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Mehrschnitt-'Steuervorrichtung für Drehbänke Die Erfindung hat zum
Gegenstand eine Mehrschnitt-Steuervorrichtung zum Ausführen mehrerer aufeinanderfolgender
Drehoperationen durch den gleichen Drehstahl und bei gleicher Vorschubrichtung auf
Drehbänken mit hydraulischer Kopiervorrichtung, einem längs verschiebbaren Grundschlitten
und einem auf diesem senkrecht zur Drehachse durch einen Druckmittelkoliben verschiebbaren
Werkzeugschlitten, der von einem durch eine Schablone beeinflußten, einen Steuerkolben
verschiebenden Taster gesteuert ist.
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Es hat sich bei Verwendung von Drehbänken mit hydraulischen Kopiervorrichtungen
als vorteilhaft erwiesen, Werkstücke in mehreren aufeinanderfolgenden Drehoperationen
zu bearbeiten, beispielsweise in einer ersten Vordrehoperation,einer zweiten Vordrehoperation
und einer Fertigdrehoperation. Es sind Vorrichtungen bekannt für Kopierdrehbänke,
mit denen in der gleichen Werkstückaufspannung mit dem gleichen Drehstahl und bei
gleicher Vorschubrichtung mehrere aufeinanderfolgende Drehoperationen ausführbar
sind. Dabei erfolgt das Einstellen der verschiedenen Schnittiefen von Hand. Es hat
sich als zweckmäßig erwiesen, die ganze Bearbeitungsfolge selbsttätig arbeitend
vorzunehmen.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei durch
Steuermittel nacheinander in Arbeitsstellung bringbare, aufeinanderfolgende Bearbeitungsstufen
(Vor- und Fertigschnitt) der ganzen abzudrehenden Fläche des Werkstückes wiedergebende
Schablonen vorgesehen sind, daß der Abstand der Tasterspitze von der Werkzeugspitze,
senkrecht zur Drehachse gemessen, selbsttätig durch
Steuermittel
um einen vorausbestimmbaren Betrag wahlweise verstellbar ist und daß beim Rückgang
des Werkzeugschlittens nach Beendigung aller mit Ausnahme des letzten Arbeitsganges
auf die im. einen Schlitten angeordneten Steuerorgane und Sperrorgane selbsttätig
einwirkende Schablonen und Taster in die nächste Arbeitsstellung überführende Auslöseorgane
am anderen Schlitten vorgesehen sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
für eine. Bearbeitungsfolge von drei selbsttätig aufeinanderfQlgenden Schnitten
dargestellt. Es zeigt Fig. i eine schematische Darstellung einer hydraulischen Kopiervorrichtung
mit den Schalt-, Sperr- und Auslöseorganen, Fig. 2 eine schematische Darstellung
der Steuerelemente, des Verstelltasters und der Kopierschablonenschwenkvorrichtung;
der Werkzeug-' schlitten befindet sich in der Ausgangsstellung, Fig. 3 gleiche Darstellung
wie Fig. 2: Kopieren des ersten Schnittes, Fig. 4 gleiche Darstellung wie Fig. 2:
Kopieren des zweiten Schnittes, Fig. 5 gleiche Darstellung wie Fig. 2: Kopieren
des dritten Schnittes, Fig. 6 einen Längsschnitt durch den Verstelltaster, Fig.
7 einen Schnitt durch den Verstelltaster, durch die Linie VII-VII der Fig. 6, Fig.
8 eine schematische Darstellung der Anordnung der Steuerorgane, Fig. 9 einen Schnitt
durch die Linie IX-IX der Fig. 8; Fig. io einen Schnitt durch die Linie X-X der
Fig. B.
