wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2. Die -am Maschinenständer 40 befestigten Schablonen 48 und 49 ergänzen sich zum vollständigen Bild der Kopier arbeit.
Der Werkzeugschlitten 43 trägt den Stahlhalter 510 mit den beiden Drehstählen 5,1 und 5'2. Das Werkstück 53, eingespannt durch ein. Spannfutter 54, wird. vom Motor 55 angetrieben: Durch einen Handhebel 56 kann ,der Taster 47 willkürlich beeinflusst werden.
1 n Fig. 3 ist durch punktierte Linien mit Pfeil angedeutet, wie die Werkzeuge 5,1 und 5'2 in das Werkstück 5-8 einfahren und die Bearbeitung vornehmen. Üblicherweise wird beim Längsvorschub nach rechts der Dreh stahl 51 nach der Schablone 49 die Kopier arbeit beginnen und beim Rücklauf der Dreh stahl 52 nach der Schablone 48 die Arbeit be enden. Dabei werden mit ,dem Stahl 51 die beiden nach links gerichteten Abstufungen und mit dem Stahl- 52 die nach rechts gerich tete Abstufung erzeugt.
Die Umstellung der hydraulischen Zu stellvorrichtung bzw. des Steuerorganes von .einer Schablone auf die andere kann auch gemäss Fig. 5 und 6 bewerkstelligt werden. Das Steuerorgan 60 wird von der Feder 61 nach unten- gedrückt; Auf den Taster 62 wirkt aber ein Kolben 63 :mit einer wesent lich stärkeren Feder 64 im entgegengesetzten Sinn.
In Fig. 5 arbeitet der Taster nach der Schablone 66; da die Wirkung,der Feder 64 diejenige -der Feder 61 überwiegt und dass Steuerorgan 6,0 nach oben drückt, bis der Taster 62 lauf der Schablone 66 mit dem Ko piervorgang beginnt. Um die Zustellvorrioh- tung nach der Schablone 65 arbeiten zu Ias- sen, muss die Feder 64 ausgeschaltet werden, was durch einen Nocken 6-7 geschieht. Fig,
6 zeig den Nocken 6'7 irreingeschwenkter Lage und den Taster 62 in Berührung mit der Schablone 65. An die Stelle des Nockens 67 kann natürlich auch ein anderes .Element tre ten mit derselben Wirkung, beispielsweise ein Doppelhebel oder eine Drucksahraub@e.
Die Zustellrichtung der Werkzeugschlit ten von Fig. 1 bis 4 kann beliebig gewählt werden im vorgesehenen Schwenkbereich; also beispielsweise auch senkrecht zur Drehachse:
Tag. 7 und 8 zeigen eine Steuervorrichtung mit einem gabelförmig gestalteten Taster 71, dessen obere Schneide 72,die obere Kante 73 und dessen untere Schneide 74 die untere Kante 75 eines die beiden Schablonen bilden den, Musterwerkstückes 76 abtastet. Die obere Feder - 7'7 arbeitet mit dem Steuerorgan 70 zusammen, wenn die Schneide 74 kopieren soll.
Die- untere Feder 7,8, .ausschaltbar durch den Nocken '79, wirkt mit dem Kolben. 80 auf den Taster 71 und .das Steuerorgan 70, wenn die obere Schneide 72 des Tasters 71 kopiert. Fig. 8 zeigt den Nocken; 79 in ausgeschwenk ter Lage, so dass die stärkere Feder 78. die Wirkung der obern, schwächeren Feder 77 überwiegt. Die Kopiereinrichtung gemäss Fig. 7 und 8 ist natürlich nur verwendbar bei Musterstücken mit beschränktem Durch messer, bietet aber in solchen Fällen den Vor teil, dass ;sie die Herstellung von besonderen Schablonen entbehrlich macht.
Die Drehbank könnte auch statt als Hori zontal- als Vertikaldrehbank ausgebildet sein, wobei- sich der Längsschlitten in vertikaler Richtung bewegen würde.