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Die Fig. i zeigt bruchstückweise dargestellte Teile eines Drehbankbettes
i mit einem Spindelstock 2 und einem Reitstock 3. Durch nicht dargestellte Mittel
wird ein zwischen die letzteren beiden Teile eingespanntes Werkstück4 vom Spindelstock2
aus in Drehung versetzt. Auf dem Drehbankbett i ist auf nicht dargestellten Gleitbahnen
ein Grundschlitten 5 parallel zur Drehachse des Werkstückes ¢ verschiebbar. Auf
einem mit dem Grundschlitten 5 fest verbundenen Differentialkolben 13 und auf nicht
dargestellten Führungsbahnen gleitet senkrecht zur Bewegungsrichtung des Grundschlittens
5 ein Werkzeugschlitten 6 mit einem Drehwerkzeug 7. Der Werkzeugschlitten 6 könnte
indessen auch unter einem Winkel zur Bewegungsrichtung des Grundschlittens 5 gleitend
angeordnet sein. Am Drehbänkbett i ist eine Anschlagwelle io befestigt, auf welcher
ein linksseitiger und ein rechtsseitiger Anschlag i i bzw. 12 längs verstellbar
angeordnet sind. Unten im Grundschlitten 5 sitzt im Druckmittelbehäiter 15 eine
durch nicht dargestellte Mittel an-,getriebene Pumpe 14, und eine Druckleitung 16
führt zum Differentialkolben 13. Zur Aufrechterhaltung eines konstanten Druckes
in der Druckleitung 16 dient ein Überdruckventil 69. In einem Kanal
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des Differentialkolbens 13 befindet sich ein nicht dargestelltes Druckreduzierventil,
durch das aus dem Raum 57 unterhalb des Kolbens 13 mit konstantem Druck Druckmittel
veränderlichen Druckes in den Raum 65 oberhalb des Kolbens 13 gelangen kann. Im
Grundschlitten 5 sitzt ein nur schematisch -dargestelltes Vorschubgetriebe; bestehend
aus der Schneckenwelle 17, den beiden Getrieberädern i8 bzw. z9 und dem Kupplungsteil
2o, der durch eine Stange 2i und eine Schaltwelle 22 betätigt werden kann. Durch
eine Feder 23 wird die Schaltwelle 22 gegen eine Klinke 24 gepreßt, die auf einer
am Werkzeugschlitten 6 befestigten Steuerschiene 25 mit darauf verstellbaren Nocken
9i, 92 und 93 gleiten kann. Die Schnecke 26 des Vorschubgetriebes greift in ein
Schneckenrad 27 ein, das mit einem in eine Zahnstange 29 eingreifenden Ritzel 28
in Verbindung steht. Die Zahnstange 29 ist am Drehbankbett i befestigt, und der
Antrieb der beiden Getrieberäder 18 bzw. i9 für eine Vorschub- und eine Rücklaufbewegung
des Grundschlittens 5 auf dem Drehbankbett i erfolgt durch nicht dargestellte Mittel
über ein entsprechendes Getriebe.
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Am Grundschlitten 5 ist ferner ein Umsteuerhebel 30 schwenkbar
befestigt, der einen Steuerkolben 31 in einem Steuergehäuse 32 betätigt, worin eine
Feder 33,den Steuerkolben 31 nach 'links (Fig. i) zu verschieben trachtet. Ein weiterer
Kolben 34 steht über eine Stange 35 und eine Druckfeder 94 in Verbindung mit einer
am Grundschlitten 5 angelenkten und parallel zu sich selber verstellbaren Gleitstange
36. Am Grundschlitten 5 sind zwei Anschläge 37 bzw. 38 für den Hilfstasterhebel
39 angebracht, der am Werkzeugschlitten 6 schwenkbar befestigt ist. Diese beiden
Anschläge 37 und 38 werden nur wirksam, wenn der Werkzeugschlitten 6 in seine oberste
oder unterste Stellung in bezug auf den Grundschlitten 5 gelangt. Ein am Grundschlitten
5 gelagerter Winkelhebel 4o kann auf die Gleitstange 36 einwirken, wenn ein Nocken
55 eines am Schlitten 6 befestigten Nockenhebels 87 an der Fläche 41 des Winkelhebels
40 von unten her anstößt. Ferner wird eine am Grundschlitten 5 befestigte, als Schaltorgan
wirkende und nur nach unten klappbare Klinke 43 durch die Wirkung einer Feder 44
in der dargestellten Lage gehalten.
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Im Werkzeugschlitten 6 gleitet in einer Bohrung 4.5 ein Steuerkolben
5o, der durch eine im Werkzeugschlitten 6 abgestützte Feder 51 nach unten gegen
den einen Tasterhebel 68 gestoßen wird. Vom Raum 65 oberhalb des Differentialkolbens
13 führt ein Kanal 66 in einen - Ringraum 46 des Steuerkolbens 50, und aus der «Bohrung
45 des Steuerkolbens 5o führt ein Kanal 61 in eine Rücklaufleitung 64. Von einem
Steuerschieber 52 führen ein Kanal 58 und eine bewegliche Verbindung,- beispielsweise
ein Schlauch 47, in eine Bohrung 48 mit einem Verstellkolben 49 eines Kopfes 9 im
Tasterhebel 68 (Fig. 6). Im Kopf 9 befindet sich gegenüber der Stirnseite des Verstellkolbens
49 eine Stellschraube 59 mit Skala 63, an der das Ausmaß der Verstellung eines Tasters
ioo, der in einer schwalbenschwanzförmigen Führung 88 gleitet, gegenüber dem Kopf
9 einstellbar ist. Der Verstelltaster ioo wird durch eine Zugfeder 98 und einen
Bolzen 99 nach unten
gezogen (Fig. 6), wobei der Verstellkolben
49 bei drucklosem Zustand unten in der Bohrung 48 anliegt. Soll so gearbeitet werden,
daß der Verstelltaster ioo gegenüber dem Kopf 9 nicht verstellt werden soll, dann
wird die Stellschraube 59 so weit angezogen, bis sie auf dem Verstellkolben 49 bzw.
auf dem Bolzen 99 aufliegt.
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Am Werkzeugschlitten 6 ist der in den Hilfstasterhebel 39 eingreifende
Tasterhebel 68 schwenkbar gelagert, an dessen Kopf 9 der Verstelltaster ioo am Drehbankbett
i angeordnete Kopierschablonen 8 oder io8 abtasten kann. Ein Hilfshebel
70 ist im Werkzeugschlitten 6 schwenkbar gelagert, und eine Feder
71 versucht ihn im Uhrzeigersinn zu verschwenken; eine Rolle 72 gleitet an
der Gleitstange 36, und ein Anschlag 73 liegt auf dem Hilfstasterhebel 39 auf, wenn
der Hilfshebel 70 im Uhrzeigersinn verschwenkt wird. Eine Druckleitung 74. führt
von der Druckleitung 16 zum Steuergehäuse 32 und ein Kanal 75 vom Ringraum 76 in
die Räume 77 und 78.
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Die Steuerorgane bestehen aus einer im Werkzeugschlitten 6 gelagerten
Welle 42 mit einem fest damit verbundenen Handrad 79, einem Dreh schieber 8o, einem
Steuerschieber 52 und einem Hebel 8 1 mit einem Anschlag 82 und zwei Zapfen
83 und 8.4. Die Welle 42 mit Handrad 79 und Hebel 81 ist axial gegenüber dem Druck
einer Feder 86 verschiebbar (Fig. 8). Die Welle 42 kann in drei Schaltstellungen
arretiert werden durch drei Rasten 114, 115 und i 16 im Hebel
8i, wobei durch eine im Werkzeugschlitten 6 liegende Feder 1o¢ eine Kugel ro5 wahlweise
in eine der drei Rasten 114, 115 oder 116 gepreßt wird (Fig.9). Schwenkbar auf der
Welle 42 ist der Nockenhebel 87 mit dem Nocken 55 sowie einer Anschlagfläche 54
für einen Kolben 53 und einem Anschlaglappen 95, der in der einen Endstellung mit
dem Anschlag 82 des Hebels 81 (Fig. 3) und in der anderen Endstellung mit einem
Anschlag 96 am Werkzeugschlitten 6 in Kontakt kommen kann (Fig. 5). Vom Steuerschieber
52 führt ein weiterer Kanal 89 zu einem Schlauch 9o, der zu einer Kopierschablonenschwenkvorrichtung
führt. Letztere besteht, wie Fig.2 bis 5 zeigen, aus einem am Drehbankbett i befestigten
Gehäuse i o6 mit einem Kolben 107, der einen. Kopierschablone@nhalter iog
mit den darin befestigten Kopierschablonen 8 und io8 entgegen dem Druck einer am
Drehbankbett i abgestützten Feder i i i bis zu einem Anschlag i i3 verschwenken
kann, wobei der Schablone-nhalter iog an beiden Enden in, Lagern i io schwenkbar
geführt ist, die am Drehbankbett i befestigt sind.
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Vom Steuerschieber 52. führt ein weiterer K .anal 6o zu dem im Werkzeugschlitten
angeordneten Kolben 53, und ein Kanal 56 führt vom Raum 57 unterhalb des Differentialkolbens
13 zum Steuerschieber 52.
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Die Entlastungskanäle 112 des Drehschiebers 8o im Ste.uerschiebeT
52 stehen durch einen Kanal 62 (Fig. io) mit der Rücklaufleitung 6:a. in Verbindung,
so daß die drei Kanäle 58, 6o und 89 jeweils drucklos sind, wenn sie in der betreffenden
Schaltstellung nicht mit der Druckleitung 56 in Verbindung stehen.
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Es wäre indessen: auch möglich, die Steuer- und Speirrorgane am Grundschlitten
und die Auslöseorgane am Werkzeugschlitten anzuordnen. Dadurch bleibt die Funktion
der Organe sowie der Mehrschnittvorrichtung dieselbe.
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Die Wirkungsweise der in. den Fig. i bis io dargestellten beispielsweisen
Ausführungsform einer Mehrschnittsteuervorrichtung in Kombination mit einer Kopicrschablonenschwenkvorrichtung
und einer hydraulischen Durchflußsteuerung ist die folgende: Ein zwischen dem Spindelstock
2 und dem Reitstock 3 eingespanntes und durch nicht dargestellte Mittel in Drehung
versetztes Werkstück q. soll in einer Bearbeitungsfolge von drei selbsttätig aufeinanderfolgenden
Arbeitsgängen oder Schnitten: in der Weise bearbeitet werden, daß beim Kopieren
des ersten Schnittes nach der Kopierschablone 8 die Kontur ioi, beim Kopieren des
zweiten Schnittes nach der Kopierschablone io8 die Kontur io2 und beim Kopieren
des dritten Schnittes nach der Kopierschablone io8 die Kontur 103 erzeugt wird (Fäg.
2 bis 5).
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Die Reihenfolge der selbsttätig aufeinanderfolgenden Operationen ist:
i. Inbetriebsetzen, 2. Einleiten der Bearbeitungsfolge, Schwenken des Kopierschablonenh.alters
und Kopieren des ersten Schnittes, 3. Zurückstellen des Werkzeugschlittens und Rücklauf
des. Grundschlittens vom ersten Schnitt, 4.. Zustellen des Werkzeugschlittens, Zurückschwenken
des Kopierschablonenhalters, Betätigen des Verstelltasters und Kopieren des zweiten
Schnittes, 5. Zurückstellen des Werkzeugs.chlittens und Rücklauf des Grundschlittens
vom zweiten Schnitt, 6. Zustellen des Werkzeugschlittens, Zurückstellen des Verstelltasters
und Kopieren des dritten Schnittes, 7. Zurückstellen des Werkzeugschlittens und
Rücklauf des Grundschlittens vom dritten Schnitt; dann. Auffangen des Werkzeugschlittens
in der Ausgangsstellung. i. Inibetriebsetzen In drucklosem Zustand der hydraulischen
Kopiervorrichtung befindet sich der Werkzeugschlitten 6 in seiner tiefsten Stellung,
in der das rechte Ende des Hilfstasterhebels 39 auf dem Anschlag 37 des Grundschlittens
5 aufliegt. Der Umsteuerhebel 30 befindet sich vom letzten Rücklauf her in der in
Fig. i ausgezogen gezeichneten Stellung, und der Hebelbi nimmt die in Fig. 2 gezeichnete
Stellung ein und wird durch die Raste 116 gehalten, wobei der Nocken 55 des Nockenhebels
87 nach rechts steht. Der Steuerschieber 52 steht ebenfalls in der in Fig. 2 gezeichneten
Lage, in der Druckmittel, aus dem Kanal 56 unter den Kolben 53 gelangen kann.
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Wird nun die Pumpe 1q. in Gang gesetzt, dann gelangt zufolge der Regulierwirkung
des Überdruckventils 69 dauernd Druckmittel konstanten Druckes durch die Druckleitung
16 in. den. Raum 57 unterhalb des Differentialkolbens 13; durch ein in
der
Zeichnung nicht dargestelltes Druckreduzierventil im Kanal 97 des Differentialkolbens
13 gelangt Druckmittel veränderlichen Druckes in den Raum 65 oberhalb des Differentialkolbens
13. Da der Verstelltaster ioo in, diesem Zeitpunkt auf keiner Kopierschablone aufliegt,
so wird der Steuerkolben 5o durch die Feder 51 nach unten gestoßen, so daß sich
der Steuerspalt 85 aus dem Ringraum 46 zu schließen beginnt. Infolge des steigenden
Druckes im Raum 65 wird der Werkzeugschlitten 6 zugestellt, und zwar so lange, bis
durch die nachstehend beschriebenen Vorgänge im hydraulischen System Gleichgewichtszustand
eintritt.
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Von der Druckleitung 16 her gelangt Druckmittel in die Druckleitung
74 (Fig. i), in den Kanal 75 und in den Raum 78, wodurch der Kolben 34 in der Zeichnung
nach links gestoßen. wird, so daß die Gleitstange 36 und die damit in Verbindung
stehenden Teile die in Fig. i dargestellten Stellungen einnehmen. Im Steuergehäuse
32 wird der Steuerkolben 3 i durch den Druck im Raum 77 entgegen dem Druck der Feder
33 nach rechts gepreßt.
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Beim Zustellen; des Werkzeugschlittens 6 gelangt der Nocken 55 auf
die Fläche 41 des Winkelhebels 40 (Fig. 2), wodurch die Gleitstange 36 etwas wach
rechts verschoben wird. Die Gleitrolle 72 gleitet auf der Gleitstange 36 nach unten,
wodurch der Anschlag 73 auf den Hilfstasterhebel 39 gelangt und dadurch den
letzteren sowie den Tmterhebel 68 so verschwenkt, daß der Steuerkolben, 5o nach
oben: geschoben wird. Der Steuerspalt 85 beginnt sich zu öffnen, und wenn im hydraulischen
Kopiersystem Gleichgewichtszustand eintritt, dann steht der Werkzeugschlitten 6
auf seinem Zustellweg still.
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In dieser Stellung des Werkzeugschlittens 6 steht der Nocken 92 der
Gleitschiene 25 auf der Klinke 24, so daß die Vorschubbewegung des Grundschlittens
5 noch nicht eingeschaltet ist, weil der Kupplungsteül 2o mit keinem der beiden
Getrieberäder 18 bzw. ig im Eingriff steht.
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Von dem zuletzt ausgeführten dritten. Schnitt her befinden sich die
Steuer- und Sperrorgane noch in den in Fig. 2 dargestellten Stellungen, d. h., die
Vorrichtung ist bereit zum Einleiten einer Bearbeitwngsfolge. 2. Einleiten der Bearbeitungsfolge,
Schwenken des Kopierschablonenhalters und Kopieren des ersten Schnittes Mittels
des Handrades 79 wird zuerst die Welle 42 mit dem Hebel 81 und dem Drehschieber
8o entgegen dem Druck der Feder 86 in der Pfeilrichtung in den Werkzeugschlitten
6 hineingedrückt, so daß die Zapfen 83 und 84 des Hebels 81 bei der unmittelbar
nachfolgenden Verdrehbewegung der Welle 42 an der Klinke 43 vorbei gelangen körnen,
und dann wird das 79 im Gegenuhrzeigersinn verdreht, bis der Anschlag 82
des Hebels 81 am Lappen 95 des Nockenhebels 87 anstößt, wodurch der Kolben
53 durch die Anschlagfläche 54 des Nockenhebe.ls 87 ganz nach links in die in, Fig.
3 dargestellte Stellung .gelangt und durch die Raste 114 gehalten wird; dann wird
das Handrad 79 losgelassen. Durch das Verdrehen der Welle 42 isst der Drehschieber
8o des Steuerschiebers 52 in die in Fig. 3 gezeichnete Stellung gelangt, in der
Druckmittel konstanten Druckes aus dem Kanal 56 in den Kanal 89, den Schlauch
go und das Gehäuse io6 gelangt, wodurch der Kolben 107 den Kopiert schaüblonenhalter
zog entgegen der Wirkung der Feder i i i und bis zum Anschlag 113 in die in Fig.
3 dargestellte Stellung verschwenkt. Dadurch gelangt die Kopierschablone 8 in den
Bereich des Verstelltasters ioo.
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Die Kanäle 58 und 6o stehen durch die Entlastungskanäle 112 mit denn
Kanal 62 und der Rücklaufleistung 64 in Verbindung; sie sind somit drucklos. .
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Da der Nocken 55 jetzt den Winkelhebel 40 freigegeben hat, so bewegt
sich infolge des Druckes im Raum 78 des Steuergehäuses 32 die Gleitstange 36 nach
links. Dabei wird der Anschlag 73 des Hilfshebels 70 vom Hilfstasterhebel
39 angehoben, so da.ß der Tasterhebe168, dessen Verstelltaster ioo in diesem
Zeitpunkt auf keiner Kopierschablone aufliegt, im Uhrzei,gersinn verschwenkt wird,
weil die Feder 51 den Steuerkolben 5o nach unten drückt. Dadurch beginnt sich der
Steuerspalt 85 zu schließen, und der Werkzeugschlitten 6 wird zugestellt, bis der
Verstelltaster ioo die Kopierschablone 8 berührt, wodurch im hydraulischen System
wiederum Gleichgewichtszustand eintritt; dabei ist der Werkzeugschlitten 6 mit dem
Drehwerkzeug 7 so weit zugestellt worden, daß beim nun folgenden Kopiervorgang am
Werkstück 4 die Kontur ioi gemäß der Kopierschablone 8 erzeugt werden kann. Auf
der am Werkzeugschlitten 6 befestigten Steuerschiene 25 werden die verstellbaren
Nocken gi, gi2 und 93 derart eingestellt, daß beim Erreichen der angehobenen
Stellung des Werkzeugschlittens 6 der Nocken gi vor die Klinke 24 gelangt, so, daß
über die Schaltwelle 22 und die Stange 21 der Kupplungsteil 2o mit dem Getrieberad
18 in Ein, griff gelangt, wodurch von einem nicht dargestellten Getriebe aus über
die Schneckenwelle 17, die Schnecke 26, das Schneckenrad 27, das Ritzel 28 und die
Zahnstange 2g eine Vorschubbewegung des Grundschlittens 5 auf dem Drehbankbett i
zustande kommt. Der Grundschlitten 5 wird nun auf dem Drehbankbett i vorgeschoben,
wobei der Verstelltaster ioo die Kopierschablone 8 abtastet, wie dargestellt in
Fig. 3.
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3. Zurückstellen des Werkzeugschlittens und -Rücklauf des Grundschlittens.
vom ersten. Schnitt Wenn der Umsteuerhebel 30 den linksseitigen Anschlag
i i berührt, der der Länge des zu bearbeitenden Werkstückes 4 entsprechend auf der
Anschlagwelle io des Drehbankbettes i befestigt worden ist, dann wird der Umsteuerhebel
30 nach rechts in die in Fig. i gestrichelt gezeichnete Stellung verschwenkt.
Im Steuergehäuse 32 wird der Steuerschieber 31 nach links bewegt und dabei der Kolben
34 vom Druck im Raum 78 entlastet, da das Druckmittel durch den Kanal 75 und den
Ringrau@m 76 in die Rückleitung 64 entweichen kann.
Durch die Feder
94 wird der Kolben 34. mit der Stange 35 und der Gleitstange 36 nach rechts bewegt,
wobei der Hilfshebel 7o durch den Druck der Feder 7 1 im Uhrzeigersinnverschwenkt
wird. Liegt der Anschlag 73 auf dem Hilfstasterhebel 39 auf, so wird der letztere
ebenfalls im Uhrzeigersinn verachwenkt, wodurch der Verstelltaster ioo von der Kopierschablone
8 abgehoben und der Steuerkolben 5o entgegen dem Druck der Feder 5 1 nach
oben gestoßen wird. Durch die Vergrößerung des Steuerspaltes 85 sinkt der Druck
im Raum 65, und der Werkzeugschlitten 6 wird zurückgestellt, bis der Hilfstasterhebe-l
39 auf dem Anschlag 37 auftrifft, wobei im hydraulischen System wieder Gleichgewichtszustand
eintritt, wenn nicht vorher eine Umsteuerbewegung von .anderer Seite her eingeleitet
wird.
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Während der Zurückstellbewegung des Werkzeugschlittens 6 gleitet die
Klinke 24 zuerst auf den Nocken 92, wobei die Vorschubbewegung des Grundschlittens
5 unterbrochen. wird; dann gleitet die Klinke 24 weiter auf den Nocken 93, wodurch
die Rücklaufbewegung des Grundschlittens 5 zustande kommt, da der Kupplungsteil
2o mit dem Getrieberad ig in Eingriff gelangt. Beim Zurückstellen des Werkzeugschlittens
6 gleitet der Zapfen 84 des Hebels 81 über die nach unten nachgiebige Klinke 43,
die infolge der Wirkung der Feder 44 wieder in die in Fig. i gezeichnete Stellung
zurückschnappt. Gelangt der Grundschlitten 5 bei seinem Rücklauf gegen seine rechtsseitige
Endlage, dann stößt der Hebel 3o, der sich in der in Fig. i gestrichelt gezeichnetenStellung
befindet, amAnschlag 12, an, und er wird in die ausgezogen gezeichneteStellung verschwenkt,wodurchdieDruckleitungen
16 und 74 finit dem Raum 78 verbunden werden. 4. Zustellen des Werkzeugschlittens,
' Schwenkendes Kopierschab.lonenhalters und Kopieren des zweiten Schnittes Durch
den Druck im Raum 78 werden der Kolben 34, die Stange 35 und die Gleitstange 36
nach links verschoben, so d,aß über die Gleitrolle 72 der Anschlag 73 des Hilfshebels
70 vom Hilfstasterhebel 39 abgehoben wird. Die beiden Tasterhe!bel 39 und
68 können, sich nun frei bewegen, da der Verstelltaster ioo auf keiner Schablone
aufliegt. Der Steuerkolben 5o wird durch die Feder 51 nach unten gestoßen, wodurch
der Steuerspalt 85 sich verengt. Der Druch im Raum 65 steigt an, und der Werkzeugschlitten
6 wird zugestellt, wobei sich aber der Grundschlitten 5 immer noch nach rechts bewegt,
weil die Klinke 24 noch auf dem Nocken 93 steht.
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Während der Zustellbewegung des Werkzeugschlittens 6 gelangt die Klinke
24 von. ihrer Stellung auf dem Nocken 93 zuerst auf den Nocken 9,2, so daß die Rücklaufbewegung
des Grundschlittens 5 unterbrochen wird, und dann auf den Nocken gi, der wiederum
die Vorschubbewegung des Grundschlittens 5 einschaltet.
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Beim Zustellen des Werkzeugschlittens 6 zum Kopieren des zweiten Schnittes
gelangt der Zapfen 84 des Hebels 81 in den Bereich der nach oben nicht nachgiebigen
Klinke 43, und der Hebel 81 wird dadurch um einen bestimmten Betrag im Uhrzeigersinn
in die in Fig. 4 dargestellte Lage, verschwenkt, in welcher die Welle 42 durch die
Raste 115 gehalten wird. In. dieser Stellung des Drehschiebers 8o im Steuerschieber
52 gelangt Druckmitte-1 aus dem Kanal 56 in den Kanal 58, den Schlauch 47 und unter
den Verstellkolben 49 in; der Bohrung 48 des Kopfes 9 (Fig. 6). Dadurch wird der
Verstelltaster ioo gegenüber dem Kopf 9 um einen an einer Stellschraube 59 einstellbaren
Betrag verstellt, wobei dieser Betrag der Spanstärke oder -tiefe des dritten Spanes
oder Schnittes bei der Bearbeitungsfolge entspricht.
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Die Kanäle 6o und 89 sind durch die Entlastungskanäle 112 und den
Kanal 62 mit der Rücklaufleitung 64 verbunden, so daß unter dem Kolben 107 in der
Kopierschablonenschwenkvorrichtung kein Druck mehr vorhanden ist. Die Feder i i
i schwenkt nun den Kopierschablonenhalter iog in die in Fig. 2, 4 und 5 gezeichnete
Stellung, in der die Kopierschablone io8 im Bereich des Verstelltasters ioo steht.
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Da durch die Zustellbewegung des Werkzeugschlittens 6-die Klinke 24
bereits auf dem Nocken 93 steht, so ist die Vorschubbewe;gung des Grundschlittens
5 eingeleitet, und beim nachfolgenden Abtasten der Kopierschablone io8 durch den
Verstelltaster ioo wird durch das Drehwerkzeug 7 am Werkstück 4 die Kontur io2 des
zweiten Schnittes erzeugt, wobei die verschiedenen beschriebenen Teile der Vorrichtung
die in Fig. -4 schematisch dargestellten Stellungen einnehmen. 5. Zurückstellen
des Werkzeugschlittens und Rücklauf des Grundschlittens vom zweiten Schnitt Gelangt
der Grundschlitten 5 in seine linksseitige Endstellung, so erfolgt die Betätigung
der Steuerorgane in ,gleicher Weise wie beschrieben beim ersten Schnitt. Der Werkzeugschlitten
6 wird auf dem Grundschlitten 5 zurückgestellt, und der letztere kommt in seine
rechtsseitige Endstellung zurück.
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Bei. der Zurückstellbewegung des Werkzeugschlittens 6 gleiten die
beiden Zapfen 84 und. 83 über die nach unten nachgiebige Klinke 43, die wieder in
ihre in Fig. i dargestellte Stellung zurückschnappt.
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Gelangt der Grundschlitten 5 bei seinem Rücklauf gegen seine rechtsseitige
Endlage; dann stößt der Hebel 3o, der sich in der in Fig. i gestrichelt gezeichneten
Stellung befindet, am Anschlag i2 an, und er wird in die ausgezogen gezeichnete
Stellung verschwenkt, wodurch die Druckleitungen 16 und 74 mit dem Raum 78 verbunden
werden.
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6. Zustellen des Werkzeugschlittens, Zurückstellen des Verstelltasters
und Kopieren des dritten Schnittes Die Umsteuerung von der Rücklaufbewegung des
Grundschlittens 5 in der rechtsseitigen Endstellung in die Zustellbewegung des Werkzeugschlittens
6
geschieht in gleicher Weise wie bereits oben beschrieben.
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Beim Zustellen des Werkzeugschlittens 6 zum Kopieren des dritten Schnittes
gelangt der Zapfen 83 in den Bereich der nach oben nicht nachgiebigen Klinke 43,
und der Hebel 81 wird dadurch um einen weiteren bestimmten Winkel im Uhrzeigersinn
verschwenkt in die in Fig. 5 gezeichnete Stellung und darin durch die Raste i 16
gehalten. In dieser Stellung des Drehschiebers 8o gelangt Druckmittel aus dem Kanal
56 in den Kanal 6o und unter den Kolben 53, der nun an der Anschlagfläche
54 des: Nockenhebels 87 anstößt und den letzteren in die in Fg. 5 dargestellte Lage
verdreht; diese letztere Bewegung wird erst dann ausgeführt, wenn. während der Zustellbewegung
des Werkzeugschlittens 6 der Nocken 55 vor der Fläche 41 des Winkelhebels 4o vorbeigegangen
ist.
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In dieser Stellung des Drehschiebers 8o gemäß Fig. 2 und 5 sind die
beiden Kanäle 58 und 89 durch die Entlastungskanäle 11,2 und den Kanal 62 mit der
Rücklaufleitung 64 verbunden, und da unter dem Verstellkolben49 kein Druck mehr
vorhanden ist, wird der Verstelltaster ioo durch die Zugfeder 98 nach unten (Feg.
6) gezogen, bis der Verstellkolben 49 unten in der Bohrung 48 anliegt.
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Da durch das Zustellen; des. Werkzeugschlittens 6 die Klinke 24 bereits
auf dem Nockens 91 steht, so ist die Vorschubbewegung des Grundschlittens 5 einsgeleitet,
und beim nachfolgenden Abtasten der gleichen wie beim zweiten Schnitt verwendeten
Kopierschablone io8 durch den Verstelltaster ioo wird durch das Drehwerkzeug 7 am
Werkstück 4 die Kontur 103 des dritten Schnittes erzeugt, wobei die verschiedenem,
beschriebenen Teile der Vorrichtung die in Fig. 5 schematisch dargestellten Stellungen
einnehmen. 7. Zurückstellen, des Werkzeugschlittens und. Rücklauf des Grundschlittens
vom dritten Schnitt; dann Zustellen des Werkzeugschlittens und Auffangen desselben
in, der Ausgangsstellung Gelangt :der Grundschlitten 5 in seine linksseitige Endstellung,
so erfolgt die Betätigung der Steuerorgane in gleicher Weise, wie beim ersten und
beim zweiten Schnitt beschrieben wurde.
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Bei der Zurückstellbewegung des Werkzeugschlittens 6 gleitet der Nocken
55 des Nocke@nhebels 87 über den Winkelhebel 4o herunter, wobei der Kolben. 53 durch
die Anschlagfläche 54 entgegen dem unter demselben Kolben herrschenden Druck um
den entsprechenden Betrag in seine Bohrung hineingestoßen wird. -Hat .der Nocken
55 den Winkelhebel 40 passiert, dann nehmen der Nockenhebel87 und alle anderen beschriebenen
Teile wieder die in Fig. 5 gezeichneten Stellungen ein.
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In der rechtsseitigen Endstellung beginnt infolge der selbsttätigen
Umsteuerung wiederum die Zustellbewegung des Werkzeugschlittens 6, und wenn die
Klinke 24 auf dem Nocken 92 steht, d. h. bei stillstehendem Grundschlitten 5, trifft
der Nocken 55 auf die Fläche 41 des Winkelhebels 40 auf, wodurch die Gleitstange
36 so weit parallel zu sich selber nach rechts verschoben wird, bis über die Gleitrolle
72, den Anschlag 73, den Hilfstasterhebel39, den Tasterhebel68 und den Steuerkolben
50 der Steuerspalt 85 so weit geöffnet wird, daß im hydraulischen System
Gleichgewichtszustand eintritt. Dann bleibt der Werkzeugschlitten 6 auf seinem Zustellweg
stehen, und da auch die Vorschubbewegung unterbrochen; ist, steht die Maschine wieder
bereit für eine weitere mehrschnittige Bearbeitungsfolge (Fig.2).
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Die beschriebene Mehrschnittvorrichtung, die für drei aufeinanderfolgende
Drehoperationen dargestellt ist, kann ohne weiteres Verwendung finden bei einer
Bearbeitungsfolge von. nur zwei aufeinanderfolgendem, Drehoperationen, beispielsweise
der letzten zwei Operationen. Es muß lediglich der Anschlag 82 auf Hebel 81 so weit
verstellt werden, d.aß nur noch der halbe Winkel geschaltet werden muß, um den Nocken
55 zurückzuschwenleen. Bei dieser Verwendungsart wird bei der Inbetriebsetzung das
Handrad 79 nach dem Hineindrücken nicht voll bis zur Raste 114, sondern nur um den
halbem Winkel bis zur Raste 115 im Gegen ulirzeigersinn verdreht, so daß bei Verwendung
nur einer Kopierschablone io8 der Werkzeugschlitten 6 nach dem zweiten Schnitt wieder
in Ausgangsstellung (Feg. 2) gelangt. Die Wirkungsweise aller Elemente bleibt sonst
dieselbe.
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Die Verwendung einer besonderen ersten, von der Fertigkontur des Werkstückes
abweichenden Vordrehkopierschablone erweist sich als vorteilhaft, wenn beispielsweise
Werkstücke mit ungleichmäßigen Werkstoffzugaben auf den, Fertigkonturen bearbeitet
werden, und die Verwendung der gleichen Kopierschablone bei der zweitletzten und
letzten Drehoperation bietet den Vorteil, däß beim Kopieren des letzten Spanes infolge
gleichmäßiger Span.-abnahme eine größere Maßhaltigkeit erreicht wird.